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Der Todesritter

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07.06.2004
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Der Todesritter

Bei einem normalen Bogen wäre die Sehne bei der Spannung, die auf ihr lag, schon längst gerissen - und um so mehr schätzte er die meisterlichen Künste seines Freundes im Herstellen von Bögen. Dann ließ er los und in einem Bruchteil eines Augenzwinkerns hatte der schwarze Pfeil sein Ziel, den Kopf einer Strohpuppe, bravourös verfehlt und bohrte sich 15 Ellen dahinter in die hölzerne Wand. Nicht nur die Spannung der Bogensehne war gelöst sondern auch die innerliche Anspannung von Vendark: sie war in herbe Enttäuschung übergegangen, auch wenn er das Ergebnis schon vorhergesehen hatte.

"Wahrlich elegant vorbeigeschossen, oder nicht?" meinte Vendark Thokatis mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen, doch Dur'sha Tal ließ sich durch die sarkastische Bemerkung nicht beirren, ihm weiterhin die gutgemeinten Ratschläge zu geben - wenn er auch schon etwas ungeduldig war. Als Vendark erneut einen Pfeil anlegen wollte, tauchte plötzlich eine Erinnerung in ihm auf, die Bilder waren verschwommen, aber doch deutlich wahrnehmbar: Er stand vor einer Felsenschlucht, die so tief war, dass man den Boden nicht mehr erkennen konnte. Den Übergang bildete eine Hängebrücke aus etwas morschen, hölzernen Planken. Direkt dahinter begann eine düstere Höhle. Er setzte - ohne zu wissen, warum - den linken Fuß auf die erste Planke: sie schien stabil zu sein, jedenfalls stabil genug. Das Risiko konnte er eingehen, denn er wusste, dass er hinüber musste, aus irgendeinem Grund, der sich in seine Seele gebrannt hatte. Bald hatte er die gesamte Brücke überwunden und trat festen Schrittes in die Höhle ein, ohne zu wissen was ihn erwartete.

Die Höhle war dunkel. Er nahm eine Fackel aus dem Rucksack und entzündete sie mit einem Stück Feuerstein. Bald hatte das Licht den ganzen Raum erfasst: Die Höhle schien sich kontinuierlich zu verengen, bis sie schließlich in einen gut bearbeiteten Gang führte, der mit Fließen ausgestattet war. Auf der linken und der rechten Seite des Ganges standen zwei Figuren regungslos: Vendark hielt sie für Statuen, aber um sie genauer inspizieren zu können müsste er den fein gearbeiteten Gang betreten, den er aber noch auf Fallen untersuchen wollte.

Er nahm einen Dolch heraus und warf ihn auf die Fließen: Das Klirren war deutlich zu hören. Der Dolch kam zum Stillstand und nichts war passiert. Er warf noch einmal einen flüchtigen Blick zurück und betrat dann den Gang. Zumindest wollte er das, doch dann bemerkte er aus den Augenwinkeln ein flüchtiges, silbernes Glitzern: Ein Glitzern wie das von schärfstem Stahl. Noch bevor er Zeit hatte, den Mund und Augen vor Schreck aufzureißen, durchfuhr ihn ein grauenvoller Schmerz, wie tausend Nadeln, die seinen Hals durchbohrten und Vendark trennte sich von dem Körper, den er begleitet hatte und betrachtete das Geschehene aus einem gefühlslosen, körperlosen Zustand. Und er sah den abgetrennten, blutigen Kopf am steinernen Untergrund liegen: "Tyrian!" brannte sich die innere Stimme in sein Herz. Ein Schauder überkam ihn: es war das Antlitz von Tyrian Thokatis, seinem Bruder, der seit mehreren Jahren verschollen war. Und nun lag er zerstückelt hier, getötet von... von was? Völlig regungslos stand darneben ein den Umrissen nach zu urteilen humanoides Wesen, doch mehr konnte er nicht erkennen, als einen Schatten, der von tiefstem Schwarz erfüllt war. Dann vernahm er eine leise Stimme, und er erkannte dass es die seines verstorbenen Bruders war.

Er hörte die Worte, die abwechselnd leiser und wieder lauter wurden, als würden sie dabei gehindert, zu ihm durchzudringen. Dennoch konnte er sie verstehen, doch jedes Mal, als er einen Sinn darin erkennen konnte, wurden die Gedanken wie auf magische Weise wieder aus seinem Gedächtnis gelöscht, obwohl er noch genau wusste, dass sie von höchster Dringlichkeit waren.

Plötzlich dröhnte eine klare Stimme in seinen Ohren, die Vision verblasste und er sah Dur'sha Tal vor sich stehen, der ihn etwas genervt anblickte: "Welche Lady betört dich denn diesmal so sehr, dass du deine Gedanken gar nicht mehr von ihr reißen kannst?" Noch geistig abwesend antwortete Vendark mit intentionsloser Stimme: "Es geht um etwas Wichtiges, Dur'sha, ich muss los". "Ist das deine Art, dich von meinem Unterricht loszusagen?" rief er Vendark nach, der sich schon auf sein Pferd geschwungen hatte und in höllischem Tempo davon stürmte. "Zumindest hat er den Bogen hier gelassen" murmelte Dur'sha zu sich selbst und legte sich das Meisterwerk über den Rücken.

Gerade als er losmarschieren wollte, nahm er den Bogen noch einmal in die Hand, spannte einen Pfeil, kniff die Augen zusammen und traf die Strohpuppe direkt zwischen die zwei Knöpfe, die eigentlich Augen darstellen sollten.

Der Wind heulte so unvergleichlich laut, dass er das Stöhnen seiner Kameraden schon nicht mehr wahrnehmen konnte. Eine nach der anderen erloschen die Fackeln, teils durch den heftigen Sturm, teils durch den Regenschauer, der plötzlich losgebrochen war. Am meisten Licht spendeten Blitze, die hie und da wieder einschlugen.

Zuvor hatten sie sich über die stickige Luft in dem düsteren Höhlendurchgang beschwert, doch all das war noch herrlich im Vergleich zu dem hier gewesen. Wortlos blickte er zu seinem Magierfreund, der ihn triumphierend angrinste, unter seiner magischen Schutzhülle vor Regen und Wind geschützt, die allerdings nur für Einen genügend Platz zu bieten schien. Aber die Tatsache, dass Feriell Lavìs so bis zum Schluss durchhalten würde, gab ihm ein wenig Mut. Sie würden ihn im Kampf gegen dieses Ungeheuer bestimmt nur allzu nötig haben.

Wie so oft fragte er sich, warum er sich überhaupt dieses wahnwitzige Ziel gesetzt hatte und wie er es so leicht fertiggebracht hatte, ein Dutzend Leute davon zu überzeugen, eine der schwierigsten Touren, die es gab auf dieser Insel, gemeinsam mit ihm anzutreten, wo doch nicht einmal eine Belohnung auf sie wartete, außer vielleicht die Erlösung von den Qualen durch die scharfe Klinge des 'Todesritters', wie seine Kameraden ihn den Erzählungen Vendark's nach zu nennen pflegten. Doch dann ertönte wieder die verschwommene Stimme seines Bruders, dessen Worte keinen Sinn ergaben, ihn aber davon überzeugten, dass er auf dem richtigen Weg war, und dass es seine Bestimmung war. Alle rationalen Überlegungen verblassten gegenüber der Macht der unscheinbaren Stimme.

Er wurde aus den Gedanken gerissen, als er allgemeinen Aufruhr um sich herum bemerkte. "Vendark, sieh! dort oben!" schrie Dur'sha Tal die durch den tosenden Wind kaum verstehbaren Worte und deutete gen Himmel. Ein greller Blitz erleuchtete den Himmel und ein riesiges Wesen mit gewaltigen Schwingen war deutlich zu erkennen: Es war eines der furchterregendsten Kreaturen, die in diesem Land ihr Unwesen trieben: ein Wyrm, ein drachenartiges Wesen mit eisernem Schuppenpanzer und einem Gebiss durchsäht mit gewaltigen, messerscharfen Zähnen. Mit rasender Geschwindigkeit stürzte er auf sie hinab. Rondrija holte weit aus und schleuderte dem Monster den Speer entgegen, von Dur'sha's Sehne zischte bereits der zweite Pfeil hinweg. Ein Geschoss, das einer Wurfaxt ähnelte, durchschnitt die Luft und einige Dolche zuckten aus der Hand des flinken Entrusio. In der Dunkelheit konnte niemand erkennen, ob die Waffen ihr Ziel erreichten, doch dann erhellte ein Bündel von bläulichen Energiestrahlen, deren Ursprungsort die knorrigen Hände Feriell's darstellten: der Drache schien unter der hochenergetischen Welle zusammenzuzucken, was dem Magier ein leicht triumphierendes Lächeln ins Gesicht zauberte. Die meisten Wurfgeschosse allerdings hatten ihr Ziel zwar getroffen, doch prallten nur harmlos von den harten Schuppen des Monsters ab. Die Axt jedoch, deren Wucht jedes andere Tier zu Boden geschmettert hätte, hatte sich Tief in die Stirn des Drachen eingebohrt und das gröhlende Siegesgebrüll des Zwerges übertönte sogar den Donner, der den vielen Blitzen nachfolgte. Trotz allem stürzte der Drache noch zielstrebig auf die Bande herab und ein Moment des Schreckens breitete sich unter den Kriegern aus, als der Drache den Rachen aufriss und erste Flammen aus seinem Maul loderten. Schutzsuchend rannten die Krieger umher, indes Feriell, der Magier, still dastand und vollkommen konzentriert, von der Außenwelt scheinbar abgeschieden, die Worte der Macht murmelte und bizarre Gesten ausführte.

Er wusste, was zu tun war. Er musste die drängenden Schreie nach seinem Namen ignorieren, denn wenn dieser Zauber misslingt, dann wäre es das letzte mal gewesen, dass er sich mit der Elementarebene in Verbindung setzen konnte: "Scian Huax Errata!" Schrie er, immer noch konzentriert, die entscheidenden Worte und seine innerliche Anspannung wich, als er den blauen Schimmer endlich auftauchen sah, der die Gruppe in Form einer Kugel umgab. Nun würde seine Macht auf die Probe gestellt werden. Nun spie der Drache seine gewaltige Feuersbrunst heraus, die er in seinem Schlund angesammelt hatte. Eine Flamme schien der nächsten vorauszueilen. Der heftige Regen verdampfte beim Versuch, den Feuerstrahl zu durchbrechen, und die Flamme breitete sich ungehindert aus, bis sie das blaue Schutzschild erreichte, welches der Magier geschaffen hatte. Vor allem jetzt war seine Konzentration erforderlich. 'Feriell' hörte er eine innere Stimme: 'du darfst nicht an dir zweifeln, denn das wäre dein Tod, mein Freund. Zweifelst du etwa an dir selbst, du, der mächtige Feriell?' Und ein höhnisches Lachen drang von allen Seiten auf ihn ein und schien ihn zu verschlingen. 'Wer bist du', wollte er fragen, doch die Frage schien von solcher Überflüssigkeit, als er erkannte, was für einen großen Fehler er begangen hatte, er war abgelenkt worden, er durfte nicht abgelenkt werden, welchen Ursprungs auch immer die Einbildung war! Aber vielleicht war es noch nicht zu spät! Plötzlich wurde ihm jedoch bewusst, wer die innere Stimme war, die ihn auf spottende Weise seiner Unfähigkeit erinnerte und sein Selbstvertrauen vernichtet hatte: Der Drache selbst war in seine Gedanken eingedrungen, um seine Konzentration zu stören. Und es war ihm gelungen. Ein Teil des Feuerstrahls war bereits zur Seite abgelenkt worden, doch nun schien das bläuliche Schimmern zu verblassen und verschwand ruckartig komplett: Und völlig hilflos sah Feriell die tödlichen Flammen auf ihn zukommen. Nicht lange dauerte es, bis der brennende Schmerz verblasste und ihm völlig schwarz vor Augen wurde, er hörte nur mehr die verzweifelten Schreie seiner Kameraden, bevor er in völlige Bewusstlosigkeit verfiel.

Seine Kameraden wussten, dass diese Bewusstlosigkeit für immer anhalten würde: Er war von oben bis unten völlig verkohlt, nicht der mächtigste Priester würde ihn wieder zum Leben erwecken können. Und voller Zorn und Rachsucht stürzten sich die Krieger auf den 50 Ellen langen Riesenvogel, der über den Boden hinwegfegte und mit seinen Fängen nach den Kämpfern schnappte. Mit seinem üblichen Kampfschrei stürzte Vendark aus einem Felsvorsprung hervor, sein Palladiumschwert im Kreis schwingend und schnitt die Klinge mit dem letzten Schwung tief in den Flügel des schwarzen Drachen, während Vaska Torgrimm, der Zwerg, seine Kriegsaxt in die bekrallten Zehen des Drachen hackte. Ein schwarzer Pfeil durchbohrte den linken Flügel und sprengte eine Bauchschuppe heraus: Das war Dur'sha Adlerauge's Schuss.
Luthander, der Krieger, ließ seine Mythrilklinge auf den Hals des Drachen herabsausen, die sich zwar tief in den Nacken einschnitt aber durch die Wucht des Aufpralls aus seinen Händen glitt. Das glühend heiße Drachenblut quoll aus tausenden Schnitten in dem Leib des gepeinigten Drachens hervor, doch immer noch hielt das Monster sich über Boden. Plötzlich sprang die schöne Kriegerin Rondrija aus dem Schatten hervor, ihren Speer in beiden Händen haltend und durchstach den Kopf des Untieres von unten bis nach oben. Doch zäh waren Drachen, und dieser hier schien beinahe unsterblich: Er packte Rondrija mit seinen Krallen und erhob sich wieder in die Lüfte.

Verzweifelt schrie diese, als sie von ihm emporgehoben wurde und rüttelte an dem Speer um in der tiefen Wunde, die sie ihm zugefügt hatte, nachzubohren. Vor Schmerzen gelähmt, stürzte der Drache einige Meter in die Tiefe, bis er sich wieder fing, doch dabei konnte Rondrija seinem Griff entweichen. Das Monster verschwand im Dunkeln der Nacht, doch alle Blicke waren auf die hinabfallende Rondrija gerichtet: Sie konnten sehen, dass der Drache ihr seine Krallen tief ins Fleisch gebohrt hatte, bevor er sie in den Freien Fall schickte. Vendark rannte zu ihr und konnte sie gerade noch auffangen, obwohl seine harte Plattenrüstung einen nicht gerade angenehmeren Aufprallslort darstellte, als der steinerne Boden.

Entsetzt sah Vendark die schweren Wunden, die das Monster ihr beigefügt hatte. Er legte sie sachte mit zitternden Händen auf den Boden und deutete Levyrr, dem Druiden, dass er doch etwas tun sollte: Etwas verzweifelt, aber eilig legte er der Verwundeten mit Heilsalben getränkte Bandagen. "Wenn du jetzt stirbst, rede ich nie wieder mit dir, Rondrija", murmelte Vendark durch zitternde Lippen und rüttelte sie, in dem hoffnungslosen Versuch sie aufzuwecken. Erleichterung breitete sich in der allgemein verstummten Runde aus, die Regen und Donner schon nicht mehr zu bemerken schienen, als die Junge Kriegerin ein Hüsteln von sich gab und Blut spuckte, welches an ihrer Wange herunterrann. Vor Freude weinend nahm Vendark Rondrija in den Arm und küsste sie leicht auf die Wange, doch plötzlich verschwamm das Geschehen und eine Innere Stimme erklang wieder, die er nicht verstehen konnte, aber die ihm das Gefühl gab, dass es von höchster Dringlichkeit wäre, und dann sah er wieder diese furchterregende steife Gestalt vor sich: In totenschwarzer Rüstung vermummt, unter dem Helm zwei rot glühende Augen mit festem Blick auf den Boden starrend. Er schien beinahe regungslos, nur sein Schwert wippte gemächlich, seine Kampfstellung war perfekt ausgewogen und Vendark zweifelte nicht, dass er innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde seinem Gegenüber einen tödlichen Schlag versetzen konnte, bevor dieser überhaupt merkte wie ihm geschah. So war es auch Tyrian, seinen lange vergessenen Bruder ergangen. Doch er musste den Todesritter vernichten: der Schrecken musste ein Ende haben, wenn es auch sein Eigenes wäre. Ein unglaublich starkes Gefühl der törichten Unbeirrbarkeit, Sicherheit und Entschlossenheit, dass sein Vorhaben notwendig war, breitete sich in ihm aus: "Wir müssen weiter", sprach er barsch, und ließ Rondrija, die er eben noch liebevoll in den Armen gehalten hatte herb auf den Boden fallen. Alle blickten ihn entsetzt und zugleich verwirrt an - Sprachlosigkeit.

Ohne ein Zeichen einer Emotion schritt er geradewegs durch die Felsige Einöde in die Dunkelheit der Nacht. "Bleib hier, Vendark, du bist doch von Sinnen", keuchte Rondrija, von Schmerzen geplagt. Die Krieger sahen sich kurz ratlos an, fassten dann eine Entscheidung: Levyrr würde sich weiter Rondrija's Wunden annehmen und Luthander bliebe zusammen mit dem Zwerg als Begleitschutz zurück. Die übrigen, Dur'sha Tal, Entrusio, zwei Söldner und Aildrin, der Waldläufer beeilten sich um Vendark in seinem Vorhaben zu unterstützen, wenn er offensichtlich schon nicht davon abzubringen war und mieden es, die verkohlte Leiche von Feriell anzublicken.

Weit in der Ferne sahen sie einen Schatten, der im Dunkeln einer Höhle verschwand. "Da ist er!" rief jemand. Als sie die Höhle, die in einer hohen Felswand eingebaut war, erreichten, hörten sie Schritte aus dem Inneren. Sie waren sich sicher gewesen, dass der Ritter, der die Höhle betrat Vendark gewesen war, aber ob die Schritte von Vendark waren, das war eine andere Frage. Sie standen allesamt etwas ratlos am Höhleneingang, einige hatten ihre Waffen gezogen. "Na kommt schon!" erklang schließlich eine vertraute Stimme.

Durch die Höhle floss das Wasser beinahe wie in einem schmalen Bach, so stark war der Regenstrom in der Felsigen Einöde außerhalb der Höhle. Doch die Entschlossenheit Vendark's, die sich mittlerweile in freudigen Enthusiasmus gewandelt hatte, entfachte Mut in den Reihen der Krieger.

Sie befanden sich in einem weiträumigen Saal, dessen Boden aus Marmorplatten und dessen Wände aus weißen Ziegeln erbaut waren. Der Raum stach damit deutlich heraus aus der übrigen Umgebung. Eben noch waren sie in einem unpräparierten, staubigen derben Höhlengang gewesen. Dass der Raum hier nicht verstaubt war, war auffallend, doch Vendark's Blick war auf die tiefe Schlucht fixiert, aus der der Wind hinausheulte, die Schlucht und die schwingende, morsche, hölzerne Brücke, die den einzigen Übergang zur anderen Seite bildete. Er wusste, dass hier die Stelle war, die ihm vor einem Monat in einer Vision erschienen war. Plötzlich wurde ihm klar, dass er nicht denselben Weg wie sein Bruder einst, denselben Weg zum Tod, gegangen war, sondern den entgegengesetzten. Sie waren jetzt in dem Raum, in dem der 'Todesritter' seinem Bruder das Leben genommen hatte!

Und ein eiskalte Schauder überkam ihn, als er spürte, dass dieses Wesen von unaufhaltsamer Grausamkeit, das Wesen, das er in vielen Visionen gesehen hatte, wie es Hunderten von Leuten das Leben ausgesaugt hatte, jetzt endlich konnte er sich erinnern - die Blockade war verschwunden - dass es nahe war, viel zu nahe! Und ehe er den Gedanken vollendet hatte, ertönte ein durchdringender Schrei, der in einem erbärmlichen Gurgeln endete. Alle wirbelten herum und wendeten den Blick von der schauerlichen Schlucht ab und sahen ihren Gefährten Aildrin mit aufgeschlitzter Kehle, aus der das Blut herausspritzte, wie aus einem Springbrunnen, die Hände an die tödliche Wunde haltend und wie er ihnen wegstarb. Darneben die schreckliche Gestalt ihres ursprünglichen Zieles in voller Größe: Die Rüstung mit Zacken übersäht, aus dem schwarzen Helm zwei Hörner hervorstehend, das furchterregende messerscharfe Schwert, das Eisen zu zertrennen fähig schien, doch am schlimmsten waren die penetrierenden, rot glühenden Augen der Kreatur des Abyss. Jetzt erst, und sie wussten, dass es nun zu spät war, bemerkten sie, wie töricht es war, hierher zukommen.

So entsetzt und so verzweifelt sie waren, sie wussten auch, dass sie handeln mussten. Die beiden Söldner, darauf trainiert, Ziele zu finden und zu vernichten, stürzten sich beide mit einer genialen Schwertkombination auf den Todesritter. Bis zum letzten Moment verharrte dieser still und riss dann die Klinge blitzschnell nach oben, wobei er die Angriffstaktik der beiden zerstörte, indem er deren Schwerter mit gewaltiger Wucht für einen Aufschwung zur Seite ablenkte. Dem ersteren wäre das Schwert beinahe aus der Hand gefallen, doch als er es wieder im Griff hatte spürte er einen Schmerz, wie tausend Nadeln die auf ihn einstachen, in seinem linken Fuß und wie ein Zuschauer bei einem Gladiatorenkampf sah er wie sein Bein von der Klinge des Todesritters abgetrennt wurde. Schreiend stürzte er zu Boden und der grausame Anblick irritierte die anderen Krieger, nicht jedoch den emotionslosen Todesritter: Das gab ihm Zeit zu handeln.

Er wirbelte in blitzschnellen Bewegungen herum, die kein menschliches Auge mehr verfolgen konnte, Vendark hieb nur mehr auf einen herumtänzelnden Schatten ziellos ein, spürte immer wieder wie seine Klinge zur Seite geschlagen wurde, wie sein Schild, von einem wuchtigen Schlag getroffen, ihm beinahe die Schulter ausrenkte.

Dann zuckte der erste Pfeil von Dur'sha Tal's Sehne durch die Luft und schien gegen etwas festes zu stoßen, tatsächlich hatte er den Todesritter getroffen, doch der Pfeil schien nicht einmal annähernd durch die feste Rüstung durchdringen zu können. Aber Vendark und der Söldner wussten, dass sie die Situation nützen mussten und schlugen mit gezielten Hieben auf den Todesritter ein. Und jedes Mal wenn sie spürten, wie ihre Klinge gegen den Panzer des Ritters klirrte, überkam sie zugleich ein Gefühl der Hoffnung, als auch der Verzweiflung, als sie die Wirkungslosigkeit ihrer erbärmlichen Versuche bemerkten.

Doch nun mischte sich auch Entrusio und ein Dolchhagel brach auf den aus dem Gleichgewicht gebrachten Todesritter ein. Aber dann innerhalb einer Sekunde war alle Hoffnung verflogen: Der blutige Kopf des zweiten Söldners flog im hohen Boden durch die Höhle und ehe er aufgeprallt war, hatte der Todesritter den hilflosen Entrusio erreicht: Dem ersten Schlag konnte der flinke Dieb ausweichen, doch der zweite durchdrang seinen Bauch. Erbarmungslos stieß er ihn mit dem Fuß von der Klinge und heftete seinen rotglühenden, mörderischen Blick auf Dur'sha Tal, der langsam zurückweichend Pfeile abfeuerte.

Der Ritter streckte die Hand aus und verzweifelt hörte Vendark, wie er die magische Formel murmelte: Von einem gewaltigen Energieblitz durchbohrt fiel Dur'sha Tal ächzend zu Boden. Vendark starrte den Todesritter nun nicht mehr voller Entsetzen, sondern nur mehr voller Hass an: Er hörte in sich eine Stimme und er wusste, dass es die des Todesritters war. Schallendes Gelächter von allen Seiten brach auf ihn ein, er hörte die Stimmen seiner verstorbenen Freunde, wie sie ihn auslachten, wie sie ihn scholten, wie sie ihn verurteilten. Doch die Stimme des Todesritters war penetrant und ließ die anderen verstummen:

"Nun sind nur noch wir beide übrig. Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet, mein Bruder!"

Vendark riss die Augen auf: Sein Bruder? "Du bist nicht mein Bruder", murmelte er durch zusammengebissene Zähne: "Du hast meinen Bruder getötet und dafür sollst du nun sterben! Er wollte zu einem Schlag ausholen, doch Gelächter und die mahnende Stimme des Todesritters - seines Bruders? - hielt ihn zurück. "Erinnerst du dich nicht? Du und dein ach so guter Vater, ihr habt mich in diese Gestalt verbannt. Und das wirst du als erster bereuen! Du wirst es für immer bereuen, in dem Abyss. Und ich werde jetzt die Genugtuung haben, dich dort hinzuschicken!"

Das Gelächter war immer noch hier, er vermochte kaum seine Kampfstellung zu halten unter dem Einfluss dieser ständigen Störung. Dann ertönte das Klirren von sich treffenden Klingen, immer wieder parierte Vendark einen Schlag, doch immer wieder wurde er weiter zur Schlucht zurück gedrängt. Seine Schwertstreiche wurden harmlos zur Seite geschoben: Der Todesritter war vollends auf ihn konzentriert und nur ihn. Er würde keine Chance haben, soviel wusste er. Er überlegte, ob er sich nicht in den Abgrund stürzen sollte, um seinem Feind nicht die Freude zu gönnen, ihn zu erstechen.

Doch dann bemerkte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung: Der Söldner, der sein Bein verloren hatte, richtete sich plötzlich hinter dem Todesritter auf: Ein Hoffnungsschimmer flackte in Vendark's Gedanken auf. Aber er war abgelenkt worden: verzweifelt, den Schmerzensschrei unterdrückend nahm er wahr, wie ihm das Schwert aus der Hand gestoßen wurde und die teuflische Klinge seinen Schildarm durchtrennte, er fiel zurück und erblickte schaudernd die unendlich tiefe Schlucht, in die sein linker Arm, noch an dem Schild hängend in das Ethernische stürzte.

Dann blickte er auf und sah den Todesritter, wie er nach all den Schlägen immer noch unbeeinträchtigt vor ihm stand, ihn mit kalten, aber rotglühenden, wutentbrannten Augen anstarrte, die zeigten, dass der letzte Sinn in seinem grausamen Leben noch war, seinen Bruder Vendark zu töten. Und dahinter sah er den einbeinigen Söldner, der zu einem Sprung auf den Todesritter ansetzte und zu einem Sprung in den Tod: Blitzschnell wirbelte der schwarze Ritter herum und bohrte seine Klinge, die schon so viele Menschenleben auf sich geladen hatte, in die Brust der 'letzten Hoffnung'. Der Griff um das Schwert des Söldners lockerte sich und es flog direkt auf Vendark zu: Dieser sah seine letzte Chance, sprang auf in Richtung seines größten Feindes, fing die Klinge auf und während er spürte, und das hatte er erwartet, wie sich das Todesschwert in sein Herz drang und es innerlich zerfetzte, stieß er mit letzter kraft die Klinge durch die Kehle seines Gegenübers: Da standen sie, kaum noch fähig zu stehen, jeder die Klinge in dem Körper seines eigenen Bruders. Tyrian, der Todesritter, schrie wutentbrannt auf und sah seine letzte Möglichkeit: Vendark merkte, wie aus dem Todesritter Energie zu entweichen schien, ein grüner Nebel drang aus dem Inneren seines Körpers, Blitze zuckten zwischen den Brüdern hin und her und Vendark stellte entsetzt fest, was sein wahnsinniger Bruder vorhatte: Er wollte in seinen eigenen Körper eindringen, da in ihm noch mehr Lebensenergie steckte.

Und er sah, wie sein Arm sich plötzlich regenerierte, wie der Nebel in seinen eigenen Körper eindrang. Er spürte eine fremde Stimme und wie er seine Gliedmaßen nicht mehr selbst unter Kontrolle hatte: Seine Haut wurde steif und knöchern und ein kaltes, magisches Schild baute sich um ihn auf. Und dann spürte er, wie sich seine Sicht veränderte. Aber Eines trat nicht ein: Er hätte erwartet, dass die Seele seines Bruders versuchen würde, die Seine zu verdrängen, doch statt dessen hielt sie sich im Hintergrund: Vielmehr versuchte sie, sich von dem Körper wieder loszureißen und es gelang ihr auch: Dann hörte er wieder schallendes Gelächter von all Denen, die er in den Tod gestürzt hatte und die Stimme seines Bruders Tyrian klar und deutlich heraus: "Du bist mir wieder in die Falle gelaufen, mein hoffnungsloser Bruder. Nun bist du dazu verdammt, in dieser verfluchten, leblosen Hülle dein sinnloses Dasein zu fristen! Ich bin nun frei! FREI!" Und die grausamen Worte seines Bruders verblassten...

Es herrschte regungslose Stille. Emotionslos beobachtete Vendark, wie die Leiche seines Bruders in den Abgrund hinabstürzte. Dann blickte er auf das Leichenfeld, das der Todesritter, nein, er selbst! hinterlassen hatte.

Dur'Sha Tal öffnete ein Auge, erblickte den Todesritter und machte sich eiligst davon. Vendark blickte ihm nicht nach. Er schaute an seinem neuen Körper hinab. Tyrian's Bezeichnung war zutreffend gewesen: 'Eine leblose Hülle', mehr nicht... Dann stürzte Vendark auf die Knie und er hätte laut geschrieen, wenn er könnte, doch es drang nur ein hohler Klang der Verzweiflung aus seinem Wesen hervor. Er hätte am liebsten die Augen geschlossen und wäre in das Reich der Toten entwichen, wie sein glücksseliger Bruder, doch er konnte weder das eine, noch das andere.

Er war Vendark Thokatis, der Todesritter, er war zu dem geworden, auf den sein ganzer Hass gerichtet war, dessen abscheuliches Dasein zu Teilen er in seinen schlimmsten Träumen sich nicht erdenken hätte können. Doch der Mut des Vendark Thokatis, der er einst gewesen war, war noch nicht ganz zerronnen: Er würde aus diesem leblosen Körper entrinnen, koste es was es wolle. Mit diesem Gedanken schritt er über die Leichen seiner einstigen Freunde hinweg - emotionslos.

 
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Erster Überblick:
Absätze! Und einige " bzw. ´ sind ? geworden.

Ich weiß nicht, warum die Apostrophe und Kommas hier durch ein Fragezeichen ersetzt werden. Ich versuche gerade, das zu ändern.
Das liegt am Word. Kopiere am besten die Geschichte in ein Texdtfile und kopiere sie von dort aus ins Geschichtenposting.

 
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Anmerkungen:
Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch.

Ich habe die Geschichte ursprünglich für ein online-Rollenspiel (Ultima Online) geschrieben. Daher sind folgende Namen nicht von mir erfunden, sondern Charaktere dieses online-Rollenspiels (deren Erlaubnis ich natürlich habe): Dur'sha Tal, Rondrija, Luthander.

Du hast recht, im Word hat das nach mehr Absätzen ausgesehen :). Ich werde mal ein paar einfügen. Danke für den Tip mitm Editor.

 

Hi Artemis,

der Forderung nach mehr Absätzen muss ich mich unbedingt anschließen! So wie sie jetzt ist, wird die Geschichte wenige Leser finden. Am Besten einen Absatz nach jedem Szenenwechsel!

Das mit den Anführungszeichen: Wenn du im Word die Einstellung umstellst, sollte es hinkommen.

Wenn da Absätze drin sind, werde ich die Geschichte gern lesen und kritisieren

Gruß, vita

 
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So, habe die Absätze eingebaut.

 
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Okay, dann zum Zweiten:

Bei einem normalen Bogen wäre die Sehne bei der Spannung, die auf ihr lag, schon längst gerissen - und um so mehr schätzte er die meisterlichen Künste seines Freundes im Herstellen von Bögen
Wortdopplung von Bögen. Hier solltest du nachdenken - ist es wirklich wichtig, wer den Bogen gebaut hat? Und wenn ja, ist es dann einen eigenen Satz wert?

Dann ließ er los, und in einem Bruchteil eines Augenzwinkerns hatte der schwarze Pfeil sein Ziel, den Kopf einer Strohpuppe, bravourös verfehlt und bohrte sich 15 Ellen dahinter in die hölzerne Wand.
Zahlen solltest du ausschreiben

nur die Spannung der Bogensehne war gelöst, sondern auch die innerliche Anspannung von Vendark: sie war in herbe Enttäuschung übergegangen, auch wenn er das Ergebnis schon vorhergesehen hatte.
Warum schießt er dann überhaupt?

Wahrlich elegant vorbeigeschossen, oder nicht?", meinte Vendark Thokatis mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen, doch Dur'sha Tal ließ sich durch die sarkastische Bemerkung nicht beirren, ihm weiterhin die gutgemeinten Ratschläge zu geben - wenn er auch schon etwas ungeduldig war.
Bei nachgestellter wörtlicher Rede immer ein Komma. Du verwendest sehr lange Sätze, ist das Absicht?

Als Vendark erneut einen Pfeil anlegen wollte, tauchte plötzlich eine Erinnerung in ihm auf, die Bilder waren verschwommen, aber doch deutlich wahrnehmbar:
Das ist ein filmisches Mittel, in einer Kurzgeschichte hat es mMn nichts zu suchen.

Den Übergang bildete eine Hängebrücke aus etwas morschen, hölzernen Planken.
Holz ist bei einer Hängebrücke eigentlich immer schpon impliziert. Woher weiß er, dass die Planken morsch sind?

Direkt dahinter begann eine düstere Höhle.
Ich stelle mir das vor wie einen Warcraft-3-Zonenübergang, man stellt sich auf den Kreis und dann ist die Höhle da. Vielleicht gehst du besser auf einen Eingang ein oder so...

Er setzte - ohne zu wissen, warum - den linken Fuß auf die erste Planke: sie schien stabil zu sein, jedenfalls stabil genug.
Es ist eine Erinnerung, er weiß also, was er da will. Hier ein Widerspruch zu dem "etwas morsch". Außerdem: Morsch oder nicht morsch, es geht ja auch nicht ein bisschen schwanger.

Das Risiko konnte er eingehen, denn er wusste, dass er hinüber musste, aus irgendeinem Grund, der sich in seine Seele gebrannt hatte.
Muss er über die Planke? Sonst solltest du "über die Schlucht" schreiben.
Wenn er den Grund nicht kennt, dann kann er nicht in seine Seele gebrannt sein. Finde hier eine schönere Formulierung.

. Bald hatte er die gesamte Brücke überwunden und trat festen Schrittes in die Höhle ein, ohne zu wissen, was ihn erwartete.
Es ist eine Erinnerung, und du musst sie so schildern, dass es auch eine Erinnerung ist. Also weiß er, was sich in der Höhle verbirgt, außer, er hat extremen Alzheimer

Die Höhle schien sich kontinuierlich zu verengen, bis sie schließlich in einen gut bearbeiteten Gang führte, der mit Fliesen ausgestattet war.
Kann er "gut bearbeitet" überhaupt beurteilen? Ist dein Prot ein Steinmetz? Ansonsten hat er davon keine Ahnung und wird höchstens "bearbeitet" oder eben nicht sagen...

Auf der linken und der rechten Seite des Ganges standen zwei Figuren regungslos:
warum keine regungslosen Figuren? Liest sich besser, so sieht das Adjektiv so angeklatscht aus

Vendark hielt sie für Statuen, aber um sie genauer inspizieren zu können, müsste er den fein gearbeiteten Gang betreten, den er aber noch auf Fallen untersuchen wollte.
Der letzte Teil des Satzes klingt hier wirklich nach PC-Spiel. Formulier es besser um.

Er nahm einen Dolch heraus und warf ihn auf die Fliesen: Das Klirren war deutlich zu hören. Der Dolch kam zum Stillstand und nichts war passiert
Komischer Test. Was will er denn damit herausfinden? Ob ein Magnet an der Decke klebt?

Er warf noch einmal einen flüchtigen Blick zurück und betrat dann den Gang. Zumindest wollte er das, doch dann bemerkte er aus den Augenwinkeln ein flüchtiges, silbernes Glitzern
Entweder er betritt den Gang oder eben nicht

Noch bevor er Zeit hatte, den Mund und Augen vor Schreck aufzureißen, durchfuhr ihn ein grauenvoller Schmerz, wie tausend Nadeln, die seinen Hals durchbohrten, und Vendark trennte sich von dem Körper, den er begleitet hatte, und betrachtete das Geschehene aus einem gefühlslosen, körperlosen Zustand.
Reißt er Mund und Augen bewusst auf? Der Satz ist mir zu lang, hier wirkt es, als sei er einem Zombie hinterhergelaufen. Das Aus-dem-Körper-Lösen klingt hier wirklich, als würde er über seiner Party fliegen.

Und er sah den abgetrennten, blutigen Kopf am steinernen Untergrund liegen: "Tyrian!" brannte sich die innere Stimme in sein Herz.
Stimmen brennen normalerweise nicht. Hier dachte ich zuerst, es ist sein Kopf.

Ein Schauder überkam ihn: es war das Antlitz von Tyrian Thokatis, seinem Bruder, der seit mehreren Jahren verschollen gewesen war.
Solche "Zufälle" gibt es nur in PC-Spielen. Entweder, du stellst die Situation realistisch dar (er ist auf der Suche nach seinem Bruder und hat irgendwo erfahren, dass er in die Höhle gegangen ist), oder du streichst den Bruder ganz. Hier wirkt es nur billig und überladen, so, als sei es nur der größeren Dramatik halber, den er kennt.

Und nun lag er zerstückelt hier, getötet von... von was?
Von der Falle, zum Beispiel?

Völlig regungslos stand darneben ein den Umrissen nach zu urteilen humanoides Wesen, doch mehr konnte er nicht erkennen, als einen Schatten, der von tiefstem Schwarz erfüllt war.
Die Beschreibung des Wesens klingt hier lächerlich. Den Umrissen nach zu urteilen? Humanoid? Das erwarte ich in der Science-Fiction: "Den Wärmeumrissen auf der Infrarot-Kamera zu schließen, war das Wesen humanoid. Sarge zog sein Lasergewehr und..." In Fantasy ist es unpassend. Wie wäre es mit einem menschenähnlichen Schatten oder so etwas?

Dann vernahm er eine leise Stimme, und er erkannte, dass es die seines verstorbenen Bruders war.
Wow. Er ist gerade geköpft worden - oder auch nicht - und jetzt spricht sein toter Bruder zu ihm? Bitte beschreib das genauer, weniger schnell. So wirkt es so aufgesetzt. "Ich betrat den Gang, erkannte meinen toten Bruder, der in Stücken auf dem Boden verteilt lag und dann sprach er zu mir" klingt wie Drogenrausch. Außerdem - warum ist der Bruder nach drei Jahren noch nicht verwest?

Er hörte die Worte, die abwechselnd leiser und wieder lauter wurden, als würden sie dabei gehindert, zu ihm durchzudringen.
Durch was zu dringen?

Dennoch konnte er sie verstehen, doch jedes Mal, als er einen Sinn darin erkennen konnte, wurden die Gedanken wie auf magische Weise wieder aus seinem Gedächtnis gelöscht, obwohl er noch genau wusste, dass sie von höchster Dringlichkeit waren.
Wer ist hier von höchster Dringlichkeit? Die Gedanken? Auch hier kannst du schöner schreiben. Das, was du hier machst, klingt nach einer Beschreibung, das erste Gebot jedes Autors heißt aber "show, don't tell".

Noch geistig abwesend antwortete Vendark mit intentionsloser Stimme: "Es geht um etwas Wichtiges, Dur'sha, ich muss los".
korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber ich glaube, eine Intention ist ein Eindruck. Mach bitte jedes Mal, wenn ein neuer Sprecher etwas sagt, einen Absatz.

"Ist das deine Art, dich von meinem Unterricht loszusagen?" ,rief er Vendark nach, der sich schon auf sein Pferd geschwungen hatte und in höllischem Tempo davon stürmte.
davonstürmte wird erstens zusammengeschrieben und zweitens ist es ein Wort, mit dem ich einen Fußgänger assoziiere. Das Wort "lossagen" ist ebenfalls unglücklich gewählt, das klingt ja so, als würde er nie mehr wiederkommen.

"Zumindest hat er den Bogen hier gelassen" murmelte Dur'sha zu sich selbst und legte sich das Meisterwerk über den Rücken.
"murmelte zu sich selbst" gibt es meines Wissens nach als Ausdruck nicht. Ich kann etwas murmeln, aber ich kann niemandem etwas zumurmeln, das klingt wie kleine Glaskugeln.

Gerade als er losmarschieren wollte, nahm er den Bogen noch einmal in die Hand, spannte einen Pfeil, kniff die Augen zusammen und traf die Strohpuppe direkt zwischen die zwei Knöpfe, die eigentlich Augen darstellen sollten.
Das klingt hier unbeholfen. Warum schreibst du nicht "im Laufen nahm er..."

Warum geht dein Prot jetzt? Ich denke, er ist in dem Flashback gestorben? Ist er neu gespawnt?

Am meisten Licht spendeten Blitze, die hie und da wieder einschlugen.
Wieder einschlagen? Derselbe Blitz schlägt nie zwei Mal in eine Stelle, oder so ähnlich. Einschlagende Blitze klingt nach PC-Theatralik. Ein einschlagender Blitz ist selten genug. Mehrere sind unglaublich unwahrscheinlich.

Zuvor hatten sie sich über die stickige Luft in dem düsteren Höhlendurchgang beschwert, doch all das war noch herrlich im Vergleich zu dem hier gewesen.
all das stickige Luft...?

Wortlos blickte er zu seinem Magierfreund, der ihn triumphierend angrinste, unter seiner magischen Schutzhülle vor Regen und Wind geschützt, die allerdings nur für einen genügend Platz zu bieten schien.
Wenn der Magier sein Freund ist, hat er einen Namen. Der Satz mit der magischen Schutzhülle ist hier etwas unglücklich aufgeteilt, du solltest einen neuen draus machen.

Aber die Tatsache, dass Feriell Lavìs so bis zum Schluss durchhalten würde, gab ihm ein wenig Mut.
Warum haben die bei dir alle Doppelnamen? Beim UO treffe ich meistens immer nur einzelne Namen, davon meistens Conan den Barbaren. Den Satz mit dem Magier kannst du dir sparen, wenn du schreibst, dass der Kerl unter einer Kugel steht. Das wird schon aus dem Kontext klar.

Sie würden ihn im Kampf gegen dieses Ungeheuer bestimmt nur allzu nötig haben.
Wo hast du das Ungeheuer her?

Wie so oft fragte er sich, warum er sich überhaupt dieses wahnwitzige Ziel gesetzt hatte und wie er es so leicht fertiggebracht hatte, ein Dutzend Leute davon zu überzeugen, eine der schwierigsten Touren, die es gab auf dieser Insel, gemeinsam mit ihm anzutreten, wo doch nicht einmal eine Belohnung auf sie wartete, außer vielleicht die Erlösung von den Qualen durch die scharfe Klinge des 'Todesritters', wie seine Kameraden ihn den Erzählungen Vendark's nach zu nennen pflegten.
Wo kommt der Todesritter her? Würdest du aus diesem Satz bitte mal mindestens zwei machen? Warum wundert sich ein UP Charakter darüber, dass Leute ihn begleiten, sowas passiert auf dieser Welt doch dauernd, ist er ein N00b?
Noch etwas: Apostrophs haben im Deutschen nur an einer Stelle Platz: Wenn sie 'nen verschliffenen Vokal oder eine verschliffene Silbe kennzeichnen. Hinter Namen haben sie nichts zu suchen, nciht das Geringste!

Doch dann ertönte wieder die verschwommene Stimme seines Bruders, dessen Worte keinen Sinn ergaben, ihn aber davon überzeugten, dass er auf dem richtigen Weg war, und dass es seine Bestimmung war.
Ich dachte, als dein Prot gestorben ist, haben die Worte noch einen Sinn ergeben?

Alle rationalen Überlegungen verblassten gegenüber der Macht der unscheinbaren Stimme.
Die Stimme ist unscheinbar, wenn sie ihn vorwärts gehen lässt? Mir scheint sie eher wichtig zu sein.

Er wurde aus den Gedanken gerissen, als er allgemeinen Aufruhr um sich herum bemerkte.
Macht er die Augen zu, wenn er denkt?

"Vendark, sieh! Dort oben!" schrie Dur'sha Tal die durch den tosenden Wind kaum verstehbaren Worte und deutete gen Himmel.

in greller Blitz erleuchtete den Himmel und ein riesiges Wesen mit gewaltigen Schwingen war deutlich zu erkennen: Es war eines der furchterregendsten Kreaturen, die in diesem Land ihr Unwesen trieben: ein Wyrm, ein drachenartiges Wesen mit eisernem Schuppenpanzer und einem Gebiss, durchsäät mit gewaltigen, messerscharfen Zähnen.
Warum schreibst du nicht einfach, dass es ein Wyrm ist? Warum ist das arme Tier bei Gewitter überhaupt draußen? Und warum greift es die Gruppe einfach so an? Ich will hier auf dieser Seite keine Hintergrundgeschichte zu einem PC-Spiel lesen, sondern eine Kurzgeschichte, die allein stehen kann. Ich will kein "und dann war eine Zufallsbegegnung, es war ein Wyrm" sondern "Aufgeschreckt von der leuchtenden Hülle des Magiers erhob sich vor ihnen ein Wyrm..."
In den Regeln für Fantasy-Serien steht, dass jede Geschichte für sich allein stehen können muss. Das gilt nicht nur für Serien. Ich will beim Lesen einer Geschichte nicht merken, aus welcher Intention heraus sie geschrieben wurde. Eine FanFiction auf Mittelerde? Macht nichts. Ist zwar nach den Regeln hier nicht erlaubt, aber wenigstens ist es eine Geschichte. Wenn sie für jemanden verständlich ist, der den Herrn der Ringe/das Silmarillion/sämtliche Hintergrundliteratur nicht gelesen hat, ist die Geschichte für mich in Ordnung. Das hört genau an dem Punkt auf, wo die Geschichte aufhört, Geschichte zu sein und einfach nur etwas ist, das geschrieben wurde, um irgendetwas zu tun. Darauf musst du unbedingt bei Hintergrundgeschichten für deine Charaktere achten, gerade, wenn du sie in einem Forum wie diesem hier veröffentlichst. Ich will nicht merken, dass es eine HGrund-Geschichte ist, sondern ich will eine Geschichte über deinen Prot haben!

Rondrija holte weit aus und schleuderte dem Monster den Speer entgegen, von Dur'sha's Sehne zischte bereits der zweite Pfeil hinweg.
Wer sind die, und wie kommen die da hin? Warum hat er seinen Ausbilder mitgeschleppt? Wo ist er überhaupt? Und warum?

Ein Geschoss, das einer Wurfaxt ähnelte, durchschnitt die Luft und einige Dolche zuckten aus der Hand des flinken Entrusio.
Die hat er natürlich immer griffbereit. Du führst hier schlag halb Acht eine ganze Party von Leuten ein und schlägst dem Leser ihre Namen um die Ohren, glaubst du da ernsthaft, dass er sie behalten kann? Er wird sie hinterher immer verwechseln.
Was ist mit Dur'shas erstem Pfeil passiert?

Die meisten Wurfgeschosse allerdings hatten ihr Ziel zwar getroffen, doch prallten nur harmlos von den harten Schuppen des Monsters ab.
Was hat das Wort da zu suchen?

Die Axt jedoch, deren Wucht jedes andere Tier zu Boden geschmettert hätte, hatte sich tief in die Stirn des Drachen eingebohrt und das gröhlende Siegesgebrüll des Zwerges übertönte sogar den Donner, der den vielen Blitzen nachfolgte.
Klartext: Die Axt ist magisch, der Zwerg hat gecrittet und das Gewitter ist so miserabel animiert, dass es alle zwei Sekunden zuckt. Und jetzt musst du diesen Satz so umschreiben, dass man genau davon nichts mehr merkt.

Trotz allem stürzte der Drache noch zielstrebig auf die Bande herab und ein Moment des Schreckens breitete sich unter den Kriegern aus, als der Drache den Rachen aufriss und erste Flammen aus seinem Maul loderten.
Mit einer Axt im Kopf ist der Drache tot. Hier strahlt wieder das Computerspiel durch, mit blendender Helligkeit. Es ist nicht wichtig, so zu schreiben, wie es im Spiel passiert, sondern so, wie es auf eine wirkliche, reale Person wirkt.

Schutzsuchend rannten die Krieger umher, indes Feriell, der Magier, still dastand und vollkommen konzentriert, von der Außenwelt scheinbar abgeschieden, die Worte der Macht murmelte und bizarre Gesten ausführte.
Die Worte der Macht, es gibt nur zwei? Umformulieren, weil missverständlich. Das mit dem "umherlaufen" klingt nach aufgescheuchtem Huhn, umformulieren!

Er wusste, was zu tun war. Er musste die drängenden Schreie nach seinem Namen ignorieren, denn wenn dieser Zauber misslingt, dann wäre es das letzte mal gewesen, dass er sich mit der Elementarebene in Verbindung setzen konnte:
Plötzlicher Wechsel des Prots, du hast die ganze Geschichte über aus der Sicht einer Person geschrieben, da kommt das hier jetzt nicht so gut. Falscher Konjunktiv: "Wenn dieser Zauber misslingen würde, dann wäre es das letzte Mal..."

"Scian Huax Errata!", schrie er, immer noch konzentriert, die entscheidenden Worte, und seine innerliche Anspannung wich, als er den blauen Schimmer endlich auftauchen sah, der die Gruppe in Form einer Kugel umgab.
Hier hast du zu viele verschachtelte Nebensätze. Bist du sicher, dass die Spruchformel korrekt ist? "Errata" sind Irrtümer, soweit ich das deuten kann, aus dem Lateinischen. Die beiden anderen Wörter habe ich noch nie gesehen, scian klingt aber so, als würde es von "scire" kommen, was auch immer das sein mag. Wenn du einen richtigen, lateinischen Spruch nimmst, dann kommt es besser, wenn du dir einen ausdenkst, der sinngemäß passt. Irgendwas mit "Loco tutum creato" oder so, "ich erschaffe einen sicheren Ort"

Der heftige Regen verdampfte beim Versuch, den Feuerstrahl zu durchbrechen, und die Flamme breitete sich ungehindert aus, bis sie das blaue Schutzschild erreichte, welches der Magier geschaffen hatte.
welches klingt immer unbeholfen und gestelzt.

'Feriell' hörte er eine innere Stimme: 'du darfst nicht an dir zweifeln, denn das wäre dein Tod, mein Freund. Zweifelst du etwa an dir selbst, du, der mächtige Feriell?'
Ich glaube, er weiß, wie er heißt

Und ein höhnisches Lachen drang von allen Seiten auf ihn ein und schien ihn zu verschlingen. 'Wer bist du', wollte er fragen, doch die Frage schien von solcher Überflüssigkeit, als er erkannte, was für einen großen Fehler er begangen hatte, er war abgelenkt worden, er durfte nicht abgelenkt werden, welchen Ursprungs auch immer die Einbildung war!
Das ist ein einziger Satz. Meinst du nciht, da könntest du ruhig ein paar mehr draus machen?

Plötzlich wurde ihm jedoch bewusst, wer die innere Stimme gewesen war, die ihn auf spottende Weise seiner Unfähigkeit erinnerte und sein Selbstvertrauen vernichtet hatte: Der Drache selbst war in seine Gedanken eingedrungen, um seine Konzentration zu stören.
Dafür, dass sie sein Selbstvertrauen vernichtet hat, war die Stimme aber fix wieder weg. Woher kennt der Drache den Namen des Magiers? Du solltest den Drachen einfach nur in seine Gedanken eindringen lassen, sodass er den Magier nur ablenkt und der Zauber fällt. "Auf spottende Weise" klingt nach einer Übersetzung aus dem Lateinischen, das solltest du umformulieren.


So, jetzt mag ich nicht mehr, beziehungsweise ich muss los, mein Bus kommt gleich. Wenn du den Text das erste Mal überarbeitest, solltest du auf 2 Sachen achten.

Erstens: Sämtliche Hinweise darauf, dass es sich um eine PCSpiel-Hintergrundstory handelt, müssen aus dem Text verschwinden. Wenn die Geschichte nicht ohne Dinge wie Zufallsbegegnungen, dramatische Crits und Respawning klarkommt, dann ist sie der Mühe nicht wert, aber ich glaube, deine Geschichte kann das.
Zweitens: Du hast eine Menge lange Sätze drin. Geh die Geschichte noch mal auf den Punkt "was sagt dieser Satz aus" durch. Wenn in einem Satz mehr als zwei Informationen stecken, fang einen neuen an.

Eventuell nehme ich mir den Rest des Textes auch noch vor, aber am Besten warte ich auf die Überarbeitung.

Gruß
vita

P.S.: Wenn du jetzt auf stur schaltest und nicht überarbeitest, hast du eine Feindin fürs Leben, ich habe eine Dreiviertelstunde für die Kritik gebraucht :D

Noch ein Edit, also P.P.S.: Ich habe eine Menge Fragen in meiner Kritik. Es bringt gar nichts, wenn du sie mir in einem Extrapost beantwortest, weil ich dann nichts damit anfangen kann. Solche Fragen müssen sich aus der Geschichte selbst erschließen!

 

Hallo vita!
Vielen Dank für die ausführliche Korrektur. Wenn ich Zeit habe, werde ich die Geschichte natürlich überarbeiten.
Ich weiß nicht, ob du den Schluss gelesen hast; aber was das Inhaltliche betrifft, sollten dort die Unstimmigkeiten mit der Vision klar werden, die ich verworren schreiben musste, um den "Überraschungseffekt" zu bewahren... Die Geschichte ist nicht wirklich in einem UO-Rollenspiel passiert; schade, dass die Story den Eindruck erweckt! Jedenfalls, es kommt kein respawn oder etwas enginebasiertes vor. Ich werd die Geschichte halt so ändern, dass es keinem so erscheint.
Mich würde aber auch noch interessieren, was du von der Geschichte insgesamt hältst, wenn man von den vielen Fehlern absieht.

mfG.
Entreri

 

Servus,

ich glaube, dass wir es hier mit einer ausgeklügelten und spannenden Geschichte zu tun haben - vorausgesetzt, wir erleben sie als Spieler eines Rollenspiels. :(

Tut mir leid, aber ich musste auf diese Weise anfangen - wirklich, für eine RPG-Runde finde ich deine Idee alles andere als schlecht, aber für eine literarische Geschichte eignet sich nur ein Bruchteil davon.

Mit Bruchteil meine ich eigentlich nur den Schluss. Und die Vision. Alles andere ist vollkommen überflüssig, da es eben den typischen Rollenspiel-Charakter aufweist: Linear hintereinander passierende, gleichförmige Kämpfe, die darauf ausgelegt sind, dass jede beteiligte Figur ihre besonderen Fähigkeiten zum Einsatz bringen kann.
In deiner Geschichte lässt sich das viel zu direkt mitverfolgen - sie ließt sich wie ein Spielprotokoll, bei dem du lediglich vergessen hast, aufzuschreiben, was die einzelnen Spieler gewürfelt haben (die Sache mit dem Meisterschützen am Anfang, der sein Ziel verfehlt: sowas passiert nicht im wirklichen Leben, weil man im wirklichen Leben keine 1 würfelt. Entweder man ist ein Meisterschütze oder nicht).

Wie gesagt, lass die Geschichte lediglich aus dem Kampf zwischen dem Todesritter und Vendark bestehen. Die Vision kannst du so einbauen, dass Vendark sich am Anfang "der wackligen Hängebrücke über dem unheimlichen Abgrund gegenübersah, welche er bereits besser kannte, als ihm lieb war - aus den Visionen, die ihn plagten. Den Visionen, in denen sein Bruder..." und so weiter. Die Auflösung finde ich nämlich recht gelungen und auch, dass Vendark die Stelle des Antagonisten einnimmt, gefällt mir. Verdichte die Geschichte darauf und schon...! :D

Gruß,
Artnuwo

 

Hi Artnuwo!

Vielen Dank für deine Anmerkungen! Du hast wohl recht: da die Geschichte letztlich für ein Rollenspiel geschrieben ist, ist der Rollenspielcharakter, wie auch vita schon gesagt hat, extrem in die Geschichte eingeflossen (was mir jedoch jetzt erst wirklich auffällt).

Artnuwo schrieb:
In deiner Geschichte lässt sich das viel zu direkt mitverfolgen - sie ließt sich wie ein Spielprotokoll, bei dem du lediglich vergessen hast, aufzuschreiben, was die einzelnen Spieler gewürfelt haben (die Sache mit dem Meisterschützen am Anfang, der sein Ziel verfehlt: sowas passiert nicht im wirklichen Leben, weil man im wirklichen Leben keine 1 würfelt. Entweder man ist ein Meisterschütze oder nicht).

Hm, die Stelle war vielleicht misverständlich geschrieben. Ich weiß, dass es aus der Geschichte so herauskommen sollte, wofür ich auch noch sorgen werde; aber vorerst nur zur Erklärung: Vendark (Thokatis) ist ein guter Freund von Dur'sha Tal und ein Schwertkämpfer. Er übt sich mehr zum Spaß im Bogenschießen, wobei Dur'sha Tal, der eben ein Bogenschütze ist, ihm Ratschläge gibt. Und nicht Dur'sha Tal hat am Ziel vorbeigetroffen, sondern Vendark.

Ich schätze, ich werde die Geschichte einfach komplett neu schreiben und versuchen, den spielähnlichen Charakter rauszulassen - und natürlich eure Ratschläge befolgen. Außerdem hat sich mein Schreibstil inzwischen so verändert, dass es mir fast unmöglich ist, einige Teile zu ändern, ohne dass am Ende ein Text herauskommt, der wie von zwei Verfassern geschrieben scheint (habs gerade versucht...).

 

Hi Entreri,

Als Vendark erneut einen Pfeil anlegen wollte, tauchte plötzlich eine Erinnerung in ihm auf, die Bilder waren verschwommen

Hätte es hier nicht um eine Vision gehen müssen?

Die Story hatte einige sehr gute Ansätze, aber insgesamt schließe ich mich den Worten Artnuwo an.

Außerdem hat sich mein Schreibstil inzwischen so verändert, dass es mir fast unmöglich ist, einige Teile zu ändern, ohne dass am Ende ein Text herauskommt, der wie von zwei Verfassern geschrieben scheint

Ein Zeichen, dass sich Dein Schreibstil weiterentwickelt hat. :thumbsup:

Gruß
Jörg

 

Hallo Entreri,

also mehr oder minder kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen, obwohl ich finde, dass die Idee deiner Geschichte sehr gut ist, genauso wie ihr Ende.

Allerdings muss ich sagen, dass ich für meinen Teil finde, dass deine Sätze manchmal reichlich lang und verworren sind. Einige musste ich zweimal lesen, um sie richtig zu verstehen...

Aber ansonsten hat die Geschichte meiner Meinung nach durchaus Potential.

Red Unicorn

 

Hallo Entreri,

ich kann mich den anderen nur anschließen: das Grundkonzept und die Auflösung der Geschichte sind echt klasse. :) Wenn du sie wirklich noch mal neu schreibst, würde ich allerdings all die Charaktere, die nur einmal dem Namen nach auftauchen, nicht näher charakterisiert werden und dann wieder in der Versenkung verschwinden, weglassen. Für die Geschichte sind sie nicht wichtig, sondern eher verwirrend (den Dieb, den Druiden, den Krieger, den Waldläufer...)
Und *ähm* ich weiß nicht, ob nur mir das so vorkommt, aber dass ihm der Todesritter seine Hand abhackt, nachdem er ihm eröffnet hat, dass er sein bruder ist, klingt ein bisschen nach "Empire strikes back". Ich weiß nicht, ob du das so möchtest ;)

Zudem war ich verwirrt, dass der Endkampf in einer Höhle stattfindet

Dass der Raum hier nicht verstaubt war, war auffallend, doch Vendark's Blick war auf die tiefe Schlucht fixiert, aus der der Wind hinausheulte, die Schlucht und die schwingende, morsche, hölzerne Brücke, die den einzigen Übergang zur anderen Seite bildete. Er wusste, dass hier die Stelle war, die ihm vor einem Monat in einer Vision erschienen war.

Ich hatte es so verstanden, dass sein Bruder in einem Gang getötet wurde, oder hab ich das nicht kapiert?

Ich bin gespannt auf eine neue Version.

Gruß,

Felsenkatze

 

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