Was ist neu

Die Stadt

Mitglied
Beitritt
24.03.2024
Beiträge
4

Die Stadt

Ein sanfter Wind fährt über seine Haut – seine Gänsehaut. Dort oben auf der Dachterrasse steht er und blickt und lauscht in die Ferne, in die Stadt, ins Nachtdunkel, ganz allein. Er verschränkt seine Arme hinter seinem Rücken, schnauft tief ein, dann aus, und starrt ekstatisch dem Atemnebel hinterher, wie er wandert und schwindet und sich im Nichts auftut.

Ja, die Städte und die Menschen, das war schon ein Verhältnis besonderer Art. Die Menschen flüchteten aus den Städten, suchten Ruhe, suchten Ursprung. Es schien so, als würde kein Einziger die Städte wahrlich lieben. Und doch lebten sie weiter, und wuchsen weiter, immer und immer weiter. Wieso? Vielleicht war es eine Unabdinglichkeit.

Es ist ruhig, dort auf der Dachterrasse. Aber ist Ruhe wohl als relativer Begriff zu begreifen. Die unzähligen Lichter aus den Hochhäusern und Komplexen und Einkaufsstraßen überziehen den schwarzen Himmeln mit Akzenten des Violetten, des Roten und des Blauen. Und wenn er lauscht, dann hört er: er hört einzelne Frequenzen aus Musik in einer Entfernung, die es nicht zulässt, das ganze Lied zu ergreifen. Er hört den Fahrtlärm von Automobilen auf den Straßen, wenn er sich bemüht. Und er hört, wie sich diese Sammlung aus Geräuschen unterschiedlichster Natur zusammenfindet und summiert und als Ergebnis eine Symphonie erschafft, die unvergleichbar ist, eine solche, wie sie der Künstler nur in der Stadt begreifen kann.

Die Nacht war wahrlich die Zeit des Menschlichen. Wenn die Sonne unter dem Horizont abtauchte und die tagaktive Welt naturgemäß in ihren großen, alltäglichen Schlummer eintauchte und sich ganz selbstverständlich dem Primat eben dieser Sonne unterwarf, rebellierten der Mensch und seine Werke. Der Mensch – der ewige Agitator – konnte Unterwerfung auf den Tode nicht leiden, selbst wenn man nur von ihm verlangen würde, sich genau wie seine tierischen Genossen dem Natürlichen zu unterwerfen. Die Stadtflüchter würden dies sicherlich als Arroganz unserer Rasse abtun, wohl eine gerechtfertigte Analyse. Verkennen durfte man dem Menschen, dem arroganten Übertier, aber nicht, was er durch seinen Unwillen zur Konformität geschaffen hatte. Die Ästhetik des menschlichen Widerstands gegen die Dunkelheit, die Ästhetik der Stadt, die Symphonie der Großstadt.

Er schließt seine Augen, sieht das Nichts, das wahre Nichts, und genießt es. Im Geiste war er nicht mehr hier, auf der Dachterrasse, im kalten Wind, und doch lief die Musik weiter, und doch fuhren weiter Reifen über den Asphalt auf den vielen Straßen. Und dann kommt es ihm:
Er war der Stadt egal, die Stadt hatte sich losgelöst von den Individuen, die Stadt, die Masse, ist ein eigener Organismus. Vielleicht, ja, wahrscheinlich sogar, hat der Mensch – der kleine Gott der Welt – in seinem Schaffenswahn mit der Stadt seine erste, seine wohl ambivalenteste Kreatur geschaffen. Sie war ein erbarmungsloses Wesen, das den Menschen am Tag belastet und überlädt mit den vielen vermeintlichen Freiheiten und Möglichkeiten, die sie zeigt, und den Schranken der Realität, die die Wahl beschränkten und den Menschen wie einen Affen im Zoo hinter Gitter einsperrten, sehend auf das, was möglich wäre, ihm aber verwehrt bleibt. Und dann, wenn die Dunkelheit aufsteigt und versucht, den Menschen durch ihre verführerische Einfachheit zum Frieden zu führen, für wenige Stunden, erlaubte es die Stadt der Nacht nicht, ersetzte die Nacht vielmehr durch den synthetischen Tag. Vielleicht war man Gott nirgends so nahe wie in der Stadt, ist doch auch sie eine Kreation, die Unabhängigkeit erlangte und sich von ihrem Schaffer löste – ohne sein Wissen, gegen seinen Willen. Nur triumphierte in unserer Welt ganz offensichtlich das Geschöpf über den Schöpfer.

Es donnerte. Er öffnete seine Augen und er spürte, wie der Regen herabtropfte, seine dünne Kleidung langsam durchnässte und seine ordentlichen Haare zerzauste. Ein Aspekt der Natur, den auch die Stadt noch nicht gänzlich zu überwinden vermag. Auch morgen würde er wieder in der Stadt aufwachen, ganz unwillkürlich, würde leisten und würde sie erweitern, als wäre sie ein Geschwür. War es ein Geschenk oder eine Strafe, die Zweifaltigkeit der Stadt, dieses wunderschöne Monstrum der Menschenhand, miterleben zu dürfen? Er wusste es nicht. Es war allerdings auch egal, denn die Stadt kümmerte sich nicht um seinen Willen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Felicitus,

willkommen im Forum.

Das ist kurz, aber wo ist die Geschichte? Es gibt keinen Plot. Da sieht jemand auf eine Stadt hinab und es wird irgendwie pastoral rumgeschwurbelt. Das ist eher eine Art Meditation oder so. Nach dem dritten Absatz habe ich den Rest nur noch überflogen, weil mich nichts gepackt, aber der Stil genervt hat. Der ist verkrampft auf schwülstig und anspruchsvoll gemacht, und man merkt, dass du den nicht beherrschst.

dem Atemnebel hinterher, wie er wandert und schwindet und sich im Nichts auftut.
Nebel tut sich im Nichts auf? Schräg.

Es schien so, als würde kein Einziger die Städte wahrlich lieben.
Bibel-Style?

Und doch lebten sie weiter, und wuchsen weiter, immer und immer weiter.
Sorry, aber das ist Gelaber.

Vielleicht war es eine Unabdinglichkeit.
Meinst du Unabdingbarkeit?

Es ist ruhig, dort auf der Dachterrasse. Aber ist Ruhe wohl als relativer Begriff zu begreifen.
Oh Mann. Wenn du mir als Leser was sagen willst, dann sag es doch bitte einfach, ohne solche Verrenkungen.

Ja, also sorry, aber war überhaupt nicht meins. Auf mich wirkt das, als hättest du eigentlich nichts zu sagen und machst darum so einen künstlich-verschwurbelten Bohei.

Tags: Statt "Alltag" und "Gesellschaft" würde ich "Sonstige" vergeben.

Viele Grüße
Maeuser

 

Hallo @Felicitus
Willkommen bei den Wortkriegern.
Leider muss ich @Maeuser recht geben, da fehlt eindeutig die Geschichte. Aber selbst wenn ich dem Sinnieren deines Protagonisten zu folgen versuche, so bleibe ich an vielen deiner bedeutungsschwangeren Satzkonstruktionen hängen und bin am Ende genau so schlau, wie am Anfang.

Ein Hauptargument deines Textes möchte ich noch kurz beleuchten

Er war der Stadt egal, die Stadt hatte sich losgelöst von den Individuen, die Stadt, die Masse, ist ein eigener Organismus. Vielleicht, ja, wahrscheinlich sogar, hat der Mensch – der kleine Gott der Welt – in seinem Schaffenswahn mit der Stadt seine erste, seine wohl ambivalenteste Kreatur geschaffen.
Das ist doch völliger Quark. Nimm die Individuen aus dem Spiel und was passiert?
Die Natur holt sich den Lebensraum zurück, da bleiben von der Stadt nur zerfallende Ruinen.

Leider hat mich dein Einstand noch nicht überzeugt, weder vom Stil her, noch vom Anspruch, eine Geschichte mit sinnvollem Inhalt zu erzählen. Aber noch ist kein Meister vom Himmel gefallen, vielleicht versuchst du es mit einfacheren Worten und einem Plot, dem ich als Leser folgen kann.

Viel Erfolg dabei und liebe Grüsse,
dotslash

 

Hallo @Maeuser und @dotslash,

vielen herzlichen Dank erstmal für eure ehrliche Kritik und auch generell dafür, dass ihr eure Zeit dafür verwendet, einem Neumitglied Kritik dazulassen!

Offensichtlich ist mir dieser Versuch einer Geschichte von Grund auf misslungen,aber möchte ich dennoch einige eurer Kritikpunkte kurz aufgreifen (bitte versteht das nicht als Rechtfertigung meinerseits, ich möchte nur für meinen eigenen Seelenfrieden etwas Kontext anbringen :)):

Das ist kurz, aber wo ist die Geschichte? Es gibt keinen Plot.
Mit der Kritik habt ihr beide vollkommen Recht, es handelt sich um eine weitestgehend statische Momentaufnahme, ohne klassischem Plot oder ähnlichem. Die Intention dahinter war, lediglich einen kurzen Moment und eine emotionale Atmosphäre zu bieten, die den Leser bewegt. Ich hatte das von Umfang und Stil noch als Kürzestgeschichte identifiziert, deswegen hab ich das überhaupt hier gepostet. Das ist natürlich auch nicht sonderlich lange spannend, deswegen die Kürze. Ich denke der Sargnagel ist hier, dass mir die entsprechende Sprache wohl nicht gelungen ist.
Ja, also sorry, aber war überhaupt nicht meins. Auf mich wirkt das, als hättest du eigentlich nichts zu sagen und machst darum so einen künstlich-verschwurbelten Bohei.
Stellvertretend für die Sprache im Allgemeinen: Die Aussage, ich hätte nichts zu sagen, trifft das ganze wahrscheinlich ganz gut. Optimalerweise hätte das nur weniger offensichtlich sein sollen :lol: Auch das liegt daran, dass es nicht etwa meine Intention war, einen tatsächlichen philosophischen Beitrag oder sowas zu leisten, das "Geschwafel" (um es prägnant zu bennenen) sollte im Wesentlichen auch der Atmosphärenbildung dienen, sollte beim Leser eine gewisse Nachdenklichkeit induzieren. Dass mir das nicht vernünftig gelungen ist, zeigt sich jetzt halt dadurch, dass der Text durch die hochgestochene Sprache so klingt, als würde er eine große Erkenntnis teilen wollen, aber gleichzeitig überhaupt wenig substantielles zu bieten hat, wie mir in der Reflexion klar wird.
Ein Hauptargument deines Textes möchte ich noch kurz beleuchten
Das ist doch völliger Quark. Nimm die Individuen aus dem Spiel und was passiert?
Die Natur holt sich den Lebensraum zurück, da bleiben von der Stadt nur zerfallende Ruinen.
Trotz dessen, ganz aus der Luft gegriffen war das "Geschwafel" natürlich nicht: Im wörtlichen Sinne stimmt deine Aussage, natürlich ist jedes Kollektiv, so auch die Bevölkerung einer Stadt, eine Ansammlung von Individuen und natürlich würde das Kollektiv ohne den Individuen nicht weiter existieren. Die Aussage, die sich hinter den (wohl unpassenden) Formulierungen versteckt hatte, bezog sich auf den Umstand, dass ein Kollektiv (hier: die Stadt) dennoch mehr ist als eine einfache Summe der Individuen in ihm. Es ging hier, wie direkt danach aufgeführt, ganz verkürzt darum, dass die Städte durch ihren Glanz und ihre strukturellen Vorteile den Umstand verdecken, dass etwa psychische Probleme und Unzufriedenheit in ihnen häufig deutlich präsenter sind, dass Städte sich also durch ihr Wesen über die individuelle Zufriedenheit der Personen figurativ "hinwegsetzen", Menschen trotz dessen weiter anziehen. Der Kürze und Intention des Werks bedingt ist das freilich nicht wirklich weit ausgeführt und durch die offenkundig misslungene Sprache wirkt die Aussage sowieso nicht, dennoch sei das zur Kritik erwähnt.
Meinst du Unabdingbarkeit?
Lustig, dass du es erwähnst: Das war tatsächlich der einzig bewusst eingebrachte "Fehler"! Zwar steht im Duden als Substantiv nur "Unabdingbarkeit", da "unabdinglich" aber ein Synonym des zugrundeliegenden "unabdingbar" ist und "Unabdinglichkeit" leider einfach viel besser klingt, hab ich dem Duden da just widersprochen :lol:

Mir bleibt schlussendlich nur noch, euch erneut für die Ehrlichkeit zu danken, nur so entsteht beim nächsten Mal hoffentlich ein besseres Werk. Freue mich bereits, bald wieder zerpflückt zu werden!

Liebe Grüße,
Felix

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @Felicitus

Schon lange nicht mehr eine so entspannte und differenzierte Antwort eines Neumitglieds gelesen, auf zwei Kritiken, die - so berechtigt sie in meinen Augen sind - sicher nicht einfach zu schlucken gewesen sind.

nur so entsteht beim nächsten Mal hoffentlich ein besseres Werk. Freue mich bereits, bald wieder zerpflückt zu werden!
Moment! Bleib doch noch für eine Weile bei diesem Text, vielleicht lohnt es sich. Mein Vorschlag wäre, den als Steinbruch zu behandeln, zu schauen, ob da nicht doch der eine oder andere gelungene Satz/Gedanke drin ist. Ich finde, du kannst Stimmungen beschreiben, Lichter, Farben, Geräusche. Auf diese Stärke würde ich setzen. Daher habe ich mal (bis auf drei Sätze) alle abstrakten Reflexionen/Erklärungen aus dem Text genommen, dazu einige Adjektive und Redundanzen gekillt, ebenso die "vielleicht" und "womöglich", alles in dasselbe Tempus gesetzt und minimalste Änderungen vorgenommen (einmal muss er die Augen schliessen, statt sie zu öffnen, Gott habe ich ans Ende gestellt). Hinzugefügt habe ich nichts. Herausgekommen ist das folgende - zugegebenermassen sehr kurze - Destillat.

Wind fährt über seine Haut. Dort oben auf der Dachterrasse steht er und blickt und lauscht in die Stadt. Er verschränkt seine Arme hinter dem Rücken, atmet tief ein, dann aus, und starrt dem Nebel hinterher, wie er wandert und schwindet. Es ist ruhig, dort auf der Dachterrasse. Die Lichter aus den Hochhäusern und Komplexen und Einkaufsstraßen überziehen den Himmel mit Akzenten des Violetten, des Roten und des Blauen. Und wenn er lauscht, dann hört er: er hört einzelne Frequenzen aus Musik in einer Entfernung, die es nicht zulässt, das ganze Lied zu ergreifen. Er hört den Fahrtlärm von Automobilen auf den Straßen, wenn er sich bemüht. Die Stadt ist ein eigener Organismus. Wenn die Nacht aufsteigt und versucht, den Menschen für wenige Stunden zum Frieden zu führen, verhindert es die Stadt.
Es donnert. Er schließt die Augen und spürt, wie der Regen herabtropft, seine Kleidung durchnässt und seine Haare zerzaust. Auch morgen wird er wieder in der Stadt aufwachen, wird leisten und sie erweitern, als wäre sie ein Geschwür. Nirgends ist man Gott so nahe wie in der Stadt.

Vielleicht siehst du in diesem Fragement die ganze Poesie gekillt, aber ich fände das als Teil einer grösseren Geschichte ganz okay.

das "Geschwafel" (um es prägnant zu bennenen) sollte im Wesentlichen auch der Atmosphärenbildung dienen, sollte beim Leser eine gewisse Nachdenklichkeit induzieren.
Das kommt selten gut, klingt in meinen Ohren gar etwas widersprüchlich. Atmosphäre, Stimmung erzeugt man vor allem durch Setting und Beschreibung. Ich glaube, dass du vieles von dem, was du im Text sagst, durch blosse Beschreibung und die eine oder andere dazwischengeworfene Reflexion rüberbringen kannst. Vertraue der Leserschaft, die denkt genau dann am liebsten nach, wenn niemand sie dazu drängt.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo @Peeperkorn,

auch dir danke ich recht herzlich für deine Kritik!

Moment! Bleib doch noch für eine Weile bei diesem Text, vielleicht lohnt es sich. Mein Vorschlag wäre, den als Steinbruch zu behandeln, zu schauen, ob da nicht doch der eine oder andere gelungene Satz/Gedanke drin ist.
Ein sehr vernünftiger Vorschlag, das werde ich sicherlich umsetzen! Ich muss zugeben, deine gekürzte Fassung des Textes – Wahnsinn, dass du dir die Arbeit gemacht hast, sie klingt deutlich besser als das Original – und dein Kommentar dazu haben mir einen eigentlich recht offensichtlichen Fehler erneut deutlich vor Augen geführt:
Vielleicht siehst du in diesem Fragement die ganze Poesie gekillt, aber ich fände das als Teil einer grösseren Geschichte ganz okay.
Wie als hätte ich Scheuklappen aufgehabt, habe ich während dem Schreiben Emotionen und Atmosphäre behandelt, als könnte man sie wie in einem Vakuum einwerfen, ohne einen soliden "Unterbau" aus tatsächlich lesenswerter Erzählung zu bieten. Das Hauptsymptom dessen: Trotz der Kürze wirkt das Werk inkohärent und sprachlich übermäßig komprimiert. Die pseudophilosophischen Aussagen über Stadt und Mensch wirken dementsprechend vollkommen erzwungen. Und je mehr ich reflektiere, desto mehr wird mir klar, dass sie auch tatsächlich erzwungen waren. Schließlich mussten sie krampfhaft die unmögliche Aufgabe anpacken, die Geschichte in der Kurzgeschichte zu ersetzen. Du sagst ganz zurecht:
Atmosphäre, Stimmung erzeugt man vor allem durch Setting und Beschreibung. [...] Vertraue der Leserschaft, die denkt genau dann am liebsten nach, wenn niemand sie dazu drängt
Eine Aussage, die eigentlich völlig evident sein sollte, in dem Rausch des Schreibens aber völlig untergegangen ist. In meinen zukünftigen Schreibversuchen werde ich mich also mehr auf eben das konzentrieren, dann sollte hoffentlich zumindest ein Werk entstehen, das im Ansatz lesenswert ist :lol:
auf zwei Kritiken, die - so berechtigt sie in meinen Augen sind - sicher nicht einfach zu schlucken gewesen sind.
Da hast du wohl recht, ein kurzes Sekündchen hab ich auch schlucken müssen, aber genau so muss es am Ende ja sein: Schocktherapie! Ich muss ehrlich sagen, ich empfinde das ewige Lobgepreise auf vielen anderen Webseiten für Autoren als schrecklich lästig. Wie soll man denn Fortschritte erlangen, wenn man seine eigenen Fehler nichtmal erkennt? Ich merke schon jetzt hier, dass die harte aber faire Kritik zur Reflexion anregt. Du siehst ja, ich mache nicht viel mehr als eure Kritiken zu wiederholen, weil sie einfach stimmen! :lol: In diesem Sinne bedanke ich mich abschließend nochmals ganz herzlich bei euch für die erfrischende Ehrlichkeit!

Viele Grüße,
Felix

 

Hallo @Felicitus,
dieser Text ist etwas zum mehrmals lesen. Man entdeckt immer neue Gedanken. Du setzt dich philosophisch mit der Stadt auseinander. Meinst Du da irgendeine im besonderen, vielleicht Berlin? Wie gesagt, um alle, teilweise ziemlich genialen Formulierungen, richtig zu verstehen, muss man diesen Text öfter lesen. Ich könnte ihn mir auch als Einführung zu einer längeren Geschichte, in der dann aber Menschen mitspielen, vorstellen. Ich, die aus einem kleinen Dorf kommt, habe in Städte immer etwas positives reinprojiziert. Ein Haufen Möglichkeiten, ein Haufen interessanter Menschen auf engem Raum konzentriert. Natürlich sind diese Freiheit meist vermeintlich, wie Du ja schreibst.
Aber wenn irgendwo von Tristesse der Großstädte die Rede ist, habe ich immer gleich ausgeblendet. Dafür kenne ich das Dorfleben und die enge soziale Kontrolle, die dort herrscht, viel zu gut. Da kannst Du nur überleben, wenn es dir gelingt, Dich völlig anzupassen.
Ein schönes Osterfest wünscht Dir Frieda

 

Hallo @Frieda Kreuz,

vielen Dank für Deinen Kommentar!

Man entdeckt immer neue Gedanken. Du setzt dich philosophisch mit der Stadt auseinander.
Ich wünschte ich hätte mich, wenn schon der Geschichtenaspekt eher zurückstecken musste, mehr auf die philosophischen Gedanken konzentriert! Leider ist aufgrund der Kürze, die ich erzwungen habe, auch dieser unvollständig. Das Thema hätte mehr verdient gehabt, es freut mich, wenn manche Gedanken zumindest im Ansatz dennoch rübergekommen sind. Vielen Dank ferner für das Lob für gewisse Formulierungen, freut mich zu hören, dass die Sprache wenigstens nicht ganz universell missfallen hat :)
Meinst Du da irgendeine im besonderen, vielleicht Berlin?
Zugegebenermaßen hatte ich keine bestimmte Stadt im Kopf, aber bin ich mir sicher, dass das Geschriebene auf fast alle Großstädte – Berlin wohl in Deutschland der Größe halber ganz besonders – zutrifft.
Ich könnte ihn mir auch als Einführung zu einer längeren Geschichte, in der dann aber Menschen mitspielen, vorstellen.
Eine wunderbare Idee, wie ich finde. Ich bedauere es im Nachhinein sehr, auf der extremen Kürze bestanden zu haben, wären doch die Ziele – Emotionalität und auch nicht zuletzt die tiefergehenden Gedanken in der Geschichte – in einem längeren Werk viel besser deutlich geworden. Vielleicht werde ich diesen Text irgendwann mal dafür recyceln!
Dafür kenne ich das Dorfleben und die enge soziale Kontrolle, die dort herrscht, viel zu gut. Da kannst Du nur überleben, wenn es dir gelingt, Dich völlig anzupassen.
Als jemand, der selbst aus der tiefen Provinz kommt, kann ich dem nur ganzen Herzens zustimmen. Leider ist in dem Text der Kürze halber nicht die Zeit dazu gewesen, das weiter auszuführen, aber sieht auch der Protagonist am Ende die Stadt ja nicht als absolutes Übel, sondern als "wunderschönes Monstrum", und ganz zurecht! Die städtische Dynamik, dass sich auf gut Deutsch niemand um niemanden schert, kann man einerseits dystopisch-antisozial aufgreifen, andererseits aber auch befreiend. In der Stadt erlebt man jeden Tag viele tausende Menschen mehr auf dem Land, und trotzdem fühlt man sich viel weniger bewertet, eben weil man auf dem Land viel stärkere Bindungen zu Personen hat und deswegen viel mehr soziale Konsequenzen durch "nonkonformes" Verhalten zu erwarten hat. Gemeinsam mit der verstärkten Diversität durch die Masse an unterschiedlichen Individuen, die man in der Stadt vorfindet, ist das sicherlich einer der Gründe für den städtischen Progressivismus. Das wäre alles im Text erwähnenswert gewesen, viel verspieltes Potential :(

Viele Grüße und auch Dir ein frohes Osterfest,

Felix

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom