Was ist neu

Ein letztes Fest

Challenge Greenhorn
Challenge Greenhorn
Mitglied
Beitritt
28.09.2023
Beiträge
29
Zuletzt bearbeitet:

Ein letztes Fest

John fummelte in seinem Aktenkoffer rum, wo er den Schlüssel suchte, er fand und steckte ihn in das Schloss, woraufhin sich die Türe zur Wohnung öffnete. Ein Geruch von frisch zubereiteter Pute stieg ihm entgegen. Er wusste, dass er sich nun geistig fallen lassen konnte und mit seiner Familie, die aus Tanja und Lissi bestand, ein schönes Fest feiern würde. Wäre da nicht dieses Gefühl, welches ihn schon den ganzen Tag begleitete, als würde etwas nicht stimmen, als wäre die Welt aus den Fugen geraten. Den Gedanken ignorierend setzte er den Aktenkoffer ab, zog die durchnässte Jacke aus, blickte zu seiner Frau, die das Weihnachtsessen vorbereitete, und sagte mit einem Funken Sarkasmus: „Weiße Weihnacht war gestern, heutzutage sind es dreißig Grad und Regen zugleich … was ein Fest.“ Seine Frau sah ihn spielerisch und zugleich vorwurfsvoll an, während sie weiter die Kartoffeln schälte. Sie trug ihre rote Schürze mit dem Aufdruck “Beste Mutter der Welt“, ihre Haare waren mit einem Band sorgfältig nach hinten gebunden und auf ihrer Stirn glänzten Schweißperlen wie kleine Diamanten. John musste sie einfach lieben, so schön wie sie war.

„Ja, es ist wirklich verrückt wie warm es heute ist. Ich war gerade eben im Garten gewesen, du wirst es nicht glauben, es zeigte tatsächlich 31 Grad Celsius an.“ Sagte Tanja und wusch sich die Hände.
„Ich glaube es dir. Mir war heute in der Praxis so warm, dass mir wärend einer Operation die Op-Helferinnen die Stirn abtupfen mussten. Ich könnte jetzt wieder über die Klimapolitik der vergangenen Jahrzehnte meckern, aber ich möchte die Stimmung nicht versauen.“ John setzte sich an den Esstisch, legte seine Unterarme auf das warme Holz und sah Tanja an.
„Lass uns wirklich lieber über etwas anderes sprechen. Apropos, Lissi spielt gerade, sie möchte ihre Puppen auf eine neue Freundin vorbereiten …“, Tanja kam näher an John heran und flüsterte ihm ins Ohr, „… Du hast doch an die Puppe gedacht, oder?“
„Na klar, sie ist in meinem Aktenkoffer, eingepackt in Geschenkpapier.“ Er lächelte breit und gab seiner Frau einen leidenschaftlichen Kuss. Aus dem Flur ertönte ein Geräusch von kleinen Füßen, die schnell über den Parkettboden flitzten. Die Tür sprang auf und Lissi stürmte in den Raum, auf dem Gesicht ein breites Grinsen in Richtung ihres Vaters.

„Papa“, rief sie freudig und schmiss sich in Johns Arme.
„Heute Abend kommt der Weihnachtsmann, der bringt mir gaaanz viele Geschenke … Papa, warum fährst du so schnell?“ Johns Magen zog sich zusammen, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und ein eigenartiges Gefühl flutete seinen Körper.
„Was hast du gerade gesagt?“ Seine Stimme war kaum zu hören. Tanja stellte die Kartoffeln auf die Herdplatte und lächelte in ihre Richtung.
„Na, dass der Weihnachtsmann heute kommt, du Dummerchen“ antwortete Lissi etwas verwirrt, aber noch immer putzmunter.
„Äh … ja genau, der Weihnachtsmann …, du warst so ein braves Mädchen dieses Jahr, ich bin mir sicher, dass er kommt und dir die tollsten Geschenke bringt.“ John blickte, noch immer etwas neben sich, zu dem Weihnachtsbaum, der prunkvoll geschmückt war mit allerlei roten und silbernen Christbaumkugeln, weißem Lametta und an der Spitze ein alles überthronender Stern. Vor Johns Sicht flackerten viele kleine graue Quadrate. John blinzelte mehrmals und hob seine Tochter von seinem Schoß herunter.

„Ich glaube ich brauch erstmal einen Kaffee …“, sagte John und schritt zur Kaffeemaschine.
„War ein anstrengender Tag heute im Krankenhaus. Dieser neue Patient und vor allem diese Hitze.“ Er strich sich mit der Hand über die nasse Stirn.
„Was für ein Patient?“, fragte Tanja.
„So ein reicher Knabe mit noch reicheren Eltern hatte gestern einen schweren Autounfall. Wir konnten ihn retten, doch die Operation hat ihre Spuren hinterlassen, er liegt im Koma …“ - John schaute gedankenversunken auf seine gepflegten Hände - „… Die Eltern machten uns die Hölle heiß, als ob wir die Schuldigen für den Unfall wären. Ich darf dir nicht so viel über den Fall erzählen, wie ich gerne würde, aber ich sag mal so, ganz nüchtern war er nicht. Am Ende haben wir unser Bestes gegeben, doch trotz der hochpräzisen Operationsassistenten waren uns Grenzen gesetzt. Vor einigen Jahren hätte dieser Unfall zu 100% seinen Tod bedeutet. Wir konnten die beiden etwas besänftigen, indem wir ihnen zusicherten, dass er wieder aufwachen würde und dass er für ein kleines Vermögen in den Genuss eines dieser Komaassistenten kommen könnte.“

„Komaassistent?“
„Ja, eine Maschine, mit integrierter KI, die darauf programmiert ist dem Patienten ein Leben in einer künstlich erschaffenen Welt zu ermöglichen, in der alle Erinnerungen und Erfahrungen des Menschen zu einer alternativen Realität zusammenfließen, aber wie ich schon angedeutet habe, super teuer und ethisch noch umstritten.“ John redete sich förmlich in Rage, während seine Hände wild umherflogen.
„Okay, hört sich spannend an.“ John wusste, wenn es drei allgemeingültige Gesetze im Kosmos der Existenz geben musste, dann waren es: Jeder Mensch wird irgendwann das Zeitliche segnen, der Mensch überschätzt sein Dasein und Tanja ist nicht interessiert, wenn sie mit einem “Okay“ beginnt. Er bewegte die heiße Tasse zu seinem Mund und blickte seine Tochter an, die verzweifelt versuchte einen Schokoladenweihnachtsmann am Stiel mit einem Bissen zu verschlingen und musste grinsen. Diese kindliche Freude über die kleinsten Dinge, gemischt mit einer tiefen Neugierde zur Welt wünschte er sich sehnlichst zurück. Damals war die Welt eine buntere, wenn Oma Pila zu Besuch kam. An den Seiten ihrer braunen Tragetasche wölbten sich Geschenke hervor. Dann klopfte sein Vater ihm auf die Schulter, sagte, dass das Christkind gleich käme und er nun schnell ins Zimmer huschen solle, damit er es nicht verschrecke. Nach langer Warterei, klingelte ein mystisches Glöckchen. Sein junges Vorstellungsvermögen stellte sich vor, wie das Christkind schnell hinauseilte, damit es nicht gesehen werden würden. Und dann das Beste, die Geschenke. Denn im Gegensatz zu seiner Tochter, bekam er nur zum Geburtstag und zu Weihnachten etwas geschenkt, wodurch die Vorfreude in ihm brannte, wie die Wälder zur Dürrezeit.

Er wurde von einem lauten Hupen aus seinen Gedanken gerissen und erschrak. Die Wohnung zitterte durch das donnernde Geräusch-Orchester und John drückte sich die Handinnenflächen gegen die Ohren. Es war also wäre ein LKW durch das Zimmer gerast, doch er sah weder innerhalb noch außerhalb des Raumes die Quelle für die lauten Geräusche. Plötzlich tauchte ein grelles weißes Licht vor seinem inneren Auge auf und schien näher zu kommen. Ein Krach ertönte. Dann … Stille.

„Mein Schatz, das Essen ist fertig!“ Die warme Stimme seiner Frau ließ ihn wieder zu Bewusstsein kommen und er richtete sich auf, wobei sein benommener Geist die Situation noch nicht ganz verarbeitet hatte. Lissi und Tanja saßen wie bestellt am Esstisch, vor ihnen jeweils Teller mit Kartoffeln und Pute, deren Dampf sich wabernd im Raum verteilten. Im Dampf des Essens glitzerten kleine Partikel, die zersplitterten Glas ähnelten. Langsam verzogen sich Tanjas und Lissis Gesichter zu schreienden Fratzen.
„Was zum Teufel ist hier los?“ brach es aus John heraus, während sich seine Augen mit Tränen füllten und ihre Gesichter wieder zu ihrer normalen, fröhlichen Struktur zurücksprangen.
„Ich weiß nicht was du meinst, du hast dir doch Pute zu Weihnachten gewünscht, oder?“, sagte Tanja. Lissi starrte ihn an, als wäre jegliches Leben aus ihren Augen erloschen. Im Hintergrund glänzte der Weihnachtstern auf dem Baum im warmen Licht der Advendskerzen. Der Regen prasselte gegen das Fenster.

John hatte das Gefühl jeden Moment erneut das Bewusstsein zu verlieren, doch er versuchte sich zusammenzureißen. Er bewegte sich wie ein alter Mann mit Hüftproblemen zum Esstisch und setzte sich. Tanja und Lissi blickten noch immer starr auf die Stelle, wo John zuvor stand. Tanjas Mund bewegte sich, doch John hörte nicht was sie sagte, als würde er einen Stummfilm schauen. Er folgte seinem ersten Impuls und zwickte sich, in der Hoffnung zu schlafen. Der versuch misslang mit einem roten Fleck am Unterarm. Plötzlich begann sich der Raum zu drehen. Erst langsam, dann immer schneller, während sich nach und nach die Umgebung veränderte. Der Schmuck des Weihnachtsbaumes löste sich und wirbelte durch den Raum, hinter sich zog alles einen Schweif aus Farben her, der sich teilweise auflöste oder wild blinkte. Auch andere Möbelstücke und Deckorationen folgten der unsichtbaren Kraft, die an ihnen zerrte und sie ohne erkennbares Ziel umherschmiss. Die Kerzen Blinkten unnatürlich hell. Ein Strudel bildete sich, in deren Mitte sich Formen und Farben chaotisch sammelten. Das Glas der Fensterscheiben splitterte und der Regen, der eine feste Form angenommen hatte, fügte sich in dem Chaos ein. Alles verlor seine Strukturen, dann schloss John die Augen.

Er sah eine Straße, ringsherum schmückten Gräser, Bäume und Büsche, gehüllt in Dunkelheit, die Landschaft. John‘s Kopf begann zu schmerzen, während die Erinnerung sich wie ein Film vor seinem inneren Auge abspielte. Er sah aus der Frontscheibe des Wagens, die Scheinwerfer sorgten für etwas Licht.
„Papa, warum fährst du so schnell?“ ertönte es vom Rücksitz.
„Lissi, wir sind spät dran. Der Zug fährt in 20 Minuten ab, die Tickets sind schon gekauft“ sagte Tanja, die auf der Beifahrerseite saß.

„Mach dir keine Sorgen mein Schatz, dein Papa ist ein sehr guter Autofahrer.“
„Ich wäre lieber zu Hause geblieben, der Weihnachtsmann kommt doch morgen. Der denkt sicher, wir sind abgehauen und ich bekomme keine Geschenke.“ Lissi schmollte und überkreuzte die Arme.
„Mach dir da mal keine Sorgen, wir haben dem Weihnachtsmann gesagt, dass wir dieses Jahr bei Oma und Opa sind …“ sie neigte sich zu John und flüsterte „… Fahr bitte ein bisschen langsamer, du machst ihr Angst! Wenn wir den Zug verpassen, können wir immer noch den nächsten nehmen.“
„Weißt du wie voll die Züge heute sind, wir würden keine Sitzplätze mehr bekommen, es ist Weihnachten. Wir schaffen das!“ Lissi fing an zu weinen und John drehte sich nach hinten, um sie zu beruhigen.
John pass auf!“ schrie Tanja. Vor ihnen waren große grelle Scheinwerfer zu sehen und sie kamen direkt auf sie zu. Ein ohrenbetäubendes Hupen ertönte und John riss das Lenkrad nach links. Der LKW wich ebenfalls aus und fuhr vorbei, wobei der Fahrer ununterbrochen die Hupe drückte. Mit hoher Geschwindigkeit fuhr das Auto von der Straße ab, vor ihnen, im Licht der Scheinwerfer tauchte ein Baum auf …


„Verdammt … wo bin ich?“
John öffnete die schweren Augenlider und nahm einen rauchigen Gestank war, gleichzeitig fühlte er sich völlig benebelt, als wäre er gerade aus einem langen Schlaf erwacht. Langsam formten sich schemenhafte Formen zu einer Umgebung. Er war nicht mehr in seiner Wohnung zusammen mit Lissi und Tanja, sondern in einem Krankenhaus. Weiße Betten, minimalistische Möbeleinrichtung, viele Kabel und Schläuche, die an seinem Arm befestigt waren und ein leichter Rauch. Er sah nach rechts und erblickte ein Gerät, an dem viele der Kabel zu ihm führten. Der Bildschirm flackerte sporadisch, an der Oberseite trat weiß schwarzer Dampf aus und John wusste, dass mit dem Gerät so einiges nicht stimmte.
„Wahrscheinlich diese verdammte Hitze“, dachte er sich. KA9100. Diese Nummer kannte er. Er kniff die Augen zusammen, dachte so scharf nach wie es sein schwacher Geist zuließ und … erschrak.

John, angeschlossen an einen Komaassistenten, geriet in Panik. Er riss hektisch die Elektroden von seinem Arm und versuchte aus diesem gottverdammten Zimmer zu fliehen, doch seine verkümmerten Beine ließen ihn im Stich. Die Erinnerungsfetzen des Unfalls traten zum Vorschein. Er schlug die Hände vors Gesicht, schrie, weinte und wollte nichts mehr als zu rennen, weit weg, dort wo ihn niemand hätte finden könnte, nicht mal er sich selbst.
„Ich habe sie getötet. Ich … ich hätte ausweichen können. Verdammt, ich bin der Mörder meiner eigenen Familie!“ Er vergrub die Hände fest in seinen Haaren. Die Tränen flossen an den Wangen hinunter und bildeten auf dem Boden eine kleine Pfütze, in der sich sein verzerrtes Gesicht spiegelte.
Er saß dort noch einige Minuten, bis er die Kraft fand sich zu bewegen. Wegen seiner schwachen Beine nahm er die Lehne eines Stuhls und hievte sich hoch, dann schob er sich mit dem Stuhl stückchenweise nach vorne, in Richtung des Fensters. Es war ein verschneiter Tag und die Sonne strahlte über dem leicht bewölkten Himmel. Unten auf dem großen Parkplatz war keine Menschenseele zu sehen. Einzelne mit Schnee bedeckten Bäume standen in bestimmten Abständen zueinander verteilt auf der Fläche. Weiter hinten zog sich eine Straße, ebenfalls ohne irgendein Anzeichen von Leben, durch die dörfliche Landschaft. Verwundert blickte er sich um, in der Hoffnung die Ursache für das Fehlen der Menschen zu finden, doch außer ein paar Vögel am Himmel war nichts Lebendiges zu sehen. Den Blick zum Komaassistent richtend machte sein Herz plötzlich einen Sprung. Der Rauch war weg. Der Komaassistent schien wie neu, auch das Bedienungsfenster blinkte nicht mehr.
John hörte ein leichtes rauschen, gemischt mit einem Ton ähnlich zu dem, wenn man keinen Radioempfang hat. An der Wand bildeten sich kleine Blasen, die pochten und sich zu bewegen schienen. Die Kommode begann zu schmelzen, sodass eine braune zähflüssige Pfütze entstand. Die Luft zitterte, glitzerte und bilde langsam eine feste Materie, in der John zu ersticken fürchtete. Die Welt verlor erneut ihre festen Strukturen, ihre Gesetzte, ihre Kräfte, alles.
Auf dem Bedienfeld des Komaassistenten erschien ein Code mit rotem Rahmen und John wusste, er ist in seiner eigenen künstlich erschaffenen Realität, ein Gefängnis geschaffen durch eine KI.

 

Hallo @AngeloS.,

vielen Dank für deinen Beitrag zur Challenge. Mich konnte dein Text jedoch leider nicht überzeugen. Mir hat es an Klarheit gefehlt und streckenweise war mir nicht klar, was genau passiert und weshalb das relevant ist. Die Überraschung, dass John im Koma ist, fand ich auch nicht so innovativ, das hat mich an die Geschichte erinnert, bei der am Ende alles nur ein Traum ist. Zudem habe ich mich gefragt, wieso er genau dann aus seinem Koma aufwacht, als das Feuer ausbricht. Das kam mir etwas konstruiert vor und auch seine Reaktion konnte ich nicht so richtig kaufen. An deiner Stelle würde ich den Text noch stärker auf ein Thema zuspitzen und für mehr Klarheit sorgen, damit ich als Leser besser folgen kann.

Ich gehe im Detail auf meinen Leseeindruck ein:

John‘s schwarzer Hut glänzte wegen der kleinen Regentropfen, während er die Türe der Wohnung öffnete, in der die Familie Schaber bereits seit 7 Jahren lebte.
Müsste Johns schwarzer Hut heißen, das Apostroph kommt aus dem Englischen. Gleichzeitig erwarte ich durch den ersten Satz, dass es sich hier wirklich um eine Szene handelt, die real ist und nicht um eine Fantasie eines Komatpatienten. Das mache ich an der genauen Zeitangabe von 7 Jahren fest.

Ein Geruch von frisch zubereiteter Pute stieg ihm entgegen und sein Hungergefühl meldete sich durch ein lautes Knurren zu Wort.
Ich mag, dass du hier den Geruchssin aktivierst, aber das laute Knurren ist ein Klischee, das würde ich lieber streichen oder durch etwas Eigenes ersetzen.

„Ja, es ist wirklich verrückt wie warm es mittlerweile im Winter ist. Dabei dachte ich, wir hätten den Klimawandel mittlerweile im Griff. Wozu wurden Milliarden von Euros in Kohlenstoffdioxid-Filter investiert, wenn die Erde trotzdem den Bach runter geht?“
Der Dialog liest sich so, als wäre er an die Leser addressiert. Das liegt daran, dass Informationen präsentiert werden, die die Charaktere schon kennen und daher eigentlich nicht noch einmal im Dialog miteinander wiederholen würde. Hier sehe ich vor allem den Hinweis als wichtig an, im Dialog stärker mit Subtexten zu arbeiten, damit ich mir das als Leser selbst erschließen kann.

„Ich weiß es nicht, Hase. Dabei ist es doch die letzten Jahre kälter geworden…Überleg mal, gestern waren es neun Grad, das ist zwar warm im Winter, aber nicht dermaßen heiß wie heute. Vielleicht muss sich die Natur auch erstmal von unserer Ausbeuterei erholen, wer weiß? Ich bin schließlich nur ein Arzt und kein Naturwissenschaftler.“
Den Dialog kaufe ich auch nicht, hier ist zu viel Exposition drin, zu viele Informationen, die die Figuren schon kennen und daher nicht so offensichtlich wiederholen würden.

John setzte sich an den Esstisch, legte seine Unterarme auf diesen und sah Tanja mit einem gekünstelten lächeln an.
Bin über die Formuierung "auf diesen" gestolpert, das klingt für mich holprig. Und es müsste Lächeln sein.

„Papa“ rief sie freudig und schmiss sich in John´s Arme.
Komma hinter den Anführungszeichen und kein Apostroph.

Als wäre ein Dolch purer Liebe in ihn eingedrungen, merkte er wie viel Glück ihm seine Familie bereitet.
Ich finde, dass das Bild mit dem Dolch und der Liebe nicht passt, das ist mir zu gewalttätig, Liebe ist doch eher etwas sanftes, was sehr wohl wehtun kann, aber das ist mir mit dem Dolch zu brachial.

„Komaassistent?“ „Ja, eine Maschine, mit integrierter KI, die darauf programmiert ist dem Patienten ein Leben in einer künstlich erschaffenen Welt zu ermöglichen, aber wie ich schon angedeutet habe, super teuer und ethisch noch umstritten.“ John redete sich förmlich in Rage, während seine Hände wild umhergestikulierten. „Ok, hört sich spannend an.“
Wie kann er hier den Komaasisstenten schon erwähnen, wenn er selbst im Koma liegt und den Komaasisstenten daher doch eigentlich nicht kennen dürfte? Das habe ich noch nicht verstanden oder übersehe ich etwas?

Als würde ein Truck durch das Wohnzimmer rasen, der Fahrer nicht gewillt die Hupe loszulassen, dröhnte es gewaltig durch das Wohnzimmer. Er sah helles weißes Licht. Ein Krach ertönte. Dann…Stille.
Ich habe das hier ab dieser Stelle nicht verstanden und habe mich gefragt, was hier genau passiert ist und dann folgt diese Stelle und ich ahne, dass es sich um einen Unfall handelt:
Ein ohrenbetäubendes Hupen ertönte und John riss das Lenkrad nach links. Der Truck wich ebenfalls aus und fuhr vorbei, wobei der Fahrer ununterbrochen die Hupe drückte. Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit fuhr das Auto von der Straße ab, vor ihnen, im Licht der Scheinwerfer tauchte ein Baum auf…
Ab hier war es mir dann wieder klar.

An diesem Tag, in einem Krankenhaus, wachte John Schaber, gehüllt in rotem Licht, aus einem langen Koma auf. John, angeschlossen an einen Komaassistenten, geriet in Panik. Er riss hektisch die Elektroden von seinem Arm und versuchte aus diesem gottverdammten Zimmer zu fliehen, doch seine verkümmerten Beine ließen ihn im Stich.
Das kam mir zu plötzlich und auch der Übergang war mir nicht so richtig klar.

Sein Blick fiel auf eine gigantische Wand aus Feuer, die sich lodernd vorschob, hinter sich nichts als Asche zurücklies. Einzelne Menschen, teilweise brennend, rannten schreiend in ihrer Panik umher, manche liefen direkt ins Feuer, weil ihr Verstand diesen Wahnsinn nicht ertragen konnte.
Lässt mich etwas ratlos zurück, weil mir nicht klar ist, wie das zur Einleitung passt, erscheint mir etwas willkürlich und ich frage mich, was genau das übergeordnete Thema deiner Kurzgeschichte ist?

Beste Grüße
MRG

 

Hey @MRG,

Erstmal danke für die konstruktive Kritik :thumbsup:
Ein bisschen schade, dass dir die KG gar nicht zugesagt hat, aber ich dachte mir schon, dass die KG nicht so gut zugänglich ist. Dennoch freue ich mich sehr über deinen Eindruck und ich stimme dir in einigen Punkten zu:

Mir hat es an Klarheit gefehlt und streckenweise war mir nicht klar, was genau passiert und weshalb das relevant ist.
Ich möchte dir mal grob erklären, worüber die KG handelt, damit vielleicht einiges klarer wird.
Also, es beinhaltet die Themen Weihnachten, Koma, Klimawandel, die Frage "Was ist real? und fortschreitende Technologie.
Die komplette Szene mit seiner Familie spielt sich in der Welt ab, die der Komaassistent simuliert, dabei spielen Erinnerungen und Lebensumstände vor dem Unfall eine Rolle bei dem, was der Protagonist erlebt. Die Erinnerung an den Unfall findet den Weg in die simulierte Realität, was auf eine Störung des Komaassistenten zurückzuführen ist. Die Störung wird ausgelöst durch die Brände, welches sich in der Realen Welt abspielen und die damit verbundenen Hitze, die der Protagonist auch in der Simulation erlebt. Am Ende "wacht" er auf, um zu merken, dass die Welt gerade untergeht. Den Komaassistenten gab es bereits vor dem Unfall, daher weiß er davon und der Patient ist eine Spiegelung des Protagonisten (Autounfall, angeschlossen an Komaassistent).
Das ist so grob der Hintergrund. Ich kann allerdings verstehen, dass ich einiges nicht ausreichend erklärt habe, was aber auch eine Gratwanderung ist. Hier und da versuchte ich durch die Dialoge Erklärungen einzubauen, aber das scheint mir nicht so gut gelungen zu sein.

Die Überraschung, dass John im Koma ist, fand ich auch nicht so innovativ, das hat mich an die Geschichte erinnert, bei der am Ende alles nur ein Traum ist.
Da muss ich dir widersprechen, die KG dreht sich nicht nur um das Thema Koma, auch andere Aspekte nehmen einen wichtigen Standpunkt ein, daher finde ich, dass da durch aus viel mehr drinnensteckt, als dass er nur aus dem Koma aufwacht und alles "geträumt" hat. Letztendlich wurden so viele Ideen schon zu Papier gebracht, dass es kaum möglich ist, eine Geschichte zu schreiben, die keine Aspekte anderer Geschichten beinhaltet. Wichtig ist nur, dass es eigene Ideen beinhaltet, bei mir wären das: der Komaassistent, der Weltuntergang ausgelöst durch den Klimawandel und die simulierte Welt im Koma.

Zudem habe ich mich gefragt, wieso er genau dann aus seinem Koma aufwacht, als das Feuer ausbricht.
Das Feuer ist nicht ausgebrochen als er aus dem Koma erwacht ist, sondern es gab zuvor schon Brände und starke Hitzewellen. Das Feuer, dass sich dem Krankenhaus nähert stellt dabei den Grund für die Störung des Komaassistenten dar, welche durch die extreme Hitze ausgelöst wurde. Hätte ich vielleicht klarer machen müssen.
Müsste Johns schwarzer Hut heißen
Danke für den Hinweis, werde ich abändern
Gleichzeitig erwarte ich durch den ersten Satz, dass es sich hier wirklich um eine Szene handelt, die real ist und nicht um eine Fantasie eines Komatpatienten. Das mache ich an der genauen Zeitangabe von 7 Jahren fest.
Es handelt sich nicht um die Fantasie des Protagonisten, sondern um eine simulierte Welt des Komaassistenten. Die Wohnung hat er bereits vor dem Unfall bewohnt, ist also eine Erinnerung.
Ich mag, dass du hier den Geruchssin aktivierst, aber das laute Knurren ist ein Klischee, das würde ich lieber streichen oder durch etwas Eigenes ersetzen.
Ja, das mit dem Knurren habe ich gar nicht bedacht.
Der Dialog liest sich so, als wäre er an die Leser addressiert. Das liegt daran, dass Informationen präsentiert werden, die die Charaktere schon kennen und daher eigentlich nicht noch einmal im Dialog miteinander wiederholen würde.
Das muss ich echt noch üben. Allerdings wollte ich auch, dass man der Geschichte folgen kann und die Hintergründe versteht. Wäre sonst noch schwieriger durchzublicken, wenn ich zwischen den Zeilen schreibe.
Bin über die Formuierung "auf diesen" gestolpert, das klingt für mich holprig. Und es müsste Lächeln sein.
:thumbsup:

Komma hinter den Anführungszeichen und kein Apostroph.
Ich muss mich wohl nochmal mit dem setzten von Satzzeichen auseinandersetzen.
Ich finde, dass das Bild mit dem Dolch und der Liebe nicht passt, das ist mir zu gewalttätig, Liebe ist doch eher etwas sanftes, was sehr wohl wehtun kann, aber das ist mir mit dem Dolch zu brachial.
Es ist extra so brachial verfasst, weil hier auch die Erinnerung an seine tote Tochter, die bei dem Autounfall gestorben ist, mit reinspielt. Daher der Schmerz.
Wie kann er hier den Komaasisstenten schon erwähnen, wenn er selbst im Koma liegt und den Komaasisstenten daher doch eigentlich nicht kennen dürfte?
Den Komaassistenten kannte er bereits vor dem Unfall. Hier sprechen wieder seine Erinnerungen.
Das kam mir zu plötzlich und auch der Übergang war mir nicht so richtig klar.
Kann ich verstehen. Es wäre besser gewesen, wenn die KG länger wäre, dann hätte ich auch diesen Übergang ruhiger angehen können.

Du hast definitiv einige sehr gute Punkte angesprochen. Danke nochmal für deine Kritik :D

Liebe Grüße
AngeloS.

 

Hallo @AngeloS.

Rein von der Idee finde ich das ziemlich gut und wäre genau auf der Wellenlinie, was ich gerne lese. Jedoch muss ich mich meinem Vorredner anschliessen. Leider hat mich die Geschichte nicht wirklich abgeholt. Das liegt an den vielen Formulierungen, die meiner Meinung nach noch nicht sitzen. Teilweise erzählst Du für mein Gefühl auch sehr umständlich. Ich merke, da steckt eine reichhaltige Fantasie drin, die sich durch zu einfache oder zu wenig treffende Aussagen aber nicht richtig entfalten kann. Ich spreche natürlich nur von mir. Auch die Charaktere bleiben mir fremd: John kaufe ich den Arzt ehrlich gesagt nicht ab. Der Text behauptet nur, dass er Arzt ist, da wird viel zu wenig drauf eingegangen. Dasselbe mit seiner Frau und seiner Tochter. Ich seh die nicht plastisch vor mir. Auch die Dialoge wirken ziemlich unecht, aufgesetzt. Ich sag nicht, ich kann das alles besser, nimm es einfach als Leseeindruck.

Ich schreib mal ein paar Dinge raus, damit Du hoffentlich ein paar Anhaltspunkte hast, wieso ich mit deiner Geschichte nicht so viel anfangen konnte:

John‘s schwarzer Hut glänzte wegen der kleinen Regentropfen, während er die Türe der Wohnung öffnete, in der die Familie Schaber bereits seit 7 Jahren lebte.
Mein Vorredner hat schon etwas dazu geschrieben, dem ich mich anschliessen würde. Für mich ist das auch ein etwas ungünstiger Einstiegssatz, er ist lang und wirft zu wenige oder eigentlich keine Fragen bei mir auf. Es ist einfach eine Beschreibung einer Situation. John kommt nach Hause und ist nass vom Regen. Das zieht mich zu wenig in die Story rein.

Ein Geruch von frisch zubereiteter Pute stieg ihm entgegen und sein Hungergefühl meldete sich durch ein lautes Knurren zu Wort.
'Stieg ihm entgegen' könnte man überdenken, vielleicht 'stieg ihm in die Nase' oder sowas. Das wegen des knurrenden Hungers wurde schon gesagt. Auch das sich der Hunger 'zu Wort meldet' finde ich eher schwach formuliert.

Den ganzen Tag begleitete ihn ein eigenartiges Gefühl, als würde etwas nicht stimmen, als wäre die Welt aus den Fugen geraten.
Das ist mir etwas zu platt und ich kann da nicht richtig mitfühlen. Wie äussert sich dieses eigenartige Gefühl? Was macht das mit John, was ist heute anders als sonst? Wie ist das, wenn seine Welt aus den Fugen gerät? Wie sieht denn seine Welt normalerweise überhaupt aus? Sind so Fragen, die ich mir mal stellen würde. Auch fühlt sich die Szene und der Dialog mit seiner Frau so an, als wäre doch zumindest alles einigermassen in Ordnung, und das schwächt diesen Satz dann noch zusätzlich ab. Wenn die Welt aus den Fugen gerät, ist das ja ein sehr einschneidendes und auch beängstigendes Erlebnis.

ihre Haare waren mit einem Haarband sorgfältig nach hinten gebunden
Anstelle 'Haarband' vielleicht einfach 'Band' o.ä. schreiben, um die Wortwiederholung zu vermeiden.

John musste sie einfach lieben, so schön wie sie war.
Ist auch so ein Satz, hier wird einfach behauptet, dass Johns Frau schön ist. Was findet er denn so toll an ihr? Wieso hat er sie geheiratet und ein Kind mit ihr gekriegt? Da transportiert der Text für mich nix. Sie schält Kartoffeln und trägt eine Schürze mit dem Aufdruck 'Beste Mutter der Welt', mehr erfahre ich nicht.

Tanja wirkte ehrlich getroffen, in ihrer Stimme hörte John ein leises Jammern heraus.
Das sie getroffen ist und jammert müsste sich mir aus dem Dialog erschliessen.

Überleg mal, gestern waren es neun Grad, das ist zwar warm im Winter, aber nicht dermaßen heiß wie heute.
Heiss ist für mich 30 Grad. Ist es wirklich so warm an Weihnachten? Vielleicht löst es sich ja im Verlauf der Geschichte noch auf, aber ich war hier an der Stelle ziemlich irritiert, weil das aus heiterem Himmel/ohne Vorbereitung gedroppt wird.

Paketboden
Parkettboden, nehme ich an.

Als wäre ein Dolch purer Liebe in ihn eingedrungen, merkte er wie viel Glück ihm seine Familie bereitet.
Das mit dem Dolch wirkt drüber. Schliesse mich meinem Vorredner an. Habe auch deine Erklärung dazu gelesen im Posting oben, aber das ist eben so das Ding: Der Text sollte für sich sprechen, so dass diese nachgeschobenen Erklärungen gar nicht nötig sind.

John blickte, noch immer etwas neben sich, zu dem Weihnachtsbaum, der prunkvoll geschmückt war mit allerlei roten und silbernen Christbaumkugeln, weißem Lametta und an der Spitze ein alles überthronender Stern.
So Adjektive wie 'prunkvoll' würde ich versuchen zu meiden. Da versteht jede/r Leser/in was anderes drunter und macht sich seine/ihre Vorstellungen und muss die eigenen Bilder dann eventuell korrigieren, weil danach schilderst Du ja, wie der Baum aussieht. Das (die Bilder/Beschreibungen) für sich stehen zu lassen ist viel aussagekräftiger.

John musste schwer atmen, seine Mundwinkel sanken herab, während er die Lippen aufeinanderpresste
Punkt am Ende des Satzes. Ich tue mich auch etwas schwer mit der Beschreibung: Kann man die Lippen aufeinanderpressen und gleichzeitig die Mundwinkel hängen lassen? Ich zumindest krieg das nicht richtig hin ... :D

„Komaassistent?“ „Ja, eine Maschine, mit integrierter KI,
Zeilenumbruch bei Sprecherwechsel. Manchmal vergisst Du auch, die direkte Rede abzuschliessen mit den Schlusszeichen. Solltest Du nochmal prüfen im gesamten Text.

Jan von Liebstein, ein reicher Knabe mit noch reicheren Eltern hatte gestern einen schweren Autounfall.
Wieso betont er hier das mit dem Reichsein so sehr? Er als Arzt ist doch bestimmt selbst relativ gut betucht. Kann auch sein, dass das im Gesamtkontext der Geschichte dann Sinn macht, aber ich war wieder einmal ein wenig irritiert ... :shy:

Jeder Mensch wird irgendwann das Zeitliche segnen, der Mensch überschätzt sein Dasein und Tanja ist nicht interessiert, wenn sie mit einem “Ok“ beginnt.
John ist Arzt, eine gebildete Person, für mich klingt diese Aussage ein bisschen stumpf, salopp auch, zu wenig elaboriert. Denkt/Redet er wirklich so? Aber vielleicht bin das auch nur ich und ich habe eine falsche Vorstellung von Ärzten (kenne persönlich keinen). Wie einleitend schon geschrieben, behauptet der Text das mit dem Arztsein auch einfach, ich kaufe das nicht, weil darauf in keinster Weise eingegangen wird.

Damals war die Welt eine buntere, wenn Oma Pila zu Besuch kam. In ihrer braunen Tragetasche wölbten sich bunt verpackte Geschenke hervor.
Wortwiederholung 'bunt'. Mir gefällt auch die Ausdrucksweise 'Geschenke wölbten sich in ihrer Tragetasche hervor' nicht bzw. das klingt sehr schief. Vielleicht beulen die Geschenke die Tragetasche aus oder sowas ähnliches.

Eine gefühlte Ewigkeit später
Abgedroschene Floskel.

Ein Krach ertönte.
Krach ist laut, der ertönt nicht einfach, das ist zu schwach und es reisst mich nicht mit. Dieser Truck, der durchs Wohnzimmer donnert, müsste die totale Verwüstung bringen und den Prot völlig desorientiert zurücklassen.

Die warme Stimme seiner Frau drang wohltuend in seine Ohren ein
Klingt schräg für mich.

Im Dampf des Essens glitzerten kleine Partikel, die zersplitterten Glas ähnelten.
zersplittertem

Langsam verzogen sich Tanjas und Lissis Gesichter zu schreienden Fratzen, ihnen stand die Angst in den Augen.
Wenn ihre Gesichter zu schreienden Fratzen verzogen sind, nehme ich an, dass sie Angst haben. Würde ich deshalb streichen. Auch dass sich ihre Gesichter laaaangsam verziehen, würde ich rausnehmen. Wieso verziehen sie sich nicht einfach?

während sich seine Augen mit Tränen füllten und ihre Gesichter wieder zu ihrer normal, fröhlichen Struktur zurücksprang
Auch das klingt sehr schief. Struktur ist doch die Beschaffenheit einer Oberfläche und passt hier meiner Meinung nach nicht. Das würde ich anders formulieren.

Er bewegte sich wie ein alter Mann, der an schweren Hüftproblemen litt, zum Esstisch und setzte sich.
Du kannst gewisse Dinge auch komprimierter ausdrücken. Hier eine exemplarische Stelle: Anstatt zu schreiben 'bewegte sich wie ein alter Mann, der an schweren Hüftproblemen litt' könnte z.B. 'bewegte sich wie ein hüftkranker Mann' daraus werden oder sogar: bewegte sich wie ein Hüftkranker. Sagt das gleiche aus, ist aber wesentlich kürzer und weniger umständlich.

Tanja und Lissi blickten noch immer starr auf die Stelle, wo John zuvor stand.
Falsche Zeitform: [...] wo John zuvor gestanden hatte.

Tanjas Mund bewegte sich, als würde sie reden, doch die Worte hatten keinen Laut.
'Die Worte hatten keinen Laut' passt für mich nicht. Tanjas Mund bewegte sich, als würde sie sprechen, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Auch nicht wirklich super, dient nur als Beispiel.

John zwickte sich in der Hoffnung zu schlafen, die Hoffnung erlosch mit einem roten Fleck am Unterarm.
Das mit dem Sich-Selbst-Zwicken zum Prüfen ob man schläft oder nicht ist ein reichlich abgedroschenes Bild.

Plötzlich begann sich der Raum zu drehen, in der Luft wirbelten Farben und Formen umher, das Glas der Fensterscheiben splitterte und der Regen fügte sich in den chaotischen Wirbel ein. Alles verlor seine Strukturen, dann schloss John die Augen.
Durch die schnelle Abhandlung dieser doch recht surrealen Szene verliert sie alle Intensität für mich. Da verschwendest Du viel Potential. Bei solchen Dingen würde ich versuchen voll einzusteigen und deiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Das wirkt zu komprimiert und ich kann den Geschehnissen nicht recht folgen, sie wirken bisschen lieblos zusammengeschustert auch.

Er sah eine Straße, ringsherum schmückten Gräser, Bäume und Büsche, gehüllt in Dunkelheit, die Landschaft.
Sehr umständlicher Satz. Würde ich entpacken (weniger Kommas, vielleicht mal einen Punkt setzen). Dann auch: Gräser und Bäume und Büsche schmückten die Landschaft. Das ist viel zu simpel, triggert meine Fantasie nicht. Kann er in der Dunkelheit wirklich Gräser erkennen? Könnte man sich auch fragen.

Vor ihnen waren große[,] grelle Scheinwerfer
Glaube, da muss ein Komma hin.

John öffnete langsam die Augen und nahm rotes Licht war. Langsam formten sich schemenhafte Formen zu einer Umgebung.
Wieder 'Langsam', sogar zweimal. Nimm es mir nicht übel, aber sowas lese ich öfters in Anfängertexten, dass Dinge langsam passieren. Lass John doch einfach die Augen öffnen. Wer öffnet seine Augen schon langsam? Hast Du das schonmal bei Dir selbst oder auch jemand anderem beobachtet? Wenn, müsste es vielleicht anders beschrieben werden: John kriegte kaum die Augen auf. John hatte Mühe, die Augen aufzukriegen. Irgend sowas fände ich besser. Schemen formten sich zu ... Ja, zu was eigentlich? Zu einer Umgebung? Nein, das liest sich nicht gut. Da musst Du meiner Meinung nach viel konkreter werden, damit mich das auch nur ansatzweise abholt.

Er blickte nach rechts und erblickte ein Gerät, an dem viele der Kabel seines Armes endeten.
Mmmh, müsste es nicht umgekehrt sein: Die Kabel aus dem Gerät enden in seinem Arm?

Er kniff die Augen zusammen, dachte so scharf nach wie es sein schwacher Geist zuließ und…erschrak.
Das ist mir auch etwas zu schwach formuliert ... Aber es könnte auch ganz weg, denn danach schilderst Du seine Panik.

schob sich stückchenweise noch vorne, in Richtung des Fensters
noch = nach

Alles Leid, jeder Schmerz, alle Erinnerungen fielen zu bedeutungslosem Staub zusammen.
Ich verstehe, was Du sagen willst, aber es zieht für mich nicht richtig. Zu bedeutungslosem Staub, dass stelle ich mir zu bildlich vor. Vielleicht bin das aber nur ich.

Johns letzte Träne floss anmutig seine Wange hinunter.
'anmutig' ist hier so ein Adjektiv, was für mich den Satz eher abschwächt, weil es für mich der Aussage etwas Klamaukiges verleiht.

Gott, gib mir die Chance meine Frau und Kind noch ein letztes Mal in die Arme schließen
in die Arme zu schließen

Soweit meine Eindrücke. Ich hoffe, Du nimmst mir die Kritik nicht übel. Du schreibst gerne, hast Fantasie, das merke ich, aber am Handwerk solltest Du noch feilen, mehr lesen, mehr schreiben, dann gelingt es Dir bestimmt, tolle Stories zu Papier zu bringen. Schau am besten Mal, wie das deine LieblingsautorInnen machen: Was zieht dich in deren Stories rein? Wie sind die Geschichten strukturiert? Was macht sie spannend für dich? Für mich sind leider viele deiner Formulierungen nicht ausgereift (genug) und dadurch leidet auch die Spannung, obwohl die Idee doch einiges davon bieten könnte.

Viele Grüsse,
d-m

 

Moin @AngeloS.

die Grundidee fand ich spannend, aber die Geschichte riss mich nicht vom Hocker. Die Schreibweise empfand ich oft künstlich und für meinen Geschmack zu überladen mit Beschreibungen. Gerade in den ersten Sätzen fiel mir das auf. Vergesse nicht: in der Kürze liegt die Würze ;), jedenfalls meistens.

„Weiße Weihnacht war gestern, heutzutage sind es dreißig Grad und Regen zugleich…was ein Fest.“

Man merkt, dass Du Dir einen Plot überlegt hast. Finde ich gut, wie alles zusammenfindet. Jedoch, den zitierten Satz... wirkt für mich hier fehlplatziert. Als kommt es nicht aus dem Fluss der Geschichte.

Spannung kam bei mir nicht wirklich hoch. Dass er im Koma lag, verstand ich schnell. Das Ende... geht besser. Wirkt ein bisschen einfallslos und gefühlt las es sich, als hätte jemand anders es geschrieben. Der Höhepunkt fehlt hier. Liegt auch daran, dass keiner aufgebaut wurde. Die Beziehung von John uns seinen Familie wirkt nicht so intensiv, wie er dann am Schluss fleht. Sein innerer Konflikt kommt nicht zum Tragen, nämlich dass er durch sein Verhalten die geliebte Familie getötet hat. Falls die überhaupt dabei starben. Du beschreibst die Vorgänge, aber nicht das emotionale ich. Lass John schreien "Ich habe sie getötet!" Lass es ihn intensiver im Koma erfahren und daraus die Motivation seiner Handlungen ableiten. Der Leser muss mit fiebern, ob John nochmals seine Familie sieht, ob er Abbitte findet. Die Geschichte war so geschrieben, dass gefühlt das Ergebnis von vornerein feststand, uns so kam es dann auch.

Ich freue mich aber, mehr von Dir zu lesen. Da steckt Potential drin :).

Beste Grüße
Kroko

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @angelo,
die Grundidee ist spannend, John, der aus dem Koma erwacht, weil von außen eine Katastrophe hereinbricht. Du startest mit dem Weihnachtsabend in seiner Familie, nach und nach gibt es Irritationen, Bilder eines Verkehrsunfalls drängen sich ihm auf, Gesichter verzerren sich, du hast so Horrorelemente darin. Bis der Mann wirklich in einem Krankenhaus erwacht. Die Weihnachtsszene hatte sich nur in seinem Kopf abgespielt, hervorgerufen durch einen Komaassistenten, der nun aber in der Hitze kaputtgeht. (Oder, weil er ein schlechtes Fabrikat ist?)
Das Ende kommt schnell. Direkt nach der Erkenntnis, wo er sich befindet und was geschehen ist, geht John mit der Welt zugrunde.
Sprachlich hast du da einige Stellen drin, die auf mich unfreiwillig komisch wirken. @deserted-monkey hat dir da schon vieles aufgezeigt, was etwas seltsam formuliert ist. Andere Stellen gefallen mir recht gut.

Er setzte seinen Aktenkoffer ab, zog seine durchnässte Jacke aus, blickte zu seiner Frau, die ihm gegenüber kochend in der Küche stand, und sagte mit einem halben lächeln: „Weiße Weihnacht war gestern, heutzutage sind es dreißig Grad und Regen zugleich…was ein Fest.“
Ich glaube, du bist der Erste, der es schafft, den Challengetitel mit einzubauen. Ich verstehe das so, dass die Hitze im Krankenzimmer hier eine Wirkung auf die Komaphantasie hat.
„Ja, es ist wirklich verrückt wie warm es mittlerweile im Winter ist. Dabei dachte ich, wir hätten den Klimawandel mittlerweile im Griff. Wozu wurden Milliarden von Euros in Kohlenstoffdioxid-Filter investiert, wenn die Erde trotzdem den Bach runter geht?“ Tanja wirkte ehrlich getroffen, in ihrer Stimme hörte John ein leises Jammern heraus.
Nein, so naiv kann Tanja aber nicht sein, dass sie das Klimathema behandelt wie einen Rohrbruch.
Vielleicht muss sich die Natur auch erstmal von unserer Ausbeuterei erholen, wer weiß? Ich bin schließlich nur ein Arzt und kein Naturwissenschaftler.
Das klingt auch sehr pauschal und naiv. Auch als Arzt weiß er, dass es z.B. Kipppunkte gibt, nach denen sich die Erde nicht einfach nur erholen muss.
John setzte sich an den Esstisch, legte seine Unterarme auf das kalte Holz und sah Tanja mit einem gekünstelten Lächeln an. „Naja, lass uns heute auf den Heiligen Abend konzentrieren, beschweren können wir uns morgen auch noch.
Der Ausdruck passt nicht. "mit einem aufmunternden Lächeln" vielleicht
„Papa“, rief sie freudig und schmiss sich in Johns Arme. Als wäre ein Dolch purer Liebe in ihn eingedrungen, merkte er wie viel Glück ihm seine Familie bereitet. „Heute Abend kommt der Weihnachtsmann…der bringt mir gaaanz viele Geschenke…Papa, warum fährst du so schnell?“ John´s Magen zog sich zusammen, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und ein eigenartiges Gefühl flutete seinen Körper. „Was hast du gerade gesagt?“
den "Dolch aus purer Liebe" empfinde ich auch drüber. Den fetten Satz und seine Reaktion, das gefällt mir, da ahnt man schon den Autounfall. Du weist hier natürlich sehr früh auf die Auflösung hin.
„Ok, hört sich spannend an.“ John wusste, wenn es drei allgemeingültige Gesetze im Kosmos der Existenz geben musste, dann waren es: Jeder Mensch wird irgendwann das Zeitliche segnen, der Mensch überschätzt sein Dasein und Tanja ist nicht interessiert, wenn sie mit einem “Ok“ beginnt.
:lol: Schöner Bruch.

die Landschaft. John‘s Kopf begann zu schmerzen, während die Erinnerung sich wie ein Film vor seinem inneren Auge abspielte. Er sah aus der Frontscheibe des Wagens, die Scheinwerfer sorgten für etwas Licht. „Papa, warum fährst du so schnell?“ ertönte es vom Rücksitz. „Lissi, wir sind spät dran. Der Zug fährt in 20 Minuten ab, die Tickets sind schon gekauft“ sagte Tanja, die auf der Beifahrerseite saß. „Mach dir keine Sorgen mein Schatz, dein Papa ist ein sehr guter Autofahrer.“ „Ich wäre lieber zu Hause geblieben, der Weihnachtsmann kommt doch morgen. Der denkt sicher, wir sind abgehauen und ich bekomme keine Geschenke.“ Lissi schmollte und überkreuzte die Arme. „Mach dir da mal keine Sorgen, wir haben dem Weihnachtsmann gesagt, dass wir dieses Jahr bei Oma und Opa sind…“ sie neigte sich zu John und flüsterte „…Fahr bitte ein bisschen langsamer, du machst ihr Angst! Wenn wir den Zug verpassen, können wir immer noch den nächsten nehmen.“ „Weißt du wie voll die Züge heute sind, wir würden keine Sitzplätze mehr bekommen, es ist Weihnachten. Wir schaffen das!“ Lissi fing an zu weinen und John drehte sich nach hinten, um sie zu beruhigen. „John pass auf!“ schrie Tanja. Vor ihnen waren große grelle Scheinwerfer zu sehen und sie kamen direkt auf sie zu. Ein ohrenbetäubendes Hupen ertönte und John riss das Lenkrad nach links. Der Truck wich ebenfalls aus und fuhr vorbei, wobei der Fahrer ununterbrochen die Hupe drückte. Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit fuhr das Auto von der Straße ab, vor ihnen, im Licht der Scheinwerfer tauchte ein Baum auf…
Die Szene steht mir plastisch vor Augen, die Gespräche finde ich gut gelungen. Rein formal ist es gut, jedem Sprechenden eine neue Zeile zu geben:

„Ich wäre lieber zu Hause geblieben, der Weihnachtsmann kommt doch morgen. Der denkt sicher, wir sind abgehauen und ich bekomme keine Geschenke.“ Lissi schmollte und überkreuzte die Arme.
„Mach dir da mal keine Sorgen, wir haben dem Weihnachtsmann gesagt, dass wir dieses Jahr bei Oma und Opa sind…“ sie neigte sich zu John und flüsterte „…Fahr bitte ein bisschen langsamer, du machst ihr Angst! Wenn wir den Zug verpassen, können wir immer noch den nächsten nehmen.“
„Weißt du wie voll die Züge heute sind, wir würden keine Sitzplätze mehr bekommen, es ist Weihnachten. Wir schaffen das!“
Lissi fing an zu weinen und John drehte sich nach hinten, um sie zu beruhigen.
John pass auf!“ schrie Tanja. Vor ihnen waren große grelle Scheinwerfer zu sehen und sie kamen direkt auf sie zu. Ein ohrenbetäubendes Hupen ertönte und John riss das Lenkrad nach links. Der Truck wich ebenfalls aus und fuhr vorbei, wobei der Fahrer ununterbrochen die Hupe drückte. Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit fuhr das Auto von der Straße ab, vor ihnen, im Licht der Scheinwerfer tauchte ein Baum auf…

John öffnete langsam die schweren Augenlider und nahm rotes Licht war, gleichzeitig fühlte er sich völlig benebelt, als wäre er gerade aus einem langen Schlaf erwacht.
An diesem Tag, in einem Krankenhaus, wachte John Schaber, gehüllt in rotem Licht, aus einem langen Koma auf. John, angeschlossen an einen Komaassistenten, geriet in Panik. Er riss hektisch die Elektroden von seinem Arm und versuchte aus diesem gottverdammten Zimmer zu fliehen, doch seine verkümmerten Beine ließen ihn im Stich.
Hier stimmt etwas nicht mit der Perspektive. Ich bin da auch nicht so die Spezialistin, aber es wirkt so, als hättest du zweimal angesetzt. Beim ersten Mal bist du näher an John, beim zweiten Mal nimmst du zunächst eine Art Außensicht ein, wechselst spätestens mit dem Wort "gottverdammt" aber wieder in die Innenperspektive. Das Problem gibt es noch öfter im Text, aber hier fällt es mir am Deutlichsten auf.
Johns letzte Träne floss anmutig seine Wange hinunter.
Das geht schon Richtung Stilblüte. Hier geht es doch nicht darum, dass er beim Weinen hübsch aussieht, oder? Ich dachte, hier ist Weltuntergang.
Einzelne Menschen, teilweise brennend, rannten schreiend in ihrer Panik umher, manche liefen direkt ins Feuer, weil ihr Verstand diesen Wahnsinn nicht ertragen konnte.
So Erklärungen wären für mich entbehrlich.
John öffnete ein letztes Mal den Mund, um ein paar letzte Worte auszusprechen bevor die Flammen das Krankenhaus verschluckten…
Das klingt so, als wolle er noch eine Rede halten.
„So weit haben wir es also geschafft. Falls es dich geben sollte, Gott, gib mir die Chance meine Frau und Kind noch ein letztes Mal in die Arme schließen, ihnen zu sagen, wie sehr ich sie liebe und ihnen noch eine letzte Sache zu wünschen, die ich an dem Tag des Unfalls hätte sagen sollen…Frohe Weihnachten…denn es wird keines mehr geben.“
In Anbetracht der Umstände: sehr behäbig

Ich glaube auch, du hast Phantasie und kannst spannende Geschichten erzählen, wenn du dranbleibst.

Liebe Grüße von Chutney

 

Nabend @AngeloS.,

also ein letztes Mal Weihnachten. Kann ich mit leben. Und keine schlechte Idee, der Stoff. Vieles davon wird uns blühen oder blüht gerade ... da denke ich an meine Tochter, die OTA lernt und in deren OP es seit paar Wochen einen Roboter gibt, der minimalinvasiv Knie-OPs durchführt. Die Ärzte schauen zu, können eingreifen. Alles gesteuert von KI und nach vorgefertigtem MRT-Scan. Alle sind begeistert.

Aber mal abgesehen vom Stoff, gibt es noch einiges anzumerken. Hab bei den Kommentaren oben schon einiges gesehen. Vor allem die Flut an 'seine, sein, meine, mein, mir, ihr' ... da kann recht viel von einfach weg. Wenn es nicht viele Personen sind, ist meist klar, wem was gehört. Lieber durch bestimmte Artikel ersetzen oder ganz weglassen.

Die Auslassungszeichen ... immer mit Leerzeichen beidseitig, oder links, wenn am Satzende. Viele kann man aber killen, indem man die Sätze verkürzt, was manchmal durchaus die Spannung erhöht.

Parkettboden wurde schon erwähnt, hab ich gesehen.

während seine Hände wild umhergestikulierten.
... umher ... kann weg, da gestikulieren das hin und her beinhaltet.
Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit fuhr das Auto von
Da dachte ich spontan an Spaceballs, als Lord Helmchen anordnet, auf 'Wahnsinnige Geschwindigkeit' umzuschalten, aber es gibt beim Autofahren wenig Bezugspunkte zum Level wahnsinnige Geschwindigkeit. Mit hoher oder stark überhöhter können die Menschen was anfangen.

Es wurde was gesagt zu den Einbrüchen von Realität in seine heile Welt ... das fand ich okay. Da gibt es ja in Filmen Szenen, in die plötzlich etwas von außen hereinbricht, was durch die Visualisierung besser verstehbar ist. Eine Änderung der Struktur könnte es hier vielleicht vereinfachen.

Ich persönlich hätte den letzten Absatz erst mal auch geschrieben ...

„So weit haben wir es also geschafft. Falls es dich geben sollte, Gott, gib mir die Chance meine Frau und Kind noch ein letztes Mal in die Arme schließen, ihnen zu sagen, wie sehr ich sie liebe und ihnen noch eine letzte Sache zu wünschen, die ich an dem Tag des Unfalls hätte sagen sollen…Frohe Weihnachten…denn es wird keines mehr geben.“
Nach zwei Tagen und nochmaligem Lesen aber gelöscht. Der Theatralik wegen. Das Feuer verschlingt das Krankenhaus. Ab da kann sich Leser/Leserin das Ende ausmalen, in die eigene Fantasie abtauchen. Als Vorschlag ...

Grüße
Morphin

 

Hey @Kroko,

Danke für deine Kritik, hat mich sehr gefreut:D

die Grundidee fand ich spannend, aber die Geschichte riss mich nicht vom Hocker. Die Schreibweise empfand ich oft künstlich und für meinen Geschmack zu überladen mit Beschreibungen. Gerade in den ersten Sätzen fiel mir das auf. Vergesse nicht: in der Kürze liegt die Würze ;), jedenfalls meistens.
Freut mich, dass dir die Grundidee gefallen hat. Bei der Schreibweise hast du natürlich recht, das muss ich wirklich noch üben, aber da ich vor guten 2 Monaten erst mit dem Schreiben begonnen habe, kann das nur besser werden; ich werde mich bemühen.
"In der Kürze liegt die Würze", da stimme ich dir zu, allerdings hätte ich gerade diese KG länger gestalten müssen, damit einiges klarer wird. In diesem Fall war sie zu kurz, wobei man natürlich gewisse Aspekte noch rausstreichen kann.
Man merkt, dass Du Dir einen Plot überlegt hast. Finde ich gut, wie alles zusammenfindet. Jedoch, den zitierten Satz... wirkt für mich hier fehlplatziert. Als kommt es nicht aus dem Fluss der Geschichte.
Danke, ich habe mir wirklich viele Gedanken drüber gemacht. Meine Grundidee konnte ich leider nicht in einer Kurzgeschichte verpacken, dafür wäre es viel zu komplex gewesen; das wäre eher etwas für eine Novelle gewesen.
Den Satz mit "Weiße Weihnacht...", habe ich wegen der Challenge hineingenommen; es war mir wichtig, dass ich das Thema direkt anspreche und mich auch daran halte; ist mir manchmal besser und an manchen Stellen schlechter gelungen. Hätte ich vielleicht noch besser in den Text integrieren können.
Spannung kam bei mir nicht wirklich hoch.
Das ist schade, aber da arbeite ich definitiv noch dran. Ich liebe spannende KG, Romane etc., daher will ich das unbedingt beherrschen.
Wirkt ein bisschen einfallslos und gefühlt las es sich, als hätte jemand anders es geschrieben.
Tatsächlich war mir das Ende bereits bei der Planung schon gut vor Augen, daher wollte ich es genau so übernehmen. Ich denke mal, dass es an meiner noch unausgereiften Schreibart hing. Mir hat das Ende gefallen, ohne mich jetzt selbst zuviel zu loben.:lol:
Mir ist auch aufgefallen, dass ich am Ende anders schreibe als zuvor, liegt daran, dass ich gerade in ner sehr stressigen Klausurenphase bin und daher mit vielen Unterbrechungen schreibe. Muss halt auch noch daran arbeiten bei einem Stil zu bleiben, aber das kommt bestimmt mit der Erfahrung.
Sein innerer Konflikt kommt nicht zum Tragen, nämlich dass er durch sein Verhalten die geliebte Familie getötet hat.
"Getötet hat" find ich etwas zu hart, war am am Ende ein Unfall :Pfeif:

Falls die überhaupt dabei starben.
Hätte ich klarer machen müssen
Lass John schreien "Ich habe sie getötet!" Lass es ihn intensiver im Koma erfahren und daraus die Motivation seiner Handlungen ableiten.
Da stimme ich dir voll zu. So fesselt man den Leser.
Die Geschichte war so geschrieben, dass gefühlt das Ergebnis von vornerein feststand, uns so kam es dann auch.
Absolut, hätte ich anders angehen müssen.
Ich freue mich aber, mehr von Dir zu lesen. Da steckt Potential drin
Danke für die lieben Worte am Ende :D

Liebe Grüße
AngeloS.


Hey @deserted-monkey,

Was für eine Kritik.:thumbsup:
Vielen Lieben Dank für deine Zeit und Mühe, und vor allem, für die wirklich konstruktiven Verbesserungsvorschläge.

Rein von der Idee finde ich das ziemlich gut und wäre genau auf der Wellenlinie, was ich gerne lese.
Dankeschön. Ich schreibe am liebsten im Genre Horror, da kann ich mich voll ausleben, daher war diese Challenge echt eine Herausforderung für mich. Obwohl ich hier und da doch Horrorelemente eingebaut habe ;)
Leider hat mich die Geschichte nicht wirklich abgeholt. Das liegt an den vielen Formulierungen, die meiner Meinung nach noch nicht sitzen. Teilweise erzählst Du für mein Gefühl auch sehr umständlich.
Kann ich absolut verstehen. Die Rückmeldungen waren da sehr eindeutig und auch ich habe das feststellen müssen. Ich werde hart daran arbeiten, bis das flüssiger läuft; reine Übungssache.
Ich merke, da steckt eine reichhaltige Fantasie drin, die sich durch zu einfache oder zu wenig treffende Aussagen aber nicht richtig entfalten kann.
Das hat mich sehr gefreut, hatte schon Angst, dass meine Idee nicht so kreativ war, wie ich gehofft hatte, obwohl da durchaus viel Luft nach oben ist. In einer KG sind mir leider Grenzen gesetzt, was die länge angeht, wodurch ich meine Fantasie nicht völlig ausschöpfen kann. Irgendwann schreib ich definitiv mal eine Novelle, also wenn ich die Zeit finde.
John kaufe ich den Arzt ehrlich gesagt nicht ab. Der Text behauptet nur, dass er Arzt ist, da wird viel zu wenig drauf eingegangen.
Den Beruf Arzt musste ich einbauen, um den Komaassistenten zu erklären und um auf den Patienten eingehen zu können, aber ich hätte definitiv mehr darauf eingehen müssen.
Dasselbe mit seiner Frau und seiner Tochter. Ich seh die nicht plastisch vor mir.
Das liegt an der Länge, daher habe ich die Beschreibungen weggelassen; vielleicht hätte ich lieber etwas anderes streichen sollen.
Auch die Dialoge wirken ziemlich unecht, aufgesetzt.
Absolut, liegt daran, weil ich dem Leser Erklärungen liefern wollte. Da fehlt mir die Übung effektiv zwischen den Zeilen zu schreiben.
Mein Vorredner hat schon etwas dazu geschrieben, dem ich mich anschliessen würde. Für mich ist das auch ein etwas ungünstiger Einstiegssatz, er ist lang und wirft zu wenige oder eigentlich keine Fragen bei mir auf.
Der Anfang fällt mir am schwersten; ich weiß nicht wie oft ich den umgeändert habe, aber das hat ewig gedauert, ohne dass ich damit zufrieden war. Da muss ich mich mal extern Informieren, wie ich da vorgehen kann.
Das ist mir etwas zu platt und ich kann da nicht richtig mitfühlen. Wie äussert sich dieses eigenartige Gefühl?
Ein Ergebnis meines Versuches einen gescheiten Anfang auf die Beine zustellen, der das Thema einleitet.
Ist auch so ein Satz, hier wird einfach behauptet, dass Johns Frau schön ist. Was findet er denn so toll an ihr? Wieso hat er sie geheiratet und ein Kind mit ihr gekriegt? Da transportiert der Text für mich nix. Sie schält Kartoffeln und trägt eine Schürze mit dem Aufdruck 'Beste Mutter der Welt', mehr erfahre ich nicht.
Da gebe ich dir recht, ist echt etwas leer.
Das sie getroffen ist und jammert müsste sich mir aus dem Dialog erschliessen.
Das ist die Kunst dahinter, also wenn man es schafft, dass die Dialoge für sich sprechen; dann würde auch ein sagte er/sie ausreichen; gibt ja durchau.Parkettboden, nehme ich an
:thumbsup:
Das mit dem Dolch wirkt drüber. Schliesse mich meinem Vorredner an. Habe auch deine Erklärung dazu gelesen im Posting oben, aber das ist eben so das Ding: Der Text sollte für sich sprechen, so dass diese nachgeschobenen Erklärungen gar nicht nötig sind.
Scheinbar war das nicht so gut gewählt, dachte halt, ich könnte den Schmerz einbauen. Das der Text immer für sich sprechen sollte würde ich nicht bejahen, da ich Texte liebe, die versteckte Botschaften oder "kleine Geheimnisse verstecken; ist vielleicht Geschmackssache
So Adjektive wie 'prunkvoll' würde ich versuchen zu meiden. Da versteht jede/r Leser/in was anderes drunter und macht sich seine/ihre Vorstellungen und muss die eigenen Bilder dann eventuell korrigieren, weil danach schilderst Du ja, wie der Baum aussieht. Das (die Bilder/Beschreibungen) für sich stehen zu lassen ist viel aussagekräftiger.
Ich dachte, ich könnte mal ein schön klingendes Wort einbauen, das den Baumschmuck als ganzes beschreibt. Ich versteh deinen Punkt.
Ich tue mich auch etwas schwer mit der Beschreibung: Kann man die Lippen aufeinanderpressen und gleichzeitig die Mundwinkel hängen lassen? Ich zumindest krieg das nicht richtig hin ...
:lol: Ich glaube das kann nur John Schaber.
Das konnte ich
bisher noch nicht lösen, wollte aber etwas ähnliches dort einbauen, daher bleibt es, bis mir endlich die Lösung einfällt.
Zeilenumbruch bei Sprecherwechsel. Manchmal vergisst Du auch, die direkte Rede abzuschliessen mit den Schlusszeichen. Solltest Du nochmal prüfen im gesamten Text.
Danke für den Hinweis:thumbsup:
Wieso betont er hier das mit dem Reichsein so sehr? Er als Arzt ist doch bestimmt selbst relativ gut betucht. Kann auch sein, dass das im Gesamtkontext der Geschichte dann Sinn macht, aber ich war wieder einmal ein wenig irritiert ...
Reich, weil der Komaassistent sehr teuer ist. Außerdem wollte ich den Dialog nicht nur sachlich runterrattern.
John ist Arzt, eine gebildete Person, für mich klingt diese Aussage ein bisschen stumpf, salopp auch, zu wenig elaboriert. Denkt/Redet er wirklich so?
Ich dachte, ein Arzt muss nicht gleich hoch gebildet sprechen, vor allem nicht im Kreise seiner liebsten. so war der Charakter auch gar nicht gedacht.
Wortwiederholung 'bunt'. Mir gefällt auch die Ausdrucksweise 'Geschenke wölbten sich in ihrer Tragetasche hervor' nicht bzw. das klingt sehr schief. Vielleicht beulen die Geschenke die Tragetasche aus oder sowas ähnliches.
Wird noch geändert
Krach ist laut, der ertönt nicht einfach, das ist zu schwach und es reisst mich nicht mit. Dieser Truck, der durchs Wohnzimmer donnert, müsste die totale Verwüstung bringen und den Prot völlig desorientiert zurücklassen.
Da muss ich auch nochmal drüber
Klingt schräg für mich.
Das ist bereits die abgeänderte Variante, du hättest mal die Originalstellelesen müssen, die war schräg ;)
Wenn ihre Gesichter zu schreienden Fratzen verzogen sind, nehme ich an, dass sie Angst haben. Würde ich deshalb streichen. Auch dass sich ihre Gesichter laaaangsam verziehen, würde ich rausnehmen. Wieso verziehen sie sich nicht einfach?
wird abgeändert
Du kannst gewisse Dinge auch komprimierter ausdrücken.
Das werde ich mir merken, danke für den Hinweis.
Das mit dem Sich-Selbst-Zwicken zum Prüfen ob man schläft oder nicht ist ein reichlich abgedroschenes Bild.
Das stimmt, aber realistisch. Was würdest du machen, um zu testen ob du schläfst? Ich glaube viele würden sich zwicken, eben weil es ein Klischee ist.
Durch die schnelle Abhandlung dieser doch recht surrealen Szene verliert sie alle Intensität für mich. Da verschwendest Du viel Potential. Bei solchen Dingen würde ich versuchen voll einzusteigen und deiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Das wirkt zu komprimiert und ich kann den Geschehnissen nicht recht folgen, sie wirken bisschen lieblos zusammengeschustert auch.
Ich liebe solche Szenen, das fordert da Vorstellungsvermögen heraus. Beim nächsten mal denke ich weniger über die Länge nach und lasse mich voll drauf ein.:thumbsup:

Wieder 'Langsam', sogar zweimal.
Ups :lol: Ist mir irgendwie entgangen
Nimm es mir nicht übel, aber sowas lese ich öfters in Anfängertexten, dass Dinge langsam passieren. Lass John doch einfach die Augen öffnen. Wer öffnet seine Augen schon langsam? Hast Du das schonmal bei Dir selbst oder auch jemand anderem beobachtet? Wenn, müsste es vielleicht anders beschrieben werden: John kriegte kaum die Augen auf. John hatte Mühe, die Augen aufzukriegen. Irgend sowas fände ich besser. Schemen formten sich zu ... Ja, zu was eigentlich? Zu einer Umgebung? Nein, das liest sich nicht gut. Da musst Du meiner Meinung nach viel konkreter werden, damit mich das auch nur ansatzweise abholt.
Danke, da werde ich in Zukunft drauf achten.
Das ist mir auch etwas zu schwach formuliert ... Aber es könnte auch ganz weg, denn danach schilderst Du seine Panik.
Weiß nicht so recht, ob ich diese Zeilen weglassen möchte; ich denke drüber nach.
noch = nach
:thumbsup:

'anmutig' ist hier so ein Adjektiv, was für mich den Satz eher abschwächt, weil es für mich der Aussage etwas Klamaukiges verleiht.
"Klamaukiges" ist ein interessantes Wort. kenn ich gar nicht :lol:
Vielleicht wähle ich ein anderes Adjektiv.
Soweit meine Eindrücke. Ich hoffe, Du nimmst mir die Kritik nicht übel. Du schreibst gerne, hast Fantasie, das merke ich, aber am Handwerk solltest Du noch feilen, mehr lesen, mehr schreiben, dann gelingt es Dir bestimmt, tolle Stories zu Papier zu bringen. Schau am besten Mal, wie das deine LieblingsautorInnen machen: Was zieht dich in deren Stories rein? Wie sind die Geschichten strukturiert? Was macht sie spannend für dich? Für mich sind leider viele deiner Formulierungen nicht ausgereift (genug) und dadurch leidet auch die Spannung, obwohl die Idee doch einiges davon bieten könnte.
Danke für die abschließenden Worte, hat mir wieder etwas Hoffnung gemacht. Als Anfänger muss man doch so einiges einstecken, was natürlich so sein muss, und da sind solche Worte Balsam für die Seele. Auch danke für die Ratschläge:thumbsup:

Liebe Grüße
AngeloS.

Hallo @Chutney,

Dir auch vielen Dank für deinen Kommentar und dann auch noch so viel positives Feedback:D
Auch wenn mir natürlich klar ist, dass du mir gut zusprechen wolltest, obwohl meine KG mehr als vebesserungswürdig ist; das rechne ich dir hoch an, danke.

die Grundidee ist spannend, John, der aus dem Koma erwacht, weil von außen eine Katastrophe hereinbricht. Du startest mit dem Weihnachtsabend in seiner Familie, nach und nach gibt es Irritationen, Bilder eines Verkehrsunfalls drängen sich ihm auf, Gesichter verzerren sich, du hast so Horrorelemente darin. Bis der Mann wirklich in einem Krankenhaus erwacht. Die Weihnachtsszene hatte sich nur in seinem Kopf abgespielt, hervorgerufen durch einen Komaassistenten, der nun aber in der Hitze kaputtgeht. (Oder, weil er ein schlechtes Fabrikat ist?)
Das Ende kommt schnell. Direkt nach der Erkenntnis, wo er sich befindet und was geschehen ist, geht John mit der Welt zugrunde.
Freut mich, dass die KG doch verständlich ist; dachte schon ich hätte mich komplett verzettelt bei dem was ich vorhatte.
Sprachlich hast du da einige Stellen drin, die auf mich unfreiwillig komisch wirken. @deserted-monkey hat dir da schon vieles aufgezeigt, was etwas seltsam formuliert ist.
Das habe ich oft zu hören bekommen; ich werde mich verbessern, das ist ein Versprechen :thumbsup:
Ich glaube, du bist der Erste, der es schafft, den Challengetitel mit einzubauen. Ich verstehe das so, dass die Hitze im Krankenzimmer hier eine Wirkung auf die Komaphantasie hat.
Ich dachte ehrlich gesagt sogar, man müsse den Challengetitel in die KG mit einbauen oder wenigstens drauf eingehen. Freut mich, dass es dir aufgefallen ist. Scheinbar ist dir der Text inhaltlich besser zugefallen, was mich nicht völlig verzweifeln lässt. Mir war wichtig, dass der Leser den Plot versteht, obwohl soviel seltsames geschieht.
Nein, so naiv kann Tanja aber nicht sein, dass sie das Klimathema behandelt wie einen Rohrbruch.
Vielleicht muss sich die Natur auch erstmal von unserer Ausbeuterei erholen, wer weiß? Ich bin schließlich nur ein Arzt und kein Naturwissenschaftler.
Das klingt auch sehr pauschal und naiv. Auch als Arzt weiß er, dass es z.B. Kipppunkte gibt, nach denen sich die Erde nicht einfach nur erholen muss.
Dialoge muss ich noch üben; es kann nur besser werden.
Der Ausdruck passt nicht. "mit einem aufmunternden Lächeln" vielleicht
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie wollte ich, dass er hier künstlich lächelt; vielleicht, weil er sich nicht gut fühlt oder wegen dem heiklen Zustand des Klimas.
"Dolch aus purer Liebe" empfinde ich auch drüber.
Jetzt ist es gebongt, ich werde es ändern. ;)
Den fetten Satz und seine Reaktion, das gefällt mir, da ahnt man schon den Autounfall. Du weist hier natürlich sehr früh auf die Auflösung hin.
Danke, freut mich. Habe ich eingebaut, um die Handlung verständlicher zu machen und um die komischen Ereignisse, sowie die Erinnerung, einzuführen.
:lol: Schöner Bruch.
:D
Die Szene steht mir plastisch vor Augen, die Gespräche finde ich gut gelungen. Rein formal ist es gut, jedem Sprechenden eine neue Zeile zu geben:
Danke:D
Auf die Zeilen werde ich in Zukunft achten und auch in dieser KG werden sie noch abgeändert.
Hier stimmt etwas nicht mit der Perspektive. Ich bin da auch nicht so die Spezialistin, aber es wirkt so, als hättest du zweimal angesetzt. Beim ersten Mal bist du näher an John, beim zweiten Mal nimmst du zunächst eine Art Außensicht ein, wechselst spätestens mit dem Wort "gottverdammt" aber wieder in die Innenperspektive. Das Problem gibt es noch öfter im Text, aber hier fällt es mir am Deutlichsten auf.
Ja, das stimmt. Da hatte ich im Schreibfluss mehrere Unterbrechungen, teilweise über Tage hinweg. Vielleicht fällt mir da noch etwas eleganteres ein.
Das geht schon Richtung Stilblüte. Hier geht es doch nicht darum, dass er beim Weinen hübsch aussieht, oder? Ich dachte, hier ist Weltuntergang.
Werde ich noch abändern; du hast da absolut recht.
So Erklärungen wären für mich entbehrlich.
Werde ich noch streichen.
Das klingt so, als wolle er noch eine Rede halten.
„So weit haben wir es also geschafft. Falls es dich geben sollte, Gott, gib mir die Chance meine Frau und Kind noch ein letztes Mal in die Arme schließen, ihnen zu sagen, wie sehr ich sie liebe und ihnen noch eine letzte Sache zu wünschen, die ich an dem Tag des Unfalls hätte sagen sollen…Frohe Weihnachten…denn es wird keines mehr geben.“
In Anbetracht der Umstände: sehr behäbig
Sein letzter großer Auftritt ;)
Hätte ich definitiv besser lösen können.
Ich glaube auch, du hast Phantasie und kannst spannende Geschichten erzählen, wenn du dranbleibst.
Dankeschön :gelb:

Liebe Grüße
AngeloS.

 

Guten Abend @Morphin,

Auch dir vielen Dank für deinen Kommentar. :D

also ein letztes Mal Weihnachten. Kann ich mit leben. Und keine schlechte Idee, der Stoff. Vieles davon wird uns blühen oder blüht gerade ...
Dankeschön, freut mich dass dir der Inhalt zugesagt hat. Und ja, der Klimawandel ist mehr als präsent, da werden wir noch dran zu knabbern haben. In der Literatur ist das Thema immer häufiger zu lesen, daher dachte ich, jetzt probiere ich mich mal daran aus.
da denke ich an meine Tochter, die OTA lernt und in deren OP es seit paar Wochen einen Roboter gibt, der minimalinvasiv Knie-OPs durchführt. Die Ärzte schauen zu, können eingreifen. Alles gesteuert von KI und nach vorgefertigtem MRT-Scan. Alle sind begeistert.
Das ist ja spannend. Habe auch schon etwas in der Richtung mitbekommen, allerdings wusste ich nicht, dass es bereits in der Praxis angewendet wird. Verrückt wie schnelllebig die Welt doch ist :)
Vor allem die Flut an 'seine, sein, meine, mein, mir, ihr' ... da kann recht viel von einfach weg. Wenn es nicht viele Personen sind, ist meist klar, wem was gehört. Lieber durch bestimmte Artikel ersetzen oder ganz weglassen.
Danke für den Hinweis.
Das ist mir auch in meinen anderen KGs passiert, da werde ich nun vermehr drauf achten.
Die Auslassungszeichen ... immer mit Leerzeichen beidseitig, oder links, wenn am Satzende. Viele kann man aber killen, indem man die Sätze verkürzt, was manchmal durchaus die Spannung erhöht.
Auch ein guter Punkt :thumbsup:

... umher ... kann weg, da gestikulieren das hin und her beinhaltet.
Stimmt
Da dachte ich spontan an Spaceballs, als Lord Helmchen anordnet, auf 'Wahnsinnige Geschwindigkeit' umzuschalten, aber es gibt beim Autofahren wenig Bezugspunkte zum Level wahnsinnige Geschwindigkeit. Mit hoher oder stark überhöhter können die Menschen was anfangen.
:lol:
So wahnsinnig war die Geschwindigkeit nun wirklich nicht. Wird abgeändert.
Es wurde was gesagt zu den Einbrüchen von Realität in seine heile Welt ... das fand ich okay. Da gibt es ja in Filmen Szenen, in die plötzlich etwas von außen hereinbricht, was durch die Visualisierung besser verstehbar ist. Eine Änderung der Struktur könnte es hier vielleicht vereinfachen.
Da werde ich noch dran feilen, wenn nicht in dieser KG, dann in der nächsten.
Nach zwei Tagen und nochmaligem Lesen aber gelöscht. Der Theatralik wegen. Das Feuer verschlingt das Krankenhaus. Ab da kann sich Leser/Leserin das Ende ausmalen, in die eigene Fantasie abtauchen. Als Vorschlag ...
Über das Ende werde ich mir auch noch Gedanken machen. Ich verstehe deinen Punkt. Ist schwierig zu sagen, was einem in solchen Momenten wirklich durch den Kopf geht.

Liebe Grüße
AngeloS.

 

Hallo @AngeloS. ,

puh, was für eine grausame Weihnachtsgeschichte. Die Idee ist keinesfalls schlecht, es hapert leider etwas an der Ausführung.
Ich hab erst nach dem zweiten Lesedurchgang kapiert, was da eigentlich geschehen ist, weil es beim ersten Lesen noch viel konfuser zu lesen und zu verstehen war.
Die Sache mit den Rückblenden ist dir nicht gelungen. Du schilderst im Grunde genommen ein wildes Durcheinander von Jetzt und Vergangenheit und man kann sich nur mühsam zusammenreimen, wann was in der zeitlichen Abfolge geschehen sein soll. Dadurch verliert diese Geschichte leider sehr an Glaubwürdigkeit, was sie nicht verdient hat, denn der Plot ist ja gut.
Ich bin nun selbst jemand, der mit diesen Rückblenden so rein gar nicht arbeitet und von daher kann ich dir leider keine Hinweise geben, wo und an welcher Stelle du verbessern könntest. Zudem sind mir im Text etliche Stellen aufgefallen, die man noch eleganter, prägnanter, naja einfach besser formulieren könnte.

Den ganzen Tag begleitete ihn ein eigenartiges Gefühl, als würde etwas nicht stimmen, als wäre die Welt aus den Fugen geraten.
Ah, hier wird es spannend.
Ich bin schließlich nur ein Arzt und kein Naturwissenschaftler.“
Den gesamten Absatz, und so erging es mir innerhalb der Geschichte desöfteren, habe ich zunächst nicht der richtigen Person zuteilen können. Du weigerst dich scheinbar, "sagte sie, sagte er" zu schreiben und man muss sich etwas mühsam aus dem Kontext herausfiltern, wer das nun genau gesagt hat. Wozu willst du es dem Leser unnötig schwer machen? Du schreibst doch für den Leser.
die schnell über den Paketboden flitzten.
Parkett meinst du bestimmt
auf dem Gesicht ein breites Grinsen
Mir fällt auf, dass du häufig abgenutzte Begriffe, Formulierungen verwendest. Damit verwässerst du den Text aber zu seinem Nachteil.
Breites Grinsen ist so ein Begriff. Er ist ausgelutscht. Versuch doch etwas frisches Neues zu ersinnen.
Als wäre ein Dolch purer Liebe in ihn eingedrungen,
Hier hinkt der Vergleich: Liebe und Dolch, das geht echt nicht gut zusammen. Dolch ist eine Waffe, Liebe ist Frieden.
Papa, warum fährst du so schnell?“ John´s Magen zog sich zusammen, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und ein eigenartiges Gefühl flutete seinen Körper.
Dieser Einschub ist perfekt, um den Leser um den Logikverstand zu bringen. Man fliegt schlicht aus der Geschichte raus, weil man nicht nachvollziehen kann, was grad passiert ist.
Weil ... (siehe nächsten Kasten)
„Was hast du gerade gesagt?“ Seine Stimme war kaum zu hören.
Es wird immer seltsamer, weil auch diese Handlung keinen Halt in der Geschichte findet. Klar, wenn man sie stoisch nach dem Prinzip durchliest: egal, ich versteh es nicht, aber ich lese trotzdem weiter, dann bekommt man am Ende so ein wages Bild vom Ablauf. Aber zurück bleibt eine konfuse Konstellation und mittendrin schwimmt man.
„Jan von Liebstein, ein reicher Knabe mit noch reicheren Eltern hatte gestern einen schweren Autounfall.
Hier hat mich gestört, dass ein gestandener Arzt garantiert nie gegenüber seiner Familie oder Freunden, Bekannten den Namen des Patienten ausplaudern würde. Er ist ja auch gar nicht von Bedeutung für das, was er über den Patienten berichten will. Er würde vermutlich einfach nur sagen: "Ein reicher Knabe mit noch reicheren Eltern..." Es geht schlicht um den Datenschutz und darum, dass sich Ärzte an den zu halten haben und es auch tun.
Herr und Frau von Liebstein machten uns die Hölle heiß,
Hier würde er einfach sagen: Seine Eltern...

Komaassistent?“ „Ja, eine Maschine, mit integrierter KI, die darauf programmiert ist dem Patienten ein Leben in einer künstlich erschaffenen Welt zu ermöglichen, in der alle Erinnerungen und Erfahrungen des Menschen zusammenfließen zu einer alternativen Realität, aber wie ich schon angedeutet habe, super teuer und ethisch noch umstritten.“ J
Spannend dieser Komaassistent. Und pfiffige Idee.
Was mir hier aber auffällt, ist so eine quasi Regel bei der wörtlichen Rede.
Sobald ein gewisses Maß an Länge überschritten wird, gerät die wörtliche Rede zum Monolog. Monologe bergen immer die Gefahr in sich, zu langatmig zu sein und damit auch an Lebendigkeit zu verlieren. Dahinter steht immer die Gefahr, dass man auf diese Weise den Leser verliert. Ich würde hier also den langen Erklärungssatz splitten und auflockern und ihn vielleicht dazwischen etwas tun lassen oder seine Frau fragt etwas dazwischen.Da gäbe es viele Möglichkeiten, den Dialog aufzulockern.
klingelte ein mystisches Glöckchen.
Mystisch? Was ist an diesem Glöckchen mystisch? Wenn du schon Adjektive verwendest, müssen sie auch sitzen und zutreffen. Hier zündet das nicht. Jedenfalls nicht bei mir.

Er wurde von einem lauten Hupen aus seinen Gedanken gerissen und erschrak bis aufs Blut.
Wo bin ich, hab ich mich als Leser gefragt. Was hab ich verpasst?
Er sah helles weißes Licht. Ein Krach ertönte. Dann…Stille.
Es wird immer weniger nachvollziehbar.
deren Dampf sich wabernd im Raum verteilten. Im Dampf des Essens glitzerten kleine Partikel,
Hier verwendest du zweimal Dampf in ziemlich unmittelbarer Nähe. Ich würde ein "Dampf" eindampfen.
n ohrenbetäubendes Hupen
Klischee: ohrenbetäubend und damit nichtssagend. Manchmal hilft es, wenn man sich ganz tief in die Figur hineinversetzt und versucht, zu ergründen, wie die sich grad fühlen könnte, wenn laut gehupt wird. Es könnte zum Beispiel in den Ohren schmerzen, stechen.

t einer wahnsinnigen Geschwindigkeit
Hier auch. Was ist denn bittschön eine wahnsinnige Geschwindigkeit? Floskeln zu verwenden rächt sich immer, weil sie keine Aussagekraft haben.
. Alles Leid, jeder Schmerz, alle Erinnerungen fielen zu bedeutungslosem Staub zusammen.
Wie muss ich mir das denn vorstellen? Sei mir nicht böse, aber dieser gesamte Satz ist bullshit.
auszusprechen bevor
ich würde hier ein Komma dazwischensetzen
Frohe Weihnachten…denn es wird keines mehr geben.“
Mal ehrlich: Er hat so eine wunderbare Familie, eine Frau, die er liebt und ein Töchterchen und dann ist ihm wichtig als letzten Satz eines Versterbenden so etwas zu sagen? Wäre dein Text als Satire angelegt, ja dann würde ich denken, dass du einen prima Schluss gefunden hast. Schön fett ironisch, aber ich weiß ja, dass du die Geschichte eben nicht als Satire geschrieben hast.

Es lohnt aus meiner Sicht auf jeden Fall, noch deutlich an dieser Geschichte zu arbeiten.
Für mich hat sie eindeutig Potential, auch wenn es dir jetzt vielleicht so vorkommt, als sei ich mit rein gar nichts zufrieden.


Lieben Gruß

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin @AngeloS.,

danke für Deine Geschichte.

Ich hab’ sie gerne gelesen, stimme jedoch zu großen Teilen in den Tenor der vorherigen Kommentare mit ein, wenn es um Kritikpunkte wie Ausführung, umständliche/sperrige Formulierungen, mögliche Verknappung, Spannungsbogen und Storytelling geht.

Die Anmerkungen der anderen Wortkrieger habe ich aus Zeitgründen nur überflogen, dies bloß zur Erklärung, falls sich etwas doppeln sollte.

Für mich würde die Geschichte im Sinne der Challenge eher funktionieren, wenn Du Dir mehr Zeit mit der Auflösung, bzw. dem Legen von Fährten zur Findung selbiger lassen würdest. Zudem könnte ich mir eine Verstärkung des „Horror-“ oder besser „Mindfuck“-Aspekt gut vorstellen, das Pulver des Foreshadowing jedoch nicht verfrüht und zu viel davon zu verschießen.
Statt „nur“ die Zeitspanne des Weihnachtsessens und kurz davor (John kommt nach Hause, Tanja, kocht, es wird gegessen, Ende) könntest Du z.B. den (artifziell-heilen) familiären Aspekt des gesamten Weihnachtstages/Weihnachtsfestes der Drei in den Fokus rücken. Immer nuanciert gebrochen durch diese twinpeak-esken Momente, in denen die grausamen Flashbacks, ausgelöst durch den Koma-Assistenten durchbrechen. Sodass die Leser wissen, hier stimmt etwas nicht, aber bis zum Ende nicht greifen können, was genau es ist.
Was ich damit eigentlich nur sagen will ist: Die Geschichte hat Potenzial, braucht aber noch eine gute Portion Nacharbeit, um rund und vor allem in sich geschlossen(er) (Nach-)Wirkung zu erzeugen.

Ein bisschen Texarbeit (alles rein subjektiv, nimm Dir, was Du gebrauchen kannst):

Johns schwarzer Hut glänzte wegen der kleinen Regentropfen, während er die Türe der Wohnung öffnete, in der die Familie Schaber bereits seit Jahren lebte.
Den Satz zum Einstieg finde ich umständlich formuliert. Ist es wichtig, dass die Tropfen klein sind? Und die Information, dass die Familie hier bereits seit Jahren lebt? Die beiden „der“ wiederholen sich, Du könntest das zweite durch ein „zur“ ersetzen.


Ein Geruch von frisch zubereiteter Pute stieg ihm entgegen, was das Loch in seinem Magen zu eigenartigen Geräuschen verleitete.
„Das Loch in seinem Magen“ und „eigenartige Geräusche“ klang auf mich im ersten Moment so, als ob er wirklich ein zerstörtes Organ hätte, aus dem Geräusche kommen, die man noch nie zuvor gehört hat. Überleg mal, ob Du bei solchen alltäglichen Beschreibungen (er hat Hunger und sein Magen knurrt – wobei das Knurren als Bild wahrscheinlich ausreichen würde) nicht stärker wirken, wenn im Gegenzug die „Brüche“ der Realität umso sonderbarer herausgearbeitet werden.

Er setzte seinen Aktenkoffer ab, zog seine durchnässte Jacke aus, blickte zu seiner Frau, die ihm gegenüber kochend in der Küche stand, und sagte mit einem halben lächeln: „Weiße Weihnacht war gestern, heutzutage sind es dreißig Grad und Regen zugleich…was ein Fest.“
Natürlich ist es sein Aktenkoffer und seine Jacke. Könntest Du durch den und die ersetzen. Die genaue Position ist unwichtig, dass sie gerade kocht erfahren wir kurz danach anhand der Schürze und der Pute. Lächeln großgeschrieben und ich meine in den Kommis überflogen zu haben, dass die Info der drei Auslassungspunkte (Leerzeichen, wenn eine Sprechpause dargestellt werden soll, kein Leerzeichen, wenn das Wort mitten im Laut abbricht/unterbrochen wird) Dir bereits mitgeteilt wurde. Klopf den gesamten Text nochmal drauf ab, es gibt mehrere Stellen.

„Ich weiß es nicht, Hase. Dabei ist es doch die letzten Jahre kälter geworden…Überleg mal, gestern waren es neun Grad, das ist zwar warm im Winter, aber nicht dermaßen heiß wie heute. Vielleicht muss sich die Natur auch erstmal von unserer Ausbeuterei erholen, wer weiß? Ich bin schließlich nur ein Arzt und kein Naturwissenschaftler.“
Viele Deiner Dialoge klingen sehr künstlich. Wenn ich das so lese, kaufe ich das, was sie sagen, den Figuren ( auch aufgrund ihrer bisherigen Verortung/Beschreibung) nicht ab.


ein alles überthronender Stern. Mitten auf dem goldenen Stern flackerten
Auch auf Wiederholungen würde ich den Text erneut abklopfen.


Mitten auf dem goldenen Stern flackerten viele kleine graue Quadrate.
Das hört sich jetzt vielleicht arrogant an, will ich aber nicht sein: Ab diesem Punkt wusste ich, dass sich der Prota in einem Koma/einer virtuellen Realität/ der Matrix/ einem Videospiel/ einer künstlichen Welt befindet. Hat mich sehr an die „Assassins Creed“-Videospielreihe erinnert, da flackern auch immer so grau-blaue Quadrate auf, wenn der Avatar des Protas in früheren Epochen mit der Realität seines eigentlichen Ichs konfrontiert wird. Das kam mir viel zu früh und auch zu deutlich. Zudem hat mich ein wenig irritiert, dass er sich gar keine Gedanken zu diesen und späteren Vorkommnissen (die ja immer heftiger werden) macht. Das zieht sich dann durch den ganzen Text.


Als würde ein Truck durch das Wohnzimmer rasen, der Fahrer nicht gewillt die Hupe loszulassen, dröhnte es gewaltig durch das Wohnzimmer.
Hier würde donnern mMn besser passen.

und ihre Gesichter wieder zu ihrer normal, fröhlichen Struktur zurücksprang.
zurücksprangen (es ist ja auf die Gesichter bezogen, also Plural?)

Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit fuhr das Auto von der Straße ab, vor ihnen, im Licht der Scheinwerfer tauchte ein Baum auf…
Könntest Du streichen, denn es bremst nur aus, da klar (das Licht der Heckscheinwerfer wird wohl kaum gemeint sein).

John öffnete langsam die schweren Augenlider und nahm rotes Licht war
wahr

Das Ende mit der Feuersbrunst und dem Weltuntergang fand ich fast ein wenig „drüber“. Da hätte mir gereicht, dass zur Auflösung eine Krankenschwester dem ewigen Komapatienten, der bereits seit Jahren im Krankenhaus an diese Maschine gefesselt ist, eine Weihnachtsblume ans Krankenbett stellt (oder so).


Fazit: Sehr interessante Idee zur Challenge, die als Slow-Burner mit mehr Fleisch auf den Rippen in Sachen Charaktere und Kontrastierung zwischen Heile-Weihnachtsfamilie vs. Mindfuck-Horror stärker funktionieren würde.
Das bin aber nur ich. :xmas:

Wenn Dir meine Anmerkungen helfen konnten, freue ich mich.
Beste Grüße
Seth

 

Hallo AngeloS,

ich hoffe, meine Kritik ist noch aktuell, da ich sie schon vor zwei Tagen geschrieben habe.

Den Inhalt deiner Geschichte finde ich durchaus ansprechend, die Wünsche und Pläne der Protagonisten stehen im krassen Gegensatz zu den Realitäten, ganz gleich, ob es sich um Gegebenheiten aus kleinem Umfeld oder einem größeren Bereich (in diesem Fall der Welt) handelt.

Natürlich kennt man ähnliche Konstruktionen, gerade wenn es um einen Komazustand geht, oder Parallelwelten – aber, das ist kein Manko, weil du das Ganze durchaus gut aufgebaut hast.

Die stilistische Umsetzung könnte aber, denke ich, optimiert werden.

Beispiele:

„Johns schwarzer Hut glänzte wegen der kleinen Regentropfen, während er die Türe der Wohnung öffnete“

Glänzte der Hut nur während des Türöffnens?

„legte seine Unterarme auf das kalte Holz“

Ist es jetzt warm oder nicht? Marmor kann sich kalt anfühlen, auch bei Hitze.

„Als wäre ein Dolch purer Liebe in ihn eingedrungen“

Das ist ein merkwürdiger Vergleich – wenn ein Dolch in mich eindringt assoziiere ich das mit Schmerz, nicht Glück.

„wenn es drei allgemeingültige Gesetze im Kosmos der Existenz geben musste, dann waren es: Jeder Mensch wird irgendwann das Zeitliche segnen, der Mensch überschätzt sein Dasein und Tanja ist nicht interessiert, wenn sie mit einem “Ok“ beginnt“

„Das ist gelungen.“

„Sein junges Vorstellungsvermögen stellte sich vor“

Was ist ein altes Vorstellungsvermögen? Es ist eine seltsame Dopplung: Das Vorstellungsvermögen stellt sich etwas vor.

„ihre Gesichter wieder zu ihrer normal, fröhlichen Struktur zurücksprang“

Sprangen. (Hier wird dann ganz deutlich, in welcher Situation sich der Protagonist befindet)

„Langsam formten sich schemenhafte Formen zu einer Umgebung“

Doppelung.

Ja, ein Komaassistent ist eine gute Erfindung von dir, halt Hochtechnologie.

Soviel von mir,

liebe Grüße,

Woltochinon

 

Hey @lakita,

Ich danke dir für deine Zeit und Mühe, dich meiner KG anzunehmen.

puh, was für eine grausame Weihnachtsgeschichte. Die Idee ist keinesfalls schlecht, es hapert leider etwas an der Ausführung.
Das habe ich hier am meisten widergespiegelt bekommen. An der Ausführung werde ich noch arbeiten :thumbsup:
Ich hab erst nach dem zweiten Lesedurchgang kapiert, was da eigentlich geschehen ist, weil es beim ersten Lesen noch viel konfuser zu lesen und zu verstehen war.
Kann ich verstehen, war ja auch eine Geschichte, die am Rande der Vorstellungskraft sein sollte.
Die Sache mit den Rückblenden ist dir nicht gelungen. Du schilderst im Grunde genommen ein wildes Durcheinander von Jetzt und Vergangenheit und man kann sich nur mühsam
Die Übergänge hätte ich durchaus besser schreiben müssen, finde ich aber gar nicht so leicht; da fehlt mir noch die Übung.
Du weigerst dich scheinbar, "sagte sie, sagte er" zu schreiben und man muss sich etwas mühsam aus dem Kontext herausfiltern, wer das nun genau gesagt hat. Wozu willst du es dem Leser unnötig schwer machen? Du schreibst doch für den Leser.
An gut gelungenen Dialogen arbeite ich noch, auch da ist einiges an Lernbedarf da.

Ah, hier wird es spannend.
Das freut mich, habe an dieser Stelle gesagt bekommen, die wäre zu ungenau, man könne sich zu wenig drunter vorstellen. Ich denke mal, dass ich da noch etwas dran schleifen muss, aber ich scheine hier nicht allzu weit vom Ziel entfernt zu sein.

Es lohnt aus meiner Sicht auf jeden Fall, noch deutlich an dieser Geschichte zu arbeiten.
Für mich hat sie eindeutig Potential, auch wenn es dir jetzt vielleicht so vorkommt, als sei ich mit rein gar nichts zufrieden.
Ich danke dir, das ist sehr nett. Ich fande nicht, dass sich deine Kritik nur negativ angehört hat. Ich werde definitiv noch daran weiterarbeiten; Ich hoffe nur ich finde die Zeit dazu :drool:

Ich muss leider an dieser Stelle schon aufhören, mir rennt echt die Zeit weg und ich würde gerne noch andere Challenge-Texte würdigen. Aber ich habe deine Kritik aufmerksam durchgelesen und werde deine Punkte beim Überarbeiten beachten. Nimm mir das bitte nicht übel.

Liebe Grüße
AngeloS.

Hey @Seth Gecko,
Auch dir vielen Dank für deine Mühe und deine Zeit.

Für mich würde die Geschichte im Sinne der Challenge eher funktionieren, wenn Du Dir mehr Zeit mit der Auflösung, bzw. dem Legen von Fährten zur Findung selbiger lassen würdest.
Das hast du recht. Ich wollte die KG kurz halten und habe mich dabei etwas eingeschränkt, was der Geschichte nicht zugute kam. die Frage ist, ob ich das noch grundlegend ändern kann, ohne eine völlig neue Geschichte entstehen zu lassen.
Zudem könnte ich mir eine Verstärkung des „Horror-“ oder besser „Mindfuck“-Aspekt gut vorstellen, das Pulver des Foreshadowing jedoch nicht verfrüht und zu viel davon zu verschießen.
Ich muss dabei sagen, es handelt sich nicht um eine Horror-Geschichte, da sind zu wenig Elemente drinnen, die das erfüllen würden. "Mindfuck" passt da schon besser. Die Vorausdeutungen habe ich bewusst eingebaut, wenn auch schon früh, da ich es schnell eskalieren lassen wollte; hat etwas mit der Störung am Komaassistenten zu tun, die tritt ja auch nicht langsam auf. Einiges war zu offensichtlich, dass kann ich verstehen.
Statt „nur“ die Zeitspanne des Weihnachtsessens und kurz davor (John kommt nach Hause, Tanja, kocht, es wird gegessen, Ende) könntest Du z.B. den (artifziell-heilen) familiären Aspekt des gesamten Weihnachtstages/Weihnachtsfestes der Drei in den Fokus rücken.
Hatte ich eigentlich auch vor, musste dann aufgrund der Länge abbrechen. Ich denke als Novelle, hätte ich das ganze schön langsam bis zur Eskalation aufbauen können. Aber ich schaue mal, ob ich bei der Nachbearbeitung noch weiter auf die Familie eingehen kann.
Was ich damit eigentlich nur sagen will ist: Die Geschichte hat Potenzial, braucht aber noch eine gute Portion Nacharbeit, um rund und vor allem in sich geschlossen(er) (Nach-)Wirkung zu erzeugen.
Ich freue mich, dass du Potential siehst und ich werde mich definitiv noch an die Nacharbeitung machen :thumbsup:
Fazit: Sehr interessante Idee zur Challenge, die als Slow-Burner mit mehr Fleisch auf den Rippen in Sachen Charaktere und Kontrastierung zwischen Heile-Weihnachtsfamilie vs. Mindfuck-Horror stärker funktionieren würde.
Das bin aber nur ich. :xmas: Wenn Dir meine Anmerkungen helfen konnten, freue ich mich.
Sehr nettes Fazit, Dankeschön. Ich stimme dir da voll zu; ich hoffe, das gelingt mir noch.

Ich muss hier leider abbrechen, da mir die Zeit wegrennt, aber ich habe mir deine anderen Kritikpunkte genau angesehen und werde diese bei der Nachbearbeitung berücksichtigen. Da war sehr viel hilfreiches dabei :thumbsup:

Liebe Grüße
AngeloS.


Hey @Woltochinon,

Auch dir vielen Dank für deine Kritik.

Den Inhalt deiner Geschichte finde ich durchaus ansprechend, die Wünsche und Pläne der Protagonisten stehen im krassen Gegensatz zu den Realitäten, ganz gleich, ob es sich um Gegebenheiten aus kleinem Umfeld oder einem größeren Bereich (in diesem Fall der Welt) handelt.
Das freut mich, dass ich das transportieren konnte.
Natürlich kennt man ähnliche Konstruktionen, gerade wenn es um einen Komazustand geht, oder Parallelwelten – aber, das ist kein Manko, weil du das Ganze durchaus gut aufgebaut hast.
Das beruhigt mich. Natürlich kennt man unzählige Geschichten, in denen es um Koma, Schlaf oder Parallelwelten geht, die eine andere Welt zur realen abbilden, bis der Protagonist erwacht. Ich wollte das Koma aber nicht in den Hauptfokus stellen, sondern die Technologie und den Klimawandel.
Die stilistische Umsetzung könnte aber, denke ich, optimiert werden.
Auf jeden Fall, da werde ich noch dran arbeiten:thumbsup:

Vielen Dank auch für deine Beispiele, die ich bei der Nachbearbeitung berücksichtigen werde.

Liebe Grüße
AngeloS.

 

Lieber @AngeloS.

Schön, dass du bei der Challenge dabei bist und auch, dass du an deinem Text bezüglich stilistischer Umsetzung noch feilen möchtest. Ich mag grundsätzlich solche Seltsam-Texte wo man nie so genau weiss, soll das real sein, war es Einbildung oder eben übernatürliche Vorgänge, die unsere Vorstellungskraft sprengen. Nur keine Ätsche-bätsche-Traum-Geschichten, da werde ich böse, ist aber zum Glück hier nur ein Teilaspekt der Geschichte.

So wie ich es sehe, hatte John mit seiner Familie im Wagen einen Unfall, in nicht all zu ferner Zukunft, wo die Erde sich bedrohlich aufgeheizt hat und Feuersbrünste sich rasend schnell übers Land ausbreiten, alles verschlingen, so auch das Krankenhaus, in dem John nach seinem Unfall an einen Komaassistenten angeschlossen wurde, der ihm aus seinen Erinnerungen eine alternative Realität basteln sollte. Mit mäßigem Erfolg, hr, hr.

Meiner Meinung nach vermengst du hier zwei aktuelle Themenschwergewichte, wobei der Text unruhig zwischen den Auswirkungen des Klimawandels und der KI gestützten Medizinal-Technologie umherschlingert, was mich am Ende etwas ratlos zurücklässt, weil ich nicht zu fassen kriege, was genau du mir erzählen, worauf du eigentlich hinaus wolltest.

Ich schaue gerne später – nach deiner Überarbeitung – nochmal vorbei und bin gespannt, ob es dir gelingt, meine momentane Verwirrung aus dem Weg zu räumen.

Liebgruss, dotslash

 

Hallo @AngeloS.,

ich muss zugeben, ich bin etwas befangen. Meine allererste Geschichte bei den Wortkriegern war nämlich ebenfalls eine solche Koma-Story. Mann ist ins Koma gefallen und träumt und bereut, wie er sich Frau und Kind gegenüber verhalten hat und möchte das wiedergutmachen. Achja, deine Story hat mich glatt zurück nach 2014 teleportiert. :D

Nostalgiebrille beiseite: So richtig Power ist nicht in deiner Story. Es liest sich alles gut runter, aber irgendwie sehr … safe. Da sind jetzt keine Storyelemente bei, die ich nicht schon mehrfach gelesen hätte, und die Charaktere sind auch ziemlich oberflächlich, so Vater, Mutter, Kind und mehr leider nicht. Du benutzt die klassischen Rollen in dieser Familie als Schablone für deine Charaktere, aber mehr machst du leider nicht draus, was schade ist, denn sprachlich hättest du locker mehr drauf.

Generell würde ich dir aber empfehlen, den Text nochmal durchzugehen und genau auf die Adjektive und Adverbien zu achten. Da sind einige überflüssig und hemmen den Lesefluss, bzw. entschleunigen den Text und geben ihm so einen Schuldeutsch-Flair, wenn du verstehst, was ich meine. :D So deskriptiv musst du gar nicht sein.

Textzeug:

Er setzte seinen Aktenkoffer ab, zog seine durchnässte Jacke aus, blickte zu seiner Frau, die ihm gegenüber kochend in der Küche stand, und sagte mit einem halben lächeln: „Weiße Weihnacht war gestern, heutzutage sind es dreißig Grad und Regen zugleichLeerzeichenLeerzeichenwas ein Fest.“
Lächeln. Hier ist z. B. so ein Streichkandidat mit halbem und ihm gegenüber.

Und es gibt Regionen auf unserem Planeten, da sind 30 Grad und Regen an Weihnachten normal. :D

John musste sie einfach lieben, so schön wie sie war.
Klingt ungewollt kitschig. Und den Satz braucht es auch gar nicht, aus den Beschreibungen zuvor wird deutlich, dass er sie toll findet.

„Ja, es ist wirklich verrückt wie warm es mittlerweile im Winter ist. Dabei dachte ich, wir hätten den Klimawandel mittlerweile im Griff. Wozu wurden Milliarden von Euros in Kohlenstoffdioxid-Filter investiert, wenn die Erde trotzdem den Bach runter geht?“
Sehr viel Exposition in diesem Abschnitt. Du erklärst dem Leser die Hintergründe, anstatt sie nach und nach dynamisch in die Story einzufügen. Das liest sich dann immer so wie eine Anmerkung: „Die Hintergrund-Story ist so und so, das ist meine Lore.“ Es ist immer besser, dies im Kontext der Story anzudeuten. Solche Infodumps lesen sich nie schön, obgleich ich weiß, dass sie im Sci-Fi-Kontext oft notwendig sind, um den Leser nicht völlig abzuhängen.

Als wäre ein Dolch purer Liebe in ihn eingedrungen, merkte er wie viel Glück ihm seine Familie bereitet.
Auch unfreiwillig kitschig. Und dass er glücklich ist, weiß der Leser aus dem Kontext eh schon.

Papa, warum fährst du so schnell? John´s Magen zog sich zusammen, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und ein eigenartiges Gefühl flutete seinen Körper.
Johns. That ain’t no English.
Ein Bild reicht auch aus. Johns Magen zog sich zusammen und Punkt.

„Ich glaube Komma ich brauch erstmal einen KaffeeLeerzeichen…“ Komma sagte John und schritt zur Kaffeemaschine „…war ein anstrengender Tag heute im Krankenhaus. Dieser neue Patient und vor allem diese Hitze.“
Du magst die drei Punkte sehr. :D An sich nicht schlimm, aber du musst Leerzeichen davor und danach setzen. So: Kaffee finde ich … geil. Das zieht sich so durch den Text, geh ihn am besten mit Strg + F nochmal durch.
Leerzeichen brauchst du nur nicht nach einem Wort, wenn ein Wort abgebrochen wird. Arbeit finde ich besch...
Am Satzanfang würde ich die drei Punkt nie setzen.

Ja, eine Maschine, Kein Komma mit integrierter KI, die darauf programmiert ist Komma dem Patienten ein Leben in einer künstlich erschaffenen Welt zu ermöglichen, in der alle Erinnerungen und Erfahrungen des Menschen zusammenfließen zu einer alternativen Realität, aber wie ich schon angedeutet habe, super teuer und ethisch noch umstritten.
Wieder so ein Infodump. Leider benutzt du oft die Dialoge dafür, was ihnen dann so einen Handelsvertreter-Vibe verpasst. Oder Erklärbär. Macht natürlich die Charakterzeichnung nochmal schwieriger, zumal die Charaktere innerhalb der Story ja immer wissen, was Sache ist und nur zu mir als Leser sprechen.

Eine gefühlte Ewigkeit später, klingelte ein mystisches Glöckchen.
Kein Komma

Im Dampf des Essens glitzerten kleine Partikel, die zersplitterten Glas ähnelten.
zersplittertem

„Was zum Teufel ist hier los?“ Komma brach es aus John heraus, während sich seine Augen mit Tränen füllten und ihre Gesichter wieder zu ihrer normal, fröhlichen Struktur zurücksprang. „Ich weiß nicht Komma was du meinst, du hast dir doch Pute zu Weihnachten gewünscht, oder?“ Komma sagte Tanja.
zurücksprangen
Du vergisst gern auch die Kommata nach der wörtlichen Rede. Beim Sprecherwechsel würde ich dir auch unbedingt empfehlen, einen Zeilenumbruch zu setzen, damit klar wird, jetzt spricht ein anderer.

John‘s Kopf begann zu schmerzen, während die Erinnerung sich wie ein Film vor seinem inneren Auge abspielte.
Johns. No hablo inglés.
Auch ein sehr verbrauchtes Bild mit dem Film im Kopf.

Es wurde immer heißer im Zimmer und John kämpfte mit den Erinnerungsfetzen des Unfalls, schlug die Hände vors Gesicht, schrie, weinte und wollte nichts mehr als zu rennen, weit weg, dort wo ihn niemand hätte finden könnte, nicht mal er sich selbst.
Hätte weg, oder hätte finden können

John öffnete ein letztes Mal den Mund, um ein paar letzte Worte auszusprechen Komma bevor die Flammen das Krankenhaus verschluckten Leerzeichen
Braucht es die drei Punkte wirklich? :D

Das Ende mit der Feuersbrunst, na, ich weiß nicht, ob das wirklich nötig ist. Es wirkt sehr losgelöst vom bisherigen Narrativ, fast wie drangetackert. Würde ich komplett rausnehmen und mich stärker auf die Koma-Thematik konzentrieren.

So viel von mir, ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen. :)

Ich wünsche dir einen schönen Sonntagabend und liebe Grüße
gibberish

 

Hallo @AngeloS.,

ich schreibe direkt mal mit, was mir so auffällt. Es handelt sich dabei um meine ganz persönliche Lesart. Du bist der Autor, nichts davon musst du annehmen, aber vllt. nimmst du das ein oder andere als Denkanstoß.

Johns schwarzer Hut glänzte wegen der kleinen Regentropfen, während er die Türe der Wohnung öffnete, in der die Familie Schaber bereits seit Jahren lebte.
Während bedeutet immer, dass zwei Handlungen parallel ablaufen. Was du schreibst heißt, dass der Hut glänzt und er gleichzeitig die Tür öffnet. Außerdem ist es seine Wohnungstür, nicht die Tür der Familie Schaber. Und wie lange sie dort schon wohnen, ist an der Stelle nicht so wichtig, oder? Das würde ich anders verpacken, hintereinander und ruhig konkreter. Nur mal zum Zeigen, was ich meine: John öffnete die Wohnungstür. Sein schwarzer Hut glänzte vom feinen Regen, von seinem Aktenkoffer tropfte es auf das "Welcome" der Fußmatte. Als er seine durchnässte Jacke an die Garderobe hängte, stieg ihm der Duft seines Lieblingsessens in die Nase. Putenbraten in Weißweinsoße ... usw.
was das Loch in seinem Magen zu eigenartigen Geräuschen verleitete
was ist ein eigenartiges Geräusch, wie genau hört sich das an?
Ein Geruch von frisch zubereiteter Pute stieg ihm entgegen
Geruch oder Duft? Wenn etwas riecht, ist es oft sehr unangenehm.
Grad und Regen zugleich…was ein Fest
zugleich ..., was (für) ein Fest. Grundsätzlich beim Dreipunkt immer ein Leerzeichen davor, wenn du einen Satz dehnst oder abbrichst. Auch hier:
Jahre kälter geworden…Überleg mal
kälter geworden ... Überleg mal
John musste sie einfach lieben, so schön wie sie war.
Damit der zweite Satz nicht eine reine Behauptung bleibt, besser beschreiben, was genau John an ihr liebt. Was liebst du an Menschen, die du liebst? Sind es Dinge, die sie tun? Charaktereigenschaften? Die Nähe, die besteht? Oder dass sie schön sind?
Dabei dachte ich, wir hätten den Klimawandel mittlerweile im Griff.
Wie soll das gehen? Das macht den Prota naiv. Da würde ich differenzierter herangehen. Auch das hier:
Vielleicht muss sich die Natur auch erstmal von unserer Ausbeuterei erholen, wer weiß?
verharmlost die massiven Naturzerstörungen der vergangenen 150 Jahre. Die Natur muss sich nicht vielleicht ein bisschen erholen, das ist zu kurz gesprungen. Selbst wenn die CO2-Problematik durch irgendwelche Zaubertricks in den Griff zu bekommen wäre, wären umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen erforderlich. das geht nicht von selbst und erst recht nicht schnell. das sollte John auch als Arzt wissen.
John setzte sich an den Esstisch, legte seine Unterarme auf das kalte Holz und sah Tanja mit einem gekünstelten Lächeln an
Ein gekünsteltes Lächeln ist ja eine Maske, die jemand aufzieht, um z.B. in der Öffentlichkeit keine Schwäche zu zeigen. Hier im intimen Umfeld stört mich diese Künstlichkeit. Was du meinst, ist vllt. ein bemühtes Lächeln, um seine Frau aufzumuntern.
Als wäre ein Dolch purer Liebe in ihn eingedrungen, merkte er wie viel Glück ihm seine Familie bereitet.
Dolch der Liebe. Ein Dolch ist eine tödliche Nahkampfwaffe, dazu die Liebe, ist das nicht ein Widerspruch in sich? Vllt. etwas positiv Besetztes wie ein Schauer oder Strahl?
Heute Abend kommt der Weihnachtsmann…der bringt mir gaaanz viele Geschenke…Papa, warum fährst du so schnell?
Das fette checke ich an der Stelle nicht, vllt. löst sich das später auf?
John´s Magen zog sich zusammen
Johns Magen, ohne Apostroph.
„Äh…Ja…Genau…der Weihnachtsmann…du warst so ein braves Mädchen dieses Jahr
„Äh …, ja genau, der Weihnachtsmann …, du warst so ein braves Mädchen dieses Jahr.
brauch erstmal einen Kaffee…“ sagte John und
brauch erstmal einen Kaffee …“, sagte John
Auch an vielen anderen Stellen bitte die Rechtsschreibung gründlich checken.
Ich darf dir nicht so viel über den Fall erzählen, wie ich gerne würde, aber ich sag mal so, ganz nüchtern war er nicht.
Er darf mit seiner Frau nicht über Dinge reden, die im KH passieren? Wenn das so wäre, würde er sich daran halten?
wenn es drei allgemeingültige Gesetze im Kosmos der Existenz geben musste, dann waren es: Jeder Mensch wird irgendwann das Zeitliche segnen, der Mensch überschätzt sein Dasein und Tanja ist nicht interessiert, wenn sie mit einem “Ok“ beginnt.
OK , besser: Okay. Tanjas Okay als kosmisches Gesetz deklariert ist wirklich extrem hochgegriffen.
Schokoladenweihnachtsmann am Stil
Stiel.
Er wurde von einem lauten Hupen aus seinen Gedanken gerissen und erschrak bis aufs Blut. Als würde ein Truck durch das Wohnzimmer rasen, der Fahrer nicht gewillt die Hupe loszulassen, dröhnte es gewaltig durch das Wohnzimmer. Er sah helles weißes Licht. Ein Krach ertönte. Dann…Stille.
Check ich nicht, Teil 2. Was passiert da wem?
„Was zum Teufel ist hier los?“ brach es aus John heraus, während sich seine Augen mit Tränen füllten und ihre Gesichter wieder zu ihrer normal, fröhlichen Struktur zurücksprang. „Ich weiß nicht was du meinst, du hast dir doch Pute zu Weihnachten gewünscht, oder?“ sagte Tanja. Lissi lächelte starr, als wäre jegliches Leben aus ihren Augen erloschen. Im Hintergrund glänzte der Weihnachtstern auf dem Baum im warmen Licht der Advendskerzen. Der Regen prasselte in Massen gegen das Fenster.
Spannender Twist! Wohin führt das, frage ich mich?
„So weit haben wir es also geschafft. Falls es dich geben sollte, Gott, gib mir die Chance meine Frau und Kind noch ein letztes Mal in die Arme schließen, ihnen zu sagen, wie sehr ich sie liebe und ihnen noch eine letzte Sache zu wünschen, die ich an dem Tag des Unfalls hätte sagen sollen…Frohe Weihnachten…denn es wird keines mehr geben.“
Okay, das kam dann sehr unerwartet. Ich hatte darauf getippt, dass der Geist des Komapatienten in seinen Körper gewandert ist und John dessen Trauma wieder erlebt. Das fände ich sehr reizvoll.
Final kommt der Bezug zum Titel, dennoch könnte der Schluss besser eingebunden werden. John wacht nach langer Zeit aus dem Koma auf und die Welt geht unter, hm. Vorher schnallt er noch, dass ihn der Komaassistent versorgt hat, mit dem er selbst seine Patienten behandelte. Das wäre für mich der Ansatz, da weiterzumachen.
Stattdessen kommt das Ende out of nowhere, das hat wenig Bindung zu der vorhergehenden Handlung. Eine Ansprache an Gott finde ich da literarisch auch eher fragwürdig. Da würde ich dir anraten, nochmal über eine Auflösung nachzudenken, die sich aus dem Vorhergehenden entwickeln könnte, denn an sich sehe ich beim aufgestellten Thema Potential.

Zum Umgang mit Kritik. Ich weiß, dass es auch später, aber besonders am Anfang schwer sein kann, mit Kritik umzugehen. Das ist nie als persönliche Kritik oder Herabwürdigung gedacht, sondern als Rückmeldung zum Text. Wie du damit umgehst, bleibt dir überlassen, wenn du es in die Tonne kloppst, auch okay. ;)

Peace, linktofink

 

Guten Abend @dotslash, @Henry K., @gibberish, @linktofink,

Ich danke euch von Herzen für die Kritiken auf die KG. Ich habe mir die letzten Tage ein wenig Zeit für mich selbst genommen - Energietanken für die Weihnachtszeit -, weshalb ich euch nicht sofort geantwortet habe, was nicht unhöflich rüberkommen sollte.
Jetzt ist es aber wirklich an der Zeit eure Kritiken zu würdigen. :thumbsup:

Erstmal zu dir @dotslash,

Schön, dass du bei der Challenge dabei bist und auch, dass du an deinem Text bezüglich stilistischer Umsetzung noch feilen möchtest.
Dankeschön und ja, mein Text erhält noch eine ordentliche Portion Überarbeitung. Die Gewinner der Challenge werden bis dahin zwar schon ausgezählt sein, aber ich möchte hier die Kritiken noch anwenden; des Lernens wegen.
Ich mag grundsätzlich solche Seltsam-Texte wo man nie so genau weiss, soll das real sein, war es Einbildung oder eben übernatürliche Vorgänge, die unsere Vorstellungskraft sprengen.
Dann habe ich deinen Geschmack zum Teil treffen können, wobei ich schon gesagt bekommen habe, es hätte durchaus noch mehr Mind-Fuck sein dürfen.
Nur keine Ätsche-bätsche-Traum-Geschichten, da werde ich böse, ist aber zum Glück hier nur ein Teilaspekt der Geschichte.
Ich fand die Koma Idee irgendwie interessant und wollte mich auch mal damit befassen; was mir nicht klar war, dass manche dieses Thema als "ausgelutscht" betrachten. Natürlich sind gänzlich neue Ideen am besten, aber ich mag es auch, wenn man aus bestehenden Ideen etwas neues zaubert und somit seinen eigenen Fingerabdruck draufsetzt. Als Beispiel, ich schaue gerne Filme, die die "täglich-grüßt-das-Murmeltier"-Thematik aufgreifen und etwas neues daraus machen.
So wie ich es sehe, hatte John mit seiner Familie im Wagen einen Unfall, in nicht all zu ferner Zukunft, wo die Erde sich bedrohlich aufgeheizt hat und Feuersbrünste sich rasend schnell übers Land ausbreiten, alles verschlingen, so auch das Krankenhaus, in dem John nach seinem Unfall an einen Komaassistenten angeschlossen wurde, der ihm aus seinen Erinnerungen eine alternative Realität basteln sollte. Mit mäßigem Erfolg, hr, hr.
Besser hätte ich es nicht wiedergeben können. Freut mich, dass du die Story in der Gänze verstanden hast.
Meiner Meinung nach vermengst du hier zwei aktuelle Themenschwergewichte, wobei der Text unruhig zwischen den Auswirkungen des Klimawandels und der KI gestützten Medizinal-Technologie umherschlingert, was mich am Ende etwas ratlos zurücklässt, weil ich nicht zu fassen kriege, was genau du mir erzählen, worauf du eigentlich hinaus wolltest.
Das kann ich vollstens verstehen. Aber ich wollte nicht direkt auf etwas heraus; die KG stellt Fragen auf und das soll sie auch, somit lade ich den Leser zum mitdenken ein. Es ist wirr und so soll es auch teilweise sein (deswegen der Tag: seltsam). Ich befasse mich mit den Themen, weil sie sehr aktuell sind und ich das Gefühl hatte, man könnte diese verbinden, wobei ich mich etwas verrannt hatte. Ich glaube mit mehr Übung und einem besseren Ende, könnte die KG ganz gut sein.
Ich schaue gerne später – nach deiner Überarbeitung – nochmal vorbei und bin gespannt, ob es dir gelingt, meine momentane Verwirrung aus dem Weg zu räumen.
Das würde mich sehr freuen:D
Aber, da ich mir Zeit nehmen möchte, wird die Überarbeitung noch etwas dauern. Wenn du dennoch Lust und Zeit hättest, dich nochmal meiner Geschichte anzunehmen, wäre ich sehr froh.

Liebe Grüße

Guten Abend @Henry K.,

dein Text lässt mich ratlos zurück, was ich dazu sagen soll. Einerseits finde ich ihn rein sprachlich im Grossen und Ganzen einwandfrei und sehr gut zu lesen. Man könnte etwas an Adjektiven sparen, aber sonst.
Das freut und wundert mich zur selben Zeit. Ich habe hier auch oft gelesen, sprachlich wäre es zu umständlich und auch ich selbst empfinde viele Stellen nicht gut Formuliert. Ich habe leider meine Schwierigkeiten mich konkret und einfach auszudrücken, wodurch sich die KGs immer etwas umständlich lesen. Ich benutze sehr gerne Adjektive, weil sie so wunderbar beschreiben, ohne dass ich extra einen Nebensatz eröffnen muss. Aber ich schaue nochmal drüber, ob da Kandidaten zum streichen sind.
Die Idee der Story finde ich auch ganz gut, wobei ich denke, dass man die Klimakomponente getrost hätte weglassen können. Habe den Mehrwert für die Story da nicht erkannt. Wahrscheinlich hast du einfach die Zukunft imaginiert, um diesen Komaassistenten zu plausibilisieren. In meinen Augen zu viel des Guten, wie übrigens auch der starke Weihnachtsbezug. Der wirkt auf mich gerade am Ende erzwungen.
Den Klimawandel subtiler einzubauen wäre bestimmt besser gewesen, aber das Weihnachtsthema gehört fest zur Geschichte. Das Ende wird noch ordentlich umgeschrieben.
ier ist mein Problem mit deiner Story: Sie wirkt auf mich insgesamt schematisch. Das bezieht sich sowohl auf die Handlung wie auch auf die Figuren. Sie wirken wie Holzschnitte, ihre Sätze wir Phrasen und ihre Emotionen oberflächlich.
Die Figuren waren zu "schwach", da stimme ich dir zu. Ich habe wenig Energie in die Figuren gesteckt; mir ging es vor allem um die Geschichte. Daher wirken diese etwas Klischeebehaftet und zu einfach. Beim redigieren, werde ich Ihnen mehr tiefe verleihen; der Kitsch bleibt aber.;)
Dieser Eindruck von mir wird auch von diesem seltsam-inkonsequenten Amerikabezug verstärkt: Warum heisst der Mann John? Warum kommt der Weihnachtsmann? (Dann bringst doch unser deutsches Christkind ins Spiel, nur um dann zu sagen "das Christkind oder der Weihnachtsmann", so als wüsstest du selbst nicht, wovon deine Figuren eigentlich reden sollen.) Warum redest du von einem "Truck"?
Habe ich gar nicht gemerkt. John hat mir als Name einfach zugesagt. Die Kritik am Weihnachtsmann verstehe ich allerdings nicht. Bei mir, als ich noch jung war, kam auch der Weihnachtsmann und das Christkind gemeinsam. Truck hört sich irgendwie besser an als LKW oder Lastkraftwagen; wenn du verstehst was ich meine.
Noch eine Sache, die ich denke. Storys mit einem Clou wirken auf mich fast immer ein wenig effekthascherisch. Man wird - wenn es läuft wie geplant - überrumpelt davon, wie es eigentlich ist, denkt sich im besten Fall so was wie "Clever!" und dann hakt man die Story ein für alle mal ab, weil sich dieser Effekt ja nicht wiederholen lässt und die Story meistens nicht viel mehr zu bieten hat.
Eine guten Clou find ich in einer Kurzgeschichte sehr wichtig. Ich versuche immer einen einzubauen, mal besser mal schlechter, aber das gefällt mir und macht mir Spaß, weil ich dem Leser eine Überraschung bieten möchte. Aber du hast recht und ich verstehe deine Argumentation.
Ausnahme I: Die Story hat auch unabhängig vom Clou einen Wert. Beispiel "Fight Club". Da steckt so viel valide Gesellschaftskritik drin und ein so fesselndes Setting sowie so nahbare Figuren, dass die Story auch ohne die Enthüllung am Ende bestehen könnte. Hier müsste dein Text noch einiges mehr an Tiefe schaffen, um in solche Kategorien vorzustossen. Die Themen sowie die Grundidee bieten dazu auf alle Fälle die Chancen, denke ich.

Ausnahme II: Es wird offen gelassen, ob der Clou wirklich der Clou ist. Das ist in meinen Augen die andere Möglichkeit, aus der Nummer rauszukommen, denn hier muss der Rezipient selbst kombinieren und interpretieren und kann sich trotz allem nie sicher sein, ob er recht hat. Heisst: Er kann ewig bzw. wiederholt rätseln. Das könntest du ganz einfach umsetzen, indem du alles streichst, was enthüllt, dass der Mann selbst im Koma liegt. Danach müsstest du sehr gezielt nach ein paar Symbolen und Andeutungen suchen, damit der Leser beginnt, das Ganze zu ahnen. Bestätigen lassen darf es sich aber nicht.
Da kann ich dich gut verstehen. Fight club ist natürlich schon Meisterklasse; da brauche ich noch ein paar Jahre Übung, um überhaupt annähernd daran zu kommen.

Liebe Grüße

Guten Abend @gibberish,

ich muss zugeben, ich bin etwas befangen. Meine allererste Geschichte bei den Wortkriegern war nämlich ebenfalls eine solche Koma-Story. Mann ist ins Koma gefallen und träumt und bereut, wie er sich Frau und Kind gegenüber verhalten hat und möchte das wiedergutmachen. Achja, deine Story hat mich glatt zurück nach 2014 teleportiert. :D
Das ist ja witzig. Freut mich, dass ich in dir noch ein bisschen Nostalgie rauskitzeln konnte.
Nostalgiebrille beiseite: So richtig Power ist nicht in deiner Story. Es liest sich alles gut runter, aber irgendwie sehr … safe. Da sind jetzt keine Storyelemente bei, die ich nicht schon mehrfach gelesen hätte, und die Charaktere sind auch ziemlich oberflächlich, so Vater, Mutter, Kind und mehr leider nicht. Du benutzt die klassischen Rollen in dieser Familie als Schablone für deine Charaktere, aber mehr machst du leider nicht draus, was schade ist, denn sprachlich hättest du locker mehr drauf.
Mir ging es vor allem um die Geschichte und weniger um die Charaktere. Schade, dass ich dich Story-technisch nicht abholen konnte. Tatsächlich habe ich selbst noch keine ähnliche Geschichte gelesen, weshalb ich die Ideen für gut hielt. Der Autor hat ja auch nochmal eine andere Sicht auf die Dinge als der Leser.
Ich fand die Koma Idee und den Rest irgendwie interessant und wollte mich auch mal damit befassen; was mir nicht klar war, dass manche dieses Thema als "ausgelutscht" betrachten. Natürlich sind gänzlich neue Ideen am besten, aber ich mag es auch, wenn man aus bestehenden Ideen etwas neues zaubert und somit seinen eigenen Fingerabdruck draufsetzt. Als Beispiel, ich schaue gerne Filme, die die "täglich-grüßt-das-Murmeltier"-Thematik aufgreifen und etwas neues daraus machen.

Generell würde ich dir aber empfehlen, den Text nochmal durchzugehen und genau auf die Adjektive und Adverbien zu achten. Da sind einige überflüssig und hemmen den Lesefluss, bzw. entschleunigen den Text und geben ihm so einen Schuldeutsch-Flair, wenn du verstehst, was ich meine. :D So deskriptiv musst du gar nicht sein.
Da schaue ich nochmal drüber. Bin bestimmt etwas beeinflusst durch die Schule, da ich gerade mein Abitur nachhole.
Klingt ungewollt kitschig. Und den Satz braucht es auch gar nicht, aus den Beschreibungen zuvor wird deutlich, dass er sie toll findet.
Da habe ich versucht, das Verhältnis wenigstens ein bisschen zu erläutern.

„Ja, es ist wirklich verrückt wie warm es mittlerweile im Winter ist. Dabei dachte ich, wir hätten den Klimawandel mittlerweile im Griff. Wozu wurden Milliarden von Euros in Kohlenstoffdioxid-Filter investiert, wenn die Erde trotzdem den Bach runter geht?“
gibberish:
Sehr viel Exposition in diesem Abschnitt. Du erklärst dem Leser die Hintergründe, anstatt sie nach und nach dynamisch in die Story einzufügen. Das liest sich dann immer so wie eine Anmerkung: „Die Hintergrund-Story ist so und so, das ist meine Lore.“ Es ist immer besser, dies im Kontext der Story anzudeuten. Solche Infodumps lesen sich nie schön, obgleich ich weiß, dass sie im Sci-Fi-Kontext oft notwendig sind, um den Leser nicht völlig abzuhängen.
Es viel mir sehr schwer in der Kürze einer KG die Umstände zu erklären. Als Novelle hätte das besser funktioniert, dann hätte ich das langsamer und subtiler einbauen können.

Auf den restlichen Textbezug gehe ich nicht weiter ein; es wird mir beim redigieren sehr hilfreich sein, danke dir.

Das Ende mit der Feuersbrunst, na, ich weiß nicht, ob das wirklich nötig ist. Es wirkt sehr losgelöst vom bisherigen Narrativ, fast wie drangetackert. Würde ich komplett rausnehmen und mich stärker auf die Koma-Thematik konzentrieren.
Das Ende wird definitiv noch stark überarbeitet, da wird der Monolog entfernt und über die Feuerwand mach ich mir auch noch meine Gedanken.
So viel von mir, ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen. :)
Auf jeden Fall, vielen Dank:thumbsup:

Liebe Grüße

Guten Abend @linktofink,

Du bist der Autor, nichts davon musst du annehmen, aber vllt. nimmst du das ein oder andere als Denkanstoß.
Jeder Kommentar ist für mich eine Bereicherung und ich erhalte einen Leseeindruck; gerade für mich als Anfänger wie pures Gold.
Das würde ich anders verpacken, hintereinander und ruhig konkreter. Nur mal zum Zeigen, was ich meine: John öffnete die Wohnungstür. Sein schwarzer Hut glänzte vom feinen Regen, von seinem Aktenkoffer tropfte es auf das "Welcome" der Fußmatte. Als er seine durchnässte Jacke an die Garderobe hängte, stieg ihm der Duft seines Lieblingsessens in die Nase. Putenbraten in Weißweinsoße ... usw.
Das liest sich sehr gut und du hast recht, jedoch, würde ich diese Art zu schreiben über den gesamten Text ziehen, dann wäre er dreimal so lang. Es soll ja noch eine KG sein und keine Novelle, daher mussten ich mich kurz fassen. Vielleicht wollte ich auch zu viel in die KG packen und bin dran gescheitert.
was das Loch in seinem Magen zu eigenartigen Geräuschen verleitete
was ist ein eigenartiges Geräusch, wie genau hört sich das an?
Ein Geruch von frisch zubereiteter Pute stieg ihm entgegen
Geruch oder Duft? Wenn etwas riecht, ist es oft sehr unangenehm.
Ich bin nicht konkret genug, das wird in der Überarbeitung noch geändert.
Damit der zweite Satz nicht eine reine Behauptung bleibt, besser beschreiben, was genau John an ihr liebt. Was liebst du an Menschen, die du liebst? Sind es Dinge, die sie tun? Charaktereigenschaften? Die Nähe, die besteht? Oder dass sie schön sind?
Da hast du natürlich recht, aber mir geht es um die Geschichte und weniger um die Charaktere. Im Nachhinein verstehe ich aber, dass keine Geschichte ohne gute Charaktere funktioniert. Ich schaue mal, was sich da machen lässt.
Dabei dachte ich, wir hätten den Klimawandel mittlerweile im Griff.
Wie soll das gehen? Das macht den Prota naiv. Da würde ich differenzierter herangehen. Auch das hier:
Vielleicht muss sich die Natur auch erstmal von unserer Ausbeuterei erholen, wer weiß?
verharmlost die massiven Naturzerstörungen der vergangenen 150 Jahre. Die Natur muss sich nicht vielleicht ein bisschen erholen, das ist zu kurz gesprungen. Selbst wenn die CO2-Problematik durch irgendwelche Zaubertricks in den Griff zu bekommen wäre, wären umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen erforderlich. das geht nicht von selbst und erst recht nicht schnell. das sollte John auch als Arzt wissen.
Da habe ich schon ordentlich Kritik für bekommen und du bestätigst das hier nochmal.
Auch wenn sich Kritik wiederholt, lerne ich dennoch daraus, weil ich merke, dass es mehrere stört und nicht nur einen.
John setzte sich an den Esstisch, legte seine Unterarme auf das kalte Holz und sah Tanja mit einem gekünstelten Lächeln an
Ein gekünsteltes Lächeln ist ja eine Maske, die jemand aufzieht, um z.B. in der Öffentlichkeit keine Schwäche zu zeigen. Hier im intimen Umfeld stört mich diese Künstlichkeit. Was du meinst, ist vllt. ein bemühtes Lächeln, um seine Frau aufzumuntern.
wird geändert :thumbsup:
„Äh…Ja…Genau…der Weihnachtsmann…du warst so ein braves Mädchen dieses Jahr
„Äh …, ja genau, der Weihnachtsmann …, du warst so ein braves Mädchen dieses Jahr.
Da war ich mir sehr unsicher, ob ich das überhaupt so schreiben kann. Deine Version ist viel besser.
Auch an vielen anderen Stellen bitte die Rechtsschreibung gründlich checken.
Kennst du da ein gutes Programm für? Ich bin bei manchen Rechtschreibfehler echt blind, obwohl ich bestimmt 10 mal drüber geschaut habe.
Er darf mit seiner Frau nicht über Dinge reden, die im KH passieren? Wenn das so wäre, würde er sich daran halten?
Ist schon richtig, aber er nennt wenigstens keine Details. ;)
OK , besser: Okay. Tanjas Okay als kosmisches Gesetz deklariert ist wirklich extrem hochgegriffen.
Der Satz sollte nicht zu ernst genommen werden.
Er wurde von einem lauten Hupen aus seinen Gedanken gerissen und erschrak bis aufs Blut. Als würde ein Truck durch das Wohnzimmer rasen, der Fahrer nicht gewillt die Hupe loszulassen, dröhnte es gewaltig durch das Wohnzimmer. Er sah helles weißes Licht. Ein Krach ertönte. Dann…Stille.
Check ich nicht, Teil 2. Was passiert da wem?
Genau das Gefühl wollte ich auslösen. Ist bestimmt nicht für jeden was.
Spannender Twist! Wohin führt das, frage ich mich?
Fand ich gut, dass du deine Gedanken quasi "live" aufgeschrieben hast. Musste etwas schmunzeln, als ich darüber nachdachte, wie tief deine Stirnfalten wohl beim Lesen gewesen sind:lol:
Okay, das kam dann sehr unerwartet. Ich hatte darauf getippt, dass der Geist des Komapatienten in seinen Körper gewandert ist und John dessen Trauma wieder erlebt.
Wäre auch ne gute Idee gewesen.
Final kommt der Bezug zum Titel, dennoch könnte der Schluss besser eingebunden werden. John wacht nach langer Zeit aus dem Koma auf und die Welt geht unter, hm. Vorher schnallt er noch, dass ihn der Komaassistent versorgt hat, mit dem er selbst seine Patienten behandelte. Das wäre für mich der Ansatz, da weiterzumachen.
Gute Idee
Stattdessen kommt das Ende out of nowhere, das hat wenig Bindung zu der vorhergehenden Handlung. Eine Ansprache an Gott finde ich da literarisch auch eher fragwürdig. Da würde ich dir anraten, nochmal über eine Auflösung nachzudenken, die sich aus dem Vorhergehenden entwickeln könnte, denn an sich sehe ich beim aufgestellten Thema Potential.
Der Monolog wird komplett gestrichen, da hab ich mich etwas zu unkritisch vor der Veröffentlichung mit behandelt. Freut mich aber, dass du da Potential siehst.
Zum Umgang mit Kritik. Ich weiß, dass es auch später, aber besonders am Anfang schwer sein kann, mit Kritik umzugehen. Das ist nie als persönliche Kritik oder Herabwürdigung gedacht, sondern als Rückmeldung zum Text. Wie du damit umgehst, bleibt dir überlassen, wenn du es in die Tonne kloppst, auch okay. ;)
Das hättest du mir nicht sagen brauchen, alles gut. :thumbsup:
Ich freue mich über Kritiken, auch wenn sie hart sind. Ich persönlich finde es wichtig immer auch etwas positives mit in die Kritik zu packen, damit sie fair und besser verträglich ist; das ist dir gelungen.
In die Tonne wird sie auf gar keinen Fall gekloppt, dafür schätze ich jede Meinung zu sehr. Auch rechne ich den Leuten hoch an, dass sie sich die Zeit genommen haben, obwohl das Leben sehr stressig sein kann. Auch dir nochmal danke für deine Zeit:xmas:

Liebe Grüße

AngeloS.

 

Hey ho @AngeloS.

du warst nun gestern mein Kalendertürchen, aber mir fehlte die Zeit und abends die Energie, Dir noch einen Kommentar zu schreiben. Hole ich jetzt nach. Dafür, dass Du hier noch ganz frisch bist, finde ich die Geschichte sehr vielversprechend. Du machst vieles gut, der Text will was erzählen, hat nen soliden Aufbau und Spannungsbogen, und Stilistik - na ja - Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Das kommt, bin ich mir sicher.

Was ich auf meinem Zettel hatte und Morphin aber schon angemerkt hat, ist das hier:

Die Auslassungszeichen ... immer mit Leerzeichen beidseitig, oder links, wenn am Satzende. Viele kann man aber killen, indem man die Sätze verkürzt, was manchmal durchaus die Spannung erhöht.
Mach das mal ordentlich. Ist ja jetzt kein Frühjahrsputz, sondern eher so bisschen Staubwischen. Sieht aber gleich so viel sauberer aus ;).

Und jetzt ab in den Text!

Johns schwarzer Hut glänzte wegen der kleinen Regentropfen, während er die Türe der Wohnung öffnete, in der die Familie Schaber bereits seit Jahren lebte.
Ist das wichtig? Bläht den Satz nur so unschön auf. Unschön, weil liest sich auch so ungeil :)

Ein Geruch von frisch zubereiteter Pute stieg ihm entgegen, was das Loch in seinem Magen zu eigenartigen Geräuschen verleitete. Den ganzen Tag begleitete ihn ein eigenartiges Gefühl, als würde etwas nicht stimmen, als wäre die Welt aus den Fugen geraten.
Wortwiederholungen, die nicht stilistisch Sinn ergeben sind deine Feinde! Kill sie!!

Er setzte seinen Aktenkoffer ab, zog seine durchnässte Jacke aus, blickte zu seiner Frau, die ihm gegenüber kochend in der Küche stand,
Lol - da steht, dass die Frau kocht. Also nicht, dass sie es tut, sondern dass sie es selbst ist, die da blubbert.

und sagte mit einem halben Lächeln: „Weiße Weihnacht war gestern, heutzutage sind es dreißig Grad und Regen zugleich…was ein Fest.“ Seine Frau sah ihn lächelnd an, während sie weiter die Kartoffeln schälte.
Alle am Lächeln! Was für eine glückliche Familie. Der eine lächelt, weil Klimawandel - die Frau - weil sie Kartoffeln schälen darf (hat sie nicht im Satz zuvor noch gekocht?) Schräge Familie! Was ich sagen will - beide haben eigentlich nicht Grund dafür.

Sie trug ihre rote Schürze mit dem Aufdruck “Beste Mutter der Welt“, ihre Haare waren mit einem Haarband sorgfältig nach hinten gebunden und auf ihrer Stirn glänzten Schweißperlen wie kleine Diamanten. John musste sie einfach lieben, so schön wie sie war.
Nice!

„Ja, es ist wirklich verrückt wie warm es mittlerweile im Winter ist. Dabei dachte ich, wir hätten den Klimawandel mittlerweile im Griff.
Feind! Feind! Männer an die Löschtaste!

Dabei ist es doch die letzten Jahre kälter geworden…Überleg mal, gestern waren es neun Grad, das ist zwar warm im Winter, aber nicht dermaßen heiß wie heute.
Ich denk 30 Grad? Wat denn nu?

„Naja, lass uns heute auf den Heiligen Abend konzentrieren,
Na + ja sind zwei Worte. Sei denn, Du meinst die hier.

der bringt mir gaaanz viele Geschenke//…//Papa, warum fährst du so schnell?
I like it! Das ist wirklich hübsch eingefädelt in den Text.

John´s Magen zog sich zusammen, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und ein eigenartiges Gefühl flutete seinen Körper.
Man nennt es auch das Deppenapostroph ;) - Johns

Tanja stand neben ihnen und lächelte über beide Ohren. „Na, dass der Weihnachtsmann heute kommt, du Dummerchen“KOMMA antwortete Lissi etwas verwirrt,
Was die Familie da rumgrinst. Unglaublich. Fällt dem Autor da sonst nix ein - oder was ist los? Ziehen die sich immer mal wieder ne Runde Lachgas rein?

„Ich glaube ich brauch erst//mal einen Kaffee…“KOMMA sagte John und schritt zur KaffeemaschinePUNKT. „[…]Wwar ein anstrengender Tag heute im Krankenhaus.
Dieser neue Patient und vor allem diese Hitze.“ Er strich sich mit der Hand über die nasse Stirn. „Was für ein Patient?“KOMMA fragte Tanja ehrlich interessiert.
Ah, Du führst die Hitze hier schon ein. Ganz ehrlich, ich könnte auf die Apokalypse am Ende verzichten. Tut dem Text nicht gut, dieses aufgesetzte ganz große Drama. Klingt dramatisch - aber in drei Sätzen entfaltet sich keins. Ist eher so wie ein Kasper - der winkt und schreit - guckt her, ich bin lustig. Aber nur weil er das sagt, ist er das nicht. Der Twist, dass John es selbst ist, der da an der KI angeschlossen ist, ist doch mega gut und originell. Warum reicht Dir das nicht? Warum noch so einen abgelutschten Drops hintendran? Meistens! ist weniger mehr.

„Jan von Liebstein, ein reicher Knabe mit noch reicheren Eltern hatte gestern einen schweren Autounfall.
Schweigepflicht, Schweigepflicht, Schweigepflicht!!! Tse, Tse, tse, Herr Doktor. Und es ginge doch auch wirklich ohne den Namen des Patienten. So ein reicher Knabe ...

„Komaassistent?“ „Ja, eine Maschine, mit integrierter KI, die darauf programmiert ist dem Patienten ein Leben in einer künstlich erschaffenen Welt zu ermöglichen,
Zeilenwechsel bei Sprecherwechsel - hat sicher auch schon jemand angemerkt. Auch in zwei Minuten erledigt.

Jeder Mensch wird irgendwann das Zeitliche segnen, der Mensch überschätzt sein Dasein und Tanja ist nicht interessiert, wenn sie mit einem “Ok“ beginnt.
hehe

Er bewegte die heiße Tasse zu seinem Mund und blickte seine Tochter an, die verzweifelt versuchte einen Schokoladenweihnachtsmann am Stil mit einem Bissen zu verschlingen und musste grinsen.
:D

„Ich weiß nicht was du meinst, du hast dir doch Pute zu Weihnachten gewünscht, oder?“KOMMA sagte Tanja.

Der Regen prasselte in Massen gegen das Fenster.

Er bewegte sich wie ein alter Mann, der an schweren Hüftproblemen litt, zum Esstisch und setzte sich.
Ja, entweder kompliziert oder einfach und Leserfreundlich:
Er bewegte sich wie ein alter Mann mit Hüftproblemen zum Esstisch und setzte sich.

Er blickte nach rechts und erblickte ein Gerät, an dem viele der Kabel seines Armes endeten.
Er schaute ... Und schon haste die unschöne Wiederholung draußen.

An diesem Tag, in einem Krankenhaus, wachte John Schaber, gehüllt in rotem Licht, aus einem langen Koma auf.
Hier verlässt Du die Erzählperspektive. Das kann John (der die ganze Zeit selbst erzählt) nicht erzählen. Da guckt einer von draußen drauf und zwar der Autor. Nicht gut ... gar nicht gut! Einfach streichen - das ahnt der Leser von allein. Vertrau deinem Text und dem Leser. Keiner wird merken, das der Satz fehlt.

Er riss hektisch die Elektroden von seinem Arm und versuchte aus diesem gottverdammten Zimmer zu fliehen, doch seine verkümmerten Beine ließen ihn im Stich. Es wurde immer heißer im Zimmer und John kämpfte mit den Erinnerungsfetzen des Unfalls, schlug die Hände vors Gesicht, schrie, weinte und wollte nichts mehr als zu rennen, weit weg, dort wo ihn niemand hätte finden könnte, nicht mal er sich selbst. Die drückende Luft heizte sich weiter auf, in der Ferne ertönten Schreie. Das rote Licht flackerte. John schaffte es sich an der Lehne eines Stuhls abzustützen und schob sich stückchenweise noch vorne, in Richtung des Fensters. Alles Leid, jeder Schmerz, alle Erinnerungen fielen zu bedeutungslosem Staub zusammen. Johns letzte Träne floss anmutig seine Wange hinunter.

Vorschlag:

Er riss hektisch die Elektroden von seinem Arm und versuchte aus diesem gottverdammten Zimmer zu fliehen, doch seine verkümmerten Beine ließen ihn im Stich. Der Rauch im Zimmer wurde dichter. John hustete und kämpfte zugleich mit den Erinnerungsfetzen des Unfalls. Er schrie und wollte nichts mehr, als weh hier! Der Qualm nahm stetig zu, Feuer zündelte aus dem Assistenten, fraß sich von dort hinüber zu seinem Bett in dem er lag, aus dem er nicht fort konnte.

Und dann Ende. Kann man jetzt noch bisschen ausbauen. Aber das wäre doch ein gutes Ende. Erst realisiert John, dass der Komaassistent ihn das Leben gerettet hat (Müsste noch vorher kurz rein) und dann ist es genau dieser, der ihn nach der Wiederbelebung tötet, weil noch nicht ausgereift. Das! ist Drama - und das funktioniert auch im Kleinen. Aber nur ne Idee. Kannste natürlich auch ins Klo spülen, weil, ist ganz und gar deine Geschichte!

Ich wünsche Dir ein tolles Weihnachtsfest mit ganz viel drum und dran!

Beste Grüße! Fliege

 

Hej @AngeloS.

sind noch ein paar Rechtschreibfehler drin, vor allem Groß- und Kleinschreibung, müsstest du mal korrigieren.

Den Plot fand ich interessant, wenngleich er nur auf der Idee mit dem Komaassistenten beruht. Hätte man, abgesehen von Weihnachten auch noch auf andere Erinnerungen oder Träume beziehen können. Liest sich jedenfalls gut und das ist ja schon was. Ausbaufähig, die Geschichte.


lassen, er liegt im Koma …“ - John schaute gedankenversunken auf seine gepflegten Hände - „… Die Eltern machten uns die Hölle heiß, als ob wir die Schuldigen für den Unfall wären. Ich darf dir nicht so viel über den Fall erzählen, wie ich gerne würde, aber ich sag mal so, ganz nüchtern war er nicht. Am Ende haben wir unser Bestes gegeben, doch trotz der hochpräzisen Operationsassistenten waren uns Grenzen gesetzt. Vor einigen Jahren hätte dieser Unfall zu 100% seinen Tod bedeutet. Wir konnten die beiden etwas besänftigen, indem wir ihnen zusicherten, dass er wieder aufwachen würde und dass er für ein kleines Vermögen in den Genuss eines dieser Komaassistenten kommen könnte.“ „Komaassistent?“
„Ja, eine Maschine, mit integrierter KI, die darauf programmiert ist dem Patienten ein Leben in einer künstlich erschaffenen Welt zu ermöglichen, in der alle Erinnerungen und Erfahrungen des Menschen zu einer alternativen Realität zusammenfließen, aber wie ich schon angedeutet habe, super teuer und ethisch noch umstritten.“ John redete sich förmlich in Rage, während seine Hände wild umherflogen.
Das ist so eine Stelle, die ich handwerklich ungeschickt empfinde. Klar, du musst irgendwie erklären, was ein Komaassiestent ist, aber wenn dazu in einem Dialog Stichworte genannt werden, worauf dann der Gesprächspartner einen Monolog hält, dann ist das sehr durchschaubar. Weniger ist mehr.

Viele Grüße aus dem Vorweihnachtskoma
Isegrims

 

Hallo @AngeloS.

Eine interessante Idee, dieser Koma-Assistent. Ich finde, du beschreibst diesen schrittweisen Einbruch der unheilvollen Realität in die künstliche Idylle gut. Was ist da los?, könnte ich als Leser fragen. Könnte, aber leider erklärt John bereits in der Kunstwelt ausführlich die Anwendung der KI. Das nahm für mich komplett die Spannung raus und ich wusste früh, wohin die Reise geht. Schade. Also ich würde versuchen, an der Stelle mit der Erklärung mehr anzudeuten als ausführlich zu beschreiben. Den Rest könnte sich der Leser zusammenreimen. Aber es ist deine Geschichte.

Übrigens berichten Koma- Patienten nach ihrem Erwachen auch ganz ohne KI von Träumen oder Erlebnissen im Koma.

Stil und Grammatik/Rechtschreibung müssten noch verbessert werden.

Zum Beispiel gleich der erste Satz:

John fummelte in seinem Aktenkoffer rum, wo er den Schlüssel suchte, er fand und steckte ihn in das Schloss, woraufhin sich die Türe zur Wohnung öffnete.
John wühlte in seinem Aktenkoffer. Wo war denn bloß dieser verdammte Schlüssel? Endlich hatte er ihn gefunden und öffnete die Wohnungstür.
Dass er den Schlüssel ins Schloss steckt, ist ja irgendwie klar, oder?;)

Grüße
Sturek

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom