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Frank Schätzing: Der Schwarm

Seniors
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03.04.2003
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Frank Schätzing: Der Schwarm

Aufgestachelt durch einige Rezensionen im Inet und Postings im SF-Forum hab ich mir das Ding mal als Urlaubslektüre mitgenommen, auch wenn mich der Preis von 25 Euronen etwas schmerzte. Gibt´s halt bislang nur als gebundene Ausgabe.

Schlagworte:
Aliens aus dem Ozean, Bedrohung der Menschheit, Forscher, Militär, Action.

Worum es geht:
Die Lebewesen aller Meere spielen verrückt. Vom Kleingetier bis zu den Walen. Genauer gesagt, beginnen sie zielgerichtet Menschen anzugreifen, zu vergiften und Schiffe zu versenken. Und noch Schlimmeres.
Es gibt mehrere Protagonisten aus aller Herren Länder, davon die meisten Forscher, die zunächst auf eigene Faust, später unter Aufsicht der US Navy nach der Ursache und einer möglichen Lösung forschen. Bis zum Ende des Buches bleiben nicht allzu viele am Leben. Von einem Happy End kann keine Rede sein, auch wenn sich die Bedrohung zunächst einmal "freiwillig" zurückzieht.

Plus:
Sehr detailliert gezeichnete Charaktere, mit denen ich mich teilweise identifizieren konnte.
Ziemlich spannender Spannungsbogen, kein Mangel an Katastrophen, Action etc.
Extrem gut recherchiert. Und wenn ich extrem sage, meine ich auch extrem. Da wird mit Fakten aus Physik, Biologie, Ökologie, Wirtschaft, Völkerkunde etc. nicht gegeizt, und am Ende findet sich in den Danksagungen auch eine lange Liste von Universitätsprofessoren, die konsultierend mitgewirkt haben.

Minus:
Eigentlich kaum Schwächen.
Mich hat gestört, daß der Autor ständig Nebenfiguren erschafft, ihre komplette Biographie ausbreitet, und das nur zu dem Zweck, sie drei Seiten weiter zum Opfer von etwas Tödlichem werden zu lassen. Nach dem dritten Mal habe ich den "Trick" durchschaut und diese Passagen zu überspringen begonnen, fairerweise muß ich aber sagen, daß diese im Gesamtwerk von fast 1000 Seiten nur einen winzigen Bruchteil ausgemacht haben.
An einer Stelle, wo ein Prot. zum Begräbnis seines Vaters nach Hause fährt, und dort sein Leben neu zu betrachten beginnt oder so ähnlich, wurde es für mich extrem langweilig, und ich habe diese Passage irgendwann ungelesen überblättert. Aber auch das waren nicht gar soviele Seiten. Hm, zwanzig?
Generell gestört hat mich nur wenig. Dazu gehörte das gelegentlich durchscheinende "Öko-Getue", insbesondere wenn jemand zu einem völlig unpassenden Zeitpunkt anmerkte, wie sehr der böse Mensch doch die Natur zerstört. Auch das Ende war in dieser Hinsicht unbefriedigend, da die Protagonisten begannen, in für mich nicht mehr nachvollziehbarer Weise zu handeln. Es hätte möglicherweise ein Mittel zur Vernichtung des Feindes gegeben, aber das wollte aus "Öko-Gründen" keiner benutzen. Außer dem durchgeknallten wahllos Leute abknallenden Amerikaner, natürlich.

Insgesamt sehr lesenswertes Buch.

r

 

Da habsch schon so viel drüber gehört, dass ich es endlich auch mal lesen will ... steht in der Bücherei leider noch bei den kostenpflichtigen Bestsellern. <seufz>

 

Auch wenn ich ihm den Erfolg neide: Es ist schon richtig, daß wenn man das lesen will, auch was dafür bezahlen soll.
Raubkopierergesellschaft ...

r

 

Sodele. Solange der Preis noch gut ist, verkaufe ich mein Exemplar bei Ebay.

 

Das Ende empfand ich als sehr schwach, aber bis dahin war das Buch absolut lesenswert. Wie gesagt, die letzten paar Seiten. :)

 

Ich hab den Schwarm letzten Sommer auf Kosten der Stadtbücherei (unsere macht keinen Unterschied zwischen aktuellen und alten Büchern) in knapp einer Urlaubswoche durchgezogen. Das geht trotz des fetten Kalibers recht gut, weil man einfach dranbleibt. Inhaltlich hat es mir richtig gut gefallen, dieses ganze meeresbiologische und Methandydrat-Zeugs. Gute Ideen, viel reingepackt. Wenn auch sprachlich nicht unbedingt extrem herausragend und nach meinem Empfinden schon ein wenig arg auf eine spätere Verfilmung geschrieben.
Trotz allem hat das Buch mir den Autor als Person unsympathisch erscheinen lassen. Schon die Vita hintendrauf (oder wars vornedrin?) ist dermaßen protzig. Zudem fand ich es auffällig, dass er seinen ersten Prot ständig mit Maximilian Schell aus Deep Impact vergleicht, ihn werweißwie ausschmückt und selbst auf dem Bild eine gewisse Ähnlichkeit aufweist. Das ist doch kein Zufall, oder? Eine tränendrüsige Reality-Gedöns-Sendung, die ich später gesehen hab, in der er als Held vorgeführt wurde, weil das Lesen seines Buches soundsoviele Menschen vor der Tsunami gerettet hat, hat meine Meinung auch nicht grad geändert.
Trotzdem würde ich mir das Buch dauerhaft in den Bücherschrank stellen, wenn ich's irgendwo billig kriegen kann. ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

so, ich habs durch, wenn auch durch mehrere unterbrechungen nicht in einer woche.

das ende ist vermurkst, da konnte ich eigentlich nur noch überfliegen. der bruch zwischen der fast schon steven segal (oder wie der heißt) mäßigen action und diesem pseudophilosophischen gefasel war einfach zu krass. dass er mit seinen äusseren beschreibungen der prots die besetzungscouch schon fast überflüssig macht, hat mich auch genervt.
dass die geschichte dann letztendlich seinen weg auf die leinwand finden wird, hat aber denke ich schon seine berechtigung. inhaltlich und auch politisch fand ich es sehr interessant und auch fesselnd beschrieben, bis auf einnige ausrutscher natürlich.
toll fand ich dass mrs alien das ganze buch über als Crowe bezeichnet wurde und der letzte abschnitt heißt dann: "aus den Chronicen von Samantha Cowe"
darüber lacht der bolderson hähä

insgesamt spannende urlaubslektüre.

edit: ich finde nicht dass schätzing mit wissen protzt, dafür sind einfach zuviele danksagungen an wissenschaftler und experten die ihm zur hand gegangen sind (und teilweise dafür sogar ja auch als figuren vorkommen / siehe bohrmann). dass er sich auch bei nich dankgesagten bedient hat, behauptet ja auch ein gewisser orthmann oder wie der heißt.

 
Zuletzt bearbeitet:

So, habe gestern nacht den Schwarm beiseite gelegt.
Meine Kritik nähert sich den meisten Vorpostern an, geht allerdings weniger ins genörgle. Das einzige, was ich wirklich etwas ermüdend fand, war die Tauchreise Weavers am Schuss. Ansonsten Topp!
Und dasmit dem moralischen Zeigefinger... Ich finde es ganz gut, wie der werte Schätzing das gelöst hat. Denn er hat mit diesem Buch wirklich eine Meinung kund getan, und sich nicht in unverbindliches Geschwafel gehüllt.
Auch die Erklärungen von wegen Methan und Co. haben meinen Horizont weiter gesteckt.

Hat mirso gut gefallen, dass ich meine Fühler nach seinem neuen Werk ausstrecken werde... :read:

 

die tauchreise unternimmt doch die andere, oder nicht. crow ist doch halb tot und auf zigarettenentzug. anowaks flamme taucht mit dem boot runnä. namen vergessen.

ich fands ja auch schon gut, nur nicht ohne markel

 

:Pfeif: Mist, hast recht (da unten herrscht son Sauerstoffmangel)
ändere ich gleich im Posting - Weaver heißt die gute Frau!

 

hier haben ein paar verrückte auch schonmal eine der schwarm der film seite eingerichtet mit infos zum film der noch nicht weiter geplant is. gibt aber ein paar schöne bilder, von schauplätzen.

 

Ich hab mich von dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt, jedoch haben mich die vielen Nebenfiguren gestört, die der eigentlichen Handlung gar nichts beizusteuern hatten und deren Sinn im Gesamtplot eigentlich ziemlich schnell klar wurde. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich selten Thriller lese, weil ich das irgendwie ständig schon vor dem Ende durchschaue und es dann langweilig wird. Relativ schnell wurde auch ersichtlich, dass sich der Plot in Richtung SF entwickelt, was aber nicht weiter überraschend ist.

Die Sache mit den Walen ist nicht sehr neu, aber ich finde es trotzdem faszinierend, wieviel "Mystik" man schon allein durch die Verwendung eines solchen Tieres "zaubern" kann.


Und ich schätze mal Georg W. Bush wird dieses Buch nicht gerade in die Liste seiner Lieblingsbücher aufnehmen, denn parellelen sind kaum zu übersehen, genauso wie der Autor nicht gerade zimperlich mit Anspielungen auf die Politik der Vereinigten Staaten umgeht. ;)

 

muss mir im moment zum einschlafen das hörbuch reinziehen. (verheiratet sein hat manchmal tatsächlich auch nachteile)
davon kann ich wirklich nur abraten, miserabel gesprochen, wie ich finde und brutalst geschnitten, kann aber auch daran liegen, dass ich grade erst das buch durch habe.

 

Das Buch besteht aus zwei Teilen: Eine gute spannende erste Hälfte und eine schlechte esoterische zweite Hälfte.

Man kann das Buch bis zum Tsunami lesen und dann weglegen. Was man verpasst: Amerikanismus-Kritik auf Vorschulniveau, Indianer auf Selbstfindungstrip, zunehmend faselnd zerfaselte Sachtexte und Buch gewordene Michael-Bay-Action - also nichts. Ich fand's gegen Ende hin nur noch nervig. Li habe ich richtiggehend hassen gelernt, ein einziges Klischee mit viel zu langen Dialogabschnitten. Schade eigentlich, den ersten Teil hab ich wirklich gerne gelesen.

 

Die Szene mit dem Angriff der Wale ist rasant (fast brilliant) geschrieben.
Der Rest befriedigt nur teilweise.
Die Auserklaerungen von Schulwissen (zumindest war es das in der DDR) sind ermuedend (und ein interessierter 11 Jaehriger sollte dies alles schon wissen) und das Ende (die Kontaktaufnahme) ist peinlich (zudem konventinonell - das entspricht dem Denken der 50iger, 60iger Jahre).
Trotzdem ist das Buch als "Thriller" gesehen, nicht so uebel.

 

Der Schwarm war ein Buch, das mir wärmstens empohlen wurde. Sonst hätte ich es wohl nicht entliehen, ist nicht mein genre. am anfang fand ich es klasse, ab der mitte unheimlich langatmig. ich gestehe am schluß habe ich sogar ein paar seiten überschlagen:hmm:
Eine Bekannte hat das Buch geschenkt bekommen und nach der Hälfte aufgegeben.

 

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