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Lara's Diner

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08.06.2004
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Lara's Diner

Lara's Diner (überarbeitet)

Johns Eintreten wurde von einem Klingeln begleitet. Obwohl die Entfernung von seinem Auto zu Lara’s Diner nur wenige Meter betrug, war sein Parka klatschnass und seine schwarzen Haare hingen ihm in Strähnen ins Gesicht. Das Innere des Diners wurde von einer langen Theke ausgefüllt, hinter der eine Kellnerin gerade damit beschäftigt war eine Tasse mit Kaffee zu füllen. Sie machte einen sehr konzentrierten Eindruck und nahm keinerlei Notiz von John.
„Entschuldigung...“, er räusperte sich und betrachtete die schlammigen Fußabdrücke, die er hinterlassen hatte.
„...ich glaube, ich habe mich verfahren. Vielleicht können sie mir helfen?“
Die Kellnerin hatte inzwischen ihr Werk vollendet, trank einen Schluck und schenkte John ein schiefes Lächeln.
„Oh Jesus, wo kommen sie denn her? Setzten Sie sich erst mal, Sie sind ja ganz nass. Wollen Sie auch 'nen Kaffee? Tut Ihnen bestimmt gut.“
Ihre Stimme war vollkommen emotionslos und auch während sie sprach verschwand das schiefe Lächeln nicht aus ihrem Gesicht. Anscheinend hatten hier ein paar Geschwister zu viel geheiratet, dachte John.
„Nein, nein, machen sie sich keine Umstände. Ich suche nur die North Head Road und bin irgendwie vom Weg abgekommen. Bei dem Wetter kann man auch kaum zehn Meter weit gucken.“
„North Head Road, ja, die ist hier in der Nähe. Aber setzen Sie sich erst mal und trinken Sie einen Kaffee. Ich zeige Ihnen dann auf der Karte, wie Sie zur North Head Road kommen. Wissen Sie, wir haben hier wirklich selten Leute von außerhalb.“
Das glaubte John ihr sofort. Er war fast drei Stunden durch die Einöde gefahren, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Er zögerte einen Augenblick und setzte sich dann auf einen der Barhocker. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, einen Augenblick zu warten, bis das Unwetter sich gelegt hatte. Draußen war es stockfinster, obwohl die Uhr hinter der Theke gerade erst auf vier stand. Es war aussichtslos weiter ziellos im Dunkeln zu suchen, zudem es hier in der Gegend anscheinend keine Straßenschilder gab. Außerdem konnte sich John bei diesem Wetter schlimmere Plätze, als Lara’s Diner, vorstellen.
„Schlimmes Wetter heute. Ganz schlimmes Wetter.“
John fuhr sich durch seine nassen Haare und nickte zustimmend.
„Sagen Sie, ist das Ihr Laden?“
Lara drehte sich um und zeigte stolz auf das rosa Namenschild auf ihrer Brust.
„Seit zwölf Jahren schon, und davor hat ihn meine Mutter geführt.“
„Und, läuft er gut?“
„Ach ja, es geht. Wir haben ein paar Stammkunden und manchmal kommen auch Leute aus Preachers Corner
hierher.“
„Preachers Corner? Ich denke, da lebt keiner mehr seit die ganze Stadt abgebrannt ist.“
„Oh doch, ein paar Leute leben da noch. Natürlich nicht mehr so viele wie früher.“
„Sie meinen, als noch in der Goldmine gearbeitet wurde?“
Lara betrachtet ihn misstrauisch.
„Sie wissen ganz schön gut Bescheid. Sind Sie Reporter oder so was?“
„Nein, nichts in der Richtung. Entschuldigen Sie, ich wollte nicht aufdringlich sein.“
„Die Leute hier in der Gegend mögen es nämlich gar nicht, wenn man zu viele Fragen stellt.“ Ihre Geschichtszüge entspannten sich wieder und das schiefe Lächeln kehrte zurück.
„So, hier ist Ihr Kaffee. Kann ich Ihnen sonst noch was Gutes tun? Möchten Sie vielleicht was essen? Ein Stück Apfelkuchen? Ist selbst gemacht.“
„Nein, vielen Dank, im Moment nicht.“
„Woher kommen Sie, Mister?“
„Von der Ostküste“, antwortete John.
„Ostküste“, wiederholte Lara verträumt, „muss schön dort sein. Ich war noch nie am Meer.“
John lächelte verlegen und wandte den Kopf zur Seite. Die Theke war, genauso wie der Boden, frisch gewischt und glänzte im Schein der Neonröhren. Nur seine schlammigen Fußabdrücke bildeten einen Kontrast zur peniblen Sauberkeit von Lara’s Diner.
„Lara, haben Sie vielleicht einen Lappen. Ich glaube, ich habe ein wenig Dreck mit rein getragen.“
Lara machte eine abwehrende Handbewegung.
„Kein Problem, Mister, ich kümmere mich später darum.“
John spürte, wie ihr Blick auf ihm ruhen blieb. Er löste seine Aufmerksamkeit von den auf dem Boden verteilten Erdklumpen und sah sie fragend an.
„Also, Mister, was führt Sie in diese gottverlassene Gegend?“
„Ich suche jemanden, meinen Onkel um genau zu sein.“ Er kramte in der Tasche seines Parkas und zeigte Lara ein altes, zerknittertes Foto.
„Haben Sie ihn vielleicht schon mal gesehen?“
Lara betrachtet das Foto lange und schüttelte schließlich ihren Kopf.
„Nein, tut mir Leid.“
„Er ist Historiker und hat hier in der Gegend Studien betrieben. Seit einem Monat habe ich nichts mehr von ihm gehört.“
„Das, das tut mir Leid“, sagte Lara und John glaubte in ihrer monotonen Stimme ehrliches Bedauern zu erkennen.
„Sie glauben doch nicht, dass ihm etwas passiert ist?“, fragte sie.
„Ich hoffe nicht.“
Lara nickte zustimmend.
Natürlich war er zuerst zur Polizei gegangen und man hatte seinen Onkel auf die Liste der vermissten Personen gesetzt. Da sie jedoch in einem freien Land lebten, wie ihm der Officer freundlich erklärte hatte, und es keine Anzeichen für ein Verbrechen gab, erschöpften sich damit auch schon die Bemühungen der Ordnungshüter.
Einen Augenblick lang schwiegen sie beide und nippten an ihren Kaffees. Erst jetzt bemerkte John, wie durchgefroren er war, doch mit jedem Schluck breitete sich ein wärmendes Gefühl in seinem Körper aus. Er drehte sich um und sah aus dem Fenster. Der Regen schien noch stärker geworden zu sein. Obwohl sein alter Dodge direkt vor der verglasten Front parkte, war er nur schemenhaft zu erkennen.
“Was wollen Sie eigentlich an der North Head Road?“
„Ich möchte mir die alte Goldmine ansehen“, antwortete John.
Lara stellte ihren Becher ab. Von einer plötzlichen Unruhe befallen, fing sie an ein Glas zu polieren, und hinter der Theke auf und ab zu gehen.
„Ach ja, die alte Goldmine. Da werden Sie aber nichts finden, glauben Sie mir. Die ist schon seit langer Zeit geschlossen. Außerdem ist der Weg dorthin sehr schlecht und bei dem Wetter? Ne, ich würde es lassen, Mister, ehrlich.“
John warte geduldig ab bis sie ihren Vortrag beendet hatte. Sein Onkel hatte ihm von dem fest verwurzelten Aberglauben in dieser Gegend berichtet, aber dass er immer noch so präsent war, erstaunte John trotzdem.
„Sagen Sie, Lara“, begann er vorsichtig, „kennen Sie die alten Geschichten über die Mine?“
Sie wich seinem Blick aus. Schließlich sah sie ihn doch an und John meinte, ein nervöses Flackern in ihren Augen zu sehen.
„Ach ja, Sie wissen ja, wie die Leute sind. Überall wird getratscht, vor allem in solch verlassenen Gegenden wie hier.“
Sie versuchte sich an einem zuversichtlichen Lächeln, doch scheiterte kläglich.
„Und? Was halten Sie von den alten Legenden?“
„Ich weiß nicht, was Sie meinen.“ Lara sah sich hektisch um. „Aber Sie sollten wirklich nicht über diese Dinge reden. Wirklich nicht.“
„Ich meine, ob Sie daran glauben, was sich die Menschen über Preachers Corner erzählten? Darüber, dass es nicht das Gold war, was sie damals in der Mine gesucht und gefunden haben. Und über die komischen Wesen, die in der Mine gelebt haben sollen.“ John schüttelte lächelnd seinen Kopf.
„Wissen Sie, mein Onkel glaubt daran. An alle alten Geschichten. Er ist der festen Überzeugung, dass die Menschen von Preachers Corner tief unter der Erde eine uralte Rasse entdeckt haben und von ihnen das Gold bekamen. Er glaubt sogar, dass sie ihre eigene Stadt angezündet haben und danach alle in die Mine gezogen sind. Kann man sich das vorstellen? Ein erwachsender...“
John hob den Kopf und stockte mitten im Satz. Lara starrte ihn mit großen Augen an. Sie war kreidebleich. Er wollte etwas sagen, doch sie legte blitzschnell ihren Zeigefinger auf seine Lippen.
„Nicht...“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Sie nahm ihren Bestellblock aus der Tasche und fing hektisch an, etwas darauf zu schreiben.
John betrachtete sie verwirrt. Seine Belustigung war spurlos verflogen, als er Laras Gesicht gesehen hatte, in dem sich pure Angst wiederspiegelte. Sie hielt den Stift mit beiden Händen, um ihr Zittern unter Kontrolle zu bringen. Die wenigen Sekunden, bis Lara ihre Nachricht zu Ende geschrieben hatte, zogen sich endlos in die Länge. John spürte sein Herz bis zum Hals schlagen. Wovor hatte er überhaupt Angst? Warum ließ er sich von der abergläubischen Furcht dieser Kellnerin anstecken?
Lara legte den Kugelschreiber vorsichtig auf die Theke und schob ihm den kleinen Zettel zu. John nahm ihn auf, ohne seinen Blick von Lara abzuwenden. In ihren Augen lag etwas Flehendes. Die Schrift war so krakelig, dass er Mühe hatte das Geschriebene zu entziffern.
Sprechen Sie nicht über diese Dinge. Sie sind hier, sie sind überall. Sie können uns hören. Fahren Sie nicht zur Mine.
„Wer ist hier? Wovon...“
Wieder schnellte Lara Finger nach vorne und legte sich auf seinen Mund.
„Nicht sprechen...“ Sie formte die Worte eher mit ihren Lippen, als dass sie sprach.
Resignierend nahm John den Stift.
Ich habe keine Ahnung wovon Sie reden. Wer ist hier? Warum soll ich nicht zur Mine fahren? Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass ich meinen Onkel suche.
Er gab Lara den Block zurück. Erneut fing sie an zu schreiben.
Die alten Geschichten, sie sind alle wahr. Bitte, glauben Sie mir. Gehen Sie, bevor es zu spät ist. Ihr Onkel ist tot. Und sie werden auch Sie töten, wenn sie sich bedroht fühlen.
John fegte den Block von der Theke. Den Zeigefinger auf Lara gerichtet, stand er auf und ging langsam zum Ausgang.
„Ich weiß nicht, was in Ihrem kranken Hirn vorgeht, aber ich spiele Ihre Spielchen nicht...“
Weiter kam er nicht. Er wurde von einem ohrenbetäubenden Knall unterbrochen, als die Tür hinter Lara aus den Angeln gerissen wurde. John verharrte in seiner Bewegung. Lara hingegen wirbelte herum und stieß einen Schrei aus.
„Ich habe ihm nichts gesagt. Bitte, bitte, nicht...“
Das Wesen im Türrahmen hatte nur noch im entferntesten Sinne Ähnlichkeit mit einem Menschen. Seine Augen waren fast komplett zurückentwickelt und hatten sich tief in die Augenhöhlen zurückgezogen. Dafür war seine Nase überdimensional groß. Schnüffelnd bewegte er sich, getragen von zwei kräftigen, kurzen Beinen, auf Lara zu. Riesige, fleischige Ohrmuscheln, ähnlich den von Fledermäusen, ragten aus den Seiten seines Schädels.
Lara versuchte sich wimmernd in Sicherheit zu bringen, doch das Wesen war schneller. Mit den suppentellergroßen, schaufelartigen Enden seiner langen Arme umschloss es Laras Kopf und hob sie mühelos in die Höhe. Als es seinen Druck verstärkte, ging Laras Wimmern in ein hysterisches Kreischen über.
John war unfähig den Blick abzuwenden, geschweige denn sich zu bewegen.
Es gab ein nasses Knirschen, als Laras Schädelknochen brach. Ihr lebloser Körper fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Das Wesen begann sich neu zu orientieren und kam, abwechselnd schnüffelnd und horchend, auf John zu. Mit kleinen, schnellen Schritten umrundet es die Theke.
John drehte sich um. Zur Tür waren es etwa drei Meter, zu seinem Auto vielleicht noch mal fünf. Mit dem Mut der Verzweifelung rannte er los. Er wollte gerade die Tür aufstoßen, als ihm die Hoffnungslosigkeit seines Fluchtversuches bewusst wurde.
Es waren Dutzende. Sie kamen in gebückter Haltung auf das Diner zugetrottet. Sie unterschieden sich in Größe und Statur und John bildete sich ein, trotz des Regens, sogar zwischen Mann und Frau unterscheiden zu können.
Er sackte auf die Knie. Der Schlag traf ihn am rechten Ohr und er empfing die Dunkelheit mit offenen Armen.

 

Hallo Don Jorgo,
ist es Zufall, dass dein Gasthaus genauso heißt wie das von Sim? ;) Ich muss sagen, für die Story ist ein abgelegenes Gasthaus absolut notwendig! Dein Stil ist angenehm anschaulich und lebendig zu lesen. Es war von Anfang an spannend, ich habe mich gefragt, wie aus der kurzen Frage nach dem Weg eine Geschichte werden sollte! Die Geschichte der Stadt ist gut eingestreut. Nur der Schluss ist mir ein bisschen zu kurz. Erst soll dein Prot "runter", dann wird er rausgetragen. Wieso sieht Kurt auf einmal anders aus? Ich will immer alles genau wissen. Insgesamt: :thumbsup:

Ein paar Tippfehler:
"„Lara, haben die vielleicht einen Lappen...": sie
"Entschuldigen Sie, habe ich irgendetwas Falsches gesagt.": ?
„Außerdem ist die Straße ist sehr alt.": ein ist zuviel
Ihr Gesicht verlor sämtliche Frage und sie schnappte nach Luft.: sie verlor wohl eher Farbe!
Erschrocken wechselten Johns Blicke zwischen ihm und Lara.: ???
Gruß tamara

 

hallo tamara,

das ist in der Tat Zufall, dass es so heißt. Wir hatten uns gleich nachdem meine Geschichte erscheinen war drüber ausgetauscht.

Ich betone also nachdrücklich, dass Don Jorgo hier nichts abgekupfert hat, schon gar nicht den Namen.


Hallo Don, Kritik folgt morgen

 

@ Tamara:
Danke fürs Lesen und Berichtigen. Alle Tippfehler findet man irgendwie nie...

Es war von Anfang an spannend, ich habe mich gefragt, wie aus der kurzen Frage nach dem Weg eine Geschichte werden sollte! Die Geschichte der Stadt ist gut eingestreut.
Das freut mich wirklich sehr. Ich muss zugeben, dass ich mich mit dieser Geschichte teilweise sehr schwer getan habe.

Erst soll dein Prot "runter", dann wird er rausgetragen. Wieso sieht Kurt auf einmal anders aus? Ich will immer alles genau wissen.
Also, er soll zwar runter in die Mine, wird aber erstmal raus aus dem Diner getragen.
Eigentlich hatte ich gehofft, alle Unklarheiten durch die Legende im letzten Absatz zu beseitigen. Anscheinend beschreibe ich immer zu wage. Ich warte erstmal ab. Sonst folgt später noch eine detaillierte Aufklärung.

Der Titel war wirklich Zufall. Doch nachdem ihn sim mir freundlicherweise überlassen hat, habe ich mich entschlossen, ihn nicht zu verändern.

@ sim:
Ohne die Verantwortung für den Titel hätte ich diese Geschichte wohl nie rechtzeitig beendet. Doch nachdem Du Deine extra umbenannt hast, habe ich ne Nachtschicht eingelegt und bin sogar noch viel zu früh fertig geworden.
Danke auf jeden Fall für die zusätzliche Motivation und ich hoffe Dir gefällt die Geschichte.

Jorgo

 

Ok, bei runter habe ich sofort an den Keller gedacht, weil wir ja auch im Gasthaus bleiben sollten. Also findet die "Vereinigung" in der Mine statt? Wenn ich es richtig verstehe, ist die Kellnerin doch auch ein Mischling aus Menschen und diesen Untergrundwesen. Wieso war sie dann nie in der Mine? Aber warte ruhig noch ab. Ich bin für meine dummen Fragen bekannt! ;) Naja, anderseits habe ich an meine Geschichten den Anspruch, dass auch flüchtige Leser das wesentliche verstehen.
gute Nacht
tamara

 

Laras Diner

Hi Don Jorgo, (guter Name! ;) )


eine spannende Geschichte.
Das etwas unheimliches geschehen würde, lag in der Luft.

Wie bist du auf die Idee des monströsen Wesens gekommen?

Kommt mir seeeeehr bekannt vor. Kennst du die Geschichte von Salem, Die Augenlosen? ;)
Gut, ist ein anderer Plot, sozusagen fast eine Fortsetzung. :shy:
Kann ja auch reiner Zufall sein, gelle!

Die "Augenlosen" vermischen ihr Blut mit den Menschen, um selber irgendwann menschlich zu werden. (die Idee hatte ich bei Salems Geschichte auch)
Das Lokal ist wohl eine "Fangstation" um "Frischfleisch" in die Mine zu bringen.

Der Typ im Lokal, bringt deinen Prot durch den Keller in die Mine. (unterirdischer Gang)
Dort leben dann Mensch und "Neuzüchtung" zusammen, stimmts?

Aber wenn die noch so aussehen, wie der im Lokal, dann brauchen sie wohl noch 2-3 Generationen. :shy:
Obwohl, wenn die Wirtin auch eine von ihnen ist :hmm: ... naja, das könnte man jetzt auseinander pflücken.

Hat mir jedenfalls gut gefallen.


lieben Gruß, coleratio

 

Hy coleratio,

jetzt wo Du es sagst, muss ich Dir zustimmen. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht zwischen Salems und meiner Geschichte. Allerdings hatte ich diese überhaupt nicht im Kopf, als ich Lara's Diner schrieb. Viel mehr wollte ich in die Richtung von Lovecrafts Erzählungen gehen, jedoch ohne seine schwülstigen Formulierungen.
Um ehrlich zu sein, hatte ich bei Salems Augenlosen auch ein ganz anderes Bild vor Augen, als ich von meinen Wesen erzeugen wollte.
Es ist einfach nur logisch, dass die Augen unterentwickelt sind, wenn man in absoluter Dunkelheit lebt. Deshalb ist halt der Tast- und Geruchssinn stärker ausgeprägt.
Auch, wenn ich nicht zu früh alle Details aufknobeln will: Lara war niemals in der Mine und ist auch kein Mischwesen. Ihre Familie stammt nicht aus Preachers Corner und hat somit den Pakt nicht mitgeschlossen. Sie wohnten nur ungünstigerweise in der Nähe und so hat man sich halt arrangiert. Ihre debile Ader verdankt sie tatsächlich dem Umstand, dass seit Jahrhunderten kein frisches Blut mehr in die Gegend gekommen ist.
Auf jeden Fall freut es mich, dass auch Dir die Geschichte gefallen hat.

 

Hm. Hm. Hm.
Nee, die Story funktioniert nicht. Sie besteht aus "handelsüblichen" Horror-Versatzstücken und zwei oder drei länglichen Hintergrund-Erklärungen. Sie läuft deshalb nicht rund. Es kommt keine Spannung auf. Die Beschränkung auf den Ort ist ein Problem für diese Story. Alles, was wesentlich ist (bis auf den Schluss) wird nur indirekt erzählt - ein für die Handlung wesentlicher Ort, die Mine, wird nicht aufgesucht.
Das Geschehen selbst beschränkt sich auf den Dialog. Das ist nicht genug, um bei mir Spannung aufkommen zu lassen. Die Reaktion von Lara auf die Frage, ob sie in der Mine war, erscheint mir übertrieben - konstruiert, um genau zu sein. Du musstest sie so reagieren lassen, um die Geschichte vorwärts zu bringen. Einen Grund dafür gibt es nicht, sie hätte einfach weiter so tun können, als wüsste sie von nichts.
Ich finde das alles einfach nicht überzeugend.

Sprachlich zwei Bemerkungen (eigentlich eine, die aber an zwei Stellen gilt): Direkt am Anfang benutzt Du zwei Passiv-Konstruktionen (mit "wurde"). Sowas versuche ich immer zu vermeiden, weil es sperrig klingt und es fast immer eine Aktiv-Alternative gibt.
Noch was: Ich hatte von Anfang an den Eindruck, die Geschichte spiele abends (zumindest nicht bei Tageslicht). Ich kann nicht sagen, warum dieser Eindruck entstanden ist, doch nach und nach stellt sich heraus, dass er nicht richtig ist. Es zeigt aber, dass Du die Szenerie nicht treffend beschreibst. Da ist zum Beispiel von der Leuchtschrift die Rede. Tagsüber braucht man trotz starkem Regen keine, um ein Gasthaus zu sehen. Im Dunkel wiederum fährt man nicht zu einer Goldmine, weil man dann vermutlich nicht einmal den Eingang findet, außerdem müsste von Straßenlaternen die Rede sein ... worauf ich, glaube ich, hinaus will ist, dass in meinem Kopf kein Bild entsteht. Ich sehe nur den Regen und den Gastraum, aber auch den nicht sehr farbig.

Fazit: sprachlich okay aber nicht überzeugend, inhaltlich nicht rund. Die Erzählung leidet unter der Challenge-Vorgabe statt sie gut umzusetzen.

Uwe
:cool:

 

Hey Don Jorgo,

du hast Pech - oder Glück, je nachdem, wie man es sieht -, denn ich bin einigermaßen ausgeschlafen und wieder fit für Textgefussel.,

Dann zeigt Ihnen Kurt, wie Sie zur North Head Road kommen. Stimmts, Kurt?
Sie und Ihnen wird als förmliche Anrede immer groß geschrieben. Das ist mMn fast die ganze Zeit über irgendwie falsch.

Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, einen Augenblick zu warten, bis der Regen ein wenig aufgehört hatte

Zwei Mal war sein Wagen fast steckengeblieben und eher durch Zufall hatte er die Leuchtschrift von Lara's Diner entdeckt.
Ich würde nach "steckengeblieben" noch ein Komma setzen, um des Leseflusses willen

„Sagen Sie, ist das ihr Laden?“
Halb richtig. Ich werde den Fehler nicht die ganze Zeit über rauspflücken, aber korrigier ihn doch bitte trotzdem

„Seit zwölf Jahren schon, und davor hat ihn meine Mutter geführt.
Hier sollte ein Komma stehen, weil der zweite Satz sinnmäßig dem ersten untergeordnet ist.

Und, läuft er gut?
Hier ist das "und" nur ein Einschub

John war bereits drei Stunden durch die Einöde gefahren, ohne auch nur ein Straßenschild, geschweige denn ein Haus, gesehen zu haben
das mit dem "gesehen zu haben" liest sich ein wenig komisch. Vielleicht formulierst du den Satz so um, dass es nicht nötig ist? "... hatte auf seinem Weg... kein einziges Haus, gechweige denn... gesehen" oder so

Sein Onkel hatte den Namen häufig in seinen Briefen erwähnt

Das meiste, was über diese kleine Stadt bekannt war, bestand aus Legenden und Mythen.

Fakt war, dass sie etwa um 1740 von europäischen Siedlern gegründet wurde
gegründet worden war - die Handlung ist abgeschlossen

In den drauffolgenden Jahrzehnten wuchs das Dorf schnell zu einer kleinen Stadt heran, doch koppelte sie sich immer mehr von der Außenwelt ab.
Das Subjekt aus dem Vorsatz ist immer noch das Dorf, und das ist nicht feminin.

Aus dieser Zeit stammten die meisten Gerüchte, die hauptsächlich von Teufelsanbetungen und Menschenopfern handelten.
Würde "handelten" in "berichteten" ändern, das klingt für mich einfach runder.

Eine verheerenden Feuerbrunst wütete in der Stadt und zerstörte sie bis auf die Grundmauern.
hatte gewütet, hatte niedergebrannt. Gerade hier, wo du ja Imperfekt als Erzählzeit verwendest, bedeutet dieser Satz, dass die Häuser gerade jetzt niederbrennen. Wenn du eine Vorzeitigkeit erzeugen willst, musst du das Plusquamperfekt verwenden. Diese Unsauberheit zieht sich durch den ganzen Absatz.

Seitdem galt die Gegend als unbewohnt.
Trotzdem gibt es da angeblich noch diese Stadt namens Preacher's Corner, und als Lara sie erwähnt, wundert dein Prot sich nicht einmal?

Möchten Sie vielleicht was essen
Mist, ich habe Cappuccino auf mein T-Shirt gekleckert - hat nichts mit der Geschichte zu tun.

Die Theke war, genauso wie der Boden, frisch gewischt und glänzte im schwachen Schein der Neonröhren
Hier ist was schief, hier stimmt was nicht - Neonröhren und "schwacher Schein"?

Lara, haben Sie vielleicht einen Lappen?
Da, hier ist es wieder richtig

„Kein Problem, Mister, ich kümmere mich später darum.“
"Mister" ist hier eine Anrede, und wird als solche durch Kommata ausgegrenzt.

John spürte, wie ihr Blick auf ihm ruhen blieb
Wenn du nach einem Satz fragen kannst "was spürte John?", dann wird er durch Kommata ausgegrenzt.

Es ist nur so, die Mine ist schon seit über 100 Jahren stillgelegt
glatte Zahlen wie "hundert" solltest du ausschreiben, Zahlen in Geschichten sind generell unschön, weil ein Stolperstein.

aber dass er selbst heute noch so stark vorhanden war, erstaunte ihn trotzdem.

Über die alte Mine war fast genauso wenig bekannt, wie über Preachers Corner.
entwerder genau so wenig oder genausowenig. Vor einem Vergleich steht nie ein Komma.

Sie wurde kurz nach der Gründung der Stadt erschlossen
Plusquamperfekt: war erschlossen worden

Berichten nach zu Folge hatten die Bewohner von Preachers Corner scheinbar ziellos angefangen zu graben.
nach und zu Folge ist doppelt, entweder oder.

Das Gold brachte ihnen großen Wohlstand und führte dazu, dass die Stadt schnell wuchs, auch wenn nie Menschen von außen dazu kamen
hatte, hatte, hatte

Man erzählte sich damals, dass man etwas tief in der Erde gefunden hatte. Tiefer, als je ein Mensch gegraben hatte.
Würde den Punkt hier durch ein Komma ersetzen

Es gab Berichte von Reisenden, die gesehen haben wollten, dass die ganze Stadt in die Mine zog und manchmal erst nach Tagen wieder an der Oberfläche erschien
Mit Häusern und so? =)
Wieder - Plusquamperfekt

„Das, das tut mir Leid.“, sagte Lara
der Punkt kommt wed, der wird durch das Komma nach den ""s überflüssig gemacht

Da sie jedoch in einem freien Land lebten, wie ihm der Officer freundlich erklärte, und es keine Anzeichen für ein Verbrechen gab, erschöpften sich damit auch schon die Bemühungen der Ordnungshüter.
Plusquamperfekt

Ich weiß es nicht, aber es ist gar nicht seine Art, sich so lange nicht zu melden.

aber er war niemand, der sich einfach sang- und klanglos aus dem Staub machte

Es ist zu gefährlich, und außerdem ist der Eingang fest verschlossen

Allein der Umstand, dass Lara so vehement versuchte, ihn von der Mine fernzuhalten, gab ihm das Gefühl, auf der richtigen Spur zu sein.
Infinitiv mit zu wird durch Kommata abgetrennt: zu sein

Lieber würde er noch weitere drei Stunden in der Gegend umherirren, als noch länger bei dieser Verrückten und ihrem unheimlichem Kollegen zu bleiben.

Seine Hände zitterten ein wenig, teils vor Kälte, teils vor Aufregung, aber es breitete sich sofort ein wohliges Gefühl in seinem Körper aus
Dass ihm kalt ist, hast du aber vorher nicht gesagt... Wenigstens andeuten solltest du es.

Irgendwas stimmte mit ihrer Bewegung nicht.
Ihren Bewegungen, besser

Die Kaffeetasse verließ seine Hand und John beobachtete ihren unendlich langsamen Fall, bis sie auf den Fliesen zerschellte.
verließ seine Hand ist mir zu aktiv, das setzt ja Engagement seitens der Kaffeetasse voraus
Warum nicht "entglitt seiner Hand"?

In der ersten Generation haben sich viele Frauen noch vor der Vereinigung gewehrt.“
Bedeutet das, dass sie sich nach der Vereinigung erst recht wehren?

Außerdem werden Sie Ihren Onkel treffen. Ach ja, und wenn Sie es genau wissen wollen, ich war wirklich noch nie in der Mine.“
Der letzte Satz ist doof, den würde ich komplett streichen, das wirkt so, als würdest du als Autor versuchen, krampfhaft noch mehr Information hereinzubringen.

Tja, Kurt, dann musst Du wohl doch noch mal runter.“
Anreden in Kommata. "du" und "dir" klein, "Sie", "Ihnen", "Ihr", "Euch" groß

Die Erinnerung an ein Schriftstück, welches angeblich in den Ruinen von Preachers Corner gefunden worden war, kehrte zurück ,und mit ihr klopfte der Wahnsinn an Johns Tür.
Würde da ob des Leseflusses noch ein Komma setzen

Diese Wesen existierten schon lange, bevor die ersten Säugetiere die Erde bevölkerten, trotzdem hatten sie noch nie das Tageslicht erblickt
Hatten schon lange existiert

Ihr sehnlichster Wunsch war es, auf der Oberfläche des Planeten zu wandeln, den sie seit Millionen von Jahren bewohnten
War es gewesen, der Wunsch ist ja offensichtlich erfüllt

Es dauerte lange bis ihre Rufe erhört wurden, und sie schlugen den Bewohner von Preachers Corner einen Pakt vor
Das ist mir hier VIEL zu skizzenhaft

ehn Generationen lang würden sie den Menschen mit dem Wertvollsten beliefern, was es auf der Welt gab, und was sie selbst im Überfluss besaßen; Gold.

John hatte das Gesicht des Wesens nur kurz gesehen, aber er wusste, dass der Preis bald bezahlt war. Diese abscheuliche Kreuzung war kaum noch als menschlich zu bezeichnen.
Das ist ein Widerspruch - das Ziel der Wesen ist doch, dass sie mehr menschlich werden, nicht, dass die Menschen es weniger sind.

Während John rausgetragen wurde, konnte er noch sehen wie Lara den Schlamm und den Kaffee wegfeudelte, bevor der Wahnsinn endgültig von ihm Besitz ergriff.
Würde "herausgetragen" schreiben... weniger umgangssprachlich.


Tja - zum Gesamteindruck. Mir gefällt die Geschichte, bis auf das Ende, ganz gut. Das wirkt nämlich skizzenhaft und dahingeschludert - von dem Dokument war vorher nie die Rede, dabei hast du alles andere so sorgfältig eingeführt.
Ich hatte bis zu einem gewissen Punkt das Gefühl, eine gut durchdachte Geschichte zu lesen, aber am Ende hat sich das rapide verflüchtigt. Das ist schade.

gruß
gobbo
:bounce:

 

Hallo Don Jorgo,

Von der Idee her finde ich deine Geschichte gut, von der Umsetzung arbeitest du mir mit zu vielen Erklärungen. Deine Geschichte könnte viel spannender sein, wenn du das, was John über Preachers Corner und die alte Goldminde an der North Head Road weiß, nicht in gedanklichen Refferaten erzählen würdest. Gerade bei der alten Miene ist das spannungshemmend.

Dann gibt es mE einige logische Brüche. Warum warnt Lara ihn, dorthin zu fahren, wenn das Unheil doch schon in ihrem Diner sitzt?
Warum erschrickt sie so, wenn sie doch mit den Wesen gemeinsame Sache macht? Da habe ich scheinbar etwas nicht richtig verstanden.

So richtig gefallen hats mir noch nciht, aber die Ansätze sind so gut, dass noch was richtig gutes draus werden kann.

Zwei Details noch:

Vielleicht war es gar keine schlechte Idee einen Augenblick zu warten, bis der Regen ein wenig aufgehört hatte.
ein bisschen tot, etwas schwanger, ein wenig aufgehört, ... Klar?

Plötzlich fühlte er sich nicht mehr so wohl in diesem viel zu sauberen Laden irgendwo im Nirgendwo.
scheint mir ein schon zu oft verwendetes Wortspiel zu sein

Lieben Gruß, sim

 

Anna schrieb:
Ich habe auch noch einen Fehler gefunden! Der Titel ist ein Fall für die Die Apostroph-S-Hass-Seite. ;)

Grundsätzlich richtig und unterstützenswert, aber in diesem Fall handelt es sich um einen Eigennamen.

Lieben Gruß, sim

 

Hi Don Jorgo,

mir geht's (das böse Apostroph!) ähnlich wie Uwe. Auch bei mir kam nicht richtig Spannung auf, da fehlt einfach die echte Aktion, sozusagen "Butter bei die Fische".

Man ahnt recht schnell, dass die beiden Gestalten was zu verbergen haben, ihre Reaktionen sind übertrieben, manchmal beinahe künstlich wirkend.

Die Story erinnert mich an Lovecraft's Innsmouth, wo die Kreaturen aus der See unheilige Verbindungen mit den Bewohnern eingehen. Also schon ein schauriger Hintergrund, wobei die Atmosphäre aber leider nie richtig durchkommt.

Auf die Schreibfehler ist ja schon zur Genüge eingegangen worden, hab auch noch ein paar Kommafehler entdeckt.

Grüße
Peter

 

Hallo alle zusammen!

Ich habe jetzt schon eine Sache bei dieser Challenge gelernt: Ich werde niemals mehr einen Text veröffentlichen von dem ich nicht hundertprozentig überzeugt bin.
Lara's Diner ist mir sehr schwer gefallen und ich denke, man merkt das auch beim Lesen. Außerdem habe ich mir wirklich nicht genug Mühe beim Überarbeiten gegeben. Und ja, das Ende ist arg konstruiert. Scheiße! :(

@ Uwe:
Du hast recht.

Die Erzählung leidet unter der Challenge-Vorgabe statt sie gut umzusetzen.
Bin selber nicht damit zufrieden, habs trotzdem gepostet. Mein Fehler, aber auch ne Erfahrung.

@ vita:
Vielen Dank fürs Lektorieren.
Wie gesagt, ich wollte den Text eigentlich nur noch schnell fertig bekommen, weil mir das Schreiben teilweise keinen richtigen Spaß gemacht hat. Ich war nicht mit dem Herzen dabei.
Die meisten Fehler habe ich schon korrigiert (hoffe ich zumindest). Über manche Vorschläge denke ich noch nach.
Vielen Dank noch mal für die Mühe, die Du Dir gemacht hast.

@ Anna:
Hast Du toll gemacht, Anna. Leider ist das ein amerikanischer Titel von einem amerikanischen Diner und deshalb bin ich der Ansicht, dass man das übernehmen darf.
Sory, bin momentan echt ein bißchen angefressen.

Jorgo

Edit: Toll sim, warst schneller.

 

Hi,

hab' die Geschichte auch gelesen und möchte nicht wortlos gehen.
Peterchen und vita haben schon genau meine Meinung ausgedrückt.

Ich werde ab jetzt für jede gelesene Geschichte Schulnoten vergeben! Deine erhält von mir: 3

Gruß, Nordwind

 

Wirklich überzeugen konnte mich der Text nicht. Die erste Erklärung, die Geschichte von Preachers Corner störte mich schon, weil ich mich fragte, woher der Protagonist dieses Wissen haben könnte. Der später eingeführte Onkel liefert auf die Frage allerdings die Antwort. Weshalb ihn nicht von Anfang an nennen?

Und ich muß Uwe Post rechtgeben, was seine challenge-Vorgabe-Argumentation angeht. Aber auch sim, der sagt, aus dem Text könne sich etwas entwickeln. Die gröbsten Kritikpunkte sind ja bereits genannt.

Mich hat vor allem die Lara-Figur gestört. Sie gibt ihm ja ohnehin ein Mittel zu trinken (was schon ab dem wiederholten Angebot erahnbar ist), weshalb also ein Erschrecken.

Da mir Deine Sätze und der Textfluß wirklich gut gefallen haben, ist es wirklich schade, daß nicht mehr daraus geworden ist.

Drei Fehler habe ich noch gefunden (allerdings nicht mit vitas Liste abgeglichen):

  • "Die Kellnerin hatte inzwischen ihr Werk vollendete" - 'vollendet'
  • "Setzten Sie sich erst mal," - 'Setzen'
  • "Ich setzte noch eine Kanne auf," - 'setze'

@Nordwind: Die Idee mit den Schulnoten finde ich albern. Ein ausführlicher Kommentar ist nicht durch eine Skala zu ersetzen. Der Grund, weshalb alle Vorschläge, hier im Forum eine solche einzuführen, abgelehnt wurden.

 

Hi cbrucher.

@Nordwind: Die Idee mit den Schulnoten finde ich albern. Ein ausführlicher Kommentar ist nicht durch eine Skala zu ersetzen. Der Grund, weshalb alle Vorschläge, hier im Forum eine solche einzuführen, abgelehnt wurden.

Oh, das wußte ich nicht. Naja, muß ja auch nicht sein.

Gruß, Nordwind

 

Hallo alle zusammen,

die Geschichte ist jetzt komplett überarbeitet. Zwei Drittel habe ich neu geschrieben. Im Wesentlichen gibt es folgende Veränderungen:
1. Die gedanklichen Referate sind raus.
2. Kurt ist weg (auch wenn der eigentlich keinen gestört hat).
3. Laras Rolle wurde noch mal umgeschrieben.
4. Das Ende habe ich ebenfalls geändert.

So, das Schlimmste, was mir jetzt passieren kann, ist dass die Geschichte noch weniger Anklang findet als vorher.
Ich persönlich kann mit der neuen Variante allerdings wesentlich besser leben, aber bildet Euch ein eigenes Urteil.

Vielen Dank an vita, sim, uwe post, cbrucher und alle anderen für ihre konstruktive Kritik.
Also, bevor das Ganze hier noch ausartet, sage ich:

Peace Jorgo

 

Hallo DonJorgo,
mir gefällt die neue Version auch wesentlich besser als die erste! :thumbsup: Dadurch, dass Klaus weg ist, erübrigt sich die Frage, warum er plötzlich anders aussieht. Statt Rückblenden Dialoge wirkt viel lebendiger und die Angst von Lara ist auch gut erklärt. Habe ich es richtig verstanden, dass die Rassen sich jetzt nicht mehr mischen? Ich verstehe nur nicht, warum das Wesen Lara umbringt, wenn die sowieso immer da sind und deinen Prot sowieso erwischen. Außerdem fände ich es spannender, wenn erst dein Prot erwischt wird und es bleibt offen, was mit Lara passiert. Na ja, es war mir auch ein bisschen zu brutal, das ist wohl Geschmackssache. Ein paar sprachliche Kleinigkeiten:

Johns Eintreten wurde von einem Klingeln begleitet.: Für den ersten Satz klingt es mir zu passiv, lass John lieber eintreten
gerade damit beschäftigt war eine Tasse mit Kaffee zu füllen.: klang mir schon beim ersten Lesen zu umständlich
die Uhr hinter der Theke gerade erst auf vier stand.: so reden doch eher Kinder, oder?
„Sie glauben doch nicht, dass ihm etwas passiert ist“, fragte sie.: am Ende einer Frage würde ich ein ? setzen
aber das er immer noch so präsent war: dass
„Ach ja, Sie wissen ja, wie die Leute sind.: ein bisschen viel "ja"
Sie hielt den Stift mit beiden Händen,: dann rutsch doch der Bestellblock weg, so könnte ich nicht schreiben!
Gruß
tamara

 

Hi Don Jorge,

es tut mir zwar Leid, das alles so zu schreiben, denn ich fürchte, dich zu entmutigen, aber auf der anderen Seite ist deine Geschichte viel zu gut geschrieben, um dich entmutigen zu lassen.
Trotzdem ist mir so einiges aufgefallen, an dem du noch feilen könntest.

Wollen Sie auch 'nen Kaffee? Tut Ihnen bestimmt gut.“
Sie ist Kellnerin, er Gast ohne Bezug zu einem der anderen Gäste und gerade neu. Selbst wen er gesenen hat, wie sie jemandem einen Kaffee einschenkt, wird sie kaum "auch" fragen, es sei denn sie sähe ihn schon sehnsüchtig die Kanne anstarren.
Bei dem Wetter kann man auch kaum zehn Meter weit gucken.“
auch hier *auch* streichen, eventuell rhythmisch durch ja ersetzen.
„North Head Road, ja, die ist hier in der Nähe.
Lies den Satz mal laut oder stelle ihn dir laut gesprochen vor. Würde man ihn dann nicht zwangsläufig so setzen? „North Head Road? Ja, die ist hier in der Nähe."
Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, einen Augenblick zu warten, bis das Unwetter sich gelegt hatte.
Ich bin in den Zeiten keine Leuchte (und weiß schon gar nicht ihre rechte Benennung) aber mE müsste es hier heißen: gelegt hätte oder gelegt haben würde.
„Das, das tut mir Leid“, sagte Lara und John glaubte in ihrer monotonen Stimme ehrliches Bedauern zu erkennen.
„Sie glauben doch nicht, dass ihm etwas passiert ist“, fragte sie.
„Ich hoffe nicht.“
Lara nickte zustimmend.
Natürlich war er zuerst zur Polizei gegangen
Wieder eine meiner Kleinlichkeiten. Wenn du die Reihenfolge der Sätze so hast, solltest du den Namen Joh noch einmal nennen, sonst könnte man denken, dass Lara zur Polizei gegangen wäre. Alle Bezüge liegen gerade auf ihr.
Lara stellte ihren Becher ab. Von einer plötzlichen Unruhe befallen, fing sie an ein Glas zu polieren, und hinter der Theke auf und ab zu gehen.
Das Ausmaß der Unruh mit dem Auf- und Abgehen erscheint mir ein bisschen plötzlich, zumal Lara ja schon bei dem Foto unruhig werden müsste. Lasse sie doch da schon mal ein Glas polieren, was sich John aber eher mit ihrer Reinlichkeit erklärt.
„Sagen Sie, Lara“, begann er vorsichtig, „kennen Sie die alten Geschichten über die Mine?“
Auch dieser Satz ist eine Frage der Vorstellungskraft in eine Szenerie. Versuche mal, in diesem Diner zu stehen, es regnet draußen in Strömen, die etwas merkwürdige Barfrau, von der du den Eindruck hast, sie sei das gendefekte Ergebnis von Inzucht, wird bei dem Gedanken, du kkönntest in die alte Miene gehen sichtbar unruhig und versucht dich davon abzuhalten (von einem Vortrag kann keine Rede sein). Fragst du, ob sie die Legenden kennt? Oder ist das nicht offensichtlich? Dein Prot würde mE eher "beruhigendes" sagen wie "Keine Angst Lara. Ich kenne die Geschichten der alten Miene" oder er würde eher gutmütig fragen "Ach Lara, sie glauben doch nicht an die alten Legenden" (Intention: Sie sind doch eine gestanden Frau, sie wissen doch, dass das Aberglaube ist)
Dann hätte John auch die Möglichkeit, sich mit Lara jovial zu verbinden, wenn er erlärt, dass sein Onkel daran glaubte.
Gerade wenn sie sich so erschrocken und abergläubisch zeigt, würde er ihr mitteilen, dass dau kein Grund besteht.
An der Stelle erscheint mir dein Dialog leider nciht ganz glaubwürdig. Er ist lebendig, zweifelsohne, aber egal welche Charakterisierung deine Prots haben, der Verlauf müsste ein bisschen anders sein, um wieder zu deinem Schluss zu kommen.


Den übrignes hast du ja serh verändert. Und wahrscheinlich darf man nach der Logik einiger Dinge dabei nicht fragen. ;)
Dass die Wesen Lara´s Diner oder Lara etwas antun, erscheint mir unlogisch. Dort bekommen sie ihre "Beute". Der Auftritt erscheint mir also effektvoll und wenn er nur auf Bedrohung reagierend ist auch nachvollziehbar, wenn ich mir aber überlege, dass es das einzige Diner dort ist, dass es schon so lange besteht, und dass bestimmt schon öfter Gäste dort versucht haben, sich über die alten Legenden auszutauschen, nicht ganz plausibel.

So, zum Schluss noch mal meine Bitte. Ich finde deine Geschichte gut. Gerade deswegen liste ich so viel auf, an dem man noch arbeiten könnte. Also lasse dich durch mich nicht entmutigen.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Don Jorgo

Deine Geschichte ist sehr spannend geschrieben.
Ich kenne die erste Fassung nicht, aber ich kann sagen, die Fassung die ich gelesen habe gefällt mir.
Allerdings verstehe ich nicht, warum das Wesen Lara umbringt, da sie ja doch eine Schlüsselfigur darstellt. Is Lara weg, verliert sich auch die Daseinsberechtigung für das Diner, es sei denn, sie hat einen Verwandten, der es übernimmt. Auf mich wirkt das Diner wie ein Punkt, an dem die Wesen sozusagen Menschen einsammeln wollen.
Noch eine Kleinigkeit. Wenn ich mir eine Kellnerin vorstelle, die auf ihrem Block etwas notiert, habe ich ein Bild vor Augen, wie sie vor einem steht. In der einen Hand den Block, in der anderen Hand den Bleistift. Dieses Bild passt irgendwie nicht zu dem, dass Du hier beschreibst, da Lara mit beiden Händen schreibt. Selbst, wenn sie auf der Theke schreibt, kann ich es mir nicht recht vorstellen. Auch kann ich mir die beiden generell nur schwer vorstellen, da Du sie kaum beschreibts.

Die Idee Deiner Geschichte finde ich aber sehr gelungen und vielleicht hast du Lust, den Beteiligten etwas mehr Farbe zu geben. Dann ist sie nicht gut, sondern sehr gut.
Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und habe Deine Geschichte gern gelesen. :D

Liebe Grüße, Susie

 

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