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Nando und das Geburtstagschaos

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07.01.2019
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Nando und das Geburtstagschaos

„Uh super, wir gehen auf eine Party“, rief Nando und machte sich auf den Weg zu Janas Jacke. Gerade als der kleine Drache dabei war, in die Innentasche zu krabbeln, rief Jana: „Stopp, du kommst nicht mit.“ Jana nahm den kleinen Drachen in die Hand und setzte ihn im Wohnzimmer auf die Couch. Er schnaubte beleidigt, wobei kleine Rauchwölkchen aus seinen Nasenlöchern stoben.
„Das ist unfair. Du darfst feiern und ich muss ich hier alleine herumsitzen und mich langweilen.“
„Ich kann mich im Gegensatz zu dir ja auch benehmen“, bemerkte Jana mit einer hochgezogenen Augenbraue. „ Du machst nur wieder überall Chaos und alles geht den Bach runter.“
„Und wenn ich dir verspreche, dass ich mich benehme?“, bettelte er, faltete die Krallen seiner Vorderpfoten ineinander und hob sie Jana entgegen.
„Nein, das versprichst du jedes Mal. Denk nur mal an die Hochzeit von Simon und Anna. Das ganze Buffet lag nachher in Schutt und Asche, weil du nicht nur das Tischtuch runtergezogen hast, sondern vor lauter Aufregung und Schuldbewusstsein auch noch einen feurigen Schluckauf bekommen hast.“
„Du sagst es, wegen Schuldbewusstseins und Aufregung. Ich konnte also gar nichts dafür“, rechtfertigt er sich und blickte mit seinen großen Drachenkulleraugen zu ihr auf, die Vorderläufe immer noch flehend gefaltet.
„Nein, Nando, das reicht leider nicht. Ich werde dich nicht mitnehmen und ich denke, dass gerade Simon und Anna froh sein werden, wenn ich ohne dich komme.“ Jana verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Augenbrauen zusammen. Eindringlich schaute sie dem kleinen Drachen in die dunklen Augen. Eine große Drachenträne kullert ihm über die schuppige Wange. Mit hängendem Kopf schlurfte er zu seinem Bettchen und ließ sich bäuchlings auf die Matratze fallen. Seine Vorderläufe hingen rechts und links vom Bett und aus dem Kopfkissen konnte Jana ein herzzerreißendes Schluchzen hören.
Sie verdrehte die Augen und warf seufzend die Arme in die Luft. Mit einem Schritt war sie neben seinem Bettchen angekommen, packte den kleinen Drache mit einer Hand und hielt ihn sich direkt vors Gesicht. Immer noch böse funkelte sie ihn an. Nandos Augen waren rot und glasig, und als Jana erkannte, dass sie vielleicht ein bisschen zu hart mit ihm war, wurden ihre Gesichtszüge weicher.
„Du bist schrecklich“, sagte sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. „Du bleibst in meiner Kapuze. Du verlässt sie nicht. Nicht um für kleine Chaosdrachen zu gehen. Nicht um eine kleine Kralle vom Kuchen zu probieren. Nicht mal deine Schwanzspitze wird sie verlassen. Hast du mich verstanden?“. Eindringlich stupste sie ihm bei jeder Anweisung vor die kleinen blaugrünen Brustplatten.
Nando nickte, wischte sich die Tränen vom Gesicht und zog seine Maulwinkel von einem Ohr zum anderen.
Jetzt musste Jana herzlich lachen, fuhr ihm mit ihrer Nasenspitze über seine und gab ihm anschließen einen Kuss. Freudig stoben kleine Rauchwölkchen aus seinen Nasenlöchern und sofort musterte Jana in streng.
„Und auf gar keinen Fall wirst du aus Versehen irgendetwas anzünden, sonst bring ich dich ins Tierheim, hörst du?“
„Ja, Ma´am“, antwortete Nando, während er sich kerzengerade aufrichtete und sich die rechte Vorderpfote an die Schläfe hielt. Wieder musste Jana lachen, zog dem kleinen Drachen liebevoll am Ohr und deutet ihm mit ihr mitzukommen.

Die Diskussion mit Nando hatte zur Folge, dass sie die Letzten waren. Elea, das Geburtstagskind, riss die Tür auf und begrüßte Jana stürmisch, indem sie ihr in die Arme hüpfte.
„Du hast es geschafft“, quietschte sie und zog sie mit sich. „Komm schnell, bevor die Anderen dir den ganzen Kuchen wegfuttern.“
„Ich bin mir sicher, dass ich noch was abbekommen werde“, sagte Jana und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, während sie hinter Elea ins Wohnzimmer stolperte.
„Erst mal hallo an alle“, begrüßte sie die die Anderen, die bereits am Tisch saßen und Kaffee und Kuchen zu sich nahmen, „und dir alles, alles Liebe und Gute zum Geburtstag, Elea“, sagte Jana und überreichte ihr das Geschenk. „Von mir auch“, fauchte Nando aus ihrer Kapuze und winkte Elea zu.
„Hey Nando, schön, dass du auch da bist“, begrüßte sie den kleinen Drachen und streichelte ihm über die blauen Kopfschuppen.
„Hey, ihr Beiden“, sagte Anna, die Mutter von Elea, mit einem angespannten Unterton in der Stimme. Sie war alles andere als begeistert, dass der kleine Drache dabei war, und das spiegelt sich auch auf ihrem Gesicht wieder.
„Anna, ich verspreche dir, dass er nichts anstellt. Er hat mir hoch und heilig versprochen, dass er in meiner Kapuze bleibt. Sonst hätte ich ihn gar nicht mitgenommen“, versuchte Jana sofort zu beschwichtigen. Auf Annas Gesicht zuckte ein zaghaftes Lächeln und sogleich entspannte Jana sich wieder.
„Hoffen wir es“, sagte Anna mit Blick zu Nando und stupste ihm sanft auf die Schnauze.
„Versprochen“, nuschelt dieser und hob zum Schwur die rechte Pfote.
„Na, dann setzt euch mal. Kaffee? Kuchen?“
„Ja, bitte“, antwortet Jana und setzte sich neben Tante Gertrud an den gedeckten Geburtstagstisch.
„Nando, möchtest du auch ein Stück Kuchen?“. Doch bevor der Drache antworten konnte, winkte Jana ab. „Nein, er schmiert mir nur meine Kapuze voll. Vielleicht könnte ich ein Stück mitnehmen, wenn was übrig bleibt? Dann kann er es zu Hause essen.“
„Na klar, das ist kein Problem.“ Anna reichte Jana ihren Teller mit einem dicken Stück Sahnetorte. Mit den bunten Schmetterlingen und Blumen aus Zuckerguss sah er genauso fantastisch aus, wie er schmeckte.
Nando zog derweil in ihrer Kapuze eine Schnute und schnaubte verächtlich. Er wollte auch Torte essen. Schmollend lag er auf dem Rücken und überlegte, wie er es anstellen konnte, ein Stück zu bekommen. Da kam ihm eine Idee.
Jana hatte eine Stelle hinterm Ohr, an der sie sehr empfindlich war. Nando hatte sie zufällig bei einem Spaziergang entdeckt. Vorsichtig, damit sie nicht merkte, was er vor hatte, richtete er sich auf und ging ganz nah an Janas linkes Ohr. Dann pustet er vorsichtig. Jana drehte ihren Kopf und funkelte in grimmig an.
„Nando, lass das, du kommst da nicht raus und fertig.“
„Aber Jana, könnten wir nicht mit ihm spielen? Bitte?“ Elea und ihre Schwestern Maira und Silja schauten sie mit großen Augen an. „Bitte, bitte, bitte“, bettelte Elea, „ich bin doch das Geburtstagskind.“
„Das ist Erpressung“, sagte Jana und musste schmunzeln. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, überlegte sie und schaute von einer zur anderen.
„Aber wieso, wir passen auch auf“, versprach Elea.
„Ja, superduper gut“, stimmte Maira mit ein und Silja nickte zustimmend, während sie schon die Hand nach dem kleinen Drachen in Janas Kapuze ausstreckte.
Jana fing an zu lachen. „Na, wie könnte ich bei so viel Frauenpower schon nein sagen. Anna, was meinst du? Ich will keinen Ärger und ich weiß, dass Nando ein kleiner Chaoskönig ist. Vielleicht wenn sie mit ihm raus gehen?“ Anna schaute zwischen den drei Mädchen hin und her. Ihr Blick blieb letztendlich bei Silja hängen, die Nando mit beiden Händen festhielt.
„Na lauft schon. Aber ihr bleibt im Garten und Nando“, richtete sie sich mit fester Stimme an ihn:„mach keinen Blödsinn. Ich will meine Entscheidung nicht bereuen, okay?“
Nando nickte, strahlte übers ganze Drachengesicht und in seinen Nüstern fing es bedrohlich an zu glühen. Anna hob eine Augenbraue und sofort flachte das Glimmen wieder ab. „Tschuldigung“, nuschelte er und begleitet von Annas und Janas Lachen, flitzten die drei Mädchen mit dem kleinen Drachen in den Garten.
„Oh Gott, ich hoffe so sehr, dass das gut geht,“ stöhnte Jana und blickte dem Quartett mit nachdenklicher Mine hinterher.
Aber es schien alles friedlich und ruhig zu bleiben. Sie entspannte sich zunehmend und genoss den leckeren Kuchen und die netten Gespräche am Tisch, als draußen plötzlich ein Schrei zu hören war, der durch Mark und Bein ging. Jana sprang auf. Schon auf der Terrasse konnte sie den Rauch sehen. „Feuer“, rief sie den anderen im Wohnzimmer zu, als Anna an ihr vorbeirannte. „Elea, Maira, Silja“, schrie sie leicht hysterisch, aber da kamen die drei schon um die Ecke. Maira und Silja rannten in ihre Arme. Elea keuchte, als sie auf der Terrasse ankam. Jana packte sie an den Schultern. „Elea, was ist passiert? Wo ist Nando?“
„Ich weiß es nicht“, keuchte sie. „Wir sind gesprungen. Saltos, auf dem Hintern landen und so und auf einmal qualmte das Netz drum rum. Wir sind sofort runter und weg. Aber keine Ahnung, wo Nando ist.“
Jana ließ von Elea ab und joggte Richtung Tranpoling. So nervig dieser kleine Drache auch war, er war ihr kleiner, nerviger Drache und sie hatet ihn lieb und wollte, dass es ihm gut ging.
Als sie beim Trampolin angekommen war, hatte sich Eleas Vater Simon schon mit dem Wasserschlauch bewaffnet und das vor sich hin schmorende Plastiknetz des Trampolins gelöscht. Es qualmte und stank bis zum Himmel.
„Nando? Nando, wo bist du? Komm her. Geht es dir gut?“, rief Jana und blickte sich in alle Richtungen um.
„Dir wäre es bestimmt lieber, wenn nicht“, hörte sie seine Stimme aus Richtung der Bäume, begleitet von einem herzzerreißenden Schluchzen. „Wieder habe ich alles kaputtgemacht und alle sind böse auf mich. Dabei kann ich gar nichts dafür. Es hat so Spaß gemacht. Wir haben gejauchzt und gejubelt und dann ist dieses doofe Feuer einfach von ganz alleine aus meiner Kehle gehopst.“
„Nando, komm doch erst mal zu mir“, versuchte Jana ihn zu besänftigen und suchte zwischen den Bäumen weiter nach ihm.
„Nein, es ist für alle besser, wenn ich einfach verschwinde und nie wieder komme.“
„So ein Quatsch, wer bringt denn dann meine Wohnung so herrlich durcheinander?“
Sie erblickte das kleine blau-grüne Häufchen unter einer großen Tanne auf einem Stein sitzend. Vorsichtig streckte sie ihre Hand durch die Äste, griff den kleinen Drache und drücke ihn fest an sich.
„Ich hab dir versprochen, dass ich kein Chaos mache. Ich hab es dir hoch und heilig versprochen und jetzt das“, schluchzte er los und drückte seine Stirn an ihre Brust. „Es … tut … mir … so … leid. Und jetzt bringst du mich ins Tierheim und da gibt es bestimmt keine anderen Drachen, sondern nur Hunde und Katzen und Frettchen. Ich hasse Frettchen und ich mag dich so. Ich will nicht weg! Aber du hast es gesagt und jetzt muss ich als einziger kleiner Drache zwischen den ganzen niedlichen Hunden und Katzen und den doofen Frettchen leben und...“
„Nando, du musst Luft holen", sagte Jana, kicherte und wischte ihm die Tränen von den Wangen. Es ist ja niemandem etwas passiert und nein, ich werde dich nicht ins Tierheim bringen. Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, dich mit Frettchen leben zu lassen."
„Wirklich?"
„Ja, ganz ehrlich. Das Trampolin ersetzten wir einfach und dann ist das bestimmt schnell vergessen. Wollen wir wieder reingehen?"

Nando beruhigte sich ein bisschen, schaute sie aus seinen großen, tränenunterlaufenden Drachenaugen an und nickte. Dann machten sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer.
„Du kleines Monster!“, schrie Anna und stürmte mit funkelnden Augen auf Jana und Nando zu. Jana entfuhr vor Schreck ein Schrei und Nando war mit einem Satz auf der hohen Kommode, die neben der Terrassentür stand.
„Komm her, ich will dir den Hals umdrehen.“
„Anna, beruhige dich bitte. Es ist doch nichts passiert. Allen geht es gut und das Trampolin bezahle ich selbstverständlich.“ Doch Anna war völlig in Rage und verfolgte Nando durch den kompletten Raum, wild entschlossen, dem Drachen den Gar auszumachen. „Du hättest meine Kinder umbringen können. Bleib stehen!“
Nando, völlig in Panik, sprang über den gedeckten Wohnzimmertisch. Eine Tasse fiel um und verteilte den Kaffee von Uroma über die weiße Tischdecke. Seine linke Pfote landete im Schmetterlingskuchen und hinterließ bei jedem Sprung sahnige Pfotenabdrücke. Es wurde gequietscht, als er Tante Gertrud auf den Kopf sprang. Wild fuchtelnd, um den Drachen wieder loszuwerden, landete eine ihrer Hände bei Onkel Paul im Gesicht. Dieser erschrak und schüttete sich den heißen Kaffee über die Brust. Er sprang auf, um sein Hemd schnell auszuziehen. Dabei viel der Stuhl um. Anna stolperte und landete bäuchlings im Wohnzimmer. Die Arme weit nach vorne ausgestreckt und den Blick hoffnungsvoll auf ihre Hände gerichtet, ob sie Nando erwischt hatte. Doch der kleine Drache saß auf dem Kaminsims und keuchte. Immer wieder quollen vor Anstrengung kleine Rauchwolken aus seinen Nüstern. Mit drei großen Schritten war Jana am Kamin, schnappte Nando und steckte ihn in ihre Jackentasche.
Einen kurzen Moment hielt sie inne und lies ihren Blick durch das völlig verwüstete Wohnzimmer gleiten. Das Chaos war perfekt. Umgekippte Stühle, Onkel Pauls kaffeegetränktes Hemd, Kuchen-Pfotenabdrücke auf der Tischdecke und diversen Möbeln, eine durchgewuselte Tante Gertrud und eine hysterisch lachende Anna auf dem Boden. Dann verabschiedete sie sich flüchtig, verließ das Haus und eilte zu ihrem Wagen. Während sie über den Hof lief, blickte sie sich immer wieder um, um zu prüfen, ob Anna nicht doch jeden Moment mit einem Hechtsprung von hinten kam. Sie traute ihr gerade alles zu, doch es passierte nichts. Die Haustür blieb geschlossen. Trotzdem sauste Jana so schnell sie konnte davon. Erst nach ein paar hundert Meter Entfernung beruhigte sich ihr Herzschlag. Sie fuhr rechts an die Seite und ließ erschöpft ihren Kopf gegen die Kopfstütze fallen. Nando hatte sich nicht mehr blicken lassen, seitdem Jana ihn in ihre Tasche gesteckt hatte, aber sie konnte spüren, dass er schrecklich zitterte. Als sie ihn heraus zog und das kleine Häufchen Drachenelend auf ihrer Hand liegen sah, brach ihr das Herz. Der kleine Kerl hatte mindestens genauso viel Angst um sein Leben gehabt, wie um das der Kinder.
Ihn jetzt beruhigen zu wollen, wäre sinnlos gewesen. Also drückte Jana ihm einen Kuss auf das kleine blaugrüne Köpfchen, flüsterte ihm ein „Ich hab dich lieb“ in seine Drachenohren, steckte ihn zurück in die Jackentasche und fuhr nach Hause.

 

Hallo @Cali Jakobs,
süß, deine kleine Drachengeschichte. Ich will nur eine Kleinigkeit anmerken, die mir aufgefallen ist. In der Mitte wechselst du für ein kleines Stück zur Ich-Erzählerin, danach wieder zurück:

Ich ließ sie los. So nervig dieser kleine Drache auch war, er war mein kleiner, nerviger Drache und ich habe ihn lieb und will, dass es ihm gut geht.
Als ich beim Trampolin angekommen bin, hatte sich Eleas Vater Simon schon mit dem Wasserschlauch bewaffnet und das vor sich hin schmorende Plastiknetz des Trampolins gelöscht. Es qualmte und stank bis zum Himmel.
„Nando?“, rief ich und schaute mich um. „Nando, wo bist du? Komm her? Geht es dir gut?“
„Dir wäre es bestimmt lieber, wenn nicht“, hörte ich ihn aus Richtung der Bäume, begleitet von seinem herzzerreißenden Schluchzen. „Wieder habe ich alles kaputtgemacht und alle sind böse auf mich, dabei kann ich gar nichts dafür. Es hat so Spaß gemacht. Wir haben gejauchzt und gejubelt und dann ist dieses doofe Feuer einfach von ganz alleine aus meiner Kehle gehopst.“
„Nando, komm doch erst mal zu mir“, versuchte Jana ihn zu besänftigen und suchte zwischen den Bäumen weiter nach ihm.
„Nein, es ist für alle besser, wenn ich einfach verschwinde und nie wieder komme.“
„So ein Quatsch, wer bringt denn dann meine Wohnung so herrlich durcheinander?“
Ich erblickte das kleine blau-grüne Häufchen unter einer großen Tanne auf einem Stein sitzend. Vorsichtig strecke ich meine Hand durch die Äste, greife den kleinen Drache und drücke ihn fest an mich.
Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo!

Was mir so auffiel:

Gerade als der kleine Drache dabei war, in die Innentasche zu krabbeln, rief Jana, „Stopp, du kommst nicht mit.“
,rief JanaDoppelpunkt

„Aber du hast selbst gesagt, dass der Schluckauf wegen des Schuldbewusstseins kam. Ich konnte gar nichts dafür“
Vielleicht: Na du sagst es ja selbst, ...
Wurde ja eben erst gesagt, hast gesagt kling irgendwie länger her.

Mit hängendem Kopf schlurfte er zu seiner kleinen Koje und ließ sich bäuchlings auf die Matratze fallen.
Koje? Gibt es die nicht nur auf Schiffen?

Wieder musste Jana lachen, zog dem kleinen Drachen liebevoll am Ohr und deutet ihm mit ihr mit zu kommen.
mitzukommen bin mir nicht sicher

„Erst mal hallo an alle“, begrüßte sie die Runde, die bereits am Tisch saßen und Kaffee und Kuchen zu sich nahmen, „und dir alles, alles Liebe und Gute zum Geburtstag Elea“, sagte Jana und überreichte ihr das Geschenk.
Das klingt irgenwie schräg.
Vielleicht: Erst mal hallo an alle“, begrüßte sie alle, die bereits am Tisch saßen und Kaffee und Kuchen zu sich nahmen. „Und dir alles, alles Liebe und Gute zum GeburtstagKOMMA Elea“, sagte Jana und überreichte ihr das Geschenk.

Sie war alles andere als begeistert, dass der kleine Drache dabei war, und das spiegelt sich auch in ihrem Gesicht wieder.
auf ihrem Gesicht wider. Oder?

Nando zog derweil in ihrer Kapuze eine Schnute und schnaubte verächtlich. Er wollte auch Torte essen. Schmollend lag er auf dem Rücken und überlegte, wie er es anstellen konnte, ein Stück von diesem traumhaft riechenden Kuchen zu bekommen.
Eine Kleinigkeit. Aber eben doch ein Unterschied.

Jana drehte ihren Kopf und funkelte grimmig zu ihm rüber.
rüber kling ein bisschen weit weg. Er sitzt ja direkt bei Ihr. Vielleicht: und funklete ihn grimmig an.

Aber ihr bleibt im Garten und Nando“, richtete sie sich mit fester Stimme an ihnDOPPELPUNKT „Mach keinen Blödsinn. Ich will meine Entscheidung nicht bereuen, okay?“

„Feuer“, rief sie den anderen im Wohnzimmer zu, als Anna an ihr vorbei rannte.
vorbeirannte

„Nando, wo bist du? Komm her? Geht es dir gut?“
Komm her! oder?

„Wieder habe ich alles kaputtgemacht und alle sind böse auf michPUNKT Dabei kann ich gar nichts dafür.

Und jetzt bringst du mich ins Tierheim und da gibt es bestimmt keine anderen Drachen, sondern nur Hunde und Katzen und FrettchenPUNKT Ich hasse Frettchen und ich mag dich soPUNKT Ich will nicht weg! Aber du hast es gesagt und jetzt muss ich als einziger kleiner Drache zwischen den ganzen niedlichen Hunden und Katzen und den doofen Frettchen leben und...“

Wollen wir wieder rein gehen?"
reingehen

Nando beruhigte sich wieder ein bisschen, schaute sie aus seinen großen, tränenunterlaufenden Kulleraugen an und nickte zustimmend.
häufen sich ein wenig ...

„Du hättest meine Kinder umbringen können. Bleib jetzt stehen!

Immer wieder quollen vor Anstrengung kleine Rauchwolken aus seinem Maul.
bissher aus den Nüstern

Einen kurzen Moment hielt sie inne und lies ihren Blick durch das völlig verwüstete Wohnzimmer gleiten.

Erst nach ein paar hundert Meter Entfernung beruhigte sich ihr Herzschlag und sie hielt rechts auf den Seitenstreifen des kleinen Waldweges.
Ich glaube, eine Waldweg hat keine Seitenstreifen. Haben das nicht eher Straßen?

Der kleine Kerl hatte mindestens genauso viel Angst um sein Leben gehabt, wie um das der Kinder gehabt.

Ihn jetzt beruhigen zu wollen, wäre sinnlos gewesenPUNKT Also drückte Jana ihm einen Kuss auf das kleine blaugrüne Köpfchen, flüsterte ihm ein „Ich hab dich lieb“ in seine Drachenohren, steckte ihn zurück in die Jackentasche und fuhr nach Hause.

Eine tolle Geschichte. Sehr gern gelesen. NImm was dir brauchbar erscheint und vergiss den Rest.

Gruß,
Sammis

 

Hallo @Cali Jakobs ,

das ist eine sehr schöne Geschichte! Nando, der Chaosdrache, erinnert mich ein bisschen an Pumuckl. Würde sich sehr gut auch als Serie eignen. Was stellt der Drache noch so alles an? Wie ist er eigentlich zu Jana gekommen?
Ein paar Kleinigkeiten und Tippfehler sind mir noch aufgefallen:

faltete die Krallen seiner Vorderpfoten ineinander

Mit seinen großen Drachenkulleraugen sah er zu ihr, auf die Vorderläufe immer noch flehende gefaltet

das ist leider nicht ausreichend.
klingt vielleicht zu formell. Besser: das reicht leider nicht.

Eine große Drachenträne kullert ihm über die schuppige Wange.
falsche Zeit. kullertE

Sie verdrehte die Augen und schmiss seufzend die Arme in die Luft.
"Schmiss" klingt etwas heftig. Besser vielleicht "warf"

packten den kleinen Drache mit einer Hand

„Na klar, das ist kein Problem." Anna reichte Jana ihren Teller mit einem dicken Stück Sahnetorte.

Elea und ihre Schwestern Maira und Silja schauten sie mit großen blauen Kulleraugen an.
Die Kinder haben auch Kulleraugen, wie der Drache?

„Oh Gott, ich hoffe so sehr, dass das gut geht.“ Stöhnte Jana und blickte dem Quartett mit nachdenklicher Mine hinterher.
... geht," stöhnte ...

Jana entspannte sich zunehmend

Vorsichtig strecke ich meine Hand durch die Äste, greife den kleinen Drache und drücke ihn fest an mich.
hier verwendest du plötzlich Gegenwart, statt Vergangenheit.

„Komm her, ich will dir den Hals umdrehen!

Seine linke Pfote landete im Schmetterlingskuchen und hinterließ beim jedem Sprung sahnige Pfotenabdrücke.

Während sie über den Hof lief, blickte sie sich immer wieder um, um zu prüfen, ob sie nicht doch jeden Moment von hinten umgetackelt wurde.
finde hier den Anglizismus nicht so schön. Besser vielleicht: von hinten zu Boden geworfen wurde

Trotzdem sauste Jana so schnell sie konnte davon.

Nando hatte sich nicht mehr blicken lassen, seit dem Jana ihn in ihre Tasche gesteckt hatte
seitdem

Du hast die Geschichte sehr gut geschrieben und die Beziehung zwischen Nando und Jana toll dargestellt. Hat Spaß gemacht zu lesen.

Viele Grüße,
Eva

 

Hallo @Chutney danke für deine Anmerkung. Wie ärgerlich, weiter untern ist es mir aufgefallen :-( Ich werde mich heute Abend in Ruhe dran setzten und das Überarbeiten.

@Sammis: Vielen Dank für deinen Ausführlichen Kommentar und schön, dass sie dir gefallen hat. Auch hier werde ich heute Abend noch mal in Ruhe drüber schauen und verbessern :-)

@Eva Cat: Wie schön das dir die Geschichte gefallen hat und was für eine wundervolle Idee noch weitere Nando Geschichten zu schreiben :-) Ich werde mal sehen, was man da noch so machen kann. Danke für deine Korrekturen und ja in Geschichten müssen immer ALLE blaue Kulleraugen haben :-D ne, natürlich nicht :-) Ich werde mich heute abend dran setzten und die Fehler ausbessern :-)

 

Hallo @Cali Jakobs,
nun noch ein bisschen Inhaltliches. Ich bin da beim Lesen gut durchgeflutscht, das ist sprachlich lebendig und sehr bildhaft geschrieben. Auch Dialoge hast du gut eingebaut. Das Entzücken für die Drachenfigur wird so spürbar, das macht Spaß.
Irgendwie hat sich in dieser Geschichte ja niemand wirklich im Griff. Nando hat sein Feuer nicht unter Kontrolle, dafür hat er Jana umso mehr im Griff, die wiederum sich selber aber nicht, weil sie sofort einknickt, wenn Nando jammert, Anna hingegen stellt am Ende ihr Gehirn ab und rastet aus, obwohl sie alle ja offenbar wissen, was das bei Nando bewirkt.

„Nein, das versprichst du jedes Mal. Denk nur mal an die Hochzeit von Simon und Anna. Das ganze Buffet lag nachher in Schutt und Asche, weil du nicht nur das Tischtuch runtergezogen hast, sondern vor lauter Aufregung und Schuldbewusstsein auch noch einen feurigen Schluckauf bekommen hast.“
„Du sagst es, wegen Schuldbewusstseins und Aufregung. Ich konnte also gar nichts dafür“, rechtfertigt er sich und blickte mit seinen großen Drachenkulleraugen zu ihr auf, die Vorderläufe immer noch flehend gefaltet.
Das ist ja eigentlich auch fast die Kurzzusammenfassung dessen, was jetzt noch kommt. Hm. Eigentlich ist es doch egal, weswegen, aber, wenn er sein Feuer nicht unter Kontrolle hat, gehört er nicht auf so eine Party. Und der letzte Satz weckt in mir auch den Vedacht, dass er doch einiges mehr dafür kann, als man denkt. (Sprachlich würde ich hier vielleicht jew. das "Schuldbewußtsein" weglassen. "Aufregung" reicht und ist kindgerechter.)
Mit hängendem Kopf schlurfte er zu seinem Bettchen und ließ sich bäuchlings auf die Matratze fallen. Seine Vorderläufe hingen rechts und links vom Bett und aus dem Kopfkissen konnte Jana ein herzzerreißendes Schluchzen hören.
Allerdings finde ich, dass dir hier ein schönes Bild gelungen ist und ich ein bisschen nachfühlen kann, warum Jana einknickt. ;)
Immer noch böse funkelte sie ihn an. Nandos Augen waren rot und glasig, und als Jana erkannte, dass sie vielleicht ein bisschen zu hart mit ihm war, wurden ihre Gesichtszüge weicher.
„Du bist schrecklich“, sagte sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.
Oje. Ihre Schuldgefühle und dann noch ein bisschen Double bind.
„Und auf gar keinen Fall wirst du aus Versehen irgendetwas anzünden, sonst bring ich dich ins Tierheim, hörst du?“
Oje oje. Überzogene Strafandrohung, die niemals eingehalten werden kann. Vielleicht wäre das ein schöner Übungstext für Erzieher, wie man es nicht machen sollte.
Nando nickte, strahlte übers ganze Drachengesicht und in seinen Nüstern fing es bedrohlich an zu glühen. Anna hob eine Augenbraue und sofort flachte das Glimmen wieder ab.
Also hat er doch ein bisschen was unter Kontrolle.
Jana ließ von Elea ab und joggte Richtung Tranpoling. So nervig dieser kleine Drache auch war, er war ihr kleiner, nerviger Drache und sie hatet ihn lieb und wollte, dass es ihm gut ging.
zwei Fehlerchen
„Wieder habe ich alles kaputtgemacht und alle sind böse auf mich. Dabei kann ich gar nichts dafür. Es hat so Spaß gemacht. Wir haben gejauchzt und gejubelt und dann ist dieses doofe Feuer einfach von ganz alleine aus meiner Kehle gehopst.“
Ja und jetzt fehlt mir doch irgendwie ein Lösungsansatz für den Konflikt. So kommt es mir so vor, als ob in der Geschichte nur das Problem dargestellt wird und das finde ich unbefriedigend.
„Nando, du musst Luft holen", sagte Jana, kicherte und wischte ihm die Tränen von den Wangen. Es ist ja niemandem etwas passiert und nein, ich werde dich nicht ins Tierheim bringen. Ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, dich mit Frettchen leben zu lassen."
Denn auch bei Jana tut sich nicht wirklich etwas.
„Ja, ganz ehrlich. Das Trampolin ersetzten wir einfach und dann ist das bestimmt schnell vergessen. Wollen wir wieder reingehen?"
Wenn er mit etwas mehr Mühe sein Feuer unter Kontrolle kriegen könnte, dann wäre das jetzt genau die falsche Maßnahme, denn so lernt er es nie. Wenn er wirklich keine Chance hat, (ich weiß ja nicht, wie das bei deinen Drachen ist), dann sollte er nicht mehr mit Kindern auf einem Trampolin spielen, weil ihn das überfordert. Ich weiß, ich klinge wie Fräulein Rottenmeier, aber ist doch irgendwie logisch, oder?

„Du kleines Monster!“, schrie Anna und stürmte mit funkelnden Augen auf Jana und Nando zu. Jana entfuhr vor Schreck ein Schrei und Nando war mit einem Satz auf der hohen Kommode, die neben der Terrassentür stand.
„Komm her, ich will dir den Hals umdrehen.“
Anna ist jetzt also die Böse und bekommt in der Geschichte die Rolle der Schuldigen, weil sie ihn nun soweit treibt. Wie gesagt, finde ich das seltsam, dass sie so ausrastet. Ach und irgendwie muss ich jetzt doch an Eltern denken, die ihre randalierenden Kinder ständig entschuldigen oder andere dafür verantwortlich machen. Dieser Drache muss also nie die Verantwortung für seine Zerstörung übernehmen.
Während sie über den Hof lief, blickte sie sich immer wieder um, um zu prüfen, ob Anna nicht doch jeden Moment mit einem Hechtsprung von hinten kam.
:lol:
Als sie ihn heraus zog und das kleine Häufchen Drachenelend auf ihrer Hand liegen sah, brach ihr das Herz.
Also drückte Jana ihm einen Kuss auf das kleine blaugrüne Köpfchen, flüsterte ihm ein „Ich hab dich lieb“ in seine Drachenohren, steckte ihn zurück in die Jackentasche und fuhr nach Hause.
Das ist anrührend und süß geschrieben. Es gibt ja so einen Spruch: "Liebe mich, wenn ich es am wenigsten verdiene, denn dann brauche ich es am Dringendsten."
Ist es das, was du mit der Geschichte ausdrücken willst? Bei mir lässt das so etwas zwiespältige Gefühle zurück, wie du siehst. Wenn ich mir zum Beispiel vorstelle, man liest das einem Kind vor, dann wird sich das Kind ja am ehesten mit dem Drachen identifizieren. Und dann ist es am Ende so, dass es alles kaputt gemacht hat, ganz, ganz klein wird und von Mamas Liebe gerettet wird. Nicht so stärkend, finde ich. Ich glaube, es macht schon Sinn, dass ähnliche Geschichten für diese Altersgruppe oft davon handeln, dass kleine Drachen ihr Feuer kontrollieren lernen, auch wenn das jetzt nicht mehr so originell ist. Aber das wäre eben eine Entwicklung und es gäbe eine Lösung, die auch weiterführt. Das fände ich inhaltlich für das Alter passender.
Der Inhalt :"etwas kaputtmachen, ohne das man es wollte und von Mama getröstet werden", wäre vielleicht etwas für sehr kleine Kinder.

Vielleicht kannst du ja mit meinen Gedanken auch für eine mögliche weitere Geschichte etwas anfangen. :)

Liebe Grüße von Chutney

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @Chutney, vielen Dank für deinen weiteren ausführlichen und konstruktiven Kommentar.
Ich bin ehrlich, darüber muss ich erst mal nachdenken. Ich habe die Geschichte auf Wunsch meiner Großcousine geschrieben, die gerne eine Geschichte über den Geburtstag ihrer kleinen Schwester haben wollte und im Gegenzug hat sie mir einen Stitch gemalt. Ich weiß bis heute nicht, wie es zu diesem Deal gekommen ist. Ich hatte auch eigentlich nie vor ihn hier zu Posten. Aber ich möchte gerne wieder mehr Schreiben und habe die ein oder andere Ausschreibung gefunden die ich spannend finde und bei dennen ich mein Glück versuchen wollte. Also habe ich beschlossen, Nando in die verantwortungsvollen Hände der Wortkrieger zu entlassen, um zu sehen, was da so bei rum kommt.
Ich finde deine Anmerkungen hilfreich und wichtig, jetzt liegt es an mir zu schauen, was ich aus Nando noch so rausholen kann. Ich denke dafür brauche ich einen Moment. Nict das ich nachher ausversehen eine komplett neue Geschichte habe, wenn du verstehst wie ich das meine :-D

Die beiden Tippfehler werde ich Zeitnah bearbeiten. Am Wochenende habe ich leider wenig Zeit, da steht Päärchenzeit auf dem Plan, das kam in letzter Zeit wegen viel Arbeit und Umbau zu kurz, aber ich werde mich Montag mal ran machen und mir deine Vorschläge bis dahin durch den Kopf gehen lassen.
Danke und noch einen schönen Freitag
Liebe Grüße Cali :-)

 

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