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Copywrite Scharade

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23.01.2007
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Scharade

Schon auf dem Hinweg wusste Maia, dass etwas nicht stimmte. Dabei schien alles in Ordnung: Es war ihr achtzehnter Geburtstag und gemeinsam mit ihrer Freundin Anni war sie auf dem Weg zur Kneipe, in der der sie feiern wollten. Sie hätte ausgelassen sein sollen, dachte sie, und sich auf den Abend freuen. Aber je näher sie an die Kneipe kamen, desto stiller wurde Maia, bis sie schließlich überhaupt nichts mehr gesagt hatte, und wortlos neben Anni im Auto saß.
»Komische Gegend.«
»Hey, wir müssen nicht dort feiern, das weißt du. Aber es ist echt toll. Du bist sicher nur aufgeregt, das ist alles. Bist ja schließlich jetzt achtzehn, das ist was Besonderes, hm? Ab heute bist du erwachsen.«
Anni kicherte und Maia lächelte mit. Sicher war es nur Einbildung. Aber das Gefühl blieb in ihr hängen wie eine Zecke. Etwas stimmte nicht. Nur was?
Es wurde ihr klar, als das Taxi um eine Ecke bog und sie die Kneipe erblickte. Alte Häuser standen Schulter an Schulter, und vor einem standen Stühle auf dem Bürgersteig, dahinter waren hohe Fenster in Rundbögen, eine kleine Treppe führte hinauf zum Eingang. Es war nicht das Gebäude, dass ihr Unwohlsein bereitete, es war das Gefühl, hier schon einmal gewesen zu sein, das Gefühl, das Gebäude zu kennen. Sie schluckte, und auch Anni musste ihr Zustand wohl aufgefallen sein, das andere Mädchen musterte sie.
»Geht's dir nicht gut? Du bist so blass.«
»Ich hab von dem hier geträumt.«
»Wie meinst du das?«
Wie konnte sie es erklären? Es war alles so unwirklich. Aber sie erinnerte sich deutlich an das Gebäude, an die Stühle und die Rundbogenfenster.
»Ist schon in Ordnung. Ich ... ich bin sicher nur aufgeregt.«
»Also ist alles klar?«
»Ja.«
»Gut. Dann komm rein, du wirst begeistert sein. Jack war früher auch oft hier, bevor ...«
»... bevor er verschwand?«
»Ja. Tut mir leid, wollte nicht wieder damit anfangen.«
»Macht nichts, es ist ja lange her. Bin drüber weg. Hoffe halt, dass es ihm gut geht.«
Jack. Der Gedanke an ihren Ex-Freund hatte einen Stich in ihrem Herzen hinterlassen. Warum hatte Anni ihn erwähnt? Und wohin war Jack verschwunden, damals, vor zwei Jahren? Maias Gedanken glitten ab. Erneut hatte sie das Gefühl, alles hier zu kennen. Es war unangenehm, dieses Gefühl, es lastete auf ihrer Seele und zog sie hinab, dorthin, wo es dunkel war.
Jack, wohin bist du verschwunden? Wie gern hätte sie ihren Geburtstag mit ihm gefeiert, wie damals, vor zwei Jahren.
Als sie die Kneipe betraten und sich die Türe hinter ihnen schloss, hatte Maia das Gefühl, in einer Falle zu sitzen. Im Inneren wirkte alles normal. Einige Gäste saßen beinander, aber es war noch nicht voll – dafür war es wohl zu früh. Anni ging in den hinteren Teil zu einem großen, dunklen Tisch mit einem Schildchen: Reserviert. Sie sah sich um, keiner schien Notiz von ihnen zu nehmen. Schließlich zog sie die Jacke aus und setzte sich auf einen der Stühle neben Anni, die schon die Getränkekarte studierte.
»Hey, die haben Jacky-Cola auf der Karte stehen.«
»Mhm.«
»Aber erst später. Sonst bin ich gleich blau. Aber du solltest was trinken. Ach was, wir trinken beide.«
»Mhm.«
»Hey, was ist los? Bist du immer noch so mies drauf? Lachen, Maia, lachen.«
Maia seufzte und sah zu ihrer Freundin.
»Ich war hier schon mal. Wirklich. Ich habe lange nicht daran gedacht, es ist Jahre her.«
Anni hob die Brauen, schloss die Getränkekarte, und legte sie übertrieben langsam auf die Tischplatte.
»Hör mal. Es war ein Traum, ja? Nur ein Traum.«
»Klar.«
»Pass mal auf. Bis die anderen kommen, dauert's eh noch 'n bisschen. Magst drüber reden?«
»Ich weiß nicht ...«
»Na komm schon. Was hat du denn geträumt, damals?«
»Ich war hier. Genau hier, in dieser Bar. Und es war mein Geburtstag.«
»Klingt nicht unheimlich.«
Dann hör' mir doch zu, dachte Maia.
»Wir haben gefeiert und ... nun ja, eben Party gemacht. Du warst auch dabei und Martin und Johannes und Claudia ... wir haben getrunken und gelacht.«
»Ja und weiter?«
»Um Mitternacht - da kam die Wirtin. Und sie ... sie brachte mir einen Geburtstags-Special. Einen Drink, nur für mich. Er war grün.«
»Das ist doch nett. Ich verstehe nicht, wo der Horror dabei ist.«
Du blöde Kuh, dachte Maia, schluckte den Gedanken jedoch runter.
»Ich hab's getrunken. Dann hat sich alles gedreht, die Wände haben sich gebogen und ich hab die Decke über mir gesehen und die Gesichter. Die waren durcheinander, alle Leute - nur die Wirtin nicht. Ich hab sie gesehen, wie sie sich über mich gebeugt hat, sie hat auch was Grünes getrunken. An ihrer Hand hat sie nen Ring gehabt, der war aus Gold, mit einem grünen Stein. Die war ganz seltsam, die Frau - als wäre sie froh.«
»Oha. Und du meinst jetzt, sie hätte dich vergiftet?«
»Ich weiß es nicht. Aber dann, im Traum, bin ich aufgewacht. Das heißt, ich hab geträumt, dass ich aufgewacht bin, und alles ist schwarz gewesen. Ich war in einem Sarg eingesperrt, es hat nach Wachs und ranzigem Fett gestunken. Ich hab's geschafft, den Deckel hochzudrücken, und war mitten auf einer Beerdigung. Alle haben mich angestarrt. Total irre.«
»Komisch.«
»Das ist noch nicht alles. Ich war nicht ich, sondern ich war ... die Wirtin. Ich hab meine Hände angesehen, und sie waren nicht meine, sie waren alt. Und ich hab den goldenen Ring erkannt, den mit dem grünen Stein.«
»Bist du sicher, dass es genau der Ring war?«
»Ja! Einer auf der Gesellschaft um mich herum hat dann gemeint, er sei mein Bruder. Und eine andere Frau mit Damenbart hat gezetert. Dann sind wir zum Italiener und haben gegessen. Dort waren wir aber nicht allein. Noch jemand war gestorben. Da war ein Sarg, vor dem Italiener. Frag mich nicht, wie er dort hinkam. Und neben dem Sarg standen meine Eltern.«
»Was?«
»Ja. Ich war auch gestorben. Ich war zwar tot, aber im Körper der Wirtin.«
»Warte ... du bist in ihrem Körper wieder aufgewacht?«
»Ja!«
»Du träumst vielleicht Sachen. Echt verrückt.«
»Meine Eltern haben mich erkannt. Also ... sie haben die Wirtin erkannt – den Körper, in dem ich war. Sie hätte mich vergiftet, also die Wirtin. Das hat zumindest die Frau mit dem Damenbart behauptet. Und dass ich, also die Wirtin ... dass sie sich umbringen wollte. Mit Gift.«
»Ja aber warum hat sie dich mit umgebracht?«
»Das weiß ich nicht. Ich frage mich das auch. Wirklich, ich hab keine Ahnung. Und auch nicht, warum wir den Körper getauscht haben. Es ist alles so wirr. Aber verstehst du jetzt, warum ich durcheinander bin?«
»Ja. Aber hey ... es war doch nur ein Traum.«
»Nur ein Traum, ja. Nur ein Traum. Aber hier: Der Tisch, die Decke - das ist alles wie in meinem Traum. Nur die Wirtin ist eine andere.«
»Das Mädchen? Das ist nicht die Wirtin.«
»Wie?«
»Das ist Nikki, die Kellnerin.«
»Oh Gott, ich hoffe nur, ich sehe heute die Wirtin nicht.«
»Ach komm, du bist hier und lebst und das war alles sicher nur ein blöder Zufall.«
»Klar.«
Anni nahm die Getränkekarte wieder zur Hand und wirkte unbekümmert. Aber etwas an ihr hatte sich verändert. War sie blass geworden?
»Ich will 'n Jacky-Cola. Du?«
»Hm. Mir egal.«
Nikki, die Kellnerin, brachte zwei Drinks. Schon nach kurzer Zeit fühlte Maia sich besser, die Sorgen waren verflogen. Ihre Freunde kamen nicht, aber es war ihr egal. Sie lachte vor sich hin, alberte herum und alles schien gut - bis unvermittelt die Wirtin an den Tisch kam.
»Hab hier was für dich.«
Maia sah den Drink, den die Wirtin brachte, und erbleichte. Die Welt um sie herum verstummte.
»Was ist das?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
»Ach, ein Geburtstags-Special. Für das Geburtstagskind.« Ihr Lächeln wirkte falsch, fast, als trüge sie eine Maske. Für einen Moment vermeinte sie sogar, einen Schatten über ihre Augen huschen zu sehen.
Plötzlich verstand sie und riss die Augen auf. Der Traum war eine Warnung gewesen! Sie wusste zwar nicht, wer sie warnen wollte, aber eins wusste sie ganz genau: Den Drink würde sie nicht trinken. Sie registrierte die Blicke der anderen Gäste, sie schienen sie gebannt anzustarren. Wussten sie etwas? Die Stille war greifbar. Panik quoll in ihr hoch.
»Was soll das hier, was ist das für ein Spiel?«
»Kein Spiel. Nur ein kleines Geschenk zu deinem Geburtstag. Anni hat es ausgesucht. Nur für dich. Und ich bekomme auch eins, ich habe nämlich auch Geburtstag.«
Annis Gesicht zierte ein selbstzufriedenes Lächeln. Ein grausamer Zug lag auf ihren Mundwinkeln.
»Anni? Aber ... warum ...?«
Die Wirtin legte einen Arm um Anni, welche aufsah und ihr zulächelte.
»Anni ist meine Tochter. Ich bin eigentlich eine glückliche Frau. Nur gefällt mir mein Körper nicht mehr. Er ist so ... alt. So aufgebraucht. Morgen werde ich einen besseren haben. Und du wirst dich ebenfalls, nunja, verändern.«
Sie zwinkerte Maia zu.
»Warum ...?«, sagte sie und ihre Stimme schien ihr nur widerwillig zu gehorchen.
»Warum wir das machen? Unsere Sache. Oder meinst du den Traum? Ein bedauerlicher Unfall. Jack war das.«
»Jack ...?«, krächzte sie.
»Ach komm, tu doch nicht so!«, sagte Anni. »Du hast ihn mir ausgespannt vor zwei Jahren, erinnerst du dich nicht? Und sag bloß nicht, du hättest nicht gemerkt, dass er eigentlich mich wollte! Aber du Schlampe hast dich ja so sehr an ihn rangeworfen, dass er mich einfach links hat liegen lassen. Plötzlich war er dann verschwunden. Komisch, oder? Hast du dich nie gefragt, wo er denn ist? Ich weiß es, Maia. Ich weiß, wo er ist. Er ist nicht mehr wie früher. Er hatte einen Unfall. Und daran bist du schuld, du allein! Er war abgelenkt, eine Sekunde nur, weil er an dich gedacht hat. Und ich werde mich an dir rächen dafür, dass du ihn mir weggenommen hast!«
Maia wollte schreien, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust. Die dunklen Augen der Wirtin richteten sich auf sie.
»Arme Maia. Arme Kleine. Meine Tochter hat mir so viel von dir erzählt. Weißt du – es gibt so viele Dinge, von denen du nichts weißt. Früher mochte sie dich, und wer weiß? Vielleicht wärst du so oder so einmal zu uns gekommen. Unter anderen Umständen. Nunja. Es führt kein Weg daran vorbei. Los, trink den Becher aus. Sofort!«
Maia schluckte und fühlte kalten Schweiß auf ihrem Rücken. Sie musste hier weg! Niemals würde sie aus dem Becher trinken. Mit einer Kraft, die sie sich selbst nie zugetraut hätte, stand sie auf und stürmte an allen vorbei zur Tür. Niemand versuchte sie aufzuhalten. Sie riss die Tür auf. Nur weg hier, schnell! Plötzlich hörte sie ein Grollen hinter sich und drehte sich um. Mitten im Schankraum war ein Schatten aufgetaucht, ein dunkler Nebel aus körperhafter Schwärze. Ein Mann trat aus dem Schatten, sein Gesicht war schrecklich entstellt, tiefe Narben zogen sich wie Ackerfurchen durch sein Gesicht, sein rechtes Auge fehlte. Trotzdem erkannte sie das Gesicht und das Blut gefror ihr in den Adern.
»Jack ...?«
»Maia, warte ...« Seine Stimme war wie Pergament: brüchig und alt.
Das war zuviel. Sie schrie auf und rannte die Treppen hinunter, stürmte blindlings auf die Straße. Die Scheinwerfer sah sie viel zu spät und das Letzte, was sie realisierte, war, dass sie nicht durch Gift sterben sollte.

*​

Die Welt bestand aus Schmerz. Maia fühlte sich, als lägen glühende Kohlen auf ihrer Haut und würden sich quälend langsam in ihr Fleisch brennen. Sie war sicher, dass sie sich in der Hölle befand. Sie konnte die Augen nicht öffnen, und wollte es auch nicht, denn sie fürchtete, das, was sie dann sehen würde, wäre grässlicher als die Schwärze. Nach einer Weile drangen Stimmen in ihr Bewusstsein, verzerrt und leise, als kämen sie aus weiter Ferne.
»Arme Kleine.«
»Ja. Der gute Körper. Ich hätte ihn brauchen können.«
»Was machen wir mit ihr?«
»Lebt sie denn noch?«
»Ja.«
»Wer weiß wie lange noch. Bring sie zu Jack.«
»Zu Jack? Scheiße. Warum?«
»Wenn sie stirbt, ist es gut. Es wird keine Fragen geben.«
»Und was, wenn sie überlebt?«
»Dann, meine Tochter ... dann wird sie eine von uns.«

 

Salve yours,

Erst mal zum Allgemeinen:
Was mir gefällt, ist, dass Du die Sinnlücken, die Zebi lässt, mit einer Handlung füllst. Die Handlung an sich: nun ja, ein wenig Horror, ein wenig Teenager-Eifersuchtsdrama. Die Zombieexistenz Jacks und der beiden Frauen ist angenehm dezent angedeutet.
Allerdings, beim schließen der alten Sinnlöcher, reißt Du neue auf.

Gehen wir einmal davon aus, Jack hat in Maias Traum die Wahrheit gesprochen: Dann müsste Anni spätestens, als Maia den Traum erzählt, klar werden, dass der schöne Plan schief geht. Denn der junge Maiakörper wird ja beerdigt, und zwar mit Maiaseele. Es gelingt nur dem alten Wirtinnenkörper mit Maiaseele, sich aus dem Sarg zu befreien, und so hatten die Untoten sich das wahrscheinlich nicht vorgestellt.

Die Wirtin: wieso ist sie so alt, wenn ihre Tochter gerade mal ein Teenager ist? Altern Zombies schneller? Ist sie eine Spätgebärende? Eher ersteres, denn Jack, der ja auch ein Untoter zu sein scheint, hat ebenfalls eine alte, brüchige Stimme. Warum aber ist Anni dann frisch wie das blühende Leben geblieben? Und wann, wie und warum wurde sie "eine von uns"?

Die vielen Wortdoppelungen sind überflüssig, das kannst Du besser; zudem lassen sich etliche Sätze selbst auf konventionellem Wege eleganter formulieren, ein Beispiel dazu habe ich Dir rausgesucht.

An ein, zwei Stellen baust Du ein hübsches Bild ein: Narben wie Ackerfurchen, ein Gefühl, das wie eine Zecke hängen bleibt. Gerade die Einleitung, als Maias dunkle Vorahnung in ihr Bewusstsein schleicht, könnte mehr vom selben vertragen. Dort bleibst Du sprachlich erschreckend banal.

An etlichen Stellen können Redundanzen gekürzt werden: dass Anni Maia mustert, bevor sie sagt, sie sehe blass aus, muss nicht erwähnt werden. die wörtliche Rede danach erklärt es. Oder, dass die Mädchen auf den Stühlen sitzen, während sie (noch) den Abend genießen.
Der Text kann nru an Dichte gewinnen, wenn Du solche überflüssigen Halbsätze löschst.

Textkrämereien:

Heute war ihr achtzehnter Geburtstag
Mit "Heute" + Vergangenheitsform tue ich mich schwer. Vielleicht besser: "an deisem Tag"?
Aber je näher sie an die Kneipe kamen, desto stiller war Maia geworden, bis sie schließlich überhaupt nichts mehr gesagt hatte Komma und wortlos neben Anni im Auto gesessen war.
Wenn Maia das erste Mal in der Gegend ist, woher weiß sie dann, dass das Auto sich der Kneipe nähert?
das ist schon was Besonderes, hm? Ab heute bist du erwachsen.«
Anni kicherte und Maia lächelte mit. Ja, es stimmte schon.
Sicher war es nur Einbildung und alles war gut. Aber das Gefühl blieb in ihr hängen wie eine Zecke. Nein, etwas war nicht in Ordnung.
Alte Häuser standen Schulter an Schulter Komma und vor einem standen Stühle auf dem Bürgersteig
Sie schluckte Komma und auch Anni musste ihr Zustand wohl aufgefallen sein, das andere Mädchen musterte sie
»Macht nichts, es ist ja lange her
Sie fand keine Antwort (Komma) und so glitten ihre Gedanken ab (Komma) und erneut hatte sie das Gefühl, das alles hier zu kennen. Und es war unangenehm
hatte Maia einmal mehr das Gefühl, in einer Falle zu sitzen
Wieso einmal mehr? Du erwähnst diese Angst hier zum ersten Mal.
Schließlich zog sie die Jacke aus und setzte sich auf einen der Stühle neben Anni
Ach was, wir trinken beide
Bist du immer noch so betrübt
"Betrübt" hört sich im Mund einer Jugendlichen zu schwer an.
habe lange nicht dran gedacht, es ist Jahre her
dauert's eh noch 'n bisschen. Magst drüber reden
Wir haben gefeiert und ... nun ja
Ich hab's geschafft, den Deckel hochzudrücken Komma und war mitten auf einer Beerdigung
Ihre Freunde kamen nicht, aber es war ihr egal. Sie saß auf dem Stuhl und lachte vor sich hin, alberte herum und alles schien gut - bis unvermittelt die Wirtin an den Tisch kam.
Ihr Lächeln wirkte falsch, fast, als hätte sie eine Maske auf.
als trüge sie eine Maske
Sie zwinkerte Maia zu, Übelkeit quoll in ihr hoch.
So, wie es da steht, liest es sich, als sei der Wirtin schlecht.
Nun ja. Es führt kein Weg daran vorbei.
»Ja. Der gute Körper. Ich hätte ihn gut brauchen können.«

Alles in allem hast Du aus einer Rosine Wein gemacht; allerdings müsste der noch ein wenig im Eichenfass nachreifen, im Augenblick ist er mir zu räß.

LG, Pardus

 

Hallo yours,

schon gruselig, aber ich bin in der Hinsicht auch leicht zu beeindrucken. Um die Logikluecken hab ich mir ehlich gesagt, nicht so viele Gedanken gemacht. Insgesamt hat mir der Bearbeitungsansatz gefallen. Allerdings wuerde ich vielleicht nicht den ganzen Traum nacherzaehlen, sondern nur bis zu der Stelle, an der das Maedchen im Koerper der alten Frau erwacht. Auch hier wuerd ich mir die Beschreibungsgelegenheit des Altfrauenkoerpers nicht entgehen lassen.
Was mir nicht gefallen hat, war der Anfang. Der ist langweilig. Die Maedchen sind so fad, der Erzaehlton nichts Besonderes. Und die Dialoge uaeh. Da wuerd ich nochmal drueber.
Und der letzte Absatz, der kann, muss aber nicht. Das Auto ist doch ein ganz schoenes Ende.

Was mir aufgefallen ist: Die Freundin sagt immer "hey" und das kann ich nicht vertragen.

Panik quoll in ihr hoch.
Übelkeit quoll in ihr hoch.
Also ts ts ts. So schoen, dass man sie gleich zweimal verwenden muss, ist die Metapher nun nicht ;)

Mitten im Schankraum war ein Schatten aufgetaucht, ein dunkler Nebel aus körperhafter Schwärze.
ein schwarzer, dunkler Schatten gewissermassen :D

lg
fiz

 

Hallo Pardus!

Danke für deinen Kommentar - der hat mich übrigens wirklich überrascht. Ich selber war ja ganz sicher, einfach nur eine miese Geschichte abgeliefert zu haben, ich bin diesmal am Original beinahe verzweifelt. Makita kann sicher mehrere Opern davon singen.

Es freut mich daher, dass dir zumindest Teile davon nicht ganz nicht-gefallen haben. :)

Mit der Logik, ja. Da hast du voll und ganz Recht. Das war ein Spagat zwischen dem Original und meiner Idee. Ich habe beide etwas angenähert, sozusagen. Das "ES" hab ich ja eh weggelassen, bzw. ich habe darüber nichts erzählt. Aber da kann ich zumindest angeben, ich hätte das Original kopiert. Vor dem Edit gab es das "ES" nämlich noch nicht.

Danke für die Liste! Ich werde sie durchgehen und die Stellen ausbessern.

Hallo feirefitz!

Den halben Traum erzählen? Ja, das ist wieder so ein Spagat. Für meine Geschichte ist es eigentlich nicht notwendig, dass der Traum so ausführlich ist. Da hast du Recht. Aber ich habe mir eben gedacht, okay, Copywrite, also muss ich die Handlung irgendwie hineinstricken. Hm.

Den Anfang sehe ich mir nochmal an, ja. Der kann sicher mehr Spannung vertragen, und die Mädchen etwas mehr Farbe.

ein schwarzer, dunkler Schatten gewissermassen

Ach, das ist Fantasy, irgendwie, da kann man doch Dinge nicht so profan ausdrücken. :) Aber im Grunde hast du natürlich Recht.

Danke auch dir fürs Lesen und für den Kommentar!

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo Yours,
echt krass, was Du aus meiner Story gemacht hast. Schön gruselig, interessante Interpretation und vor allem spannend!
Aber: der Schluss gefällt mir nicht, irgendwie finde ich wertet der das ganze ab oder nimmt auch ein wenig die Spannung. Erinnert mich ein bisschen an die Bücher von Stephenie Meyer, hast Du die gelesen?
zur Logik: ab und an hinkts halt ein bisschen, aber das war bei mir ja nicht viel anders ;o) und dafür, dass Du nciht wirklich die Wahl hattes, welche Geschichte du kopierst, finde ich, hast Du es ziemlich gut gemacht... ;o)
Und es ist für meinen Geschmack zu viel wörtliche Rede.
Die Idee mit Jack gefällt mir... :o)

gby Zebi

 
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Hey yours!

Da Du die Logikopern schon kennst, will ich sie nicht nochmal singen. Da muß man eben ausnahmsweise drüber weglesen, so.
Allerdings hätt ich einiges zum Text, denn der könnte ein paar Streichungen und Straffungen gut gebrauchen. Die Geschichte ist nicht schlecht, nur eben zu weichgeklopft, zuviel Schubidu.

Schon auf dem Hinweg wusste Maia, dass etwas nicht stimmte. Dabei schien eigentlich alles in Ordnung: Heute war ihr achtzehnter Geburtstag und gemeinsam mit ihrer Freundin Anni war sie auf dem Weg zur Kneipe, in der der sie gemeinsam feiern wollten. Eigentlich hätte sie ausgelassen sein sollen, dachte sie, und sich auf den Abend freuen. Aber je näher sie an die Kneipe kamen, desto stiller war Maia geworden, bis sie schließlich überhaupt nichts mehr gesagt hatte und wortlos neben Anni im Auto gesessen war.
Was würgst Du denn da mit dem Plusquamperfekt rum? Muß doch nicht sein. Wenn, dann höchstens beim ersten Verb: ... hatte Maia gewußt, ..., aber warum überhaupt?
Auch ist eigentlich genauso gut wie scheinbar und kommt zu oft vor.
Vorschlag:

Schon auf dem Hinweg wusste Maia, dass etwas nicht stimmte. Es war ihr achtzehnter Geburtstag, und gemeinsam mit ihrer Freundin Anni war sie auf dem Weg zur Kneipe, in der der sie feiern wollten. Statt aber ausgelassen zu sein und sich auf den Abend zu freuen, wurde sie immer stiller, bis sie schließlich (überhaupt nichts mehr sagte und) wortlos neben Anni im Auto saß.

Ja, es stimmte schon. Sicher war es nur Einbildung und alles war gut. Aber das Gefühl blieb in ihr hängen wie eine Zecke. Nein, etwas war nicht in Ordnung. Nur was?
Kürzen. Das Unterstrichene kann gut weg.
Es war nicht das Gebäude, dass ihr Unwohlsein bereitete, es war das Gefühl, hier schon einmal gewesen zu sein, das Gefühl, das Gebäude zu kennen. Sie schluckte und auch Anni musste ihr Zustand wohl aufgefallen sein, das andere Mädchen musterte sie.
Warum hier nicht stattdessen kurz peng:

Sie kannte das Gebäude. Hier war sie schon einmal gewesen! Sie schluckte, und Anni musterte sie.

Sie wusste es ja selbst nicht. Es war alles so unwirklich.
Da machst Du Ene-Mene-Muh und streichst einen dieser beiden Sätze.

Warum hatte Anni seinen Namen erwähnt? Sie fand keine Antwort und so glitten ihre Gedanken ab und erneut hatte sie das Gefühl, das alles hier zu kennen. Und es war unangenehm, das Gefühl, und lastete auf ihrer Seele, zog sie hinab dorthin, wo es dunkel war. Jack, wohin bist du verschwunden? Wie gern hätte sie ihren Geburtstag mit ihm gefeiert, wie damals, vor zwei Jahren.
Vorschlag:

Warum hatte Anni ihn erwähnt? Und wohin war Jack verschwunden, damals, vor zwei Jahren? Maias Gedanken glitten ab. Erneut hatte sie das Gefühl, alles hier zu kennen. Es war unangenehm, dieses Gefühl, es lastete auf ihrer Seele und zog sie hinab, dorthin, wo es dunkel war.

hatte Maia einmal mehr das Gefühl, in einer Falle zu sitzen.
raus
»Ich war hier schon mal. Wirklich. In meinem Traum war es auch an meinem Geburtstag. Ich habe lange nicht drangedacht, es ist Jahre her.«
Streichen. Das kommt später. Kommt es schon hier, verschenkst Du einen Hoppla-Effekt.
Anni hob die Brauen.
»Hör mal. Es war ein Traum, ja? Nur ein Traum.«
»Klar.«
Anni
schloss die Getränkekarte und legte sie übertrieben langsam auf die Tischplatte.
Anni hob die Brauen, schloss die Getränkekarte ...
»Willst du das echt wissen?«
»Klar. Sonst hätte ich ja nicht gefragt, oder?«
Sollte sie davon erzählen? Anni konnte man eigentlich vertrauen. Und immerhin, mieser konnte sie nicht drauf sein und vielleicht wurde es ja wirklich besser, wenn sie davon erzählte.
alles raus
Blöde Kuh, dachte Maia.
da könnte sie doch erstmal denken: Dann hör mir doch zu. Und die Kuh später.
Das ist ja noch nicht alles.
raus
eigentlich war es ein lustiger Abend. Ich meine,
raus
»Ja, und weiter?«
Dann hör mir doch zu, dachte Maia, schluckte den Gedanken jedoch runter.
Hier würde ich die Blöde Kuh einbauen. Den geschluckten Gedanken auf jeden Fall raus.
Komisch oder? Genau wie ich.
raus!
Die war ganz seltsam drauf, die Frau. Fast, als wäre sie froh.«
kürzen
»Oha. Na das ist allerdings Horror. Meinst du, sie hat dich vergiftet?«
Erst ist es gar nichts, und dann ist es Horror? Würd ich auch streichen.
- genau den Ring, den auch die Wirtin getragen hat.
raus
eine andere Frau mit Damenbart kein Komma hat nur rumgezetert
Keiner war wirklich erstaunt. Komisch, oder?
raus!
Noch jemand war gestorben. Da war ein Sarg, vor dem Italiener. Frag mich nicht, wie er dort hinkam, aber er war da.
»Ja. Ich war auch gestorben, wie die Wirtin. Das ist seltsam, oder? Also, ich war zwar tot, aber im Körper der Wirtin, die auch gestorben war
»Ja, aber warum hat sie dich mit umgebracht?«
»Das weiß ich nicht. Ich frage mich das auch. Wirklich, ich hab keine Ahnung.
Zwei Runden Ene-Mene-Muh!
Es ist alles so wirr. Aber verstehst du jetzt, warum ich so durcheinander bin?«
»Oh Gott, ich hoffe nur, ich sehe heute die Wirtin nicht. Aber ich war noch nicht fertig. In meinem Traum bin ich auf meine Eltern zugelaufen und wollte sie umarmen, aber ich bin hingefallen. Kurz drauf war ich wieder in einem Sarg, aber diesmal war alles weich und sanft und ruhig und ich spüre den Sog. Achja, und ich war wieder ich. Also, ich war in meinem Körper. Dann wache ich jedes Mal auf.«
Alles außer dem ersten Satz raus. Davon wird's auch nicht logischer. Nur länger.
»Ach komm, hey, du bist hier und du lebst und das war alles sicher nur ein blöder Zufall.«
»Ich will Abstand 'n Jacky-Cola. Du?«
Nikki, die Kellnerin, brachte zwei Drinks und schon nach kurzer Zeit fühlte Maia sich besser. Sicher war alles nur Einbildung. Sie fühlte sich angenehm leicht, alle Sorgen schienen verflogen zu sein. Ihre Freunde kamen nicht, aber es war ihr egal. Sie saß auf dem Stuhl und lachte vor sich hin, alberte herum und alles schien gut - bis unvermittelt die Wirtin an den Tisch kam.
Viel zuviel Trara. Vorschlag:

Nikki (, die Kellnerin,) brachte zwei Drinks. Schon nach kurzer Zeit fühlte Maia sich (besser,) angenehm leicht, (oder Punkt) die Sorgen waren verflogen. Ihre Freunde kamen nicht, aber es war ihr egal. Sie lachte vor sich hin, alberte herum und alles war gut - bis die Wirtin an den Tisch kam.

oder gar:

lachte vor sich hin und alberte herum. Alles war gut - bis die Wirtin an den Tisch kam.

»Was ist das?«, fragte sie und es gelang ihr nicht, das Zittern aus ihrer Stimme zu verbannen.
how about "mit zitternder Stimme"?
»Ach, ein Geburtstags-Special. Für das Geburtstagskind.« Ihr Lächeln wirkte falsch, wie eine Maske. Für einen Moment vermeinte Maia (sogar,) einen Schatten über ihre Augen huschen zu sehen.
Den Drink würde sie nicht trinken.
Drink trinken? Man kann ihn auch nehmen oder wollen. Diesen Drink werde ich nicht nehmen, Sir! Diesen Drink will ich nicht! Das werde ich nicht trinken!
Zu stark waren die Bilder aus ihrem Traum und die Angst, es könnte Gift sein.
raus
Sie registrierte die Blicke der anderen Gäste, sie schienen sie gebannt anzustarren. Konnte es sein, dass sie davon wussten? Die Stille in der Kneipe war greifbar. Keiner mehr sprach etwas, es schien, als würden sie alle auf etwas warten.
Da könnte durch Raffung mehr Spannung rein, etwa so:

Alle starrten sie an. Wußten sie davon (wußten sie etwas)? (Worauf) warteten sie? Die Stille (in der Kneipe) war greifbar. (Oder: Keiner sprach etc).

Anni hat es sich ausgesucht. Nur für dich.
Ach, das weißt du ja noch nicht.
raus
Sie zwinkerte Maia zu, Übelkeit quoll in ihr hoch.
Es führt kein Weg daran vorbei. Los, trink den Becher aus. Sofort!
Niemand versuchte sie aufzuhalten. Sie riss die Tür auf.
Das finde ich doof. All das Gerede, bevor sie den Becher austrinkt! Und dann trinkt sie nicht, rennt weg, und keiner tut was. Gruseliger wäre ja, wenn sie zuerst unter irgendeinem Zwang wenigstens einen Schluck getrunken und dann, während es wirkt, den Vortrag gehört hätte, mit sich schon vernebelnden ... aber was red ich. Und wegen der Logik. Ach, ach.
Trotzdem erkannte sie das Gesicht und das Blut gefror ihr in den Adern.

Lieben Gruß!
Makita.

 

Hey Makita, vielen Dank für die lange Liste! Das hilft mir sehr, werde mir dafür Zeit nehmen und dann den Text überarbeiten. :)

Danke!

Liebe Grüße,

yours

 

Hey Zebi,

verzeih, hab dich hier ganz übersehen. :)

Deine Frau Meyer kenne ich nicht. Schreibt sie denn gut? Ansonsten ... ich habe hier eine Warteschlange von ca. drei, vier Büchern, und dann muss ich sehen, was ich einreihe.

Danke für deinen Kommentar! Mich freut es, dass es dir zumindest teilweise gefallen hat. Ja, große Auswahl hatte ich ja nicht, aber das war okay. Stellenweise habe ich damit gehadert und gejammert und geklagt, war ich der Kirche, habe meine Sünden gebeichtet - aber es blieb bei der einen, und so musste ich eben aus der etwas machen.

Dir war zuviel Rede drin? Okay. Ich packe gern viel Dialog ein, weil ich den in der Regel besser hinbekomme als wenn ich einfach erzähle.

Makita!

So, nun habe ich überarbeitet.

Das mit dem Trank am Ende - ja, klar hätte sie davon trinken können. Mir würde sogar einfallen, wie ich das schreiben könnte, aber ... es ist ja noch nicht das Ende, und wie soll ich dann noch steigern? Das Ende, also, der Höhepunkt, soll ja die Begegnung mit Jack sein und ihre Flucht.

Obwohl ... ha! Ich könnte es ja beklemmend darstellen.

Naja. Wenn mir eine gute Möglichkeit einfällt, ergänze ich die Geschichte. Und die Logik? Ja, die Logik. Ach. Hm.

Danke für den Kommentar! Und bis bald ...

yours

 

Hallo yours,

sehr gelungenes copywrite, ausgenommen das Ende. (Ich weiß, ich plappere hier nach)

Irgendwie kommt es mir so vor, als ende die Geschichte in dem Moment, als es richtig spannend wird. Vielleicht lohnt hier eine Fortführung?

lg
Dave

 

Hey Dave,

danke dir fürs Lesen und den Kommentar. Hm, das Ende. Ich bin nie gut darin, Dinge zu Ende zu führen, scheint mir. Ich bekomme das nämlich oft zu hören.

Ja. Sicher hätte man das ganze weiterführen können. Aber eine Auflösung zu machen wird schwer. Immerhin ist ja alles ins Chaos gestürzt, und das würde bedeuten, die Geschichte müsste sehr, sehr, sehr viel länger werden, um das alles wieder geradezuziehen.

yours

 

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