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Warum die Berge an manchen Stellen höher sind

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24.01.2009
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Warum die Berge an manchen Stellen höher sind

Schön hat es Martina hier, denke ich und inhaliere den Anblick der Berge, die frische Luft und das Kuhglockengebimmel. Bayrisches Alpenland wie gemalt und ich mittendrin. Man könnte gleich und hier eine Kamera aufbauen und einen Heimatfilm drehen. Frau im Dirndl trifft auf neu eingetroffenen Tierarzt, natürlich ist der Junggeselle, und gemeinsam retten sie eine Gämse, die angeschossen zurückgelassen wurde. Happy End mit rosa Herzen und im Hintergrund des Abspanns üppig blühende Geranien an den Balkonen eines Holzhauses. Ja, genau so einen Film könnte man von Martinas Terrasse aus drehen.
Meine alte Schulfreundin legt mir ihre Hand auf die Schulter und holt mich aus meiner Gedankenwelt zurück in die Realität.
„'Tschuldigung. Wollt dich nicht erschrecken“, sagt Martina und reicht mir einen Pott Kaffee.
Ich schwenke den Blick von den Bergen zum Pool. Mein Sohn Finn tobt nach stundenlanger Autofahrt seinen Hippeldrang aus. Ja, Martina hat es schön hier. Schöne heile Welt. Familie, Haus, Garten, Pool. Einer der Gründe, warum ich noch nie von fast Dänemark bis nach fast Österreich gefahren bin. Ich wollte keine Auszeit aus meinem Leben für einen Schnupperkurs im: So könnte es auch sein - Leben.
Ausreden erfand ich viele; Finn krank, ich krank, Sturmwarnung, meine Pension ausgebucht, Handwerker im Haus, Auto kaputt, ein Regenwurm hat sich ein Bein gebrochen, weiß der Fuchs.
Dabei gönne ich das alles Martina. Ich freue mich für sie. Gerade jetzt freue ich mich für sie.

„Schön, dass die Jungs sich so gut verstehen“, sagt Martina, nachdem wir die Kinder ins Bett verfrachtet haben. Sie öffnet eine Flasche Merlot, stellt Käse, Obst und Brot auf den Tisch.
„Ja“, sage ich und fühle mich gleichfalls erleichtert. Finn ist fünf, Martinas Sohn Aron acht. Ob sich der Große mit dem Kleinen abgibt, war das unbekannte x in der Reiseplanung. Ich konnte nur hoffen, die zwei würden sich vertragen und mir dadurch ein paar Momente der Ruhe bescheren.
„Aron hat nicht viele Freunde“, sagt Martina. „Ich glaube, es liegt irgendwie daran, dass er seinem Alter voraus ist.“
„Voraus?“, frage ich.
„Na ja. Er ist seinen Spielgefährten einfach überlegen. Cleverer als sie, also nicht unbedingt intelligenter, weiß Gott nicht, aber irgendwie, ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, soziale Intelligenz trifft es vielleicht.“
„Das ist sicher auch hart für dich“, sage ich. Für mich wäre es jedenfalls furchtbar, wenn Finn niemanden zum Spielen fände.
„Mir tut es einfach für Aron leid. Er kann doch nichts dafür.“
„Nein“, sage ich und sehe Aron vor mir, der groß und kräftig für sein Alter ist. Vielleicht gibt er sich ja tatsächlich mit einem Fünfjährigen ab, weil er ein ausgeprägtes Sozialverhalten hat. Aber warum meiden ihn Kinder seines Alters dann? So ganz kann ich mir keinen Reim drauf machen, aber ich nicke mitfühlend.
„Lass uns über dich reden. Du bist ja zum Entspannen hier, nicht um für mich die Psychotante zu spielen. Wie geht es dir?“
„Ich bin müde“, sage ich ehrlich, weil der Wein mir gerade den Rest gibt. „Von der langen Fahrt, von der Luft, von meiner Pension, vom Alleinsein, von allem eigentlich.“
Martina legt ihre Hand auf meine. "Eine Woche nur wir beide. Wie früher."
Ich lächle. Das ihr Mann gerade auf einem Kongress weilt, war mir mehr als recht.
„Ich verwöhne dich und du redest dir den ganzen Ballast von der Seele. Guck, der Watzmann da drüben, auf den schaufeln wir all deine Sorgen und die Bergsteiger freuen sich, weil sie noch ein paar Meter höher kraxeln können.“
Ich lächle über die Idee, die Alpen wären Sorgenberge. Wie viele beschissene Leben es wohl brauchte, sie zu dieser Größe aufzutürmen?
Martina lässt meine Hand los und schenkt uns Wein nach.
Ihre Bemutterung fühlt sich gut an und erst jetzt, in diesem Moment, stelle ich fest, was für ein Wrack ich eigentlich bin. Ein bisschen Wein, ein bisschen Käse, ein paar liebe Worte und ich könnte vor Rührung losflennen.

Am nächsten Tag fahren wir mit den Kindern zur Wimbachklamm. So mit dem tosenden Wasser unter uns und nur noch Rauschen in den Ohren, da denke ich an zu Hause. An die stürmischen Tage und Nächte bei uns am Meer und an das marode Dach meiner Pension, für das ich kein Geld habe. Ich sehe mich bei Unwetter am Fenster zittern, weil ich mich vor einer Ladung herabfallender Ziegel fürchte.

Nachmittags liegen Martina und ich faul in der Sonne. Mit eiskaltem Zitronenwasser, Melone und Schokoladeneis. Wir baden in Kindheitsgeschichten und stellen fest, wie grausam wir zu manchen Verehrern aus Jugendzeiten waren. Als das Telefon klingelt, verschwindet Martina im Haus. Ich schließe die Augen und genieße die Stille. Einfach nur Ruhe, wie schön sich das anfühlt, bis die Kinder auftauchen. Ich weigere mich, die Augen zu öffnen, den Moment wieder herzugeben und doch springe ich auf, als ich Arons Stimme höre.
„Setz dich und friss Gras! Wenn du nicht frisst, gibt es drei Stockhiebe!“
Um Finns Hals liegt eine Hundeleine. Mein Sohn kauert auf dem Rasen und zupft Löwenzahnblätter. Aron steht hinter ihm, einen Knüppel durch die Luft schwingend. Er hat sich ein Bettlaken um den Körper geschlungen, während mein Sohn nackt ist.
„Du musst das Gras in echt fressen“, herrscht Aron ihn an.
„Hör sofort damit auf“, schreie ich, während ich mich auf Finn stürze. „Lass die Leine los. Hörst du! Und leg den Knüppel weg.“
Ich nehme meinen Sohn in den Arm und öffne das Halsband.
„Du musst kein Gras essen“, sage ich und streichle sein Haar.
Finn guckt mich an, als wäre ich eine Irre.
„Aber wir spielen doch nur“, sagt er schließlich.
„Und was soll das für ein Spiel sein?“, frage ich.
„Aron ist Cäsar und ich bin sein Sklave“, erklärt mein Sohn mir stolz. Mir kommt die Galle hoch. Aron grinst und Finn befreit sich aus meiner Umarmung, legt sich die Leine wieder um den Hals. Ich nehme sie ihm erneut weg. „Geh ins Haus und zieh' dir was an. Das Spiel ist zu Ende.“
„Aber warum denn?“
„Weil ich es sage. Und jetzt geh. Bitte!“
Finn steht auf, zieht einen Schmollmund und stampft bockig davon.
„Und du mein Freund“, ich versuche ganz ruhig zu sprechen, was mir nur kläglich gelingt, „du unterlässt solche Spielchen. Hast du mich verstanden!“
„Du darfst mir nichts verbieten. Du bist nicht meine Mutter“, sagt Aron.
„Ich bin nicht deine Mutter, aber ich verbiete dir, Finn zu befehlen, er solle Gras essen. Ich verbiete dir, ihn nackt an einer Leine herumzuführen und ihm Stockhiebe anzudrohen.“
Aron beginnt zu schreien, als hinge sein Leben davon ab. Martina stürzt aus dem Haus, das Telefon noch am Ohr. Verdattert trete ich einen Schritt zurück und beobachte, wie sich Arons Gesicht tiefrot färbt und irgendwie aufbläht.
„Was?“, fragt Martina, als sie bei uns ist.
„Sie wollte mich schlagen“, heult jetzt Aron und zeigt mit dem Finger auf mich.
Mir bleiben vor Entsetzen alle Worte weg, und weil ich sprachlos bin, wedle ich wie bekloppt mit den Händen.
„Das ... ich wollt' nicht. Ich würde doch nie ...“, stammle ich schließlich.
Martina mustert mich, als wäre ich ein Schwein und sie muss jetzt entscheiden, ob es fett genug zum Schlachten sei. Ich gebe mir alle Mühe, ganz dünn auszusehen.
„Wirklich nicht“, beteuere ich nochmals.
Eine Frauenstimme quäkt aus dem Telefon: „Hallo? Alles in Ordnung? Was ist da los?“ Martina würgt kurzerhand das Telefonat ab und kniet vor ihrem Sohn nieder. Aron quetscht sich ein Tränchen aus dem Auge.
„Du darfst Mama jetzt nicht anlügen. Wollte Lena dich wirklich schlagen?“ Dabei streicht sie sanft über seine Wangen.
„Bestimmt wollte sie das. Sie war total gemein.“
„Schon gut. Mama ist jetzt da. Niemand wird dich schlagen, hörst du? Ich verspreche es dir.“ Dann gibt sie Aron einen Kuss. „Du darfst dir jetzt eine Tafel Schokolade holen. Aber gib Finn davon ab.“
Kaum hat Martina den Satz beendet, stürmt Aron in Richtung Küche.
„Ich hab, … ich wollt' wirklich nicht. Ich habe ihn nicht angerührt“, setze ich erneut an, aber Martina winkt ab.
„Er macht gerade eine schwierige Phase durch. Er ist so unglaublich sensibel“, sagt sie, aber ich kann hören, wie ein Rest Unsicherheit in ihrer Stimme mitschwingt.
Sensibel ist eine hübsche Umschreibung für sadistische Spielchen, denke ich, halte es aber aus irgendeinem Grund für unklug, Martina jetzt über die Situation aufzuklären. Ich werde es ihr sagen, später, wenn die Unsicherheit aus ihrer Stimme fort ist.

„Man könnte glauben, sie sind Geschwister“, sagt Martina.
Ich lege mir eine Decke über Beine und Füße, ich friere, während Martina noch immer im T-Shirt neben mir sitzt. Die Kinder sind im Baumhaus, wir sehen die Lichter ihrer Taschenlampen durch die Fenster tanzen. Seit heute Nachmittag bin ich unter Hochspannung, wenn Finn nicht in meiner Nähe ist. Der Abend im Baumhaus war die beste Idee, die ich hatte. Von der Terrasse aus habe ich die beiden im Blick. Finn und Aron. Vor allem Aron. Ich gucke ständig auf die Uhr und hadere, weil Finn schon seit einer Stunde ins Bett gehört. Aber auch er hat Urlaub, ich will ihm nicht den Spaß verderben.
„Und? Hast du dich schon ein bisschen erholt?“, fragt mich Martina und ich greife das Stichwort dankbar auf, schließlich muss ich ihr noch von den grausamen Spielchen ihres Sohnes erzählen. Als ich meinen Bericht abgeschlossen habe, verzieht Martina das Gesicht. Ich weiß nicht, wie ich es deuten soll, ob sie mir glaubt oder ob sie es mir übel nimmt, das Thema nicht als beendet anzusehen. Schließlich lacht sie.
„Was ist daran komisch?“, frage ich.
„Kinder sind grausam. Weißt du doch.“
„Das finde ich auch nicht komisch.“
„Du hast recht.“ Martina wird ernst. „Erinnerst du dich, wie wir deine Schwester am Wäscheleinenpfosten, am Marterpfahl, angebunden haben und dann zum Baden gingen?“
Natürlich erinnere ich mich. Am Abend schlug mein Vater mir zwei Mal ins Gesicht. Eine rechts, eine links. Es war das erste und einzige Mal, dass er mich schlug. Ich schweige.
„Wir haben sie in der prallen Sonne stehen lassen“, fährt sie fort.
Ich sehe Mutter vor mir, wie sie mit Karin aus dem Krankenhaus kam. Krebsrote Haut und einen Sonnenstich, so endete es damals für meine Schwester. Karin war sechs, ich neun. Ich wollte Karin einfach nur nicht mit zum Strand nehmen, einmal nicht meine kleine Schwester am Rockzipfel haben.
„Aber wie kommt Aron auf solche Spiele?“, frage ich. Meine Beweggründe von damals kenne ich, Arons dagegen sind mir ein Rätsel.
„Vielleicht hat er es von einem anderen Kind. Vielleicht aus irgendwelchen Geschichtsbüchern, Bildern aus dem Fernsehen, was weiß denn ich. Guck dir die beiden doch an. Sie sind ein Herz und eine Seele. Warum sollte Aron Finn etwas antun?“
Ich überlege, ob ich vielleicht doch zu dünnhäutig bin. Ob ich nicht zu sehr die Übermutter spiele? Aber verdammt, es war nicht in Ordnung, was wir damals mit Karin machten und heute war es mein Sohn, der Gras fressen sollte, der an der Leine hing und über dem Aron seinen Knüppel schwang. Vielleicht würde Martina es anders sehen, wenn die Rollen vertauscht gewesen wären.
„Bitte, Lena“, sagt Martina. „Du reibst dich auf. Du bist alleinerziehend, selbstständig, immer an der Kante zum finanziellen Desaster. Du kannst nicht die Welt verbessern, Kinder sind nicht immer nur niedlich.“
„Ich will die Welt nicht verbessern“, sage ich trotzig.
„Doch, das willst du. Und Hilfe kannst du auch keine annehmen.“
Wie kommt Martina jetzt darauf? Wieso sitze ich jetzt auf der Anklagebank? „Das ist nicht wahr!“
„Ach?“ Martina legt den Kopf schief und guckt mich skeptisch an. „Und warum wolltest du dann nicht, dass Karin für eine Woche in der Pension einspringt?“
„Es ist Karins Urlaub“, sage ich. „Sie braucht ihn doch auch, bei ihrem Job.“
„Sie selbst hat es angeboten. Für sie ist es in Ordnung. Verstehst du? Das Problem hat nicht Karin, sondern du.“
„Sonst noch was?“, frage ich und hoffe, wir können das Thema als beendet ansehen.
„Ja.“
„Was?“
„Geh' zur Bank und nimm eine Scheißhypothek für die Dachreparatur auf. Warte nicht, bis das Haus über deinem Kopf wegfault.“
In mir zieht sich alles zusammen. Die Kälte kriecht durch Decke und Strickjacke.
„Ich denk drüber nach“, sage ich. Zu mehr fühle ich mich nicht in der Lage. Es ist höchste Zeit Finn ins Bett zu bringen.

Den ganzen nächsten Tag verbringe ich damit, mich zurückzuhalten, meinen Sohn nicht der totalen Kontrolle auszusetzen. Martina quält mich nicht mit Vorwürfen. Aron spielt keine komischen Spiele. Am Abend fühle ich mich wirklich schon viel besser als bei meiner Ankunft. Die Kinder sind wieder im Baumhaus, aber heute schicke ich Finn doch eher ins Bett, ich hatte den ganzen Tag das Gefühl, er sei nicht ganz fit.
Als ich später selbst hochkomme, ist mein Sohn noch wach. Alle Lampen im Zimmer sind angeknipst.
„Was ist denn los?“, frage ich.
„Ich habe so Angst vor dem Müller.“
„Vor welchem Müller denn?“
„Vor dem, der kleine Kinder isst.“
„Hat dir Aron von dem Müller erzählt?“
„Ja“, sagt Finn. „Der Müller hat nur ein Bein, ist aber trotzdem ganz schnell. Und er hat Glasaugen, mit denen er ganz gut gucken kann. Auch in der Nacht. Und er hat nur vier Zähne. Die sind aber von einem richtigen Löwen, gar keine Menschenzähne.“
„Das ist aber ein gruseliger Müller“, sage ich und wiege Finn sacht hin und her. „Und weißt du was? So einen Müller gibt es gar nicht. Das ist ein Märchen, was Aron dir erzählt hat.“
„So ein Märchen wie das von Hänsel und Gretel?“
„Genauso ein Märchen. Und es beginnt mit: Es war einmal.“
„Nein. Aron hat gesagt, der Müller lebt und holt sich jeden Monat ein Kind.“
Verflucht sei dieser Bengel. Kein Wunder, dass Aron keine Freunde findet.
„Da hat der Aron aber ganz kräftig geschwindelt. Glaub' mir, es gibt keinen solchen Müller. Man kann mit einem Bein auch überhaupt nicht laufen. Da fällt man nämlich um.“
„Aber er kann hopsen. So wie ein Känguru. Ganz schnell und ganz weit.“
„Das ist alles ausgedacht. Das stimmt nicht. Verstehst du? Es ist nur eine Geschichte.“
„Wirklich?“
„Ganz bestimmt“, sage ich. „Es gibt keinen Müller hier.“
„Bleibst du jetzt hier?“
„Ja. Ich passe auf uns auf. Versprochen.“
Finn kuschelt sich in seine Decke. Ich nehme seine Hand in meine, warte bis er eingeschlafen ist, lausche seinem Atem und bewache den kleinen Körper.
Gruselgeschichten gehören zu einem Sommerabend. Alles normal. Ja, genau das wird Martina sagen, wenn ich ihr von der Müllergeschichte erzähle, und genau deshalb werde ich ihr davon nichts erzählen. Am Ende zeigt ihr Finger nur wieder auf mich.

In der Küche schnipple ich den Salat, Martina bastelt Grillspieße, und wir lachen über jeden Scheiß, albern wie Teenager sind wir.
Und mitten hinein in meine gute Laune fragt Martina, ob ich es mir überlegt hätte, das mit der Hypothek. Bei dem Grundstück sei das mit der Bank ja nur eine Formalität.
„Und wenn ich die Raten nicht aufbringe?“, frage ich und meine gute Laune landet mit den Zwiebelschalen in der Schüssel für den Kompost.
„So arg?“
Ich nicke.
„Wenn du die Rate mal einen Monat nicht aufbringen kannst, zahle ich sie für dich. Zinnloser Kredit. Ich weiß, ich werde das Geld von dir zurückbekommen“, sagt Martina.
„Danke“, sage ich, und weiß, ich werde ihr Angebot nicht annehmen.
Aron rettet mich davor, das Thema weiter auszudiskutieren. „Finn hat mein Autogramm vom Neuer schwarz gemacht!“
Mein Sohn steht hinter ihm.
„Hast du das?“, frage ich ihn. Finn nickt. „Warum?“
„Weil Aron zu mir gesagt hat, ich bin ein blöder Schlappschwanz.“
Martina stöhnt, ich rolle mit den Augen.
„Wie? Schwarz gemacht?“, fragt Martina.
„Er hat es übermalt. Und jetzt sieht man die Schrift nicht mehr.“
„Oh“, sagt Martina. Zu mir sagt sie: „Das Autogramm hat er von ihm persönlich bekommen. Aron ist ein großer Bayern-Fan. Wie sein Vater.“
„Und nun?“, frage ich, irgendwie an alle in diesem Raum gerichtet.
„Finn muss mir ein neues Autogramm besorgen. Aber der Neuer muss es mir selbst geben, sonst zählt es nicht.“
Martina seufzt, ich stöhne.
„Und warum hat der Aron zu dir gesagt, dass du ein blöder Schlappschwanz bist?“, frage ich jetzt Finn.
„Weil ich immer beim Boxen verliere.“
„Ihr boxt?“ Sofort schrillen in mir die Alarmglocken.
„Playstation“, sagt Aron.
Ich atme auf. „Und wieso hast du es nicht verhindert, dass Finn das Autogramm bemalt hat?“
„Weil ich gespielt hab.“
„Allein?“, frage ich.
„Natürlich allein. Mit ihm macht das ja keinen Spaß.“
Martina holt eine Tafel Schokolade aus der Schublade und schickt die Kinder aus der Küche.
„Wir haben ein Problem“, sagt sie.
„Ich habe ein Problem. Weil ich nicht weiß, wie ich den Neuer dazu bringen soll, deinem Sohn persönlich ein Autogramm zu übergeben“, sage ich halb im Scherz, halb im Ernst.
„Du nimmst das nicht wirklich ernst, oder? Du hast ja keine Vorstellung davon, was diese Karte für Aron bedeutet.“
Nein, habe ich nicht. Aber es ist mir auch Schnuppe. Soll er doch froh sein, dass er ständig gegen den kleinen Finn gewinnt. Aber nein, der große Aron muss ihn auch noch beleidigen. Das alles sage ich nicht. Stattdessen sage ich: „Ich kann mich nur für Finn entschuldigen.“
„Das macht es für Aron nicht besser.“
„Was soll ich deiner Meinung nach tun? Eine Schokoladenfabrik ausrauben?“ Das hätte ich nicht sagen sollen, denn Martina dreht sich weg und bastelt weiter an ihren Fleischspießen. Ich schnipple, nein hacke, weiter Salat. Wir schweigen eine gute Stunde und beim Abendessen versuchen wir so zu tun, als hätte das Gespräch in der Küche nie stattgefunden.

Am nächsten Tag wandern wir mit den Kindern zu einer Alm. Finn ist von all den Kühen ganz angetan, obwohl es die bei uns im Norden ja auch gibt. Nur stehen die Kühe hier nicht hinter Zäunen und bimmeln mit ihren schweren Glocken, wenn sie umherziehen. Martina ist in der Almstube, um Buttermilch, Kaffee und belegte Brote zu kaufen. Ich sitze an einem der Tische draußen und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Die Jungs spielen direkt hinter mir auf der Wiese.
„Hast du Lust auf eine Mutprobe?“, höre ich Aron fragen.
„Mutprobe?“, fragt Finn.
„Das ist eine Aufgabe und wenn man die erfüllt, ist man ein Held.“
„Ja“, sagt Finn.
„Siehst du die Kuh mit den Hörnern und dem Ring in der Nase?“
„Was ist mit der?“
„Geh zu der hin und ziehe ganz kräftig an dem Ring“, sagt Aron.
Entsetzt springe ich auf: „Auf keinen Fall machst du das!“
„Aber, dann bin ich ein richtiger Held“ strahlt Finn.
„Du sollst nicht jeden Mist glauben, den Aron dir erzählt.“ Mein Puls ist auf 180, innerlich sehe ich ein Rindvieh meinen Sohn zertrampeln. Der kleine Psychopath steht mit verschränkten Armen vor mir und grinst.
„Was soll der Scheiß?“, frage ich ihn.
„Schlag mich doch, wenn du dich traust.“
Und genau das tue ich. Ich hole aus und pfeffere ihm eine.
Hinter mir klirrt Geschirr. Martina muss in diesem Moment herausgekommen sein. Sicherlich liegen da jetzt eine Menge Scherben auf dem Boden.
Ich drehe mich nicht um. Ich suche nicht Martinas Blick oder nach Worten, die um Verzeihung bitten. Ich sehe die Alpen, die Wiese, die Kühe mit ihren Glocken, ich höre den Bach plätschern, mein Sohn weicht drei Schritte von mir, Aron brüllt los.

 

Hey Jizzle,

ich bedanke mich für deine Zeit und deine Rückmeldung, auch wenn ich sie nicht so ganz verstehe. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich als Autorin so ganz anders und "befangen" auf den Text blicke, als ein unbefangener Leser.

--> Klingt ein bisschen nach den Meldungen der letzten Tage. Hättest du die Vorgeschichte nicht erwähnt, könnte man denken, Männer seien grundsätzlich böse und Frauen die Opfer. (Die Kölner Sylvester-Nacht reloaded quasi)

Gibt gar keine Männer in der Geschichte ... oder soll Aron jetzt für die gesamte Männerschaft der Welt herhalten? Als Sinnbild der Männlichkeit schlechthin? Da frag ich mich doch, wer von uns beiden in Stereotypen denkt? Ich wäre nicht mal auf die Idee gekommen, Aron als ein Alleinträgermodel zu klassifizieren. Und was machen wir dann mit dem feigen Finn? Den streichen wir einfach aus der Geschichte oder was? Oder wird der später auch Vergewaltiger?

Für mich bleibst du leider auf der sicheren Seite und riskiert nichts, außer mit der Ohrfeige, die ich aber für zu erzwungen halte. Ich kann sie nicht nachvollziehen.

Dein gutes Recht. Das kann ich auch irgendwie nachvollziehen. Alles andere aus deinem Kommentar eher weniger. Das fängt schon damit an, dass wir scheinbar verschiedene Definitionen von Sterotypen haben und ich in deinen Beispielen keine erkennen kann. Es sei Dir aber unbenommen, die Geschichte als zu alltäglich, zu flach, zu wenig "revolutionär" zu empfinden.

Besten Gruß, Fliege

jimmysalaryman schrieb:
Müssen wir demnächst auch Judith Butler lesen, bevor wir hier was kommentieren dürfen?

Ja! :D


Hey Dion,


Den Titel „Warum die Berge an manchen Stellen höher sind“ finde ich nichtssagend bis irreführend, ... Besser wäre vielleicht ... Oder eben der ursprüngliche Titel.

Das haben jetzt schon einige gesagt. Inzwischen habe ich mich aber irgendwie dran gewöhnt. Nichtssagend ... ja wahrscheinlich, aber es klingt hübsch :).

Ich habe Mütter gekannt, die ihren Söhnen alles durchgehen ließen. Sie waren selbstverständlich gegen jede Gewalt, aber ihr Sohn durfte, ja musste sich schon im Kindergarten mit anderen Kindern schlagen, weil aus ihm halt ein „richtiger“ Mann werden sollte und kein Schlappschwanz.

Manchmal kann man sich nur wundern. Ach so eine Geschichte für die Wundertüte.

Die Geschichte ist gekonnt geschrieben: ...

Ich danke. Und man hört das schon auch gern.

Aber die Geschichte ist aus der Sicht der Ich-Erzählerin geschrieben, und die darf natürlich denken, dass das andere Kind ein Psychopath ist, während seine Mutter denkt, ihr Sohn ist den anderen Kindern im sozialen, d.h. zwischenmenschlichen Bereich überlegen, was auch stimmen dürfte: Es gibt halt Cäsaren und Sklaven auch heute noch, wenn auch nur im übertragenen Sinn, und was einer mal werden wird, zeigt sich schon sehr früh.

Ja, da ist wohl was dran. Ich denk ja, die beiden Mütter sehen hier Extreme. Die eine huldigt, die andere sieht den personifizierten Teufel. Emotionen verfälschen immer die Wahrnehmung. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen liegen.

Und das gilt für alle Personen: Sie sind, was sie sind. Man muss sie auch so nehmen – eine Geschichte ist kein Wunschkonzert, politische Korrektheit wäre hier falsch.

Danke! Ich bin ganz bei Dir.

Das Ende, das manche so super finden, finde ich schon ein bisschen dick aufgetragen.

Damit stehst Du ja nicht allein da.

Ich meine: Ich-Erzählerin knallt dem Aron eine, dessen Mutter kommt genau in dem Moment hinzu, und ihr eigener Sohn weicht von ihr weg, das wirkt schon ein wenig konstruiert,

Ja, da kommt schon einiges zusammen. Ich könnt mir aber nur vorstellen, Martinas Erscheinen wegzulassen. Finns Rücktritt, das geschieht sicher nicht bewusst von dem Jungen. Das halte ich nicht unbedingt für konstruiert. Ich glaub auch nicht, dass er tatsächlich von der Mutter zurückweicht, eher aus Angst oder Befremdung.

... wenn auch nach wie vor glaubhaft. Und das ist das Hauptkriterium: Eine Geschichte muss glaubhaft sein, es sei denn, sie ist ein Märchen.

Schön, wenn es denn doch noch so empfunden werden kann. Und ja, am Ende ist genau das wichtig für mich. Funktioniert nicht bei allen, klar, aber schön eben, wenn doch.

Auch Dir vielen Dank für Zeit und Worte!
Ich arbeite mich auch noch bis zu Dir vor :).

Beste Grüße auch an Dich, Fliege

 
Zuletzt bearbeitet:

Ach Fliege,
ich bin jetzt über zwei Jahre kaum mehr hier gewesen, und du kannst es immer noch. Wunderbare Geschichte, und lass es mich dir als Vater sagen, lustig, ja in der Tat, aber auch so herrlich wahr... das finde ich sowieso einer deiner Stärken neben deinem offenkundigen Schreibtalent. Bei dir habe ich immer das Gefühl, das ist rund, das ist richtig so, da ist nichts gestellt, die Personen reden wirklich so. Ich glaube, ich bin ein Fan ;)...
Macht mir die Stimmvergabe nicht einfacher, aber in diesem Fall... na ja, ruhig mit den jungen Pferden, es fehlen noch einige Geschichten, die ich lesen muss.

Kurze textliche Anmerkungen...

„Tschuldigung. Wollt dich nicht erschrecken“,
Müsste wohl so geschrieben werden: ‘Tschuldigung

„Aron hat nicht viele Freunde“, sagt Martina. „Ich glaube, es liegt irgendwie daran, dass er seinem Alter einfach voraus ist.“
„Voraus?“, frage ich.
„Na ja. Er ist seinen Spielgefährten einfach überlegen. Cleverer als sie, also nicht unbedingt intelligenter, weiß Gott nicht, aber irgendwie, ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, soziale Intelligenz trifft es vielleicht.“
„Das ist sicher auch hart für dich“, sage ich. Für mich wäre es jedenfalls furchtbar, wenn Finn niemanden zum Spielen fände.
„Mir tut es einfach für Aron leid. Er kann doch nichts dafür.“
Herrlich, du glaubst nicht, wie oft ich das in den vergangenen sechs Jahren gehört habe. Und vielleicht sogar einmal selbst gesagt habe :D ;)

Martina mustert mich, als wäre ich ein Schwein und sie muss jetzt entscheiden, ob es fett genug zum Schlachten sei. Ich gebe mir alle Mühe, ganz dünn auszusehen.
Wunderbar! Werde ich irgendwann mal ganz dreist klauen. Noch nicht in diesem Jahr, um nicht aufzufallen, vielleicht auch noch nicht im nächsten, aber dann ganz sicher... ;)

„Genau so ein Märchen. Und es beginnt mit: Es war einmal.“
Genauso wird genauso zusammengeschrieben, es sei denn, du wolltest schreiben: „Genau, so ein Märchen.“

„Finn hat mein Autogramm vom Neuer schwarz gemacht“, sagt er.
Ich komme kaum durch die Geschichten bis zum Fixtermin, deswegen verzichte ich auf die Lektüre der Kommentare. Aber hier bin ich – auch ohne sie gelesen zu haben – sicher, dass das schon jemand geschrieben hat: Braver Junge!
Und um noch was Eigenständiges hinzuzufügen: Nur der HSV!!!


„Weil ich immer beim Boxen verliere.“
„Ihr boxt?“ Sofort schrillen in mir die Alarmglocken.
„Playstation“, sagt Aron.
:D Ich finde das witzig. Richtig witzig! Nur mal so als Rückmeldung!

Usw, usw...

Vier Sätze vorm Ende dachte ich übrigens, hey, hier kann sie doch nicht aufhören, die Geschichte ist doch noch lang nicht zu Ende erzählt. Und kaum war ich fertig, dachte ich: Nee, ist rund!
Kompliment.

Wie üblich ziemlich geflashte Grüße,
svg

 

Liebe Fliege,

gerne noch einmal gelesen - bin als Preisrichter unterwegs :)

Zwei Winzigkeiten von mir:

von fast Dänemark bis fast nach Österreich
"fast Dänemark" finde ich sehr schön, noch mit "fast Österreich" verstärken? Also "von fast Dänemark bis fast Österreich"

die Alpen wären Sorgenberge
"die Alpen wären ein Sorgengebirge"? Die Alpen sind als Gebirge für mich mehr als nur Berge. Und es kommen garantiert genug Sorgen für ein Gebirge zusammen ;)

Viele Grüße
oheim

 

Hallo Fliege,

auch ich mache gerade noch mal die Runde durch alle TdM-Geschichten, bevor ich meine Stimmen abgebe. Deine haut mich auch beim erneuten Lesen wieder um, an dem Häkchen werde ich wohl nicht vorbeikommen. ;)

Zwei Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen:

'So könnte es auch sein' - Leben
Leerschritte um den Bindestrich gehören weg.

„BitteKomma Lena“, sagt Martina.

Grüße vom Holg ...

 

Hey svg,

wie schön! Hab ganz viel lieben Dank!

Wunderbare Geschichte, und lass es mich dir als Vater sagen, lustig, ja in der Tat, aber auch so herrlich wahr...

Das freut doch. Also, ich habe mich sehr gefreut darüber.

Bei dir habe ich immer das Gefühl, das ist rund, das ist richtig so, da ist nichts gestellt, die Personen reden wirklich so.

Darüber auch.

Kurze textliche Anmerkungen...

Fehler besser ich demnächst aus. Muss erst noch schnell ganz viel lesen ...

Herrlich, du glaubst nicht, wie oft ich das in den vergangenen sechs Jahren gehört habe. Und vielleicht sogar einmal selbst gesagt habe :D

Hehe

Wunderbar! Werde ich irgendwann mal ganz dreist klauen. Noch nicht in diesem Jahr, um nicht aufzufallen, vielleicht auch noch nicht im nächsten, aber dann ganz sicher...

Ja so was aber auch ;).


Genauso wird genauso zusammengeschrieben, es sei denn, du wolltest schreiben: „Genau, so ein Märchen.“

Aber hier bin ich – auch ohne sie gelesen zu haben – sicher, dass das schon jemand geschrieben hat: Braver Junge!
Und um noch was Eigenständiges hinzuzufügen: Nur der HSV!!!

Bist doch tatsächlich der Erste. Und das Eigenständige ... es sei Dir gegönnt :D.

Vier Sätze vorm Ende dachte ich übrigens, hey, hier kann sie doch nicht aufhören, die Geschichte ist doch noch lang nicht zu Ende erzählt. Und kaum war ich fertig, dachte ich: Nee, ist rund!

Cool.

Hab ich schon geschrieben, dass es mich gefreut hat? Hat mich gefreut.


Hey oheim,

gerne noch einmal gelesen - bin als Preisrichter unterwegs :)

Fleißig ... meine Herren. Dabei habe ich gar nicht mal ...

Zwei Winzigkeiten von mir:

Gern genommen. Wie gesagt, mach mich noch in diesem Monat ran. Also, demnächst.


Hey Holg,

auch ich mache gerade noch mal die Runde durch alle TdM-Geschichten, bevor ich meine Stimmen abgebe. Deine haut mich auch beim erneuten Lesen wieder um, ...

Gleich werde ich hier rot. Ich bin gerührt.

Zwei Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen:

Diese und andere ... die liste wird nicht Kürzer ;). Gekauft.


Ihr Fleißigen! Ich wünsche Euch ein zauberhaftes Wochenende. Habt Dank.

Liebe Grüße, Fliege

 

Hallo Fliege,

sehr gern gelesen. Ich war mit der Erzählerin auf der Hut und habe mich keine Sekunde entspannt.
Böses Musikantenstadl!:D

Ich gebe mir alle Mühe, ganz dünn auszusehen.
Da hab ich gelacht.

„Und warum wolltest du dann nicht, dass Karin für dich ein Woche die Pension übernimmt?“
eine Woche

Gruselgeschichten gehören zu einen Sommerabend.
einem Sommerabend

Ich glaube, ich wäre früher abgereist.
Schön, wie die Ich-Erzählerin in Arons Falle tappt und den Verdacht erfüllt, fremde Kinder zu schlagen.
Vielleicht sollte Aron (der Name passt sehr gut) dick sein, bei der häufigen Schokoladentröstung.

Die Wiederholung von Füllwörtern macht die Dialoge noch authentischer.

Gott beschütze uns vor solchen Kindern, besser noch vor ihren Müttern!

LG Damaris

 

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Vom Schreibstil her ausgeglichen, detailliert, das Problem Kindererziehung / Verhalten der Mütter gut dargestellt. Die beschriebenen Szenen: Salat schnipselnd, in der Sonne liegen, die Umgebung, etc...ließen mich in die Geschichte eintauchen/einfühlen, ohne dass ich mich an irgendeiner Stelle gelangweilt hätte. Den - im Vergleich zu Aron, sensibleren Finn, sowie Aron (der viel schlauer ist, als seine Mutter es ahnt) hatte ich jederzeit vor Augen; ebenso die besorgte ich-erzählerin und deren Freundin, die lalala Mamma. Die Figuren wurden durch die beschriebene Atmosphäre / gut dargestellt. Die Dialoge, die die Geschichten tragen, gut durchdacht. Kein Wort zuviel, keins zu wenig. Das Ende, sehr gut abgeschlossen: Die Idylle der Alpen, im Kontrast mit der inneren Erregung.
LG
JiriD

 

Liebe Fliege,

dies ist *hurra, hurra* nun meine 41. und somit letzte Kritik. Die letzte ist dir vorbehalten, denn immerhin gebührt dir das große Kompliment, diesen Wettbewerb ins Leben gerufen zu haben.
Gut gemacht und lieben Dank für dein Engagement!

Gut gelungene Geschichte, die sich konsequent auf das Thema konzentriert und den Konflikt in kluger Weise aufbereitet, ohne dem Leser die Schwierigkeit aus der Hand zu nehmen, sich selbst für oder gegen den kleinen Widersacher zu entscheiden.

Hat mir sehr gut gefallen diese Geschichte und ich bin froh, dass sie in den Empfehlungen gelandet ist, sonst hätte ich es tun müssen. :D

Ich fange mal oben an: Der Titel ist schön gewählt und klug dazu. Es hat in doppeldeutiger Weise nicht nur mit der Natur und der Psyche der Menschen zu tun, sondern passt auch zum Thema. Ich mag solche Titel und da ich weiß, wie unendlich schwierig es oftmals ist, einen guten Titel zu finden, gebührt dir ein Extralob deswegen.

Dann hat mir dein Stil sehr gut gefallen. Ausgereift und ohne Um- und Abschweifungen, aber trotzdem nicht im Stakkato.
Du schaffst es, mit wenigen Sätzen Atmosphäre zu erzeugen, man fühlte sich sofort in diese Gebirgslandschaft reingezogen. Ich hatte da ein konkretes Bild vor Augen, insbesondere die Szene in der die Protagonistin ruhig auf der Liege liegt und sich entspannt. Schön gemacht.

Das Thema selbst fand ich sehr interessant. Es ist ja nicht nur der Konflikt, so ein vermutlich leicht gestörtes Kind zu erleben und ertragen zu müssen, sondern es ist auch der Widerspruch zum eigenen Kind, der gewählten Erziehungsmethoden und der vielen Zufälle und Unwägbarkeiten, die beim Heranwachsen eines Kindes ebenfalls eine Rolle spielen.
Ich finde gut, dass du nicht mit Wucht Front gegen so ein Kind wie Aron machst, du hältst klug die Balance, man spürt, dass das alles auch eine Ecke dramatischer passieren könnte, man ahnt, dass vielleicht dieses Kind irgendwann eine böse Straftat begehen könnte, aber man ahnt auch, dass sich auch alles anders entwickeln könnte. Aron bleibt im Grunde genommen letztendlich ein durchtriebenes, aber trotzdem unschuldiges Kind. Das mag ich sehr an dieser Geschichte, dass ich nicht Partei ergreifen muss, wenn ich nicht will.

Dasselbe spielt sich zwischen den Müttern ab. Sie gehen ein wenig in Konkurrenz zueinander, aber nicht richtig. Keine offene Wut aufeinander. Vielleicht auch, weil sie die gar nicht verspüren.

Diese verquere Situation, dass man bei jemandem zu Gast ist und irgendwie gebremst handeln muss, weil man weiß, was sich gehört. Auf der anderen Seite bleibt die Beziehung der Freundinnen ja auch ambivalent. Da sind sehr liebevolle Momente enthalten und man weiß eigentlich nicht genau, ob Martina wirklich mitfühlend sich um die Sanierung des Hauses der Protagonistin sorgt oder ob sie eigentlich nur deswegen davon laufend anfängt, weil sie sich dann überlegen fühlen kann.
Oft ist es ja durchaus eine Mischung aus beidem. Das Deuten überlässt du dem Leser und auch hier finde ich das gut.
Die lauernde Gefahr allerdings, dass beide Frauen zu Raubtieren werden könnten, wenn es um ihre Söhne geht, die spürt man deutlich und das macht die Spannung in der Geschichte aus. Aber auch hier lässt du viele Fragen offen, damit man selbst entscheiden kann, was man sehen möchte.
Einerseits stellt sich die Frage, ob Martina in der Erziehung etwas falsch gemacht hat. Falsch ist gewiss ihre grandiose Milde, mit der sie ihren Sohn sieht, aber auch das vermag man ihr nicht vorzuwerfen. Vielleicht weiß sie um all diese gefährlichen Entwicklungen Arons, stellt sich aber vor ihn, weil sie das als ihre Mutterrolle ansieht. So frei nach dem Motto: Man selbst darf kritisch sein, aber andere gefälligst nicht.
Auch deine Protagonistin ist ja nicht frei von Fehlern. Sie überbehütet ihren Sohn und du hast es in dem Text so angelegt, dass sie ihrer eigenen Vorstellung von Muttersein nicht entkommt. Klar, wenn man liest, was dem Finn alles mit Aron passiert, dann würde man wahrscheinlich die beiden rund um die Uhr belauern. Aber es gäbe auch andere Verhaltensweisen, die nicht unbedingt schlechter sein müssten.

Du siehst, es gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Insoweit eine anregende Geschichte mit Nachhall.

Ein Punkt ist in deiner Geschichte, der mir allerdings Probleme bereitet hat. Was ist mit dem Vater von Aron. Während ja gleich zu Anfang der Geschichte vollkommen klar ist, dass Lena ihren Finn allein erzieht. Taucht der Vater von Aron nur an dieser Stelle auf.

Oh“, sagt Martina. Zu mir sagt sie: „Das Autogramm hat er von ihm selbst bekommen. Aron ist ein großer Bayern-Fan. Wie sein Vater.“
Bis dahin dachte ich auch von Martina, sie sei alleinerziehend.
Mir fehlen für mich wichtige Informationen dazu, denn aus meiner Sicht macht es einen Unterschied, ob ich allein lebe oder noch einen Partner zur Seite habe. Und zwar meine ich das in Bezug auf die Kindeserziehung. Wichtig wäre dann aber auch, wenn ich weiß, welchen Einfluss der Vater auf den Sohn hat. Ob ich dann manches anders beurteilen würde, kann ich noch nicht einmal so genau sagen. Mir erscheint nur, dass du bei Martina einfach eine Information weglässt, die mir wichtig erscheint.

Auch im Zusammenhang mit der Kreditaufnahme, die sie Lena vorschlägt, da macht es ja absolut einen Unterschied, ob Martina das aus einer Situation heraus sagt, in der sie gut versorgt sich um Haushalt und Kind kümmern kann, weil da ein Geldverdiener existiert oder ob sie sich finanziell allein durchbeißen muss.


Diesen winzigen Fehler hab ich noch gefunden:

Gruselgeschichten gehören zu einen Sommerabend
einem


Lieben Gruß

lakita

 

Hallo Fliege,

in meiner Begeisterung als Neuwortkriegerin habe ich ziemlich schnell im Wettbewerb die Punkte verteilt. Ich sage nicht an wen.:sealed: Jetzt bin ich nochmals alle Texte durchgegangen. Unmöglich, an deiner Geschichte vorbeizukommen, ohne etwas dazu zu schreiben.
Also mich hast du überzeugt. Du verstehst was von Mütter und Kindern. Auch gute Mütter verlieren mal die Fassung, auch schlechte Mütter können ihre Kinder lieben. Das ist lebensecht. Auch die Dialoge zwischen allen Protagonisten wirken kein bisschen gekünstelt. Ich konnte alle leibhaftig vor mir sehen. Da habe ich was gelernt.
Du hast dir auch die Zeit genommen, die Landschaft in die Handlung einzubinden. Nicht jede Kurzgeschichte muss mit einem knalligen Dialog anfangen,;) Immer mitten ins Geschehen springen zu müssen, kann auch stressig sein.

Von mir ein großes Dankeschön für deinen Text und den spannenden Wettbeweb.

Gruß wieselmaus

 

Hallo Damaris,

und entschuldige bitte die späte Rückmeldung. Vielen Dank fürs Lesen und deine Worte. Hat mich sehr gefreut.

Ich war mit der Erzählerin auf der Hut und habe mich keine Sekunde entspannt. Böses Musikantenstadl!
Hehe und wunderbar!

Ich glaube, ich wäre früher abgereist.

Ja, kann ich mir durchaus vorstellen. Andere hätte wiederum ganz anders auf die Situation reagiert. Ach wir Menschen sind so hübsch verschieden. Und Gott sei Dank - sonst hätten wir alle das gleiche Personal in den Geschichten und das wird auf Dauer ja auch sehr langweilig.

Vielleicht sollte Aron (der Name passt sehr gut) dick sein, bei der häufigen Schokoladentröstung.

Der Arme bekommt von mir schon so viel aufgebürdet, dass muss ich ihm nicht auch noch antun. Die Tröstungsversuche seiner Mutter tun bestimmt ihr Werk beim Leserbild. Oder auch nicht. Das kann jeder für sich selbst entscheiden - ganz nach Vorlieben und Erfahrungen.

Die Wiederholung von Füllwörtern macht die Dialoge noch authentischer.

Das ist mir selbst noch nie so bewusst gewesen. Spannend, was Du da sagst. Ich werde es beobachten und eine Regel draus machen.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag!


Hey JiriD,

auch Dir vielen Dank. Ich habe deine Geschichte gesehen und will mich auch gern mit einem Komm bei Dir bedanken, aber ich hänge noch ein wenig im Kommentierstau fest. Aber, es werde geschehen. Ich guck vorbei.

Ich habe mich natürlich über all das Lob total gefreut. Aber wer würde das nicht.

Die beschriebenen Szenen: Salat schnipselnd, in der Sonne liegen, die Umgebung, etc...ließen mich in die Geschichte eintauchen/einfühlen, ohne dass ich mich an irgendeiner Stelle gelangweilt hätte.

Yeah!

Und genau so könnte ich jede Zeile deines Komm zitieren und überall mein Yeah! drunterschreiben. Wie Du siehst, ich bin ganz hin und weg von Dir als meinen Leser :).

Auch Dir einen schönen Tag!


Liebe lakita,

vorab erst mal meinen Respekt, mit welchem Tempo, Elan und welcher Wortfülle Du hier durch die Geschichten durch bist. Ich war völlig geflasht davon. Ich glaub, allein der Vorsatz für ein solches Vorhaben würde mich total einschüchtern.

dies ist *hurra, hurra* nun meine 41. und somit letzte Kritik.

Hurra, Hurra - glaub ich sofort

Und ich danke auch Dir für den wunderbaren Kommentar. Das war wie Eis schlecken an einem heißen Sommertag. Weil Du so Dinge benennst, die mir immer wichtig sind. Und wenn das so empfunden und beim Leser ankommt und positiv gewertet wird, dann ist das natürlich toll.

Ich fange mal oben an: Der Titel ist schön gewählt und klug dazu.

Der Titel wird sehr zwiespältig diskutiert. Aber wahrscheinlich ist das bei Titeln so. Ich lass den jetzt jedenfalls so, je länger er da steht/stand, je mehr verwächst und verwurzelt er sich bei mir.

Dann hat mir dein Stil sehr gut gefallen. Ausgereift und ohne Um- und Abschweifungen, aber trotzdem nicht im Stakkato.

Ja, das ist ja für mich typisch geworden, weil das wohl irgendwie mein Stil ist. Ich würde aber auch gern anders können, versuchsweise jedenfalls. Manchmal. Aber ich falle immer drauf zurück. Ich mags aber auch und ich werde das weiter und weiter üben.

Du schaffst es, mit wenigen Sätzen Atmosphäre zu erzeugen, man fühlte sich sofort in diese Gebirgslandschaft reingezogen. Ich hatte da ein konkretes Bild vor Augen, insbesondere die Szene in der die Protagonistin ruhig auf der Liege liegt und sich entspannt.

Das ist so schön!

Ich finde gut, dass du nicht mit Wucht Front gegen so ein Kind wie Aron machst, du hältst klug die Balance, man spürt, dass das alles auch eine Ecke dramatischer passieren könnte, man ahnt, dass vielleicht dieses Kind irgendwann eine böse Straftat begehen könnte, aber man ahnt auch, dass sich auch alles anders entwickeln könnte.

Eigentlich bemühe ich mich immer, Figuren nicht schwarz/weiß zu machen. Aron wird viel als Bösewicht gelesen, Er ist ja auch der Antagonist, aber mich freut es trotzdem gewaltig, wenn man ihm auch noch eine Chance gibt:

Aron bleibt im Grunde genommen letztendlich ein durchtriebenes, aber trotzdem unschuldiges Kind. Das mag ich sehr an dieser Geschichte, dass ich nicht Partei ergreifen muss, wenn ich nicht will.

Und das ist mein persönliches Ziel: Lass den Leser werten. Gib ihm die Eckdaten und dann - also diese Vorgaben von richtig und falsch/ gut und böse ... für mich versuche ich das zu vermeiden. Das klappt mal besser und mal schlechter, hängt ja auch vom Plot und den Figuren selbst ab, aber ich versuche es. Aber dieses Ziel wird mich auch daran hindern, je den Büchermarkt im Sektor der Unterhaltungsliteratur zu stürmen und genau liegt die Kohle auf der Straße.

Dasselbe spielt sich zwischen den Müttern ab. Sie gehen ein wenig in Konkurrenz zueinander, aber nicht richtig. Keine offene Wut aufeinander. Vielleicht auch, weil sie die gar nicht verspüren.

Ich glaube das auch. Da ist noch zu viel Verbundenheit durch die Erinnerung und neuere gemeinsame Erlebnisse, kommen ja gerade erst dazu, die "weißt noch, damals" Zeit erschüttern können.

Da sind sehr liebevolle Momente enthalten und man weiß eigentlich nicht genau, ob Martina wirklich mitfühlend sich um die Sanierung des Hauses der Protagonistin sorgt oder ob sie eigentlich nur deswegen davon laufend anfängt, weil sie sich dann überlegen fühlen kann.

Da ist mir auch das Herz aufgegangen.

Oft ist es ja durchaus eine Mischung aus beidem. Das Deuten überlässt du dem Leser und auch hier finde ich das gut.
Die lauernde Gefahr allerdings, dass beide Frauen zu Raubtieren werden könnten, wenn es um ihre Söhne geht, die spürt man deutlich und das macht die Spannung in der Geschichte aus. Aber auch hier lässt du viele Fragen offen, damit man selbst entscheiden kann, was man sehen möchte.

Einfach nur DANKE dafür.

Ein Punkt ist in deiner Geschichte, der mir allerdings Probleme bereitet hat. Was ist mit dem Vater von Aron. Während ja gleich zu Anfang der Geschichte vollkommen klar ist, dass Lena ihren Finn allein erzieht. Taucht der Vater von Aron nur an dieser Stelle auf.

Wurde schon früher als Kritik angebracht. Da ich heute diese TdM für mich ebenfalls beenden will und auch gleich noch die Fehler raussammeln werde, werde ich Arons Vater mit einem Satz noch auf einen Kongreß schicken. Dann muss er nicht wie ein Fremdkörper in der Geschichte stören, aber die Verhältnisse sind deutlicher gezeichnet.

Dir wünsche ich einen entspannten Sonntag!


Hey wieselmaus,

auch Dir lieben Dank. Du hast in den letzten Tagen ja auch ordentlich wortkriegerisch sportliches Verhalten an den Tag gelegt. Auch an Dich: Respekt!
Deine Ehegeschichte habe ich gleich nach dem Einstellen gelesen und wollt noch auf eine Überarbeitung warten, und jetzt steht sie halt auf der Liste mit Dingen, die ich noch unbedingt tun will. Aber ich werde!

Also mich hast du überzeugt. Du verstehst was von Mütter und Kindern.

Na ja, meine Arbeitskollegin sagt immer, das kann ich nur sagen, weil ich keine Kinder habe und mich deswegen auch nicht in die Mutterrolle einfühlen kann.

Auch gute Mütter verlieren mal die Fassung, auch schlechte Mütter können ihre Kinder lieben. Das ist lebensecht.

*unterschreib*

Du hast dir auch die Zeit genommen, die Landschaft in die Handlung einzubinden. Nicht jede Kurzgeschichte muss mit einem knalligen Dialog anfangen,;) Immer mitten ins Geschehen springen zu müssen, kann auch stressig sein.

Landschaften binde ich total gerne ein und lese das auch gern, aber sie sollten mit der Handlung verknüpft sein, einfach nur so eine Wiesen und Seebeschreibung finde ich nicht so doll. Und es ist ja auch nicht nur Landschaft am Anfang. Da ist schon auch leichter Konfliktbeginn mit eingewoben. Ohne dem wäre ein Anfang wohl echt schwierig, glaub ich, gibt bestimmt aber auch Texte, die das Gegenteil belegen.

Von mir ein großes Dankeschön für deinen Text und den spannenden Wettbewerb.

Sehr gern geschehen!

Ich wünsche Dir was! Such Dir was aus.

Liebe Grüße an Euch alle!
Fliege

 

Liebe Fliege,

da hast du was so Wahres gesagt, das muss ich extra rausgreifen und kopfnickend zitieren:

Aber dieses Ziel wird mich auch daran hindern, je den Büchermarkt im Sektor der Unterhaltungsliteratur zu stürmen und genau liegt die Kohle auf der Straße.

Ich bin immer wieder entsetzt, was für bescheuert schlichtgestrickte Romane die Charts erstürmen und ich schäme mich manchmal, dass es ausgerechnet meine Spezies ist, die dafür gesorgt hat, dass solch bekloppte Frauenliteratur, denn überwiegend ist es für Frauen geschrieben, überhaupt auf den Buchmarkt kommen kann.

Ich habe schon so oft gegrübelt, was der Grund für dieses Phänomen ist. Ich bin mir sicher, dass die meisten Leserinnen mehr in ihren Köpfen an Grips aufzuweisen haben, so dass sie lässig in der Lage wären, auch anspruchsvollere Romane zu lesen. Klar, man will häufig lesen, um sich zu entspannen.
Aber klappt das wirklich nur auf diesem so peinlich niedrigem Niveau? Da weigere ich mich einfach, das zu glauben.
Was mir auffällt, ist ein grundsätzlicher Niveauniedergang in allen Medien. Was man im Fernsehen, Radio und auch in der Presse so vorgesetzt bekommt, ist oftmals so widerlich primitiv, so durchsetzt mit Sensationsheischerigkeit als seien wir nur noch eine undefinierbare Masse an gierigen Voyeuren. Das Schlimme ist, dass es flächendeckend passiert und man am Ende gar nicht mehr merkt, auf welchem platten Niveau man sich schon befindet. Wir haben uns bereits alle erschreckend tief runterziehen lassen und tragen natürlich auch die Verantwortung dafür.
Ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich Fernseh- und Kinofilme besonders lobe, weil sie sich abheben von der üblich gewordenen Idiotie und dann fällt mir (zum Glück) ab und zu wieder ein, dass das, was ich lobe, doch der Mindeststandard sein sollte. Wenn ich mich jedoch bereits im Keller befinde, ist es kein Wunder, dass sich das, was sich Parterre abspielt, über mir ist.

Aber zurück zu deiner Geschichte, liebe Fliege. Du bist mir arm auf jeden Fall sympathischer! :D

Herzlich
lakita

 

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