Was ist neu

Was ist witzig?

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Na Hauptsache Dion gibt sich erstmal fettes Eigenlob


Asterix:

Warum nicht mal Mädchenhändlern oder Drogendealern literarisch die Fresse polieren?

In meinen Augen geben die nicht so viel her, weil die meisten arme Würstchen sind. Stecken selbst im Sumpf. Interessant wird es beim organisierten Verbrechen, über unsere osteuropäischen Zuhälter schreiben könnte sich lohnen. Da hört man echt Sachen, die einem die Ohren schlackern lassen. Diese ganzen hässlichen Details. Haben wir nicht mit der Frage begonnen, was witzig ist?

Teste doch mal aus, wie das ankommt.

Ich schreib ja immer an meinen Ich-Erzählern rum, wenn ich zufrieden bin, poste ich mal was. Kann sein dass nie.

Die Tiefe könnte in der Differenz zwischen (ernster) Ausgangssituation und unerwarteter Wendung oder Auslegung bemessen werden. Oder wie meinst du das?

Ich meine dass der Pointensetzer gut über das Thema Bescheid wissen und sich im kulturellen und sozialen Kontext auskennen muss. Dass er Hintergrundwissen braucht, das man bekommt, wenn man sich mit den Themen dauerhaft beschäftigt und ein bisschen tiefer gräbt und verschiedene Standpunkte kennt. Also Stoßrichtung immer noch gegen Oberflächlichkeit.

Proof:

Nazis, Hells Angels, Diktatoren aus aller Herren Länder.

Autonome! Dazu wüsst ich was

Quinn:

Man nimmt etwas Alltägliches und führt es Schritt für Schritt ins Absurde und denkt es konsequent zu Ende, bis es immer absurdere und grotsekere Formen annimmt.

Bei Texten geht es vllt gar nicht anders, die paar witzigen Autoren, die ich kenne, machen das mit dieser Schritt-für-Schritt-Überführung. Obwohl mir gerade einer einfällt, der von Anfang an eine sehr schräge Ich-Erzähler-Weltsicht zeigt. Ganz starkes Buch: Molloy von Sam Beckett.

Was ich noch gut finde, sind verrückte Ich-Erzähler, die gegen die Welt wettern, weil die nicht in ihr Schema passt. Wie dieser Witz von dem Geisterfahrer, der sich denkt, dass nicht er der Geisterfahrer ist, sondern die Tausenden Anderen. Ist natürlich nicht neu, hat aber immer noch schweineviel Potential.

Dann geht's darum, dass man "treu" zu den Figuren ist, und sie nicht für einen Gag verrät und mit Recalls arbeitet usw.

Das sowieso denke ich mittlerweile, egal um welche Textart es geht. Wobei man denen auch Raum zur Entfaltung lassen sollte, bin ich der Meinung, die schon anlegen, aber die Anlage nicht allzu starr verfolgen. Natürlich auf der anderen Seite aufpassen, dass die nicht entgleiten. Ich hab da ein zwei Texte, die ich gar nicht mehr weiterschreiben kann, weil der Charakter so butterweich und beliebig geworden ist.

Gegen wen sich das dann richtet und ob es beißend sein muss, ist dann wieder eine andere Sache. Ein Krimi kann auch sozialkritisch sein, muss es aber nicht, das ist keine Frage der Qualtität, sondern des Sub-Genres.

Ich würde auch keine Qualität festmachen wollen. Das sind meine Vorlieben. Dir ist die Struktur sehr wichtig, ich habe den Fokus auf die Radikalität der Haltung gelegt, Humor ist ja eine Angelegenheit, in der man immer noch sinnvoll radikal sein kann und darf und - von mir aus - sein sollte.

 
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Teste doch mal aus, wie das ankommt.

Kommt eigentlich sehr gut an. Also bei mir jedenfalls.:)


Finde ich auch ganz witzig zwischendrin. Das mit Bushido gefällt mir :)

Weiß aber nicht, ob das das beste Beispiel für politisch unkorrekten Humor ist.
Denn dass er so unkorrekt ist, ist ja der eigentliche Gag. Er muss ja immer wieder betonen – in dem Video fast bis zum Erbrechen –, dass er auf alles scheißt, und dann verarscht er noch das Publikum, wenn sie über einen unschönen Witz lachen. Er muss also permanent erklären, was er da eigetlich tut, und die Türkenjokes kommen dann so durch die Hintertür. Auf die Weise entschärft er sie auch.
Ist so als würde man als Nazi zum Bad-Taste-Party erscheinen, da lachen sicher auch welche. Aber wenn man in der Aufmachung auf eine stinknormale Party erscheint.. nun, dann ist die Wirkung auf jeden Fall ganz anders, auch wenn klar ist, dass man es nicht ernst meint.
Ich glaube, wenn er ohne Erklärung die Witze gleich so bringen würde, könnte es gut sein, dass das Publikum sich das Lachen gar nicht traut.
In dem Video stimmt "der Rahmen" für solche Witze.

 

Die Ausgangsfrage lautet - wenn ich es richtig zitiere -

Was ist witzig?,

lieber JuJu,

und Witz ist was anderes als Humor. Der Witz ist ursprünglich der Verstand (heut noch im Mutterwitz deutlich zu erkennen) und will sich heute partout aufs glatte Parkett der eisglatten komische Ebene begeben. Mittels der Wort-Komik wird im doppelten Rittberger von der einen Bedeutungsebene auf eine andere gesprungen, um einen unerwarteten Sinn zu erzeugen, der Gelächter, zumindest aber Heiterkeit auslösen soll. Als Gattung beschränkt sich der Witz auf das zum Verständnis der Pointe notwendige Maß.

Humor ist dagegen eine Gemütverfassung wie eine beliebige andere Laune, insofern dient sie auch der Selbstverteidigung, dem Selbstschutz. Dabei tun sich die Deutschen nicht schwerer als andere auch. Der literarische Humor reicht von Lichtenberg über Jean Paul (der übrigens von Laurence Sterne beeinflusst war und sich in seiner Vorschule der Ästhetik umfangreich über das hier angesprochene Problem äußert), über Wilhelm Busch, Tucholsky, Kreisler, Jandl, Gernhardt usw. Was Comedians betrifft, so wird deren Halbwertszeit dem der Comedian Harmonists nicht näherungsweise entsprechen. Sie sind halt geschäftstüchtig (und passen insofern zum Manchester Kapitalismus).

Wesentlich in der Art des geläufigen Humors ist das mokieren bei gleichzeitigem Verzeihn, im Gegensatz zum schwarzen Humor. Siggi Freud hat sich mehr als 20 Jahre nach’m Witz und seine Beziehung zum Unbewußten (1905) und dem Aufsatz übern Dichter und das Phantasieren (1908) speziell mit’m Humor befasst (Der Humor (1927)), den er im umfangreicheren Werk „eigentlich nur vom ökonomischen Gesichtspunkt behandelt“ hatte. Es lag ihm nun daran, „die Quelle der Lust am Humor zu finden“ und er glaubte, der „ „humoristische Lustgewinn“ gehe „aus erspartem Gefühlsaufwand“ hervor und kommt so im Endeffekt auf die bereits genannte Selbstschutzfunktion zurück: Das Ich bereitet sich einen Schutzanzug gegenüber der übermächtigeren Allianz aus Über-Ich und Es.

Haben darum Leute, die sich ihrer selbst gewiss sind bis zur Überheblichkeit, darum keinen Humor?

Gruß

Friedel

Natürlich kann man das auch witziger formulieren - aber da säß ich ja noch morgen hier ...

 

Als Gattung beschränkt sich der Witz auf das zum Verständnis der Pointe notwendige Maß.

Das könnte ein politischer Redner in den Saal schreien und dabei achtmal mit der Faust auf den Tisch hauen. Cooler Rhythmus!
Der Inhalt ist rein zum Verzweifeln. :D

 

Na Hauptsache Dion gibt sich erstmal fettes Eigenlob
Ja, Bescheidenheit war noch nie meine Stärke. :D

… und Witz ist was anderes als Humor.
Ja. So wie nur wenige Menschen humorvoll sind, kann auch nicht jeder Witze erzählen – selbst die tollsten Witze geraten ihnen nicht. Womit ich nicht sagen will, dass nur die humorvollen Leute Witze erzählen können. Witze erzählen kann man lernen, humorvoll sein nicht.

Ansonsten: Siggis Befund, dass Humor ein Selbstschutz sei, ist schon ein starker. Dazu dieses Zitat:

Die Lust des Witzes schien uns aus erspartem Hemmungsaufwand hervorzugehen, die der Komik aus erspartem Vorstellungs(Besetzungs)aufwand und die des Humors aus erspartem Gefühlsaufwand. In allen drei Arbeitsweisen unseres seelischen Apparats stammt die Lust von einer Ersparung; alle drei kommen darin überein, daß sie Methoden darstellen, um aus der seelischen Tätigkeit eine Lust wiederzugewinnen, welche eigentlich erst durch die Entwicklung dieser Tätigkeit verlorengegangen ist. Denn die Euphorie, welche wir auf diesen Wegen zu erreichen streben, ist nichts anderes als die Stimmung einer Lebenszeit, in welcher wir unsere psychische Arbeit überhaupt mit geringem Aufwand zu bestreiten pflegten, die Stimmung unserer Kindheit, in der wir das Komische nicht kannten, des Witzes nicht fähig waren und den Humor nicht brauchten, um uns im Leben glücklich zu fühlen.

 

Das könnte ein politischer Redner in den Saal schreien und dabei achtmal mit der Faust auf den Tisch hauen. Cooler Rhythmus!
Das ist gut, aber dann:
Der Inhalt ist rein zum Verzweifeln.!??
Versteh'ch nich', Makita,

dabei hab ich Euch sieben Seiten Freud erspart -

dass Dion dann doch'n Auszug bringt ... nun ja, ermutigt mich, statt ca. 800 Seiten der Vorschule der Ästhetik des Hochmeisters teutschen Humors das Wesentliche zu zitieren (und wer bei Jean Paul nicht wenigstens Schmunzeln kann, der gehört zu Tode gekitzelt):


Der Humor, als das umgekehrte Erhabene, vernichtet nicht das Einzelne, sondern das Endliche durch den Kontrast mit der Idee. Es gibt für ihn keine einzelne Torheit, keine Toren, sondern nur Torheit und eine tolle Welt; er hebt - ungleich dem gemeinen Spaßmacher mit seinen Seitenhieben - keine einzelne Narrheit heraus, sondern er erniedrigt das Große, aber - ungleich der Parodie - um ihm das Kleine, und erhöhet das Kleine, aber ungleich der Ironie - um ihm das Große an die Seite zu setzen und so beide zu vernichten, weil vor der Unendlichkeit alles gleich ist und nichts. Vive la Bagatelle, ruft erhaben der halbwahnsinnige Swift, der zuletzt schlechte Sachen am liebsten las und machte, weil ihm in diesem Hohlspiegel die närrische Endlichkeit als die Feindin der Idee.

aus: Jean Paul, Vorschule der Ästhetik, § 32 Humoristische Totalität

und zur Lektüre, was Humor sei, empfehl ich des durch JP genannten Swifts bescheidenen Vorschlag, wie man die Kinder der Armen hindern kann, ihren Eltern oder dem Lande zur Last zu fallen, und wie sie vielmehr eine Wohltat für die Öffentlichkeit werden könnten von anno 1729 - allen Peter Hartz geschädigten und Frau vd Ley(d)en unters Kopfkissen!

Nu freut Euch endlich!

 

Weiß aber nicht, ob das das beste Beispiel für politisch unkorrekten Humor ist.
Denn dass er so unkorrekt ist, ist ja der eigentliche Gag. Er muss ja immer wieder betonen – in dem Video fast bis zum Erbrechen –, dass er auf alles scheißt, und dann verarscht er noch das Publikum, wenn sie über einen unschönen Witz lachen.
Der kritisiert ja gerade das, das das deutsche Publikum an so Weichspüler wie Mario Barth gewöhnt ist und sich unwohl fühlt, wenn da einer kommt und über Minderheiten herzieht. Genau darüber macht er sich lustig. In Deutschland ist man eben noch nicht soweit einfach so über Zigeuner, Schwarze, Türken oder sonstwen herzuziehen, ohne als Rassist beschimpft zu werden. Somuncu kann das wahrscheinlich auch nur machen, weil er einer Minderheit angehört. Außerdem ist er in seiner "Ausübung der Intoleranz" ja ziemlich konsequent.
Ich kann aber die meisten Leute verstehen, wenn sie sich bei gewissen Witzen/Gags und Sketchen einfach nicht wohlfühlen, weil sie da gewisse Sachen im Hinterkopf haben.

Er muss also permanent erklären, was er da eigetlich tut, und die Türkenjokes kommen dann so durch die Hintertür. Auf die Weise entschärft er sie auch.
Na ja, ich find nicht, dass sie durch die Hintertür kommen. :)
Ist so als würde man als Nazi zum Bad-Taste-Party erscheinen, da lachen sicher auch welche. Aber wenn man in der Aufmachung auf eine stinknormale Party erscheint.. nun, dann ist die Wirkung auf jeden Fall ganz anders, auch wenn klar ist, dass man es nicht ernst meint.
DAS würd ich allerdings auch nicht lustig finden. Provozieren um des provozierens willen ... nah.

Ich glaube, wenn er ohne Erklärung die Witze gleich so bringen würde, könnte es gut sein, dass das Publikum sich das Lachen gar nicht traut.
In dem Video stimmt "der Rahmen" für solche Witze.
Ich glaube nicht, dass das Publikum doof ist. Ist ja schließlich Kabarett, da erwartet man so etwas. Wenn es dann etwas deftiger wird wie hier ... auch gut. Außerdem hat der Typ schon seinen Ruf, also bei ihm darf man was erwarten.

 

Was ist witzig?

Witzig ist, zwölf Beiträge über die Frage Was ist witzig lesen zu können, ohne ein einziges Mal lachen zu müssen.

 
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Hast du bei Schuh des Manitu gelacht?

 

Nach der ersten halben Stunde hab ichs weggemacht, weil ich mich daran erinnert habe, wie sehr ich Bully hasse. :)
Aber Borat fand ich sehr lustig. :D Worauf willst du hinaus? :P

 

Ein Kumpel sagte mal zu mir, Jan Delay sei total draußen, in einem Interview hätte er gemient, er hätte bei Schuh des Manitu kein einziges Mal gelacht ... das sei doch völlig unmöglich!
War kein großer Jan Delay Fan, aber als ich das gehört hab, mitten in dem Manitu-Hype, da fand ich ihn sympathisch. :)

Die Assoziation ist weit hergeholt, das checkt natürlich niemand, aber daran musste ich denken, als ich Kubus Kommentar gelesen hab.


Hab grad gegoogelt und gesehen, Jan Delay singt auch darüber ...

Wieso zum Teufel tragen die Leute Klamotten von Fishbone?
Ich frag, wieso wählen sie FDP, Wieso sie Crack rauchen
Das waren spontan drei kleine Fragen von ungefähr 6000
Wer Antworten hat und die mir sagt
Dem schenk ich mein Pali-Tuch
Und ich würd auch gern raffen
Wieso Leute lachen beim "Schuh des Manitu"
Aber ich sag, ich glaub an dem Tag
An dem ich die Scheiße check
Hört ihr Elton John und Capelton zusammen auf einem Track

Und keine Frage, Borat ist witzig.
Bei uns an der Uni war mal ein Student aus Kasachsten ne Weile da. Er lief überselbstbewusst mit Koffer und grauer Anzug rum, hatte ne komische Stimme und hat alles falsch verstanden, vor allem in Bezug auf die Frauen, da hat er alles sexuell interpretiert.
Hätte ich nie gedacht, aber solche Menschen gibt es wirklich, der Cohen oder wie das heißt hat sich das tatsächlcih so abgeguckt.
Muss auch lernen ... :)

 
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Also ich schlage vor, die Rubrik Humor zu schließen!!!!
Das ist die einzig vernünftige logische Schlussfolgerung aus den Kommentaren (einschließlich meiner eigenen), die ich hier in der letzten Zeit zu Humorgeschichten gelesen habe.

Warum?
Weil ich es echt leid bin, in Humor Kritiken zu lesen, die immer nur dasselbe sagen:

  • Humor ist schwer.
  • Am ehesten noch Dialoge schreiben, wenn überhaupt, wie Gnoebel oder ein Jack, dessen Geschichten nicht mehr existieren.
  • Dein Witz erreicht Leser nicht/Dein Witz ist unwitzig.
  • Am besten Finger von Humor lassen.

Ich kann (wie man meinen Kommentaren zu Humorgeschichten entnehmen kann) es auch nicht besser. Und sicherlich, es gibt auch einige andere Kommentare. Aber es gibt auch sehr, sehr oft die o.a. Übereinstimmungen.
Noch einmal: Ich will damit absolut niemandem ans Bein pinkeln, der hier einen negativen Kommentar geschrieben hat. Echt nicht. Ehrlichkeit ist immer gut, besser jedenfalls als die schrecklichen, heuchlerischen Kommentare, die ich kürzlich in einem anderen Forum gelesen habe. Ich verrat nicht, in welchem, aber es war grauenhaft und viele der Geschichten übrigens auch.

Aber, es muss doch auch noch was anderes möglich sein als die o.a. Hinweise.

Ich find das irgendwie richtig deprimierend.
Meine eigenen Erfahrungen waren im übrigen so, so, dass ich genau aus diesem Grund, die Lust verloren habe, selbst Humorgeschichten zu schreiben. (Dabei hatte ich hier vor einem Jahr mal angefangen und dabei überhaupt die Lust am Schreiben gekriegt. Da war das übrigens auch noch ein bisschen anders.)
Und es ist auch aus meiner Sicht der Grund, warum zur Zeit in kurz und gut keiner mehr Lust hat zu posten oder überhaupt nur einen Vorschlag zu einem Thema zu machen.

Ich empfinde diese Rubrik als stiefmütterlich verwaist. Und das liegt absolut nicht (das möchte ich ausdrücklich betonen) an Asterix, der macht da einen tollen Job, aber er kämpft für mich auch richtig auf einem verlorenen Posten.
Ich hab momentan das Gefühl, dass bei vielen von uns eine negative Vorerwartung gegenüber Humorgeschichten herrscht und man sich mit der Aussage, Humor ist eine der schwersten, die Sache allzu leicht macht.
Wenn ich mir Leute anschaue, wie sehr die sich weiterentwickeln, wenn sie in Alltag oder sonstwo posten, einfach nur durch die Hinweise von drei vier Kommentatoren. Ich kann das gar nicht glauben, dass das nicht auch in Humor möglich sein soll.

Wenn ich mit diesem Beitrag übertreibe, oder übers Ziel hinausgeschossen sein sollte, ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

PS:
Ich hab jetzt nichts zu deiner Geschichte gesagt, PSS. Das tut mir leid.
Nur so viel:
Ich finde die Idee, einen zerstreuten Professor zu zeigen, der unangemessen gekleidet das Haus verlässt, sich dann über die Reaktionen seiner Mitmenschen mokiert, und erst zum Schluss bemerkt, was der Grund war, erst einmal lustig. Ich weiß auch nicht, was gegen eine Pointengeschichte einzuwenden ist.
Was ich auszusetzen hätte, dass durch die Idee der fehlenden Hose das Ganze so einen Touch der Anzüglichkeit kriegt (von einer Unlogik, denn das würde man auch als weltfremder Gelehrter bemerken, mal abgesehen).
Das ist mein erster Kritikpunkt und der zweite ist, dass du die Entwicklung mehr steigern könntest. Sowohl die Reaktionen der Fahrgäste etc. als auch den professoralen Ärger.
Vielleicht könnte deine story dadurch verbessert werden?

Und was das andere betrifft, vielleicht/hoffentlich liest und antwortet ja mal
jemand.
Novak

 
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Hallo pss

Ich schick gleich mal eine Warnung vorweg: Ich rede nicht gern um den heißen Brei herum, meine es aber nicht persönlich.

Zur Geschichte. Ist schon ein paar Tage her, dass ich sie gelesen habe, und muss Rick in weiten Teilen zustimmen. Die Story ist nicht witzig und „fein“, wie Anakreon dazu sagte, würde ich den Humor auch nicht nennen - homöopathisch fände ich da treffender.

Die zwei Fragen, die mich beim Lesen beschäftigt haben, sind: Wer findet das komisch? Und: Findet der Autor den Text tatsächlich selber lustig?

Ich kann schon verstehen, warum Rick Dir erstmal geraten hat, die Finger von der Humorabteilung zu lassen. Einfach deswegen, um Dir Kummer zu ersparen. Wobei Dir natürlich niemand verbietet, egal in welcher Rubrik Texte zu erstellen.

Der Punkt ist einfach der, dass man Humor nicht einfach so lernen kann; auch nicht durch das Schreiben. Und auch wenn es Novak aufregt, heißt es nicht umsonst „Sterben ist einfach, komisch zu sein dagegen schwierig.“ Bei einer Geschichte (lang oder kurz) ist die Herausforderung sogar noch höher.
Einmal muss man eine Geschichte haben, die man erzählen kann (eine Selbstverständlichkeit möchte man meinen), und dann muss sie auch noch komisch sein.

Aber vielleicht definiere ich mal Humor und Komik, wie ich es verstehe:
Beim Humor würde ich zwei Arten unterscheiden: Den harmlosen, albernen Humor; und den schwarzen, gemeinen Humor.

Aus Ersterem sollte man mit der Zeit herauswachsen. Das ist der Clown im Zirkus mit seiner Torte oder Mario Barth, Stefan Raab usw.
Viele finden das witzig und sind zufrieden, andere finden es einfach nur tierisch nervig und versuchen zu flüchten. Besonders schlimm sind da Menschen, die sich für witzig halten und meinen sie müssten zu jeder Tages und Nachtzeit ihr Umfeld entertainen - WÜRG! Ich hatte mal so jemanden im Büro sitzen: Es war die Hölle!
Der andere Humor, sprich der böse, hat etwas mit Tabubruch und Abwehr zu tun. Lachen hat antropologisch gesehen den Zweck dem Gegenüber die Zähne zu zeigen - und das hat etwas mit Drohgebärde und Schutzverhalten zu tun.
Als Beispiel möchte ich da mal Oliver Polak ins Feld führen. Der Typ ist Jude, Standup-Comedian, tourt durch Deutschland und erzählt jüdische Witze. Bei dem muss ich lachen, auch wenn mir das Lachen dabei manchmal auf dem Gesicht gefriert.
Hier mal ein Link dazu:

[ame="http://www.youtube.com/watch?v=IXhHowcoyOE"]Youtube-Link[/ame]

Oder anderes Beispiel: Monthy Python. Wer kennt nicht „Leben des Brian“ und wer musste da nicht lachen?

Also, auch wenn das ein wenig Off-Topic war, würde ich Dir empfehlen: Denk dir einen Plot aus, streich jeden Flachwitz daraus und versuch dafür drei Tabubrüche einzubauen, die irgendwie mit der Story zusammenhängen. Und wenn Du am Ende nicht nur lachen musst, sondern auch denkst „Boah, darf man das überhaupt schreiben“, dann wäre das schon mal ein guter Anfang.

Viele Grüße

Mothman

PS: Äh, kleiner Nachtrag, der Link mit Oliver Polak soll nur eine These veranschaulichen und KEINE Auforderung sein Witze über Juden zu reißen! Der Kerl darf das, weil er selbst Jude ist und Deutsche auf schwarzhumorige Art mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

 

Ja, eine interessante Diskussion. Ach ich finde Humor und Satire am schwersten zu bedienen, die Latte liegt hoch in diesen Katagorien.
Es ist Vieles gesagt worden, grundsätzlich schließe ich mich vor allem der Meinung Möchtegerns an.

Zu dem Gesagten kommt, das geschriebener Humor noch schwerer zu Lachen bringt wie gesprochener oder gespielter. Ich habe unzählige Texte von Robert Gernhardt (u.a.Witzeschreiber für Otto), Polt oder Loriot gelesen. Deren Sachen sind vorgetragen immer besser als Schwarz auf Weiß. Bühne und Fernsehen eignen sich möglicherweise besser als Träger für Humor.
Ich halte nicht viel von Stand-Up-Comedians, mit Ausnahme vielleicht von Olaf Schubert, der ist gut. Aber selbst die bringen mich hin und wieder zumindest zum Grinsen. Geschrieben möchte ich das dann nicht sehen.
Ganz großer gedruckter Humor ist auf jeden Fall Helge Schneider, aber der ist ein Sonderfall und als Lernbeispiel wohl ungeeignet.

 
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"Man sollte die Kategorie umbenennen in "schwarzer Humor mit Tabubruch" [mit dem Zusatz: Tabubruch obligatorisch, nur dieses eine Tabu, das darfst du nicht anrühren!"

Was genau meinst du denn mit dem "einen Tabu"?

Und natürlich hast du Recht, Deutsche und Humor ... füllt nicht gerade Bände:D

Gruss, Jimmy.

PS: Stand Up, das kann man schlecht vergleichen, finde ich. Lenny Bruce sehen ist super, aber lesen? Ich weiß nicht.

 

Ich habe unzählige Texte von Robert Gernhardt (u.a.Witzeschreiber für Otto)

Das darf man so nicht schreiben. Das ist richtig schlimm. Das ist Robert Gernhardt, Mann, nicht Ottos Witzeschreiber!

 
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Dann denk jetzt nicht, der ist Ottos Witzeschreiber! ;-)

Drum das kleine "u.a." / Mancher kennt ihn ja vielleicht wirklich nicht.

PS: Okay, ich ahne den. Finde halt, diese Charakterisierung wird Gernhardt auch mit u.a. nicht gerecht. :)

 

Dann denk jetzt nicht, der ist Ottos Witzeschreiber! ;-)

PS: Okay, ich ahne den. Finde halt, diese Charakterisierung wird Gernhardt auch mit u.a. nicht gerecht. :)


Jetzt stiehlst Du mir ein wenig die Zeit. Weder ich noch irgendwer anders hat Robert Gernhardt charakterisiert. Ich muss mich jetzt nicht vor Dir rechtfertigen, das ist Kinderrei, da nützt auch der entkräftende Smilie nichts.

 

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