Was ist neu

Was ist witzig?

Ja, klar. Erst Gernhardt zu Ottos Witzeschreiber degradieren und jetzt andere Leute zu Zeitdieben erklären. Blablabla ...

 

Hallo Purersternenstaub

Zitat
dann weiß ich nicht, wofür die Humor-Kategorie überhaupt existiert.

Ich denke, sie existiert, damit man unter dieser Rubrik humorvolle oder lustige Geschichten postet. Wenn eine Geschichte diese Voraussetzungen nicht erfüllt, dann ist sie dort fehl platziert. Das habe ich versucht, durch meine Kritik deutlich zu machen.

Wenn jemand unter der Rubrik "Krimi" etwas postet, was von Anfang bis Ende kein Krimi ist, würde man das sicher ebenfalls kritisieren.

Ich habe mit meiner Kritik auch nicht gemeint, dass du aufhören sollst zu schreiben. Ich habe dir nur geraten, VORERST die Finger von der Humor-Rubrik zu lassen. Das war ein gut gemeinter Rat.

Ich denke, um gute humorvolle/lustige Geschichten schreiben zu können, muss man schon ein gutes Konzept und einen gewissen Sprachwitz haben, pointiert schreiben können und ein gutes Timing beherrschen.

Davon konnte ich halt in deinem Text nicht allzu viel entdecken.

Insofern ist es wirklich wichtig, sich mal mit den Texten zu beschäftigen, denen es hier gelungen ist, von wirklich sehr vielen Lesern als lustig empfunden zu werden. Das war meine Empfehlung. Oder man beschäftigt sich halt mal mit professionellen Autoren und schaut, wie die das so machen.

Und natürlich muss man sich auch fragen, ob man das, was man da schreibt, auch selbst lustig findet.

Humor ist ein beinhartes Geschäft, und ich habe mich z. B. noch nie getraut, da eine Geschichte zu posten. Von mir aus kannst du natürlich täglich eine Humorgeschichte posten,diese Freiheit bietet dir dieses Forum. Dieses Recht wollte ich dir in keiner Weise nehmen.

Ich wünsche dir jedenfalls weiterhin viel Spaß bei Ausprobieren von Texten, egal in welcher Rubrik auch immer, und jede Menge Gelassenheit und Humor im Umgang mit kritischen Meinungen.

Rick

 

Nee Rick, Moment!
Seit wann gelten für die Humor-Rubrik die höchsten Ansprüche im Forum, nämlich, dass hier nur Leute reinschreiben dürfen, die das Schreiben schon beherrschen?

Wenn eine Geschichte diese Voraussetzungen nicht erfüllt, dann ist sie dort fehl platziert.
Hej, das ist hier eine Textwerkstatt. Viele Texte unter Spannung/Krimi sind weder spannend noch buchreife Krimis (mies recherchiert, "unrealistisch", etc). Neun von zehn Texten unter SF behandeln echt alte Ideen.
Aber unter Humor wollen wir plötzlich nur noch Texte von Leuten, "die das echt draufhaben"?

 

Hej, das ist hier eine Textwerkstatt.
... und deren Niveau ist nicht mal so schlecht. Von furzenden Freiern und spermaschluckenden Teenagern mal abgesehen, sowas hatten wir auch in letzter Zeit.
Also veröffentliche - unter Einhaltung der strengen Formkriterien - seine Geschichten wer mag. Dieser Versuch war okay.

 

Ich will auch auf keinen Fall gegen das Forum als solches wettern.
Nur das feedback in der Humor-Rubrik ist, verglichen mit den Kommentaren, die man in anderen Rubriken bekommt (meine grobe Einschätzung) - weniger lehrreich.
Weil es (wenn der Text nicht gut ist) irgendwie immer auf so ein hilfloses "ich fand es nicht lustig" hinausläuft.

Die Pointe hier, die fehlende Hose: die ist nicht per se schlecht, sie ist schlecht inszeniert. Und irgendwie ist keiner hier willens oder kompetent um den Autoren zu sagen, wie man es besser machen kann und welche Muster funktionieren. Schade, aber ist halt so. :)

Geschmacksurteile wie "ist nicht witzig" darf man ja geben. Genauso wie "ich hab Tränen gelacht". Man darf auch in anderen Rubriken schreiben "ich find den Text grottig/langweilig" oder "ich find den Text hervorragend".
Ist alles okay, bringt dem Autor halt nicht viel.

Und in Humor muss ein Autor, der miese Texte postet, sich damit abfinden, dass ihm nur Gegenwind in Form von "nicht lustig" entgegenweht. Aus dem Gegenwind kann der Autor aber meist nicht lernen, wie man "lustig" schreibt.
In den anderen Rubriken funktioniert das einfach besser, weil mehr Leute in der Lage sind, konstruktiv zu kritisieren.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich weiß nicht, ob ich mich irgendwie unklar ausdrücke, aber ich versuche es gern noch einmal:

Unter Humor sollten Geschichten stehen, die ansatzweise etwas mit Humor zu tun haben. Wenn sie gänzlich humorfrei sind, wäre vielleicht eine andere Rubrik ratsam (z. B. seltsam).

Wenn allerdings die Tatsache, dass ein Mensch ohne Hose sein Haus verlässt, als humoristische Grundlage ausreicht, dann ist alles klar, dann liegen zwischen meiner Vorstellung von Humor und der von anderen Welten. Das denke ich sowieso oft.

Und Textwerkstatt ist ja schön und gut, aber genau dafür ist eine solche Diskussion nützlich. Ich habe eine fundierte Kritik geschrieben und Hinweise zur Verbesserung gegeben. Mehr kann man nicht tun.

Die Frage, warum so wenig Hilfe bei Texten in der Humor-Rubrik gegeben werden kann, beantwortet sich doch selbst. Weil eben die meisten keine Ahnung davon haben , wie man solche Texte schreibt. Insofern scheint es nicht so einfach wie in anderen Rubriken zu sein, oder?

Von mir aus kann ein Autor 100 humorlose Geschichten unter Humor posten, wenn das ihn irgendwie weiter bringt. Aber so, wie hier für die Freiheit eingetreten wird, Geschichten so zu posten, wie man will, nehme ich mir auch die Freiheit raus, das zu kritisieren wie ich will.

Rick

 

OH WOW.

@Rick
Ich vermeide es, meine Geschichten Freunden oder Verwandten zu geben, ganz einfach, weil die Rückmeldungen so befangen sind, also immer positiv, egal, wie schlecht sie sein mögen. Nicht hilfreich. Stattdessen lade ich sie hier hoch, eben weil da tatsächlich Kritik kommt. Ich war bis jetzt nur in Gesellschaft und Humor aktiv unterwegs.
In Gesellschaft klappt es wunderbar, meine erste Geschichte wurde mehr oder weniger kreativ in Grund und Boden gestampft, und dafür bin ich dankbar, allein dadurch habe ich schon eine Menge gelernt.
In Humor ist das ein wenig anders.
Man kann doch davon ausgehen, dass, wenn jemand seine Geschichte in Humor stellt, er sie für humorvoll hält. Vielleicht schafft er es nur mangelhaft, das im Text umzusetzen, aber genau dafür ist doch das Forum da, oder? Also man stellt die Geschichten hier rein und harrt der Dinge, die da kommen, bereit ganz viel von der Kritik auch umzusetzen.
Nur funktioniert das in Humor nicht. Humor an sich scheint digital zu sein: 0 oder 1, ja oder nein, witzig oder nicht witzig. Dazwischen liegt nichts.
So ist Humor eben.
Da schwingt ein Anspruch mit, der meistens unerfüllbar bleiben muss, vergleichbar mit dem Anspruch Bring mich zum Weinen.

Und deswegen frage ich: weshalb existiert die Kategorie überhaupt?
Wäre es nicht viel hilfreicher, wenn die einzelnen Kategorien jeweils eine Unterrubrik "Humor" hätten? Ich habe auf KG.de schon einige Geschichten gelesen, die mich zum Lachen brachten.

@jimmysalaryman
Mit dieses eine Tabu beziehe ich mich auf das P.S. von Mothman (glaube ich, sind so viele Kommentare), in dem der Anspruch auf ein, zwei Tabubrüche und die [richtige und wichtige] Frage Oh Gott, darf ich das überhaupt schreiben? sofort wieder relativiert wird, wenn es um das problematischste aller Tabus, das Thema Juden, geht. Wenn man sich ansieht, weshalb Kabarettisten etc. Tabus brechen, dann doch nicht, um Witze zu reißen, sondern um etwas mitzuteilen. In krasser, überspitzter Form. Der "Tabubruch" wäre ein probates Mittel.
Und wirkliche Tabus stehen auch nicht auf irgendeiner Wertigkeitsskala. Tabu ist Tabu.
Sagt man also: Man darf jedes Tabu brechen außer dieses eine, dann sagt man nichts anderes, als: Das ist das einzig wirkliche Tabu, und das breche ich nicht. Man formuliert es damit ja erst. Wirkliche Tabubrüche sucht man damit vergebens. Wirkliche Wachrüttler müssen damit ausbleiben. Und das Video, das Mothman gepostet hat, finde ich deshalb nicht witzig. Da hat sich jemand hingesetzt und sich gefragt: Was unterscheidet mich von allen anderen Komödianten? Antwort: Ich bin Jude. Der Mann gründet seine Bekanntheit einzig und allein auf diese Tatsache, denn besonders witzig ist er nicht. Er ist schon recht seicht. Und dann hat das auch nichts mit Tabubruch zu tun, denn es ist nicht sein Tabu, die Identifikation mit ihm bleibt aus, und es läuft am Ende auf das von Mothman ausgesprochene Er darf das! hinaus. Kein Tabubruch weit und breit.

Also ich würde vorschlagen, wir belassen es jetzt bei all dem, was geschrieben wurde. Das führt doch zu nichts. Oder?
Ich freue mich jedenfalls weiterhin auf Kritik, die nicht bloß 0 oder 1 ist. :)

Feiertägliche Grüße,
PSS

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, melde mich jetzt auch noch mal, denn im Prinzip hab ich die Diskussion ja auch in Gang gebracht. Und ich will es auch nicht bei dem 1 oder 0 belassen.
Ich bin ziemlich froh darüber, dass es dazu gekommen ist, dass da bissel diskutiert wird und ich finde auch, dass da eine Menge gutes Zeug gesagt worden ist.
Möchte nur nicht, dass die Disk. in Bereiche reingerät, die dann zu einem unfruchtbaren Ärger führen.

Von mir aus kann ein Autor 100 humorlose Geschichten unter Humor posten, wenn das ihn irgendwie weiter bringt. Aber so, wie hier für die Freiheit eingetreten wird, Geschichten so zu posten, wie man will, nehme ich mir auch die Freiheit raus, das zu kritisieren wie ich will.

Das Recht, eine schlechte Humorgeschichte zu kritisieren, Rick, das spricht dir doch keiner ab.
Um es ganz deutlich zu machen: Was ich bemängele, das ist nicht, dass du die Geschichte kritisiert hast oder ihr den Humor absprichst. Das ist dein gutes Recht. Im Übrigen hatte auch ich was an ihrem Verlauf auszusetzen und Möchtegern auch.
Du hast deine Kritik und deine Leseeindrücke begründet, ebenso wie Weltenläufer auch, so dass die Anmerkungen nachvollziehbar wurden. Weitaus begründeter und nachvollziehbarer war das, als ich das in dieser Rubrik schon oft gelesen habe.

Aber:
Das ist es ja eben. Das unablässige Posten schlechter Geschichten wird niemanden weiterbringen. Und zwar genau so lange, wie wir eine Art Geheimnis um Humorgeschichten machen oder uns sagen, sie müssten schon von vornherein das sein, was sie erst werden wollen, eine gute Geschichte im Bereich Humor.
Dein Kommentar war/ist ein Beispiel für eine bestimmte Perspektive, auf die ich aufmerksam machen wollte/will. Ich habe/hatte die doch auch, bin aber im Moment dabei, mich davon zu entfernen.
Ich hätte einen Kommentar von mir nehmen können oder von irgendjemandem sonst.
Da hat es dich jetzt einfach blöd erwischt, das verstehe ich auch ein Stück weit, dass du dich da ärgerst, aber es ging mir nicht darum, deinen Komm. schlecht zu machen. Und Möchtegern, so wie ich das sehe, auch nicht. Wenn du mal von deinem Ärger abstrahierst (ich weiß schon, es ist immer blöd und irgendwie ungerecht, wenn man mit einem Kommentar in eine Diskussion verwickelt wird, noch dazu, wenn man es fundiert gemacht hat).
Aber wenn du einfach von deinem eig. Komm. wegguckst, so ganz generell guckst, was für eine Grundtendenz/Grundeinstellung hier gegenüber der Rubrik Humor ist, auch bei mir und bei dir, halt überhaupt, dann verlierst du vielleicht/hoffentlich deinen Ärger. Mir geht es nicht um einen einzelnen Kommentar, sondern um die Humorrubrik als solche. Sie liegt mir am Herzen und ich bemerke nun mal eine blöde Entwicklung insgesamt. Als Beispiel nur, die Entwicklung von kurzundgut.

Ich versuch trotzdem nochmal, dich anhand deiner Einwände zu überzeugen und skizziere einfach mal, was mir da aufgefallen ist. Ich betone noch mal, ich will dich nicht ärgern, sondern ich will nachweisen, dass wir alle möglicherweise anders an Humortexte rangehen als an Alltagstexte und dabei es uns selbst zu schwierig machen. Und ich mach das entlang deiner Argumente, weil du dich zum Glück dieser Diskussion gestellt hattest.

Unter Humor sollten Geschichten stehen, die ansatzweise etwas mit Humor zu tun haben. Wenn sie gänzlich humorfrei sind, wäre vielleicht eine andere Rubrik ratsam (z. B. seltsam).

Klar, da hast du Recht, mit Humor sollte eine humorvolle Geschichte schon was zu tun haben. Aber mal ganz im Ernst, hättest du die Geschichte denn nicht kritisiert, wenn sie unter seltsam gestanden hätte? Da wäre dir doch auch ein Missverhältnis aufgefallen zwischen der Grundprämisse der Geschichte, dem Verlauf und dann ihrer Auflösung?

Wenn allerdings die Tatsache, dass ein Mensch ohne Hose sein Haus verlässt, als humoristische Grundlage ausreicht, dann ist alles klar, dann liegen zwischen meiner Vorstellung von Humor und der von anderen Welten. Das denke ich sowieso oft.

Und das ist es, was ich meine, da ziehst du dich jetzt auf eine Geschmacksfrage zurück. Nur, weil dir der hosenlose Mensch nicht gefällt, mir auch nicht, kann er doch aber trotzdem ein Humorthema sein. Vielleicht ein doofes. Aber man kann doch jenseits des eigenen Geschmacks einfach mal festhalten, was denn Humor überhaupt ist. Und ob das Thema eines Textes ein Humorthema ist.
Und nach dem, was ich gestern so rumrecherchiert habe, ist ein Mensch ohne Hose, der aber gar nicht weiß, dass er keine Hose hat, mit den Reaktionen der Umwelt also nichts anzufangen weiß, ein Humorthema.

Denn eine komische Prämisse funktioniert so: Eine Situation schaffen, in der zwei Dinge aufeinander treffen, die nicht zueinander passen. Dann lässt man die zwei unpassenden Dinge sich regelwidrig verhalten? Was ist die unangemessenste Reaktion, die man sich ausdenken kann? Dann lässt man alle Möglichkeiten und Absurditäten kumulieren.
So argumentieren Comedy-Lehrer, die ich hier gefunden habe:

http://on3.de/element/13033/spielwiese-on3-radio-wie-geht-eigentlich-humor


Also zurück zur Geschichte. Die zweite und dritte Frage wären doch dann: Hier ist ein Text. Er hat ein Humorthema und eine Idee. Ist die Idee gut? Ist sie gut inszeniert?
Du (und die meisten von uns Humorkommentatoren) stellst diese Frage aber gar nicht mehr, sondern du ziehst dich aus meiner Sicht da zu schnell auf eine Geschmacksfrage zurück, statt festzuhalten: Ok, gehört in die Rubrik, aber Idee ist scheiße, weil ….
In einer anderen Rubrik würdest du diese Fragen stellen. Was ist mit der Idee, ist sie gut? Ist sie dann auch gut aufgebaut und inszeniert? Oder birgt die Idee von vorneherein gewisse Gefahren und genau da bist du denn auch reingerutscht, lieber Autor, deshalb ist Geschichte grottenlangweilig und nichts geworden. Oderoderoder.
Um das nochmal an einmal an einer Analogie in der Horrorrubrik zu verdeutlichen: Ich z. B. mag überhaupt keine Zombies, ich finde die nur grundlächerlich und blöd, und trotzdem gehören sie zu Horror wie das Ei zur Henne. Das heißt, eine Zombieidee ist im Horrorbereich schon richtig platziert, aber sie/die Idee verliert komplett an Spannung/Horror, weil man da echt was Neues bringen muss, um den Leser zu erreichen, oder die Gefahr des Splatterns entsteht usw.

Auch aus deinen weiteren Beiträgen spricht für mich also wieder so eine gewisse Hilflosigkeit mit der Humorsparte, die ich mittlerweile selbst empfinde, mit der ich mich aber auch nicht so locker zufrieden geben mag.

Die Frage, warum so wenig Hilfe bei Texten in der Humor-Rubrik gegeben werden kann, beantwortet sich doch selbst. Weil eben die meisten keine Ahnung davon haben , wie man solche Texte schreibt. Insofern scheint es nicht so einfach wie in anderen Rubriken zu sein, oder?

Auch in den anderen Rubriken ist es doch so, dass man nicht unbedingt selbst die Supergeschichten drauf haben muss, um hilfreich kommentieren zu können.

Im Grunde sagst du, Humor ist so schwierig, da sollte man sich nur dran wagen, wenn man entweder ein Naturtalent ist oder aber schon humorvoll schreiben kann. Oder Humor sei eine derartige Geschmacksfrage …

Und etwas abgewandelt sagt das auch nastroazzuro:

Ach ich finde Humor und Satire am schwersten zu bedienen, die Latte liegt hoch in diesen Katagorien.

Und Mothman bringt es dann auf den Punkt:

Der Punkt ist einfach der, dass man Humor nicht einfach so lernen kann; auch nicht durch das Schreiben. Und auch wenn es Novak aufregt, heißt es nicht umsonst „Sterben ist einfach, komisch zu sein dagegen schwierig.“

Nein, mich regt das nicht auf, dazu schätze ich deine Meinung viel zu sehr. Aber: Was du schreibst, das ist eine Generalaufkündigung. Mit genau der gleichen Überzeugungskraft kann ich sagen, schreiben kann man nicht lernen, das muss man drauf haben.
Und der Spruch mit dem Sterben, sorry, aber der ist einfach nur doof. Jedenfalls dann, wenn man ihn als Begründung dafür nimmt, dass Humor nichts Erworbenes sein könnte. Für sich genommen macht der Spruch mit den Mitteln des Humors eine unerwartete Begriffsdefinition von Humor und überhöht damit seinen eigenen Gegenstand. Keinesfalls aber ist er ein Beweis dafür, dass Humor nicht erworben werden kann. Aber das führt jetzt zu weit ab.
Ich bin zwar auch der Auffassung, dass es Unterschiede zwischen den Humor-Schreibern gibt. Richtige Naturtalente, die mit Sprachwitz und sonst was gesegnet sind. Und welche, die nie weit kommen werden, denen es einfach bloß Spaß macht und von ihrem Maßstab aus eine Weiterentwicklung wollen. Aber das ist beim sonstigen Schreiben doch auch nicht anders. Und da schreiben wir doch auch stundenlang über Plotentwicklung und wieso warum der und der Verlauf unlogisch ist oder der Stil wegen der Adjektivhäufigkeit oder sonstwas zu überarbeiten wäre. Und eine gewisse Entwicklung, die wird jeder (von seinem Maßstab aus gemessen), wenn er da ein bisschen an sich arbeitet, nehmen können. Ob das nun der Horror, der Alltag oder der Humor ist. Ich glaube, diese Prämisse, dass eine Entwicklung hin zu einer besseren Geschichte bei den allermeisten, die sich halt die Mühe geben wollen, möglich ist, die teilen doch alle, sonst wären wir nicht hier.
Die Tatsache, dass es Second City in Chicago gibt, oder Comedy-Lehrer, beweist im Übrigen schon, dass Humortechniken ein Stück weit erlernbar sind.

Möchtegern schreibt:

Und in Humor muss ein Autor, der miese Texte postet, sich damit abfinden, dass ihm nur Gegenwind in Form von "nicht lustig" entgegenweht. Aus dem Gegenwind kann der Autor aber meist nicht lernen, wie man "lustig" schreibt.
In den anderen Rubriken funktioniert das einfach besser, weil mehr Leute in der Lage sind, konstruktiv zu kritisieren.

Das stimmt, das würde ich absolut unterschreiben.

Als Grund gibt sie zwei Dinge an:

Und irgendwie ist keiner hier willens oder kompetent um den Autoren zu sagen, wie man es besser machen kann und welche Muster funktionieren. Schade, aber ist halt so.

Am Willen liegt es nicht. Wenn Leute einen Kommentar schreiben, dann wollen sie in aller Regel mit ihren Hinweisen den Autor in irgendeiner Form weiterbringen, ihn auf etwas aufmerksam machen, auch, wenn sie nur einen Eindruck mitteilen.

Und ich behaupte mal, dass es auch nicht allein an der Kompetenz liegt.
Aus meiner Sicht sind es zwei Sachen, warum viele Geschichten in Humor immer nur daran gemessen werden, ob überhaupt/oder wievielmal man gelacht hat und man ihn dann an Dialoggeschichten a la gnoebel weiterreicht. Diese Dialoggeschichten sind aber eben auch nur eine mögliche Form. Und sie kritisieren eben nicht die Machart dieser einen speziellen Geschichte, um die es gerade geht.

Ich denke, es liegt hieran:

  • An einem falsch verstandenen, überhöhten Humorverständnis.
  • Daraus folgend ist man sich, glaube ich, der eigenen Kompetenz, Humorgeschichten zu kommentieren, gar nicht bewusst.
Möchtegern, du zum Beispiel sagst, du hast dich mit dem Schreiben von Humorgeschichten noch weniger beschäftigt als mit dem Schreiben an sich. Und trotzdem bringst du einen Haufen gescheiter Gedanken dazu ein, warum die Hosengeschichte nicht so recht funktioniert. Auch deine Überlegung zur Charakterisierung von Figuren in Humorgeschichten finde ich interessant, auch wenn ich glaube, dass das am ehesten auf Dialoggeschichten zutrifft.

Und jetzt sag ich mal was Ketzerisches.
Was wäre denn, wenn man einfach mal eine Humorgeschichte genauso kritisiert, wie man das bei jeder anderen Geschichte auch macht? Einfach mal prüft, ob da eine humorvolle Prämisse da ist oder nicht, das ist aber auch schon die einzige Voraussetzung. Und dann, ganz egal, ob man selbst gelacht hat oder nicht oder wievielmal oder laut oder leise, Hauptsache, die Geschichte hat das Interesse geweckt, entweder weil man sie gut findet oder ganz schlecht, egal. Man prüft die Geschichte und kommentiert und beurteilt sie wie jede andere auch.
Beim Horror sagt man doch auch manchmal, hab mich nicht gegruselt, handwerklich aber ok, bis auf …. und dann kommen lauter konstruktive Sachen, die den Autor weiterbringen.
Also ich denk da zum Beispiel an Fliege, die von sich selbst immer sagt, dass sie bei Humorgeschichten nicht lacht. Sie schreibt auch alle die Sachen (Humor schwer und bei gnoebel gucken und Dialog undso und vielleicht in andere Rubrik gestellt), die mir aufgefallen sind, (ich hoffe, du bist nicht stinkig, liebe Fliege, wenn ich dich hier mit reinziehe, aber es ist eigentlich als Kompliment gemeint und im Bedarfsfall liefere ich die Zitate nach) aber dann geht sie ganz profan an die Geschichte ran und walkt sie handwerksmäßig nach allen Regeln der Kommentarskunst durch. Und der Autor ist hocherfreut und bedankt sich. Kann ich berichten, weil ging mir schon selbst so.
Oder ich denke da an Weltenläufer, der vor langer Zeit mal bei einer Geschichte in Humor genaustens geschrieben hat, an welcher Stelle sie die Fahrt verliert und wie man den letzten Teil der Geschichte ausbauen könnte. Kann ich mich auch gut erinnern dran.

Humorgeschichten sind immer noch Geschichten.
Liebe Grüße
Novak

 

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