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Wie wichtig ist die Intention des Autors für den Kritiker auf KG.de?

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Wie wichtig ist die Intention des Autors für den Kritiker auf KG.de?

Maus hat mich gebeten, die Diskussion hier zu beginnen, da cbrucher und ich unter einer Geschichte in das Thema gestolpert sind. Daher zitier ich einfach mal die betreffenden Postings:

cbrucher schrieb:
Es ist nicht "falsch" dadurch, daß der Autor das nicht sagen wollte. Er mag sich am Kopf kratzen und die Geschichte verwerfen, aber im Grunde interessiert mich seine Meinung überhaupt kein bißchen. Er hat den Text geschrieben, fertig basta. Der Rest ist Sache der Leser. Die interessiert vielleicht, was der Autor sich dabei gedacht hat, aber im Prinzip ist es vollkommen nichtig. Es zählt, was dasteht.

Häferl schrieb:
Also ich halte es in einem Forum wie kg.de für wichtig, was der Autor wollte. Denn es geht ja nicht nur darum, Geschichten zu bewerten oder zu interpretieren, sondern auch um die Hilfestellung.
Wenn ich als Autor etwas aussagen will, und das kommt dann beim Leser nicht so an, wie ich es gemeint hab, dann werd ich versuchen, es dahingehend zu ändern.
Als Kritiker - auf kg.de - interessiert es mich daher in erster Linie, was der Autor wollte, denn nur dann kann ich ihm sagen, was er meiner Meinung nach tun könnte, um das Ziel zu erreichen oder warum ich glaube, daß er es nicht erreicht. - Will ich jemandem helfen, muß ich wissen, wobei ich ihm helfen soll, sonst ist die Hilfe vielleicht gar keine... ;)

Und wie ist Eure Meinung dazu?

Alles Liebe,
Susi :)

 

Wat den een sin Uhl, is den annern sin Nachtigall.

Wie so häufig: ihr beide habt mit eurem Standpunkt Recht. ;)

 

@lakita: Und schneidest mit diesem lapidaren Satz einfach mal unsere schöne Diskussion ab...

@Häferl:
Nein. Ich denke, mein Standpunkt resultiert aus einem gewissen Idealismus heraus: ich will an einen hier publizierten Text herangehen, wie ich an jedes verlegte Werk herangehe. Das bedeutet, daß ich davon ausgehen will, daß ein Text seine letztgültige Form erreicht hat.

Von diesem Standpunkt aus gesehen braucht ein Schreiber dann natürlich keine Hilfestellung; er weiß genau, was er tut, er hat sich alles gründlich überlegt.

Noch'n Punkt: Was interessiert mich, was ein Autor mit einem Text wollte? Ich will mich als Leser wenigstens in der Illusion bewegen, ich bildete mir meine Meinung vollkommen selbständig, ohne dabei manipuliert worden zu sein. Und ist es schlimm, wenn eine Intention sich ins Gegenteil verkehrt? Ich bin hier einfach zu oft auf Kritik gestoßen, die fest zu wissen schien, was ein Autor mit seinem Text sagen wollte. Und die ihm dann aufzeigen wollte, weshalb er sein Ziel verfehlt hat. Vielleicht wollte er das so. Und der Kritiker hat ihm so etwas einfach nicht zugetraut, ihn letztlich für dümmer gehalten.

 

@ cbrucher

Mitnichten habe ich diese Diskussion mit meinen beiden Sätzen abgeschnitten.
Habe mir nur erlaubt,meinen Beitrag zu diesem Meinungsaustausch zu bringen.

 

In erster Linie interessiert mich, was der Text zu sagen hat, nicht was der Autor sagen wollte. Wenn ich meine Auslegung am Text belegen kann, dann ist sie auch "richtig", auch wenn der Autor das gar nicht wollte. So bin ich Interpretationen gewöhnlich immer angegangen.

Jetzt besteht auf KG.de der Unterschied, dass hier die Autoren auf Feedback warten und verbessert werden wollen. (<g> Im Idealfall zumindest.) Und wenn ich dann lese, dass er etwas ganz anderes mit seinem Text sagen wollte, setze ich mich gerne nochmal mit dem Werk auseinander, versuche seine Intention darin zu finden und gebe ggfs Tipps, wie man sie deutlicher hineinarbeiten kann.

Aber um ehrlich zu sein lasse ich von Geschichten die eine "tiefe Aussage" vermuten lassen wie eine Kritik an der Gesellschaft etc gewöhnlich die Finger und konzentriere mich auf unterhaltende Texte, bei denen erst gar keine Missverständnisse hinsichtlich der Intention auftreten.

Ginny

 

Wie für cbrucher, ist auch für mich des Autors Intention normalerweise zweitrangig, was zählt, ist allein das Geschriebene, am liebsten würde ich nichts wissen wollen vom Autor und seinem sonst Geschriebenen.

Das gilt natürlich nur für Bücher und Ähnliches, nicht für kg.de. Denn kg.de ist nicht ein Buch, ist nicht eine Literaturzeitschrift, kg.de ist eine offene Werkstatt, in der ein Haufen Lehrlinge werkelt, begleitet von wenigen Gesellen, von einem Meister meistens keine Spur. Beäugt werden sie von denjenigen in der Werkstatt, die gerade frei haben. Und von den interessierten Zuschauern, die durchs Fenster reinschauen und manchmal Kommentare abgeben.

Sie, wir alle glauben zu wissen, wie das fertige Produkt auszusehen hat – jeder urteilt nach seiner Kenntnissen, Können und Geschmack. Und so sind auch die Kommentare: selten einheilig, meistens sehr differenziert.

Wir alle haben immer Recht, Lakita sagte es schon.

Dion

 
Zuletzt bearbeitet:

@Dion:
Ich finde, es sollte auch für kg.de gelten. Sicher, syntaktische Schwächen, mangelhafte Rechtschreibung und Interpunktion holen einen (zu) oft schnell aus dieser Warte. Dennoch denke ich, daß es genügend Autoren hier gibt, die diesem Anspruch gerecht werden wollen. Und deshalb sollte man vielleicht auch versuchen, diesen Standpunkt einzunehmen.

Fraglich ist ohnehin, wer als Meister bezeichnet werden kann, und was sein Urteil zählt. Oder wollen wir uns auf Goethe stützen, wenn wir Kleist beurteilen? Es lebe das Laienpriestertum!

Nachtrag

@lakita:
Vielleicht sollte ich anfangen, smileys zu setzen, wenn ich nicht mißverstanden werden will. War nicht böse gemeint.

 
Zuletzt bearbeitet:

lakita schrieb:
Wie so häufig: ihr beide habt mit eurem Standpunkt Recht.

Es ist ja auch gar keine Frage, wer im Recht ist, denn das gibt es in dem Punkt nicht. Es gibt nur verschiedene Ansichten, oder verschiedene Gewohnheiten. Ein Austausch darüber kann vielleicht jemandem eine neue Sichtweise bieten, über die er bisher noch nicht nachgedacht hat, ob er sich dann davon überzeugen läßt oder nicht, liegt bei ihm.

cbrucher schrieb:
Nein. Ich denke, mein Standpunkt resultiert aus einem gewissen Idealismus heraus: ich will an einen hier publizierten Text herangehen, wie ich an jedes verlegte Werk herangehe. Das bedeutet, daß ich davon ausgehen will, daß ein Text seine letztgültige Form erreicht hat.

Von diesem Standpunkt aus gesehen braucht ein Schreiber dann natürlich keine Hilfestellung; er weiß genau, was er tut, er hat sich alles gründlich überlegt.


Ein Buch lese ich ganz anders als die Geschichten hier. Bei einem Buch bin ich noch nie auf die Idee gekommen, dem Autor zu schreiben, was mir an seinem Buch gefallen hat oder nicht, wenn es mir nicht zusagt, schau ich es nach den ersten fünfzig Seiten gar nicht mehr an, ärgere mich kurz, daß ich dafür Geld ausgegeben habe – dann hat der Autor zumindest bei mir versagt, da kann ich ihm nicht helfen – sein Buch hat ja bereits die letztgültige Form erreicht.

Autoren, die hier posten, tun das meist, um dazuzulernen, um ihre Geschichten zu verbessern, also keine Spur davon, daß die Geschichte unbedingt die letztgültige Form erreicht haben muß, auch wenn manche Geschichten tatsächlich bereits so gut sind, aber es ist nicht Voraussetzung, um hier zu posten, und daher setze ich es auch nicht voraus, wie bei einem Buch.

Noch'n Punkt: Was interessiert mich, was ein Autor mit einem Text wollte? Ich will mich als Leser wenigstens in der Illusion bewegen, ich bildete mir meine Meinung vollkommen selbständig, ohne dabei manipuliert worden zu sein.

Wie gesagt: Wenn ich eine Geschichte kritisiere, dann mach ich das meistens mit dem Zweck, dem Autor zu helfen. Und da ich der Meinung bin, daß sich Hilfe nur daran orientieren kann, was der Autor wollte, interessiert mich sein Ziel.
Wenn ich mit jemandem rede und ich verstehe etwas nicht, was mein Gesprächspartner sagt, frage ich ja auch nach, wie er das meint, da ich nicht davon ausgehe, daß er nur die Luft in Schwingungen versetzen wollte. Bei Geschichten sehe ich das nicht anders, Schreiben ist ja auch Kommunikation.

Und ist es schlimm, wenn eine Intention sich ins Gegenteil verkehrt?

Ja, als Autor ist es für mich schlimm, wenn beim Leser nicht das ankommt, was ich sagen wollte. Wenn ich eine Geschichte schreibe, in der ich die Unschuld von XY darstellen will, und die Kritiker fassen es als Befürwortung der Todesstrafe auf, dann find ich das schlimm, denn dafür habe ich meine Geschichte nicht geschrieben und dafür würd ich mich auch nicht hergeben wollen (gut, das war ein extremes Beispiel…;)).
Mich interessiert dann vor allem, woran es liegt, daß sie so falsch ankommt. Wenn mir dann ein Kritiker sagt, bei dieser und jener Stelle habe er besonders dieses Gefühl gehabt, dann ist mir das eine Hilfe.
Als Kritiker geh ich von dem aus, wie ich es selbst gerne hätte …

Ich bin hier einfach zu oft auf Kritik gestoßen, die fest zu wissen schien, was ein Autor mit seinem Text sagen wollte. Und die ihm dann aufzeigen wollte, weshalb er sein Ziel verfehlt hat. Vielleicht wollte er das so. Und der Kritiker hat ihm so etwas einfach nicht zugetraut, ihn letztlich für dümmer gehalten.

Nachfragen ist natürlich prinzipiell keine schlechte Sache - mach ich auch nicht immer. Aber wenn ich von einer anderen Intention ausgehe, kann der Autor mir das ja dann sagen – Tatsache ist dann jedenfalls, daß die Geschichte so auf mich gewirkt hat, wie ich sie aufgefaßt habe, und wenn er dann meint, er hätte etwas ganz anderes aussagen wollen, kann ich schauen, warum ich das nicht gesehen hab.
Mit »dumm« hat das überhaupt nichts zu tun, warum dumm? Alle notwendigen Gedanken in die Geschichte zu packen, muß man lernen, und besonders Anfänger sehen oft nicht, daß die Hälfte noch in ihrem Kopf ist. Aber wenn jemand etwas noch nicht kann, heißt es nicht, daß er zu dumm dafür ist, sondern nur, daß er noch Übung und Tips in der Richtung braucht.

Ginny schrieb:
In erster Linie interessiert mich, was der Text zu sagen hat, nicht was der Autor sagen wollte. Wenn ich meine Auslegung am Text belegen kann, dann ist sie auch "richtig", auch wenn der Autor das gar nicht wollte. So bin ich Interpretationen gewöhnlich immer angegangen.

Jetzt besteht auf KG.de der Unterschied, dass hier die Autoren auf Feedback warten und verbessert werden wollen. (<g> Im Idealfall zumindest.) Und wenn ich dann lese, dass er etwas ganz anderes mit seinem Text sagen wollte, setze ich mich gerne nochmal mit dem Werk auseinander, versuche seine Intention darin zu finden und gebe ggfs Tipps, wie man sie deutlicher hineinarbeiten kann.


Genau so seh ich das auch. :)

Aber um ehrlich zu sein lasse ich von Geschichten die eine "tiefe Aussage" vermuten lassen wie eine Kritik an der Gesellschaft etc gewöhnlich die Finger und konzentriere mich auf unterhaltende Texte, bei denen erst gar keine Missverständnisse hinsichtlich der Intention auftreten.

Es geht ja auch nicht nur um Geschichten mit tiefer Aussage. Wenn Du in der Rubrik Horror liest, und in einer Geschichte kommt der Horror bei Dir nicht an, ist es ja nichts anderes. ;)

Dion schrieb:
… Denn kg.de ist nicht ein Buch, ist nicht eine Literaturzeitschrift, kg.de ist eine offene Werkstatt, in der ein Haufen Lehrlinge werkelt, begleitet von wenigen Gesellen, von einem Meister meistens keine Spur.

Es muß ja auch niemand ein Meister sein, um seine Empfindungen auszudrücken, die er beim Lesen einer Geschichte hatte. Wenn die Bremsen Deines Autos quietschen und Du bringst es deshalb in die Werkstatt, mußt Du nicht in der Lage sein, die Ursache dafür zu nennen, es reicht, wenn Du sagst, daß die Bremsen quietschen – allerdings könnten sie den Fehler schneller finden, wenn Du ihnen dazusagst, wobei sie quietschen.

Sie, wir alle glauben zu wissen, wie das fertige Produkt auszusehen hat

Mit diesem »wir alle« möcht ich nicht gemeint sein. Ich maße mir nicht an, zu wissen, wie etwas auszusehen hat, ich sage immer nur, was ich mir vorstellen könnte, mache halt Vorschläge, die sich daran orientieren, was ich glaube, daß dem Autor weiterhelfen könnte.

Wir alle haben immer Recht, Lakita sagte es schon.

Wie gesagt: Um Rechthaben geht es meiner Meinung weder in dieser Diskussion noch in den Kritiken. Ich hasse Rechthaberei. Aber vielleicht geht es darum, die Herangehensweise an Geschichten, die Intention des Kritiken-Schreibens einmal zu überdenken und vielleicht zu optimieren (jeder für sich).

cbrucher schrieb:
@Dion:
Ich finde, es sollte auch für kg.de gelten. Sicher, syntaktische Schwächen, mangelhafte Rechtschreibung und Interpunktion holen einen (zu) oft schnell aus dieser Warte. Dennoch denke ich, daß es genügend Autoren hier gibt, die diesem Anspruch gerecht werden wollen. Und deshalb sollte man vielleicht auch versuchen, diesen Standpunkt einzunehmen.

Ich find es zum Beispiel sinnlos, bei einer Geschichte, deren Autor es noch nicht geschafft hat, das rüberzubringen, was er wollte, stilistische Vorschläge zu machen oder gar eine Fehlerliste zu erstellen – in solchen Fällen mach ich das nur sehr selten. Das hat in meinen Augen erst Sinn, wenn der Autor gelernt hat, den Inhalt rüberzubringen, ergo seh ich das mehr als einen Punkt für Anfänger; nur sehr selten schafft ein halbwegs geübter Autor es nicht, seine Aussage zu transportieren. Und Anfänger kommen eher selten, weil sie meinen, ihr Werk sei perfekt, sondern eben um zu lernen.

Fraglich ist ohnehin, wer als Meister bezeichnet werden kann, und was sein Urteil zählt. Oder wollen wir uns auf Goethe stützen, wenn wir Kleist beurteilen? Es lebe das Laienpriestertum!

»Urteil« klingt so endgültig, ich mag das nicht. Es geht meiner Meinung nach ja auch nicht darum, Urteile zu fällen, es geht immer nur um das eigene Empfinden, das ich dem Autor mitteile – zu dem Zweck mitteile, daß er weiß, ob seine Geschichte bei mir so ankommt, wie er es wollte. Wenn ihm das egal ist, brauch ich ihm auch keine weiteren Tips geben. Liegt ihm aber was an seiner Geschichte, will er sie vermutlich dahingehend überarbeiten, daß sie nicht mehr falsch verstanden wird, und warum sollte ich ihm da nicht helfen zu sehen, woran es liegen könnte? :susp:

Wir sind ja hier in keinem Konkurrenzkampf, wo es nur darum geht, Geschichten für gut oder schlecht zu erklären. Jedenfalls ich betrachte hier niemanden als Konkurrenten. Was vielleicht auch daran liegt, daß ich mich nicht ums Veröffentlichen reiße, aber selbst wenn es so wäre, würde ich doch mehr die Autoren außerhalb von kg.de als Konkurrenz sehen, da gibt es ja auch noch genug, die auf den Buchmarkt drängen. – Aber jetzt wirds Off-topic. ;)

Alles Liebe,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Wenn ich mich selber zitieren darf aus Von Arbeit, Sex, Schmerz und Grenzwahrung:

Aus meiner Sicht liegt es daran, was das Schreiben für jeden einzelnen darstellt und ich denke, so erwartete er/sie im allgemeinen auch die anderen Geschichten. Wie man sieht, gibt es da ganz unterschiedliche Philosophien.

Ich möchte es mal kategorisieren, obwohl ich weiß, daß es viele Zwischenstati gibt und nicht alles zutrifft, aber das ist meine Einordnung, die ich im Laufe der Jahre gebildet habe (mir ist klar, daß das Risiko für einen kollektiven Aufschrei sehr hoch ist, denn niemand läßt sich irgendwo reindrängen aber ich betone nochmal die Kategorien sind die Extreme und die meisten liegen sowieso irgendwo dazwischen):

A) Menschen, die über Ihr tägliches Leben schreiben

Hier gibt es die "Tagebuchschreiber" und solche, die über den Tagebuchrand hinweggekommen sind und die Geschichten schreiben, die Menschen der näheren Umgebung charakterisieren, Erlebnisse überbespitzt und lustig wiedergeben. Anekdoten würde ich mal sagen.
Geschichten sind es für mich nicht, denn sie erschließen sich oftmals nur der näheren Umgebung (so sind sie auch gedacht). D.h. handwerklich fehlt die literarische Verallgemeinerung und eine Aussage. Interessant und lustig für die, die den Autoren kennen bzw. so auch noch näher kennenlernen. Aber Außenstehende haben es oft schwer.

Gewiß, es wird ein Spiegel vorgehalten und der ist immer ganz heilsam, aber ich will auch noch die Meinung des Autoren, eine Art Stellungnahme, Motiv oder Grund herauslesen können. Das fehlt m.E. weil es oft nicht der Antrieb ist.

Andere, die den Antrieb haben, es zu verallgemeinern, überschneiden sich dann mit C1 (siehe unten), denn sie bringen ihre Geschichten einem allgemeinen Publikum näher. Für mich sind das dann aber keine Geschichten (im Sinne von Fiktion) sondern gute Berichte, die ein Eintauchen in die Welt des anderen erlauben. Aber mir sind diese oft zu offensichtlich, zu einfach.
Natürlich gibt es da auch Ausnahmen.

B) Menschen, die gern schreiben wollen und sich einfach mal hinsetzen

Das sind die "Künstler", wie ich sie (zugegeben etwas abfällig) bezeichne. Die sich also hinsetzen und in sich hineinhorchen und was rausholen. Abstrakte Bilder, verwobene Linien, Gedanken. Diese Menschen schreiben eher für sich, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Um ein Ventil zu haben.

Diese Geschichten sind oft anstrengend zu lesen, weil sie so viele Bilder haben und Fäden, die sich nicht auflösen, manchmal verhaken sie, ergeben eine interessante Sicht frei, am Ende steht man jedoch abgekämpft da und ist so leer, wie vorher

C) Geschichtenschreiber

die sich Unterteilen in

C1) Erzähler, Beschreiber

Das sind die, die etwas sagen wollen und die dann überlegen, wie sie es in einen Plot einbauen können. Oftmals isses ja nur ein Gedanke, eine Situation. Das wird dann aufgepumpt mit Beschreibungen von Türklinken, Parkettböden und Rockfalten. Hier frage ich mich am Ende oft, warum es so schwer war und warum es nicht kürzer geht

C2) Puristen

Jene, die schmörkellos ihr Ziel verfolgen, die genau wissen, wo sie hinwollen und da auch auf dem Wege hingelangen, der einen gewünschten Effekt erzeugt. Dort verfolgt jedes Wort ein Ziel

Ich gebe zu, daß gerade C2 meinem Ideal von einem Autoren von Kurzgeschichten (Short Stories) sehr nahe kommt. Mich interessiert, wie die Menschen handeln, reagieren, was sie fühlen, denken und fürchten und natürlich, was der Autor mir mit seiner Geschichte sagen will. Ich erwarte, daß er mir was sagt! Und ich mag, wenn es nicht deutlich gesagt wird, sondern wenn man es in ihrem Handeln erkennen kann.
Also wenn in dem Zimmer ein Aquarium steht, dann interessiert mich die Farbe der Fische nur, wenn das eine Rolle spielt, wenn es die Leute näher charakterisiert.
Ich gebe auch zu, daß ich noch nicht lange hier bin und viel gelesen habe, aber aus meiner Sicht könnten viele Geschichten viel kürzer und knackiger und damit für mich interessanter sein. Aber wie gesagt, das ist mein Geschmack und meine Meinung von einer Kurzgeschichte, die eben keine Erzählung ist.
Und ich bin nicht sicher, ob ich einfach rumrennen kann und jedem diese Meinung unter die Nase reiben und dahingehend die Geschichte kritisieren sollte. Aus meiner Sicht,eher nicht. D.h. je mehr ich damit etwas anfangen kann, desto eher würde ich etwas schreiben.

Am Ende ist kann sich ja jeder das herausnehmen, was er will und wenn mich eine Geschichte nicht packt, dann kann ich wieder rausspringen, muß nicht weiterlesen. Schön ist doch, daß es ein Forum gibt, wo man seine Texte reinstellen kann und Feedback bekommt und ich glaube, daß hat sich auch so eingepegelt. D.h. man gibt einen Kommentar dort ab, wo man interessiert ist. Ich würde mich niemals anmaßen, eine Geschichte auseinanderzunehmen, wo ich nicht durchsehe. Denn ich gehe von meinem Anspruch aus und der Autor von seinem und so wird er mit meiner Kritik nicht viel anfangen kann, außer ich versuche mich in die Sache einzufühlen, was schwer ist, denn ich habe meine eigenen Vorstellung.
Aber wie gesagt, ich glaube das hat sich ja eingepegelt. Die meisten lesen die Geschichten der Leute, die ihnen was bringen und sagen auch dort genau, was Phase ist und bei anderen Sachen kommt dann eher ein vorsichtiger, anerkennender Kommentar, die dem Autor zeigt, daß man es gelesen hat. Perspektivfehler und Rechtschreibung kann aber jeder raus machen

Aus meiner Sicht ist ein interessanter Autor niemand, der z.B. beobachtet, wie einarmiger Fahrrad fährt und das dann 1:1 beschreibt, indem er von staubigen Straße, dem heißen Nachmittag und der schwülen Hitze schreibt bevor er zur ausgemerkelten Gestalt des Mannes kommt, der auch noch eine Narbe auf der Wange und das rechte Hosenbein hochgekrempelt hat.

sondern, der daraus etwas entwickelt, der über das Gesehene hinausdenkt:

- Wie hat er seinen Arm verloren?
- Was macht er, wenn er abbiegen will?
- Was bringt ihn dazu, in so einem Zustand Fahrrad zu fahren? Wo will er hin
- Wie oft fährt er da lang?

Und der daraus eine fiktive Figur erschafft, die
z.B.
a) von der Gesellschaft ausgegrenzt wurde
b) auf heldenhafte Weise den Arm verloren hat
c) was total sinnloses angestellt hat und dabei den Arm verloren hat

Und wo ich damit etwas rausziehe über Handlungsweisen von Menschen, über unser Gesellschaft, über das Leben in Brasilien.

Es gibt Autoren, die in Bildern und nur in Bildern schreiben, die aber auch dem Beobachteten etwas hinzufügen bzw. Details und Blickwinkel hinzusetzen, die mir neu sind und darum interessieren könnten. Aber ich glaube, die findet man bei Kurzgeschichten sehr selten.

Aber wie gesagt, daß ist lediglich mein Anspruch ans Schreiben und da ich mich in dieser Richtung weiterentwickeln will, suche ich mir Leute, die auch auf dieser Welle schwimmen. Anderen bringen persönliche Erfahrungsberichte mehr.
Wie gesagt, wir sind freie Individuen und können das machen, was wir wollen


Oder kurz gesagt:
Die meisten werden sowieso eher diese Sachen intensiver lesen, die ihrem Stil und Anspruch ähneln. Außerdem ist hoffentlich jedem klar, daß jede Meinung immer subjektiv ist. Und selbst wenn hier die komplette kg-Gemeinde eine Geschichte nicht besonders findet, kann da draußen irgendwo an einem einsamen See ein Männlein sitzen, der eine ganze neue Lebenseinstellung findet, wenn er es gelesen hätte.
Allerdings sollte man sich auch nicht hinstellen und nur den "blöden Leser da draußen" mimen und sagen: Hier kommt nix rüber.
Wir sind ja alle hier, um zu lernen.

Also ist das Ideal, sich auch einen Kopf zu machen, was der Autor möglicherweise versucht hat zu sagen, wenn man sich schon einen Text vornimmt, der nicht unbedingt einfach zu verstehen ist.
Vielleicht bekommt der Autor dadurch sogar neue Ideen oder auch mal einen ganz ungewohnten Blickwinkel, mit dem er seine eigene Geschichte selbst noch gar nicht betrachtet hat.
Sowas ist natürlich aufwendiger, aber auch konstruktiver und besser als:"Ich konnte damit jetzt gar nichts anfangen."
Somit versuche ich ab und zu auch verschiedene Maßstäbe anzulegen, indem ich mir mehrere Sachen der Leute anschaue, um herauszufinden, in welcher Richtung sie unterwegs sind.
Mir ist klar, daß ich damit den normalen unvoreingenommenen Leser nicht mehr simulieren kann, aber ich denke in unserem Stadium brauchen wir noch alle eine individuellere Kritik, als eine allgemeine Meßlatte "der Welt da draußen".

So hoffe, ich bin nicht am Thema vorbeigeschrammt.

Grüße

mac

 

Hallo Marius!

Deine GEschichte vom nilpferdischen Elefanten ist für mich aus mehrfachter Hinsicht bedenkenswert:

Wenn ich einen Elefanten so deutlich zeichnen möchte, dass möglichst viele Menschen sagen können: Das ist ein Elefant - brauche ich viele Kritiken aus unterschiedlichen Richtungen.

Wenn ich einen Elefant so zeichnen möchte, dass alle sagen: Das ist eine Zeichnung von jobär - dann brauche ich eigentlich gar keine Kritiker zur Form, aber vielleicht zum Inhalt.

Wenn ich ein Tier zeichne, von dem ich selber gar nicht genu weiß, was es wird (und so geht es mir mit Geschichten), sind Kritiker hilfreich, die sagen: Also ich finde, das ist ein Nilpferd/Elefant/Urmel oder was sonst. Dann kann ich selber neue Fährten entdecken und mein Bild vervollständigen.

Fazit: Die Intention des Auotrs kann unter bestimmten Umständen wichtig sein. Wenn sie dem Autor wichtig ist, sollte er vielleicht in einem Anhang seine Intention darlegen und um Äußerungen dazu bitten (ich versuche vor der Veröffentlichung abzuklären, ob die geschichte meinen Vorstellungen genügt).

LG

Jo

 

Also, ohne auf die ganzen Posts da oben einzugehen, behaupte ich mal, dass es auf jeden Fall essentiell ist, dass der Autor beim Verfassen seiner Story genau weiß, was er damit aussagen, bzw. wohin er sie lenken will. Wenn er es schon nicht weiß, wer zum Teufel dann? Einfach darauf zu warten, was andere hineininterpretieren ist ein bißchen zu wenig, würde ich sagen.

 

Was ich ebenfalls nicht begreife ist hier die ständige Frage, ob seine Intention dem Autor wichtig sein sollte...

Hast Du Dich hier vertippt und meinst "dem Kritiker wichtig sein sollte"? Und was verstehst Du an der Frage nicht?

 

Also ihr Lieben!

Wenn ich einen schwarzen Elefanten in einer schwarzen Steppe träume und das dann male und sage: Das ist ein Elefant. Dann wird mich das Publikum vielleicht links liegen lassen, aber es gibt sicher einige Oberkritikusse, die diese Ausdrucksform außerordentlich spannend finden und dann anfange etwas in mein Bild hineinzuinterpretieren, was ich gar nicht ausdrücken wollte.

Also, es ist gewiß hilfeich, wenn ich vor Schreibbeginn weiß, wo ich hin will und was ich ausdrücken will. Aber eine Geschichte, die nicht gradlinig und simpel aufgebaut ist, lädt zu Interpretationen eoín, die an den Intentionen des Schreibenden (haarscharf) vorbeigehen.

ich finde das spannend, wenn Kritiker in einer Geschichte von mir Dinge entdecken, die ich so noch gar nicht gesehen habe und wenn ich diese Interpretation teile, kann ich meine Geschichte zuspitzen und verbessern. Und das ist für mich der sinnvollste Part einer Kritik - dass sie mir hilft, bei der Geschichte und beim Schreiben überhaupt.

Wenn die Intention des Autors von allen Kritikern mißverstanden wird, dann sollte der Autor in sich gehen und überlegen, woran es liegen könnte. Eine Kritikerbeschimpfung hilft da niemandem und von daher gesehen ist die zusätzliche Darstellung der Intention tatsächlich nicht unbedingt hilfreich. Ich dachte dabei auch eher an Geschichten aus den Bereichen Seltsam und Experimente (ein wunderschönes Beispiel ist etwa das Elfchen).

LG

Jo

 
Zuletzt bearbeitet:

Wenn die Intention des Autors von allen Kritikern mißverstanden wird, dann sollte der Autor in sich gehen und überlegen, woran es liegen könnte. Eine Kritikerbeschimpfung hilft da niemandem und von daher gesehen ist die zusätzliche Darstellung der Intention tatsächlich nicht unbedingt hilfreich.

Warum findest Du die Darstellung der Intention nicht hilfreich? Wenn mehrere Kritiker eine Geschichte gelesen und nicht so verstanden haben, wie der Autor es wollte, kann man ihm doch anhand seiner Erklärung der Intention sagen, warum ich sie in der Geschichte nicht gefunden habe bzw. was nicht so funktioniert, wie er es sich dachte. Ich seh das schon sinnvoll. ;)


PS.: Die Sache mit dem schwarzen Elephanten gefällt mir. Wenn der Maler nun so gemalt hat, daß man unter der richtigen Beleuchtung bzw. von einer Blickrichtung aus die Richtung der Pinselstriche erkennt, die eindeutig einen Elephanten ergeben, während man im falschen Licht nur ein schwarzes Bild sieht? Dann sagt der eine: "Ich seh ihn!" Der andere: "Du bist blöd, das ist doch nur schwarz angemalt." Und der Maler steht da und grinst...:D

 

Okay, doch nochmal, nachdem ich erkennen mußte, daß mein oberer Kommentar etwas am Thema vorbeizischte, hier nochmal meine Gedanken.

Aus der Sicht des Autors:
Als Autor ist mir persönlich das aller erste Feedback von Kritikern, Lesern, Interessenten wichtig. Was haben sie gedacht, wo war es langweilig, wo mußten sie nochmal lesen UND:
Was haben sie verstanden?
Was glauben sie, warum die Geschichte da ist?
Was nehmen sie mit?

Die würde mir als Autor helfen, den Leser kennenzulernen. Ich der ich für den Leser schreibe, den ich gewissermaßen manipulieren möchte, muß wissen worauf er reagiert, was er mag, was nicht, was ihn fesselt und was nicht.

Sind diese Informationen dann bei mir oder auch nicht, würde ich im zweiten Schritt die Intention darstellen, würde allen erklären, worum es eigentlich ging. Praktisch so eine Art Auflösung.
Und würde ein zweites Mal in den Ring bitten, um zu erfragen, woran es laut Meinung des Publikums lag, daß es nicht so ankam, würde die Diskussion suchen, ob das Erreichte nicht auch zufrieden stellt. Würde dann Optimierungspotential suchen, um die Intention teilweise klarer herauszuheben.
Dies wäre die eigentliche Aufgabe des Kritikers, sich mit den Gedanken des Autoren auseinanderzusetzen und die technische Umsetzung bewerten.

Insofern wird vom Kritiker folgendes erwartet:
1. Meinung zum Inhalt, zur Wirkung praktisch Assoziationen zur Idee
2. Meinung und Bewertung der Umsetzung dieser Idee

So geschehen und versucht im Honig was mir schwer fiel, da ich mit dem Initialen Feedback nicht so zufrieden war und die Diskussion mit eigener Kraft stark voranbringen mußte und da auch schon teile der Intention einstreuen mußte.


Aus der Sicht des Kritikers:
Der Kritiker hat am liebsten, wenn er möglichst viele Infos zum Autoren hat, weil er es sich sehr leicht machen will. Möglichst viel erfahren, um besser auf den Grund und den Inhalt des Textes zu kommen.

Grundsätzlich sollte sich der Kritiker damit auseinandersetzen, was der Autor wohl gemeint und bezweckt hat mit diesem Text. Und ob überhaupt ein Grund existierte.
Vermeint der Kritiker einen Grund einen Ansatz gefunden zu haben, kann er die technische Umsetzung prüfen. Allerdings fußt die technische Analyse meist auf dem Grund und je freier der Text ist, desto mehr Möglichkeiten existieren. Das ist dann der Punkt, wo meine Kritiken umfangreich werden, da die Alternativen genauso analysiert werden sollten.

Kurz, der Kritiker hat es natürlich viel einfacher, wenn er die Intention des Autors kennt. Das ist genau der Punkt, wo der Kritiker das Erlebte vergleich kann und dann bewerten kann, wie es umgesetzt wurde.

In der Realität ist dieser zweistufige Prozess nicht gangbar. Insofern wird vom Kritiker erwartet, den Grund, die Intention aus dem Text zu erarbeiten und dann dessen Umsetzung zu erarbeiten. Allerdings wird dann auch davon ausgegangen, daß der Autor in der Lage ist, das Gewollte richtig umzusetzen, genauso kann der Kritiker sicher sein, daß es sowas wie eine Intention gibt.
Bei kg.de sind einige teilweise noch gar nicht so weit. Sie erzählen eher um des Erzählens willen (darum oben meine Aufteilung der Autorentypen). Ich denke erst wenn der Autor soweit ist, eine Geschichte mit einem bestimmten Ziel zu schreiben und dahingehende zu verbessern, dann rückt die Intention in den Fokus. Und je klarer diese ist, desto mehr lohnt es sich dann wirklich auch, auf diese als Kritiker einzugehen. Ansonsten sind wir noch bei Stufe 1, der Äußerung von Meinungen zu einem Text und dem Finden von unglücklichen Formulierungen bzw. Rechtschreibfehlern.

tschüß

mac

 

Hannelore, je mehr ich von Dir lese, umso mehr hab ich den Eindruck, daß Du Dich auf kg.de überhaupt noch nicht umgeschaut hast, und wenn, dann nicht viel. Sonst wüßtest Du nämlich, daß eine Kritik hier etwas anderes ist, als jene Literaturkritiken, von denen Du sprichst.

Ansonsten kann ich Marius zu seinen letzten Postings nur zustimmen. Wäre zu viel Aufwand, das alles neu zu formulieren, wenn ich doch dasselbe sagen will.

Und nein, bitte setz die Liste nicht fort...

 
Zuletzt bearbeitet:

Kritik ertragen ist einfacher, wenn man bedenkt, daß einem Kritiker noch nie ein Denkmal gesetzt worden ist
Das ändert sich, sobald MRR das Zeitliche gesegnet hat. Diesem Mann und Kritiker gebührt sämtlicher Respekt der Literaturwelt.

Übrigens, kleiner Hinweis: der Thread heißt "Wie wichtig ist die Intention des Autors für den Kritiker?", nicht "Wie wichtig ist der Kritiker".

 

Ab jetzt bitte wieder zurück zum Thema und kein Off-Topic mehr.

 

Es gibt kein ja oder nein. Kommt drauf an, was der Autor will (auch vom Kritiker) und was der Kritiker mit seiner Kritik erreichen will. Also auch, womit sich die Kritik befassen soll (Feedback oder Verbesserungsvorschläge).
Aber das habe ich ja hier schon geschrieben bevor Aphorismen, Zitate und andere wichtige Dinge kamen...

 

Auch eine sehr interessante Diskussion, knallhart geführt!!

Was soll ich dazu sagen? leas Argumente haben durchaus was für sich.
Wobei die Interpreatation des Autors natürlich schon mehr Gewichtung hat, als die der Schar von Lesern, das steht ja auch außer Frage.

So richtig hat mir übrigens auch noch keiner erklärt, wie dieser TExt hier auf ihn wirkt. Auch nicht per PM. Vielleicht kommt da ja noch was. Wäre schön, könnte ich mit arbeiten.

Gruß an lea und proof

 

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