Überschätzte Autoren
Welche Autoren werden eurer Meinung nach überschätzt und sind - übertrieben ausgedrückt - das Papier nicht wert, auf dem ihre Ergüsse gedruckt werden?
Ich mach mal den Anfang mit einem Horrorautor, der meiner Meinung nach nicht so gut ist, wie es sein Bekanntheitsgrad und die Verkaufszahlen seiner Bücher vermuten lassen: Dean R. Koontz. Der Mann mag einige ganz nette Sachen geschrieben haben, hat aber mindestens genauso viel Müll fabriziert. Zum Beispiel gehört seine Kurzgeschichte "Gehetzt", die ich kürzlich gelesen habe, zum langweiligsten und belanglosesten Stück Literatur, dass ich aus diesem Genre kenne. Langweilige Story, langweiliger Stil, langweilige, weil platte und klischeehafte Charaktere. Dazu kommen noch ein altkluges Balg, dass angesichts einer zurückgeschlagenen Invasion von mutierten Killerratten (wie originell!!) Sachen sagt wie
"Ich will sie auch sehen. Sie wollten uns in die Enge treiben, aber nun ist es anders gekommen." Er sah zu seiner Mutter hoch. "Egal, wie tief wir in der Patsche sitzen, wir kommen immer davon, wenn wir nur zusammenhalten, stimmt's?"
und ein Koontz-typischer tapfer-klug-treu-Hund, der hemmungslos vermenschlicht wird.
Gekrönt wird das Ganze auch noch von einem alle-haben-sich-lieb-denn-die-bösen-sind-tot-und-überhaupt-ist-alles-total-dufte-Ende.
Es ist zwar nur eine Kurzgeschichte, die angesichts des umfangreichen Koontz-Kataloges kaum ins Gewicht fällt, dennoch ist es nicht erste Mal, dass er mit beiden Händen in den literarischen Misthaufen greift (Stichwort "Bote der Nacht). Außerdem würde ein wirklich guter Autor eine solche Geschichte nicht einmal schreiben, wenn sein Gehirn neben ihm auf einem Hocker sitzen und John Sinclair-Hefte lesen würde.