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Serie Die Kinder Ithilias: Feuer, Blut und Wasser

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04.02.2022
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Anmerkungen zum Text

Karte des ithilianischen Kernlands: https://ibb.co/W664tZb
(Hinweis: Die Karte ist mit der Gratisversion des Inkarnate Map-Editors erstellt und somit nicht maßstabsgetreu, sowie mit begrenzten Mitteln erstellt, da mir die Premiumversion zu teuer war.)

Die Kinder Ithilias: Feuer, Blut und Wasser

Die Wärme des Sandes war selbst durch die Sohlen von Kel'thanas Stiefeln hindurch zu spüren. Es war einer dieser letzten wirklich heißen Sommertage im Monat der Mal'nel'ra, bevor die Herbstkühle die Tage füllen würde. Mit einem Lächeln schritt die Magierin durch die Dünen am Strand ihrer Insel, hin zu der Stelle, an der ihre Tochter mit den anderen Kindern aus der kleinen Siedlung spielte, welche Kel'thana mit ihrem Mann Eamór hier gegründet hatte. Obwohl bereits eine Stadt im Norden des Reiches nach ihr benannt worden war, hatte sie dennoch nicht gezögert, sie für diese wunderschöne Inselgruppe in der weitläufigen Lagune vor der Königinnenstadt Ithiliara zu verlassen. Kel'thana war überzeugt gewesen, hier ihr Glück zu finden, und so benannte sie den Archipel nach ihrer neugeborenen Tochter: Ledárna.
Diese war nun acht Jahre alt, zartestes Kindesalter in dem schier endlos langen Leben eines Ithiliers. Und Kel'thana genoss es, Ledárna all das erfahren zu sehen, was ihr selbst verwehrt geblieben war. Sie und Eamór gehörten zu den ersten Tausend. Die Väter und Mütter Ithilias, geboren aus dem Licht im Angesicht der Göttin, nur Augenblicke nach den Heiligen Drei und den neun Engeln. Eine Kindheit war ihnen nicht vergönnt gewesen. Stattdessen gehörten sie zu jenen, welche der Weisheit der göttlichen Frau vom ersten Tag an bis zu ihrem Aufstieg gelauscht hatten. Gesetz, Glaube, Magie... all das und so viel mehr hatte Ithilia sie gelehrt, während sie unter ihrer Schöpfung weilte. Und nun war es an ihnen, es weiterzugeben.
Ledárna und die anderen Kinder tollten wild im warmen Sand herum, verwickelt in ein Spiel, dessen Sinn und Zweck sich wohl nur einer Kinderseele erschließen mochte. Kel'thana entschied sich, noch etwas zu verweilen und sie zu beobachten, bevor sie ihre Tochter zum Abendessen nach Hause rufen würde.
Ein Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie kurz die Augen schloss. Selbst im magischen Spektrum war die Lebensfreude von Ledárna sichtbar, ein pulsierendes, reines Licht in der astralen Ebene.
Doch gerade als Kel'thana ihre Augen wieder öffnen und sich auf die sichtbare Welt konzentrieren wollte, bemerkte sie noch etwas anderes. Eine Präsenz im Ozean. Etwas Unbehagliches, das sich jedoch vor ihr zu verstecken versuchte.
Mit einem Stirnrunzeln lief Kel'thana die Düne hinab. Sie wollte einen genaueren Blick darauf werfen. Das Meer war ruhig, nur kleine Wellen trafen auf den Strand. Die Magierin machte einen Schritt ins Wasser hinein, beugte sich herab und tauchte ihre Hand in das kühle Wasser der südlichen See, bevor sie erneut ihre Augen schloss.
Und dann konnte sie es deutlich sehen:
Dunkle Magie war im Wasser. Sie hatte so etwas ähnliches bereits schon einmal gesehen, vor etwa achttausend Jahren, als ein Schamane des großen Biests während der Überlebenskriege einen See vergiftet hatte. Doch diese Präsenz war völlig anders. Viel intensiver und mehr durchtränkt von Hass als damals. Konnte es wirklich noch bösere Geschöpfe geben als die Monster aus der Wildnis?
Ein Gedanke ließ Kel'thana erschrecken. Ja, es konnte sie geben! Die göttliche Frau hatte ihr Volk davor gewarnt, und Dal'ne'mara, die Erstgeborene der Engel, hatte es in den Feuern der Zerstörung im Dunkelschacht gesehen: Die Dunkelheit, der alte Feind der Göttin, hatte einen Weg in ihre Welt gefunden!
Die Magierin wurde aus ihren Gedanken gerissen, als plötzlich das Wasser rund um ihre Hand verschwand. Sie öffnete die Augen und sah, dass das Meer sich in einem rasend schnellen Tempo zurückzog, viel schneller und weiter als bei jeder normalen Ebbe. Am Horizont begannen sich die Wassermassen bedrohlich aufzutürmen. Wirbel aus Dunkler Magie trübten das azurblaue Nass, das nun eine Fläche freigegeben hatte, die größer war als Kel'thanas Insel selbst.
Ihre Handlung war mehr ein Reflex als Rationalität. Sie stand auf und rannte zu den spielenden Kindern, wo sie sich sofort den Arm ihrer Tochter griff.
"Lauft! Lauft zu euren Eltern!", rief sie den Kindern panisch zu. "Sie sollen im Dorf die Glocken läuten!"
Die Kinder gehorchten, und als Kel'thana zurückblickte, sah sie auch, warum: Die Wassermassen am Horizont stürzten nun in Form einer gewaltigen Flutwelle auf die Insel zu. Sie griff ihre Tochter fester und rannte, das kleine Mädchen im Schlepptau. Das Grollen der Welle kam immer näher, während sie den Rand der kleinen Siedlung erreichten. Die Einwohner hatten das Grollen bereits gehört, und Chaos war gerade dabei, auszubrechen.
"Macht die Boote klar! Die Kinder zuerst. Sie müssen von der Insel runter!"
Kel'thanas Befehle waren laut, aber ruhig. Und all die Ithilier, die ihr vor acht Jahren hierher gefolgt waren, folgten ihr auch jetzt. Schnell kam zumindest etwas Ordnung in die Menge, und die Boote wurden bemannt. Doch es war zu spät.
Mit einem ohrenbetäubenden Krachen traf die Welle auf das Land. Instinktiv schob Kel'thana die völlig verängstigte Ledárna hinter sich und warf mit einer schnellen Handbewegung einen magischen Schild in die Luft, der zumindest ein paar der Anlegestellen abdeckte. Sie legte all ihre Kraft in den Zauber, während sie der Wand aus Wasser entgegenstarrte. Im letzten Moment kam Eamór zwischen den Häusern hervorgesprintet und brachte sich mit einem Hechtsprung hinter dem magischen Schutzschild seiner Frau in Sicherheit. Das Wasser schlug auf die Barriere, und für mehrere bange Sekunden hielt der alles verschlingende Strom an, bevor die panischen Schreie und Gebete verstummten und die Leute anfingen, aufzuatmen. Kel'thanas Barriere hatte gehalten. Die gesamte Siedlung war zerstört, doch die meisten ihrer Einwohner waren am Leben. Die Welle hatte die Insel passiert und verlor nun in der Lagune an Kraft. Sie würde die Königinnenstadt durch die dichten Wälder im Flussdelta nicht erreichen können.
Erleichtert senkte Kel'thana die Barriere. Doch die Dunkelheit war immer noch klar spürbar. Und nur Sekunden später hörte sie auch, warum: Durch die Häuserruinen hindurch kam das, wovor die Göttin sie einst warnte. Kreaturen der Dunkelheit, triefend von purer, manifestierter Bosheit. Die Dämonen des Erzfeindes. Wie eine schwarze Flut rannten sie auf die Überlebenden zu, aus voller Kehle ihre Mordlust herausbrüllend.
Eamór und die anderen Krieger unter den Ithiliern zogen entschlossen ihre Schwerter, bereit sich der Horde entgegenzustellen.
Kel'thanas Hand jedoch griff nach den drei Dolchen an ihrem Gürtel und sie drehte sich zu ihrer Tochter um, die gerade unter Tränen von einer der anderen Frauen in ein Boot geschoben wurde, weg von ihrer Mutter. Die Magierin kniete auf dem Steg nieder, während hinter ihr schon die Linien der Ithilier und Dämonen mit lautem Geschrei und Schwertergeklirr aufeinandertrafen. Schnell schnitt sie mit einem der drei Dolche, die sie einst selbst aus drei verschiedenen seltenen Erzen geschmiedet hatte, einen breiten Streifen ihres Gewands ab und wickelte die Waffen darin ein. Als sie Ledárna, die schon im Boot saß, das Bündel übergab, standen Tränen in ihren Augen.
"Mama, komm ins Boot!"
Die Kleine versuchte förmlich, ihre Mutter zu sich zu ziehen, doch Kel'thana konnte schon die Schreie von Verwundeten hinter sich hören.
"Es tut mir so leid, mein Schatz. Aber wenn ich gehe, dann habt ihr nicht mehr genug Zeit zum Entkommen."
Sie drückte ihrer Tochter das Päckchen mit den Dolchen an die Brust.
"Nimm es. Sie werden dich immer an mich erinnern."
Nun liefen sowohl Mutter als auch Tochter die Tränen über die Wangen.
"Ich liebe dich, mein kleiner Stern. Nun geh, Ledárna! Überlebe. Lebe!"
In diesem Moment wurden die Leinen gekappt und die Boote setzten sich in Bewegung. Mit einem glühenden Schmerz in ihrer Seele wandte Kel'thana sich ab, zog ihr Schwert und ging der dunklen Brut entgegen, während die Rufe ihrer Tochter hinter ihr langsam vom Schlachtenlärm ertränkt wurden.

Noch über eine halbe Stunde lang leisteten die Ithilier Widerstand, einer nach dem anderen ließ sein Leben, bis nur noch Eamór und Kel'thana übrig waren.
Er fiel als erster, getroffen von einem Speer, den einer der Dämonen nach ihm geschleudert hatte. Das Geschoss bohrte sich in Eamórs Brust und schleuderte ihn zu Boden, von wo er sich nie wieder erheben würde. Nun war Kel'thana alleine. Die Dämonen schlugen kreischend auf die magische Barriere ein, die sie um sich errichtet hatte. Das Konstrukt würde nicht mehr lange halten. Sie blickte hinter sich, wo sie die Boote schon fast nicht mehr sehen konnte.
Zitternd richtete Kel'thana ein letztes Gebet gen Himmel:
"Mutter Ithilia, ich bitte dich, rette Ledárna vor der Dunkelheit! Lass sie nicht sterben an diesem Tag!"
Sie sah zur Barriere, deren Standhaftigkeit nun am seidenen Faden hing. Mit einem tiefen Atemzug ging sie in Kampfposition und beendete den Gebetsspruch:
"Und gib mir den Willen und die Macht, mein Leben dem Dunkel entgegenzustellen. Durch deine Gnade werde ich keine Angst kennen."
Die Barriere brach, und Kel'thana war bereit für ihr letztes Gefecht. Sie tötete noch sieben der Kreaturen, bevor eine schwarze Klinge sich durch ihr Herz bohrte. Das Letzte, was sie sah, war der strahlend blaue Himmel Ithilias, nur getrübt von dem Rauch, der aus den während dem Kampf entstandenen Feuern in den Trümmern ihrer Siedlung aufstieg.
Und dann, als der Schmerz plötzlich aufhörte, war da wieder die Stimme, der Kel'thana viele tausend Jahre lang jeden Tag gelauscht hatte:
"Fürchte dich nicht. Deine Tochter ist in Sicherheit. Willkommen zuhause, mein Kind."

 

Hallo @Tiranu_qas und willkommen bei den Wortkriegern!

In deinem Profil schreibst du, dass du an einem Fantasy-Roman arbeitest. Wenn ich das richtig verstehe, handelt diese Kurzgeschichte in derselben Welt. Ich finde diesen Vorgeschmack spannend und bin neugierig, was du alles aufgebaut hast. Man sieht, dass du dir viele Gedanken über die Einzelheiten der Welt der Ithilier machst. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Roman vielleicht aus der Sicht einer älteren Ledárna erzählt wird, die den Tod ihrer Mutter rächen will.

Allgemein finde ich aber, dass du zu viele Informationen in deinem Text hast. Schon am Anfang wird man mit Details überflutet, an denen du bestimmt mit viel Mühe gearbeitet hast. Solche Einzelheiten findet man eher in einem Roman, aber nicht alle gleichzeitig und so früh. Die Mehrheit wird deshalb schon nach dem ersten Absatz aussteigen und nicht weiterlesen, was ich schade finde.
Hier im Forum gibt es andere Kurzgeschichten mit dem Tag Fantasy, die nicht so ausschweifend gestaltet sind. Ich finde, dein Text hat eine vergleichbare Stimmung wie Die Schattentochter von Rob F.

Ich liste mal die Stellen auf, die man aus meiner Sicht streichen könnte, um die Geschichte zugänglicher zu gestalten.

Mit einem Lächeln schritt die Magierin durch die Dünen am Strand ihrer Insel, hin zu der Stelle an der ihre Tochter mit den anderen Kindern aus der kleinen Siedlung spielte, welche Kel'thana mit ihrem Mann Eamór vor etwa acht Jahren hier gegründet hatte. Obwohl bereits eine Stadt im Norden des Reiches nach ihr benannt worden war, nach dem Ende der Überlebenskriege vor etwa achttausend Jahren, hatte sie dennoch nicht gezögert, sie für diese wunderschöne Inselgruppe in der weitläufigen Lagune vor der Königinnenstadt Ithiliara zu verlassen. Kel'thana war überzeugt gewesen, hier ihr Glück zu finden, und so benannte sie den Archipel nach ihrer neugeborenen Tochter: Ledárna.
Besonders in diesem Abschnitt packst du sehr viele Informationen ein. Ist es wirklich wichtig, zu wissen, dass die Siedlung vor acht Jahren gegründet wurde? Oder wann die Überlebenskriege waren?
Mit einem Lächeln schritt die Magierin durch die Dünen am Strand ihrer Insel, hin zu der Stelle[,] an der ihre Tochter mit den anderen Kindern aus der kleinen Siedlung spielte, welche Kel'thana mit ihrem Mann Eamór vor etwa acht Jahren hier gegründet hatte.
Komma zwischen Stelle und an
Außerdem finde ich den Satz sehr lang.
Doch dise Präsenz war völlig anders.
diese
"Macht die Boote klar! Die Kinder zuerst[!]. Sie müssen von der Insel runter!"
Kel'thanas Befehle waren laut, aber ruhig.
Mein Vorschlag: Wenn ihre Befehle auch ruhig klingen sollen, würde ich eines der Ausrufezeichen durch einen Punkt ersetzen.
Alle Kraft legte sie in den Zauber, während sie der Wand aus Wasser entgegenstarrte.
Der Satz klingt für mich etwas holprig. Wie wäre es stattdessen mit Sie legte all ihre Kraft oder Sie legte ihre gesamte Kraft?
Im letzten Moment kam Eamór zwischen den Häusern hervorgesprintet und brachte sich mit einem Hechtsprung hinter der Barriere seiner Frau in Sicherheit. Das mit Wasser schlug auf die Barriere, und für mehrere bange Sekunden hielt der alles verschlingende Strom aus an, bevor die panischen Schreie und Gebete verstummten und die Leute anfingen, aufzuatmen.
Hier empfehle ich dir ein Synonym für Barriere (zum Beispiel Schutzwand), weil es zweimal knapp hintereinander auftritt.
Das [mit] Wasser schlug auf die Barriere, und für mehrere bange Sekunden hielt der alles verschlingende Strom [aus] an, bevor die panischen Schreie und Gebete verstummten und die Leute anfingen, aufzuatmen.
Die markierten Wörter müssen weg.
Kel'thanas Hand jedoch griff nach den drei Dolchen an ihrem Gürtel und [sie] drehte sich zu ihrer Tochter um, die gerade unter Tränen von einer der anderen Frauen in ein Boot geschoben wurde, weg von ihrer Mutter.
Ich habe das Wort sie ergänzt. Es ist ja nicht die Hand, die sich zur Tochter umdreht.

Ich bin gespannt, was du aus dieser Geschichte machst und hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael Weikerstorfer
zunächst einmal vielen Dank, dass du dir meine Geschichte durchgelesen hast. Dass sie dir auch gefällt, schmeichelt mir natürlich. Außerdem vielen Dank für das Korrigieren meiner Rechtschreib- und Grammatikfehler, die sich leider Gottes eingeschlichen haben (Das kommt davon, wenn man so eine Geschichte noch schnell todmüde nach der Nachtschicht fertigmachen will XD).
Ich bin momentan nicht zuhause, aber sobald ich es bin, werde ich in einem zweiten Kommentar in Ruhe auf deine anderen Punkte eingehen sowie den Text korrigieren.

Viele Grüße
Tiranu

 

@Michael Weikerstorfer
Nun, endlich habe ich etwas Zeit. Wie du feststellen wirst, ist der Text bereits korrigiert und einige deiner Änderungen umgesetzt. Aber eins nach dem anderen.

Allgemein finde ich aber, dass du zu viele Informationen in deinem Text hast. Schon am Anfang wird man mit Details überflutet, an denen du bestimmt mit viel Mühe gearbeitet hast. Solche Einzelheiten findet man eher in einem Roman, aber nicht alle gleichzeitig und so früh. Die Mehrheit wird deshalb schon nach dem ersten Absatz aussteigen und nicht weiterlesen, was ich schade finde.
Ja, das Exposition-Dumping bereitet mir in Retrospektive auch etwas Kopfschmerzen. Allerdings betrachte ich diese Infos als wichtig, um den Maßstab dieser Welt bzw der temporalen Ausmaße der Geschichte verstehen zu können. Deshalb habe ich, sozusagen als Kompromiss, die Informationen ein wenig weiter im Text verteilt, für dieses Mal.
Ich überlege, ab dem zweiten Teil die "Anmerkung zum Text"-Zeile für eine Art Glossar zu nutzen, oder wenn das gegen die Forumsregeln ist, das Glossar einfach in einem separaten Absatz unter den Text zu packen(ist wahrscheinlich die bessere Idee, oder?). So würde ich mir weitere Expositions-Wasserfälle sparen und könnte die Story flüssiger gestalten.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der Roman vielleicht aus der Sicht einer älteren Ledárna erzählt wird, die den Tod ihrer Mutter rächen will.
Nun, damit liegst du weder richtig noch wirklich falsch. Überraschen lassen ;).
Aber ich kann dir verraten, dass deine Spürnase in sofern richtig lag, dass es ein Wiedersehen mit Ledárna geben wird. Ihre Geschichte ist noch lange nicht vorbei, aber in diesem Krieg ist sie erst ein Kind, das froh sein kann mit dem Leben davongekommen zu sein.
Besonders in diesem Abschnitt packst du sehr viele Informationen ein. Ist es wirklich wichtig, zu wissen, dass die Siedlung vor acht Jahren gegründet wurde? Oder wann die Überlebenskriege waren?
Die Info über die Siedlung ist tatsächlich nicht so wichtig, also habe ich sie rausgenommen. Der Leser kann sich das ja auch anhand dem Fakt dass sie ungefähr zur Zeit von Ledárnas Geburt gegründet wurde und der späteren Info dass Ledárna acht Jahre alt ist zusammenreimen. Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
Das mit den Überlebenskriegen ist schon wichtig, da dieses Ereignis historisch für Ithilia so ungefähr das Äquivalent zum Ersten Weltkrieg hier auf der Erde ist. Also habe ich die Info etwas nach unten verschoben, wo dieser Konflikt nochmal erwähnt wird.
Hier empfehle ich dir ein Synonym für Barriere (zum Beispiel Schutzwand), weil es zweimal knapp hintereinander auftritt.
Vielen Dank, ist korrigiert.
Ich habe das Wort sie ergänzt. Es ist ja nicht die Hand, die sich zur Tochter umdreht.
Muss meiner Meinung nach nicht unbedingt sein, aber ich hab es mal übernommen.

Abschließend noch einmal vielen Dank für deinen hilfreichen Kommentar, und die Geschichte, die du verlinkt hast, werde ich auf jeden Fall auch einmal lesen bevor ich mich an den zweiten Teil mache.

Grüße
Tiranu

 

Ich überlege, ab dem zweiten Teil die "Anmerkung zum Text"-Zeile für eine Art Glossar zu nutzen, oder wenn das gegen die Forumsregeln ist, das Glossar einfach in einem separaten Absatz unter den Text zu packen(ist wahrscheinlich die bessere Idee, oder

Ihre Geschichte ist noch lange nicht vorbei,
Hallo Tiranu,

es widerspricht nicht den Forumsregeln, ein Glossar in das Infofenster oder unterhalb des Textes einzufügen, Allerdings möchte ich auf die Regen insofern aufmerksam machen, dass hier keine Fortsetzungsgeschichten erlaubt sind.
Wenn ich lese „Teil 2“ und „noch nicht vorbei“, sieht es für mich aber so aus.
Denke dran, dass jede Geschichte einer Serie für sich allein stehen und ohne Wissen der anderen funktionieren muss. Aber du bist drauf ja schon anderweitig hingewiesen worden.

Willkommen hier.

Gruss, GoMusic

 

Hallo Tiranu,

ich ergänze einmal jenseits der Forenregeln: Erst ein Glossar lesen zu müssen, um den Text zu verstehen, ist auch für die Lesenden desmotivierend. Eine Kurzgeschichte sollte für sich sprechen. Jetzt ist natürlich im High Fantasy der Weltenbau für Autor:innen der heilige Gral. Und es besteht oft das Bedürfnis, jedes Eckchen der Welt und ihrer Bewohner vorzustellen.
Trotzdem solltest Du Dich fragen, welches Wissen für das Verständnis der jeweiligen Kurzgeschichte überhaupt nötig ist. In der Kurzgeschichte geht es ja erst einmal nur um das Schicksal einer Handvoll von Personen. Dabei ist meist nur der Teil des Weltenbaus von Wichtigkeit, mit dem auch unmittelbar in Aktion getreten wird.

LG
Mae

 

@Maedy
Natürlich hast du recht, dass man nicht vorher ein ganzes Lexikon lesen müssen sollte. Ich habe auch nicht vor, wie z.B. ein Herr Tolkien eine 30-seitige Erklärung zu jedem Baum und Felsen zu verfassen. Ich gebe mir also Mühe, den Leser alles wichtige auch so wissen zu lassen. Das Glossar soll mehr als optionale Erklärung der Lore dienen, bzw. Begriffserklärung für Fremdworte z.B. aus dem Militärjargon. Also Dinge die nicht essentiell für das Verständnis des Textes sind, aber eine nette Info für alle die es interessiert.

LG
Tiranu

 
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Hallo @Tiranu_qas ,

ganz herzlich willkommen im Forum! :gelb:

Du bist mit einer Geschichte bei uns reingeschneit, ohne vorher mal einen Fremdtext zu kommentieren, und so schneie ich mal genauso forsch und ohne Umschweife in deinen Text rein.
Mein Kommentar bezieht sich auf deinen Text, nicht auf deine Person.

Es war einer dieser letzten wirklich heißen Sommertage im Monat der Mal'nel'ra, bevor die Herbstkühle die Tage füllen würde.
Teeniesprak.
Temperaturen füllen keine Tage, das ergibt semantisch gar keinen Sinn. Wenn du vor der Wahl stehst, etwas präzise oder krampfhaft lyrisch auszudrücken, wähle immer besser ersteres. Oft kommt nämlich sonst Quark dabei raus und du verlierst den Sinn für das, was du eigentlich ausdrücken wolltest.
Mit einem Lächeln schritt die Magierin durch die Dünen am Strand ihrer Insel, hin zu der Stelle, an der ihre Tochter mit den anderen Kindern aus der kleinen Siedlung spielte, welche Kel'thana mit ihrem Mann Eamór hier gegründet hatte.
Reiner Infodump, der noch mehr dadurch auffällt, dass du ihn ziemlich brutal einfach ans Satzende klatscht. In den Satz sollte mindestens ein Punkt. Lieber das Lächeln kicken, der Leser sollte ihre Stimmung besser durch das erkennen, was sie sieht und wie sie das bewertet.

Infodump ist uncharmant und nimmt einen nicht für die Figuren und ihre Geschichte / Probleme / Stimmungen ein. Das gilt ganz besonders für Fantasy, weil eigentlich die Phantasie angesprochen werden sollte bzw. sollte ein Genretext ein sense of wonder auslösen. Infodump macht das völlig unmöglich.

Obwohl bereits eine Stadt im Norden des Reiches nach ihr benannt worden war, hatte sie dennoch nicht gezögert, sie für diese wunderschöne Inselgruppe in der weitläufigen Lagune vor der Königinnenstadt Ithiliara zu verlassen. Kel'thana war überzeugt gewesen, hier ihr Glück zu finden, und so benannte sie den Archipel nach ihrer neugeborenen Tochter: Ledárna.
Mehr Infodump.
Die 1. Regel von Sword & Sorcery heißt: Namen haben einen Trennungs-Apostroph.
Die 2. Regel von S & S heißt: Alle Namen, die keinen Trennungs-Apostroph haben, werden mit einem Akzent geschrieben.
Falls weder Regel 1. noch Regel 2. zutreffen, handelt es sich um einen Bösewicht oder eine vergessenswerte Nebenfigur.
:D
Ich bin mal ganz ehrlich: Ich kanns nicht mehr sehen. Dabei lese ich in der Phantastik am allerwenigsten Fantasy.

Das ist ja erst der zweite oder dritte kurze Absatz, und bereits ein Overkill an Genreklischees, fast schon ein Potpourri. Da ist einfach zu wenig Eigenleistung. Ich habe den Eindruck (das ist also mein Eindruck beim Lesen, kein Vorwurf an dich), dass du viel weniger Infodump betreiben müsstest und alles sehr viel ruhiger und harmonischer / natürlicher entwickeln / ausbreiten könnest, wenn du eine ganz eigene Welt erfunden hättest und dich nicht so extrem an Franchises und Klassiker angelehnt hättest. Dann erst musst du so viel abgrenzen und erklären: weil der Leser automatisch Bilder im Kopf hat, die du dann aber korrigieren musst.

Klar, Fantasy kann - wie SF - einen ziemlich umfangreichen Weltenbau benötigen. Wenn du dir das Genre aber aussuchst, bist du gezwungen, das Setting, die politschen Gegebenheiten bzw. Konflikte und die ganzen Völker da irgendwie im Laufe des Plots einfließen lassen. Und dafür brauchst du ein klein bisschen Strecke.

Dein Problem hier ist ja gar nicht das Genre. Es ist, zu viel Handlung / Backstory / Setting in zu kurzer Zeit unterbringen zu wollen. Fantasy lässt sich wunderbar in einer Kurzgeschichte erzählen, man muss nicht auf fünf achthundert Seiten lange Bände gehen.

Aber dies ist ja gar keine KG, dies ist ein Mesh-Up von verschiedenen Szenen. Nichts führt harmonisch ins Nächste, du springst von einem zum anderen und versuchst, das alles wie Gedanken deiner Prota beim Dünenwandern darzustellen. Mach das aber lieber langsamer, anstatt vom Dünenwandern gleich in eine vollausgewachesne Orkinvasion zu rutschen.

Diese war nun acht Jahre alt, zartestes Kindesalter in dem schier endlos langen Leben eines Ithiliers.
Semantik: hier sagst du, dass die Kinderjahre unter acht weniger zart sind, als grad acht (und die drüber). Außerdem: was soll denn 'zart' überhaupt bedeuten?
Sie und Eamór gehörten zu den ersten Tausend.
Von was?
Die Väter und Mütter Ithilias, geboren aus dem Licht im Angesicht der Göttin, nur Augenblicke nach den Heiligen Drei und den neun Engeln.
Heiligen drei ... äh, Königinnen?

Was mir im ganzen Text nicht klar wird: Ist Ithilias ein Ort, ein Land oder eine Person?

Abgesehen von der chaotischen Handlung und dem Infodump fällt mir am unangenehmsten auf, wie stark du dich auf real existierende irrationale Ideen stützt: Seele, Heiligkeit, Astral-irgendwas, Engel, Gottheiten. Das alles katapultiert mich aus dem Spekulativen eines Fantasytextes raus in die Realität, und es stellt den Text stark in die Nähe von Religionen / Kulten / Sekten / Aluhüten. Auch wenn ich Rationalistin bin, können mir Texte Spaß machen, in denen Magie vorkommt. (Die geschichtsimmanente Existenz von Magie ist ja die Grundbedingung für das Genre überhaupt.)

Aber der Eindruck von Magie im Sinne des Genres ist etwas, das eine eigene Logik hat, eine eigenständige Herkunft und eigene Gesetze. Du schreibst Fantasy, und sorry, da ist Phantasie gefragt.

all das und so viel mehr hatte Ithilia sie gelehrt, während sie unter ihrer Schöpfung weilte.
Jemand weilt an einem Ort, oder von mir aus unter den XY (Fantasyvolk einsetzen). Aber das kann nicht mit Schöpfung verwendet werden. Siehe ersten Punkt: Lieber präzise + korrekt, als lyrisch + falsch.
all das und so viel mehr hatte Ithilia sie gelehrt, während sie unter ihrer Schöpfung weilte. Und nun war es an ihnen, es weiterzugeben.
an ihr, oder?
Ledárna und die anderen Kinder tollten wild im warmen Sand herum
Dass der Sand warm ist, hast du oben schon mal gesagt.
wild tollen = schwarzer Rappe
verwickelt in ein Spiel
Verwickelt in ein Verbrechen, vertieft in ein Spiel.
Selbst im magischen Spektrum war die Lebensfreude von Ledárna sichtbar, ein pulsierendes, reines Licht in der astralen Ebene.
magisches Spektrum? :confused:
Ich mag auktoriale Erzähler, aber mit 'war die Lebensfreude sichtbar' gehst du doch etwas zu stark raus. Zudem: Beamtensprache.
Hier bin ich ausgestiegen, das ist mir viel zu viel Esoterik und viel zu wenig Magie (im Sinne des Genres, im Sinne von Phantasie).
Eine Präsenz im Ozean. Etwas Unbehagliches, das sich jedoch vor ihr zu verstecken versuchte.
Da wurde es grad mal kurz spannend. Eine Präsenz im Ozean, okay, das ist nett angeteasert. Unbehaglich verwässert das aber sofort, weil das weit unter etwas Bedrohlichem, Beängstigendem steht. Das ist eben ein nebensächlicher Ärger, so wie wenn einem der Fingernagel abbricht. Und dann killst du die Spannung sofort, indem sich die unbehagliche Präsenz auch noch verstecken will - das liest sich eben, als hätte es Angst vor der Prota.
Ork-Schamane während der Überlebenskriege
:dozey::rolleyes:

Ich rate mit Nachdruck davon ab, so derart bekannte und im Original so komplex erdachte Figuren einzusetzen wie die Orks. Das hat schon Salvatore total verbockt und der schreibt Millionenbestseller. Orks raus, irgendwas Ausgedachtes - das unorkisch ist - rein.

Was sind die Überlebenskriege? Sind das nicht irgendwie alle Kriege?

Sie sah zur Barriere, deren Standhaftigkeit nun am seidenen Faden hing. Mit einem tiefen Atemzug ging sie in Kampfposition und beendete den Gebetsspruch:
"Und gib mir den Willen und die Macht, mein Leben dem Dunkel entgegenzustellen. Durch deine Gnade werde ich keine Angst kennen."
Wenn eine Figur redet, muss die wörtliche Rede direkt hinter (oder vor) den Redebegleitsatz. Zeilenumbruch nur bei Sprecherwechsel oder Fokuswechsel, wenn es um eine andere Figur geht.
Und dann, als der Schmerz plötzlich aufhörte, war da wieder die Stimme, der Kel'thana viele tausend Jahre lang jeden Tag gelauscht hatte:
"Fürchte dich nicht. Deine Tochter ist in Sicherheit. Willkommen zuhause, mein Kind."
dito
Sie blickte hinter sich, wo sie die Boote schon fast nicht mehr sehen konnte.
Im Register eher: sie wandte sich um (wenn du sagst, was sie sieht, musst du nicht sagen, dass sie guckt). Und für die Füllselhäufung da findest du sicher ein einziges, passendes Wort. :gelb:
"Mutter Ithilia, ich bitte dich, rette Ledárna vor der Dunkelheit! Lass sie nicht sterben an diesem Tag!"
Aber am morgigen ist es okay?
Mit einem glühenden Schmerz in ihrer Seele
Wie soll ich mir das vorstellen? (Auch: Vorsicht, Phrasen- und Kitschalarm.)
Nun liefen sowohl Mutter als auch Tochter die Tränen über die Wangen.
Sowohl zu kitschig, als auch zu unemotional beschrieben. Dass eine Figur weint, vermittelt erst mal nicht viel.
wunderschöne Inselgruppe in der weitläufigen Lagune
Ich finde das wunderschön. Und das. Und erst recht das. Will sagen: das Wort allein beschreibt gar nix, es ist nur eine Wertung, und ich weiß nicht, was die Erzählerin (oder die Autorin) als schön empfindet. Besser sagen, was da ist.

Das mit der weitläufigen Lagune ist bissl schräg. Zum einen sind Lagunen versandete Flüsse, und Flüsse stellt man sich ohnehin etwas länger vor. Das Ungünstige ist aber, dass zwar weitläufig im übertragenen Sinne etwas bedeutet, aber sich da gleich ein praktisches Bild einstellt. Und wenn du nicht deinen Engeln und Heiligen auch noch Jesus zugesellen möchtest, ist das Bild vom übers-Wasser-Laufen eher erheiternd.

Das Glossar soll mehr als optionale Erklärung der Lore dienen, bzw. Begriffserklärung für Fremdworte z.B. aus dem Militärjargon.
Der Einwand bezog sich aber doch auf dieses Kapitel, oder? Und was hier unklar bleibt, sind die ganzen Völker / Figuren, das Setting, die spekulative Historie etc.
Hier kommt: Dolch, Schlacht, Schwerter, Waffen, Speer. Dafür brauchst du ja kein Glossar.

Also ist das Problem doch, dass du eigentlich einen Stammbaum und eine Landkarte und so weiter in einem Glossar bringen müsstest, weil hier im Text niemand durchsteigt. Und das ist ja dann doch eine Krücke, keine nette Zusatzinfo für Militärnerds.
Deinen Einwand verstehe ich daher nicht.

Sorry, dass ich mit viel Kritik komme, aber in diesem Text steckt noch eine Menge Arbeit. Ich hab die Diskussion hier mitbekommen und denke, die Mods wissen schon gut, was sie entscheiden. Aber auch, wenn der Text jetzt als Serie gekennzeichnet ist, bleibt es eine Szenenskizze oder eine Inhaltsangabe in Prosaform, aber das ist so keine in sich geschlossene KG, die allein funktioniert. Es gibt kein anständiges Intro, keinen Weltenbau, roten Faden, Plot, Figurenkonzeption oder Charakterentwicklung.
Das mag daran liegen, dass es Teil eines längeren Textes ist, allerdings würde keines meiner Probleme mit diesem Text durch mehr Desselben gelöst.

Ich kann dir nur raten, dich hier selbst kommentierend zu engagieren, dadurch lernst du sehr viel und gewinnst einen Blick, wie viele Möglichkeiten es gibt, Erzählungen aufzubauen und zu strukturieren. Setz dich ran, es wird sich ganz bestimmt für dich lohnen.

Zum Titel: Man kann sich streiten, ob Feuer oder Blut spannender ist, aber ich denke mal, Wasser ist es nicht. Lieber eine aufsteigende Aufzählung vom Gewöhnlichsten zum Interessantesten.

Ganz herzliche Grüße und viel Erfolg beim Frickeln,
Katla

 

@Katla
Ach du heiliges Kanonenrohr, da hast du mir ja viel zum Aufdröseln gegeben. Wobei ich vorweg sagen muss, dass hier wohl auch einige Missverständnisse vorliegen. Unabhängig davon, wie vieles anscheinend gemeint ist, halte ich es doch durchaus für respektabel, wie viel Zeit du ganz offensichtlich mit meinem Text verbracht hast.
Na dann wollen wir mal.

Du bist mit einer Geschichte bei uns reingeschneit, ohne vorher mal einen Fremdtext zu kommentieren
Hätte ich denn sollen? In den Regeln stand meines Wissens nach nichts davon. Außerdem käme es mir etwas heuchlerisch vor, die Arbeit anderer zu kritisieren, ohne selbst etwas geliefert zu haben. Ich gehe ja auch nicht mit 0 Videos auf YouTube und sage einem großen Content Creator, was er beim Editing falsch macht.
Aber keine Sorge, ich bin durchaus dabei, mich hier auf dem Forum nach interessanten Sachen umzuschauen.
Teeniesprak.
Temperaturen füllen keine Tage, das ergibt semantisch gar keinen Sinn. Wenn du vor der Wahl stehst, etwas präzise oder krampfhaft lyrisch auszudrücken, wähle immer besser ersteres.
Ansichtssache, meiner Meinung nach. Der Sinn dieser Floskel ist, dem Satz einen Hauch Sentimentalität zu verleihen. Rein stylistischer Schnörkel, nichts was jetzt den Weltuntergang hervorruft.
Reiner Infodump, der noch mehr dadurch auffällt, dass du ihn ziemlich brutal einfach ans Satzende klatscht. In den Satz sollte mindestens ein Punkt. Lieber das Lächeln kicken, der Leser sollte ihre Stimmung besser durch das erkennen, was sie sieht und wie sie das bewertet. Infodump ist uncharmant und nimmt einen nicht für die Figuren und ihre Geschichte / Probleme / Stimmungen ein. Das gilt ganz besonders für Fantasy, weil eigentlich die Phantasie angesprochen werden sollte bzw. sollte ein Genretext ein sense of wonder auslösen. Infodump macht das völlig unmöglich.
Interessante Ansicht, ich denke mal über Wege nach wie man das noch mehr ausbügeln kann.
Die 1. Regel von Sword & Sorcery heißt: Namen haben einen Trennungs-Apostroph.
Die 2. Regel von S & S heißt: Alle Namen, die keinen Trennungs-Apostroph haben, werden mit einem Akzent geschrieben.
Falls weder Regel 1. noch Regel 2. zutreffen, handelt es sich um einen Bösewicht oder eine vergessenswerte Nebenfigur.
Auch hier wieder: Ansichtssache. Klar ist es ein Klischee. Aber die kommen ja auch nicht von irgendwoher. Manchen Leuten gefällt diese Art von Nomenklatur halt, mich eingeschlossen. Mal davon abgesehen, dass ich mir im Schreibprozess um Namen keine großen Gedanken mache. Der Name kommt meistens mit der Inspiration zur Figur.
Außerdem: Regel Nr. 3 trifft in meinem Universum absolut nicht zu ;).
Das ist ja erst der zweite oder dritte kurze Absatz, und bereits ein Overkill an Genreklischees, fast schon ein Potpourri. Da ist einfach zu wenig Eigenleistung. Ich habe den Eindruck (das ist also mein Eindruck beim Lesen, kein Vorwurf an dich), dass du viel weniger Infodump betreiben müsstest und alles sehr viel ruhiger und harmonischer / natürlicher entwickeln / ausbreiten könnest, wenn du eine ganz eigene Welt erfunden hättest und dich nicht so extrem an Franchises und Klassiker angelehnt hättest. Dann erst musst du so viel abgrenzen und erklären: weil der Leser automatisch Bilder im Kopf hat, die du dann aber korrigieren musst.
Aua. Der tat weh. Wenn ich mich nicht irre, beziehst du das mit den Genreklischees hauptsächlich auf die Existenz von Orks, die, fairerweise, nicht sehr originell sind. Ich würde schon von mir behaupten (Achtung, angefressenes Ego spricht), dass ich eine sehr einzigartige Welt geschaffen habe, allerdings kannst du das nicht wissen, da man hier nur einen zu kleinen Ausschnitt davon sieht. Selbst Tolkien haut einem ja nicht vor Kapitel 1 erstmal die gesamte Chronik von Mittelerde um die Ohren. Wie gesagt, am Infodump-Problem wird gearbeitet.
Mach das aber lieber langsamer, anstatt vom Dünenwandern gleich in eine vollausgewachesne Orkinvasion zu rutschen.
Normalerweise würde ich dir zustimmen, aber hier ist das gewollt. Denn einen Überraschungsangriff vorher mit bedrohlichen Trommelschlägen anzukündigen, ist selbst in der Welt des Fantasyklischees von chronisch dummen Bösewichten kontraproduktiv.
In diesem speziellen Fall ist niemand auf einen Angriff vorbereitet, weshalb auch (logischerweise) alles in 5 Sekunden von Alltag auf Panik umschaltet.
Semantik: hier sagst du, dass die Kinderjahre unter acht weniger zart sind, als grad acht (und die drüber). Außerdem: was soll denn 'zart' überhaupt bedeuten?
Sorry, aber jetzt spaltest du hier doch ein paar Haare. Mir persönlich ist der Ausdruck "zartes Kindesalter" schon oft in der deutschen Sprache untergekommen.
Von was?
Es wird direkt im nächsten Satz erklärt :).
Was mir im ganzen Text nicht klar wird: Ist Ithilias ein Ort, ein Land oder eine Person?
Lore-Lexikon-Antwort: Ja, ja und ja. Den Namen Ithilia tragen sowohl das Land/die Welt, seine Hauptstadt, sowie die Göttin die sie erschaffen hat. Worauf sich bezogen wird, sollte aus dem jeweiligen Satz hervorgehen.
fällt mir am unangenehmsten auf, wie stark du dich auf real existierende irrationale Ideen stützt
Ist das nicht der Sinn von Fantasy? Magie, Orks, Trolle, Zwerge und Elfen sind doch auch reale Mythen.
Seele, Heiligkeit, Astral-irgendwas, Engel, Gottheiten. Das alles katapultiert mich aus dem Spekulativen eines Fantasytextes raus in die Realität, und es stellt den Text stark in die Nähe von Religionen / Kulten / Sekten / Aluhüten.
Interessant, dass du es so siehst. Tatsächlich beschäftigt sich die Geschichte auch mit Glauben und Religion, allerdings wird ihnen hier ein historisch belegbarer Rahmen gegeben. Kleines Gedankenexperiment: Würdest du das Christentum immer noch als Religion/Kult bezeichnen und seine Lehren diskreditieren(was im echten Leben durchaus wichtig und richtig ist, versteh mich nicht falsch, ich bin nun wirklich kein Kirchengänger), wenn besagte Lehren mit 100prozentiger Beweislage real wären? Wenn statt dem Papst Jesus selbst in Rom sitzen und täglich über Wasser laufen und Kranke heilen würde? Wenn "Gott" auf ein Gebet tatsächlich, hörbar antworten würde? Ist es dann immer noch eine Religion?
Denn genau das ist der Fall in Ithilia. Ein Engel zum Beispiel ist kein ätherisches Hirngespinst, sondern eine reale Person auf der politischen und religiösen Weltbühne. Allerdings ist das für diesen Teil der Geschichte nicht wirklich relevant, weshalb es nur am Rande erwähnt wird, sozusagen um dem Leser Lust darauf zu machen, mehr von dieser Welt zu erkunden.
Dass dich diese Begriffe an reale Esoterik denken lassen, ist nicht meine Absicht und da habe ich auch keinen Einfluss drauf. Von daher kann ich dafür nichts.
Aber der Eindruck von Magie im Sinne des Genres ist etwas, das eine eigene Logik hat, eine eigenständige Herkunft und eigene Gesetze.
Wer sagt denn, dass sie das hier nicht hat? Nur weil sie hier etwas alltäglicher und vielseitiger ist als bei anderen Geschichten, heißt das doch noch lange nicht, dass keine Logik dahintersteckt, oder?
Jemand weilt an einem Ort, oder von mir aus unter den XY (Fantasyvolk einsetzen). Aber das kann nicht mit Schöpfung verwendet werden. Siehe ersten Punkt: Lieber präzise + korrekt, als lyrisch + falsch.
Ich rede hier von einer Göttin, die nach vollendeter Schöpfung nicht einfach abhaut, sondern erstmal ein paar Jahrtausende in sterblicher Gestalt dageblieben ist, wie im Text beschrieben. Von daher wäre es schon korrekt zu sagen, dass sie unter ihrer Schöpfung(In diesem Falle ihrem Volk) geweilt hat.
an ihr, oder?
Nein, "ihnen" ist schon richtig, da sich der Satz immer noch auf die ersten Tausend bezieht.
(Anmerkung: Warum Tausend? Ganz einfach, die üblichen Schöpfungsgeschichten mit immer nur einem Mann und einer Frau sind mir zu langwierig, mal abgesehen von dem ganzen Inzest der da bei der Vermehrung zwangsläufig hätte stattfinden müssen)
Dass der Sand warm ist, hast du oben schon mal gesagt.
wild tollen = schwarzer Rappe
Wieder eine Floskel, wieder debattierbar. Ich denk drüber nach.
Verwickelt in ein Verbrechen, vertieft in ein Spiel.
Muss ich nachgucken.
Hier bin ich ausgestiegen, das ist mir viel zu viel Esoterik und viel zu wenig Magie (im Sinne des Genres, im Sinne von Phantasie).
Das scheint mir mehr dein persönlicher Geschmack zu sein als ein wirklicher Fehler. Eine Art magisches Spektrum bzw. magische Sicht ist in der Fantasy nun wirklich nichts neues.
Da wurde es grad mal kurz spannend. Eine Präsenz im Ozean, okay, das ist nett angeteasert. Unbehaglich verwässert das aber sofort, weil das weit unter etwas Bedrohlichem, Beängstigendem steht.
Guter Einwand, die Wortwahl könnte ich wirklich ausbessern. Allerdings hat dieser Mangel an Bedrohlichkeit einen Grund, siehe nächster Absatz.
nd dann killst du die Spannung sofort, indem sich die unbehagliche Präsenz auch noch verstecken will - das liest sich eben, als hätte es Angst vor der Prota.
Hat es ja auch, in einem gewissen Sinne. Beziehungsweise, es hat Angst, entdeckt zu werden. Wie vorher erwähnt, handelt es sich hierbei um einen Überraschungsangriff, der nicht nur dieses Archipel, sondern die Küsten des gesamten Kontinents trifft. Wenn also jemand (in diesem Fall Kel'thana) zu früh kapiert was eigentlich abgeht, ist die Operation für den Mülleimer, weshalb man sich zu verstecken versucht.
Ich rate mit Nachdruck davon ab, so derart bekannte und im Original so komplex erdachte Figuren einzusetzen wie die Orks. Das hat schon Salvatore total verbockt und der schreibt Millionenbestseller. Orks raus, irgendwas Ausgedachtes - das unorkisch ist - rein.
Ja gut, erwischt. Mir ist klar, dass das nicht besonders originell ist, wie oben bereits erwähnt.
Zu meiner Verteidigung möchte ich sagen, dass die "Orks" in der Historie von Ithilia nur eine sehr kleine Rolle spielen, sozusagen als erste Gegner zum Aufwärmen.
Was sind die Überlebenskriege? Sind das nicht irgendwie alle Kriege?
Philosophisch gesehen wahrscheinlich schon, in diesem Fall bezeichnet dieser Begriff aber, wie schon in der Antwort auf Michaels Kommentar erwähnt, einen Konflikt, der für Ithilia historisch so ziemlich den gleichen Stellenwert wie der Erste Weltkrieg für uns hat. Um den geht es hier aber nicht, weshalb er hier lediglich als Fixpunkt dient, um die Dimension des Zeitstrahls deutlich machen zu können.

 

@Katla Sorry, bin aus Versehen auf Senden gekommen, und beim Bearbeiten kann man irgendwie keine Zitate mehr einbauen, also geht es hier weiter:

Wenn eine Figur redet, muss die wörtliche Rede direkt hinter (oder vor) den Redebegleitsatz. Zeilenumbruch nur bei Sprecherwechsel oder Fokuswechsel, wenn es um eine andere Figur geht.
Guilty as charged. Mein Deutschabitur ist schon ein bisschen her, danke für den Hinweis.
Im Register eher: sie wandte sich um
Meiner Meinung nach ungünstig, da Umwenden wiederum Umdrehen impliziert. Was ganz generell eine blöde Idee ist, wenn der Gegner vor dir steht.
Aber am morgigen ist es okay?
Ernsthaft?:rolleyes:
Wie soll ich mir das vorstellen?
Schonmal jemanden oder etwas verloren, den/das du liebst? Genau das Gefühl.
Und so würde ich es aus persönlicher Erfahrung heraus beschreiben.
Sowohl zu kitschig, als auch zu unemotional beschrieben. Dass eine Figur weint, vermittelt erst mal nicht viel.
Schwacher Moment, gebe ich zu. Ist definitiv ausbaufähig.
Ich finde das wunderschön. Und das. Und erst recht das. Will sagen: das Wort allein beschreibt gar nix, es ist nur eine Wertung, und ich weiß nicht, was die Erzählerin (oder die Autorin) als schön empfindet. Besser sagen, was da ist.
Naja, muss es denn etwas beschreiben? Am Ende des Tages ist es doch dein Verstand, der sich diese Welt ausmalt, und auf diese Weise kann er das einsetzen, was bei dir unter diese Definition fällt.
Das mit der weitläufigen Lagune ist bissl schräg. Zum einen sind Lagunen versandete Flüsse, und Flüsse stellt man sich ohnehin etwas länger vor. Das Ungünstige ist aber, dass zwar weitläufig im übertragenen Sinne etwas bedeutet, aber sich da gleich ein praktisches Bild einstellt. Und wenn du nicht deinen Engeln und Heiligen auch noch Jesus zugesellen möchtest, ist das Bild vom übers-Wasser-Laufen eher erheiternd.
Da muss ich wohl noch mal Erdkunde büffeln. Den zweiten Punkt verstehe ich aber leider nicht. Könntest du das vielleicht genauer erläutern?
Der Einwand bezog sich aber doch auf dieses Kapitel, oder? Und was hier unklar bleibt, sind die ganzen Völker / Figuren, das Setting, die spekulative Historie etc.
Hier kommt: Dolch, Schlacht, Schwerter, Waffen, Speer. Dafür brauchst du ja kein Glossar. Also ist das Problem doch, dass du eigentlich einen Stammbaum und eine Landkarte und so weiter in einem Glossar bringen müsstest, weil hier im Text niemand durchsteigt. Und das ist ja dann doch eine Krücke, keine nette Zusatzinfo für Militärnerds.
Deinen Einwand verstehe ich daher nicht.
Was ich damit sagen wollte, war dass ich das Glossar zwar einfügen, aber nicht zu ausufernd gestalten will. Und ja, eine Landkarte wäre nützlich. Gibt es auch schon, auf dem Papier. Digitale Version ist in Arbeit.
Zum Titel: Man kann sich streiten, ob Feuer oder Blut spannender ist, aber ich denke mal, Wasser ist es nicht. Lieber eine aufsteigende Aufzählung vom Gewöhnlichsten zum Interessantesten.
Da bin ich anderer Meinung. Bei Feuer und Blut erwartet jeder Mord und Totschlag, aber was macht das Wasser da drin? Also bei mir weckt diese Reihenfolge eher die Neugier.

So, jetzt habe ich fast zwei Stunden mit dieser Antwort zugebracht, reicht dann auch wieder mit der Tipperei für heute.

Alles in allem, vielen Dank für deine ausführliche Kritik. Bis meine nächste Geschichte erscheint, wird es noch eine Weile dauern, während der ich mich ausgiebig hier auf dem Forum umzusehen und zu kommentieren gedenke.

LG
Tiranu

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Tiranu_qas ,

nur noch ein paar Erläuterungen - auch auf deine Fragen natürlich.

Hätte ich denn sollen? In den Regeln stand meines Wissens nach nichts davon. Außerdem käme es mir etwas heuchlerisch vor, die Arbeit anderer zu kritisieren, ohne selbst etwas geliefert zu haben.
Ah, ich dachte, man würde das vielleicht sehen, wenn man sich eine Weile hier umschaut, kein Ding. Es ist auch für Kommentierende gut zu sehen, wie ein Neuling an Texte rangeht. Weil man dann besser sieht, was er von seinem (ihren) eigenen Text verlangt und wo jemand mit eigenen Texten hin will.
Außerdem zeigt es, dass jemand erst mal ans Geben denkt, nicht ans Nehmen. Aber gut, das nur am Rande. Du beschäftigst dich mit den Komms und das ist ja wunderbar.
Der Sinn dieser Floskel ist, dem Satz einen Hauch Sentimentalität zu verleihen. Rein stylistischer Schnörkel, nichts was jetzt den Weltuntergang hervorruft.
Also, wenn du so argumentierst, dass dein Text entweder nahezu perfekt ist oder aber Ragnarök auslöst, wird das schwierig hier im Forum. ;) Scherz beiseite, ich meine: Du schreibst Prosa und dein Werkzeug ist daher die Sprache. Du wirst nie einen guten Text schaffen, wenn dir dein Handwerkszeug Latte ist. Klar, unpassende Wörter, verdrehte Bedeutungen, Phrasen etc. lösen möglicherweise beim Leser auch irgendwelche Bilder aus, die denen ähneln, die du vermitteln wolltest. Und du kannst sagen: Okay, warum soll ich denn präzise und passend formulieren, wenns auch anders geht?

Niemand verbietet dir, so zu schreiben, aber dann frage ich mich, ob dir eine Textwerkstatt nutzt. Zumindest den aktiven Mitgliedern hier geht es darum, aus einem Text - und letztlich sich - das bestmögliche herauszuholen. Das ist mit etwas Arbeit verbunden.

Du kannst keine semantisch fragwürdigen Formulierungen mit "Stilmittel" wegerklären - denn genau das ist es eben nicht.

Auch hier wieder: Ansichtssache. Klar ist es ein Klischee.
Nicht alles ist Ansichtssache, es gibt auch tatsächliche handwerkliche Fehler.

Die Verwendung von Klischees gehört zu den Fehlern, weil sie einen Text billig machen, den Ersteller (sorry, ist nicht bös gemeint) faul aussehen lassen und dem widersprechen, was Fantasy eigentlich leisten sollte: etwas Phantastisches zu erzählen / zu erschaffen, das die Phantasie anregt.

Klischees kommen sicher irgendwoher: aus starren Gedankenmustern, aus denen Leute zu bequem, zu ängstlich oder zu ideologisch verbohrt sind, um sie infrage zu stellen. Zumindest für mich - du kannst das selbstverständlich alles ganz anders sehen - ist das das genaue Gegenteil nicht nur von Phantastik, sondern von Prosa überhaupt.

Aua. Der tat weh. Wenn ich mich nicht irre, beziehst du das mit den Genreklischees hauptsächlich auf die Existenz von Orks, die, fairerweise, nicht sehr originell sind.
Orks sind ganz extrem originell. Du weißt gar nicht, was du da verwendest, oder? ;)
Ich bin übrigens kein uneingeschränkter Tolkien-Fan. Die Orks sind ja eine künstliche, von Saruman geschaffene Spezies. Das 'Material' für sie sind Elben. Die wurden gefangen, irgendwo unter der Erde eingekerkert, gefoltert, verstümmelt. Mit der Zeit veränderte dies nicht nur das Äußere, sondern auch die Persönlichkeit der Gefangenen so stark, dass das, was Tolkien seinen Elben einschrieb (keine Ahnung: Empathie, Edelmut, Intelligenz und irgendwelche magischen Komponenten), ins Gegenteil verkehrt wurde. Die Orks hassen die Elben, weil sie in ihnen ihre (geschätzte) Vergangenheit sehen. Die Elben hassen und fürchten die Orks, weil diese ihnen aufzeigen, dass ihre Perfektion nicht unangreifbar ist, dass sie latent Eigenschaften besitzen, die allem, worauf ihr Selbstverständnis und ihre Zivilisation aufbaut, zuwiderläuft.

Das kannst du rational psychoanalytisch erklären, aber auch über Mythenstrukturen.

Der Konflikt Orks vs Elben im LotR ist einer der genialsten, perfidesten literarischen Konflikte überhaupt. Genau übrigens wie das grausame, zynische Ende des Buches (nicht des Films), das ein dystopisches Catch 22 ist.

Wenn du jetzt einen Ork nimmst, und offenbar gar nicht weißt, was du da ver-fan-fictionst, liegt es auch auf der Hand, dass die Idee eines "Ork-Schamanen" völliger Nonsense ist. Denn Schamanismus bedingt, dass ein Wesen einen Sinn für 'Spiritualität' hat und für den Wert des eigenen Seins, und eben genau das hat per definitionem kein Ork.

Das genau ist das Problem, wenn man sich bei Franchises bedient, anstatt sich die Mühe zu machen, sich selbst Figuren, Antagonisten, Settings und spekulative Historie zu überlegen. Überlegst du dir selbst was, ist es unabdingbar, dass du dir Gedanken machst, wie das alles funktioniert und wie es sich in deinen Plot einfügt.

Du setzt ja jetzt "Ork" im Komm selbst schon in Anführungsstriche. Also willst du ein Monster, das aussieht wie ein Ork in Peter Jacksons Film, aber es soll eigentlich kein Ork sein. Dann - sorry, echt - bist du doch nur zu bequem, dir etwas auszudenken. Denn wenn du einen Jackson-Ork beschreibst, den aber anders nennst, protestieren deine Leser auch. Fazit: selber essen macht fett. ;) Entwerfe dir eine eigene Spezies, egal, ob das die Hauptantagonisten oder nur Kanonenfutter fürs Intro sind.

Übrigens: Wenn du etwas im Intro erwähnst - v.a. einen Konflikt / Kampf - sollte das den einführen, um den es im Roman auch letztlich geht. Das muss nicht direkt in grader Linie sein (du hast in LotR ja auch erst die Schwarzen Reiter und dann die Orks bzw. Sauron), aber es sollte durch einen roten Faden auseinander aufbauend konzipiert sein. Wenn du im Intro einen Ork-Kampf hast, und die tauchen nie wieder auf bzw. eh geht gar nicht um den Konflikt, wäre zu überlegen, ob du die brauchst.

Selbst Tolkien haut einem ja nicht vor Kapitel 1 erstmal die gesamte Chronik von Mittelerde um die Ohren.
Ja, aber du bist nicht Tolkien und du hast deinen Text nicht sauber konzipiert. Und wenn Tolkien etwas kann, ist es das.
Wenn du Tolkien als Argument nimmst, schau dir LotR noch mal im Hinblick auf Figureneinführung, Plot / Subplots, Foreshadowing und kleine Spannungsbögen an, auch: er verwendet keine overpowered characters. LotR ist sicher - minus der ersten 70 Seiten, die zu viel Redundantes erzählen - eine der besten Vorbilder, wenn du komplexe Welten erschaffen willst. Vorbild im Sinne von: Was muss ich mir überlegen? Nicht: ich schreibe ab.
In diesem speziellen Fall ist niemand auf einen Angriff vorbereitet, weshalb auch (logischerweise) alles in 5 Sekunden von Alltag auf Panik umschaltet.
Aber wie du das einleitest, aufbaust und erzählst, liegt ganz und gar in deiner Hand. Deine Variante mag dir am besten gefallen, aber sie ist nicht zwingend "logisch".
Mir persönlich ist der Ausdruck "zartes Kindesalter" schon oft in der deutschen Sprache untergekommen.
Ja, das ist eine sentimentale Phrase. Phrasen ergeben keine gute Prosa.
Mir ging aber v. a. um den Superlativ, der dir eben die Semantik zerschießt.
Den Namen Ithilia tragen sowohl das Land/die Welt, seine Hauptstadt, sowie die Göttin die sie erschaffen hat. Worauf sich bezogen wird, sollte aus dem jeweiligen Satz hervorgehen.
Das geht imA nicht klar aus dem Text hervor. Versetz dich mal in deine Leser: Du bringst bestehende Ideen / Figuren aus Mythen und aus Franchises in diesem Mix unter, aber deine Leser wissen nicht, was du von den bestehenden Mythen/Franchises übernmmen hast und was nicht. Das weißt nur du. Siehe Orks. Siehe Götter. Siehe das Konzept aus deinem Titel.
Dass für dich alles einen Sinn ergibt und Bilder enstehen lässt, ist ja klar. Aber jetzt geht es darum, diese Bilder, deine Welt dem Leser zu verklickern.
Ist das nicht der Sinn von Fantasy? Magie, Orks, Trolle, Zwerge und Elfen sind doch auch reale Mythen.
Ja, das ist teils ein Problem unserer noch zu unaufgeklärten Gesellschaft. "Mythen/Legenden" sagen ja bereits, dass der Sprecher sich bewusst ist: das alles gibt es nicht in der Realität, es sind fiktive Figuren. Alles, worin sie eingesetzt werden, ist ein Märchen / eine Legende oder spekulative Fiktion (selbst bei spekulativem Realismus).
Religionen sind ebensolche Mythen, deren Gottheiten (alle nahezu 5.000, die aktuell als Idee existieren) ebenso fiktiv sind, aber durch unglückliche historische Ereignisse wurde ihr Konzept mit ganz realer Politik verknüpft, sodass innerhalb der jeweiligen Kulturen die Existenz bestimmter Gottkonzepte - in Deutschland v.a. innerhalb der Bruderreligionen Christentum und Islam - behandelt werden, als seien sie Fakt.

Orks, Elben und Drachen sind ebenso fiktiv wie Götter. Jemand, der überzeugt ist, dass Jesus mit ihm spricht, wird sich gegen die Idee verwehren, man sollte Kali schwarze Ziegen opfern, weil sie die Zeit ist und ohne sie alles im Chaos vesinkt.

Bestehen 100 Leute auf dem Alexanderplatz darauf, dass da ein real existierender Drache steht, dem sie jetzt Gold bringen müssen, um nicht verbrannt zu werden, nennt sich das Massenpsychose. Wenn 100 Leute in der Kirche zu einer fiktionalen Figur beten, heisst das Gottesdienst und sie haben ein legal verankertes Recht darauf. Klar, das ist unlogisch, das ist aber kein Problem der spekulativen Fiktion, sondern unserer Gesellschaft.

Daher ist das hier ...

Kleines Gedankenexperiment: Würdest du das Christentum immer noch als Religion/Kult bezeichnen und seine Lehren diskreditieren(was im echten Leben durchaus wichtig und richtig ist, versteh mich nicht falsch, ich bin nun wirklich kein Kirchengänger), wenn besagte Lehren mit 100prozentiger Beweislage real wären?
Quark. Und ich diskreditiere gar nix, ich stelle einen Sachverhalt fest.
Dein "Gedankenexperiment" funktioniert insofern nicht, als dass du auch nicht sagen würdest: Wenn es Beweise für blaue Einhörner gäbe, würdest du dann an blaue Einhörner glauben? Das ist kein Experiment, das ist einfach - sorry - semantischer Nonsense.

Eine Religion ist ein von der jeweiligen Regierung sanktionierter, unterstützter Kult, der eine größere Anhängerschaft hat. Der Christenkult ist erst um 330 legalisiert worden, wurde danach durch teils extrem gewalttätige Missionen verbreitet und ersetzte die in den jeweiligen Gebieten vorher vorhandene Religionen, Gesellschaftssysteme, Kunst und Sozialgefüge. Süddeutschland ist seit 450 christianisiert, Norddeutschland seit 1170, vorher gab es ganz andere Ideen in den entsprechenden Gegenden. Das Christentum ist in der heutigen Form (wenn du die Kreuzigung als Startpunkt nimmst) eine Idee aus dem Mittleren Osten um das Jahr 30 CE. Die Ursprünge liegen ebenfalls in der Region, gehen wohl auf sumerische Mythen zurück und lagen - aus europäischer Sicht - in der Eisenzeit.

Ich denke, das erklärt, warum Glaube damit zusammenhängt, wo und wann man geboren wurde, nicht, ob vielleicht irgendwann die Wissenschaft doch noch einen Beweis für die Existenz paranormaler Konzepte finden könnte.

Verwendest du Ideen aus bestehenden Religionen in der Fantasy, anstatt dir selbst spekulative Konzepte auszudenken, haben die Leser Assoziationen, die du weder steuern kannst noch intendiert hast. Sollte es nicht so sein, dass der Autor eine Welt erfindet, und diese dann dem Leser so vermittelt, dass er erkennen kann, was die Idee genau sein soll?

weshalb es nur am Rande erwähnt wird, sozusagen um dem Leser Lust darauf zu machen, mehr von dieser Welt zu erkunden.
Dass dich diese Begriffe an reale Esoterik denken lassen, ist nicht meine Absicht und da habe ich auch keinen Einfluss drauf. Von daher kann ich dafür nichts.
Naja, ein Klischee oder eine Franchise-Figur, die auch noch in offensichtlicher Unkenntnis falsch verwendet wurde, macht mir zumindest eben keine Lust, weiterzulesen. Dann erkunde ich ja keine Welt, ich gerate in einen - sorry - Brei von Zitaten.
Wer sagt denn, dass sie das hier nicht hat? Nur weil sie hier etwas alltäglicher und vielseitiger ist als bei anderen Geschichten, heißt das doch noch lange nicht, dass keine Logik dahintersteckt, oder?
Nein, selbstverständlich nicht. Ich finde aber eben, dass deine Geschichte keine immanente Logik hat und auch keinen roten Faden bzw. echten Plot. Eben weil du zu viel Bestehendes verwendest. Vielleicht ist dir das gar nicht klar, das mag sein.
Muss ich nachgucken.
Da kannst du gucken unter: falsche Kollokation. Das ist der Begriff dafür.
Eine Art magisches Spektrum bzw. magische Sicht ist in der Fantasy nun wirklich nichts neues.
Ja, eine Art. Aber was genau du meinst, wird nicht klar. 'Autistisches Spektrum' ist auch eine Reihe ählicher Verhaltensweisen, die so subsummiert werden.
'Magisches Spektrum' sagt aber - anders als beim Autismus, wofür es eine Reihe Diagnosen gibt, die man nachschlagen könnte - erst mal gar nix. Weil es spekulative Welten gibt, in dem nicht jeder Magie ausüben kann oder darf, in denen Magie nur bei Sonderbegabten / Auserwählten etc. existiert oder unter bestimmten Voraussetzungen.

Was ich eben in deinem Text bzw. bei deiner Herangehensweise kritisiere, ist: Du erzählst anhand von Klischees und setzt Stichwörter als eine Art Trigger ein, in der Hoffnung, dass beim Leser dasselbe getriggert wird wie bei dir. Mir macht aber Prosa viel mehr Spaß (auch im Sinne von reinem Unterhaltenwerden), wenn ein Schreiber seine Ideen präzise und passend vermittelt. "Magisches Spektrum" etc. ist nicht präzise, aussagekräftig, weil nicht klar ist, was das in deiner Welt bedeutet.

Wenn also jemand (in diesem Fall Kel'thana) zu früh kapiert was eigentlich abgeht, ist die Operation für den Mülleimer, weshalb man sich zu verstecken versucht.
Das Wesen ist einfach nicht sinnvoll eingeführt, um das zu vermitteln. Ja, es ist klar, du hast alles in deinem Kopf, dort hat alles eine Logik, aber die Kunst ist doch, das an die Leser zu bringen. Möglichst stolperfrei, weil Stoplern den Lesefluss hemmt und einen aus der Geschichte kickt.
Zu meiner Verteidigung möchte ich sagen, dass die "Orks" in der Historie von Ithilia nur eine sehr kleine Rolle spielen, sozusagen als erste Gegner zum Aufwärmen.
Umso schlimmer *gn*. ;)
in diesem Fall bezeichnet dieser Begriff aber, wie schon in der Antwort auf Michaels Kommentar erwähnt, einen Konflikt, der für Ithilia historisch so ziemlich den gleichen Stellenwert wie der Erste Weltkrieg für uns hat.
Das wird nirgendwo im Text angedeutet.
weshalb er hier lediglich als Fixpunkt dient, um die Dimension des Zeitstrahls deutlich machen zu können.
Das tut es nicht, weil auch der Zeitstrahl in der Geschichte nicht deutlich wird.
Schonmal jemanden oder etwas verloren, den/das du liebst? Genau das Gefühl.
Das Problem ist eben, dass es Ähnlichkeiten und Unterschiede bei Trauer gibt. Du verwendest eine religiöse Phrase, die eventuell bei stark gläubigen Christen funktioniert. Ich kann damit nix anfangen. Wäre es nicht mehr im Sinne von Geschichtenerzählen, wenn du als Autorin eine Formulierung suchst, die etwas ganz Individuelles aussagt? Damit ich weiß, wie deine Protagonistin fühlt und denkt. Darum geht es doch: ich soll die Geschichte deiner Figuren lesen und damit etwas Neues kennenlernen. Wenn ich mir meine Trauer vorstellen will, schreib ich selbst ne Geschichte.
Naja, muss es denn etwas beschreiben? Am Ende des Tages ist es doch dein Verstand, der sich diese Welt ausmalt, und auf diese Weise kann er das einsetzen, was bei dir unter diese Definition fällt
Ja, es ist deine Erzählung und dann ist es an dir, zu erzählen, was Sache ist und wie sich der Leser das vorzustellen hat. Die Phantasie des Lesers wird angeregt, wenn er in eine gut entworfene Welt so eintauchen kann, dass er vergisst, dass er sie liest und nicht selbst erlebt. Das funktioniert nicht, wenn du deine Welt nicht entwirfst und wenn deine Sprache unpräzise ist.
Den zweiten Punkt verstehe ich aber leider nicht. Könntest du das vielleicht genauer erläutern?
Das ist tatsächlich eine Assoziation (nicht nur Phrasen lösen Assoziationen aus, die du dir vllt. wünscht): weitläufig im Zusammenhang mit Wasser ist halt lustig, weil man Wasser nicht erlaufen kann. Außer, man ist 'Jesus'. ;) Auch, wenn das Wort schon im übertragenen Sinne gemeint ist, kommt die Bedeutung eben von Laufen. Das finde ich eben nicht elegant gelöst.

So, mir läuft auch die Zeit davon. Der Sinn der Komms hier ist ja nur, dass Schreiber die eigenen Texte mit fremden Augen zu sehen lernen, handwerkliche Fehler (die nicht Geschmackssache oder Ansichtssache sind, übrigens) oder ggfs. Rechtschreibung zu korrigieren. Ob und wie du die Komms umsetzt, liegt ja ganz bei dir.

Herzliche Grüße,
Katla

 

@Katla

So, mir läuft auch die Zeit davon. Der Sinn der Komms hier ist ja nur, dass Schreiber die eigenen Texte mit fremden Augen zu sehen lernen, handwerkliche Fehler (die nicht Geschmackssache oder Ansichtssache sind, übrigens) oder ggfs. Rechtschreibung zu korrigieren. Ob und wie du die Komms umsetzt, liegt ja ganz bei dir
Da hast du allerdings recht. Ich bin heute leider krank aufgewacht, daher fehlt mir gerade echt die Energie und Motivation, jetzt nochmal 2 Stunden in eine Antwort zu investieren. Nur eine Sache:
Die Orks sind ja eine künstliche, von Saruman geschaffene Spezies. Das 'Material' für sie sind Elben. Die wurden gefangen, irgendwo unter der Erde eingekerkert, gefoltert, verstümmelt. Mit der Zeit veränderte dies nicht nur das Äußere, sondern auch die Persönlichkeit der Gefangenen so stark, dass das, was Tolkien seinen Elben einschrieb (keine Ahnung: Empathie, Edelmut, Intelligenz und irgendwelche magischen Komponenten), ins Gegenteil verkehrt wurde. Die Orks hassen die Elben, weil sie in ihnen ihre (geschätzte) Vergangenheit sehen. Die Elben hassen und fürchten die Orks, weil diese ihnen aufzeigen, dass ihre Perfektion nicht unangreifbar ist, dass sie latent Eigenschaften besitzen, die allem, worauf ihr Selbstverständnis und ihre Zivilisation aufbaut, zuwiderläuft.
Es gibt aber auch andere Interpretationen der Orks in Fantasy und Scifi, die von Tolkiens abweichen. Ein Beispiel hier wären die Orks aus der deutschsprachigen Serie 'Orks vs Zwerge', in einer Welt in der es gar keine Elben oderihr Äquivalent gibt. Da sind sie nämlich ein tribalistisches Völkchen, das mit Tolkiens Orks nur das physische Erscheinungsbild teilt. Oder, etwas bekannter, die Orks/Greenskins aus den verschiedenen Warhammer-Universen. Da ich mit WH Fantasy/Age of Sigmar nicht viel am Hut habe, beziehe ich mich auf das was ich kenne, nämlich WH 40k. Dort sind die Orks eine aus dem Krieg im Himmel übergebliebene und evolutionär eingegangene Waffe aus dem Arsenal der Old Ones. Diese Orks funktionieren basierend auf Massenpsychologie, die in den Warp projiziert(Wenn Orks z.B. glauben, dass ihre Fahrzeuge schneller sind, wenn sie sie rot anmalen, dann ist das auch so, zumindest solange Orks diese Fahrzeuge benutzen). Außerdem wachsen sie wie Pilze aus Sporen und haben außer dem Namen mit Tolkiens Vorlage kaum etwas gemeinsam (Tatsächlich würden die Orks aus 40k ihre Namensvettern bei Tolkien eher als Aufwärmtraining for dem Frühstück plattmachen).
Eine weitere Interpretation der Orks wäre die des Warcraft-Universums: Eine durchaus intelligente Kriegerkultur, die sich u.a. des Schamanismus bedient und auf der Suche nach einer neuen Heimat ist.
Was ich also sagen will:
Ich bin der Meinung dass heutzutage der Begriff Ork nicht unbedingt heißen muss, dass man bei Tolkien Strg+C; Strg+V gemacht hat. Mann kann auch das grobe Konzept nehmen und ihm seine eigene Backstory geben, was ich hier gemacht habe(vielleicht gehe ich später nochmal genauer auf die Details ein, aber gerade habe ich keine Energie mehr)

LG
Tiranu

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Tiranu_qas ,

ui, ich wünsche dir wirklich gute und schnelle Besserung.

Ach so, jetzt kommen noch Games mit rein ... weiteres Franchise. Versteh mich nicht falsch, selbst als Nichtgamerin erkenne ich an, dass es dort tollen Weltenbau und ganz vor allem zum Niederknien schöne Graphiken gibt. Alles gut. Aber das sind keine Erzählungen, die funktionieren anders.

Langsam sehe ich, dass sich dein Textverständnis und Herangehensweise wohl stark im Rahmen und der Logik von FanFiction bewegt (egal, ob du die liest, schreibst oder nicht). Es gibt einen ganz geringen Prozentsatz von FF, die wirklich komplex ist und neu und toll zu lesen (besser als Dinge, die ich in gedruckten Bücher - z.B. Salvatore - las).

Ich weiß, wie viel Zeit es kostet, sich mit langen Komms auseinanderszusetzen und würde es nicht als unhöflich ansehen, wenn du es bei der Antwort oben belässt. Es wird offensichtlich, und das ist auch nicht schlimm, dass dir meine Komms nicht weiterhelfen und dann ist es sinnlos, da alles durchzugehen, wenn du eh nix davon annehmen magst.

Kann passieren, dass Schreiber und Kritiker nicht zusammenpassen.

Ich wünsch dir aber auf jeden Fall noch viel Spaß hier. :gelb:
Herzlichst, Katla

 

Hallo @Tiranu_qas ,

insgesamt sehe ich hier klassischen High Fantasy Weltenbau. Klassisch meine ich hier gar nicht wertend, da habe ich dann einfach bereits ein Gefühl von dem was ich bekomme und das ist auch was schönes, ich mag mich ja nicht immer durch völlig neue Weltkonzepte plagen, wie z.B. bei Sanderson in seinen Sturmlicht-Chroniken, nur weil ich mich einer anderen Welt zuwende. (Das soll keine Kritik an Sanderson sein, ich mag den sehr gern.)

Es gibt jedoch ein paar Punkte, die ich dir empfehlen würde, nochmal kritisch zu beäugen.
Da ist einmal das Tempo deiner Geschichte. Du hast einen guten Teil davon als Kampf konzipiert, da du aber auch dort immer wieder Zusatzinfos und länge Sätze platzierst, nimmst du diesem Teil viel Tempo. Das ist schade, denn wenn wir schon in einem Kampf sind, sollten wir ja wenigstens ein bisschen außer Atem sein, wenn er zu Ende ist.

Des weiteren sind da ein paar Begriffe, die du dir vielleicht nochmal durch den Kopf gehen lassen solltest.
Ork-Schamane. Du schriebst bereits in den Kommentaren, dass das nichts mit den gängigen Ork-Kulturen zu tun hat, sondern du da was eigenes vorhast. Warum gibst du ihnen dann nicht einen eigenen Namen? Ich werde da jetzt keine Nebendiskussion aufmachen, aber mit der Bezeichnung Ork(-Schamane) verbinden sehr viele Leser bereits irgendeine Kultur. Du erwähnst "Ork" und jeder hat bereits ein Bild. Das muss nicht schlimm sein, macht es dir aber schwerer deine eigenen Orks einzuführen, weil du gegen sehr viele unterschiedliche Schubladen ankämpfen musst, die du im Prinzip alle schließen musst, damit der Leser deine Schublade öffnet.
Engel. Vielleicht noch extremer, weil es hier nicht besonders viel unterschiedliche Ausprägungen gibt und "Engel" im High Fantasy recht selten sind. Zumindest das Wort "Engel". Auch hier könntest du es dir einfacher machen, indem du einfach einen eigenen Begriff nimmst. Du umreißt ja bereits im Rahmen dieser Kurzgeschichte schon was deine Engel sind und die Erklärung würde auch einen anderen Begriff verkaufen.

Ich hab da noch einen, der kommt aber eh in den Details ab jetzt:

Selbst im magischen Spektrum war die Lebensfreude von Ledárna sichtbar, ein pulsierendes, reines Licht in der astralen Ebene.
Ich glaube nicht, dass hier "Selbst" das richtige Wort ist, denn es ist kaum verwunderlich, dass ein pulsierendes, reines Licht astral gut zu sehen ist.
"Auf der astralen Ebene war Ledárnas Gestalt in pulsierendes, reines Licht gehüllt, ihre Lebensfreude überstrahlte alle anderen Kinder."
Dunkle Magie war im Wasser.
Das ist ein bisschen plump. Durchzog das Wasser? Trieb im Wasser?
Konnte es wirklich noch bösere Geschöpfe geben als die Monster aus der Wildnis?
Ork-Schamane; Monster aus der Wildnis; das ist eine recht blasse erste Beschreibung, um dem Leser deine Schublade zu präsentieren. Ich habe zehn Jahre World of Warcraft gespielt, wenn ich Ork-Schamane lese, bin ich sofort bei den Grünhäuten, auch wenn die eigentlich Orc geschrieben werden.
Ein gutes Beispiel für eine einzigartige Beschreibung bietet Steven Ericson in "Spiel der Götter/Malazan Book of the Fallen". Der verkauft dir einen schwarzhäutigen Elfen mit weißen Haaren bereits mit den ersten Sätzen so, dass dir Drizzt gar nicht in den Sinn kommt.
Ein Gedanke ließ Kel'thana erschrecken. Ja, es konnte sie geben! Die göttliche Frau hatte ihr Volk davor gewarnt, und Dal'ne'mara, die Erstgeborene der Engel, hatte es in den Feuern der Zerstörung im Dunkelschacht gesehen: Die Dunkelheit, der alte Feind der Göttin, hatte einen Weg in ihre Welt gefunden!
Das ist ein bisschen kompliziert geschrieben. Es ist ein spontaner Gedanke, der in echt sehr schnell abläuft, aber im geschriebenen sehr träge rüberkommt.

"Lauft! Lauft zu euren Eltern!", rief sie den Kindern panisch zu.
Ich moniere hier das "panisch" an, denn bereits vor ...
Kel'thanas Befehle waren laut, aber ruhig.
... wusste ich, dass sie basierend auf ihrem Hintergrund niemals panisch sein wird.
Mit einem ohrenbetäubenden Krachen traf die Welle auf das Land.
Hier war meine erster Gedanke, warum macht eine so mächtige Magierin nicht einen super mächtigen Zauberspruch - als eine der Tausend sollte sie sowas beherrschen - und verhindert, dass die Welle auf das Land auftrifft.
Das Wasser schlug auf die Barriere, und für mehrere bange Sekunden hielt der alles verschlingende Strom an, bevor die panischen Schreie und Gebete verstummten und die Leute anfingen, aufzuatmen. Kel'thanas Barriere hatte gehalten. Die gesamte Siedlung war zerstört, doch die meisten ihrer Einwohner waren am Leben.
Okay, sie beherrscht so einen Zauber, bleibt die Frage, warum nicht erstens gleich und zweitens: Einwohner sterben, die Siedlung ist zerstört, aber die panischen Schreie verstummen trotzdem sofort? Sehe ich kritisch.

Erleichtert senkte Kel'thana die Barriere. Doch die Dunkelheit war immer noch klar spürbar.
Vorher hat sie die Dunkelheit nur so richtig im Wasser wahrgenommen, es sollte sie beunruhigen, wenn sie sie jetzt auch außerhalb des Wassers richtig wahrnehmen kann.

Kreaturen der Dunkelheit, triefend von purer, manifestierter Bosheit.
Wie kann ich mir das triefend von purer manifestierter Bosheit vorstellen? Das ist ja auch irgendwie recht auktorial formuliert.

Kel'thanas Hand jedoch griff nach den drei Dolchen an ihrem Gürtel
Drei Dolche mit einer Hand gleichzeitig ziehen? Wie soll das gehen? Ein Dolch hat einen Griff, der so gewählt ist, dass sich die Finger nicht übermäßig in die Handinnenfläche bohren, wenn man ihn festhält.
Schnell schnitt sie mit einem der drei Dolche, die sie einst selbst aus drei verschiedenen seltenen Erzen geschmiedet hatte, einen breiten Streifen ihres Gewands ab
Der eingeschobene Satz verlangsamt enorm das Tempo der Szene und ist total unwichtig.

bis nur noch Eamór und Kel'thana übrig waren.
Er fiel als erster,

Das Geschoss bohrte sich in Eamórs Brust und schleuderte ihn zu Boden, von wo er sich nie wieder erheben würde.
Entweder du lässt das "fiel als erster" weg oder das "von wo er sich nie wieder erheben würde". Oder beides. Du bist in einem Kampf. Er fiel als erster ist bereits das Ende und dann spulst du zurück und erklärst, wie es passiert um dann nochmal zu wiederholen, dass er gefallen (also tot) ist.

Sie tötete noch sieben der Kreaturen, bevor eine schwarze Klinge sich durch ihr Herz bohrte.
"Sie tötete sieben der Kreaturen" erhöht das Tempo.

Versteh mich nicht falsch, selbst als Nichtgamerin erkenne ich an, dass es dort tollen Weltenbau und ganz vor allem zum Niederknien schöne Graphiken gibt.
Ich möchte hier nur ganz kurz einbringen, dass die Warhammer Videospiele ein Nebenprodukt sind. Warhammer - sowohl Fantasy als auch 40k - hat einen extrem umfangreichen Weltenbau, Storyline, Timeline etc pp.
D&D ist da sicher differenzierter zu betrachten, aber gerade forgotten realms hat auch einen sehr pedantischen Weltenbau und hat auch nix mit Videospielen zu tun.
Du reduzierst LoTR ja auch nicht nur auf ein Videospiel, obwohl es da auch mindestens eines gibt.

Grüße
feurig

 

Du reduzierst LoTR ja auch nicht nur auf ein Videospiel, obwohl es da auch mindestens eines gibt.
Nein, natürlich nicht, weil es ein Buch ist. Das Spiel ist nur eine Verwertung eines originalen Weltenbaus. (Bevor die Diskussion losgeht: Tolkiens Geschichten nehmen ihre Inspirationen auch aus realen und mythischen Quellen, aber es steht außer Frage, dass die Ausarbeitung ein Original ergeben hat, und keine Christian-Nordic-Myths Fanfiction ist).

Warhammer, Skyrim (der schwarze Drache! :herz:) waren keine Prosa, das waren zuerst Games. Und wenn daraus Romane entstanden, ist das bessere FanFiction. (Wie gesagt, nix gegen FF an sich).
Apropos: der schwarze Drache funktioniert im Game, weil Spiellogik eine andere ist als Literaturlogik. In einem Buch würde ich erwarten, dass gezeigt wird, inwieweit sich der Drache von einer Echse unterscheidet, sodass er in solchen Minusgraden funktionieren kann. In einem Game würde ich das einfach so hinnehmen, weil Games viel symbolischer funktionieren.

 

Ich hätte hier gerne das Games spezifiziert
Tabletop, soweit ich weiß. Das tut aber nix zur Sache, wenn es um die Besprechung von Erzählungen = Prosa geht.
Ich will keine zu krassen Barrieren postulieren, klar kann ein Dialog in Prosa Vorbilder / Ideen aus dem Drama oder einem Drehbuch aufnehmen. Oder du kannst den Stil eines Gedichtes in Prosa verpacken etc. Alle Künste inspirieren sich, und es wär ja schlimm, wenn man da künstliche Grenzen ziehen würde. Andererseits sollte sich ein dialoglastiger Prosatext nicht wie ein Bühnenstück lesen und Filme arbeiten mit ganz anderen Mitteln als Literatur, auch wenn beide eine Geschichte erzählen.

Ich gehe immer davon aus, dass wir hier nicht über professionelle Produkte reden, sondern an Texten arbeiten. Nur, weil Orcs (das ist ja nur die englische Schreibweise) in Warhammer gut funktionieren und der schwarze Drache in Skyrim, heißt das nicht, dass ihre Verwendung / Kopie in einem Hobbytext genau dieselbe Funktion, Wirkung und Passgenauigkeit hat wie im Original. Sonst schreibe ich ein Lovecraft-Pastiche und verlange von einem Verleger, dass er mich bitte in der selben Auflage rausbringt wie das Original. :lol:

Ich gehe davon aus, dass wir uns hier kritisieren / Kritik lesen, damit uns klar wird, wie das funktioniert, was wir machen oder machen wollen. Nur, weil hier ein Ork steht, hat der nicht die Funktion eines Orks bei Tolkien oder bei Warhammer oder sonstwo. Und wenn man Prosa schreiben will, kein Game-Treatment, ist es bestimmt sinnvoll, sich über die Strukturen von Prosa klarzuwerden, nicht über die Funktionen von Games, Theaterstücken etc.

Andere mögen das natürlich ganz anders sehen.

 

Ich gehe davon aus, dass wir uns hier kritisieren / Kritik lesen, damit uns klar wird, wie das funktioniert, was wir machen oder machen wollen. Nur, weil hier ein Ork steht, hat der nicht die Funktion eines Orks bei Tolkien oder bei Warhammer oder sonstwo. Und wenn man Prosa schreiben will, kein Game-Treatment, ist es bestimmt sinnvoll, sich über die Strukturen von Prosa klarzuwerden, nicht über die Funktionen von Games, Theaterstücken etc.
Ich sehe die Funktion des Orks genauso. Wenn etwas in die eigene Welt hinzugefügt wird, sollte es zu dieser Welt passen und im besten Fall einzigartig sein.

Ich glaube nur nicht, dass der Weltenbau eines P&P Spiels weniger gut ist, als der eines Buchs (Warhammer war zuallererst P&P). Der Weltenbau dient dem Zweck, Geschichten zu erzählen und P&P Spieler sind was Logik angeht deutlich zweifelnder als Leser.
Daher ist es für mich kein Unterschied zwischen der Verwendung von LotR Orks oder "Die Orks"-Orks (britische Buchreihe) oder Warhammer-Orks.

Grüße feurig

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @feurig

Wenn etwas in die eigene Welt hinzugefügt wird, sollte es zu dieser Welt passen und im besten Fall einzigartig sein.
Das widerspricht sich doch total. Ich nehme etwas ganz Spezielles, von jemand anderem in einem anderen Kontext Entworfenes. Dann ist das in meinem Werk nie einzigartig.

Man kann sagen: Einzigartigkeit ist mir Latte. Auch gut.

Das Allerungünstigste ist doch jetzt, dass wir hier unter dem Text eine Diskussion führen, ob das bei Tolkien, Warhammer und in Mythen funktioniert. Sollte es nicht um den Text hier gehen? Die Autorin leistet ja kaum etwas selbst.
Deswegen hasse ich Versatzstücke. Man redet über den Text und schwupps heißt es, komisch, bei Warhammer funktionieren non-Tolkien-Orks. Aber hier steht ja kein Warhammer Treatment und kein Tolkien-Pastiche. Hier steht der Text wie er ist, und nur, weil sich da was zusammengestückelt wurde, haben die Orignale hier in der Bewertung nix verloren. Immer dasselbe ...

Bevor wir das alles diskutieren: Mir fällt auf, dass GoMusics und Maedys Hinweise ganz unbeachtet irgendwo oben im Faden stehen. Die Komms decken sich mit meinem Eindruck, dass das hier keine abgeschlossene / in sich geschlossene KG ist.

Jedenfalls: Ich bin aus dem Faden raus, sorry. Der Erstellerin würde ich raten: back to basics.

 

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich etwas von jemand anderem erschaffenes meiner Welt hinzufüge.
Ich habe wohl falsch verstanden was du aussagen wolltest.
Mir ging es darum, dass Wesen nicht wild in die eigene Welt erschaffen werden sollten, sondern passend und im besten Fall eben auch einzigartig. Was eine Zweitnutzung von Wesen aus anderen Welten ausschließt. Ob ich diesen selbst erschaffenem einzigartigen Wesen dann einen bereits in anderen Werken benutzen Namen gebe würde ich sehr lange bedenken.
Ich gehe aber auch ganz grundsätzlich davon aus, dass jemand eben eigene Wesen passend zu seiner eigenen Welt erschafft auch wenn er einen verbrauchten Namen verwendet.
So hat @Tiranu_qas ja nur darauf verwiesen, dass es auch massig andere Wesen mit dem Namen Orks gibt und nicht automatisch alle an Tolkien denken wenn sie Orks hören. Und bei manchen davon gibt es eben auch Schamanen. Warum also nicht auch bei diesen hier.

Grüße feurig

 

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