Was ist neu

Die kleinen Wunder im Leben

Mitglied
Beitritt
11.07.2019
Beiträge
7
Zuletzt bearbeitet:

Die kleinen Wunder im Leben

Die Haustür wird voller Wucht zugeschlagen, ein dumpfer Ton hallt durch das Haus.
Ein Seufzen ertönt, ich beuge mich nach vorne und erhasche ein Blick auf seinen Körper, auf seine breiten Schultern die sich zu straffen beginnen, wenn er sich bedroht fühlt und seine aufrechte Haltung die ihn definiert. Für einen Augenblick bedauere ich, wie selten ich ihn in letzter Zeit sehe, jedoch verfliegt dieses Gefühl schlagartig, als ich seine Miene erkenne. Der Ärger scheint ihm ins Gesicht geschrieben zu sein, in mir fröstelt es. Darauf gefasst, gleich einen Wutausbruch mitzuerleben, stelle ich ein Glas Wasser bereit und fische eine Tafel Schokolade aus einer Schublade, in der Hoffnung ihn so wenigstens ein bisschen zu besänftigen. Langsam kommt er in die Küche gelaufen und begrüßt mich mit einem kurzen, herzlosen Kuss. Enttäuscht stelle ich fest wie sehr mir seine Nähe fehlt. Ich versuche mich an den alten Erinnerungen festzuklammern, wie glücklich wir damals noch waren. Dankbar bedient er sich an der Schokolade und spült mit dem Wasser nach. Wartend auf seinen Wutausbruch aufgrund irgendwelcher Probleme, beginne ich mir die Haut an meinem Finger abzureisen. Anfangs habe ich noch gerne zugehört und ihm versichert, dass ich ihn unterstützen würde. Wir saßen abends zusammen und grübelten, mithilfe einer Flasche Wein, über die zu lösenden Probleme. Doch vor knapp einem Jahr rastete er plötzlich aus, er hatte mehr getrunken als sonst und seine Backen waren vom Alkohol gerötet. Zornig stand er auf, ballte seine Fäuste und sah mich mit einem Blick an, der mir weiß machte, dass er im Begriff war die Hoffnung aufzugeben. Er begann wild durch die Gegend zu schreien, seine Schläfe pochte. Ängstlich versuchte ich ihn zu besänftigen, jedoch ohne Erfolg. Meine Bitte sich zu beruhigen schien ihn nur zu provozieren und er wurde noch lauter. Sein Rücken spannte sich an, sein muskulöser Arm ergriff meine Schulter zog mich vom Sofa, seine Fingernägel bohrten sich in mein Fleisch und ich begann zu zittern. Meine Sicht wurde trüb, eine Träne kullerte meine Wange hinunter. Er drückte fester zu und redete auf mich ein, voller Hass, ich solle ihn in Ruhe lassen, ich mache alles nur noch schlimmer...
Nach einer Weile ließ er mich wieder los, begab sich aufs Sofa und schlief ein. Noch immer zitternd und verängstigt schlich ich in Lous Zimmer schloss die Tür und legte mich zu ihr und schlief voller Erschöpfung ein. Einige Tage später, kam er betrunken nach Hause, er stank nach Alkohol und nach dem Parfüm einer anderen Frau. Lallend legte er sich neben mich und ich konnte Lippenstiftspuren an seinem Hals erkennen. Ich sagte nichts und beließ es dabei, zum einen aus Angst, zum andern für Lou. Seitdem redete er kaum noch mit uns, ab und zu wurde er wütend, wenn er wieder einmal zu viel getrunken hatte und ich schickte ihn weg oder schlief mit Lou eine Nacht wo anders. Seit einigen Wochen schien er mehr traurig als wütend zu sein, abgesehen von heute. Ich lag die letzten Nächte wach und grübelte über unsere Familie, über Lou, Taylor und mein Leben wie es gerade den Bach runterging. Ich entschloss mich dazu etwas zu ändern und nun wird es Zeit das auch in die Tat umzusetzen. Nachher würde ich mit ihm reden, ganz bestimmt, dann werde ich mir mit Lou eine Wohnung suchen und er darf uns ab und zu besuchen kommen, sie würde es irgendwann verstehen, versuche ich mir einzureden. Ich hing zu lange an dem Taylor in den ich mich verliebt hatte, den gibt es nun nicht mehr und damit muss ich mich abfinden. Scheppernd fiel das Wasserglas zu Boden, zerbrach in tausende Scherben und reißt mich aus meinen Gedanken. „Entschuldigung“, nuschelt Taylor mit einem traurigen Blick vor sich hin und beginnt die Scherben einzusammeln. Er scheint erschöpft zu sein, seine Wut scheint wie verflogen. Aus Angst ich könne meinen Entschluss, ihn zu verlassen, ändern murmele ich vor mich hin ich hätte noch was zu erledigen und begebe mich in mein Arbeitszimmer. An meinem Schreibtisch, der direkt vor dem Fenster steht, beobachte ich den Garten. Die Wolken hängen in einem dunkelgrau hinunter, ein fahler Schleier liegt über der Welt. Langsam beginnt es zu regnen, die Tropfen laufen die Scheibe runter und liefern sich ein Wettrennen, wer zuerst das Fenstersims erreicht. Der Regen wird immer stärker, die Regentropfen prasseln nur so auf die Erde. „Es regnet!“, ich höre wie Lou kreischend, mit ihren winzigen Füßen, den Flur entlang rennt und schon taucht sie im Garten auf, streift sich ihre rot gepunkteten Regenjacke über, die sie sich im Vorbeigehen geschnappt haben muss. Taylor kommt ihr nach, allerdings trägt er weder eine Jacke noch Schuhe. Verärgert stehe ich auf und schlüpfe ebenfalls nach draußen, ich traue ihm nicht mehr zu alleine mit ihr zu sein. Der Geruch nach Regen strömt mir entgegen und ich muss unwillkürlich lächeln. Taylors Miene hellt sich auf, wobei er mich gar nicht bemerkt.
Er steht mitten auf dem zu hohen Grass, seine Haare triefen, Wasser läuft ihm durchs Gesicht und seine Klamotten kleben ihm eng am Körper. Amüsiert beobachtet er Lou die lachend durch die Gegend rennt. Es erscheinen helle Blitze, die sich kreuz und quer durch den Himmel ziehen und irgendwo auf der Erde einbrechen. Der Wind wirbelt Lous kastanienbraunes Haar durch die Luft. Sie beginnt zu singen, fröhlich und munter springt sie auf und ab, hält die Hände in den Himmel als ob sie versucht den Regen einzufangen, obwohl ihr ganzer Körper schon durchnässt ist. Mein Blick fällt wieder zu Taylor, er steht unsicher da und scheint über etwas zu grübeln. Schließlich läuft er fest entschlossen zu Lou und schnappt die noch so zierliche Hand seiner Tochter. Ich möchte schreien, auf ihn zu rennen, ihn davon abhalten, doch meine Angst um sie lähmt mich. Augenblicklich spielen sich tausende Szenarien in meinem Kopf ab was er mit ihr machen würde. Er rastet aus, seine Gesicht läuft knallrot an, energisch packt ihren Arm, schreit sie an und schmeißt sie voller Wucht zu Boden. Ihr Kopf schlägt hart auf, ihr Blick ist voller entsetzten, sie beginnt zu wimmern und fuchtelt hilflos mit ihren Armen umher, er holt mit seinem Bein aus und trifft mitten in ihren Bauch... Doch nichts dergleichen passiert. Er dreht sie im Regen und beginnt mit ihr zu Tanzen während er lachend miteinstimmt. Ihre Stimmen kämpfen gemeinsam gegen den Wind und Regen an und mit jedem Donner verlieren sich ihr Gesang in der Luft. Überrascht beobachte ich Taylor, ich meine etwas in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Die Lebensfreude und Leichtigkeit mit der er früher durchs Leben gegangen war. Seine Gesichtszüge sind weich, herzlich. Berührt von diesem magischen Moment greife ich nach meiner Kamera, doch das Bild gleicht keineswegs dem Moment. Auch ich habe meine Schuhe im Haus gelassen und trete nun vor auf das Grass. Die Halme kitzeln und ich spüre die Nässe unter meinen Füßen. Es ist zum Lachen, jeder andere sitzt vermutlich drinnen, genervt vom Unwetter und ich stehe hier, überglücklich. Das Ganze hier gibt mir Hoffnung, darauf, dass meine Familie doch noch zu retten ist. Nach einer Weile lässt der Regen nach und der Himmel hellt sich auf. Die Wolken verschwinden, die Sonne kommt raus und es macht den Anschein als sei nichts von all dem gerade passiert. Noch immer lachend kommen mir die beiden Hand in Hand entgegen. Zum sich gegenseitig die Haare auswringen bringe ich ihnen ein Handtuch. Nachdem Lou in ihrem Zimmer verschwindet, kommt Taylor zu mir. Er sieht mich mit einem sehnsüchtigen Blick an, zieht mich sanft an ihn ran, er streichelt mir über mein Haar, seine Lippen kommen meinen immer näher. Vorsicht küsst er mich, als ob er Angst hat, er könne mich vergraulen wenn er nicht aufpasst. Ich lasse mich fallen, all meine Gedanken setzten aus und mir wird von innen Warm. Nach einer gefühlten Ewigkeit löst er sich von mir, sieht mich kurz schweigend an und beginnt schließlich zu reden. Er erzählt mir von seinem Vater und seinen Wutausbrüchen, wie er seine Mutter und ihn geschlagen hatte und sie ihn verließen. Er erklärte mir, dass er ebenfalls an einem Alkoholproblem litt und er sich heute noch für eine Entzugsklinik anmelden würde.
Der heutige Tag habe ihm weiß gemacht, dass er nicht so wie sein Vater sein wollte und ihm sei Bewusst geworden, dass er den Taylor den ich so liebte, ebenfalls vermisste. Wir unterhalten uns noch über Stunden, bis ich irgendwann friedlich in seinen Armen einschlafe.

 

Hey, ich bin noch ganz neu hier und würde mich sehr über eine positive als auch negative Rückmeldung bezüglich meiner Kurzgeschichte freuen! :)

 

Hallo @Julie_k

wahrscheinlich ist das Format des Textes etwas verschoben worden. ich schlage Dir vor, die Zeilenumbrüche zu überprüfen. In der Form liest es sich sehr unangenehm.
Einige Kommas fehlen, hauptsächlich vor Konjunktionen. Z.B:

Dort Komma wo der Himmel nun aufbricht Komma erscheint ein prächtiger Regenbogen Komma der kunstvoll all seine Farben leuchtend präsentiert.
Kleine Fehlerchen:
die feuchten Steinfließen -fliesen

tunkt die Welt in einen Hauch von Gold.


Leider gibt es in der Geschichte nicht den Hauch eines Konflikts. Weder ein innerer, noch einer mit der Umwelt. Deshalb ist diese Szene auch sehr langweilig. Um den Wert alltäglicher Dinge spürbar zu machen, reicht es nicht, das zu behaupten.
diese kurzen Momente die einem das Herz öffnen, die Spektakel der Natur die mit allen Mitteln das Glück aus uns herauskitzelten und den Alltag erfolgreich durchbrechen, wenn auch nur für kurze Zeit.
Man kann diese Weisheit auf verschiedene Arten transportieren. Am spannendsten gelänge es mit der Gegenüberstellung der Antithese. Solche Szenen dienen mitunter in dramatischen Texten dazu, ein versöhnliches Ende einzuleiten. So allein stehend, löst das leider gar nichts bei mir aus.

Grüße
Kellerkind

 

@Kellerkind Dankeschön für die Rückmeldung, ich werde versuchen das bei meiner nächsten Kurzgeschichte im Hinterkopf zu behalten. :)
Gruß Julie

 

@Kellerkind Dankeschön für die Rückmeldung, ich werde versuchen das bei meiner nächsten Kurzgeschichte im Hinterkopf zu behalten. :)
Gruß Julie

Hallo @Julie_k

auch von mir Willkommen bei den WK.

Warum erst bei der nächsten Geschichte?
Kellerkind hat die sehr wertvolle Hinweise gegeben. Diese solltest du versuchen in deine aktuelle Geschichte einzubauen. Dafür sind die Hinweise ja da. Wenn der Text, den du hier veröffentlichst, nach 2 Wochen immer noch der Ursprungstext ist, dann ist was falsch gelaufen.

Setze dich direkt mit den Hinweisen an diesen Text und baue ihn um, baue Konflikte, Spannung ein, nutze die Hinweise, die du hier erhälst. Wenn du denkst, bereit für den nächsten Schritt zu sein, dann kannst du mit dem neu Erlernten dann deine nächste Geschichte schreiben.


Viel Erfolg dabei
Napier

 

Hallo @Julie_k und herzlich Willkommen,

ich möchte dir kurz aufzeigen was mir beim Überfliegen deines Textes aufgefallen ist:

und tritt Barfüßig hinaus in die frische Luft.

barfüßig klein

erscheint ein prächtiger Regenbogen der kunstvoll all seine Farben leuchtend präsentiert.
Schnell schnappt Jamie sich ihre alte Kamera vom kunstvoll verziertem Fenstersims

Hier solltest du einmal kunstvoll streichen

hinterlassen einen Dumpfen Ton

dumpfen klein

Gemeinsam sangen sie in die Luft hinein und Jamie schnappte die noch so zierliche Hand ihrer Tochter und so wirbelten sie durch den Regen,

Hier schreibst du plötzlich in der Vergangenheit obwohl der Rest des Textes in der Gegenwart geschrieben wird

Welt so magisch machten,
verschwinden nun mal.

hier auch die Zeitform

Und so schlüpften die beiden tropfend und triefend ins warme Haus hinein

Zeitform

Mit einem Handtuch wringen sie sich ihre feuchten Haare gegenseitig aus

sich gegenseitig die Haare auswringen

Mitteln das Glück aus uns herauskitzelten

Zeitform

Ansonsten schließe ich mich den vorigen Kommentaren an: Überarbeite die Absätze. Dass die Texte mitten im Satz abbrechen erschwert das Lesen sehr. Auch solltest du an der ein oder anderen Stelle nochmal am Satzbau feilen. Auch fehlt mir persönlich in deinem Text die spezifische Handlung, auch wenn man aus der Szenerie an sich natürlich noch etwas herausholen könnte. Bleib am Ball und versuche deinen Text noch ein wenig zu überarbeiten, vielleicht findest du auch Inspiration in anderen hier veröffentlichten Texten.

Viel Erfolg und Liebe Grüße,
Karamba

 

Hallo @Julie_k

willkommen im Forum. :)

Eine hübsche kleine Szene hast du dir da ausgedacht, wenn auch das Ganze nicht besonders neu ist und leider auch ein wenig kitschig daherkommt. Das ist nicht böse gemeint, sondern dient natürlich nur der Geschichte. Ich glaube diese Szene, wo ein Kind ausgelassen im Regen spielt, während die Erwachsenen lächelnd zusehen, habe ich schon öfter in diversen Filmen gesehen. Ich mag auf jeden Fall den Aspekt des Wunders im Alltag, aber um mich als Leser wirklich abzuholen, müsste es mal ein neues Wunder sein. Eines, das ich wirklich so noch nie betrachtet habe, das kann auch etwas ganz Kleines sein. Die Art, wie sich Milch im Kaffee ausbreitet, zum Beispiel. Oder wie bei Gone Girl, als der Protagonist sein Date morgens zur Bäckerei führt, um ihr zu zeigen, wie der Zucker geliefert wird. Er liegt überall in der Luft und sie nennt es einen Zuckersturm. :)

„Es regnet!“, kreischend rennt sie mit ihren winzigen Füßen den Flur entlang, schnappt sich beim Vorbeigehen ihre rot gepunktete Regenjacke,

Rot-gepunktete Regenjacke passt auch so schön in dieses Bild des glücklichen Bullerbü-Kindes. ;)

Der Geruch nach Regen strömt ihr entgegen und der Klang von Lias Lachen schallt in ihren Ohren,
was unwillkürlich ein bildhübsches Lächeln auf ihr sonst so angespanntes Gesicht zaubert.

Ich glaube die Story wäre schöner, wenn du sie aus ihrer Perspektive schreiben würdest. Es klingt komisch, wenn der Erzähler sie so beschreibt. Es tut ja auch nichts zur Sache, ob sie bildschön ist, oder nicht. Eher, dass sie angespannt ist. Und warum. :)

Die einzelnen Tropfen brechen das Licht und das Ganze gleicht einem, fast schon magischen, Diamantenregen.
Die Sonne ragt hinter den Wolken hervor und tunkt die Welt in ein Hauch von Gold.
Dort wo der Himmel nun aufbricht erscheint ein prächtiger Regenbogen der kunstvoll all seine Farben leuchtend präsentiert.

Hmmmh, das ist schon arg auf die glitzernde Kitschtube gedrückt, finde ich. ;) Ich würde den Regenbogen vielleicht weglassen, denn der ist wirklich ein Klischee.

Schnell schnappt Jamie sich ihre alte Kamera vom kunstvoll verziertem Fenstersims und
versucht die idyllische Atmosphäre mithilfe eines Fotos erfolglos einzufangen.

So viele Adjektive und die meisten davon kannst du direkt kicken. ;) Schnell kann weg, weil das im Schnappen schon drinsteckt. Alt kann auch weg, das ist keine wichtige Information, genau wie kunstvoll verziert und indyllisch. Du hast die Atmo ja direkt zuvor beschrieben.

Und doch war es ein Wunder! Ja das war es wahrhaftig, diese kurzen Momente die einem das Herz öffnen,
die Spektakel der Natur die mit allen Mitteln das Glück aus uns herauskitzelten und den Alltag erfolgreich durchbrechen,
wenn auch nur für kurze Zeit.

Ich würde dieses Wunder einfach anhand einer Geschichte festmachen und es nicht einfach behaupten. Schön wäre doch, wenn sie arbeitet und zum Beispiel zu Beginn der Story gestresst an ihrem Rechner sitzt. Die Kleine hat Spaß im Regen, sie geht mit raus, findet es erst überflüssig und anstregend, dann lässt sie sich drauf ein und am Ende sitzt sie wieder am Schreibtisch, aber irgendwie befreiter und lockerer. Dann hättest du dieselbe Aussage getroffen, aber der Leser darf sie selbst im Text entdecken. ;)

Viele liebe Grüße, PP

 

Hallo @Julie_k

wahrscheinlich ist das Format des Textes etwas verschoben worden. ich schlage Dir vor, die Zeilenumbrüche zu überprüfen. In der Form liest es sich sehr unangenehm.
Einige Kommas fehlen, hauptsächlich vor Konjunktionen. Z.B:

Kleine Fehlerchen:


Leider gibt es in der Geschichte nicht den Hauch eines Konflikts. Weder ein innerer, noch einer mit der Umwelt. Deshalb ist diese Szene auch sehr langweilig. Um den Wert alltäglicher Dinge spürbar zu machen, reicht es nicht, das zu behaupten.

Man kann diese Weisheit auf verschiedene Arten transportieren. Am spannendsten gelänge es mit der Gegenüberstellung der Antithese. Solche Szenen dienen mitunter in dramatischen Texten dazu, ein versöhnliches Ende einzuleiten. So allein stehend, löst das leider gar nichts bei mir aus.

Grüße
Kellerkind

 

Hallo @Julie_k

auch von mir Willkommen bei den WK.

Warum erst bei der nächsten Geschichte?
Kellerkind hat die sehr wertvolle Hinweise gegeben. Diese solltest du versuchen in deine aktuelle Geschichte einzubauen. Dafür sind die Hinweise ja da. Wenn der Text, den du hier veröffentlichst, nach 2 Wochen immer noch der Ursprungstext ist, dann ist was falsch gelaufen.

Setze dich direkt mit den Hinweisen an diesen Text und baue ihn um, baue Konflikte, Spannung ein, nutze die Hinweise, die du hier erhälst. Wenn du denkst, bereit für den nächsten Schritt zu sein, dann kannst du mit dem neu Erlernten dann deine nächste Geschichte schreiben.


Viel Erfolg dabei
Napier

Du hast Recht :) Das habe ich jetzt auch mal gemacht :), Dankeschön!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Julie_k

willkommen im Forum. :)

Eine hübsche kleine Szene hast du dir da ausgedacht, wenn auch das Ganze nicht besonders neu ist und leider auch ein wenig kitschig daherkommt. Das ist nicht böse gemeint, sondern dient natürlich nur der Geschichte. Ich glaube diese Szene, wo ein Kind ausgelassen im Regen spielt, während die Erwachsenen lächelnd zusehen, habe ich schon öfter in diversen Filmen gesehen. Ich mag auf jeden Fall den Aspekt des Wunders im Alltag, aber um mich als Leser wirklich abzuholen, müsste es mal ein neues Wunder sein. Eines, das ich wirklich so noch nie betrachtet habe, das kann auch etwas ganz Kleines sein. Die Art, wie sich Milch im Kaffee ausbreitet, zum Beispiel. Oder wie bei Gone Girl, als der Protagonist sein Date morgens zur Bäckerei führt, um ihr zu zeigen, wie der Zucker geliefert wird. Er liegt überall in der Luft und sie nennt es einen Zuckersturm. :)

Rot-gepunktete Regenjacke passt auch so schön in dieses Bild des glücklichen Bullerbü-Kindes. ;)

Ich glaube die Story wäre schöner, wenn du sie aus ihrer Perspektive schreiben würdest. Es klingt komisch, wenn der Erzähler sie so beschreibt. Es tut ja auch nichts zur Sache, ob sie bildschön ist, oder nicht. Eher, dass sie angespannt ist. Und warum. :)

Hmmmh, das ist schon arg auf die glitzernde Kitschtube gedrückt, finde ich. ;) Ich würde den Regenbogen vielleicht weglassen, denn der ist wirklich ein Klischee.

So viele Adjektive und die meisten davon kannst du direkt kicken. ;) Schnell kann weg, weil das im Schnappen schon drinsteckt. Alt kann auch weg, das ist keine wichtige Information, genau wie kunstvoll verziert und indyllisch. Du hast die Atmo ja direkt zuvor beschrieben.

Ich würde dieses Wunder einfach anhand einer Geschichte festmachen und es nicht einfach behaupten. Schön wäre doch, wenn sie arbeitet und zum Beispiel zu Beginn der Story gestresst an ihrem Rechner sitzt. Die Kleine hat Spaß im Regen, sie geht mit raus, findet es erst überflüssig und anstregend, dann lässt sie sich drauf ein und am Ende sitzt sie wieder am Schreibtisch, aber irgendwie befreiter und lockerer. Dann hättest du dieselbe Aussage getroffen, aber der Leser darf sie selbst im Text entdecken. ;)

Viele liebe Grüße, PP

Hey @PlaceboParadise ,
Dein Kommentar hat mir sehr viel geholfen! Ich hab ein paar Sachen versucht anzuwenden und hoffe die Geschichte ist jetzt etwas besser :)

 

Hallo @Julie_k,

Häusliche Gewalt und Alkoholismus sind hierzulande noch immer ein großes Tabu und daher auch ein wichtiges Thema. Allerdings überzeugt mich die Umsetzung noch nicht ganz. Aber das meiste ist bestimmt nur Übung. Ich fang mal mit ein bisschen sprachlicher Kritik an.

Die Haustür wird voller Wucht zugeschlagen, ein dumpfer Ton hallt durch das Haus.

Hier frage ich mich als erstes, wer oder was hat die Tür zugeknallt? Hier war es ja ihr Mann/Freund, wenn ich das richtig verstehe. Seinen Namen führst du erst am Ende der ersten Seite ein. Namen sind sehr wichtig, daher würde ich Taylor gleich am Anfang erwähnen.
Grds. gefallen mir Passivkonstruktionen nicht. Aktiv ist meist eleganter, der Leser ist näher dran am Geschehen und der Text wird dichter. Also nicht „wird zugeschlagen“, sondern schlägt zu. Davon gibt es recht viele Beispiele im Text. „Voller Wucht“ könntest du streichen, denn „zugeschlagen“ sagt das schon aus. Ich würde dir raten, dich bei jedem Wort zu fragen, ob du es wirklich brauchst. Weniger ist meist mehr.

Der Ärger scheint ihm ins Gesicht geschrieben zu sein

Er scheint erschöpft zu sein, seine Wut scheint wie verflogen.

Mein Blick fällt wieder zu Taylor, er steht unsicher da und scheint über etwas zu grübeln.


„scheint“ würde ich idR meiden, denn es schwächt die Aussage. Und den Ärger, die Erschöpfung würde ich zeigen. Wie sieht sein Gesicht aus, wenn er sauer ist?

Darauf gefasst, gleich einen Wutausbruch mitzuerleben,
stelle ich ein Glas Wasser bereit und fische eine Tafel Schokolade aus einer Schublade, in der Hoffnung ihn so wenigstens ein bisschen zu besänftigen.

Häufig sind mir deine Sätze zu erklärend. Der Leser möchte seine eigenen Rückschlüsse ziehen. Die Taten oä sollten für sich stehen können. Ohne das Fette verstehe ich das auch. Vielleicht noch der Zusatz Lieblingsschokolade, bin aber nicht sicher, ob es das wirklich braucht.

Langsam
kommt er in die Küche gelaufen

Langsam und Laufen widersprechen sich m.E. Ja, man kann natürlich auch langsam laufen, aber weiß auch nicht, irgendwie passt das nicht zusammen.

… er stank nach Alkohol und nach dem Parfüm einer anderen Frau.

Das ist ein toller Satz. Den feier ich. Der sagt so viel über die Situation. Ich würde mich freuen, mehr solcher Sätze zu lesen. Dann kann das gut werden.

Wir saßen abends zusammen und grübelten, mithilfe einer Flasche Wein, über die zu lösenden Probleme. Doch vor knapp einem Jahr rastete er plötzlich aus, er hatte mehr getrunken als sonst und seine Backen waren vom Alkohol gerötet.

Welche Probleme? Hier müsstest du konkreter werden. Sag wo sein Schuh drückt. Ferner habe ich habe das Gefühl, dass du mit der Erwähnung von „plötzlich“ eine Abkürzung nehmen möchtest. Ich benötige eine Entwicklung, um die Person zu verstehen. Bin nicht davon überzeugt, dass ein Mensch von einem Tag auf dem anderen plötzlich gewalttätig wird. Die Schlinge zieht sich bestimmt langsam zu. Sein innerer Druck steigt und es gibt vorher vielleicht verbale und/oder sexuelle Gewalt. Das müsste sich alles langsamer entwickeln, finde ich. Auch das Ende ist mir zu abrupt und ging mir zu schnell. Plötzlich sind sie wieder eine Happy Family (obwohl ich es gut finde, Anfang Drama, Ende Happy Hippo). Vielleicht hilft, wenn du Taylor eingangs ambivalenter zeichnest. Vielleicht entschuldigt er sich, zeigt Reue, schämt sich am nächsten Tag für sein Verhalten.

Hoffe, hab dich nicht erschlagen mit meinem Komm.

Lieben Gruß
Aurelia

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom