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Zwischen den Zeilen lesen

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28.08.2016
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Zwischen den Zeilen lesen

Nicht ausdrücklich Erwähntes erkennen zu können, ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, wenn man sich mit Literatur beschäftigt. Es gibt hier schon einen Thread über Interpretationen, ich möchte aber auch die Vorgehensweise dahinter ansprechen.

Ich muss zugeben, dass ich als Leser manche Geschichten nicht verstehe – das kann von einem kleinen Detail bis zur Hauptaussage reichen. Das wird spätestens dann problematisch, wenn man einen kritischen Kommentar dazu verfasst und die eigene Interpretation dazu äußern möchte. Oft kommt es gar nicht so weit, wenn es sich ohnehin um ein Thema handelt, mit dem ich persönlich wenig anfangen kann. In dem Fall spielt es keine Rolle, ob ich schon 50 solcher Texte gelesen oder zumindest begonnen habe, ich werde 50-mal nicht schlauer daraus und brauche das niemandem mitteilen.
Ähnlich ist es, wenn der Text ein höheres Niveau hat, mit dem ich noch nicht mithalten kann. Aber da kann man noch hineinwachsen, dafür ist es nie zu spät.

Wenn es aber eine Geschichte ist, die mir zusagt (dazu muss ich sie nicht einmal gut finden), dann halte ich es für angemessen, eine fundierte und gut überlegte Meinung dazulassen. Jede zusätzliche Perspektive kann wertvoll sein.
Im Laufe der letzten Monate bei den Wortkriegern bin ich auf ein paar Stolperfallen gestoßen, die ich teilen möchte:

  • Am wichtigsten ist, den Text ruhig und aufmerksam durchzulesen. So lassen sich die meisten Fehldeutungen verhindern. Manchmal erkenne ich eine wichtige Stelle im Text erst später. Es hilft oft schon, geduldiger zu sein, um das zu vermeiden.
  • Mit einer schon von Anfang an festgelegten Meinung schränkt man sich selbst ein. Das klingt logisch, man bemerkt es selbst aber nicht so leicht. Bei gewissen Stichwörtern, die eine Reaktion auslösen, sollte man vorher darüber nachdenken, ob es anderen Leuten auch so geht. (Man kann die bisherigen Kommentare nach diesen Reaktionen durchsuchen, kann sich aber nicht immer darauf verlassen.)
  • Kultureller und historischer Kontext ist zu beachten. Im Zweifelsfall oder bei Interesse kann man das betroffene Thema nebenbei recherchieren, um die eigenen Wissenslücken zu füllen.
  • Auch die Autorin oder der Autor kann Fehler machen, davon sollte man aber nicht als erstes ausgehen.
Aber wie interpretiert man jetzt eigentlich richtig? Auf diese Frage gibt es wohl keine einzig wahre Antwort. Für mich ist es immer noch ein mysteriöser Vorgang, bei dem ich einfach nach Gefühl abwäge, was hinter einem Text stecken könnte.

Wie lest ihr zwischen den Zeilen? Kann man das erlernen oder sich bewusst verbessern?
Ich bin gespannt auf eure Antworten.

 

Bei meinem ersten Text wurde viel gedeutet. und ich war als Autor für jede Deutung dankbar. Auch wenn keiner meinen Ausganfspunkt für den Text "gefunden" hatte - was ich auch nicht erwartet hatte - fand ich jede Deutung toll.
Ein befreundeter Pastor meinte mal, wenn er vor 100 Leuten Predigt, dann hält er 100 Predigten.
Ich bin der Meinung jeder Leser darf (muss?) seine eigene Interpretation zwischen den Zeilen finden. Wenn ein Autor etwas vermitteln will, dann soll er es schreiben und nicht zwischen den Zeilen verstecken.

insofern finde ich es toll, wenn jemand bei meinen Texten etwas zwischen den Zeilen findet. Was das genau ist, sei dem Leser freigestellt.
ok. Doof wäre, wenn man zwischen den Zeilen z.B. "Freiheit" versteckt und der Leser "Beklommenheit" herausliest. Aber so eine komplette Fehlinterpretation ist wohl eher selten.

 

Zwischen den Zeilen lesen
empfiehlt sich eh jenseits der Gebrauchsanweisung,

lieber Michael,

ob im Zeugnis nach der Entlassung („er/sie war die Stimmungskanone in der Abteilung“) mit seinen fast standardmäßigen Verschlüsselungen, einer eigenartigen (Ver)Dichtung, die ja auch der Beworbene verstehen muss, aber nicht unbedingt der Bewerber. Selbst da gilt

[n]icht ausdrücklich Erwähntes erkennen zu können, …
und - kein Scherz - ich will gar nicht „alles“ verstehen, das führt nur zu schlechtem Schlaf.

Aber wie hältstu’s etwa mit dem „Erlkönig“ oder der „Ode an die Freude“ oder hierorts an meine Anfänge (Ikarus, Kakophonie zB, die mir gerade einfallen) - denn was die Kurzgeschichte tendenziell mit sich bringt, führt „Dichtung“ schon im Namen.

Wie dem auch wird, schönen Tag noch wünscht der

Friedel

 

Hallo @pantoholli und @Friedrichard,
danke für eure Ansichten!

Wenn ein Autor etwas vermitteln will, dann soll er es schreiben und nicht zwischen den Zeilen verstecken.
Völlig richtig. Ich denke, es gibt eine kleine Überlappung zwischen sinnerfassendem Lesen und dem Interpretieren. Bei handwerklich gelungenen Texten gibt es diese Überlappung im Idealfall nicht, weil das Thema klar erkennbar ist. Zusätzlich ist dann auch eine gewisse Tiefe vorhanden, die man genauer deuten kann und die von Person zu Person umso verschiedener sein wird, je mehr man ins Detail geht. Wir haben eben alle andere Erfahrungen im Leben gemacht, die sich beim Interpretieren abfärben.

und - kein Scherz - ich will gar nicht „alles“ verstehen, das führt nur zu schlechtem Schlaf.
Das kann ich gut nachvollziehen, ich will auch nicht alles mitbekommen und schon gar nicht verstehen.
Aber wie hältstu’s etwa mit dem „Erlkönig“ oder der „Ode an die Freude“ oder hierorts an meine Anfänge (Ikarus, Kakophonie zB, die mir gerade einfallen) - denn was die Kurzgeschichte tendenziell mit sich bringt, führt „Dichtung“ schon im Namen.
Soll ich das jetzt als Hausaufgaben verstehen? :D
Beim Erlkönig gibt es ja eine klare Kernaussage, die man im Detail verschieden interpretieren kann. Also, nicht komplett verschieden, es geht schon eher in dieselbe Richtung. Nicht alle Klassiker sind für unsere heutigen Verhältnisse (kürzere Aufmerksamkeitsspanne) so zugänglich – stattdessen sind sie zumindest in gewisser Hinsicht zeitlos relevant, sonst wären es keine Klassiker.
Zu deinen Texten: Es ist bestimmt kein Zufall, dass du ausgerechnet zwei Experimente erwähnst. Ikarus habe ich jedenfalls noch in Erinnerung, und das ist schon mal ein Zeichen. Wie ich darüber denke, lasse ich an dieser Stelle offen ...

Viele Grüße
Michael

 

Moin @Michael Weikerstorfer,

interessanter Thread. Ich wollte kurz etwas zu diesem Punkt hier sagen, weil ich mich auch damit befasse:

Wie lest ihr zwischen den Zeilen? Kann man das erlernen oder sich bewusst verbessern?
Ich bin gespannt auf eure Antworten.
Mir hat hier der Schreibratgeber mit der Kurzgeschichte Kathedrale von Raymond Carver geholfen, der Herausgeber ist A. Steele. Es gibt da ein Kapitel zum Thema Dialoge und ein wichtiges Argument ist, dass Subtexte einen guten Dialog ausmachen. Damit ist genau das gemeint, was du mit zwischen den Zeilen lesen bzw. platzieren meintest: Durch das, was nicht gesagt wird, entsteht Bedeutung und ich kann das als Leser herauslesen. Es gibt in dem Buch auch eine konkrete Übung dazu (ich kann das Buch total empfehlen, weil nach jedem Abschnitt praktische Übungen kommen, die wirklich herausfordernd sind). Die geht folgendermaßen:

Du sollst dir ein Ehepaar vorstellen und eine Person hat die andere im Verdacht, untreu zu sein, während die andere Person auch wirklich schuldig ist. Als nächstes soll dazu ein Dialog entwickelt werden, ohne dieses heikle Thema direkt anzusprechen, aber es ist immer unterschwellig präsent.

Mir hat das geholfen, vielleicht hilft es ja auch dir.

Beste Grüße
MRG

 

Hallo @MRG,

der Schreibratgeber klingt sehr hilfreich, danke für den Tipp!
Dass Subtext in Dialogen so wichtig ist, hätte ich nicht gedacht, es klingt aber einleuchtend. Im Alltag bemühe ich mich oft, möglichst direkt und mit zusätzlichem Kontext zu sagen, wovon ich rede. Das machen aber wohl die wenigsten.
In Geschichten ist guter Dialog keine 1:1 Nachbildung von alltäglichen Gesprächen, sondern eine selektive Imitation. Wie die aussieht, ist abhängig von der Stimmung, die man vermitteln möchte.
Wenn ich schon als Leser manchmal Schwierigkeiten habe, einen Dialog mitzuverfolgen, wird es mir als Autor nicht anders gehen. Schreibtipps helfen weiter, in beiden Bereichen besser zu werden. Aber das Lesen kommt zuerst, nur darauf kann man die eigenen Schreibkünste aufbauen, oder?

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Michael Weikerstorfer,

ich denke, dass es einfach Übung bedarf. Je mehr wir lesen, selber schreiben und uns mit der Thematik auseinandersetzen, desto besser werden wir. :-)

Beste Grüße
MRG

 

Hey @Michael Weikerstorfer ,

ja, wie @MRG sagt, gib Dir Zeit :) Und mal Hand aufs Herz, muss man denn alles und immer verstehen? Wozu? Und gerade bei Texten hier, wo auch wir Autoren Laien sind, ich mein, da gibt es alles. Da schreibt xy ein paar wirre Zeilen und sagt dann, jetzt interpretiert mal schön. Manch einer versucht dann irgendwas in den Zeilen zu finden, manch einer nicht. Ich selbst nicht, denn wenn der Autor kein Thema hat, selber nicht weiß, was da nun zwischen den Zeilen stehen soll - warum soll ich mir nen Kopp machen? Aber wer da Spaß dran hat - für den ist prima. Und wenn Autoren Bezüge zu z.B. geschichtlichen Hintergründen nutzen, die mir nicht bekannt sind, bin ich von Haus aus rau, gehöre ich halt nicht zur Zielgruppe - so what?
Für mich persönlich ist wichtig, dass ein Text auch ganz ohne Interpretation funktioniert, er mir trotzdem eine Geschichte erzählt und mich unterhält. Das ist auch mein Ansatz für das eigene Schreiben. Möglichst jede/r soll es verstehen. Wenn man darüber hinaus noch mehr im Text entdeckt, fein, aber ich setze mich niemals mit dem Vorsatz hin und sage mir, ich schreib einen Text zum Interpretieren. Das geht mit Sicherheit zu 99% schief.
Leseeindrücke sind wichtige Rückmeldungen. Wie empfinde ich die Figur? Wirkt sie glaubhaft? Passen Worte und Taten zueinander? Sind die Handlungen konsequent und stimmig? Wenn man sich mit diesen Fragen auseinandersetzt, kommt man (bei gut gemachten Texten) schnell zu einer Interpretation. Und ja, die sind so verschieden, wie Menschen verschieden sind. Da gibt es kein richtig und kein falsch. Höre auf dein Bauchgefühl und vertraue Dir selbst mehr als den Kommentaren. Wenn der Text für Dich eben das aussagt, und für jemand anderen dies, dann ist dem so. Und ich finde unterschiedliche Wahrnehmungen zu Texten ja eher spannend.

 

Hallo @Fliege,

danke für die weisen Worte. Damit man etwas interpretieren kann, muss schon eine gewisse Substanz da sein, da stimme ich zu. Die Verantwortung liegt da zuerst beim Autor. Auch das Gegenteil kann passieren, also dass trotz weniger Zeilen angeblich viel Subtext vorhanden sein soll. Zu diesem Thema gibt es einen eigenen Thread, den ich endlich wieder gefunden habe. Aber ich mache mir am besten nicht zu viele Sorgen darüber, was man alles falsch machen könnte.

Viele Grüße
Michael

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Michael Weikerstorfer ,

interessant, ich glaube, in dieser Richtung hab ich mir nie Gedanken gemacht. :Pfeif:

Ich muss zugeben, dass ich als Leser manche Geschichten nicht verstehe – das kann von einem kleinen Detail bis zur Hauptaussage reichen. Das wird spätestens dann problematisch, wenn man einen kritischen Kommentar dazu verfasst und die eigene Interpretation dazu äußern möchte.
Ja ... naja. Das kommt drauf an, inwieweit der Schreibende das Handwerk beherrscht. Wenn ich - subjektiv - den Eindruck hab, jemand hätte schon einen Plan, was genau er da machen will und ich kapiere den Text nicht, muss ich wohl bissl mehr nachdenken. Aber wenn jemand einen konfusen, schnell runtergetippten Text einstellt, sich keine Gedanken zum Aufbau gemacht hat oder aber gewollt schwurbelt, um Schwächen zu vertuschen, liegt das Problem echt nicht bei mir - in dem Fall wäre es durchaus wichtig und hilfreich zu kommentieren, dass der Text für einen unverständlich ist. Ggfs. guckt sich der Ersteller noch mal an, wie er das was aufgezogen hat.

Für mich als Erstellerin ist es auch wichtig, wenn Leute eine 'versteckte' oder intendierte indirekte Sache nicht erkennen - oder sie gegenläufig zu meinem Plan deuten (das kann ich interessant oder störend finden). Da kann mich immer noch entscheiden, das zu riskieren (weil ich nicht deutlicher werden will) oder das umzuschreiben (wenn ich einsehe, zu kryptisch gewesen zu sein).

Da finde ich es wichtig, die tatsächliche Sicht des Kritikers zu hören, der sich nicht scheut zu sagen, er habe das nicht verstanden.

Wenn es aber eine Geschichte ist, die mir zusagt (dazu muss ich sie nicht einmal gut finden), dann halte ich es für angemessen, eine fundierte und gut überlegte Meinung dazulassen. Jede zusätzliche Perspektive kann wertvoll sein.
(Die dir zusagt, die du aber nicht gut findest? :confused:)
Genau das meinte ich mit der Fremdsicht, der anderen Perspektive - die bekomme ich ja nicht als Rückmeldung, wenn der Kommentierende nicht zugeben mag, dass er was nicht kapiert.
Am wichtigsten ist, den Text ruhig und aufmerksam durchzulesen.
Auch ja ... naja: Wenn es offensichtlich ist, dass jemand einen Text mal schnell im Bus am Handy runtergerotzt und nicht noch mal durchgesehen hat, mag es sein, dass ich ihn nicht so lese. Ein bissl 'Einladung' muss da schon für mich gegeben sein.
Mit einer schon von Anfang an festgelegten Meinung schränkt man sich selbst ein.
Sehe ich anders.
Ich kann keinen Text interpretieren, wenn ich selbst keine Haltung dazu habe. Eigentlich mixe ich ungern Text & Film, aber ich nehme mal Tarkowskis Stalker. Ich kann bis ganz zum Schluss meinen, es ginge um Selbsterkenntnis. Am Schluss kann ich diese Sicht ändern: Es geht um etwas Religiöses, von mir aus die Begegnung mit einer spekulativen Entität (Gottheit), oder aber dem Scheitern dessen. Das kann man rauslesen, weil dort eine Ikone gezeigt wird, die nicht in der Buchvorlage vorkommt und ganz vor allem, wenn man Tarkowskis Hintergrund kennt. Ich kann das ausserfilmische aber auch ignorieren und meine Leseweise / Interpretation bis zum Schluss durchhalten. Ich sehe nicht, dass ich mich dadurch einschränke, weil ich ja auch etwas aus dem Film mitnehme, mich dadurch vllt. weiterentwickle - nur wohl nicht so, wie der Regisseur es wollte. :D

Es ist zu vermeiden, Sätze einzeln isoliert zu betrachten. Ohne einen Zusammenhang kann die Aufforderung „Komm rüber!“ zum Beispiel als freundlich, spottend oder wütend gedeutet werden.
Das ist klar, aber hat ja nix mit 'zwischen den Zeilen lesen' zu tun. Das ist Bedeutung im Kontext.
Aber wie interpretiert man jetzt eigentlich richtig? Auf diese Frage gibt es wohl keine einzig wahre Antwort.
Ich sehe es so, dass ein Prosatext (Film) eine Unabhängigkeit bekommt und ausser Kontrolle des Erstellers gerät, sobald er gelesen wird. Ich kann letztlich mit einem Text machen, was ich als Leser will. (In den USA zitieren Impfgegner Orwells 1984 - aber es ist stark zu bezweifeln, dass dies im Sinne des Autors / Buches ist.) Ist die Frage, ob man einen Text erst werkimmanent liest oder nicht - also: versuche ich, ausschliesslich die Intention des Erstellers zu berücksichtigen, oder gehe ich über eigene Assoziationen?
Ich gehe erstmal entlang meiner eigenen Ideen, was gesagt werden sollte. Daher finde ich es aber auch immer spannend, wenn der Ersteller später erklärt, was er vorhatte - dann kann ich meine Sicht schärfen, mir überlegen, woran ich beim näxten Text mit-denken kann.

Problematisch wird es - wie im verlinkten Faden angesprochen - wenn ein Ersteller meint: "Ja, wenn du mein Werk aufmerksamer / besser gelesen hättest, würdest du erkennen, was ich sagen wollte; man muss schon mitdenken" (Implikation, man hätte das nicht), etc. Aber in dem Fall liegt der Schaden beim Ersteller, der nicht mit Kritik umgehen kann und sich nicht verbessern kann.

Wie lest ihr zwischen den Zeilen? Kann man das erlernen oder sich bewusst verbessern?
Ich hab das nicht bewusst gelernt. Das kommt wohl auch drauf an, was man sich im Laufe der Zeit für Wissen aneignet. Ich erinnere mich noch, Strugatzkis Das Märchen von der Troika (-> Montag beginnt am Samstag + Troika) zum ersten Mal als junge Teenie gelesen zu haben. Da fand ich es auf eine dunkle Art absurd und durchaus humorvoll. Dann erfuhr ich mehr über die Nachkriegs-Sowjetunion und mir ging auf, dass es eine scharfzüngige Kritik an der menschenverachtenenden Bürokratie ist. Und noch mal Jahre später las ich ein paar Dutzend Bücher zu GULAGs und Stalins Schauprozessen und da ging mir auf, warum der eine Teil in der SU verboten und der zweite zensiert worden war: Es ist nicht nur eine Kritik an der Bürokratie, sondern extrem harte, sogar überaus deutliche, am stalinistischen System bzw. dessen Fortsetzung.
Das Buch - ich habs vier- oder fünfmal gelesen - hat also verschiedene Ebenen, von denen keine konkret 'falsch' ist. Der absurde Humor ist das Mittel und nicht der Sinn, die Politik lässt sich quasi aufblättern, wenn man die Infos aus der realen Welt hat.
Ein befreundeter Pastor meinte mal, wenn er vor 100 Leuten Predigt, dann hält er 100 Predigten.
Das ist aber nicht seine Schuld, sondern eindeutig die der Vorlage. :D
Zusätzlich ist dann auch eine gewisse Tiefe vorhanden, die man genauer deuten kann und die von Person zu Person umso verschiedener sein wird, je mehr man ins Detail geht. Wir haben eben alle andere Erfahrungen im Leben gemacht, die sich beim Interpretieren abfärben.
Genau so sehe ich das auch. Da beantwortet sich auch deine Frage mit dem 'Erlernen': Das ist weniger ein Lernen, wie man liest, sondern, was in der Welt los ist und wie sie funktioniert - und das kann nie eine vollendete Erkenntnis sein, sondern nur Stückelwerk, das eben vom Tod beendet wird.
ich will auch nicht alles mitbekommen und schon gar nicht verstehen.
Echt? :naughty:
und ein wichtiges Argument ist, dass Subtexte einen guten Dialog ausmachen. Damit ist genau das gemeint, was du mit zwischen den Zeilen lesen bzw. platzieren meintest: Durch das, was nicht gesagt wird, entsteht Bedeutung und ich kann das als Leser herauslesen.
Ja, ich gehe voll mit und das gilt nicht nur für Dialog, sondern auch erzählten Text (Handlung/Action).
Im Alltag bemühe ich mich oft, möglichst direkt und mit zusätzlichem Kontext zu sagen, wovon ich rede. Das machen aber wohl die wenigsten.
Aber Alltag ist ja nicht Schreiben. Im Alltag verstehe ich auch gern Leute direkt, und bemühe mich - oft vergeblich *gn* - um eine klare, eindeutige Sprache. Aber in Literatur und Film möchte ich nachdenken müssen, sonst interessiert mich ein Text nicht (ggfs. macht er mich aggressiv, wie es bei platten 'Ich erzähle mal einen Schwank, wie Frauen einkaufen gehen' etc.-Blogtexten passiert).

Eine simple Geschichte, die echt nur das eine Level hat (das, was dort auserzählt wird), die genau ausbuchstabiert, was sie sagen will, rückt ggfs. sogar in Richtung gutgemeinter Propaganda. Jedenfalls finde ich das totlangweilig. Ich wünsche mir aber, dass ein Text mir einen guten Grund gibt, nachzudenken: also eine Art Belohnung, wobei ich etwas erkenne (möglicherweise rein subjektiv), was ich vorher so nicht gesehen habe. Ob der Autor das so wollte, ist ggfs. eine andere Frage. Dafür gibt es ja Interviews bzw. hier die Komms. Oder man ignoriert die Intention (so wie ich Tarkowskis in Stalker ignoriere).

Und umgekehrt verlange ich auch vom Leser, mal ein bissl hinter die Zeilen zu schauen: Wenn ich einen Serienmörder, Sexualstraftäter, Erpresser ... schreibe, ohne eine Moral in die Geschichte zu setzen (das klingt eben oft wie der Wachturm), muss die Aussage der Geschichte nicht sein, dass ich die Täter / Taten fangirle - auch, wenn manche Autoren das sicher tun. Ich gehe aber von Lesern aus, die am Plot, an der Charakterzeichnung, der Frage, wer was gewinnt oder verliert, rauslesen können, wie es aussertextlich gemeint ist. Da z.B. würde ich mich keiner Forderung beugen, mich klarer / deutlicher auszudrücken, sodass sich ein Zwischen-den-Zeilen-Lesen erübrigen würde. IMA ergäbe das nur einen schlechten Text.

Obwohl ich jetzt ziemlich viel geschrieben hab, möchte ich eigentlich sagen - :lol: -, dass du die Sache ruhig gelassener angehen könntest. Deinem Blick trauen und ihn einfach als einen Abgleich / Gegenpol / Zusatz zu der Meinung des Texterstellers sehen kannst.

Sonnige Grüsse,
Katla

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Katla,

wie schön, dass du dich auch hier beteiligst. Ich kann fast allen deiner Ergänzungen zustimmen.

Da finde ich es wichtig, die tatsächliche Sicht des Kritikers zu hören, der sich nicht scheut zu sagen, er habe das nicht verstanden.
Ich finde es zum Beispiel auch ganz wichtig, ehrlich zu sein. Davon profitieren beide Seiten. Wenn ich aber noch nicht weiß, dass ich etwas falsch verstanden habe, bemerke ich meinen Irrtum erst später oder im schlimmsten Fall gar nicht.
(Die dir zusagt, die du aber nicht gut findest? :confused:)
Eine Geschichte sagt mir zu, wenn mich der Inhalt oder das Thema anspricht. Das hat nichts damit zu tun, ob sie gut oder schlecht umgesetzt ist.
Ich kann keinen Text interpretieren, wenn ich selbst keine Haltung dazu habe.
Das ist nicht das, was ich meinte. Wenn eine Geschichte zum Beispiel den Titel Die Flasche trägt und man deshalb sofort an Alkohol denkt, ist das eine Assoziation, die nicht unbedingt zutreffen muss. Das kann die Interpretation beeinflussen, wenn man am Schluss immer noch daran festhält. Zugegebenermaßen ist so etwas unwahrscheinlich, wenn man reflektiert und vernünftig ist.
Es ist zu vermeiden, Sätze einzeln isoliert zu betrachten. Ohne einen Zusammenhang kann die Aufforderung „Komm rüber!“ zum Beispiel als freundlich, spottend oder wütend gedeutet werden.
Das ist klar, aber hat ja nix mit 'zwischen den Zeilen lesen' zu tun. Das ist Bedeutung im Kontext.
Stimmt. Ich habe den Punkt deshalb aus dem Eingangsbeitrag entfernt.
Aber Alltag ist ja nicht Schreiben.
Auch richtig, ich habe nie das Gegenteil behauptet. Die von mir erwähnte selektive Imitation ist auch das, was ich anstrebe.
Obwohl ich jetzt ziemlich viel geschrieben hab, möchte ich eigentlich sagen - :lol: -, dass du die Sache ruhig gelassener angehen könntest. Deinem Blick trauen und ihn einfach als einen Abgleich / Gegenpol / Zusatz zu der Meinung des Texterstellers sehen kannst.
Gut zusammengefasst. Danke für den aufbauenden Vorschlag!

Viele Grüße
Michael

 

Wenn jemand meint, es sei gut oder zumindest hinnehmbar, wenn ein Text den Leser ratlos zurücklässt, dann hat er den Sinn der Literatur verkannt bzw. mit dem Sinn, den Rätsel haben, verwechselt. Damit meine ich nicht, dass alle Leser einen Text gleich verstehen sollen, eher schon meine ich das, was jener Pfarrer @pantoholli über seine Predigten gesagt hatte: 100 verschiedene Leser nehmen einen Text 100-mal verschieden wahr und mit.

Das darf man aber nicht mit Beliebigkeit verwechseln: Ein Text das Etwas als auch das Gegenteil von diesem Etwas anbietet, ist vielleicht ein Urteil oder ein Gutachten, das aber nur in seltenen Fällen und eher unabsichtlich Literatur sein kann.

Ich finde Texte gut, die etwas beschreiben, dieses aber nicht explizit nennen – und trotzdem sollte der Mehrheit der Leser am Ende klar sein, worum es sich handelt. Das heißt: Es muss trotz der im Text gemachten, möglicherweise auch kryptischen Aussagen der Raum da sein, um zwischen den Zeilen lesen zu können.

Klar, das Verstehen hängt auch von der Vorbildung der Leser ab. Wenn jemand z.B. ein historisches Ereignis nicht kennt oder eine Anspielung auf Hölderlin oder Dante nicht versteht, dieses aber essenziell für das Verstehen des Textes ist, wird es schwer.

Es kommt also auf die Zielgruppe an, für die man schreibt. Und das gilt auch, wenn jemand sagt, er oder sie hätte nur für sich geschrieben, ist spätestens bei der Veröffentlichung die Frage nach der Zielgruppe wichtig. Also wo man den Text, den man zunächst nur für sich geschrieben hat, veröffentlicht.

Ich war mal in einer Lesung, in dem der Autor fuchsteufelswild* wurde, weil niemand von der Zuhörerschaft in seinem Text die Anspielung auf ein Werk eines bedeutenden, aber nicht so bekannten Autors erkannte. Diese Antwort von ihm habe ich provoziert, weil ich ihn am Ende der Diskussion fragte, was das Ganze soll. Seitdem ignoriert er mich. Oder vielmehr steht er immer in Opposition zu mir: Wenn ich ein Text gut finde, findet er ihn schlecht – und umgekehrt. Kindergarten halt.

 

Hallo @Dion,

Ich finde Texte gut, die etwas beschreiben, dieses aber nicht explizit nennen – und trotzdem sollte der Mehrheit der Leser am Ende klar sein, worum es sich handelt.
du hast es gut auf den Punkt gebracht. So einen Text zu schreiben, ist ganz schön schwierig – aber wenn es funktioniert und die einfache Verständlichkeit mit der versteckten Tiefe im Hintergrund reibungslos zusammenarbeitet, ist der Effekt umso besser.

Wenn jemand z.B. ein historisches Ereignis nicht kennt oder eine Anspielung auf Hölderlin oder Dante nicht versteht, dieses aber essenziell für das Verstehen des Textes ist, wird es schwer.
Wenn eine solche Information unverzichtbar ist, kann man sie ja zu Beginn anmerken. Wenn nicht, dann ist es ein toller Bonus für alle, die das Detail bemerken.

Ich war mal in einer Lesung, in dem der Autor fuchsteufelswild* wurde, weil niemand von der Zuhörerschaft in seinem Text die Anspielung auf ein Werk eines bedeutenden, aber nicht so bekannten Autors erkannte. Diese Antwort von ihm habe ich provoziert, weil ich ihn am Ende der Diskussion fragte, was das Ganze soll. Seitdem ignoriert er mich. Oder vielmehr steht er immer in Opposition zu mir: Wenn ich ein Text gut finde, findet er ihn schlecht – und umgekehrt. Kindergarten halt.
Interessante Geschichte. Da halte ich mich lieber raus, weil ich die genauen Umstände nicht kenne.

Danke jedenfalls für deine Gedanken zu diesem Thema!

Viele Grüße
Michael

 

Es kommt also auf die Zielgruppe an, für die man schreibt.
Diesen Gedanken würde ich sogar gern erweitern: Denn wenn man als Leser mekt, für welche Zielgruppe geschrieben wurde, dann kann man besser zwischen den Zeilen lesen.
Beispiel: Wenn ich (als Mann) einen Text lese, der für schwangere Frauen geschrieben wurde, dann kann ich den Text und den Inhalt einordnen. Denn ich denke nicht, dass man zur Zielgruppe gehören muss, um einen Text lesen zu drüfen ;)

 

Ich habe so Lust zu kommentieren, aber eigentlich ist unter den Geschichten schon alles gesagt, daher bin ich hier gelandet. Und erwische mich dabei, dass ich das Problem mehr bei mir, auf der Autorenseite habe/sehe. Zwischen den Zeilen Lesen kriege ich, als wohl recht aufmerksame Leserin, oft hin, ich liebe diese kleinen Hinweise, wo es hinten rechts im Kopf klingelt und man beim weiterlesen auf den nächsten Hinweis und vor allem die Auflösung hofft. Okay, kommt nix - habe ich mehr gelesen, als der Autor wollte. Einbildung und so ...

Aber ich persönlich möchte manchmal eine Sache nicht deutlich schreiben, weil sie zum Beispiel erst im werden ist, der Protagonist sich dessen selbst noch gar nicht im klaren darüber ist, aber etwas fühlt/spürt. Und wenn man dann klar und deutlich ausformuliert, ist es einfach nur platt und auf alle Fälle ganz doll tell. Aber wie lösen, wo ist die Grenze, was braucht der Leser, damit es klappt.

Mein Standardfehler ist mangelhafte Verortung, vielleicht fängt es ja damit an. Also mehr im übertragenen Sinne, also die Ausgangssituation muss deutlicher, damit der Leser hinterherkommt, abgeholt wird. Es auch spüren kann. Ich beziehe mich jetzt hier nicht auf eine zweite Ebene im philosophischen oder psychologischen Sinne, eher auf Persönlichkeitsentwicklung und Geschehen, aber auch da nehmen drei Leser, drei Varianten mit. Womit wir bei den 100 Predigten. Aber wie lösen?

Wenn ich mich recht erinnere, hat @jimmysalaryman manchmal eine dunkle Unterströmung drin, die man voll merkt/spürt/fürchtet, aber nichts davon direkt dort steht, ich gehe dort mal schnöckern. Das muss doch hinzubekommen sein!
Danke für den interessanten Tread
witch

 

Hallo @Michael Weikerstorfer

Danke für den Thread. Deine Befragung „Wie interpretiert man jetzt eigentlich richtig?“ hat zu vielen sehr interessanten Kommentaren geführt, denn sie rollt die grundlegende Frage nach dem Wozu der Literatur auf.

Ein befreundeter Pastor meinte mal, wenn er vor 100 Leuten Predigt, dann hält er 100 Predigten.
Ich bin der Meinung jeder Leser darf (muss?) seine eigene Interpretation zwischen den Zeilen finden. Wenn ein Autor etwas vermitteln will, dann soll er es schreiben und nicht zwischen den Zeilen verstecken.
Es ist klar, dass eine KG immer zwei Autoren hat: den, der sie geschrieben hat, und den, der sie liest. Je mehr ihre Kultur übereinstimmt, desto besser gefällt dem Letzteren der Text des Ersteren. Dies ist besonders relevant, wenn es um Humor geht. Das Lachen oder Lächeln wird durch ein Nichtgesagtes ausgelöst, das für beide offenkundig ist.

Es kommt also auf die Zielgruppe an, für die man schreibt. Und das gilt auch, wenn jemand sagt, er oder sie hätte nur für sich geschrieben, ist spätestens bei der Veröffentlichung die Frage nach der Zielgruppe wichtig. Also wo man den Text, den man zunächst nur für sich geschrieben hat, veröffentlicht.
Naja ... Eine merkantilistische Perspektive, die von den Verlagen geteilt wird. Diese Anschauungsweise führte dazu, dass das Meisterwerk der französischen Literatur, À la recherche du temps perdu (Auf die Suche nach der verlorenen Zeit), auf Kosten von Marcel Proust erschien. Hoffen wir, dass die digitale Revolution die Autoren von diesem Joch befreien wird und vielleicht taucht dann unter die WK eine Frida Kahlo (die bekannteste Malerin Lateinamerikas) oder ein Vincent Van Gogh (dessen Werke zu den teuersten der Welt heute zählen) auf. Beide hatten kein Erfolg zu ihren Lebzeiten.

Durch das, was nicht gesagt wird, entsteht Bedeutung
Es ist mMn. die Feder der Fantasie, die das Kopfkino in Gang setzt.

wenn man dann klar und deutlich ausformuliert, ist es einfach nur platt und auf alle Fälle ganz doll tell.
Meistens stimmt es.

Das ist aber nicht seine Schuld, sondern eindeutig die der Vorlage
Stimmt hier aber nur zum Teil! Beispiel: das Wort "Meer" löst bei einem Fischer in der Barentssee andere Assoziationen aus als bei einem Urlauber an einem griechischen Strand.

Ich kann keinen Text interpretieren, wenn ich selbst keine Haltung dazu habe.
Ich auch nicht, denn das bedeutet, dass seine Autorin sich in einem anderen geistigen Universum bewegt als ich, sei es eine Frage der Bildung, des Alters, des sozialen Hintergrunds, der politischen oder religiösen Überzeugungen, usw.

Für mich persönlich ist wichtig, dass ein Text auch ganz ohne Interpretation funktioniert, er mir trotzdem eine Geschichte erzählt und mich unterhält.
Das ist die Grundvoraussetzung! Ich pflichte Friedel jedoch bei:

Zwischen den Zeilen lesen
empfiehlt sich eh jenseits der Gebrauchsanweisung,
Besonders in Bezug auf seine Texte!


Ein Werk, sei es ein künstlerisches oder literarisches, hat nicht unbedingt die Fähigkeit, das Publikum in seiner Vielfalt zu erreichen. An dem Tag, an dem es zwischen den Zeilen nichts mehr zu lesen gibt, werden Maschinen in der Lage sein, Texte zu schreiben. Nur wird es dann keine Leser mehr geben, denn wie Alan Türing, der Vater der modernen Informatik, bereits 1957 sagte: "a poem written by a machine would be of interest primarily to other machines" (Ein von einer Maschine geschriebenes Gedicht wäre in erster Linie für andere Maschinen von Interesse).

Sonnige Grüsse aus Baden,
Heraclito

 
Zuletzt bearbeitet:

Stimmt hier aber nur zum Teil! Beispiel: das Wort "Meer" löst bei einem Fischer in der Barentssee andere Assoziationen aus als bei einem Urlauber an einem griechischen Strand.
Hallo @Eraclito ,
das war doch gar nicht mein Punkt. Aber sowas von nicht. ;)

Alan Türing
Turing hieß der Mann.
An dem Tag, an dem es zwischen den Zeilen nichts mehr zu lesen gibt, werden Maschinen in der Lage sein, Texte zu schreiben
Lustig, du hinkst den Tatsachen hinterher. Und die Texte sind besser als einiges, das ich hier gelesen hab. Falls das nicht mit Kosten verbunden ist, möchte ich eine AI-Geschichte mit in eine zukünftige Anthologie nehmen.
Warum soll bei AIs nix zwischen den Zeilen zu lesen sein? Die lernen den Umgang mit Sprache so wie unsere Bio-Hirne es tun. Schon in den 1980ern gewann Deep Blue mit einem Plan/Zug, der das Ergebnis eigener Kombination war und nicht aus dem Info-Input resultierte.
"a poem written by a machine would be of interest primarily to other machines"
Turing war sicher ein Genie (ein tragisches dazu, dank der einen Religion, die predigte, dass Männer nicht mit Männern ... und alle nicken dazu und dann gibt es Tote), aber da hat er leider unrecht. Grad heute las ich in der Helsingin sanomat (der grössten finnischen Tageszeitung), dass Robotiker damit rechnen, in 20-30 Jahren sentinent = sich selbst bewusste AIs in Robotern zu haben. Ich finde das sogar relativ lang gedacht.
Der große Vorteil bei AIs ist nämlich, dass sie nicht irrational sind. Die Idee ist bestechend, wenn man da an Fiktionen denkt.

 

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