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Überschätzte Autoren

Ich bin kein Freund Dan Browns, aber solches Nachplappern und sich damit zu Elite gesellen wollen kann ich nicht leiden

Ich weiß nicht, ob es nicht auch bald für dich zeit wäre, dich zu entschuldigen. Du beschränkst dich fast völlig auf ziemlich dreiste Unterstellungen, die du in keiner Weise belegst (/belegen kannst).

Im Feuilleton habe ich kein einziges Wort über Brown gelesen, und als ichs ein Buch las, war er noch nicht annähernd so gehypet wie zur Zeit, zumal es den Film noch lange nicht gab.

Also laß deine Besserwisserei bitte stecken. Du kannst gerne anderer Ansicht sein, aber dieses herablassend Vorwurfsvolle muß ich mir nicht gefallen lassen.

 

falk schrieb:
Von Brown habe ich nur Illuminati angelesen und dann ganz schnell wieder aufgehört. Das ist Schund. Hohlbein ist wenigstens noch ein guter Handwerker, aber Brown kann, soweit ich das nach knappen 50 Seiten beurteilen kann, überhaupt gar nichts.
falk schrieb:
weltenläufer schrieb:
aber nach 50 Seiten kannst du es eben nicht beurteilen
Doch, sehr wohl! Man muß nicht immer einen Roman lesen, um zu wissen, wozu ein Autor so fähig ist. Die ersten 50 Illuminati-Seiten reichen völlig, um festzustellen, daß Brown einen unsagbar primitiven Fließbandstil pflegt. Ob die Handlung auch über längere Strecken in der Art eines billigen Action-Filmes dahinhetzt, ist, zugegeben, nicht genau zu sagen - aber da bestätigen fast sämtliche Kritiken zu sämtlichen Brown-Büchern den Eindruck.

Wenn ich eines kann, falk, dann lesen. Und oben steht, daß du nach dem Lesen von nur 50 Seiten eines Buchs von Dan Brown zur Überzeugung gekommen bist, daß Dan Brown:

1. Schund schreibt
2. überhaupt nichts kann (eigentlich schließt das den Punkt 1 und 3 aus)
3. unsagbar primitiven Fließbandstil pflegt

In meinem Beitrag von gestern (28.10.2006 18:44) habe ich den Punkt 3 hervorgehoben und gesagt, daß man Solches nur sagen kann, wenn man 2 Bücher gelesen oder wenigstens angelesen hat, denn erst ab 2 Büchern fängt, wenn überhaupt, Fließbandproduktion an.

Da du aber deinen eigenen Worten zufolge nur 1 Buch angelesen hast, mußtest du den Punkt 3 von woanders herbekommen haben (immerhin sprichst du ja davon, daß fast sämtliche Kritiken zu sämtlichen Brown-Büchern den Eindruck bestätigen), denn ich nahm nicht an, du hättest dir eine solche Aussage aus den Fingern gesogen, doch nach diesem Kommentar von dir

falk schrieb:
Im Feuilleton habe ich kein einziges Wort über Brown gelesen, und als ichs ein Buch las, war er noch nicht annähernd so gehypet wie zur Zeit, zumal es den Film noch lange nicht gab.
bin ich jetzt ein wenig verunsichert, ob es nicht doch so gewesen sein könnte.

Aber du wirst mich jetzt sicher einweihen und mir sagen, wie du schon damals (beim ersten Buch) zu der Erkenntnis gelangt bist, Dan Brown pflege „unsagbar primitiven Fließbandstil“. Wenn du mir das einleuchtend erklären kannst, dann werde ich mich natürlich bei dir entschuldigen – keine Frage.

Dion

 

@Dion
Ja, jetzt hast du mich wohl verstanden. Ich bin in der Tat schon nach 50 Seiten zu diesem Urteil gelangt, ohne den Namen "Dan Brown" auch nur irgendwo sonst gelesen zu haben.

Es ist wohl einfach eine unauflösbare Meinungsverschiedenheit, daß du das nicht für möglich hältst, ich hingegen der Meinung bin, daß man den Stil eines Autoren auch schon nach 10 Seiten einschätzen kann.

Da können wir uns jetzt vermutlich ewig streiten... :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Also vielleicht sollte ich mich als "Neuling" ja nicht gleich ins Getümmel stürzen, aber mir ist im Zusammenhang mit diversen überschätzten Autoren Einiges aufgefallen:
1) Manche Autoren (wie z.B. King) schreiben zu anfang tatsächlich ziemlich gute Sachen & erwerben sich einen bestimmten Ruf, der später allerdings dazu führt daß sie mit beinahe allem was sie verbrechen durchkommen & schließlich kaum noch Mühen auf sich nehmen müssen um ihr Geld zu machen (wiederum King).
2) Manche Autoren scheinen ihren Erfolg vor allem dem Zeitgeist zu verdanken - wie z.B. Brown, dessen unsägliches Gemisch aus Verschwörungtheorien & Versatzstücken des Groschenromans einfach genau die Art von Buch das im heutigen Amerika als "Literatur" gelten kann, weil es Anspruch vorschützt, ohne dabei auch nur ansatzweise anspruchsvoll zu sein (& was im tollen AMERIKA erfolg hat MUSS ja zwangsläufig auch im europäischen Hinterland des "land of the free" gehypt werden...)
3) Eine weitere Gruppe von völlig überschätzten Autoren scheinen eine Art "Verlegenheitslösung" darzustellen - wofür Hohlbein als "deutscher Stephen King" ein gutes Beispiel darstellt, ein Autor der immerzu versucht möglichst angelsächsisch wirkende "phantastische" Romane zu schreiben, ohne dabei jedoch das Niveau mancher amerikanischer oder britischer "Kollegen" erreichen zu können, da er eben imitiert statt etwas innovatives zu erschaffen - allerdings liegt darin auch sein Erfolg begründet, der typische "Holbeinleser" würde ein wirklich originelles Werk seines Lieblingsautors (wenn dieser dazu denn überhaupt fähig wäre...) gar nicht zu würdigen, es würde ihm nur lediglich ein lautes "HÄH?" entlocken und sonst nichts...

 

Hey Rasta,
ich bin ja so ziemlich das Gegenteil von einem King- oder Hohlbein-Fan, aber kennst Du denn alle Werke der genannten, um Dir ein solch allgemeines Urteil zu erlauben? Selbst ich finde z.B. "Der wandernde Wald" von Hohlbein recht originell, insofern denke ich schon, dass er (und auch King) einige recht gute Sachen abgeliefert haben, die aber in der schieren Masse ihrer sonstigen Bücher etwas untergehen.

 

Zur Einschätzung von Texten nach kurzem Anlesen

Ich habe jetzt nur die letzten Beiträge zur Dan-Brown-Diskussion und möchte mich aus Gründen der Ästhetik meiner persönlichen Meinung über Dan Brown enthalten, aber ich möchte eines sagen:

Ich lese und beurteile Texte berufsmässig und man kann bei bestimmten Texten nach nur wenigen Seiten sagen, ob diese etwas taugen oder nicht. Bei anderen merkt man es erst später und wiederum bei anderen muss man öfters ansetzen, bis man es schafft, den Text ganz durchzulesen. Die lezteren sind dann meist sehr sehr gute Texte.
Aber eins ist klar: Sprachliche Qualität offenbart sich meist schon auf der ersten Seite, inhaltliche sicher erst später, aber ein guter Plot taugt nichts, wenn er sprachlich und stilistisch keine qute Qualität hat.

Grüße vom Platoniker, der oft Manuskripte lesen muss, die die stilistische und sprachliche "Höhe" von DB bei weitem unterbieten

 

Also bei King ist es so daß er, wie ich ja angedeutet habe, gerade in seiner frühern Phase einige ziemlich gute Sachen geschrieben hat - z.B. "Brennen muß Salem", oder viele der Kurzgeschichten aus "Nachtschicht".
Sein späteres Werk geriet allerding immer schlechter, besonders auffällig ist die Tendenz immer längere Büchre zu schreiben, die als kürzere Texte sicher mehr taugen würden (das gemein Zeilenschinden...).
Wenn es um Hohlbein geht so muß ich sagen daß ich ncht alle seine "Werke" kenne, allerdings hat mir das was ich gelesen habe wirklich genügt - besonders ärgerlich finde ich den sog. "Hexer"-Zyklus, da hier der grandiose "Cthulhu-Mythos" von H.P. Lovecraft schamlos zum schablonenhaften Hintergrund einer Groschenromanserie degradiert wird - HPL würde wohl mit höchstgeschwindigkeit in seinem Grab rotieren, wüßte er was Hohlbein aus seinem "kosmischen Schrecken" gemacht hat.
Allein die Tatsache daß Hohlbein nicht in der Lage ist aus einer Steilvorlage wie Lovecrafts kosmischem Schrecken etwas halbwegs intressantes zu machen & die lovecraftschen Schreckensvisionen einfach als billige Kulisse für billigen Heftroman-Plunder mißbraucht sagt für mich alles über seine literarischen Fähigkeiten...

Was Dan Brown angeht os habe ich seine zwei populärsten Bücher in Hörbuchform "vorgelesen" bekommen - allerdings habe ich den "Da Vinci Code" schon nicht mehr ertragen können (ich habe sie leider in umgekehrter Reihenfolge gehört...), was mich vor allem abstieß war die absolut flache & völlig unglaubwürdige Hauptfigur (so ´ne Art James Bond für Akademiker) und die Tendenz zur Nummernrevue (also ich glaube das erste Buch das ich gehört hab war wohl "Illuminatus", kann mich nicht mehr so genau an den Titel erinnern...). Jedenfalls hatte ich immer den Eindruck einen aufgeblasenen Groschenroman vor mir zu haben, wenn ich es mit Dan Brown-Büchern zu tun hatte.
Das schlimmste an seinen Büchern ist aber daß sie nicht nur literarisch nichts taugen, sondern auch - wie ich vor einiger Zeit aus einer Dokumentation erfahren habe - schlecht recherchiert sind! Mr. Brown hat offenbar kaum Ahnung wovon er schreibt, im Grunde ist er genauso ein Groschenromanautor wie Hohlbein, nur daß seine "Werke" zur "Literatur" erklärt & auch noch ernst genommen werden, was ziemlich bedenklich ist...

 

Ich muss falk hier ganz klar zustimmen.

Manchen Autoren merkt man bereits nach kurzer Zeit (sprich: einigen Seiten) an, ob sie etwas drauf haben oder nicht.

Wenn Dan Brown es beispielsweise schafft, in seinem Buch "Sakrileg" innerhalb weniger Seiten mehrere absolut klischeehafte und langweilige Personen einzuführen (der beinharte Kommissar, Robert Langdon, der typische Amerikaner, der aus Sicht der Franzosen eh ein Banause ist, und jede Menge treudoofe Hilfspolizisten), dann zeigt mir das, dass Brown nicht in der Lage ist, vernünftige Charakere zu erzeugen. Punkt.
Was man weiterhin von dem Buch hält, sei jedem selbst überlassen, aber dass die Figuren aus einem Groschenroman stammen könnten, ist eine Tatsache.

 

Rastafahnder schrieb:
Wenn es um Hohlbein geht so muß ich sagen daß ich ncht alle seine "Werke" kenne, allerdings hat mir das was ich gelesen habe wirklich genügt - besonders ärgerlich finde ich den sog. "Hexer"-Zyklus, da hier der grandiose "Cthulhu-Mythos" von H.P. Lovecraft schamlos zum schablonenhaften Hintergrund einer Groschenromanserie degradiert wird - HPL würde wohl mit höchstgeschwindigkeit in seinem Grab rotieren, wüßte er was Hohlbein aus seinem "kosmischen Schrecken" gemacht hat.
Allein die Tatsache daß Hohlbein nicht in der Lage ist aus einer Steilvorlage wie Lovecrafts kosmischem Schrecken etwas halbwegs intressantes zu machen & die lovecraftschen Schreckensvisionen einfach als billige Kulisse für billigen Heftroman-Plunder mißbraucht sagt für mich alles über seine literarischen Fähigkeiten...
Es ist ja inhaltlich nicht falsch, was Du hier über den "Hexer"-Zyklus schreibst, allerdings solltest Du nicht vergessen, dass der "Hexer" eine Groschenroman-Serie ist! Es handelt sich tatsächlich um Heftromane, die größtenteils unter extremen Bedingungen (Zeit- und Geldmangel) entstanden sind (nachzulesen in den Vorworten zur Weltbild-Sonderedition dieser Reihe, die - man merke auf - wesentlich lesenswerter sind als die eigentlichen Bücher :) ; übrigens online auf Hohlbeins Webauftritt). Man kann also einem Groschenroman schlecht vorwerfen, ein solcher zu sein. Ebensowenig wird Hohlbein selbst es leugnen, dass ein Großteil seiner Produktion Pulp ist. Desweiteren greift meiner Ansicht nach der Vorwurf nicht, dass Hohlbein den Mythos ausbeutet - zunächst beutet er auch eine Menge andere Vorbilder aus, allein im "Hexer" wären da zu nennen: sämtliche Werke von Jules Verne, insbesondere "20000 Meilen unter den Meeren", eine Menge Conan Doyle, H.G. Wells, usw. Ihm das vorzuwerfen wäre, als würfe man der John Sinclair-Reihe vor, dass sie auf Bram Stokers "Dracula" basiere, oder als kritisiere man Frau Allende für ihre Version von "Zorro". Wiederverwertung literarischer Elemente ist eine nicht nur legitime, sondern oft unumgängliche Technik.

Es ist vielmehr das Marketing und die Fans, die hier etwas hochstilisieren, was so sicher nicht vorhanden ist, d.h. viele Werke Hohlbeins, die aufgrund seiner Popularität jetzt als edle Hardcover erscheinen, sind immer noch eigentlich Pulp, nicht mehr und nicht weniger als z.B. "John Sinclair".

Man sollte aber auch nicht vergessen, dass Hohlbein als Markenname inzwischen zu einer Plattform der Nachwuchsförderung geworden ist: Unter dem Label des Wolfgang-Hohlbein-Preises erscheinen alle zwei Jahre Erstlingsromane von teils sehr vielversprechenden neuen Fantasy-Autoren. Außerdem gibt er seinen Namen (und zuweilen seine Mitarbeit) immer wieder für teils auch recht schöne Anthologien her, wie demnächst für eine Anthologie mit Fantasy-Weihnachtsgeschichten. In Zeiten rückläufiger Verkaufszahlen garantiert sein Name dem Buchhandel Absatz, und das kommt auch anderen (teils besseren) Autoren zugute.

Zusammenfassend: Hohlbein ist ein talentierter Autor. Die Qualität seiner Bücher entspricht leider oftmals der Produktionsgeschwindigkeit. Es gibt unter seinen Büchern einige lohnende, die man aber leider mit der Lupe suchen muss. Seine große Fanbasis ist beim Finden dieser Perlen keine Hilfe, weil die jeden Mist vom ihm vergöttern.

 

@Naut
Mein Vorwurf an Hohlbein bezieht sich nicht darauf daß er Pulp schreibt, sondern daß er es schlecht tut, wobei ich mich schon frage ob man die deutschen Groschenromane einfach so mit der oftmals gelungeneren amerikanischen Pulp Fiction vergleichen sollte.
Der Hexer-Zyklus ist ja nicht deswegen so ärgerlich weil Hohlbein da etwa Elemente von Lovecrafts Mythologie in einem Heftroman-Kontext verwendet, sondern weil Hohlbein offenbar nicht in der Lage ist zu verstehen was der sog. "Cthulhu"-Mythos impliziert (also die Bedeutungslosigkeit des Menschen in einem ihm feindlich gesonnenen Universum...). Allerdings bin ich mir auch nicht sicher ob man einen solchen Sachverhalt innerhalb einer Romanheft-Serie überhaupt thematisieren kann - schon Lovecraft hatte ja Schwierigkeiten seine Texte an Weird Tales zu verkaufen & die deutschen Heftromane sind ja in jeder Hinsicht noch platter & einfacher gestrickt als die klassischen Pulps der 1930er.
Es mag sein daß Hohlbein seine guten Momente hat, nur ist sein "Schaffen" eben derart kommerziell ausgerichtet daß es wohl kaum möglich scheint daß man allzuviel interessantes innerhalb seiner "Werke" findet - das meiste scheint schon einmal, besser, gescrhrieben worden zu sein - allerdings werfe ich ihm eben nicht vor Motive früherer Autoren wiederzuverwenden (wirklich neues gibt es innerhalb der Literatur ja kaum, die meisten Plots sind ja z.B. schon uralt...), nur finde ich seinen Umgang mit den verwendeten Versatzstücken eben vollkommen langweilig.
Allerdings liegt dies ja eben in der Natur der Sache - Hohlbein könnte ebenso Drehbücher für diverse Kino-Blockbuster, oder Fernsehserien, schreiben - es ist eben der Drang die Verkaufszahlen hochzuschrauben der alle Originalität ausschließt, denn die Masse der Menschen will ja nichts originelles lesen, sondern nur immer wieder das gleiche, so wie sie´s gewohnt ist.
Insofern mag Hohlbein ja durchaus als begabter "Handwerker" gelten, da er dem Markt genau das liefert was dieser verlangt: Gut verkäufliche, intellektuell anspruchslose Kost, die man in der U-Bahn lesen kann ohne dabei allzu tief in die Geschichte hineingezogen zu werden (und dadurch die angesteuerte Haltestelle zu verpassen).
Natürlich ist gegen gute Unterhaltungsliteratur ja nichts zu sagen, nur mein Problem mit Hohlbein ist eben daß sein Zeug eben noch nicht mal besonders gut ist, weil es eben viel zu massenkompatibel ist - er versucth eben so zu schreiben daß auch der letzte Hauptschulabbrecher intellektuell nicht überfordert wird, was nicht unbedingt zur Qualitätssteigerung seiner Texte beiträgt - weder sprachlich noch inhaltlich.

 

Also ich oute mich gerne als früherer Holbein Leser der bei zahlreichen Büchern, wie z.B. dem Greifen sehr wohl in die Story reingezogen worden ist. Ich seh das ehrlich gesagt andersherum: der Erfolg von ihm liegt nicht darin, dass er super schreiben kann, sondern weil er den Leser gut in die Story reinziehen kann, gerade weil sie eben eher niveauloser ist. Aber mein Gott, lass dem Mann doch seinen Erfolg. Er schreibt weil er Spaß daran hat, also lassen wir ihm seinen Spaß so zu schreiben wie er will und wenn er damit Erfolg hat, ists doch super. Wenn du andere Literatur haben willst, lies doch einfach was anderes. Keiner zwingt dich, seine Bücher in die Hand zu nehmen.
Sorry, ich kanns nicht ganz nachvollziehen, warum er als Autor immer so runtergemacht werden muss. Ich mach ja Dan Brown auch nich den ganzen Tag runter, nur weil ich seine Schreibe nicht grad gut finde. Also ich schreibe, weil ich Spaß daran habe, er auch, schätze ich und das gönn ich ihm!

 

Also ehrlich gesagt bezweifle ich es daß Hohlbein schreibt "weil es ihm Spaß macht", ich glaube vielmehr daß er das Schreiben einfach als Broterwereb betreibt. Dagegen ist an sich ja auch nichts einzuwenden, nur finde ich daß er mit zur Verflachung der Populärkultur beiträgt - Leute wie er sorgen einfach dafür daß Phantastische Literatur einen schlechten Ruf genießt, wegen Leuten wie ihm glauben viele Menschen einfach daß SF, Horror & Fantasy per Definition flach sind.
Natürlich zwingt mich auch keiner Hohlbein-Bücher zu lesen & ich enthalte mich dessen auch schon seit längerer Zeit. Es ärgert mich nur daß Leute wie er die Wahrnehmung der Phantastischen Genres in Deutschland dominieren - Hohlbein & "Produkte" wie Perry Rhodan sorgen dafür daß man sich einfach genieren muß wenn man gerne Phantastisches in Deutschland liest, weil alles was nach Phantastik riecht gleich mit Groschenheftchen & Nerdphantasien gleichgesetzt wird.
Was ich mir aber vor allem wünschen würde wäre daß Hohlbein wenigstens weniger schreibt - vielleicht käme dann ja mal was vernünftigeres raus & andererseits wäre er dann auch nicht so stark präsent, dafür aber qualitativ besser - wahrscheinlich würde das zwar auch an mir vorübergehen, aber ein guter Tipp wärs trotzdem mal, also: Hey Wolle, schreib doch mal weniger dafür umso bessere Bücher! Hast doch bestimmt schon´n ordentliches Sümmchen auf der Bank!...

 

@Z.P.
Es ist nicht zwangsläufig schlecht wenn etwas - also ien Musikstück oder Buch - von vielen gemocht wird, es ist aber eher schlecht wenn ein solches Produkt bewußt darauf angelegt wird von möglichst vielen gemacht zu werden, d.h. zur reinen Fließbandware wird - schließlich sind Bücher & Musiken keine Brötchen oder Gummibärchen sondern gehören schon, im weitesten Sinne, zur Kunst. Daher sollten sie schon wenigstens ein bißchen interessant sein & die Phantasie des "Konsumenten" wenigsten sein wenig anregen anstatt ihn lediglich zu betäuben & zu berieseln.

 

Natürlich verdient er damit sein Geld, aber jetzt unterstellst du ihm nicht nur, dass er schlecht schreibt, sondern nur schreibt, damit sein Konto voller bekommt.
Und für mich etwas weniger Gebildeten, was ist eine Populärkultur?

Davon mal abgesehen: Ist es nicht so, dass der deutsche Literaturmarkt nicht insgesamt aufgrund der phantastischen Literatur an Niveau krankt? Man ganz ehrlich, setzten wir doch mal Kafka oder so dagegen. Sorry, Jungs aus der Phantastik, schreibt doch mal alle lieber 20 Bücher weniger und dann macht ihr vielleicht auch was mit Niveau, dass uns Deutschen die Brust vor Stolz schwellen lässt.

Und vor wem genau genierst du dich, dass du deutsche Phantastik liest? Diese graue und imminente Masse würde ich doch gerne kennenlernen!! Du musst dich vor niemanden genieren, weil du es nicht mal liest. Und solltest du anderes lesen und doch aus Versehen damit gleichgestellt werden, dann weise deinen Kritiker einfach darauf hin, dass es da gewaltige Niveauunterschiede gibt.

Aber was solls. Ist eigentlich immer das selbe bei solchen Diskussionen. Die einen sagen, alles muss mehr Niveau haben, die anderen sagen, scheiß drauf, solang mirs Spaß macht. Könnten wa jetzt auch über Popstars oder sowas diskutieren.

 

Es gibt nur zwei Autoren, deren Bücher in meinem Papierkorb gelandet sind. Zwei Bücher von einem dieser Autoren habe ich zuvor gegen Wände geworfen, getreten und letzlich zerrissen. Die Rede ist von Hermann Hesse. Ich weiß, dass es sehr viele Menschen gibt, die ihn lieben. Ich gehöre nicht dazu. Seine Art zu erzählen ist für mich schlimmer als ... als ... es gibt wohl nichts schlimmeres. Der "Steppenwolf" ist das einzige Buch im Literaturkanon des Deutsch LK, das ich nicht zu Ende lesen konnte.
Ich kann es nicht glauben, dass Bäume wegen diesem Menschen sterben müssen.

MiK

 

@Mik:

Die Rede ist von Hermann Hesse. Ich weiß, dass es sehr viele Menschen gibt, die ihn lieben. Ich gehöre nicht dazu. Der "Steppenwolf" ist das einzige Buch im Literaturkanon des Deutsch LK, das ich nicht zu Ende lesen konnte.
Da muss ich Dir zustimmen. Den "Steppenwolf" fand ich geradezu ekelhaft.

 
Zuletzt bearbeitet:

Nabend

So, als absoluter Wolfgang Hohlbeinfan muss ich jetzt auch mal meinen Senf dazugeben. ;)
Ich kann gut nachvollziehen das seine Romane die Literaturnation spalten, dies liegt mE an seinem recht eigenwilligen, etwas aus der "Mode" gekommen Schreibstil, bei dem man schnell feststellt das W.H. nichts mehr liebt als Adjektive, seitenlange Beschreibungen von ein und der selben Szene und Sprechwörter wie jovial, trivial und lapidar, zum anderen sein recht eigenwilliger Genremix - meist steht zwar Fantasy drauf, aber oft is dann eine bunte und nicht weniger gewagte Mischung aus Märchen, Horror, Science Fiction, Romantik/Erotik und zum Teil auch Krimi drin. Literatur ist immer eine Geschmacksfrage aber auf Wolfgang Hohlbein trifft das wohl noch mehr zu, entweder man liebt Wolfgang Hohlbein oder man tut es nicht, irgendetwas dazwischen gibt es glaube ich nicht. ;)
Ihr könnt mich jetzt steinigen oder auch nicht, aber gerade den von Rastafahnder angeprangerten "Hexer von Salem" halte ich für eines der besten Hohlbein Werke überhaupt. Ob Groschenroman hin oder her, selbst 25 Jahre nach erscheinen des ersten Hexerbandes ist die "Hexermanie" ungebrochen und es kommen ständig neue Rollenspiele oder Fanartikel heraus. Ich habe die 24 Bände (Sammleredition von Weltbild) regelrecht verschlungen. Und gerade die Verwendung so bekannter Figuren wie H.P. Lovecraft, Sherlock Holmes oder auch Sitting Bull, haben für mich einen großen Teil der Faszination am Hexer ausgemacht.

Aber es gibt auch andere lesenswerte Bücher von ihm. So gab es zum Beispiel auf Pro7 den Film "Das Blut der Templer" zu dem Wolfgang Hohlbein das Buch geschrieben hat und ich finde das Buch um längen besser als den Film.

Natürlich finde ich nicht alles gut was er schreibt, so fand ich zum Beispiel das Buch "Wyrm" sehr langweilig und tw auch schlecht geschrieben, aber nichts desto trotz, ist und bleibt Wolfgang Hohlbein für mich mein Lieblingsautor und gehört mE auch in den anderen Thread für die unterschätzten Autoren. :shy:

Ums mit einem Hohlbein/Lovecraft Zitat zu sagen:

Denn das ist nicht tot das ewig liegt, bis das der Tod die Zeit besiegt.
;)

Also ehrlich gesagt bezweifle ich es daß Hohlbein schreibt "weil es ihm Spaß macht", ich glaube vielmehr daß er das Schreiben einfach als Broterwereb betreibt.
Bei den Verkaufs- und Auflagenzahlen seiner Romane (auch der älteren) kannst du davon ausgehen, das er es nicht nötig hat zu schreiben, wenn er keine Lust hat.

Lg, Ph:gelb:

 

Hm, Hesses "Unterm Rad" hat mich nicht umgehauen. Viel zu oft und zu lange schwadroniert er über die Gedanken der Figuren und erklärt sie gleich mehrmals, als wenn der Leser ein bisschen blöd wäre. Die Handlung gefiel mir, die Umsetzung fand ich mäßig ... als Lektor hätte ich da ne Menge angestrichen. (Hab ich in meiner Ausgabe sogar, glaub ich. :D )

 

Dean Koontz ist für mich einer der überschätzten Autoren überhaupt (haben hier bestimmt schon viele gesagt).
Ich habe mir mal bei Ebay eine kleine Sammlung seiner Bücher gekauft, ohne ihn wirklich zu kennen, einfach aus dem Bauch heraus.
Gefallen hat mir keines davon, fertig schaffte ich auch keines.
"Nackte Angst" las ich fast durch, doch nur gezwungenermassen. Das Buch war schrecklich langweilig...
In die anderen Bücher habe ich mich nur reingelesen, meisten hat mich jedoch schon der Titel oder die Beschreibung auf dem Büchrücken vertrieben.

Koji Suzuki wurde auch bereits erwähnt, doch äussern muss ich mich trotzdem noch:
Sein "The Ring" war bestimmt ein gutes Buch, nichts besonderes, doch lesbar. Durch die berühmten Filme wurde es wiederum gehypet. Auch "Dark Water" ist okay.
Nur die drei Fortsetzung zu The Ring, machen ihn lächerlich. Alleine die Idee, dass der Ring-Virus aus einer virtuellen Welt kommt, gehört bestraft!

Dan Brown: Erklärt sich wohl von selbst...

 

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