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Das Schönbergzimmer

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21.12.2015
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Das Schönbergzimmer

Sonntags, nach dem Hochamt, versammelten wir uns zu einem kurzen Familientreffen in Omas großer, altmodischer Wohnküche. Mindestens zwölf Personen konnten am Tisch Platz finden. Heute waren es bloß acht, sechs Erwachsene und zwei Kinder, nämlich ich und Wolfi. Oma legte großen Wert auf diese Tradition. Zur Feier des Tages wurde weiß gedeckt und Mia holte das gute Geschirr mit dem Goldrand unten aus dem Küchenschrank. Mein Bruder und ich durften sie einfach „Mia“ nennen, obwohl sie unsere Tante war.
Im Winter dampfte Nudelsuppe mit Rindfleisch und Schnittlauch in der Terrine mit den Löwenkopfgriffen, im Sommer löffelten wir Gazpacho, eine kalte Gemüsesuppe, deren Rezept für meinen Bruder und mich ebenso geheimnisvoll blieb wie ihr Erfinder. Auch gab es französisches Stangenbrot, auf das wir besonders scharf waren. Angeblich stammte das Rezept für den Gazpacho von Mias verflossenem Freund, der sich wieder nach Teneriffa zu Frau und Kindern zurückgeschifft hatte, obwohl er doch mit Mia verlobt war.
„Dein Fausto“, sagte Onkel Willem, schlürfte genussvoll und ließ sich den Pfefferstreuer reichen, „dein Fausto hatte es faustdick hinter den Ohren. Von wegen 'fleißiger' Gastarbeiter, in der Werkstatt war er faul. Auf anderem Gebiet war er ja durchaus fleißig. Aber schnell kapiert hat er nichts, jeden Handgriff musste man ihm dreimal erklären.“
Mia, schmal und nicht so strahlend wie sonst, zuckte zusammen und öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Sie durfte sich gegenüber dem deutlich älteren Bruder keinen Widerspruch erlauben. Mama hatte kürzlich erwähnt, dass Onkel Willem ihr eine Reise nach Holland finanziert habe, deren Zweck uns Kindern verborgen blieb. Mia kam ziemlich erschöpft zurück, ohne das kleinste Mitbringsel für uns im Gepäck, obwohl wir ihre Lieblinge waren.
„Aber er hat so schön im Kirchenchor gesungen", sagte Oma und schielte zu Wally, "und kochen hat er besser können als alle Frauen in unserer Familie. Gell Mia, e bissle hasch ja doch von ihm glernt.“
„Oma, du bist ungerecht, an Weihnachten hat's dir ja recht gut geschmeckt bei uns. Mein Kartoffelsalat ...“ Tante Wally knallte den halbvollen Löffel auf den Tisch, wo sich sofort ein braunroter Fleck bildete. Auch Mama protestierte, während unser Vater wortlos grinste und schnell noch einmal seinen Teller füllte.
Mia verschluckte sich, hustete und musste kurz in Omas Schlafzimmer neben der Küche verschwinden. Ihr Zimmer lag ein Stockwerk höher unterm Dach. Als sie nach ein paar Minuten wiederkam, hatte sie leicht gerötete Augen und ein verknülltes Taschentuch im Ärmel. Sie räumte die Suppenteller weg und machte sich an der Spüle zu schaffen.
„Es gibt Vanillepudding mit Himbeersoße für die Kinder. Will jemand einen Schnaps oder lieber Tee?“

Der Friede hielt nicht lange an.
„Hast du's dir überlegt, Mutter? Das Haus ist zu alt, es lohnt sich einfach nicht, umzubauen. Die Nachbarn haben jetzt alle verkauft. Oder willst du warten, bis die Stadt dir den Stuhl unterm Hintern wegzieht?“
„Das dürfen die doch gar nicht. Das Haus gehört mir, ich bleib hier wohnen, bis ich sterbe, und die Mieter auch. Hab's ihnen versprochen.“
„Du könntest es viel besser haben. Ein Badezimmer, einen Balkon, kein zugiges Außenklo und keine steilen Treppen mehr. Wally hat schon Pläne für eine Einliegerwohnung bei uns. Es wär auch einfacher, wenn du mal Pflege brauchst.“
„Mia wird mich pflegen, wenn's so weit ist, das ist schon geklärt.“ Omas Schultern strafften sich und sie presste die Lippen zusammen.
„Dann räumt wenigstens mal die Rumpelkammer leer, damit ihr mehr Platz habt. Das ist doch kein Zustand! Einen Raum einfach vergeuden, das größte Zimmer hier auf dem Stockwerk und das mit der schönsten Aussicht.“
„Auf den Schönberg?“, fragte ich dazwischen. Am Schönberg wohnten nämlich wir, ungefähr eine Stunde zu Fuß von Omas Haus aus.
„Ja, auf den Schönberg, Kind. Das Zimmer bleibt, wie es ist, bis ich unter der Erde bin. So lange werdet ihr noch abwarten können. Auch wenn du jetzt Geld brauchst, Willem, für deine Autowerkstatt. Mia, ich leg mich jetzt hin. Mein Kreuz tut mir weh. Um drei kannst du Tee kochen.“

Das 'Schönbergzimmer' war ein gefangener Raum, man konnte ihn nur von der Küche aus betreten. Er war immer abgeschlossen, und Oma trug den Schlüssel ständig in der Kittelschürze, sogar Mia musste darum bitten. Über Nacht hing die Schürze an eben dieser Tür, neben einem Besen und einem kleinen Handspiegel, sowie einem Schuhlöffel und einer Taschenlampe. Immer in derselben Reihenfolge. Das Hakenbrett, eine Laubsägearbeit mit dem Spruch 'Ordnung ist das halbe Leben', hing seit Omas sechzigstem Geburtstag dort. Es war, glaube ich, ein Geschenk von ihren Mietern im Parterre.
Nachdem Onkel Willem den Raum für das schönste Zimmer hielt, war klar, dass mein Bruder und ich ein Geheimnis witterten.
„Wir brauchen den Schlüssel. Anni, du musst Oma mal ablenken, wenn der Kittel am Haken hängt.“
„Wie denn? Sie geht ja kaum aus dem Haus. Höchstens zu den Nachbarn. Oder auf den Friedhof.“
„Du könntest Oma dann begleiten. Ich bleibe hier und sage, ich hab mir den Fuß verstaucht.“
Typische Vorschläge von Wolfi. Natürlich wollte er der Entdecker sein.
„Nee, Brüderchen, entweder gehen wir beide in das Zimmer oder keiner.“
„Und wenn wir Mia fragen? Wegen der Aussicht?“
Aber wie befürchtet, war da nichts zu machen. Mia reagierte sehr kurz angebunden und überhaupt nicht freundlich wie sonst.

Und dann kam er doch, der günstige Moment. Als wir drei Wochen später zum Mittwochsbesuch in die Küche stürmten, saß Oma fein angezogen am Tisch. Die Kittelschürze hing über einer Stuhllehne.
„Ihr müsst heute allein Tee trinken. Oma muss zum Röntgen. Es kann zwei Stunden dauern, bis wir zurück sind. Ich hab euch den Kniffelblock und die Würfel hingelegt“, sagte Mia und goss heißes Wasser in die Teekanne, „im Schrank sind noch Kekse. Wenn was ist, könnt ihr zu Brenneisens runter gehen."
„Macht bloß keine Dummheiten.“ Oma drohte gerne mit dem Kochlöffel, aber sie meinte es nicht so.
„Aber Oma, ích doch nicht, versprochen. Ich pass gerne auf die Anni auf. Die mag das. Lasst euch ruhig Zeit.“
Wir warteten, bis unten die Tür ins Schloss fiel, dann stürzten wir uns auf die Schürze. Wolfi war schneller. Er drehte den Schlüssel zweimal um, dann stieß er die Tür auf.
Dunkelheit. Das Aussichtsfenster war durch schwere Holzjalousien verschlossen. Nur spärliches Licht drang herein. Es roch muffig, obwohl ein Fensterflügel offenstand. Vor uns türmte sich ein Berg auf bis kurz unter die Zimmerdecke. Wolfi fand den Lichtschalter an der Wand, aber es gab kein Licht. Wahrscheinlich war die Glühbirne im Deckenlicht kaputt.
„Zieh die Jalousie hoch“, kommandierte er, „aber nur ein bisschen, damit es von der Straße her niemand sieht.“
Wir blieben erst mal eine Weile stehen und betrachteten den Berg, ein wahres Monster. Es erhob sich über alten Kästen, Schränken und Matratzen. Über diesem Sockel stapelten sich Kartons mit alten Zeitungen, Katalogen, ausrangiertem Küchengerät in schrägen Türmen. Auch an den Wänden entlang kletterten Schachteln voll Joghurtbechern und prallen Plastiktüten in die Höhe. Auf der linken Seite des Monsters diente eine Stehlampe als Kleider- und Hutständer. Die bucklige, rechte Seite war mit Teppichen und Tischtüchern zugedeckt, als ob sich darunter etwas Schreckliches verbergen müsste. Nach einigem Zögern hob ich vorsichtig eine Teppichecke hoch, da raschelte es und mehrere graue Biester mit langen Schwänzen flitzten davon. Ich ließ den Teppich fallen und machte einen Satz an die Tür.
„Was ist los, hast du Angst? Das sind bloß Mäuse, keine Ratten. Warte, wir gehen der Sache gleich auf den Grund.“
Wolfi holte die Taschenlampe und leuchtete in die dunkelste Ecke. Dort stand ein Kreuz aus schwarzem Schmiedeeisen, verziert mit vergoldeten Blättern und Blüten. Wolfi strich mit dem Zeigefinger an einer Ranke entlang. Wo der Staub entfernt war, blitzte das Gold im Strahl der Taschenlampe auf.
„Das muss noch vom Opa sein, der war doch Kunstschmied. Nicht schlecht. Ob er dieses Kreuz für das Familiengrab geschmiedet hat? Aber warum steht es hier?“
„Es gibt ja gar kein Familiengrab, Opa ist doch im Krieg gefallen. Wolfi, ich mag nicht mehr. Es ist unheimlich. Ich hab mir was ganz anderes vorgestellt. Komm jetzt, ich mach die Jalousie wieder runter. Mir reicht's.“
„Ja, gleich, ich will nur noch geschwind schauen, ob ich die obere Schublade von dem Kasten da aufkriege. Wetten, dass was Interessantes drin ist?“
Wolfi zog vorsichtig am Griff, es quietschte, und schon fing das Monster an, bedenklich zu wackeln. Die Stehlampe schwankte wie ein erhobener Zeigefinger hin und her, und ich verstand. Das Monster wollte in Ruhe gelassen werden. Das kapierte nun auch Wolfi.
„Wir dürfen keine Spuren hinterlassen“, sagte er und sorgte dafür, dass sich alles wieder an seinem Platz fand, Taschenlampe, Schürze und Schlüssel, während ich nach den Keksen suchte und zur Beruhigung Tee mit Vanillezucker trank. Beim Kniffeln war ich nicht so richtig bei der Sache. Es störte mich nicht mal, dass ich nur Schrott würfelte.
„Kein Wort zu niemandem, auch nicht zu Mama“, sagte Wolfi streng, der meine Neigung zum Ausplaudern kannte, „immerhin haben wir jetzt einen Namen für das Zimmer. Wir taufen es 'Schönbergzimmer', ha, ein prima Name für den Monsterberg.“
„Ich finde den Berg nicht schön, eher gruselig. Ich versteh' echt nicht, warum Oma den alten Kruscht aufhebt.“
„Alte Leute sind halt so, vielleicht hängen Erinnerungen daran“, sagte Wolfi, und das war seit langem der gescheiteste Satz von ihm.

Omas Geburtstag, drei Monate später, wurde in ihrem Haus gefeiert, kein Gedanke daran, auswärts essen zu gehen, denn Oma konnte nicht mehr lange auf einem Stuhl sitzen, sondern brauchte nach kurzer Zeit ein bequemes Sofa oder, noch besser, ihr eigenes Bett. Da sie sich hartnäckig geweigert hatte, einen Wunsch zu äußern, legten ihre drei Kinder zusammen und kauften ihr einen multifunktionalen Sessel, elektrisch verstellbar und auf Rollen. Oma konnte damit vorwärts, rückwärts und im Kreis fahren.
„Ha, jetzt lern ich noch zu guter Letzt das Chauffieren“, sagte sie aufgeräumt, „aber nächstes Jahr wünsch ich mir einen Porsche, hörst du, Willem, oder einen Mercedes. Das gibt deine Firma doch her? Oder?“ Onkel Willem lachte verkniffen. Aber es stimmte, seine Werkstatt nannte sich jetzt „Autohaus Ehret OHG“.
Auch Wolfi und ich hatten ein Geschenk. Wolfi hatte sich das ausgedacht. Ich hätte der Oma lieber was anderes gebastelt. Aber Wolfi war ganz vernarrt in seine Idee. Es war ein großes Poster, eins zwanzig auf eins zwanzig. Im oberen Drittel stand „Schönbergzimmer“. Wir hatten aus Katalogen und Prospekten farbige Druckbuchstaben ausgeschnitten und aufgeklebt, eine gezackte Bergkette war im Hintergrund angedeutet. In der Mitte darunter stand in einem dreieckigen Warnschild: Achtung! Lebensgefahr, betreten nur mit Erlaubnis der Bergwacht.
Wolfi hatte darauf bestanden, auch ein Bergseil, Bergschuhe und eine Gämse auszuschneiden und in die unteren Ecken zu kleben. Ich fand, dass diese Dekoration überflüssig war und überhaupt,
würden wir uns dadurch nicht verraten?
Aber ich hatte keine Chance.
„Es ist eine Collage, Schwesterchen, und da darf man alles, je mehr, desto besser.“ Dreizehnjährige Jungen sind ganz schön besserwisserisch. Dabei war Wolfi in künstlerischen Dingen eine glatte Null. Aber ich war ja nur seine kleine Schwester.

Oma sagte nicht viel, nur, sie freue sich, dass wir so viel Zeit und Mühe aufgewendet hätten. Mia schaute auch nicht besonders begeistert auf das Poster und ließ sich erst nach einigem Drängen dazu überreden, es mit Tesa an der Tür zu befestigen. Dazu musste man natürlich alles andere abhängen, so dass jetzt die geballte Botschaft zu entziffern war:

Ordnung ist das halbe Leben
sonst besteht Lebensgefahr.

Die Gäste, die keine Familienmitglieder waren, lachten beim Anblick höflich oder verlegen, weil sie sich wahrscheinlich nichts zusammenreimen konnten.
Ich glaube, Oma hat die Zusammenhänge sofort erkannt. Jedenfalls fuhr sie auf ihrem Rollstuhl nur mit dem Rücken zum Schönbergzimmer durch die Küche. Mia rümpfte die Nase und sagte, sie müsse erst überlegen, wo man das Kunstwerk sonst noch unterbringen könne, schließlich hätten Kittelschürze, Spiegel und die anderen Sachen ältere Rechte. Und dann sagte sie noch über die Schulter:
„Haltet ihr mich für doof?“
Da streifte mich ein erster Anflug von schlechtem Gewissen. Hatten wir durch das Poster ein Familiengeheimnis verraten?

Dann ging alles sehr schnell. Oma starb friedlich in ihrem Bett, den Rosenkranz um die rechte Hand gewickelt. Bei der Beerdigung rühmte der Pfarrer sie als Kriegerwitwe, die, ganz allein auf sich gestellt, ihre drei Kinder zu guten Christen und Bürgern erzogen habe und ein treues Mitglied der Michaelsgemeinde gewesen sei.
Das Haus sollte abgerissen werden. Onkel Willem hatte sich durchgesetzt. Er wollte auf dem Grundstück selber bauen und seine Geschwister auszahlen. Mia bot er als Entschädigung eine lebenslange Mietwohnung an. Außerdem könne sie bei ihm arbeiten, er brauche eine Bürokraft. Mit Mama musste er sich erst noch über die Höhe der Auszahlung einigen. Mama war nicht besonders gut auf ihren Bruder zu sprechen.
Für Mia war die Veränderung am größten. Ich durfte ihr beim Ausräumen der Wohnung helfen. Auch Mama beteiligte sich daran. Es war nicht leicht zu entscheiden, was aufbewahrt und was weggegeben oder entsorgt werden sollte.
Im Schönbergzimmer waren Fenster und Jalousien weit geöffnet. Der Modergeruch war aber noch nicht verschwunden. Unten im Hof stand ein Container, den hatte Onkel Willem herschaffen lassen. Ein Teil der Kisten und Schachteln war schon darin verschwunden.
„Du kannst in den Schubladen nachschauen, was drin ist. Leg alles, was du findest, auf den Küchentisch.“
Das war aufregend, weil ich mich erinnerte, dass Wolfi liebend gern die Schubladen durchsucht hätte.
Ich fand zwei Päckchen Briefe, sorgfältig verschnürt, mit Feldpost und Stempel gekennzeichnet und an Frau Amalie Ehret gerichtet, natürlich von Opa. Die würde ich gerne mal lesen.
In einer anderen Schublade fand ich ein weiteres Päckchen Briefe, auch an Oma und alle vom gleichen Absender. Der Name war mir nicht bekannt. Es waren aber Briefmarken der Bundesrepublik Deutschland darauf. Sie mussten also viel später als die Feldpostbriefe verfasst worden sein. Mia war gerade dabei, Tücher, Decken und Matratzen in den Container zu werfen, als ich ihr die Briefe unter die Nase hielt.
„Kennst du den Mann? Ist er ein Verwandter von uns?“
„Nicht jetzt, Anni, nicht jetzt. Später werd ich's dir erklären. Sei lieb und leg sie zu den anderen auf den Tisch. Und, Anni, denk dran, es gibt ein Briefgeheimnis. Diese Briefe gehen dich nichts an.“
„Ja, aber wenn es doch ein Verwandter ist ...“
„Kein Aber. Such weiter in den Schubladen. Wir reden später darüber.“
Ich wollte ja folgsam sein, aber dann konnte ich es doch nicht lassen. Nur einen kleinen Blick wollte ich riskieren, den Anfang eines Briefes lesen. Und so entdeckte ich Omas Geheimnis. Denn der erste Brief, den ich herauszog, begann so:
„Meine allerliebste Amalie, die Zeiten sind nicht günstig für uns. Anders, als ich gehofft habe, kann ich mein Versprechen nicht halten. Gerade jetzt, wo du kurz vor der Entb...“
Weiter las ich nicht, denn aus dem Schönbergzimmer kam ein Schreckensschrei von Mia und ein zweiter hinterher, von Mama. Ich stopfte den Brief wieder in das Bündel. Was war da los? Mia und Mama standen vor einer Puppenwiege und starrten auf ein Skelett.
„Es ist eine Katze, ganz bestimmt ist es eine Katze, schau dir doch den Schädel an, die Form, die spitzen Zähne.“ Mama hatte sich wieder gefangen, aber Mia zitterte und klammerte sich an ihre Schwester.
„Aber wie kommt die Katze in die Wiege? Die hat sich doch nicht freiwillig hineingelegt? Und ich habe in den letzten Tagen überall kleine Knochen gefunden. Und dann noch diese Schachtel mit den Babysachen! Oh Gott, wer weiß, was wir noch entdecken.“
„Du spinnst dir was zusammen, Mia, hier in diesem Zimmer sind im Lauf der Zeit allerhand Tiere gestorben, Marder und Tauben. Und wo ist überhaupt unsere Fiffi geblieben? Nein, Mia, hör auf, dir Gedanken zu machen, jetzt kommt alles in den Container, und Schluss ist.“
Die Feldpostbriefe nahm Mama an sich.
„Ich heb sie auf für dich und Willem. Wenn ihr mal Interesse habt. Oder die Kinder. Die anderen Briefe, da kümmerst du dich drum. Ich erinnere mich an einen Hermann, der eine Zeitlang um die Oma herumscharwenzelte. Du warst noch sehr klein. Ich möcht's gar nicht genauer wissen. Ich konnte ihn überhaupt nicht leiden.“
Mia hat, wie sie mir später erzählte, Hermanns Briefe noch am selben Abend verbrannt. „Es war zu traurig“, sagte sie, „niemand hat Oma so gut gekannt wie ich und ich weiß nun ziemlich genau, was sie durchgemacht hat. Bitte, erzähl es nicht weiter.“
Und jetzt habe ich ein Geheimnis vor Wolfi.

 

Liebe wieselmaus,

da bin ich. :) Ich hätte schon viel früher bei dir reingeschaut, doch gehen mir Geschichten über Großmütter ziemlich nahe, weil ich dabei stets an meine eigene denke, die ich sehr vermisse. Das soll aber nicht deine Sorge sein.

durften sie einfach „Mia“ nennen, obwohl sie unsere Tante war ...
Sie durfte sich gegenüber dem deutlich älteren Bruder keinen Widerspruch erlauben.
An beiden Stellen zeigst du sehr geschickt, dass die Geschichte nicht heute spielt, sondern schon einige Jährchen zurückliegt. Sowas gefällt mir sehr gut.

Von wegen fleißigem Gastarbeiter, in der Werkstatt war er faul.
FleißigeR Gastarbeiter, oder?

Mia kam ziemlich erschöpft zurück ohne das kleinste Mitbringsel für uns im Gepäck, obwohl wir ihre Lieblinge waren.
Hier würde ich ein Komma vor "ohne" setzen. So hat der Satz meinen Leserhythmus gestört :shy:


Wolfi suchte den Lichtschalter an der Wand, aber ohne Erfolg. Wahrscheinlich war die Glühbirne im Deckenlicht kaputt.
Dass Wolfi erfolglos ist, bezieht sich in dieser Form auf die Suche nach dem Lichtschalter, und da er den nicht findet, ergibt die Vermutung einer kaputten Glühbirne nur wenig Sinn.
Ich bin mir sicher, du wolltest ihn den Schalter finden lassen, also würde ich den Satz umschreiben.

Und dann muss die Oma auch noch sterben und das Haus geräumt werden ... Das ging mir sehr nahe.

Ich habe die Geschichte gerne gelesen, Wieselmaus, da es dir ganz wunderbar gelungen ist, aus der Sicht eines Kindes zu erzählen. Ich fand das total authentisch, fast schon rührend, wie sie die Menschen und die Geschehnisse um sich herum wahrnimmt. Auch die Dialoge sind dir gut gelungen, die wirken sehr stimmig und lebensecht.

Liebe Grüße,
JackOve

 

Lieber JackOve,

Omas, habe ich gelesen, werden heutzutage von ihren Enkeln sehr geliebt. Das kann ich als Oma nur bestätigen.;)

Früher waren sie oft noch Respektspersonen, als der "Kochlöffel", mit dem Oma Amalie scherzhaft droht, schon auch mal erzieherisch eingesetzt wurde.

Ja, früher war "dürfen", bzw. "nicht dürfen" stark reglementiert bis ins Erwachsenenalter und länger.

Die Textstellen, die dich ins Stolpern gebracht haben, sind genau die, welche mir selber nicht so recht gefallen.

Von wegen 'fleißiger' Gastarbeiter ...

Der Satz ist zwar wörtliche Rede, aber es ist an dieser Stelle nicht wichtig, ob Onkel Willem korrekt spricht oder nicht. Ich denke, sein Charakter klebt nicht an der falschen Grammatik. Lieber hab ich nochmals das Zitat im Zitat verstärkt.

Mia kam ziemlich erschöpft zurück, ohne das kleinste Mitbringsel für uns ins Gepäck ...

Grammatikalisch wäre das Komma nicht nötig, aber ich finde auch, so kann man dem Kind beim Denken besser folgen.

Wolfi fand den Schalter an der Wand. Aber es gab kein Licht. Wahrscheinlich ...


Lieber JackOve, ich danke dir für deine Begleitung in vergangene Zeiten. Manches hat sich ja auch nicht geändert ...


Liebe Grüße
wieselmaus

 

Liebe wieselmaus,

wie schön wieder einmal mit dir einen Abstecher in die Vergangenheit zu machen. Du bringst mir aus kindlicher Sicht ein Stück unserer Kultur nahe, die mir fremd ist.

Mama hatte kürzlich erwähnt, dass Onkel Willem ihr eine Reise nach Holland finanziert habe, deren Zweck uns Kindern verborgen blieb. Mia kam ziemlich erschöpft zurück, ohne das kleinste Mitbringsel für uns im Gepäck, obwohl wir ihre Lieblinge waren.

Es ist reizend, die Kinder die geheimnisvolle Welt der Erwachsenen erforschen und erzählen zu lassen. Hinzu kommt Lokalkolorit und Familiengeklüngel.

Ich wünschte, du würdest eines Tages eine Art Saga verfassen, in die ich eintauchen und für eine Weile verschwinden könnte, ;) Die Charaktere kannst du ja auch in diesem Format wunderbar zeichnen - nicht auszudenken, hättest du mehr Raum dafür. :)

Vielen Dank für diese Kurzreise und lieber Gruß, Kanji

 

Hallo Wieselmaus,

am Ende hätte ich immer weiter lesen können, ich mochte die vielen Details und die kindliche Perspektive, wo die Neugierde vorherrscht und eine Naivität, die (auch mich als Leserin) weitgehend vor den traurigen Ereignissen schützt, die in der Familie verborgen sind. Ein tolles Bild für den Umgang der Nachkriegsgeneration mit den Traumen der Vergangenheit:

Ordnung ist das halbe Leben, sonst besteht Lebensgefahr.

Und dahinter Chaos und Verwesung. Du hast dem "Monster", welches doch in den meisten Familien schlummert, ein eindrucksvolles Gesicht gegeben.

Wolfi zog vorsichtig am Griff, es quietschte, und schon fing das Monster an, bedenklich zu wackeln. Die Stehlampe schwankte wie ein erhobener Zeigefinger hin und her, und ich verstand. Das Monster wollte in Ruhe gelassen werden. Das kapierte nun auch Wolfi.

Sehr schön!

Dass die Kinder es dann doch nicht in Ruhe lassen, sondern dieses Plakat basteln, bringt sie in den einzigen Konflikt, der wirklich sie selbst betrifft. Es ist nicht mehr nur kindliches Spiel.

Da streifte mich ein erster Anflug von schlechtem Gewissen. Hatten wir durch das Poster ein Familiengeheimnis verraten?

Ich fand es überhaupt spannend, zu lesen, wie die Ereignisse die verschiedenen Beziehungen in der Familie prägten, die von Mia zu ihrem großen Bruder, der die Fahrt nach Holland bezahlt hat und sich einiges rausnehmen darf, die zwischen Mia und der Großmutter, die ein Schicksal teilen, die zwischen den beiden Kindern, es erscheint mir alles völlig stimmig.


Beim ersten Lesen war ich zu Beginn durch eine Kleinigkeit etwas abgeschreckt:

Sonntags, nach dem Hochamt, versammelten wir uns zu einem kurzen Familientreffen in Omas großer, altmodischer Wohnküche.

"Altmodisch" ist so ein, hm, altmodisches Wort. Im weiteren Verlauf finde ich deinen Stil ganz wunderbar, aber vielleicht würde es mir den Weg etwas ebnen, wenn es nur hieße:

"Sonntags, nach dem Hochamt, versammelten wir uns zu einem kurzen Familientreffen in Omas Wohnküche."

Und "Omas Wohnküche" stellt man sich sowieso groß und altmodisch vor. Das ist so doppelt gemoppelt.

Ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen, Wieselmaus!

Liebe Grüße von Chutney

 

Liebe Kanji,

ich freu mich so, dass du wieder da bist. Und das geht nicht nur mir so.
Und ganz bestimmt nicht deswegen, weil du mir wieder einen so schönen Kommentar geschrieben hast. Ich weiß ja, dass du mir Familiengeschichten zutraust. Und ich weiß auch, welch umfangreichen Einblick du hast in die Hintergründe meiner Erzählungen. Bea Milana meint , es handle sich gar nicht mehr um Kurzgeschichten, und auch Peeperkorn glaubt, dass die Fülle meiner Personen für längere Texte ausreichen würde.

Ehrlich, mir kommt das gar nicht so vor. Sie sind halt miteineinander verwoben, und es ist einfach wahr: Ich habe den Familienclan im Fokus, aus dem der/die eine oder andere von Zeit zu Zeit deutlicher hervortritt. Ob ich das einmal alles im Zusammenhang darstellen werde, ist eher unwahrscheinlich. Das würde wahrscheinlich unvollendet bleiben.

Aber dennoch freut es mich wahnsinnig, wenn ein Leser wie der kleine Häwwelmann schreit: Mehr ..., mehr ... Ja, die Fahrten durch Zeit und Raum können spannend sein.

Ich danke dir sehr. Und schreib auch bald wieder was, du weißt schon.

Herzliche Grüße


Liebe Chutney

Auch dir danke ich für deinen Kommentar. Es gilt, was ich schon bei Kanji geschrieben habe. Wunderbar, wenn Leser am liebsten weiterlesen möchten. Und sehr schmeichelhaft, wenn du das "Monster" gar als Symbol für Vergangensheitbewältigung (Traumen der Vergangenheit) nimmst. Vielen Dank!

Zur Doppelung "groß und altmodisch". Das altmodisch möchte ich ungern streichen. Es ist die Sicht von Anni. Denn die wohnt mit ihrer Familie in einem Haus, wo es nur noch kleine Küchen gibt, dafür aber einen Gasherd, also 'modern'.
Omas Küche hat für die Kinder eben auch schon Nostalgisches. Deswegen besuchen sie die Oma so schön regelmäßig.

Ich freue mich, dass du dir sofort das Altmodische an Omas Küche vorstellen kannst. In meinem früheren Wohnort gab es ein Lokal "Omas Küche", sehr beliebt bei Grünen und Studenten;).

Herzliche Grüße
wieselmaus

 

Liebe wieselmaus,

deine Geschichte ist liebevoll erzählt. Die Sprache klingt der eines Kindes, das diese Geschichte erzählt, angemessen. Artig, naiv, frech, da ist von allem etwas dabei.

Bei diesem Satz hier bin ich kurz gestolpert: Wenn was ist, könnt ihr zu Brenneisens unten gehen. Ich verstehe, was du sagen willst, aber für mein Gefühl fehlt da etwas. Entweder: "..., könnt ihr zu Brenneisens hinunter gehen." oder aber: "..., könnt ihr zu Brenneisens nach unten gehen."

Wenn ich den Hinweis richtig gedeutet habe, dann hat Mia eine Abtreibung in Holland hinter sich, nachdem ihr ehemaliger Typ sich aus dem Staub gemacht hat. Da ist die Szene mit der Puppenwiege und dem Skelett darin ein toller Einfall. Nicht, weil ich Skelette in Puppenbetten toll finde, sondern weil das einfach ein subtil gespannter Bogen ist, der mir gefällt.

Omas Geheimnis verwirrt mich ein wenig. Ist Hermann eine Affäre gewesen? Oder eine unglückliche Liebe nach ihrem ersten Ehemann? Das habe ich nicht so ganz verstanden, muss ich gestehen.

Ansonsten hat mir das gut gefallen. Jede Familie hat ihre Geheimnisse und oft sind es die Kinder, die diese unterschwelligen Schwingungen zwischen allen Beteiligten am deutlichsten spüren und sie nicht verdrängen, sondern herausfinden wollen, was da eigentlich los ist.

Liebe Grüße in den Schwarzwald,
RinaWu

 

Liebe RinaWu,

ja,ja, die neugierigen Kinderchen. Ich glaube, du kennst sie auch ganz gut. Aber alles haben sie doch nicht rausgekriegt, auch wenn sie sehr nahe dran sind.

So wie du. Ob Oma eine Affaire hatte? Das auf jeden Fall. Die ältere Schwester, Annis Mutter, weiß definitiv mehr. Nicht umsonst sorgt sie bei der Entrümpelung schnell dafür, dass alles im Container verschwindet. In anderen Kommentaren habe ich gesagt, hier habe ich Spuren für die Leser gelegt. Je nach Temperament darf sich jeder seine Version zurecht kneten. Ich hoffe, dass dies in einer Kurzgeschichte erlaubt ist. Im Familienroman möchte man allerdings alle Rätsel gelöst haben.

Danke für deinen Hinweis zu Mias Rede. Ich habe sie verbessert in Richtung Umgangssprache, wie ich auch reden würde.

Und Dank für deine lobenden Worte.

Grüße nach München
wieselmaus

 
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Hallo wieselmaus,

an Arnold Schönberg und die Zwölftonmusik habe ich bei diesem Titel gedacht und mich richtig auf die Lektüre gefreut. Normalerweise lese ich fast alle Kurzgeschichten einmal rasch durch. Bei dieser kam ich jedes Mal ins Stocken und habe den Text wieder weggeklickt. Ich musste mir „Das Schönbergzimmer“ schließlich abspeichern, weil das Online-Lesen bei diesem Text einfach nicht funktionieren wollte. Vielleicht hat mich die große Familie überfordert, die mir von Anfang an Angst macht. Dann ist da die erste Person Plural mit „wir Kinder“. Es erzählt aber doch nur ein Kind und das heißt nicht „Wolfi“ (13). Ich vermute, es sind insgesamt zwei größere und dann noch die kleine „Anni“. Das Messiezimmer ist eine richtig gute Idee. Inhaltlich geht es um eine ganze Reihe wichtiger und ernsthafter Themen, vor allem aber doch um Mia und um Omas Geheimnis. Die Knöchelchen verleihen dem Ganzen einen besonderen Gruseleffekt. Für mich ist es ein bisschen viel Stoff, geeignet für mehrere einzelne Kurzgeschichten. Die Art des Erzählens finde ich wohltuend altmodisch oder auch postmodern.

Herzliche Grüße,
Bjoern

 

Hallo Bjoern Klaras,

schön, dass du auch an anderen Texten Interesse findest. Ich war etwas angesäuert, weil du nur pauschal rückgemeldet hast.

Mit A. Schönberg kann ich dir in meinem Text nur insofern dienen, als er tatsächlich in diesen Nachkriegsjahren bekannter wurde und insofern einen von mir durchaus gewollten Akzent darstellt zum nostalgischen Touch. Aber wie du ja weißt, werden Anspielungen nicht immer von allen verstanden. Zum Glück war das ja auch nur ein nebensächlicher Aspekt.

Was die Kinderzahl betrifft, hast du wahrscheinlich eine ältere Version abgespeichert. Die Verwirrung ist jetzt behoben, es sind nur zwei Kinder: Wolfi und Anni.

Die große Familie macht dir Angst? Oh je, dann bist du wohl kein Fan von Familienromanen wie "Die Buddenbrooks".

Jedenfalls vielen Dank für den Lob wegen des Messiezimmers. Ja, so kann man vordergründig dieses Zimmer betrachten, in Wirklichkeit war es ein Grabzimmer, was immer darin vergraben war, Erinnerungen, Hoffnungen, Leichen ...Da kann die Leser sich nach Herzenslust austoben.

Freundliche Grüße
wieselmaus

 
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Große Familien machen mir nur in Kurzgeschichten Angst, nicht in Romanen. Bei der Ankündigung "Mindestens zwölf Personen (...)" bekam ich einen richtigen Schreck, hatte aber auch gleich eine Idee: 12 Personen gleich 12 Töne und eine schräge Musik in Zwölftontechnik, die Musik oder auch Melodie des Lebens dieser Familie!
Bjoern

 

Hallo Bjoern Klaras,

ein netter Einfall mit den zwölf Tönen. Friedrichard hatte auch eine Assoziation, die mit den zwölf guten Feen bei Dornröschens Geburt. Ja, die Zwölf gehört jedenfalls zu den magischen Zahlen.
Im vorliegenden Fall der Story wäre auch denkbar, dass Kinder gerne übertreiben. Anni hat nur von den Familienfeiern her gedacht. Außerdem war das mal ein Handwerkerhaushalt mit Lehrlingen und Gesellen. Gerade in dieser Hinsicht hat sich ja viel geändert.
Ich selbst hab das Erlebnis bäuerliche Großfamilie (sieben erwachsene Kinder mit Anhang) genossen. Da wurde mir manchmal schwindlig und ich brauchte einen Rückzugsort für mich ganz allein.

Gruß wieselmaus

 

Liebe wieselmaus,
Hat mir im Prinzip gut gefallen, deine Familiengeschichte mit dem kleinen Geheimnis der alten Dame. Du schreibst, wie ich finde, sehr souverän, unaufgeregt, gut lesbar. Was aber leider nicht für den Anfang der Geschichte gilt. Da kamen mir zu viele Personen vor, die teilweise nicht richtig eingeführt wurden, so dass ich schnell den Überblick verloren habe. Unglücklich so ein Ärgernis gleich zu Beginn. Die Familienstruktur hat sich im weiteren Verlauf zwar noch aufgeklärt, aber es hat etwas gedauert, eventuell könntest du noch den einen oder anderen Nebensatz einbauen und so die Vielzahl an beteiligten Personen aufdröseln.
Ansonsten eine schöne Beschreibung der Alltäglichkeiten. Was wiederum für mich noch einen kleinen Kritikpunkt darstellt. Ich vermisse ein wenig einen wirklichen "Aufhänger". Die Sache mit den Briefen zum Beispiel kam mir zu sehr am Rand vor, da hättest du vielleicht noch etwas ausholen können, zum Beispiel hätte das Mädchen die Oma zu ihren Lebzeiten darauf ansprechen können, dann hätte ich mehr über das Leid der alten Frau, über ihr Leben erfahren. Aber so erscheint es mir kaum mehr als eine Randnotiz, was ich persönlich schade finde (aber von dir wahrscheinlich so gewollt war?).

Danke für die Geschichte und beste Grüße,
Fraser

 

Hallo Wieselmaus!

Ich sehe das ähnlich wie Peeperkorn, Fraser und Maria: Der Geschichte fehlt es an literarischer Gestaltung und Gewichtung, sie sieht mir zu sehr dem wirklichen Leben ähnlich, bei dem viele Dinge gleichzeitig geschehen, ohne dass man weiß, wie die Zusammenhänge sind, was wichtig ist - es plätschert so dahin. Zu viele Personen und zu viele Themen auf einmal - so kann die Geschichte keinen Sog in irgendeine Richtung entwickeln. Und Maria hat Recht, du verschenkst den Spannungshöhepunkt, als die Kinder endlich in das Zimmer gelangen.

Du setzt Spannungsmomente in die Geschichte, die nie oder nur schwach aufgelöst werden - die unglückliche Liebe Mias, die Briefe, bei denen man nie erfährt, worum es eigentlich ging, das Katzenskelett in der Wiege. Ja, ok, nachdem ich in einer Antwort von dir gelesen hab, dass es irgendwie um Abtreibung usw. geht - dann hat Mia wahrscheinlich auch abgetrieben und musste deswegen nach Holland fahren, d.h. die Geschichte wiederholt sich. Aber das heißt auch, dass die Geschichte hier, wenn ich mich recht erinnere, vor der Fristenlösung spielen müsste (falls das in Deutschland auch so hieß), also so in den frühen 70ern.

Ich würde die Geschichte personell entschlacken, historisch deutlicher verorten, ein zentrales Thema nehmen, zum Beispiel die Abtreibung und das einerseits klarer und andererseits tiefergehend behandeln.

Gruß
Andrea

 

Liebe maria.meerhaba,

wenn ich nur deinen letzten Satz in Erinnerung behielte, könnte ich mich jetzt zurücklehnen und mich in deinem Wohlwollen sonnen. Aber du hast ja auch Kritisches geäußert und das möchte nicht einfach übergehen.

Die Länge. Wenn man wie ich den Familienclan im Fokus hat, so kommt man nicht umhin, das Beziehungsgeflecht zwischen den Mitgliedern zu zeigen. Ich habe bei der vorliegenden Geschichte nur die Aspekte aufgenommen, die mir im Hinblick auf das Familiengeheimnis bedeutsam erscheinen, und sie miteinander verknüpft. Man muss, fürchte ich, meine Story mit der Pinzette lesen, aber die Elemente sind da und können entdeckt werden.

Du möchtest eine Erklärung von mir zum Familiengeheimnis. Ich biete dir jetzt meine Lieblingsversion an. Es ist aber nicht die einzige.
Die Oma hatte tatsächlich eine Totgeburt, die nach der damaligen Rechtslage als Sondermüll entsorgt wurde. Die Katzenleiche im Puppenwagen war ein Ausdruck der Trauer. Da es sich um ein Kind aus Omas Affaire mit Hermann, dem Briefeschreiber, handelt, musste das stellvertretende "Grab" getarnt werden. So entstand das Schönbergmonster. Diesen Aspekt konnten die Kinder natürlich nicht herausfinden, wohl aber die ältere Schwester, Annis Mutter, die ja nicht umsonst schleunigst alles in den Container befördert.

Oma und Mia verbindet ein vergleichbares Schicksal, nämlich außerhalb der Ehe schwanger geworden zu sein. Vielleicht kann man sich das heute nicht mehr so richtig als Problem vorstellen. barnhelm hat dazu eine ergreifende Geschichte geschrieben.

Zum Thema Spannung. Ich verstehe deine Ungeduld mit meiner langsamen Enthüllungstechnik. Das hat weniger mit "Dummheit" zu tun als mit Temperament. Deine Prots sind explosive Geschöpfe, Gefühlsakrobaten, immer unter Strom. Mir imponiert das, weil es auf Grund deiner sprachlichen Präsenz sehr glaubhaft ist.
So kann ich aber nicht schreiben. Ich habe jetzt öfter hier das Prädikat "unaufgeregt" zugeteilt bekommen. Für manche heißt das langatmig, langweilig, tempoarm. Andere wiederum empfinden diesen Stil als subtil, er kommt sozusagen auf leisen Pfoten daher. Aber dann kommt eben doch noch eine Katze angeschlichen;) Ich kann ganz gut damit leben.

Liebe Maria, wie immer habe ich mit großem Vergnügen deinen Kommentar gelesen. Es freut mich, dass wir im Gespräch bleiben.

Herzliche Grüße
wieselmaus
,

 

Hallo Andrea H.,

Der Geschichte fehlt es an literarischer Gestaltung und Gewichtung ...

urteilst du und berufst dich dabei auf Peeperkorn, maria.meerhaba und Fraser. Also das konnte ich so bei keinem der Genannten herauslesen. Vielleicht habe ich ja eine altersbedingte Wahrnehmungsstörung. Falls du die Thematik "Alltag" trivial findest, so nehme ich das hin. Womöglich ist ja das ganze Leben trivial.
Entschlacken möchte ich nicht unbedingt, die Personen sind eng untereinander verknüpft. Ein aufmerksamer Leser kann die Geschichte auch sehr gut historisch verorten, da gibt es einige Hinweise.
Was die Spannung angeht, so verweise ich auf den zweiten Teil von Marias Kommentar.

Meine Geschichte muss nicht jedem gefallen. Über handwerkliche Fehler bin ich gern bereit zu diskutieren.

Freundliche Grüße
wieselmaus

 

Hallo Wieselmaus, eine flüssig geschriebene detailreiche Geschichte aus Kinderperspektive mit all den Betrachtungen der verschwiegenen Geheimnisse der Erwachsenen vor den Kindern (Mia Holland). Der Stil erinnert nur noch wage an Deine frühere Erzählweise der mittleren Frau - wird aber nicht austauschbar, hat also noch etwas wieselmaus an sich. Mich hat die Geschichte "mitgenommen" im Erzählfluss - doch so richtig hinter das Geheimnis des Schönbergzimmers lässt Du uns Leser trotz aller Details und Einzelfakten doch nicht blicken - und das Skelett einer Katze im Kinderwagen ist angesichts leerer Joghurtbecher und eines Berges doch kein Schlüssel, dies Geheimnis zu lüften. Die Vergänglichkeit auch solcher Geheimnisse landet im Container - Realität nimmt die Geheimnisse mit zum Abfall.
Dank Dir Wieselmaus!

 

Liebe wieselmaus,

ich muss zugeben, dass ich wegen den vielen Figuren am Start nur schwer in die Geschichte eintauchen konnte.

Mindestens zwölf Personen konnten am Tisch Platz finden. Heute waren es nur acht. Unser einziger Cousin studierte seit einiger Zeit in Berlin. Zur Feier des Tages war weiß gedeckt und Mia hatte das gute Geschirr mit dem Goldrand aufgelegt. …“
Puh … Da frage ich mich, ob da jetzt vier Leute fehlen oder warum erwähnt wird, dass es ein Zwölfer-Tisch ist ...
Der Satz mit dem Cousin wirkt hier irgendwie deplatziert.
Danach haben mehrere Personen ihren Auftritt, aber warum die Oma, die als allererstes erwähnt wird, erst so spät?

Im Winter dampfte Nudelsuppe mit Rindfleisch und Schnittlauch in der Terrine mit den Löwenkopfgriffen, im Sommer löffelten wir Gazpacho, eine kalte Gemüsesuppe, deren Rezept für meinen Bruder und mich ebenso geheimnisvoll blieb wie ihr Erfinder. Auch gab es französisches Stangenbrot,
Mir werden im zweiten Absatz zu viele Gerichte aufgeführt.
Dann weiß ich nicht, warum hier Winter und Sommer erwähnt werden müssen.
Was hat das mit dem Erfinder auf sich?

Für mich stoppt dieses ganze Ausschweifen die Handlung, die ja noch gar nicht angefangen hat.
Siehe es mir bitte nach. Ich bin generell kein großer Fan solcher Art von Familiengeschichten. Vielleicht kann ich auch deswegen nicht so gut in die Welt hier eintauchen.

Auch Mama protestierte, während unser Vater wortlos grinste und schnell noch einmal seinen Teller füllte.
Also vermute ich mal, dass die Erzählerin ein Mädchen ist und mit „wir“ immer sie und ihr Bruder gemeint sind.
Finde es ein wenig anstrengend, dass man sich das selber zusammenreimen muss. Warum wird das nicht direkt am Anfang gesagt?
Erst viel später wird sie Anni genannt. Wiederum viel später wird Wolfis Alter verraten.
Finde ich nicht elegant gelöst. :Pfeif:

Das 'Schönbergzimmer' war ein gefangener Raum, man konnte ihn nur von der Küche aus betreten. Er war immer abgeschlossen, und Oma trug den Schlüssel ständig in der Kittelschürze, sogar Mia musste darum bitten.
Jetzt kommt Spannung. Ab hier wird es (für mich) richtig interessant. Das „Vorgeplänkel" mit Cousin, Sommer, Winter, Suppe hier, Gazpacho war nicht mein Fall.

Es roch muffig, obwohl ein Fensterflügel offenstand. Vor uns türmte sich ein Berg auf bis kurz unter die Zimmerdecke.
Was für ein Berg denn? Wäscheberg, Bücherberg …?

betrachteten den Berg, ein wahres Monster. Es erhob sich über alten Kästen, Schränken und Matratzen. Über diesem Sockel stapelten sich Kartons mit alten Zeitungen, Katalogen, ausrangiertem Küchengerät in schrägen Türmen. Auch an den Wänden entlang kletterten Schachteln voll Joghurtbechern und prallen Plastiktüten in die Höhe.
Ah, Messie! :)

Das Monster wollte in Ruhe gelassen werden. Das kapierte nun auch Wolfi.
Sehr schön!

Es waren aber Briefmarken der Bundesrepublik Deutschland darauf.
Sagt man da so? Ich hätte jetzt vermutet „Briefmarken der Deutschen Bundespost“ o.ä.

„Meine allerliebste Amalie, die Zeiten sind nicht günstig für uns. Anders, als ich gehofft habe, kann ich mein Versprechen nicht halten ...“
niemand hat Oma so gut gekannt wie ich und ich weiß, was sie durchgemacht hat. Bitte, erzähl es nicht weiter.“
Und jetzt habe ich ein Geheimnis vor Wolfi.
Ich stehe hier auf dem Schlauch. Ich finde, da könnten ruhig etwas mehr Andeutungen /Infos rein.

Das Messiethema hätte man ruhig etwas ausbauen können. So fällt das leider nur unter „sonstiges“, was keinen in der Familie so richtig zu interessieren scheint.
Die tote Katze kam überraschend. Die Oma hat auf mich gar nicht so einen verwirrten Eindruck gemacht. :D

Liebe wieselmaus, bis auf den Anfang finde ich die Geschichte schön.
Einige Namen/Personen und Infos/Beschreibungen könnte man rausnehmen/kürzen.
Anni und Wolfi sollten m.E. besser und vor allem eindeutiger eingeführt werden. Den Teil vom Erkunden des Zimmers bis zum Ende finde ich richtig gut.
Sorry, dass ich so auf den Anfang rumgeschimpft habe ... :Pfeif:

Danke für deine Geschichte.

Wünsche dir einen schönen Tag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Auhan,

schön, dich wieder einmal im Forum anzutreffen. Und schön, dass du in meiner Geschichte noch etwas "alte wieselmaus" wiedergefunden hast.

Hier gehen die Erwartungen über das Familiengeheimnis in alle möglichen Richtungen. Die Kinder jedenfalls haben nur die äußere Matroschka erkennen können, natürlich.
Die innere, das Püppchen in der Puppe, liegt als Katzenskelett ganz unten im Monster, stellvertretend für die (uneheliche) Totgeburt der Oma. Dieses Geheimnis war nur Annis Mutter, der älteren Schwester Mias, bekannt. Sie hat es deshalb sehr eilig, alles in den Container zu befördern.

Das ist meine Lieblingsinterpretation. Ich habe sie auf meine Antwort an maria.meerhaba noch genauer skizziert.

Aber - und das meine ich wirklich - es lassen sich auch andere "Lösungen" herauslesen. Etwa die, dass Oma doch Säuglingsknöchelchen verborgen hat, aus einer Sturzgeburt oder so. Stiegenschicksal halt, im Hinterkopf hatte ich auch Brechts "Marie Farrar".

Die Messiegeschichte sollte eher als Camouflage dienen. Ich denke auch, dass Messie als Krankheit erst in den letzten Jahren ins Blickfeld gerückt ist.

Danke für deine wohlwollende Bewertung und herzliche Grüße

wieselmaus

Lieber GoMusic,

der Anfang, ja der Anfang! Da hast du mit mir so deine Schwierigkeiten. Weil du aber nicht der einzige bist, habe ich jetzt mal verändert in der Hoffnung, dass der Einstieg damit leichter wird. Ich habe halt vor allem die Perspektive von Anni retten wollen, die Reihenfolge ihrer Wahrnehmung, die nicht unbedingt sachlogisch ist. Wie du ja auch betonst, dass sich die Nebel allmählich gelichtet haben.

Jetzt der Reihe nach:

...zu viele Gerichte ...

Hä? Zweimal Suppe mit Brot ist zu viel? Jetzt habe ich mir solche Mühe gegeben mit "show":confused:

... warum Winter und Sommer erwähnt werden müssen

FAMILIENTRADITION!!

Gazpacho, Erfinder

Gazpacho ist eine spanischer Suppe und Fausto ist derjenige, der sie in der Familie eingeführt hat, Ja Fausto, der Lump aus Teneriffa ...

Messie

Dazu habe ich zu Auhan, aber auch in früheren Antworten einiges gesagt. Nun, wenn jemand den Text so lesen möchte, ich habe nichts dagegen. Hauptsache, der Text verleitet überhaupt zum Weitergrübeln.

Ich stehe hier auf dem Schlauch.

Familienclans sind hochkomplexe Gebilde. Ich weiß gar nicht, ob sie für Kurzgeschichten tauglich sind. Immerhin freut es mich sehr, dass du zu guter Letzt doch ein wenig Spaß hattest. Maria ging's ganz ähnlich.

Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Klingen kreuzen mit dir macht Spaß.

wieselmaus

 

Liebe wieselmaus,

der Anfang ist m.E. nun viel besser. :thumbsup:

Gazpacho ist eine spanischer Suppe und Fausto ist derjenige, der sie in der Familie eingeführt hat, Ja Fausto, der Lump aus Teneriffa ...
Okay, das bringt die Geschichte jetzt nicht unbedingt weiter oder charakterisiert Anni besser, aber ich sehe das, sowie Sommer, Winter und die Gerichte, jetzt mal einfach als einen gemütlichen warmen Einstieg für die Geschichte. :)

Klingen kreuzen mit dir macht Spaß.
Danke, dito.
Aber immer nur mit offenem Visier! ;)

Schönen Tag noch.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Liebe wieselmaus,

so, jetzt aber. Deine Geschichte hat zwar schon viele Kommentare abbekommen, viel Neues werde ich wahrscheinlich nicht mehr beitragen können. Aber ich stehe in deiner Schuld und werde es deswegen so gut wie möglich versuchen.

Erst einmal kommt aber Altes: Ich schließe mich den vielen Stimmen an, denen die Geschichte gefallen hat. In beschaulichem Ton stilsicher erzählt liest sie sich angenehm, und vielleicht hätte ich den gemächlichen Gang trotzdem langweilig finden können, wenn nicht früh die unglückliche Mia aufträte, die so einen schönen Kontrast gibt und die Gemütlichkeit verdächtig macht. Das wirkt gut zusammen, finde ich.

Sprachlich kann ich nichts kritisieren - obwohl, nein, das kann nicht sein, irgendwas gibt es immer ;)

Diesen ganzen langen Beginn finde ich aber sehr hübsch.

Die erste Kleinigkeit - nicht sprachlich, sondern inhaltlich - fällt mir hier auf:

Tante Wally knallte den halbvollen Löffel auf den Tisch, wo sich sofort ein braunroter Fleck bildete.
Diese Reaktion erscheint mir überzogen. Zum einen hat Oma ja nicht gesagt, dass alle anderen schlecht kochen, zum andern hört Tante Wally das sicher nicht zum ersten Mal, und auch wenn es ihr nicht gefällt, dürfte sie sich daran gewöhnt haben…

Will jemand einen Schnaps oder lieber Tee?“
„oder lieber Tee“ würde ich mir wegwünschen. Nicht unmöglich, dass die Oma das so sagt, aber irgendwie klingt das trotzdem zu ausgedacht, finde ich, etwas blutleer.

„Auf den Schönberg?“, fragte ich dazwischen.
Aber das wissen die Enkel doch bestimmt.


Das 'Schönbergzimmer' war ein gefangener Raum,
Klingt gut. Sagt man das so? Falls nicht ist es eine schöne Erfindung.


Nachdem Onkel Willem den Raum für das schönste Zimmer hielt, war klar, dass mein Bruder und ich ein Geheimnis witterten.
Die Ursache für die Witterung leuchtet mir nicht ganz ein. Ist es nicht geheimnisvoller, dass die Oma den Schlüssel immer in der Schürzentasche hat und ihn keiner haben darf?

„Alte Leute sind halt so, vielleicht hängen Erinnerungen daran“,
Könnte evtl. sogar etwas besserwisserischer, ohne „vielleicht“?

so dass jetzt die geballte Botschaft zu entziffern war: Ordnung ist das halbe Leben, sonst besteht Lebensgefahr.
Lustig, und mir gefällt dabei auch, wie der Spruch die Unordnung hinter der Tür verleugnet. Den Spruch kennt der Leser zwar schon, aber erst jetzt fällt mir das auf.

Wie die Oma stirbt, wie sei die Veränderungen in die Wege leiten und wie sich das Schönberzimmer zunächst als ein ganz normales Zimmer prösentiert, das man ausmachen kann und in das man Licht und Luft hereinlassen kann - das gefällt mir alles ganz gut.
Die merkwürdigen Entdeckungen auch noch.

Aber dann finde ich die Gestaltung zwischendurch ein bisschen flüchtig. Dieses Katzenskelett… Eigentlich ja nicht schlecht, die Knochen, auch dass man nicht weiß, was es damit auf sich hat. Aber erst wird das Skelett entdeckt und dann erfahren wir, dass Mia schon zuvor allerlei kleine Knochen gefunden hat? Das überzeugt mich dramaturgisch nicht ganz, ich frage mich da einfach, warum ich nicht erzählt bekommen habe, dass Mia schon längst allerlei Knöchelchen gefunden hat.
Übrigens habe ich auch gewisse Zweifel an dem Katzenskelett selbst: das Fell müsste doch übrig geblieben sein, oder nicht? Ich weiß zwar nicht, wie lange so etwas braucht, aber wenn man ein Tierfell im Wohnzimmer liegen hat, löst sich das doch auch nicht auf…
Trotzdem: die leicht gruselige Sache mit den Knochen finde ich im Prinzip schon gut.

Und jetzt habe ich ein Geheimnis vor Wolfi.[/QUOTE]
Das kann sie doch eh nicht für sich behalten :D

So viel von mir. Du siehst, ich habe mir Mühe gegeben, doch noch etwas zum Mosern aufzuspüren ;)

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

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