Was ist neu

Das schönste deutsche Wort

Profit,

ein Wort ohne klanglosen Vokal.

Den Medien – in diesem Falle dem Videotext der ARD – sind in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen der Energiebranche (schon das ein wunderschöner Begriff) drei herzallerliebste Wörter gelungen, welche sowohl klangvoll als auch bedeutsam sind. Nach der Meldung hat ein

Windenergiebetreiber ein
treibhausgasfreies
Hybridkraftwerk

eröffnet – wie,
sollte nun der Wind nicht mehr wehen, wie und wo er wollte?
Kurz: eine Meldung voller Überheblichkeit und Überschätzung der Macht des Kapitals, das ja gerne vorgaukelt, alles wäre machbar. Und so firmiert das Unternehmen auch und ist wenigstens da ehrlich:

- Enertrag!, - wobei ich nicht weiß, ob die erste, zwote oder dritte Silbe zu betonen wäre.

 

Wörterhitparade (nach Spiegel):

Wort des Jahres ...................Unwort des Jahres

1971: Aufmüpfig
1977: Szene
1978: Konspirative Wohnung
1979: Holocaust
1980: Rasterfahndung
1981: Nulllösung
1982: Ellenbogengesellschaft
1983: Heißer Herbst
1984: Umweltauto
1985: Glykol
1986: Tschernobyl
1987: Aids / Kondom
1988: Gesundheitsreform
1989: Reisefreiheit
1990: Die neuen Bundesländer
1991: Besserwessi ...................1991: Ausländerfrei
1992: Politikverdrossenheit .......1992: Ethnische Säuberung
1993: Sozialabbau ....................1993: Überfremdung
1994: Superwahljahr ................1994: Peanuts
1995: Multimedia .....................1995: Diätenanpassung
1996: Sparpaket ......................1996: Rentnerschwemme
1997: Reformstau ....................1997: Wohlstandsmüll
1998: Rot-Grün ........................1998: sozialverträgliches Frühableben
1999: Millennium .......................1999: Kollateralschaden
2000: Schwarzgeldaffäre ...........2000: National befreite Zone
2001: Der 11. September ..........2001: Gotteskrieger
2002: Teuro ..............................2002: Ich-AG
2003: Das alte Europa ...............2003: Tätervolk
2004: Hartz IV ..........................2004: Humankapital
2005: Bundeskanzlerin ..............2005: Entlassungsproduktivität
2006: Fanmeile .........................2006: Freiwillige Ausreise
2007: Klimakatastrophe .............2007: Herdprämie
2008: Finanzkrise ......................2008: Notleidende Banken
2009: Abwrackprämie ................2009: betriebsratsverseucht
2010: Wutbürger .......................2010: Alternativlos[/arial]

 

Gerade gelesen in einem Interview der SZ mit Gerhard Polt:

Herumschildkröteln

Einfach wunderbar. Umschreibt vermeintliches Nichtstun.

 

Ich finde "doch" am Tollsten.
Das kannst du nicht.
Doch!
Wäre ein lustiger Wahslogan. Einfach nur: Doch. So analog zu "Yes we can".
Gibt's "doch" in anderen Sprachen? Also auf Englisch geht das nicht mit nur einem Wort.

 

Auf Ungarisch "de". Länger (und energischer von der Bedeutung her) geht auch "dehogyisnem" (wörtlich "aber wie auch nicht").

 

Woltochinon schrieb:
Wahrheitsliebe
Das Wort ist wahrlich schön, gefällt mir sehr gut.
Da werde ich dem Anwendungsmangel bald einmal entgegenwirken.

Ich finde schön: Seelenstrip.

 
Zuletzt bearbeitet:

Schöne Sache - da findet man so einiges, was einen inspirieren kann. Hier was von meiner Seite:

Lichtgarbe

Ist aus irgendeinem Grund nicht im Duden verzeichnet, dafür aber im Wörterbuch von Brockhaus, das erstaunlicherweise in Zusammenarbeit mit der Dudenredaktion bearbeitet wird.​
Trunkenbolde
Immer wieder gerne von mir verwendet, um abwertend oder auch scherzhaft von übertreibenden Partygesellen zu sprechen.​
Dazu auch:
Triebtäter
Für all diejenigen, die ihr Verlangen nicht im Zaum halten können.​
Innewohnen
Schön zu lesen.​
Lichtermeer
Wunderbar in der Bindung "allnächtliches Lichtermeer".​
Weitere Favoriten sind Wörter als Kollektvium:
Gebälk, Gestühl, Gejohle, Geäst usw.
Man webte Lichterketten in das Gebälk ein; tschilpende Vögel im Geäst - einfach nur wohlklingend.​
Mir könnte sicherlich noch mehr einfallen.

 

Das Wort geht mir nicht mehr aus dem Kopf und löst psychosomatische Ekelgefühle bei mir aus:

Blut-Hirn-Schranke


(Ich hab den Thread für das hässlichste Wort nicht gefunden).

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich bewundere in einem sozialwissenschaftlichen Werk die

Kohortenfertiltät

da schwingt noch die cohortes vigilum und die c. praetoria (Erstgenannte sind Feuerwehr und Nachtwächter, Letzgenannte ist die Schutztruppe des Imperators) und überhaupt die Truppeneinheit, denn die Legion umfasste mal zehn Kohorten.

Waren die besonders furchtbar und wohl eher doch fruchtbar,
so findet o. g. Begriff (!) aus der offiziellen Bundesstatistik sich auch in der ebenso hübschen wie trefflichen

Fruchtbarkeitsziffer,
d. i. die Zahl der Lebendgeborenen auf 1.000 gebärfähige Weibchen im Alter von 15 bis 45 Jahren, wieder und schon erkennen wir in beiden Begriffen die Begründung, das ebenso formschöne

Rentenalter

heruafzusetzen, denn seit 1970 galt die

Geburtenhäufigkeit

mit 1,4 Geburten je Frau an ihrem Tiefpunkt, was die Chance der

privaten Alterssicherung

erhöhte und politische Handlanger in Riester und Rürup fand und im Flachsinn der

Riesterrente & im

Rürupsirup

mündete, die weniger die Rente der Einzahlenden als die Kassen der Privaten Versicherungswirtschaft füllt, auf dass sie getrost moderne

Metahysik im Derivathandel - neuerdings incl. Wetten auf den Todesfall mit Segen eines Sense- & Ackermannes nebst dem Underlying

als Basiswert betreiben können.

Tatsächlich liegt die durchschnittliche Geburtenzahl bei mindestens 1,6 dass der potenzielle Spätverrrentete sich die Augen reibt und fragt, wat nu', SchröderriesterrürupvanderLeyenSchröderMerkel usw.

Ein Satz von Pelzig & Priol letzte Woche (weiß nicht mehr, wer's gesagt hat), er wolle keine Riesterrente, sondern die Rente vom Riester.

Fruchtbarkeitsziffer, die Zahl der Lebendgeborenen auf 1000 gebärfähige Frauen (im Alter von 15 bis 45 Jahren).

 

Ich kreierte soeben ein neues Wort, im Hinblick auf ACTA etc.:

publizensieren

 

publizensieren
Finde ich stark!

Zensur ist **************************************
**********************************************
**********************************************
************************Scheiße!****************

 

Spannend, darin steckt der Pub genau wie die Lizenz oder die Zensur oder die Publikation.

 

Hehe, den Pub hab ich gar nicht bemerkt. Mir ging es natürlich um Publizieren + zensieren.

Habe das Wort gegooglet und das gibt es wohl noch nicht. Kann ich das dem Duden verkaufen und jedes Mal wenn es jemand benutzt, bekomme ich Geld dafür? :D ;)

 

Die gebe ich bekannt, sobald der Vertrag mit dem Duden unter Dach und Fach ist.

 

Als Hobbyethnologe interessiert mich das jetzt einfach: Bist du gebürtiger Schwabe, Tserk?

 

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