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Ivy * 1768

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14.07.2004
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Ivy * 1768

IVY * 1768​

Die Nacht zog herauf über die saftigen Hügel von Killmoore. Von der Küste wehte ein rauher Wind. Längst war es ruhig geworden in dem kleinen Lodge.

Ryan O´Leary saß auf einem Holzschemel und wärmte sich am Feuer des offenen Kamins. Hin und wieder warf er ein Stück Torf auf die Glut und beobachtete das gleichmäßige Züngeln der Flammen.
Seine Gemahlin Lauren saß, wie jeden Abend, beinahe starr am Bett ihrer Tochter Ivy. Das Mädchen hatte erst viermal den Sommer erlebt. Ihr schwaches Herz schlug leise dem baldigen Tod entgegen. Matt und nahezu leblos lag sie da. Ihr rotblondes Haar zu einem Zopf gebunden. Die grünen Augen versteckt in tiefen Höhlen und das Antlitz so bleich wie die Felsen an der Küste Irlands. Lauren hauchte dem Kind einen zärtlichen Kuss auf die blassen Lippen. So oft hatte sie flehend zu Gott gesprochen. Um das Leben ihrer Tochter gebettelt. Er erhörte sie nicht. Der Priester war vor wenigen Stunden gegangen, nachdem er das Kind gesegnet und geölt hatte.
„Du solltest Dich für Ivy freuen. Sie wird bei Gott einen Platz finden und nicht mehr leiden müssen“, hatte er zu Lauren gesagt, als er ihr die Hand zum Abschied gereicht hatte und gegangen war. Aber sie haderte mit dem Schicksal, das ihr einziges Kind rauben wollte. Bis zuletzt hatte sie Hoffnung gehabt, ihre Gebete würden erhört. Nun hatte sie keine Zeit mehr. Es musste jetzt geschehen. Noch heute Nacht. Sonst würde sie Ivy für immer verlieren.
„Halte durch, mein Kind. Schon wenn der Morgen erwacht, wird alles ein Ende haben. Vertraue mir.“
Sie nahm Ivys Haarband an sich und steckte es in die Tasche ihrer leinenen Schürze. Dann ging sie zu der Truhe aus Kiefernholz. Dort ruhten die Erinnerungen vergangener Jahre. Sie zog ein Maispüppchen heraus. Der Großvater, der vor einem Jahr gestorben war, hatte es für Ivy gemacht, als sie gerade laufen lernte. Sie nahm noch einige Gegenstände heraus, die sie sorgsam zu dem Haarband legte. Noch einen Augenblick verweilte sie vor der Truhe und Zweifel bedrückten ihre Seele. Würde sie sich je verzeihen können? Könnte ihre unendliche Liebe zu Ivy eine solche Grausamkeit zulassen? Angst schlich sich durch ihren Körper und verharrte als tiefer Schmerz in ihrem Kopf. Sie erhob sich und trat an Ivys Bett. Sie legte das Maispüppchen neben das Haupt des Kindes und ging schweren Herzens in die Gaststube neben der Schlafkammer. Bereit, alles zu tun, was man ihr aufgetragen hatte.
Rebecca, die Magd, hatte einen Kessel über das Feuer gehängt, um einen wohlschmeckenden Kräuteraufguss zu bereiten. Laurens wachsamen Augen war nicht entgangen, dass Ryan Gefallen an Rebecca fand. Sie war ein hübsches Mädchen von siebzehn Jahren. Schwarzes langes Haar reichte ihr bis auf die Hüften und zierte ihr anmutiges Haupt. Klare, braune Augen harmonierten mit ihren vollen Lippen zu einem makellosen Gesicht. Ryan war ein noch junger, stattlicher Mann. Seine blauen Augen konnten nicht ruhen, wann immer Rebecca seine Blicke erwiderte.
Fast hatte Lauren Verständnis für das Verlangen ihres Gemahls. Seit Monaten verbrachte sie Tag und Nacht am Krankenlager ihrer Tochter. Dennoch - die Eifersucht war stärker.
„Setz dich, Rebecca. Heute werde ich den Aufguss selbst brühen. Du hast genug Tagwerk erledigt.“ Verwirrt sah die Magd auf ihre Herrin, tat jedoch, was Lauren ihr aufgetragen hatte. Wie zufällig streifte sie Ryans Schulter mit einer liebevollen Geste, als sie an ihm vorbei zu einem Schemel schritt.
Die betrogene Ehefrau ging in die Vorratskammer und mischte die Kräuter für den Aufguss. Sie wickelte die duftenden Blüten in ein Stück gewebtes Leinen. Mit einem Band verknotete sie das Bündel. Vorsichtig legte sie es in einen großen Krug aus Ton und ging zurück in die Gaststube.
„Lauren, wir werden die Schafe verkaufen müssen. Niemand will mehr Speis und Trank von uns. Die Leute haben Angst, Ivys Krankheit könnte auch sie heimsuchen.“
„Hab keine Furcht, Ryan. Es wird sich alles finden. Glaube mir.“
Die Wirtin füllte zitternd den Krug mit kochendem Wasser und stellte ihn auf einen der Gasttische. Anschließend legte sie zwei Holzschalen dazu und einen hölzernen Teller mit Scones, den sie mit einem Tuch bedeckte. Sie wusste, wie sehr ihr Gemahl und seine Geliebte dieses Gebäck schätzten. Die Hoffnung auf den nächsten Morgen spiegelte sich in Laurens grünen Augen. Dann füllte sie die Schalen mit dem heißen Getränk.
„Euer Kräuteraufguss ist fertig. Ich werde noch einmal nach Ivy sehen“, sagte die schlanke Wirtin und verließ schnellen Schrittes die Stube. Ihr geflochtenes, rotes Haar schwang zu einer unhörbaren Melodie hin und her.
Sanft setzte sie sich an das Bett ihrer kleinen Tochter. Sie streichelte dem Kind immer wieder über die kalten Wangen, während ein friedvolles Lied aus ihrem Mund drang, bis Ivy die Augen geschlossen hatte und ruhig schlief. Silbern glänzte der Mond in die Kammer und Lauren trat an das winzige Fenster. Sie blickte auf die Wiese. Der Nebel wich den warmen Sonnenstrahlen und Lauren beobachtete ihren verstorbenen Vater, der mit Ivy an der Hand durch das frische Gras spazierte. Sie sah, wie Ivy glücklich das Maispüppchen von ihrem Großvater entgegennahm. Sie lauschte dem fröhlichen Lachen der beiden und spürte die Wärme, die sie umgab. Polternde Geräusche zerrissen den friedlichen Augenblick. Nur die kühle Nacht blieb zurück. Etwas Schweres fiel in der Stube nebenan zu Boden.
„Es ist an der Zeit“, dachte Lauren. „Die Kräuter zeigen ihre Wirkung." Ihre Augen funkelten vor Furcht und ihr Herz raste. Sie versuchte sich zu beruhigen. Langsam schritt sie aus der Kammer in die Gaststube. Sie sah Rebecca und Ryan auf der Erde liegen und wusste: „Nun gibt es kein Zurück mehr.“
„Lauren, hilf mir. Meine Beine. Ich kann sie nicht bewegen. Es müssen die Kräuter im Aufguss gewesen sein. Sicher waren sie verdorben.“
„Nein, Ryan. Sie waren nicht verdorben. Ihre Wirkung ist genau so, wie sie sein sollte, verzeih mir.“
Ängstlich sah Ryan zu seiner Frau auf. Noch begriff er nicht, was geschehen war, oder geschehen würde.
„Bleib ruhig. Bald ist alles vorüber. Schau auf Rebecca, wie still sie ist.“
Sein panischer Blick fiel auf die Dienerin, die reglos auf dem Holzboden lag.
„Glaub nicht, sie wäre tot. Sie kann uns hören. Auch sehen kann sie uns. Nur bewegen kann sich deine Geliebte nicht mehr. Vielleicht möchtest du ihr noch etwas sagen, bevor auch dich dieses Schicksal ereilt. Nur zu, es macht mir nichts aus. Ich weiß, dass ihr beiden schon lange nicht mehr nur Herr und Magd seid. Ich weiß, nach was du bei Rebecca gesucht hast.“
„Lauren, ich bitte dich. Was hast du uns angetan. Was verlangst du? Ist dein Zorn so groß?“
„Drei Monate sind vergangen, seit ich um deine Liebschaft weiß. Ich hatte gehofft, du würdest dich besinnen. Würdest an Ivy und mich denken. Doch dann bin ich ins Moor gegangen. Du weißt, wer dort wohnt, nicht wahr? Doriah. Sie hat mir die Kräuter für den Aufguss gegeben. Du verachtest sie. Ihr alle tut das. Ich nicht. Ich weiß um ihre Kenntnis für Kräuter und Wurzeln. Sie sieht Dinge. Wusstest du das? Deshalb bin ich zu ihr gegangen. Denn Rebecca war immer voller geworden im Gesicht und ihre Augen glänzten. Am Morgen hatte sie sich beim Wasserholen am Brunnen mehrmals erbrochen. Doriah hatte mir Recht gegeben, dass Rebecca ein Kind unter ihrem Herzen trägt. Dein Kind. Ein Knabe ist es, das solltest du noch wissen. Ryan, du ließest mir keine Wahl. Ivy wird leben und auch ich. Ich werde nicht auf den Tag warten, an dem ich eurem Glück im Wege stehe, euch lästig werde. Ich kann nicht erlauben, dass unsere Tochter stirb, während euer Kind lebt.“
Hoffnungslos sah Ryan zu seiner Frau. Immer wieder versuchte er sich zu bewegen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Auch seine Lippen wollten nun keine Worte mehr formen.
„Die Lähmung wird noch bis nach dem Morgengrauen andauern. Sicher möchtest du hören, was Doriah mir noch erzählt hat. Doch vorher muss ich euch vor den Kamin legen. Ich brauche mehr Licht, um zu tun, was nötig ist, damit Ivy leben kann.“
Lauren holte einige Schaffelle und breitete sie vor dem Kamin aus. Auf jedem der Gasttische entzündete sie eine Kerze. Dann stellte sie einen Becher und eine tönerne Flasche mit Whiskey auf den Tisch, der dem Kamin am nächsten lag. Den verbliebenen Rest des betäubenden Kräuteraufgusses füllte sie in eine der Schalen und stellte sie neben den Whiskey. Feines Pulver, das sie aus Doriahs Hand erhalten hatte, vermischte sich in den Farben des wilden Klees mit der Flüssigkeit.
Rebecca war ein zierliches Mädchen. Dennoch hing sie schwer in Laurens Armen, als sie die Magd auf die Liegestatt schleppte. Mit ihrem Gemahl hatte sie noch mehr Mühe und war erschöpft, als sie sein Haupt auf eines der Schaffelle bettete.
„Ich habe noch etwas für dich, Ryan.“
Lauren kniete sich neben ihn. Sie sah, wie seine Augen im Flackern des Kaminfeuers Bedauern und Angst ausdrückten. Entschlossen griff die junge Frau in die Tasche ihrer Schürze und zog ein blaues Fläschchen heraus. Behutsam hob sie den Kopf des Wirtes. Benetzte seine Lippen mit dem duftenden Wässerchen, das Doriah ihr überlassen hatte. Langsam sickerte Tropfen für Tropfen durch seinen halb geöffneten Mund und verschwand in seiner Kehle. Lauren hielt nicht inne, bis das Fläschchen geleert war. Dann legte sie Ryans Kopf zurück.
„Ich verlange zwei Dinge von euch. Von jedem eines. Ryan, ich wünsche mir dein Herz zurück. Du hast es mir schon einmal geschenkt. Nun aber gehört es ihr.“
Mit einer abfälligen Kopfbewegung deutete sie auf die Magd.
„Ich möchte es wieder haben. Von dir verlange ich dein Kind, Rebecca. Es hat dir ohnehin nie zugestanden. Mein Kind liegt sterbend in seiner Kammer und ohne Kind kann ich nicht sein.“
Für einen kurzen Augenblick betrachtete die nach Rache dürstende Frau das sündige Paar. Sie konnte nicht weiter in Ryans Augen blicken. Nur einen Wimpernschlag lang verspürte sie Mitleid. Es verflog so schnell wie eine diebische Elster. Ehe es ihr Vorhaben zerstören konnte, zwang Lauren sich das Unvermeidliche fortzuführen. Sie war schon zu weit gegangen, um es jetzt noch zum Wohle der beiden zu beenden. Nur Ivy war mehr bedeutend.

„Die Zeit drängt. Ich kann es nicht weiter aufschieben“, dachte Lauren und legte noch mehr Brennmaterial in den Kamin. Sogleich begannen die Flammen zu wachsen. Sie ging zu dem Tisch, auf dem der beinahe leere Krug stand. Das Bündel mit den Kräutern hob sie heraus, und öffnete es im Schein der Kerze. Sie nahm das Stück sauberes Leinen, das über dem Gebäck ruhte, und legte es vor sich auf den Tisch.
Dann zog sie einen Fetzen Rindsleder aus ihrer Schürze. Mit seltsamen Lettern hatte Doriah etwas mit Rinderblut darauf geschrieben. Sie betrachtete es und hielt es ins Licht. Lauren hatte nie gelernt zu lesen, aber sie kannte die Bedeutung der Worte. Auch glaubte sie, die Macht, die von ihnen ausging fühlen zu können. Sie rollte die Schrift zusammen und legte sie auf das Leinentuch. Dann schüttete sie die Kräuter darauf, gab etwas Baldriankraut hinzu und stand auf.
Wie in Trance ging sie hinaus in die Kammer, in der zu Zeiten großer Betriebsamkeit in dem Gasthaus normalerweise das Essen zubereitet worden war. Sie stand vor der Lade mit den Messern. Sie griff nach einem kleinen, sehr spitzen mit Holzgriff, und ging zurück zu den beiden Ehebrechern.
Sie kniete sich neben Rebecca nieder und sah auf ihren Mann.
„Du blutest aus Nase und Mund. Kannst du es fühlen, wie es hinabgleitet und das weiße Fell tränkt? Du spürst den Schmerz nicht, Ryan. Nicht wie ich ihn spüre.“ Sie suchte nach einer Antwort in seinem Gesicht, obwohl sie wusste, er würde sie ihr nicht geben können.
Dann begann sie, das Mieder und die Schürze von Rebeccas Bekleidung zu öffnen. Sie faltete auch den Rock auf und schaute auf den makellosen Leib der Magd. Ihr wurde klar, warum Ryan ihr nicht widerstehen hatte können.
Rebeccas Augen waren starr. Ein Zucken der Lider war die einzige Bewegung, die sie vermochte.
Behutsam tastete Lauren sich um den Nabel der Magd. Etwa eine Handbreite darunter setzte sie das Messer an. Ihre Hände zitterten. Zweifel keimte erneut in ihr. Glaube und Hoffnung; Wut und Hass kämpften wie wild um ihre Gedanken. Dann trat die Spitze des Messers schmatzend in den Unterleib ein. Nur wenig Blut quoll aus der Wunde. Lauren fröstelte.
„Was begonnen wird, muss auch beendet werden“, flüsterte sie und vergrößerte die Wunde. Eine dünne Haut lag vor ihr. Mit bloßen Händen zerriss sie die zarte Hülle, und gab den Blick auf das winzige Kindchen frei. Lauren fuhr erschrocken zurück. Doriah hatte ihr Anweisung gegeben, was zu tun sei. Sie hatte auch gesagt, dass der Junge noch nicht aussehen würde wie ein kleines Kind. Doch diesen Anblick hatte sie nicht erwartet.
„Noch nie habe ich in den Schoß des Lebens geblickt“, dachte Lauren entsetzt. „Aber die Lebenskraft, die in diesem Kinde wohnt, wird Ivy heilen. Nur das ist mehr wichtig.“
Sie trennte das unfertige Wesen mit einem Schnitt von seiner Lebensader, die es mit seiner Mutter verbunden hatte, und hob es aus seinem Ursprung. Lauren wiegte es in ihrer Hand.
Sie blickte auf Rebecca. „Deine Liebe zu meinem Mann wird das Leben meiner Liebe retten.“
Sie erhob sich, und bettete vorsichtig den winzigen Körper auf das Leinentuch zu Leder und Kräutern. Dann ging sie und verschloss mit Nadel und Faden die Öffnung im Bauch der bestohlenen Mutter.
Lauren kehrte zurück zu Ivy und ließ sich neben dem Bett auf ihre Knie sinken. Ihr Gesicht vergrub sie in den zitternden Händen. Salzige Tränen versickerten in der Decke des schlafenden Kindes. Sie wollte beten. Getraute sich jedoch nicht. Sie hatte Schuld auf sich geladen, war aber bereit noch mehr Schuld auf sich zu nehmen, wenn Ivy nur wieder gesund sein könnte, um draußen auf der Wiese zu laufen und zu lachen.
Die Kerzen schmolzen dahin und es würde keine Stunde mehr vergehen, bis der Morgen graute.
Ryans Körper begann zu beben. Er zuckte und wand sich am Boden wie ein hilfloser Wurm. Das war der Moment, auf den Lauren bangend gewartet hatte. Schnell eilte sie an den Kamin und warf noch mehr Torf ins Feuer. Die Flammen loderten und Lauren sah, wie sich ihr Mann in deren Licht aufbäumte. Schnell schob sie den Haken, mit dem wassergefüllten Kessel daran, direkt über das Feuer. Es musste kochen. Ryan begann zu würgen und zu husten. Lauren kniete sich hinter ihn, um seinen Kopf zu stützen.
„Alles wird gut“, flüsterte sie und strich sein Haar aus der Stirn. Blut schoss aus seinem Mund und der Nase. Die Augen traten aus ihren Höhlen und er röchelte, als würde er an der Flut ersticken. Er würgte und hustete immer heftiger, bis ein Schwall hellroten Blutes einen Klumpen aus seinem Mund platschend auf das Schaffell fallen ließ. Er atmete tief ein und sank schließlich tot in Laurens Arme.
Sie weinte. Verschwommenen Blickes nahm sie das pulsierende Ding neben ihrem leblosen Gemahl wahr. Ein letztes Mal küsste sie ihn, schloss seine Augen und legte ihn sanft zu Boden.
Sie nahm Ryans Herz auf und legte es zu den anderen Gaben. Das Wasser brodelte. Lauren schlug die Ecken des Tuches übereinander und wickelte das Haarband ihrer Tochter darum. Dann ging sie um den Leichnam und Rebecca herum auf den Kessel zu. Ein leises Zucken begann sich in den Gliedern der Magd zu regen. Lauren bemerkte es.
„Ich komme zu dir zurück und erlöse dich von deinem Leid. Du hast mein Wort.“
Dampf quoll aus dem Kessel empor und zischend spritzten ein paar Tropfen Wasser ins Feuer. Lauren hielt das Päckchen über den Kessel. Sie spürte die brennende Hitze auf ihrer Haut. Schließlich ließ sie das Bündel ins kochende Wasser gleiten. Ihre Hände waren rot und brannten wie das Feuer selbst.
Sie ging in Ivys Zimmer, goss Wasser in die Waschschüssel neben dem Bett, und wusch sich Hände und Gesicht. Während sie sich neu ankleidete, schaute sie besorgt zu ihrem Kind. Kaum hörbar atmete das kleine Mädchen. Ihr Anblick machte Lauren schmerzlich klar, dass der Tod um ihr junges Töchterchen schlich, bereit dazu, noch vor Sonnenaufgang nach ihr zu greifen. Bangend sah sie zum Fenster. Der Mond verlor seinen Glanz und begann zu sinken. Das Geräusch des kochenden Wassers ließ neue Hoffnung in ihr wachsen. „Gib mir noch etwas Zeit“, flüsterte sie dem schlafenden Kind zu. „Halte durch. Ich bitte dich. Sonst war all mein schreckliches Tun vergebens. Lass mich nicht allein.“
Der erste Schrei des Hahnes riss sie aus ihren Gedanken. Mit einer sauberen Holzschale in der Hand schöpfte sie von dem köchelnden Sud.
Voller Zuversicht eilte sie in die Schlafkammer.
Sie küsste zärtlich Ivys Gesicht. Rieb die kalten, mageren Hände, bis das Mädchen die Augen öffnete. „ Es ist schon Morgen. Ich habe dir Suppe gebracht. Du musst sie aufessen, damit du wieder zu Kräften kommst.“
Liebevoll hielt sie die Schale an den Mund ihres Töchterchens. Immer und immer wieder, bis auch der letzte Rest getrunken war. Ivy regte sich kaum und die Minuten schienen Lauren wie eine Ewigkeit. Mit einem Mal wich die wächserne Bleiche einem zarten Rosa auf Ivys Wangen. So sehr sich Lauren bemühte, die Tränen zurückzuhalten, es gelang ihr nicht. Die Angst der vergangenen Nacht wich beinahe ganz von ihr und Erleichterung erfüllte sie mit wohltuender Wärme. Das erste Mal seit Wochen sprach Ivy:
„Mutter, ich bin noch so müde." Sie streckte ihre kleine Hand nach Lauren aus, und berührte die tränennasse Wange. "Warum weinst du?“
„Weil ich so glücklich und traurig zugleich bin, kleine Ivy.“
„Warum?“, wollte das unschuldige Kind wissen.
„Du musst nicht erfahren, was mich bedrückt, aber du sollst wissen, wie glücklich mich das Strahlen deiner Augen macht.“
Sie nahm die Hand ihrer Tochter, küsste sie, und legte sie auf das Bett. Schließlich wickelte sie das Mädchen in die Decke aus grober Wolle. Ivys Gesicht und den Kopf bedeckte sie mit einem Schal. „Ruhe dich noch aus. Wir werden zu Großmutter gehen. Ich werde dich tragen. Doch schweig still und schlafe.“ Sie hob das verhüllte Kind auf ihren Arm. Sie summte leise Ivys Lieblingslied. Endlich schlief das Mädchen wieder ein.
Lauren ging hinüber zu Rebecca. Sie lag noch immer auf dem Fell, jedoch ein gutes Stück weiter oben.
„Verzeiht mir, Herrin“, bettelte das Mädchen und versuchte verzweifelt sich weiter zu bewegen.
„Es gibt nichts mehr zu verzeihen. Ich danke dir. Du hast meinem Kind das Leben geschenkt.“
„Bitte Herrin, ich flehe euch an. Schenkt auch mir das Leben. Ich werde niemanden davon erzählen, was heute Nacht geschehen ist.“
Lauren nahm die Schale restlichen Kräuteraufgusses und reichte sie Rebecca. Flüsternd, um Ivy nicht zu wecken, sprach sie: “Trink, und alles wird gut. So bleibt dir ein schmerzvoller Tod erspart.“
Hoffnung erfüllte das Antlitz des jungen Mädchens und gierig trank sie von dem Aufguss.
„Du hast etwas, was ich nie haben werde, du törichtes Kind. Im Tod liegst du neben Ryan, nicht ich. War es das, was du wolltest?“
Wütend warf Rebecca die Schale nach der Mörderin. Sie traf Lauren am Bein, und leise rollte die Holzschale unter einen der Tische.
Mit der freien Hand goss Lauren Whiskey in den Becher und trank davon. Dann kippte sie die Tonflasche um. Die hellbraune Flüssigkeit ergoss sich über den Tisch und den Holzboden. Schließlich nahm sie die Kerze vom Tisch und sah noch einmal zu Rebecca. Sie wartete ab, bis ihr stummer Blick sich verdunkelte. Schließlich schloss die Magd ihre Augen für immer und sank auf Ryans Brust.
Lauren ließ die Kerze in den Whiskey fallen. Sofort begannen die Flammen gierig davon zu trinken. Sie fraßen sich über den Tisch hinab, über den Boden auf die letzte Ruhestätte von Ryan und Rebecca zu.
Lauren legte die Hand auf Ivys Hinterkopf und ging zur Tür. Sie entfernte den Sperrbalken und warf ihn gegen die Wand aus Torfziegeln. Dann öffnete sie die Holztüre.

Der Tau glitzerte auf den Grashalmen und vor ihr lag ein neues Leben. Sie spürte, ihr Kind und sie würden endlich wieder glücklich sein können. Lauren wollte über die Wiese tanzen. Zusammen mit Ivy.

 

Ich mische mich mal dreisterweise ein:

Ursprünglich stand hier mal etwas von einem schwachen Herzen, etc.., aber dann würde die Handlung noch später im Text beginnen. Sicher könnte ich es wieder sehr schön ausbauen, aber wirkt es dann nicht erst recht zu langatmig?

Nein, die kritisierte Stelle ist ein klarer Fall von "show, don't tell". Wie übrigens auch:

Seine Gemahlin Lauren saß, wie jeden Abend, beinahe starr am Bett ihrer geliebten Tochter Ivy

Dass Lauren ihre Tochter über alles liebt, kann man schöner herausarbeiten als durch dieses etwas plumpe "geliebte Tochter" - tust du ja später auch. Ähnlich verhält es sich mit dem lustlos wirkenden "todkrank". Du musst ja nicht alle Symptome einzeln auflisten, aber eine etwas detaillierte Schilderung wäre der Atmosphäre nur zuträglich. Und so ganz nebenbei würde es auch die Morde verständlicher machen, weil der Leser Laurens Verzweiflung besser nachvollziehen kann.

 
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Hallo Kürbiselfe,

finde ich gut, dass du dich mit der Kritik auseinandersetzen kannst, das geht vielen hier nicht so.

Unnötig empfinde ich die Stelle nicht, da sie als Vorbereitung für Rebeccas "Geschenk" dient. Spüren können sie freilich nichts und zum Zuhören werden sie gezwungen. Weiter unten kann ich das vielleicht noch besser erklären.

Ja, aber wie gesagt, sie können nichts spüren und haben keine Wahl, ob sie zuhören oder nicht. Wie sie also liegen, kann eigentlich egal sein, und dass sie zuhören müssen ist dem Leser auch klar. Und ihnen und Lauren eben auch. Mir erschient das ganze wie eine Ankündigung, dass jetzt gleich eine längere Erklärung folgt (was dann ja auch passiert). Also schon unnötig, es bringt die Geschichte nicht voran. Lauren hat keinen Grund, das zu sagen.


Mir ist die Handlung von Lauren auch sehr unsympathisch, aber durch ihre Beweggründe und die Tatsache, den beiden die Lage erträglich machen zu wollen, soweit ihr dies anhand der grausamen Tat möglich ist, kann ich doch etwas Symphatie für sie fühlen.
Eben das sehe ich überhaupt nicht. Die Tat ist nicht erträglich. Sie leiden keine körperlichen Schmerzen, gut, aber sie werden bei vollem Bewusstsein aufgeschlitzt und umgebracht, sehen ohnmächtig den Tod vor Augen und erleben mit, wie ihr Kind und sie selbst sterben. Grausamer geht's ja kaum.
Ich halte diese psychische Folter für schlimmer als die physische an sich, und finde nicht, dass es auch nur irgendwie erträglicher ist. Würden sie Schmerzen empfinden, wären sie vermutlich schon lange ohnmächtig geworden. Und das sanfte Betten und die vorsichtigen Berührungen bringen ihnen überhaupt nichts, weil sie sie ja nicht fühlen können. Da ist nichts erträglich.


Wusstest Du zu diesem Zeipunkt tatsächlich schon, dass Lauren das Herz als Organ und nicht als Sinnbild der Liebe meinte? An dieser Stelle meint doch der Leser noch, sie wolle nichts als seine Liebe zurück, nicht wahr?
Ja, natürlich. Und erst beim zweiten Mal Lesen fällt einem diese unglaublich makabre Stelle auf. Okay, der Leser weiß nicht, dass das Organ gemeint ist, aber Lauren weiß es sehr wohl. Und darauf kommt es ja an - so muss ich regelrecht davon ausgehen, dass sie Gefallen findet, an dem was sie tut. Sie quält die beiden bewusst, sie spielt mit ihnen. Dass das beim ersten Mal nicht deutlich ist, macht es vielleicht umso schockierender. Die Sympathie ist hier weg, und zwar endgültig.


Tatsächlich geht es nicht nur um das Kind, sondern auch um die Rache einer betrogenen Frau. Stell dir mal die Situation vor, ohne die grausame Tat. Ivy stirbt. Rebecca und Ryan bekommen ein gemeinsames Kind. Was würde sie daran hindern, Lauren zu beseitigen, um eine gemeinsame Zukunft miteinander zu haben, ohne sich den Unmut ihres Dorfes preisgeben zu müssen? Ist da das Motiv für Laurens Handeln nicht eindeutig? Ich habe keine Toleranz für solche Handlungsweisen übrig, aber in gewisser Weise ein wenig Verständnis.
Diese Bedrohug wird nicht so deutlich, aber ja, sie ist vorhanden. Dennoch könnte Lauren fliehen, so wie sie es in der Geschichte tut. Und auch ein weniger sadomasochistischer Mord wäre für sie später noch möglich gewesen. Natürlich solltest du die Tat nicht streichen, das wäre ja unsinnig. Lauren befindet sich nur einfach nicht in einer solchen Zwangslage, die ihre extreme Grausamkeit rechtfertigt.


Hier kann ich Dir näher erklären, warum es ein Geschenk ist. Für eine Frau oder auch einen Mann, war es sehr wichtig, und oftmals ist das auch heute noch so, neben dem Ehepartner bestattet zu werden. Für Lauren bleibt dieser Weg nicht. Deshalb empfindet sie es auch als Geschenk für Rebecca, dass sie dort liegen darf, obwohl sie noch nicht einmal mit Ryan verheiratet ist. Aus heutiger Sicht mag das unwichtig sein. Damals aber war es aus religiösen Gründen sehr wichtig.
Ist mir durchaus bekannt. Trotzdem hätte Rebecca auf jeden Fall das Leben bevorzugt (und Lauren weiß das). Für Lauren ist eine Beerdigung neben Ryan vielleicht erstrebenswert, aber wohl kaum aus religiösen Gründen. So wie ich das sehe, ist keine der Personen hier besonders religiös, sie sind entweder Ehebrecher oder Mörder. Wäre Lauren wirklich so gläubig, hätte sie Ivys Leben Gott anvertraut, anstatt auf schwarze Magie zurückzugreifen. Sorry, aber den Einwand finde ich nicht berechtigt.


Ich hatt nicht erwartet, dass der Name des Ortes für Kritik sorgen könnte. Freue ich aber, dass man sich auch solcher Kleinigkeiten annimmt. Ich hatt mir aus Irlands Landkarte das Städtchen Templemore herausgesucht. Temple fand mein Mann zu kirchlich. So wurde Sheepmore daraus. Dann nach einem netten Hinweis schließlich Sheepmoore. Nun, ich bin natürlich gerne für weiter Vorschläge offen.
Okay, ich bin manchmal pingelig - das mit den Schafen klingt nur wirklich etwas erzwungen irisch. Aber deiner Fantasie seinen keine Grenzen gesetzt - prinzipiell jedes Wort ist möglich (Springmoore, Downmoore, Haymoore, Charlesmoore...) solange es irgendwie plausibel klingt. Lass dir was einfallen, es ist aber auch nicht allzu tragisch.


Sicher könnte ich es wieder sehr schön ausbauen, aber wirkt es dann nicht erst recht zu langatmig?
Wie Wendigo gesagt hat: Show, don't tell. Eine nähere Beschreibung wäre vielleicht auch in dem Sinne gut, um Laurens Gründe eher nachvollziehen zu können. Mit Sicherheit fällt das leichter, wenn man das Bild eines z.B. bleichen, abgemagerten, Blut hustenden Mädchens vor sich hat.


Ich denke auch nicht, dass sie die Tat an sich genießt, mehr den Gedanken daran, was aus der Tat resultiert. Sie lächelt während der Vorbereitung, aber nie, wenn sie den beiden etwas antut. Das läßt den oben genannten Schluß zu, denke ich. Was Lauren betrifft, ist es doch gerade dieser Zwiespalt, der in der Geschichte ausgedrückt wird. Auf der einen Seite, das Kind zu retten, auf der anderen Seite der Tod ihres Mannes, den sie dennoch liebt. Einer von beiden muss sterben, damit der andere überleben kann. Das schändliche Treiben ihres Mannes macht die Entscheidung zwar leichter, aber nicht zwangsläufig erträglicher. Tut sie nicht alles dafür, um es den beiden trotz der Grausamkeit ihres Tuns so angenehm wie möglich zu machen? Sie hätte noch wesentlich härter handeln können.
Ihre Entschiedung ist nachvollziehbar - untreuer Mann oder geliebtes Kind? Da hätte ich auch nicht die Zweifel...
Aber sie macht es ihnen nicht so angenehm, sondern so grausam wie möglich. Dass sie härter handeln könnte finde ich nicht - es gibt Schlimmeres als körperliche Schmerzen, nämlich so ziemlich das, was die beiden durchmachen. Sie sehen und begreifen, wie sie, ihr Kind und ihre Liebe zerstört werden und können nichts (!) dagegen tun. Gar nichts. Nicht einmal protestieren. Stattdessen müssen sie sich noch Laurens makabre Sprüche anhören.

Ohne Ivy gäbe es die Geschichte nicht. Auch wenn sie kaum erwähnt wird, dreht sich doch alles nur um sie. Der Tee und die Suppe brauche eine gewisse Zeit um die rechte Wirkung zu entfalten. Mit Morphium ginge wohl alles viel schneller, aber dann wäre die mystische Wirkung der Tränke dahin. Oder meintest Du mit den Längen etwas anderes?
Führ Ivy einfach ein bisschen öfter ein, dann ist sie auch presenter, und schon ist der Titel gerechtfertigt.
Die Längen wären dadurch auch aufgelockert, wenn du ein paar weitere Aspekte einfließen lässt, und etwas mehr Handlung - so könnte sie einmal z.B. zu dem Mädchen gehen, nach ihr sehen...

Für die Erklärung mit der Fruchtblase bin ich dir sehr dankbar - man kann hier immer wieder was neues lernen! Das war mir beim Lesen nämlich wirklich unklar.

Liebe Grüße
Anea

 

Hallo Kristin

Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn Du Deinen Unmut über meine Geschichte zum Ausdruck bringen möchtest, aber so kann ich damit nicht viel anfangen.

Die Spache empfinde ich, genau wie Wendigo, als aufgesetzt und künstlich, melodramatisch, pathetisch
Obwohl einigen auch die Sprache gefällt, habe ich bereits erwähnt, noch etwas daran zu feilen.

oft versuchst Du die Altertümlichkeit durch falsche Grammatik zu erreichen
Kann ich nicht ganz verstehen. Die alte Regel SPO kann man auch durchaus umstellen. Dies ist ein Stilmittel, das nicht selten benutzt wird. Oder meintest Du etwas anderes?

Der Pluspunkt für Dich wäre hier vielleicht, dass Du es geschafft hast, Emotionen in mir zu wecken
Na, das ist doch wenigstens etwas. :D

Der Minuspunkt, dass ich das Geschehen völlig an den Haaren herbeigezogen finde
Die Vorgabe war nicht, authentisch zu schreiben. :) Deshalb verstehe ich auch hier nicht, was Dich daran stört.

So wie Du hier mit Gewalt umgehst, geht ein Porno mit Sex um
Ich schau mir keine Pornos an. Daher kann ich Dir hier weder widersprechen noch Recht geben.

Eine Horrorgeschichte lebt nun einmal zum Teil auch von der Gewalt. Wenn dir das nicht gefällt, ist das okay für mich. Wünschenswert wäre es allerdings, wenn du mir dann sagst, was Dich stört. So wirfst Du mir ein paar Brocken hin, mit denen ich nicht weiß, was ich tun soll. Auch Anea fand die Geschichte nicht besonders überzeugend, aber sie hat mir sehr deutlich gemacht, was ihr missfällt. Das vermisse ich an Deiner Kritik.
Mir war natürlich bewußt, dass dieser Fall eintreten mußte. Hier gibt es kein "Mittelding". Einigen hat die Geschichte gefallen und andere empfinden sie als abstoßend. Nun, bei einer solchen Geschichte ist das nicht anders zu erwarten, nicht wahr?

Liebe Grüße, Susie

 

Hidiho Kürbiselfe!

Kann man sich über den Computer anstecken?
Jedenfalls sitze ich im Moment ebenfalls etwas verschnupft vor meiner Tastatur.
*snief*

Noch immer lächelnd ging die betrogene Frau in die Vorratskammer und mischte die Kräuter für den Tee.
Das liest sich lustig, verzeih: Noch immer lächelnd ging die betrogene Frau - das ist doch eigentlich ein Widerspruch. Schon gewollt, aber es liest sich an dieser Stelle einfach komisch.

Da fällt mir auf, dass auch ich deine Sprache etwas aufgesetzt finde. Nicht die des Erzählers, die ist nämlich sehr toll, sondern die Sprache der Dialoge. Kluingt fast nach einem Adelsgeschlecht, das sich einfach geschwollen ausdrückt...
Beispiele:

Du hast genug Tagwerk erledigt
Nein, mein Gemahl
Nur bewegen kann sich deine Gespielin nicht mehr.
Ich weiß um euer sündiges Treiben.
Drei Monde sind vergangen
Hat man das damals so gesagt? Vielleicht bei den Indianern in den Winnetou-Filmen...

Die Sprache der Dialoge (nur der Dialoge, wohlgemerkt), liest sich ein wenig wie Schiller. Das war aber jetzt kein Kompliment, viel eher liest es sich manchmal so geschwollen und unrealistisch wie Schiller. Besser kann ich es nicht beschreiben.
Natürlich weiß ich nicht, wie die Menschen damals redeten, aber irgendwie glaube ich, dass sie es nicht so taten.

Zur Geschichte: Hast du schon mal im Horrorforum veröffentlicht? Nein? Solltest du dringend tun.
Denn diese Geschichte hat Horror. Manchmal recht guten.
Die Idee ist freillich nicht neu, aber gut umgesetzt. Nur so rechtes Mitgefühl für die beiden "Sündigen" mag nicht aufkommen, dazu hast du die falsche Perspektive gewählt... aber ich denke mal, darum ging es dir nicht, oder?

Zudem:

Du Rebecca musst aber nicht klagen.
Du, (komma) Rebecca, (komma)

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar

Wünsche Dir erst einmal gute Besserung, aber ich bin unschuldig. Ich bin doch kein Computervirus! :D

Über die Dialoge wurde an dieser Stelle schon so manches Missfallen geäußert. Leider schneller, als ich Tippen kann. Nun, ich arbeite daran, aber das braucht seine Zeit, da ein Großteil der Geschichte aus Dialogen besteht. Ich werde mal noch etwas Gas geben und hoffe bis morgen Abend mit der Überarbeitung der Geschichte fertig zu sein. ;)

Die Sprache der Dialoge (nur der Dialoge, wohlgemerkt), liest sich ein wenig wie Schiller
Witzig, das Du Schiller erwähnst, den Shakespeare wurde auch schon erwähnt. Ich hab nichts gegen die beiden, aber in meiner Horrorstory haben sie tatsächlich nichts zu suchen. Ich werde mich bemühen, das zu ändern, versprochen. :shy:

Zur Geschichte: Hast du schon mal im Horrorforum veröffentlicht? Nein? Solltest du dringend tun.
Das ist ein Satz, der meine Zweifel beiseite fegt. Nach den letzten Kritiken war ich schon fast der Meinung, ich hätte bei meinen Alltagsgeschichten bleiben sollen. Doch Du machst mir Mut, es an anderer Stelle noch einmal versuchen zu wollen. Dass heißt nicht, dass ich mit negativer Kritik nicht umzugehen weiß, aber in eine gewisse Richtung lenkt sie mich dann schon.

Nur so rechtes Mitgefühl für die beiden "Sündigen" mag nicht aufkommen, dazu hast du die falsche Perspektive gewählt... aber ich denke mal, darum ging es dir nicht, oder?
Sollte das sein, dass Mitgefühl aufkommt? Versteh meine Frage nicht falsch. Ich meine sie ernst. Ich habe zuwenig Erfahrung mit Geschichten dieser Art. Um die Geschichte zu schreiben, habe ich erst stundenlang recherchiert, wegen der Umgebung , der Kleidung, die Gegenstände, etc. Die Geschichte gebar sich dann irgenwie von selbst beim Schreiben. Dann habe ich sie so zurecht geschliffen, wie ich glaubte, dass sie so ist, wie ich sie wollte. Die Frage, ob man Mitgefühl für die beiden haben sollte, habe ich mir nie gestellt. Für mich waren sie immer die beiden, die einen schwerwiegenden Fehler gemacht haben. Das war die Grundidee. Dass Lauren so grausam Rache übt, war eigentlich nie der Plan. Das kam erst beim Schreiben. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt gut genug erklärt habe. Verstehst Du, was ich meine?

Den Kommafehler korrigiere ich sofort.

Vielen Dank für´s Lesen und auch hierfür

Denn diese Geschichte hat Horror. Manchmal recht guten.
Darüber freue ich mich und werde versuchen noch besser zu schreiben.

Bis dann und liebe Grüße von Susie :)

 

Hallo Kürbiselfe!

Sollte das sein, dass Mitgefühl aufkommt?
Du hast die Perspektive der Rächerin gewählt... das ist durchaus eine reizvolle, aber sie verhindert eben in diesem Fall, dass man recht mit den Opfern mitfiebert. Du musst dich fragen: Wodruch entsteht der Horror? Entweder durch grausame, eklige Taten (wie in deiner Geschichte, Bäuche aufschneiden, Föten kochen... Huch!) oder durch die Angst des Prots, die man den leser spüren lässt.
Die Frage, die du hier aufwirfst, ist eine nicht sehr einfache. Man könnte eigentlich ganze Seiten damit füllen. Ich ziehe die Variante 2 vor, das ist aber Geschmacksache und es gibt gute Geschichten in beiden Fällen.

Und ich verstehe sehr gut, was du meinst.
Und nur nicht aufgeben mit dem Horror!

c

 

Hallo Kürbiselfe,
ich muß sagen, einfach Klasse. Ich bin total überrascht eine solch gute und stimmige Geschichte. Alleine die alte Sprache passend zur Zeit, echt toll. Auch ich fand sie keinen Deut zu lang oder an irgendeiner Stelle zu langatmig. Die Figur der Mutter hast du meiner Meinung nach sehr gut dargestellt. Es war auf der einen Seite ja Herzlos was sie da getan hat, auf der anderen Seite hast du gut rübergebracht, dass sie es aus Liebe zu ihrem Kind gemacht hat. Und die brutale Handlung passt gut in die Zeit der Geschichte.
Danke für diese tolle Geschichte!
glg
carrie

 

Hallo carrie

Dein lobender Beitrag zeigt, wie sehr sich die Meinungen spalten.
Ich danke Dir für die netten Worte. :)
Besonders danke ich Dir hierfür:

Danke für diese tolle Geschichte!
Es freut mich sehr, dass Du die Mutter Deiner Meinung nach gut dargestellt fandest.
Auch dass Du denkst,die grausame Tat passt gut in die Zeit der Geschichte, erfreut mich.
Es ist schön, so etwas lesen zu dürfen. :D

Ganz liebe Grüße von Susie

 

Hallo Kürbiselfe,
also was ich wirklich ganz furchtbar schrecklich und abstoßend finde, ist – dass schon sooo viele Kritiken geschrieben worden sind, ich habe keine Lust, die alle zu lesen! ;) Also positiv fand ich, dass du sehr flüssig und lebendig schreibst, ich sehe alles bildlich vor mir, die Stimmung kommt rüber. Für meinen Geschmack war es zu grausam, ich lese sonst keine Horrorgeschichten, hat mir trotzdem nicht den Spaß genommen, gratuliere! Allerdings fand ich die Sprache auch holprig, ich weiß auch nicht genau, wie die Leute damals gesprochen haben, aber Wirtsleute waren wohl eher einfache Leutchen. Ist schon geschrieben worden, dass ziemlich schnell klar war, wie es ausgeht? Mir fehlte ein bisschen Spannung, ich habe noch darauf gewartet, dass etwas unerwartetes passiert. Dass sie nicht nur Rache nimmt (wirklich grausam, dass die beiden mitkriegen, was passiert!), sondern einen Zaubertrank für ihr Kind braut, hätte ich nicht so gedacht, war aber kein Knaller. Hm, muss ja vielleicht auch nicht sein, aber so wie du die Geschichte aufgebaut hast, habe ich es doch erwartet.
Ich hoffe, du kannst was damit anfangen
liebe Grüße
Charlotte

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Charlotte

natürlich kann ich damit etwas anfangen. :)

Für meinen Geschmack war es zu grausam, ich lese sonst keine Horrorgeschichten,
Wie dir geht es wohl einigen so. Man kann es sich hier (im Challenge) nicht aussuchen, welche Art von Geschichte man gerne lesen möchte. Das ich auch ein Grund dafür, warum ich meist Geschichten lese, die gerade gelesen werden oder noch keine Antworten haben. Denn da achte ich dann nicht auf die Rubrik, in der sie steht, sondern lese einfach darauf los. Ich finde es toll, dass Du meine Geschichte dennoch zu Ende gelesen hast und mir schreibst.
Ist schon geschrieben worden, dass ziemlich schnell klar war, wie es ausgeht?
Ich glaube nicht, aber das ist schon okay für mich.
Weißt Du, was mir ziemlich schnell klar wurde? Dass ich in Sachen Horrorgeschichte noch einiges dazu lernen kann. Und sollte ich jemals eine Geschichte für Historik schreiben, dann hoffe ich, die Sprache besser zu beherrschen. :D
Für meine erste Horrorgeschichte bin ich soweit zufrieden. Einigen hat die Geschichte auch ganz gut gefallen. An der Sprache feile ich noch etwas. Wenn ich fertig bin lasse ich es Euch wissen und hoffe, der eine oder andere, dem die Dialoge nicht gefallen haben, hat Lust und Zeit, um nochmal reinzugucken.
Also positiv fand ich, dass du sehr flüssig und lebendig schreibst, ich sehe alles bildlich vor mir, die Stimmung kommt rüber.
Das ist etwas, worüber ich mich besonders freue, denn das ist mir das Wichtigste.

Ich danke Dir. :)

Liebe Grüße von Susie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo

- Wendigo
- Anea
- chazar
- tamara
Die Dialoge habe ich etwas verändert. Was ich persönlich schön fand, habe ich belassen. Die von euch direkt angesprochenen Dialoge habe ich etwas umgestellt und neue Wörte eingefügt. Neue Dialoge sind entstanden und manche habe ich entfernt. Ich glaube, so klingt es nun besser. :)

- Wendigo
- Anea
Das "todkrank", welches zu einfach klang habe ich ausgebaut. ;)

- Bella
Ich glaube, die Mutter ist jetzt leichter zu verstehen. Ich glaube auch, dass sie jetzt nicht mehr so sadistisch wirkt, wie in der ersten Fassung. An der Handlung selbst habe ich aber nichts verändert. Beinahe jedenfalls. Der Schluß mit Rebecca ist nun anders. Ich denke, Laurens Handeln ist nun mehr im Einklang mit ihrer Motivation. :shy:

- Anea
Was das Bett betrifft, das sie für die beiden vor dem Kamin bereitet. Sieh Dir die Stelle mal an, wenn Du möchtest. Ich denke, sie ist nun nicht mehr unnötig. ;)

-Kristin
Die Geschichte wird dir auch jetzt noch nicht gefallen, fürchte ich. Doch aus einer Horrorstory wird nicht über Nacht eine Liebesromanze. Schade, dass Du mir meine Frage nach der falschen Grammatik nie beantwortet hast. Ein wenig kann ich Dich aber auch verstehen. Hier im Challenge kann man nun mal nicht vorher wissen, was für eine Geschichte man da liest und Horrorgeschichten sind nun einmal nicht jedermanns Sache.

- Salem
- Melle
- coleratio
- chaosqueen
- carrie
Die Handlung ist natürlich noch die selbe, und ich hoffe, die Geschichte gefällt Euch nun immer noch. Auch hoffe ich, sie hat in euren Augen nichts an ihrer Qualität eingebüßt, sondern vielleicht gewonnen. :shy:

Alle, die ihr mir geschrieben habt: Ich danke für das Lob und ich danke für die aufgewiesenen Mängel. Ich würde mich sehr freuen, wenn der eine oder andere Lust und Zeit hat noch einmal reinzuschauen und mir seine Meinung über die Neuerungen kund tut. So, wie es bisher gelaufen ist mit "Ivy" , kann ich mehr als zufrieden sein. Ich kann aus Fehlern lernen und ja, ich freue mich sehr auch Lob zu ernten. Was kann sich ein kleiner Schreiberling wie ich mehr wünschen? :D

Vielen lieben Dank

Eure Kürbiselfe

 

Eine gelungene Überarbeitung. Du hast es geschafft, die Gewschichte bedeutend zu verbessern, ohne an der Handlung groß etwas zu ändern. :thumbsup:

Das fiel mir noch auf:

Lauren hauchte dem Kind einen zärtlichen Kuss auf die blassen Lippen. Lauren haderte mit dem Schicksal, welches ihr einziges Kind rauben wollte.
Zweimal Lauren am Satzanfang, ändere eines einfach in "sie".

Ansonsten schon ganz gut. Ist nicht mehr so schlimm, wie ich sie empfunden hab, und Lauren wirkt jetzt schon eher sympatisch. Wirklich gut überarbeitet.

Anea

 

Guten Morgen Anea

Mensch, jetzt warst Du schneller, als ich schreiben konnte. :D
Die doppelte Lauren war mir aufgefallen und habe sie soeben geändert, als auch schon Deine Antwort kam.

Freut mich, dass mir die Überarbeitung gelungen ist.
Ich danke Dir für Deine ultraschnelle Antwort und freue mich sehr, dass es Dir nun etwas besser gefällt. ;)
Danke Dir auch für die Mühe, die Du Dir mit meiner Geschichte gegeben hast. :)

Ganz liebe Grüße von Susie

 

Hallo Kürbiselfe,
wie so oft, wenn ich eine überarbeitete Geschichte lese, weiß ich nicht mehr, was du geändert hast! Der abgehackte Satz mit dem todkranken Kind ist weg, prima, hat mich auch gestört! Der neue ist immer noch ein bisschen komisch, sie stirbt dann ja doch nicht. Wenn du schreibst, dass sie schwer krank ist und dass sie wahrscheinlich den nächsten oder übernächsten Sonnenaufgang nicht wird sehen können, das reicht doch.
Ich habe noch einen Tippfehler gefunden:

Schließlich schloss sie ihre Augen führ immer,
Gruß
tamara

 

Hallo Charlotte

ich darf Dich kurz zitieren:

wie so oft, wenn ich eine überarbeitete Geschichte lese, weiß ich nicht mehr, was du geändert hast!
Das freut mich.
Versteh das richtig. Es zeigt mir, dass die nicht wenigen Änderungen so in die vorhandene Geschichte einfließen, dass Du nicht mehr weisst, was anders war. Für mich, als Schreiber, ist das der Idealfall. :)
Den Schreibfehler habe ich korrigiert. ;)
Ich danke dir für Dein nochmaliges Lesen und wünsche Dir einen schönen Abend.

Liebe Grüße von Susie

 

Hey Kürbiselfe,

jetzt zu deinem Text. Vielleicht schaffe ich ja alle, bevor die Pizza fertig ist :D

Textzeugs:

Matt und nahezu leblos lag sie da. Ihr rotblondes Haar zu einem Zopf gebunden. Die grünen Augen versteckt in tiefen Höhlen und das Antlitz so bleich, wie die Felsen an der Küste Irlands.
Hier fehlen mir ein paar Praedikate - ihr Haar ist was, ist wie, tut was? Ihre Augen sind was, sind wie?
Vor Vergleichen steht übrigens nie ein Komma.

Sie nahm Ivys Haarband an sich und steckte es in die Tasche ihrer leinenen Schürze
Ersetz "leinenen" doch durch "linnenen", klingt noch ein bisschen schöner =)

Dann ging sie zu einer Truhe aus Kiefernholz und nahm einige Dinge heraus, die sie sorgsam zu dem Haarband legte.
"eine" Truhe, die zufällig in ihrem Haus ist? Was ist das für eine Truhe? Und was für Dinge nimmt sie da raus? Du schreibst ja aus ihrer Innensicht. Wenn sie weiß, was das ist, will ich es auch wissen.

Sie verweilte dort und Zweifel bedrückten ihre Seele.
Hier stört mich das "dort" ein wenig, das scheint so, als würde es sich auf den letzten Ort beziehen, wo sie gewesen ist, und das wäre dann ihre Schürzentasche.

Könnte ihre unendliche Liebe zu Ivy eine solche Grausamkeit zulassen?
Zulassen wird ja, streng genommen, nicht die Liebe, sondern das Gewissen.

Schwarzes langes Haar reichte ihr bis auf die Hüften, und zierte ihr anmutiges Haupt.
Hier verbindet das "und" einen Haupt- und einen Nebensatz: der Teil hinter dem "und" kann nicht für sich alleine stehen. Zwischen zwei Hauptsätzen kann ein Komma stehen, muss aber nicht - hier gehört keins hin.

Fast hatte Lauren Verständnis für das Verlangen ihres Gemahlen.
Gemahls, oder?

„Setz dich, Rebecca. Heute werde ich den Tee selbst aufbrühen. Du hast genug Tagwerk erledigt.“
Die betrogene Frau ging in die Vorratskammer und mischte die Kräuter für den Tee
Rebeccas Reaktion kommt mir hier zu Kurz, bzw, du unterschlägst sie ja komplett.

Sie wickelte diese in ein Stück gewebtes Leinen
klingt sehr gestelzt

einer kommt mehr zu uns um Speis und Trank.
um --> für, klingt richtiger

Ihr geflochtenes, rotes Haar schien zu einer unhörbaren Melodie hin und her zu schwingen.
Warum verwendest du "scheinen" bei einer Tätigkeit wie dieser, die so offensichtlich ist?

Sanft setzte sie sich an das Bett der kleinen Tochter
würde "der" hier durch "ihrer" ersetzen

Ein friedvolles Lied drang aus ihrem Mund, bis Ivy die Augen schloss und ruhig eingeschlafen war.
eingeschlafen war ist Plusquamperfekt, ist also vorzeitig zum Imperfekt - Klartext sie schläft erst ein und schließt dann die Augen

Etwas Schweres fiel zu Boden in der Stube nebenan.
Würde die Stube vorziehen

„Es ist an der Zeit“, sprach Lauren in sanftem Ton.
„Der Tee zeigt seine Wirkung."
Warum hier ein Absatz? wechselt der Sprecher?

Noch begriff er nicht, was geschehen war, oder geschehen würde.
Komma raus

Bleib ruhig. Bald ist alles vorüber. Schau auf Rebecca, wie still sie ist.“
Was will der letzte Satz uns sagen? Was meint sie damit?

Du weißt, wer dort wohnt, nicht wahr? Doriah.
Ist hier überflüssig, dass sie das sagt. Klingt unnatürlich. Vorschlag: Lass ihn auf ihre rhetorische Frage antworten.

Denn Rebecca war immer voller geworden im Gesicht und ihre Augen glänzten.
war = ist

Am Morgen hatte sie sich am Brunnen beim Wasserholen mehrmals erbrochen.
Würde ich auch umformulieren - morgens hat sie sich manchmal...

Immer wieder versuchte er sich zu bewegen, aber es wollte ihm nicht gelingen.
Woran sieht sie das?

Mit ihren Gemahlen hatte sie noch mehr Mühe und war erschöpft, als sie sein Haupt auf eines der Schaffelle bettete.
In diesem Fall sind Nominativ und Dativ mMn gleich

Gutmütig hob sie des Wirtes Kopf und benetzte seine Lippen mit der duftenden Flüssigkeit, die Doriah ihr überlassen hatte.
würde ich "den Kopf des Wirtes" besser finden. Gutmütig ist doch eigentlich eher eine Beschreibung einer Person, oder? Finde ich hier das falsche Wort. Vielleicht "lächelnd" oder so

Ryan, ich wünsche mir dein Herz zurück. Du hast es mir schon einmal geschenkt. Nun aber gehört es ihr.“
Herrlich makaber :D
HIer kannst du Absätze sparen.

Lauren legte noch mehr Brennmaterial in den Kamin, und sogleich begannen die Flammen zu wachsen.
Der erste Satz hat den zweiten zur Folge - da würde ich ein Komma setzen.

ie ging zu dem Tisch, auf dem der Krug mit dem Tee stand.

Kannst du es fühlen, wie es hinabgleitet und das weiße Fell tränkt?
Hier ist mir zu viel Gerede. Warum erzählt sie ihm, dass es ihm nicht gut geht? Das sollte er selber wissen!

Dann begann sie, das Mieder und die Schürze von Rebeccas Bekleidung zu öffnen.

ie hatte auch gesagt, dass der Junge noch nicht aussehen würde, wie ein kleines Kind.
Hier nochmal: Vor Vergleichen steht nie ein Komma

Er zuckte und wand sich am Boden, wie ein hilfloser Wurm.
hier auch

Ihr Anblick machte Lauren schmerzlich klar, dass ihr geliebtes Töchterchen dem Tod noch näher gerückt war, als dem Leben.
Komma weg vor als. Warum ist es dem "Tod näher gerückt als dem Leben", wenn das eine das andere doch automatisch ausschließt? Kannst du besser formulieren.

Das Geräusch des kochenden Wassers ließ neue Hoffnung in ihr wachsen.

Bitte Herrin, ich flehe Euch an. Schenkt auch Ihr mir das Leben.“
Bezug verkehrt im zweiten Satz: So bedeutet er, dass schon einmal jemand anders ihr das Leben geschenkt hat

Sie traf Lauren am Bein, und leise rollte die Holzschale, ohne ihren letzten Zweck erfüllt zu haben, unter einen der Tische.
,
Was war der letzte Zweck? Kannst du ruhig streichen.

Schließlich schloss sie ihre Augen für immer, und sank auf Ryans Brust.
Komma weg. Hat sie sich aufgerichtet? Ich dachte, das kann sie nicht, wegen des Trankes!

Also - Gesamteindruck: Die Geschichte ist mir ein wenig zu schwülstig-makaber. Es gibt Leute, die solchen Stil mögen - ich tue es nicht. Trotzdem ist die Geschichte gut geschrieben und liest sich flüssig, auch, wenn es nicht mein Ding ist.

gruß
gobbo
:bounce:

 

Ivy 1768

Hi Kürbiselfe,

ich denke jetzt hast du besser rüber gebracht, dass es deiner Prot wirklich nur um das Leben ihres Kindes geht.
Das sie die "Zugaben" von denen,in ihren Augen "Schuldigen" bekommen kann, ist eine "angenehme" Fügung. (wenn auch sehr grausam, aber nu ...der Zweck heiligt die Mittel :schiel: )

aufgefallen: - ihre Hände vergrub sie in den zitternden Händen- :confused:

Auch nach dem zweiten lesen deiner KG bin ich von deinem Stil begeistert :thumbsup:

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo vita

Erstmal hoffe ich, du musstest wegen mir nicht in eine verbrannte Pizza beissen. :D

Die Fehler, die du entdeckt hast, werde ich noch heute korrigieren.
Zu den Unklarheiten:

Kannst du es fühlen, wie es hinabgleitet und das weiße Fell tränkt?

Hier ist mir zu viel Gerede. Warum erzählt sie ihm, dass es ihm nicht gut geht? Das sollte er selber wissen

Wie sollte er, wenn er nicht spürt, wie das Blut an ihm herabfließt? Aber ich guck mir die Stelle noch einmal an.

Zitat:
Schließlich schloss sie ihre Augen für immer, und sank auf Ryans Brust.

Komma weg. Hat sie sich aufgerichtet? Ich dachte, das kann sie nicht, wegen des Trankes!

Ein paar Sätze vorher, habe ich schon geschrieben, dass ein Zucken ihre Glieder durchfährt. Auch kann sie wieder sprechen. Der Trank verliert also langsam an Wirkung und für Lauren wirds langsam knapp, da ja der Morgen schon graut. Auch habe ich ziemlich zum Anfang der Handlung Lauren erklären lassen, wie lange der Trank wirkt. Das geht natürlich langsam von statten, nicht einfach so...und sie steht auf. Ich hoffe, diese Stelle ist jetzt besser für Dich zu verstehen.

Über deine Änderungsvorschläge werde ich sicher noch heute nachdenken.

Ich danke dir, dass Du Dir so viel Mühe gemacht hast mit meiner Geschichte, obwohl sie nicht Dein Ding ist. Dennoch

Trotzdem ist die Geschichte gut geschrieben und liest sich flüssig
Dafür bin ich Dir wirklich dankbar. :)

Liebe Grüße von Susie

 

Hallo coleratio

Freut mich, dass Du Ivy noch einmal gelesen hast. :)

ich denke jetzt hast du besser rüber gebracht, dass es deiner Prot wirklich nur um das Leben ihres Kindes geht.
Schön, dass Du das so siehst. Ich glaube auch, das ihre Motivation so tatsächlich besser rüberkommt.

aufgefallen: - ihre Hände vergrub sie in den zitternden Händen-
So was dämliches. Natürlich meinte ich das Gesicht. Werde ich sogleich ändern. :shy:

Auch nach dem zweiten lesen deiner KG bin ich von deinem Stil begeistert
Dafür ein lieb gemeintes :kuss:

Liebe Grüße von Susie

 

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