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Unterschlupf
Zittrigen Schrittes stolpern wir über knirschenden Kies bis zu einer schweren, niedrigen Holztür. Es ist bereits stockdunkel. Wir zögern beide, instinktiv, dann treten wir ein. Die Gaststätte empfängt uns mit einer abgestandenen, holzigen Wärme. Wir sehen uns um, und ich will reflexhaft meine Hand in Christians Jackentasche stecken, nach Unterschlupf suchen bei ihm. Gerade noch rechtzeitig ziehe ich meine Hand zurück. Er hat zum Glück nichts bemerkt.
Es ist auffällig still hier. Von irgendwoher klingt das stete Ticken einer Uhr. Beruhigend auf eine Art und Weise, von der ich nicht sicher sagen kann, ob ich sie kenne. Der Raum ist spärlich beleuchtet, beinahe dunkel. Kerzen brennen auf den Tischen, und in der linken hinteren Ecke flackert das Feuer eines offenen Kamins. Hinter dem Tresen am anderen Ende der Stube poliert ein dürrer, bärtiger, großgewachsener Mann, den ich auf etwa siebzig schätze, bedächtig Gläser. Einige Gäste sitzen an den Tischen, ausschließlich Männer, alle einzeln. Sie trinken Bier und sehen nicht auf, als wir hereinkommen. In die rechte Wand ist eine Tür eingelassen, durch die torbogenartige Öffnung fällt Licht, eine Treppe führt von dort hinunter. Ich bemerke erst, daß sich mein Blick verfangen hat, als mich Christian am Arm packt und an einen Tisch nahe dem Kamin zieht.
Wir setzen uns und schweigen. Vielleicht, weil das eben Erlebte noch zu frisch ist. Rückfahrt von Italien. Noch etwa vier Stunden von Düsseldorf entfernt. Seit dem Morgen durchgefahren. Mit dem festen Vorsatz aufgebrochen, heute nacht wieder im eigenen Bett schlafen zu dürfen.
Irgendwo hinter Freiburg dann unser Streit, an irgendeiner Nichtigkeit entzündet, Christian fährt von der Autobahn ab. Wir streiten auch noch auf der Bundesstraße, sogar noch auf irgendwelchen Landstraßen. Wir sind so vertieft in Anschuldigungen und Rechtfertigungen, Beleidigungen und Beleidigtsein, daß wir nicht mehr darauf achten, wohin uns die Straße führt. Irgendwann durch den Wald, irgendwie plötzlich ein Reh auf der Straße, Vollbremsung. Das Reh erschrickt sich, bleibt dennoch stehen. Glotzt mit großen unbedarften Augen in das grelle Licht der Scheinwerfer, rührt sich nicht. Steht minutenlang dämlich glotzend da, bis Christian endlich Licht und Motor abschaltet. Wir sagen nichts. Warten nur, vor Schreck selbst ganz starr.
Nachdem Christian den Motor wieder angelassen hat, die Scheinwerfer aufleuchten, ist die Straße frei, das Reh verschwunden. Als wäre es nie dagewesen. Wir fahren weiter, noch immer unfähig, etwas zu sagen. Wenige Minuten in schleichender Bewegung, schweigender Behutsamkeit. Die Gaststätte taucht unerwartet auf. Gleich einem gestrandeten Rettungsschiff am Ufer einer einsamen Insel liegt sie in der Mitte einer kleinen Lichtung, umringt von dichtem, dunklem Wald. Wir parken, steigen aus, sind hier.
Mit schlurfenden Schritten kommt der Wirt an unseren Tisch. Er hat ein Tuch über den linken Arm geworfen, zwei neue Kerzen in der rechten Hand, die er entzündet und in die beinahe niedergebrannten Stümpfe drückt. Dann fragt er mit einem knappen 'Bitte?' nach unseren Wünschen. Christian bestellt Bier und Schnaps. Ich entscheide mich für Tee und schließe mich dem Schnaps an, ein wenig enttäuscht darüber, daß es keinen Rum gibt. Keinen heißen Tee mit Rum. Das Vermächtnis aus der Tiefebene, wie Christian es spöttisch nennt, und meist fügt er mit übertriebenem Pathos hinzu: Wie schon deine Mutter, und wie ihre Mutter schon vor ihr.
Etwas Linkisches ist an diesem Wirt. Während er an unserem Tisch steht, betrachte ich ihn verstohlen. Sein ergrauter Bart und die vielen Falten, die dünnen Arme und die hohe Stirn, sein gebückter Gang und seine Gemächlichkeit bestätigen meine Schätzung. Um die siebzig müßte er sein. Vielleicht sogar älter. Nur seine Augen - klein, warm und braun - wollen nicht dazu passen. Gerade, als meine unverhohlenene Neugierde durchbricht, geht er zurück zu seinem Tresen, und enttäuscht lasse ich meinen Blick durch die Stube schweifen.
Das Mobiliar sieht alt aus, uralt. Von einer klobigen, unbeholfenen Form, die niemals einen Weg in einen Antiquitätenhandel finden wird. Die niedrige Holzdecke mit ihren riesigen Balken ist dunkel, in der Nähe des Kamins schwarz und glänzend. Die Fenster sind vorhanglos, bleigefaßt und so klein, daß ich Mühe hätte, durch sie nach draußen zu klettern.
Merkwürdig, wie manche Gedanken sich ins Bewußtsein schleichen. So scheinbar ohne eigenes Zutun, so ganz ohne Anlaß. Ich lausche dem Ticken der Uhr, kann sie nirgendwo entdecken. Der ganze Raum, außergewöhnlich rustikal und karg, ist so unspektakulär, daß ich dazu übergehe, die übrigen Gäste zu beobachten.
Zwei Tische weiter sitzt ein Greis, der gerade mit einem unachtsamen Blick den Rest seines Glases hinunterspült. Die Tür zum Keller steht noch immer offen, ich erwarte irgendwelche Geräusche: das Klirren von Getränkekisten, die die Treppe heraufgetragen werden, Schnaufen und Schritte. Ich lausche und starre, doch da ist nichts.
Ein leises Grunzen schreckt mich auf. Ich wende den Kopf. Auf dem Gesicht des Alten breitet sich ein obszönes Grinsen aus, macht eine Zahnlücke sichtbar und wirkt bedrohlich und debil zugleich. Doch nicht er hat das Geräusch verursacht. Es kam aus der Ecke neben der Kellertür, in der ich eine zusammengesunkene Figur auszumachen glaube, mir abgewandt, vielleicht mit einer Kapuze über dem Kopf.
Ich kann mich erinnern, vor langer Zeit einmal aus der Beobachtung von Menschen in Cafés und Kneipen ein Vergnügen gezogen zu haben. Bevor ich Christian geheiratet habe, lange bevor ich ihn überhaupt kannte. Eine Beschäftigung, von der ich wünsche, sie zumindest jetzt mit ihm teilen zu können. Um ein wenig das Gefühl zu vertreiben, hier am falschen Ort zu sein. Doch ich ahne, nein: glaube sicher, daß er nicht darauf eingehen wird. Daß er mir zu verstehen geben, mich anzischen wird, mein Verhalten sei peinlich. Da zudem die einzigen Geräusche von dieser Uhr rühren, die irgendwo in der Dunkelheit verborgen sein muß, ist seine Reaktion vorhersagbar: er würde sich meiner schämen, und ich bekäme ein schlechtes Gewissen.
"Mein Gott, was habe ich mich vorhin erschrocken", wende ich mich flüsternd an Christian, der nur nickt und mit der Kerze spielt. Ich warte auf eine Antwort, doch es folgt nichts. Ich weiß nicht genau, was seine Wortkargheit bedeuten mag. Unser Streit war heftig, sicher. Aber Christian gehört nicht zu den Menschen, die sich in Schweigen zurückziehen. Seine Unnachgiebigkeit ist mehr beredter Natur. Was zugegebenermaßen manchmal, besser: oftmals, anstrengend sein kann, nein: ist.
Ich erschrecke vor meiner eigenen nachdrücklichen Offenheit. Habe ich diesen Umstand jemals wirklich vor mir selbst zugegeben? Ich wiederhole und variiere die Aussage in Gedanken: Christians eloquenter Starrsinn ist ermüdend. Nein, das habe ich nicht. Dabei ist es die Wahrheit. Und es ist doch nur eine Kleinigkeit. Eine Kleinigkeit, im Vergleich zu unseren Schwierigkeiten, vielmehr: zu seinen Unzulänglichkeiten, im Bett.
Wieder erschrecke ich, doch wird die Empfindung von etwas ganz anderem begleitet. Ja, denke ich, mit den Lippen die Worte formend, Unzulänglichkeiten im Bett. Etwas bemächtigt sich meiner und verschafft mir das berauschende Gefühl eines Triumphs.
Der Wirt serviert dem Greis im Vorbeigehen ein weiteres Bier, auf dem Tablett unsere Bestellung.
"Roßler, den hemmer selber brennd", sagt er in einem schwer verständlichen, kehligen Dialekt, der mich an die Schweiz erinnert, und doch anders klingt. Es fehlt ihm das, was ich bei Schweizern als lustig empfinde. Sein auffordender Blick nötigt uns, den Schnaps in seiner Gegenwart zu trinken. Unsicher proste ich ihm zu. Die klare Flüssigkeit ist stark, scharf und ekelhaft. Und sie tut gut. Der Wirt grinst, ich lächle Christian an, dieser hat keine Miene verzogen. Schon schüttet er einen großen Schluck Bier nach.
"Können wir noch etwas zu essen bekommen?" frage ich.
"Wenn dFrau usem Keller kunnd, konn se schu no was riechde; ich kennd Ihne so e kaldi Bladd onbiede."
Ich schaue ihn an, verständnislos. Ungeachtet meiner Verwirrung fährt er fort:
"Mir hen au erschd vor zwei Daag e Sau gschlaachded. 's git au frischi Blued- un Laeberwurschd in de Bfonn. Mid Braegele wenn Se welle."
Ich bin es von starken Dialektsprechern gewohnt, daß sie sich um eine Art Hochdeutsch bemühen. Zugegebenermaßen klingt das zwar meist recht lächerlich, aber der Versuch hat etwas Rührendes. Nicht jedoch dieser Kerl. Selbstbewußt steht er vor uns, sieht abwechselnd von Christian zu mir und erwartet eine Antwort. Ich habe kaum etwas davon verstanden. Da meldet sich Christian, wie aus einem Schlaf erwachend, und doch sofort präsent:
"Nein, meine Frau mag leider weder Blut- noch Leberwurst. Aber Bratkartoffeln klingt gut. Und dazu ein wenig Wurst und Speck."
Der Wirt grunzt zufrieden, dann zieht er ab. Ich raune Christian, der sofort wieder in seine lethargische Haltung zurückgefallen ist, völlig entgeistert zu:
"Du hast ihn doch nicht etwa verstanden, oder?"
Christian sieht in die Kerze. Nach einer Weile antwortet er tonlos:
"Meine Eltern kommen ursprünglich aus dieser Region. Ich bin hier aufgewachsen."
Sofort versinkt er wieder in sich. Nimmt einen weiteren Schluck Bier, richtet seinen Blick auf die Flamme, entzieht sich. Ohne eine Erklärung, weshalb er mir noch nie davon erzählt hat. Doch ich bin nicht bereit, das einmal begonnene Gespräch so einfach wieder abbrechen zu lassen:
"Was hat er denn noch gesagt?"
"Er sagte, daß seine Frau im Keller sei, und daß diese dann etwas zu essen bereiten könne, wenn sie wieder nach oben kommen wird. Er hat uns eine kalte Platte angeboten, oder frische Blut- und Leberwurst mit Bratkartoffeln."
Die Frau ist im Keller. Deswegen steht die Tür offen. Ich wende meinen Blick, erwarte jeden Moment eine weibliche Kopie unseres hageren Wirts die Treppen heraufsteigen, doch nichts geschieht.
Ich nippe an meinem Tee, der noch immer recht heiß ist, Christian leert sein Bier. Mit einer kurzen Kopfbewegung, die der Wirt sofort registriert, signalisiert er seinen Wunsch nach einem weiteren Glas.
"Hältst du es für eine gute Idee, jetzt so viel zu trinken?" sorge ich mich, doch Christian winkt ab:
"Laß man."
Ein ungewohntes Gefühl baut sich in mir auf: Wut. Wut auf Christian, der ganz darauf aus scheint, sich hemmungslos zu betrinken. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er mich fahren lassen wird. Und Lust auf eine weitere Auseinandersetzung habe ich eigentlich auch nicht mehr. Zumal er mir mit seinen ständigen Mäkeleien dieses Thema gründlich vermiest hat.
Erstaunen erfaßt mich. Was denke ich da gerade? Stimmt das etwa? Meine aufwallende Wut flaut ab. Ja, wenn ich es recht bedenke, so scheint es zu stimmen. Christian nutzt jede sich bietende Gelegenheit, mir klarzumachen, daß ich gar nicht Auto fahren kann. Läßt er mich doch einmal ans Steuer, macht er mich mit seinen Kommentaren halb verrückt. Beim Einparken greift er mir ins Lenkrad. Über den Witz mit dem Frauenparkplatz kann er sich immer wieder totlachen. Und lese ich eine Karte, so prüft er mißtrauisch nach, ob sich nicht doch eine bessere Route findet.
Die Wut, die sich jetzt aufbaut, unterscheidet sich von der ersten erheblich. Was ihr an Hitze fehlt, wiegt sie durch Unnachgiebigkeit zehnfach auf. Ich kann spüren, wie sie stärker wird in mir. Sie gebietet mir, mich auf die Suche zu machen. Wie Wind, der Segel strafft. Und ähnlich einem Kapitän, der auch bei Wetter seinen Schoner sicher zu navigieren versteht, weiß ich in dieser Wut meine Gedanken zu steuern.
Ich führe sie zurück nach Italien, zu einem Nachtspaziergang in San Gimignano, der mich die letzten Tage über unentwegt beschäftigte. Die Türme, für die das Städtchen in der Toskana berühmt ist, am Tage kitschig, erhielten durch die Beleuchtung eine Eleganz und Macht, die mich faszinierte. Wir gingen umher, meine Freude überschwenglich, ich erzählte Christian, was ich im Reiseführer gelesen hatte: daß heute nur noch wenige der beinahe hundert Türme erhalten seien, weshalb sie erbaut worden waren und wann. Christians einzige Sorge galt unserem Auto, unseren Sachen, ob wir nicht Gefahr liefen, bestohlen zu werden.
Er konnte meine Begeisterung nicht teilen, aus Sorge, dachte ich. Jetzt sehe ich es anders. Ich blicke zur Kellertreppe und weiß: Christians Profiliersucht, seine Gier nach Darstellung, die ich so lange glücklich durch Bewunderung befriedigt habe, konnte es nicht ertragen, sich von mir belehren zu lassen. Er hatte mir meine Freude absichtlich madig gemacht.
Ich wende mich ihm zu. Er kratzt sich am Kopf, stiert in die kleiner werdende Kerze, sein Daumen tippt ans Glas, synchron mit dem Ticken der Uhr. Auf einmal kommt es mir so vor, als würde er schrumpfen, versinken. Ich betrachte sein volles, kurzrasiertes Haar. Begutachte die Brille, die ihn so intellektuell aussehen läßt und sehe ihn mit einem Mal ganz anders.
"Wieviel Uhr ist es eigentlich?" will Christian plötzlich wissen. Und ohne den Blick von der Kerze zu lassen fährt er fort: "Ich bin so müde, es kommt mir ungeheuer spät vor."
Vorsichtig antworte ich: "Ich weiß es nicht, ich muß meine Uhr im Auto liegengelassen haben. Sieh doch auf deinem Handy nach."
"Habe ich bereits. Die Anzeige funktioniert nicht."
Ich bemerke Unsicherheit in seiner Stimme und seiner Körperhaltung, erkenne auch, daß er sie zu verstecken versucht.
Der Wirt kommt an unseren Tisch, stellt ein weiteres Bier ab, Christian wendet sich an ihn:
"Entschuldigen Sie, wie spät ist es denn inzwischen?"
"Ha do mieße Se uffd Uhr gugge", lautet dessen kryptische Antwort.
"Kann man bei Ihnen auch übernachten?" fragt Christian unbeirrt weiter, ein deutliches Schwanken in seiner Stimme.
Der Wirt lacht nur und geht davon. Ein feines Grinsen zwingt sich in die Kühle meines Blicks. Wie es wohl für ihn sein mag, ausgelacht zu werden? Sicher eine ganz neue Erfahrung.
"Dann kommen wir eben sehr spät zu Hause an", bestimmt Christian, und ich widerspreche in normaler Lautstärke:
"Du wirst heute nicht mehr fahren."
"Gut, dann schlafen wir im Wagen."
Ich trinke von meinem Tee und lasse meine Augen umherwandern. Ganz ohne Absicht bleiben sie auf der Kellertür ruhen. Etwas zieht mich dorthin, seit wir die Stube betreten haben. Von dort geht es aus; mein Aufbegehren, mein neues Ich, es macht mich trunken.
Kopfschüttelnd, mit geschlossenen Augen atme ich tief ein und aus. An was für einen Ort sind wir hier nur geraten, frage ich mich, er verändert mich. Zwischen Unsicherheit und Rausch hin- und hergerissen, werfe ich einen kurzen Blick auf Christian. Auch auf ihn übt die Gaststätte eine Wirkung aus, auch er wird von ihr verändert. Ich frage mich, wie das möglich ist. Frage mich, ob unser Auto wohl noch draußen stehen wird. Und wird die Straße noch da sein, der Wald? Wäre es nicht so, stelle ich aufgeregt fest, würde es mich nicht verwundern. Mir ist nach Lachen. Die Vorstellung hat etwas unglaublich Komisches.
Mit einigem Kraftaufwand versuche ich, meine Gedanken an einen anderen Ort zu zwingen, meinen Blick weg von der Kellertür. Italien? Nein. Schulferien auf Usedom? Nein. Das Meer im Herbst vor meinem Wechsel nach Düsseldorf? Meine Arbeitskollegin Rita an der Kaffeemaschine, die Avancen meines Vorgesetzten im Büro? Nein, nein, nein, Christian. Christian am Abend, Besuch von Freunden. Ich sehe ihn reden, immer wieder ihn, ab und an Lara, selten Marcus, niemals mich. Ich habe es so gewollt, vielleicht. Bleibt mir nun noch eine Wahl? Ich glaube nicht. Es ist entschieden, ich ergebe mich.
Die Uhr tickt, die Kerze brennt, ein leises Grunzen aus der dunklen Ecke neben der Kellertür. Es beunruhigt mich nicht mehr. Ich habe mich darüber erhoben.
Meinen Blick auf die Kellertür geheftet, stehe ich langsam auf. Aus dem Augenwinkel sehe ich Christian einen großen Schluck nehmen. Langsam gehe ich quer durch den Raum, kein Blick, der mir folgt, meine Schritte im Takt der Uhr, vorbei an der Gestalt, deren Kopf ich für eine Kapuze gehalten hatte. Ich habe keine Angst. Wie ich unter dem Tor hindurchschlüpfe und die Stufen langsam hinabsteige, befällt mich ein wildes Gefühl von Freiheit.