Was ist neu

Wer liest gerade welches Buch?

Tja, das ist jetzt schrecklich unoriginell, aber: Schiller, Schiller, Schiller ... Schulzeit vergessen, einfach nochmal freiwillig lesen und begeistert sein. Ich find's immer wieder beeindruckend, zu sehen, was man mit unserer Sprache so alles anstellen kann. :)

 

Ich walle und siede und brause und zische vor Wut angesichts einer solch infamen Unterstellung!

...

Ich war müde. :)

 

Ja, Rilke!!!
Oder, zurzeit mein Begleiter in lyrischen Stunden: Erich Fried "Warngedichte"
Sonst natürlich Ingeborg Bachmann.
Oder, einfach zu lesen und doch sehr schön (manchmal auch lustig): Erich Kästner
Exotische Bilder? Rabindranath Tagore

Gruss
Kasimir

 

Ich kann ja mit Lyrik nicht allzu viel anfangen (wenn sie nicht gesungen daherkommt).

Ich bin jetzt endlich (nach subjektiv gefühlten 20 Jahren) durch "Den Schwarm" durch. Mein erster Eindruck hat sich vollauf bestätigt: Ein schwafeliges Buch. Durchaus stellenweise spannend geschrieben, gehen die originelleren Einfälle in einem Wust populärwissenschaftlicher Belehrungen unter. Man quält sich durch seitenlange Nebenschauplätze, bloß um am Schluss in einer Art Partygespräch besoffener Oberschüler über das Verhältnis von Mensch und Natur zu landen.
Wie gesagt, das Buch ist nicht schlecht, aber der Hype ist mir bei dieser Weitschweifigkeit doch ziemlich unverständlich. Dagegen kommt mir "Der Herr der Ringe" wie eine Pointengeschichte vor.

Wo wir gerade bei Hype sind: Ich weiß, dass ich mir den ewigen Hass aller Potter-Akolyten zuziehe, aber "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" ist von den ersten drei Büchern das schwächste. Auf einen schleppenden Anfang folgen langweilige "Action"-Szenen im Quidditch, einer der ödesten denkbaren Sportarten. Schließlich mündet das Ganze zu allem Überfluss in einem einigermaßen interessanten, zu diesem Zeitpunkt aber absolut vorhersehbaren Höhepunkt im Spukhaus (Lupin ist ein Lycanthrop? Sag bloß! Hätte man bei dem Namen ja nie vermutet. Und der böse ist in Wahrheit der Gute ... Junge, Junge!). Was noch folgt ist eine überflüssige Zeitreise und ein ebenso lahmes Ende, weil der Spannungsbogen sich zusammen mit Krätze schon verabschiedet hat. Gna.

Potter wird jetzt von Matt Ruffs "Ich und die anderen" ersetzt, das schon auf den ersten paar Seiten spannender anfängt, und Schätzing räumt seinen Platz für den genialen Charles Stross mit "Accelerando", welches ebenfalls einen fulminanten Start hinlegt. Auch wenn der Protagonist ein unsympathischer Alleskönner ist, so finde ich es erholsam, in einem Text slashdotten zu lesen, ohne dass sich eine zweiseitige Erklärung in Form eines Pseudodialogs anschließt.

 

Ok, vielen Dank. Werd mal sehen, was ich mir von Rilke bestelle. :)


Zurzeit lese ich "Das Böse kommt auf leisen Sohlen" von Bradbury.
Nettes Buch. Ja, nett. Mehr nicht.
Bradbury springt immer von einer Sicht zur nächsten, teilweise ist es ein wenig "kitschig", also, "Horrorkitsch", aber die Atmosphäre auf dem Zirkus ist sehr cool. Ich mochte als Kind schon immer Volksfeste und Zirkusse (?), ich fand die teilweise gruselig. *g*

 

Les mich grad durch die Werke Kraussers. Der große Bagarozy und Thanatos habe ich verschlungen, Schmerznovelle ist auch gut, Melodien gehe ich die Tage mal an.

 

'nabend!

Das Kreuz ist hier, dass man im Profil nur ein Büchlein angeben kann. Ich les i. d. R. fünf Bücher gleichzeitig/nebeneinander her. Das sind z. T. für manche Augen olle Kamellen: derzeit hab ich angegeben: Heimito von Doderer: Die Merowinger. Wer Jean Paul mag, muss Doderer als legitimen Nachkommen ansehen. In dem Roman versucht ein älterer Herr, alle Verwandtschaftsgrade zu sich selber zu erreichen. Klingt verwirrend & bekloppt? Ist es auch und zugleich eine Parodie auf die damals populär werdende Psychoanalyse.

Gleichzeitig les ich Gottfried Keller "Der grüne Heinrich", seine Autobiographie. Wer die Novellen kennt, sollte sich auf eine Steigerung gefasst machen, da alles, was jetzt geschieht nicht auf die Leute von Seldwyla verteilt wird. Oder kennt einer nicht "Kleider machen Leute"? "Das Fähnlein der sieben Aufrechten"? etc. Gleichzeitig hab ich erfahren, dass der Schweizer mit dem Friesen Theodor Storm befreundet war. Was geschieht dann? Ich zumindest hab den Schimmelreiter an einem Tag (zum weiß Gott wievielten Mal) durchgelesen und ein paar Gedichte und vor allem den Briefwechsel der beiden Freunde. Und weil ca. 400 + 800 + 100 + 400 Seiten für mich zu wenig sind, les ich nebenbei Golo Manns "Wallenstein" (ca. 800 Seiten), worinnen eben eine halbromanhafte Biografie des Herrn von Waldstein mit der Mannschen Sprachkraft abgeliefert ist. Gestehen muss ich, dass ich z. B. den alten Herrn Golo Manns gar nicht so gern les, seh ich mal vom Felix Krull ab.

Aber jetzt genug geplaudert.

Jetzt fragt Ihr, wie macht er das?

50 Seiten pro Tag und wenn ein Text langweilig zu werden droht, kommt der nächste dran, dann gibt sich nach zwei Tagen die Langeweile.

Der Schimmelreiter hat mir jetzt auf immer das Boßeln vergällt, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Naja, saufen kann ich halt noch und ist auch ohne Boßeln zu bewältigen und manchmal amusant.

Aber jetzt ist wirklich genug geschwätzt!

Gut nacht!

FR

 

Gerade gelesen: Never let me go von Kazuo Ishiguro

Die Protagonistin Kathy H. ist in Hailsham aufgewachsen, einer Institution, die dem Außenstehenden als eine Art Elite-Internat erscheinen muss. Im Laufe der Erzählung wird allerdings deutlich, dass mehr dahinterstecken muss: Im sozialen Gefüge der Schule gibt es einen deutlichen "Zwang" zur Kreativität, dessen wirklicher Zweck erst am Ende aufgelöst wird.
Das Buch ist in eher ruhigem, unspektakulären, berichtendem Stil geschrieben, der Autor versteht es aber hervorragend,durch die Handlung Akzente zu setzen und den Leser zu rühren. Das Sozialgefüge von Schülern und Lehrern ist hervorragend ausgearbeitet, man bekommt bildhaft vermittelt, wie Mobbing-Opfer oder ihre Peiniger darin stehen. Die Schlüsselszene, die dem Buch wohl seinen Originaltitel gegeben hat, war eine von meinen "Buchzuklappern", an der ich nicht mehr weiterlesen konnte, weil ich so aufgewühlt war. Auch der ganze Übergang vom eher alltäglich-fröhlichen Schulleben in die finstere Dystopie findet so geschmeidig statt, dass man ihn nur am Rande mitbekommt und plötzlich bedröppelt vor den düstersten Sätzen steht.
Insgesamt ein wirklich tolles Buch, das mich als Freund sozialer Science Fiction begeistert.

Ich schnappe mir für die weitere Lektüre gleich das nächste vom selben Autor: When we were Orphans.

 

David Peace: 1974

Tatsächlich durch eine Internet-Anzeige auf dieses Buch gekommen. Bestellt, bekommen, gelesen. Das heißt, ich bin gerade mittendrin.

Und ich kann es nur empfehlen. Obwohl der Einstieg recht hektisch ist (und damit definitiv mühsam!), klärt sich das Bild und man bekommt - gerade durch die angerissenen Bilder - ein Gesamtbild, das einen frösteln macht.

Oberflächlich geht es um Kindermorde, ein Krimi also. Allerdings sollte man sich hüten, ihn darauf zu beschränken.

Keine leichte Kost, denn man kann nicht einfach drüber weglesen, die Aufmerksamkeit ist gefordert!

Viele Grüße von hier!

 

Habe mich so nebenbei den Orks gewidmet, von Stan Nicholls.
Ich bin wirklich baff, dass solch ein ausgemachter Schrott den Weg über einen Verlag in die Buchläden findet und sich dann auch noch gut verkauft. Der Roman wird von einer einzigen Idee getragen: einmal aus der Sicht der Lieblingsbösewichte aller Tolkienfans zu schreiben. Ja, und das ist es dann schon. Der Autor schleppt den gelangweilten Leser von einem müden Gemetzel zum nächsten, wohl in der Hoffnung, verschleiern zu können, dass er eigentlich gar nicht weiß, wohin dies alles führen soll. Wären die Kämpfe wenigstens unterhaltsam geschrieben worden, hätte das Buch zumindest hier punkten können, aber nicht einmal das ist der Fall. Eigentlich sind das die miesesten Szenen. Dann doch lieber das träge Herumphilosophieren über die bösen bösen Menschen, die die Welt kaputt machen.
Die abgedroschendsten Sätze, die man sich nur vorstellen kann füllen knapp 800 Seiten und führen letztlich zu einem völlig albernen Finale, das mehr Fragen aufwirft als Antworten bietet. Zwischendurch werden noch allerhand andere bekannte Archetypen aus der Fantasy-welt aufgegriffen. Das sei nur so am Rande erwähnt, weil es auch im Buch keinerlei Relevanz für irgendetwas hat. Wie eigentlich gar nichts in dem Buch. Ach ja, der Bösewicht ist eine fiese Hybride, die keinen Plan von irgendwas hat und deswegen ständig ihre Untertanen quält. Immerhin ist dies die einzige Figur, die konsequent gezeichnet ist (wenn auch abgedroschen und albern) - die Orks benehmen sich letztlich wie Menschen, da gibt es keinen Unterschied. Nicht im Ansatz gibt sich der Autor die Mühe, sich wirklich mal in die Pspektive der Orks zu begeben. Das wäre nämlich sicher spannend gewesen. So ist es eigentlich nur der Name Ork, der für Mensch ersetzt wurde, mehr nicht.
Und das ist wirklich schade, denn ein Autor, der Ideen hat- und dazu auch noch schreiben kann - hätte daraus sicherlich etwas machen können. Nicholls ist schlichtweg bequem auf der Herr der Ringe-Welle mitgeschwommen. Anders kann ich mir das nicht erklären...

 

Hey, dann war mein Riecher ja richtig.:D Ich hatt's nur einmal kurz aus dem Regal genommen, die erste Seite gelesen und von da an einen großen Bogen darum gemacht. Nachdem das dann so gehyped wurde, hab ich schon an mir gezweifelt... Danke weltenläufer, jetzt kann ich wieder ruhig schlafen.;)

Greetz
omno

 

Ich habe gestern den Roman Vincent von Joey Goebel angefangen und bin hellauf begeistert.

Der kleine Junge Vincent ist ein Wunderkind - bereits mit sieben Jahren unglaublich kreativ und intelligent, wenn auch zurückgezogen und einsam.
Er soll die Mainstreamwelt mit seiner Kreativität verändern - Songs, Romane und Serienhits verfassen, er soll Kunst allen Menschen zugänglich machen. Und damit seine Kreativität nicht versiegt, werden ihm sogenannte Beschützer zugeteilt, die sich darum kümmern, dass Vincent niemals glücklich wird und immer wieder neues Leid erfährt. Denn aus Leid wächst schließlich Kunst, zumindest denken das Harlan Eiffler, Vincents Manager, und sein Gönner, Mr. Lipowitz.

Richtig cooles Buch bisher, kann ich nur empfehlen.

 

Helau & allaaf liebe Narren und

hallo Leute, die’s nicht werden/sein wollen,

im Juli schrieb ich unter # 1670, dass ich schon ein paar Bücher mehr les, als ich im Profil angebe, angeben kann. Inzwischen ist selbst Golo Manns „Wallenstein“ ausgelesen, doch gesellten sich in den letzten Tagen Schillers Wallenstein-Trilogie und sein 30-jähr'ger Krieg und Safranskis „Schiller“-Biografie hinzu und da der W. derzeit auch auf den Theatern tobt und in der ZEIT persönlich auftrat (hach watt bin isch widder jeck!) haben die Herrschaften mich auch beeinflusst.

Oder geh’n an Euch Texte spurlos vorbei, die ihr lest?

Bis demnächst,

ach ja, die fußballlose, die schreckliche Winterpause (wo war der Winter denn schon wieder, wo bleibt er denn?) ist endlich vorbei, da weiß man wieder, wie man das Wochenende und gelegentlich die Wochenmitte verbringen kann …

Feiert nicht zu dolle

Flieder, äh, friedel

 

Nach einem Werk wie "Schuld und Sühne" ist es natürlich nicht leicht, sich auf ein neues Buch zu konzentrieren, aber ich habe heute mit Camus' "Der glückliche Tod" begonnen und werde wahrscheinlich vor Neid auf den Franzosen, der mit Mitte zwanzig schon sowas schreiben konnte, zerfließen ... :D

 

Wie cool, ich les grad von Camus "Die Pest". Aber da ich nicht weiß, wie alt er wann war, werde ich mal im festen Agregatszustand bleiben. :D

 

"Die Pest" ist großartig. Gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Ich glaube, Camus war Mitte dreißig, als der Roman veröffentlicht wurde.

Grade durchgelesen:

John Boyne - "Der Junge im gestreiften Pullover"

Auschwitz (im Buch konsequent Aus-Wisch genannt - der Protagonist hat seltsamerweise ein sprachliches Problem mit den Schlüsselbegriffen) aus Sicht des neunjährigen Sohn des Lagerkommandanten zu beschreiben, ist eine interessante und gewagte Idee, die Boyne auch nicht schlecht umgesetzt hat. Leider wirkt das streckenweise ein wenig zu konstruiert und künstlich. So ist es zum Beispiel nicht ganz ersichtlich, warum der Sohn eines hochrangigen Nazis im Herbst des Regimes (der Roman spielt ungefähr 1942 oder 1943) noch nichts vom "Furor" (so wird der Führer im Buch genannt, obwohl Protagonist Bruno offenbar kein Problem mit dem Wort "Führungsstab" hat) gehört haben sollte - ich vermute doch, dass Kinder recht schnell in den Führerkult eingeführt wurden. Außerdem verordnet der Autor seinem Protagonisten (und seiner älteren Schwester) trotz offentsichtlicher Intelligenz an den passenden Stellen eine übergroße Portion Naivität - Bruno hat natürlich noch nie den Begriff "Jude" gehört und kommt bis zum Schluss nicht auf die Idee, dass die Menschen im Lager Gefangene sind.

So, nach diesem Intermezzo stürze ich mich auf "Lolita". :D

 

Lolita ist cool, aber ich kann mein Buch nicht mehr finden. Ich glaube, ich hab das mal jemandem geliehen und nie zurückgekriegt ...
Ich sollte es mir wohl bei meinen Arbeitskolleginnen und so mal aufschreiben. :D

 

Ja, das war eine Bildungslücke, die unbedingt geschlossen werden musste, zumal ich die Verfilmung von Kubrick sehr mag.

Und was lernt man daraus? Nie was verleihen, weil man es sowieso nie zurückbekommt. Eine Unsitte. *schnell und unauffällig die "Windtalkers"-DVD hinters Regal werf, die ich mir vor über einem Jahr mal von einem Kumpel ausgeliehen habe* :D

 

Ich lese gerade "Bis ich dich finde" von John Irving. Ich war schon ziemlich gespannt darauf - und jetzt finde ich es unerträglich. :( Ich glaube nicht, dass ich es zu Ende lesen werde. Und das kommt bei mir wirklich selten vor.

 

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