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Äffchen

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15.09.2005
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Äffchen

Wo bist du mein Äffchen. Ich suche dich

Ich habe dich von klein auf Äffchen genannt. Mutter hielt dich am Tag deiner Geburt im Arm und du hattest überall Haare. Du warst ein Äffchen. Ein Wunderschönes.
Ich habe dich sofort in mein Herz geschlossen. Mein kleiner Bruder. Vom ersten Augenblick liebte ich dich und war mächtig stolz auf dich. Mutter und ich hatten nun dich. Ich weiß nicht, ob Mutter mich lieb hatte. Aber nun warst du ja da und es genügte Mutter und mir, dich zusammen zu lieben.
Deine großen braunen Augen schauten mich am ersten Tag fest, voller Zuneigung an und ich wusste auch du hast mich lieb.
Mutter ging arbeiten und ich war für dich da. So ist das wohl mit großen Geschwistern. Ich besorgte alles im Haushalt und versorgte dich. Ich erzog dich zu meinem Bruder, mein Äffchen. Mutter war das recht, denn mit ihrer Arbeit musste sie uns versorgen. Vater ist gefallen, sagte sie. Im Krieg. Ob er da noch liegt und warum er vielleicht liegen geblieben ist, war mir unvorstellbar. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Aber ich war ja da.
Ich brauchte keinen Vater mehr, auch wenn ich einsam war und Mutter wusste nichts mit meiner Einsamkeit an zu fangen. Ich wollte meine Einsamkeit nur mit dir, meinem Äffchen, teilen. Du konntest ja nicht einsam sein, denn ich war ja immer für dich da.
Du wurdest größer und deine braunen Augen schauten immer zu mir auf und du eifertest mir nach. Du hast Bälle immer sehr geliebt. Kaum konntest du laufen, bist du allem Runden hinter her gegangen.
„Äffchen, Äffchen, wo ist der Ball? Bring ihn mir!“
Du gluckstest fröhlich und liefst zu mir.

Und du liefst weiter.

Bald wolltest du meine Hilfe nicht mehr.
„Äffchen alleine!“ sagtest Du bestimmt. Und ich lies es zu.
Du liefst weiter und wurdest größer. Selbstbestimmter. Du liest meine Hand los und gingst ohne mich weiter.
Mein Äffchen wurde erwachsen. Kein Äffchen mehr, sondern ein junger hübscher Mann mit einem eigenen Leben, vielleicht mit einem eigenen Äffchen… .
In meinem Herzen bleibst du immer das Äffchen …
… und ich auf der Strecke.

 

Salve JHRilke,

Aus Deinem Prot werde ich nicht schlau. Er/sie erzählt von Aufwachsen des jüngeren Bruders, müsste also selbst inzwischen erwachsen sein, wenn er es nicht schon war, als der Bruder zur Welt kam - schließlich war er/sie in der Lage, den Haushalt zu versorgen. Die Sprache ist aber die eines kleinen Kindes.
Natürlich könnte es sein, dass er/sie geistig zurückgeblieben ist. Doch dazu fehlen Hinweise in Deinem Text.
Außerdem machst Du jede Menge Andeutungen, die auszuarbeiten dem Kurztext gut täten. Z.B. dass der Prot immer allein ist, dass er möglicherweise nicht von seiner Mutter geliebt wird, dass er offensichtlich nie zur Schule oder einer Behinderteneinrichtung geht. Hier könnte die Geschichte mehr Fleisch vertragen.

Zum Kleinkram:

Wo bist du mein Äffchen (Fragezeichen) Ich suche dich (Punkt)
Warum sucht der Prot seinen Bruder? Der ist ja nicht irgendwo verloren genagen, sondern "nur" erwachsen geworden.
Mutter hielt dich am Tag deiner Geburt im Arm (Komma) und du hattest überall Haare.
Vom ersten Augenblick liebte ich dich (Komma) und war mächtig stolz auf dich.
voller Zuneigung an (Komma) und ich wusste
mE können Babies am ersten Lebenstag noch nichts fixieren
Ich erzog dich zu meinem Bruder, mein Äffchen
Wieso "erzog dich zu meinem Bruder"? Wenn er der Sohn der Mutter des Prots ist, ist er der Bruder, oder zumindest Halbbruder.
Ob er da noch liegt (Komma) und warum er vielleicht liegen geblieben ist
auch wenn ich einsam war und Mutter wusste nichts mit meiner Einsamkeit anzufangen.
Hier stimmt der Satzbau nicht.
bist du allem Runden hinterher gegangen.
Und ich ließ es zu.

LG, Pardus

 

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