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philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Halloween

    Die Süßigkeitendose war berstend voll mit buntem Naschwerk für meine kleinen Kobolde. Wie in jedem Jahr um diese Zeit, bestürmten mich des Nachts diese Plagegeister. In der Dämmerung würden sie aus ihren Gräbern steigen und Menschen erschrecken. So haben sie es mir erzählt. Die Flüsterpost...
  2. Bericht aus einer sieben Meter langen Einraumwohnung

    Berichtaus einer sieben Meter langen Einraumwohnung Klau-stro-pho-bie- ach, wissen Sie, ich habe solche schwer verständlichen Fremdwörter noch nie geliebt, ich bemühe mich erst gar nicht, dahinter zukommen. Mein Wirt verwendet bei passender Gelegenheit ein ähnliches Wort, er lässt verlauten...
  3. Der Frosch

    Ein kleiner Frosch saß auf einem Seerosenblatt. Es war gewärmt von der sengenden Sonne, die sich über ihn vollkommen strahlend zeigte. Sein Körper wurde langsam zu einer kleinen Wärmflasche, also streckte er seine Hinterbeine und sprang ins kühle Nass des Sees. Von jetzt auf gleich kühlte es ihm...
  4. Nichts

    Ich spüre die Regentropfen auf meiner Haut. Der leichte Wind streift mir über das Gesicht. Ich schaue nach oben in den Himmel und erkenne den großen Waagen in den Sternen. Wie so oft frage ich mich, was ich an diesem Tag geschafft habe und was ich morgen machen sollte. Die Betonung hierbei liegt...
  5. Ihr Raum

    Ich starre ins Endlose. Es ist ein kalter stürmischer Wintertag. Vor mir eine weite Landschaft, zugedeckt von einer meterhohen Eisschicht. Neben mir ein schwarzer Kater, der sich an meinen Beinen warm streicht. Und hinter mir, hinter mir höre ich ein fröhliches Kinderlachen. Ich sitze vor dem...
  6. Müll schlucken

    Ich spritze über ihrem zarten Gesicht ab. Das Zeug landet in ihren blonden Locken und bleibt auch auf ihrer Wange kleben. Sie stöhnt einfach weiter. Aber wenig lustvoll. Eher gequält. Ich greife nach einem Taschentuch am Schreibtisch. Wische hastig das klebrige Zeug vom Bildschirm und schalte...
  7. Should i stay or should i go

    Ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Leben, welche von Tiefs und Rückschlägen beherrscht wurde. Unmittelbar nach der großen Corona Welle. Die Menschen mussten sich erst wieder finden, viele Existenzen lagen in Scherben. Die Stimmung war von Ablehnung und Egoismus geprägt, was mir täglich von...
  8. Warten auf den Sohn

    Er schlurft zum Waschbecken und tritt dabei auf seinen Pyjama. Dreißig?... Zweiunddreißig Jahre hat das Leben sie getrennt! Er starrt in den Spiegel. Sein Sohn hat eine runde Stirn, die genauso aussieht wie seine. Hinter seiner professoralen Brille ist es derselbe Blick, auch wenn der Junge die...
  9. Unentdeckt

    13. Mai. Wendepunkt: Wärme. Am Morgen, vor dem Glockenläuten. B. sitzt am Küchentisch. Der Rücken berührt die stählerne Lehne, die langgliedrigen Finger umklammern die Oberschenkel. Auf dem Tisch ein Eierbecher aus Bernsteinglas; daneben die Tageszeitung. Das Ei hat B. vor wenigen Minuten...
  10. Fallende Blätter

    Die Blätter winken mir von außen zu. Sie winken noch beinahe gänzlich grün, wie die Frauen in alten Schwarz-weiß Filmen, die ihre Männer für die weite See verabschiedeten und dabei vertikal ihre Hände nach oben und unten hoben und neigten. Wieso winken in meiner Zeit plötzlich alle wie...
  11. Zugzwang

    Anschuldigend ruhen die Augen der anmutigen Dame auf mir. Ihr Porträt hängt in meinem Wohnzimmer, direkt zwischen dem alten Bücherregal aus Eichenholz und den dünnen Fensterscheiben. Gleich einer moralischen Wächterin nimmt ihre Präsenz den Raum hoheitlich ein, ihre langen Finger ruhen auf dem...
  12. Im Sande verlaufen

    Stell dir vor, du läufst durch eine der trockensten, heißesten und größten Wüsten der Erde. Sieh dich um, riech die glühende, brennende Luft, spüre die sengende Sonne auf deiner dünn betuchten Haut. Du bist schon viel zu lang hier, seit Tagen suchst du nach deiner Reisegruppe. Du wolltest dir...
  13. Die Ohnmacht des Allmächtigen

    Um ihn herum gab es nichts, nicht einmal Leere. Es gab keinen Raum und keine Zeit, weder in vier Dimensionen, noch in drei, zwei oder einer – ja selbst in null Dimensionen nicht. Doch so eine Welt war auf die Dauer sehr einengend. Für ein allmächtiges Wesen wie ihn war sie nicht angemessen, fand...
  14. „Morgen“

    Es ist sonnig, acht Uhr fünfunddreißig mitten im November. Café, Café, Wäscherei, Kiosk, Seitenstraße, Imbiss, Café. Stadt, immer und immer wieder. Alle 8 Minuten schiebt sich eine Straßenbahn zwischen Autos und Radfahrern durch. Meistens sehe ich davon morgens zwei Stück. Mein lila Patagonia...
  15. Im Bett mit Nietzsche

    Es war eine düstere Nacht in einem abgelegenen, heruntergekommenen Haus am Rande der Stadt. Friedrich Nietzsche, der große Denker, der oft in seinem eigenen Geist verloren war, fand sich unerklärlicherweise in einem Raum wieder, der mit düsteren Schatten und einer bedrückenden Atmosphäre gefüllt...
  16. Der Soldat

    Die grüne Wiese, grüner hätte sie nicht sein können, gemütlich war sie auch. Die letzten Tage waren sehr anstrengend, doch auch lehrreich. Die letzten Tage sah ich dauernd Menschen fallen und nun liege ich jetzt auch hier. Ich merke einen stechenden Schmerz, der aus meinem Bauch ausstrahlt und...
  17. Friedliche Weihnacht

    Die Sonne war so hoch gestiegen, dass sich ihre Strahlen durch den Spalt zwischen Fensterbrett und Gardine durchmogeln konnten. Sie durchquerten das kleine Zimmer, ihrer Wärme gelang es, Staubteilchen dazu zu bewegen, einen vorsichtigen Tanz zu beginnen. Dieser führte bis zur – zugegebenermaßen...
  18. Das Summen

    Er war bereit. Das Metall war kalt. Fest umschlossen drückte er die Klinke runter, unsicher was er vorfinden würde. Mit einem Ruck öffnete er die alte Türe und sah sich um. Ein muffiger Duft duchzog den Raum. Der Staub wirbelte umher, füllte den Raum mit kleinen Partikeln, sodass es so wirkte...
  19. Tod einer Göttin

    Tod einer Göttin „Das Unbeschreibliche Hier ist es getan Das ewig Weibliche Zieht uns hinan“ [1] Hektor pustet über den Rand der dampfenden Tasse und nimmt vorsichtig einen Schluck von dem heißen Kaffee. Er sitzt auf einem dreibeinigen Bildhauerbock in seinem Atelier und betrachtet die fast...
  20. Klavierspielen

    Wenn du Milliarden von Euro auf der Bank liegen hast, und dir ein einziger Euro davon abgezogen wird, würdest du es überhaupt bemerken? Wahrscheinlich nicht. In Deutschland leben etwa Dreiundachtzig Millionen Menschen. Acht Milliarden sind es auf der Welt. Und der Verlust von nur einem Menschen...

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