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philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Meine Hände schmelzen

    Meine Hände schmelzen und niemand will mir helfen. Kein Arzt, kein Heilpraktiker, nicht Mal ein Scharlatan wollte mir helfen. Jedes mal, wenn mein Körper das Haus verlässt, beginnt es. Jedes Mal beginne ich zu denken, dass alles gut sei. Wenn ich dann den ersten Tropfen fallen höre, kommt die...
  2. Work-Life-Balance

    Der 15. August, Sonntag, Sommerferien. Auf 2000 m Seehöhe ist die Hölle los. Touristentrauben drängen von der Seilbahn direkt zur FreiZeit-Hütte mit dem riesigen Spielplatz und stellen sich am Einstieg der Alpenachterbahn an. In nur zwei Monaten genügend Umsatz zu machen, um das ganze Jahr über...
  3. Ein Mann und sein Quietscheentchen

    Ausgezehrt sitzt Arnold in der Badewanne, die gleichermaßen Sarg und Arche für ihn sein könnte. Das Badfenster ist gekippt und das Mondlicht erhellt die wenigen Schaumreste. „Hast schon lang nicht mehr so geguckt, Prinzessin.“, sagt er zu dem Quietscheentchen, mit dem er sich das beinah kalte...
  4. Grenzgänger des Patriarchats

    „Wach?“, er liegt mit gestütztem Ellbogen vor mir und grinst mich auf die Weise an, als wisse er etwas über mich, das mir nie bewusst war oder werden würde. Ich reibe mir die Augen und versuche mich zu orientieren. Unglücklicherweise hält mich das Brett vor dem Kopf in das Kissen gedrückt. Ich...
  5. Im Bus

    Ein Bus ist eine tolle Sache. Technisch faszinierend; aber all die Menschen, die er an ihre Ziele bringt, noch viel mehr. Ich liebe das Busfahren, einfach so herum. Vorn die alten Menschen. Taub und steif, weise und alt. Immer wütend. Dahinter ein paar Leute. Auf dem Weg zur Arbeit. Beschäftigt...
  6. Ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach

    Benedikt platzierte den Nagel. Unterdrückte einen tiefen Atemzug, bekreuzigte sich stattdessen. Bestimmt schlug er zu. Metall durchbohrte das Fleisch. Schmerz dehnte sich aus, betäubte für einmal stark genug. Sein letzter Blick fiel auf den ans Kreuz genagelten Jesus Christus. Dann überfiel ihn...
  7. Warten

    Die abblätternde grüne Farbe zeigte die Abgeschiedenheit und Trostlosigkeit dieses Ortes besser als der übervolle – wahrscheinlich noch niemals geleerte – Mülleimer oder die Pflastersteine, die unter dem Waldboden in Vergessenheit ertranken. Die Luft roch etwas modrig; nach Eichenlaub. Wenn er...
  8. Geschichte aus einem älteren Krieg vor und nach einem anderen Krieg

    Deutsche sitzen in einem vordersten Festungsgraben fest, sie werden massiv beschossen und können es noch nicht einmal riskieren, Ihren Kopf aus dem Graben zu strecken. Einem derartig massiven Beschuss folgt meistens der Versuch eines Vorstoßes von Seiten des französischen Gegners. Im dem...
  9. Big Brother

    Großer Bruder Schuld gehört zum Leben wie der Mensch. Wieviel ich annehme, entscheide ich selbst. Aber wenn du noch extra Schuld oben drauf schichten möchtest, dann tauche ich weg. Wegtauchen ist besser als untergehen. Doch eine Schuld muss ich tragen, eine Schuld so schwer, wie die Bomberjacke...
  10. Tiefer vergrab ich meine Bedürftigkeit (Lieber Mann)

    Du willst wissen, was ich fühle, während du meine Klitoris berührst? Nichts. Aber dafür hasse ich mich. Es braucht viel, um dieses Nichts auszuhalten. Ich schaffe es nicht. Wie kann ich von dir erwarten, dass du es tust? Ich habe einen Knacks da unten. Oder überhaupt. Das dämmert mir erst jetzt...
  11. Die Liebe und das Nichts

    Ich habe mich breitschlagen lassen. Robert meinte, ich solle ihn begleiten, damit ich noch mal rauskomme. Ich denke eher, er will mich dabei haben, um nicht alleine zu sein. Er meinte auch, ich müsse mal an die frische Luft, mal den Kopf freikriegen, neue Leute kennenlernen, lauter so Phrasen...
  12. Niedere Regungen

    Irisierendes Wasser leckte am Bug unserer kleinen Schale und so sehr ich mich auch bemühte, zu vergessen, dass wir völlig verloren waren, so schaffte ich es doch nicht, meinem aufgesetzten Lächeln nachzufolgen. Chiara schien etwas zu ahnen, denn obwohl die Erschöpfung aus jeder ihrer Bewegungen...
  13. Da scheiden sich die Geister

    Es gibt nur eine einzige Verbindung zu meinem Ziel – Buslinie 314159 Richtung Andromedanebel. Ich sitze als einziger Fahrgast ganz hinten und sabbere auf die Bezüge, vermutlich laut schnarchend. Im Traum stehe ich in Uniform vor einer Armee aus Ausrufezeichen, die schneidig im Gleichschritt...
  14. Heroes

    Sie war die schönste Frau im Strandcafé. Zwischen sechzig und achtzig. Zahnlos. Und freute sich über ihr Pistazieneis. Wir waren an einem Strand, neben dem es eine Höhle gab, die ein rundes Loch in der Decke hatte. Deswegen war die Höhle eine Attraktion. Man konnte entweder schwimmen um zu...
  15. Die graublaue Stunde der Nackten

    VivaldiVersion. Für A.C.D.-C. Sie war schön, traurig und pleite. Und die Letzte, die mit mir geschlafen hatte. Vor zwei Jahren. Vielleicht auch vor drei. So genau wußte ich das nicht mehr. Einfach noch eine verschwommen versoffene Erinnerung. Und meinem Kopf war es mittlerweile egal...
  16. Im Auge des Betrachters

    Es war Licht, doch nicht durchgängiges Licht. Viele Punkte Licht. Ein Saum aus Geäst und grünen Blättern. Getragen wurden sie von den Stämmen dieser Welt. So viele Stämme, in der Weite und in der Breite. Federn flogen und Stimmen hallten von überallher, denn die lautesten Stimmen sind die...
  17. Hamsterrad

    Hier sitze ich erneut. Finger auf der Tastatur. Buchstaben erscheinen einer nach dem anderem auf meinem Bildschirm. Klatsch. Ein nicht zuvor dagewesener Stapel Papier liegt neben mir auf dem Tisch. Daneben steht eine Person welche mich anstarrt und scheinbar etwas sagt. Ich höre aber nicht zu...
  18. Studers letzter Fall

    Studers letzter Fall Die Morgensonne fällt durch das gardinenlose Fenster ins ehemalige Kinderzimmer, das Studer für seine Ermittlungen nutzt. Die neuen Gläser funkeln. „Eine neue Brille, in deinem Alter!“ Studer, der sonst jeden Cent zweimal umdreht, schüttelt verwundert den Kopf. Er entfaltet...
  19. Glück

    "Mama, warst du früher glücklich und auch mit Papa?" Ich habe gerade Mittagspause und mich in einem nahe gelegenen Café auf ein kleines Mittagessen und eine Tasse Kaffee niedergelassen. An einem Tisch neben mir sitzen eine ältere Dame und eine mittleren Alters. Beide Damen sehen gepflegt und...
  20. Judith

    Unsere Stadt war belagert, lange hätten wir das nicht mehr durchgehalten. Die Vorräte und das Wasser gingen zur Neige aber keiner der Männer wollte kämpfen. Stattdessen stritten sie sich wie die Waschweiber und warfen sich gegenseitig Verrat vor. Es hieß, Assad wollte die Tore öffnen und sich...

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