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philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Einladung zum Frieden

    „Ja, doch, die Idee ist nicht ohne“, sagte Peter Petzold und legte die schmale Mappe wieder auf den Tisch. Er begleitete sie mit seinen Augen, und obwohl er wußte, daß sein Gegenüber ihn beobachtete, widerstand er der Versuchung, seinen Blick zu heben. Er konnte jetzt nicht in diese wasserblauen...
  2. Der Kapitän

    Es war einmal ein namenhafter Schiffskapitän. Er besaß eine große und sehr ansehnliche Galeere. Seine Kajüte war fast gänzlich aus Gold. Und jeden Abend in der Taverne zum Hafen prahlte er damit, wie treu seine Mannschaft ihm ergeben sei, wie sehr sie doch ihr Leben für das seinige geben würden...
  3. Der Vertrauensbruch

    In diesem Moment hatte sie das Bild von sich, als sei sie ein verwundetes Tier, das mit offenen Flanken vor ihm lag. In ihren Augen spiegelte sich Angst. Angst davor, den gnadenlosen Todesstoß der Freundschaft zu erleben. „Du hast sie im Stich gelassen“, hatte Bastian gesagt, „Vertrauensbruch...
  4. Offenbarung eines Wimpernschlags

    Es ist wirklich sehr schön, wenn einem selbst Dinge zustoßen, die man sich zwar oft wünscht, jedoch nie ernsthaft zu hoffen wagte, dass sie wirklich passieren können. Ich nehme mir für mein Leben sehr viel Zeit, da jeden Augenblick so viele Dinge um mich herum passieren, über die ich sehr lange...
  5. Der Fluch

    Katzen folgen ihrer Natur. Meine Katze folgt ihrer Natur. Meist allerdings nur bis zu jenem Punkt, an dem die Beute erlegt ist. Das Verspeisen der Beute überlässt sie dann mir. Ich verspeise die Beute in der Regel nicht. Meine Katze jagt Mäuse. Manchmal bringt sie sie mit nach Hause, heult...
  6. Ich bin Gott

    Ein Mann, der einen weißen Spitzbart zu gelocktem weißen Haar trug und von kleiner Statur und hohem Alter war, sprach mit einem Mann, der nicht minder alt zu sein schien. „Ich bin Gott.“, sagte Ersterer. Der andere musterte ihn und brach in Gelächter aus. „Dann muss ich euch sagen: ‚Gott ist tot...
  7. Das Licht der Erkenntnis

    Der dicke, natürlich auch kleine Urgh streifte mit seinem schlaksigen Freund Args durch ein erst kürzlich entdecktes Jagdrevier. Dichter Mischwald bedeckte die Hänge eines Tals, weiter unten bahnte sich ein Wildbach seinen Weg. Urgh plagten Kopfschmerzen, aber sein Genosse gab sich mitleidslos...
  8. Das ausgeschlossene Dritte

    In einem Dorf am Fluss machte der Lange Mann halt. Dort erhielt er die Kunde, dass sich der Streit in Cad Arras zu einem Krieg der Stadt gegen die umliegenden Ländereien ausgeweitet habe. Auch hieß es, der Eiserne Riese sei im Norden aus dem Meer erschienen und bewege sich nun nach Süden, eine...
  9. Waldspaziergang

    Wie eine Mauer zog sich der Nebel durch den Wald. Er konnte kaum einen Zentimeter weit sehen. Bedrückende Stille durchzog die kalte Luft. Sachte, ganz sachte, drückten seine nackten Füße das feuchte Herbstlaub in den Boden. Die Idylle des angebrochenen Tages flog förmlich an ihm vorbei. Mit der...
  10. Der Zauberlehrling

    Eines Tages rief der große Magus Ayvaschim, was soviel heisst wie "Die Gestalt des Windes", den besten seiner Lehrlinge in sein Zelt und sprach: "Yin! Komm' näher und sitz' an meiner Seite, hier an dieser Feuerstelle. Heute sollst du ein letztes Mal meinen Worten lauschen, denn nachdem die...
  11. Zeit für Jim

    Heute war Sonntag. In orangeroten Farben ergoss sich die Dämmerung über das Land, während ich hier allein im Tower eines kleines Flughafens für Sport- und Segelflugzeuge saß und die Kreise meines Freundes am Himmel beobachtete. Einst wuchsen wir gemeinsam auf, besuchten die selbe Schule und...
  12. halber Dialog

    Nicht hier. Nicht woanderst. Vielleicht nirgends, Wir sehen ein Hochplateau auf dessen kargem Boden sich eine, für diesen Ort überraschend grüne feucht glänzende Wiese und einige Reisfelder wie eine grüne Hand am Fels festkrallen. Was davor und dahinter liegt ist unwichtig. Wir stellen uns...
  13. Paul

    Kennst du diesen Zustand? Wenn die Realität zum Film wird? Wenn dein Leben zur Mattscheibe und Gefühle zu Musik zerfließen? Wenn du tief in deiner Hülle sitzt und Zeit hast deinen Hohlraum von Innen zu betrachten? Wenn nicht, tröste dich, denn ich bin verrückt! Paul saß in einem Zugabteil...
  14. Selbstversunkenheit

    Der Regen, sich zusammensetzend aus feinästrigen, langgezogenen Tropfen, die langsam an der Außenseite des Fensters herunter liefen und sich an das glatte und abweisende Glas schmiegten, welches sie jedoch ohne Erbarmen abprallen und zu Boden fallen ließ, schien auch heute und im Laufe der...
  15. Gestürzt, gestützt, gestrichen

    Was bisher geschah. Vor der Haustür ratterten meine eisigen Finger an den grünen Zaunstangen, so wie geknickte Zettel oder verhaktes Laub an Fahrradspeichen, wie kleine Motoren. Kalter Atem schoss in meine Nase. Bald wird es eisig – hoffentlich -, es sollte ja schon Herbst sein, jedenfalls...
  16. Der Kreis

    1. Kapitel: Der Tag war zu Ende, aber er hatte mir wieder mehr abverlangt, als ich zu leisten bereit gewesen war. Doch irgendwie lief es immer so, meine körperlichen und geistigen Fähigkeiten entschieden, so paradox sich das anhören mag, für sich selbst. Ich war selten Herr meines Körpers und...
  17. Wege

    Der Wind wehte, die Wolken zogen. Vögel flogen am blauen Himmel und Menschen schritten an mir vorbei, alle ein Ziel vor Augen, einen Weg entlang den sie zu beschreiten wussten, den sie kannten, der sie zum Ziel, zum Ende tragen würde. Ich stand inmitten der Bewegung, die die Luft tränkte. Die...
  18. Eine Geschichte wie jede andere

    Am Anfang war Gott. Und da er nicht allein sein wollte, schuf er ein Wesen, das ihm gleich war. So entstand der Mensch und Gott sprach zu ihm: „Dein Name sei Adam“, und so geschah es. „Siehe, Adam, denn es ist Licht“, sprach Gott weiter und so geschah es. „Siehe die Erde und das Wasser, die ich...
  19. Der Fremde, der ich bin

    Ich ließ eine Münze fallen. Eine unerhebliche Summe Geldes, nicht der Rede wert. In der rechten Hand hielt ich diese Münze, bis sie mir entglitt; dort ruhte sie zur Vorbereitung, um dem Busfahrer nicht seiner kostbaren Zeit zu berauben, nicht im Durcheinander des Geldbeutels nach passenden...
  20. Eine neue Welt

    Als er die Augen an jenem Tag öffnete, war alles anders als es sein ganzes Leben lang gewesen war. Das wusste er, auch wenn er es noch nicht sehen konnte – doch er spürte es am ganzen Körper. Die Luft hatte sich verändert. Sein ganzen Leben lang war die Luft immer gleich geblieben – dieselbe...

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