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Über das Schreiben

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06.07.2005
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Über das Schreiben

Über das Schreiben

Mann, es fällt mir heute echt nichts ein. Irgendetwas muss es doch geben, worüber ich schreiben kann.
Ich saß an meinem Schreibtisch, die Beine übereinander geschlagen und versuchte wieder einmal eine Kurzgeschichte zu schreiben. Ich merkte nicht, dass es heute schon der dritte Bleistift war, dessen Ende ich anknabberte; so tief war ich in Gedanken versunken, ohne dass ich bisher etwas Produktives ausgedacht hätte.
Mensch, auf noch eine Fantasiegeschichte habe ich heute keine Lust, die hatte ich schon die letzten Wochen... Elfen… nein, davon hab ich schon mehrere Geschichten. Drachen? Oh Mann, dazu braucht man auch paar Kriegercharaktere; und ich will heut noch fertig werden. Wenn, dann müsste ich mir da ganz was Neues ausdenken. Was noch nicht da war.
Frustriert ließ ich den Bleistift auf den Tisch fallen und stützte den Kopf in meine Hände. Ich schrieb öfter mal eine Kurzgeschichte. Oder besser gesagt, ich versuchte es. Neben meinem Studium war das leider nicht oft möglich, doch hatte ich den Traum irgendwann einmal ein richtiges Buch zu verfassen und zu veröffentlichen. Die Kurzgeschichten waren für mich eine Art Übung, die mir meistens total Spaß machte. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man nur besser werden würde im Schreiben, wenn man es auch täte. Dies versuchte ich so oft es ging. Aber manchmal…
Wie macht ihr Super-Autoren das? Wo kriegt ihr bloß eure genialen Ideen her?
Ich stand vom Schreibtisch auf, schlenderte zu meinem großen Bücherregal und besah mir einige Buchrücken.
Stephen King… Ken Follett… Andreas Eschbach…Joanne K. Rowling… Verdammt sind die alle gut. Wo lernt man so gut schreiben? Ich schaffe es nie soweit. Mir fällt ja heute nicht mal genug ein, um 'ne kurze Geschichte zu schreiben. Ich wette, die haben alle bergeweise Notizbücher voller Ideen. Vielleicht sollte ich mir auch mal eines anschaffen?! Und einfach jeden guten Gedankengang aufschreiben, der mir mal kommt? Aber das wäre mir, glaub ich, irgendwann zu lästig.
Ich seufzte auf, ging zu meinem Bett rüber und legte mich mit verschränkten Armen unterm Kopf hin.
Nein. Eine Fantasiegeschichte will ich heute nicht schreiben. Lieber etwas anderes. Science-Fiction vielleicht?
Mir fielen plötzlich die Sci-Fi-Geschichten von Stanislaw Lem ein. Auch wenn sie schon alt waren, die hatten es echt in sich.
Ich wette, Lem hätte noch viel mehr seiner Reisegeschichten durchs Weltall schreiben können. Jede war anders. Echt kreativ der Mann. Aber nein… mir fällt nichts ein, was ich mal eben in eine Story packen könnte. Nichts, was nicht schon vor mir jemand geschrieben hätte. Ich glaub, mir ist auch gar nicht nach Sci-Fi. Hm, eine Geschichte aus dem normalen Leben vielleicht?
Ich stand wieder vom Bett auf und ging in meinem Zimmer grübelnd auf und ab, wie ich es immer tat, wenn ich über's Schreiben nachdachte.
Machen meine Kurzgeschichten überhaupt Sinn? Ja, ich will besser schreiben lernen, aber bringt es wirklich die erhoffte Wirkung? Eine Geschichte pro Woche ist nun echt nicht viel. Da kann ich ja noch Jahre warten, bis ich was Ordentliches hinkriege. Na ja, gut, an einem Buch versuche ich mich momentan auch grad, aber dafür brauche ich auch noch Ewigkeiten. Wer weiß, ob ich überhaupt gut genug bin, was Gescheites auf's Papier zu bringen. Und die Fantasie verlässt mich mittlerweile auch schon. Mir fällt nix ein.
Ich ging wieder zum Schreibtisch und klappte meinen Laptop auf. Ich wartete, bis er hochgefahren war, klickte dann auf ‚winamp’, suchte meine Lieblings-Playlist raus und hörte ein bisschen Musik. Normalerweise konnte Musik auf wunderliche Weise meine Stimmung heben. Der erste Song war direkt einer meiner liebsten Songs: „Never Ending Story“ von Limahl.
Die unendliche Geschichte… auch so ein Meisterwerk. Wenn ich mich nicht irre, dann ist das das einzige Buch auf der ganzen Welt, das auf Geheiß von Michael Ende immer zweifarbig, rot und grün, gedruckt wird. Echt coole Idee von ihm. Überhaupt hat er mit seinen Charakteren die Welt beeindruckt. Wer auf der Welt liebt nicht Atréju oder den Drachen Fuchur? Oder wichtiger: Wie kriege ich so etwas hin? Da muss man ja n Genie sein! Oder hat Ende auch nur so drauflos geschrieben? Was ihm gerade in den Sinn kam? Einfach so? Vielleicht auch ohne vorher ein richtiges Konzept zu haben? Wie er wohl angefangen hat zu schreiben? Hat er auch mit Kurzgeschichten angefangen?
„Reach the stars, fly a fantasy”, tönte das Lied aus den Lautsprechern. “Dream a dream, and what you see will be.”
Wenn das nur so einfach wäre! Sich was erträumen und dann auf Papier festzuhalten.
„There upon the rainbow is the answer to a never ending story.” Gleich würde das Lied enden. Ich beschloss ‚Toggle Playlist Shuffling’ einzuschalten, um das Programm den nächsten Song durch Zufall auswählen zu lassen.
Ich könnte es ja mal mit einer Piratengeschichte probieren. Wollte ich schon immer. Habe früher Berge von Abenteuerbüchern verschlungen. Wieso nicht selbst einfach versuchen, so etwas zu schreiben?
Winamp fand den nächsten Song und ließ ein Lied von Boyzone ertönen.
Nein. Lieber nicht. Piratengeschichten würden bei mir ausarten. Wenn schon Piraten, dann auch Inseln, Schätze, Fallen. Nein, das lässt sich nicht in eine Kurzgeschichte packen. Das würde eher ein Abenteuerbuch werden, und ich mache lieber erst mein momentanes fertig.
Ich drückte „B“ auf meiner Tastatur, was bedeutete, dass Winamp den nächsten Song suchen sollte. Sogleich hörte ich Russell Watsons Stimme: „It´s been a long road, getting from there to here. It´s been a long time, but my time is finally near.”
Das ist n klasse Song. Kein Wunder, dass ‚Enterprise’ dieses als Vorspannmusik ausgewählt hat. Ich liebe diese Musik... echt.
Ich lehnte mich auf meinem Schreibtischstuhl zurück und ließ die Musik auf mich wirken. „And I will see my dream come alive at last. I will touch the sky.
And they´re not gonna hold me down no more, no they´re not gonna change my mind.”
Unglaublich, wie motivierend ein bisschen Musik sein kann. Ich fühl mich sofort belebter. Ich schreibe heut bestimmt noch eine Geschichte. Wäre doch gelacht, wenn nicht.
“Cause I´ve got faith of the heart. I´m going where my heart will take me. I´ve got faith to believe. I can do anything.”
Ich wünschte, die Musik würde viel mehr Leute ansprechen und motivieren.
Nun musste ich an Felix denken. Ich hatte ihn irgendwann mal per Internet kennen gelernt. Auch jemand, der ab und zu Geschichten schrieb. Doch war er meist unmotiviert und beendete kaum etwas.
Mann, Felix, du hast soviel Talent, kannst so wunderbar Dinge beschreiben. Warum schreibst du nicht viel mehr? Du weißt selbst, dass du auch viel besser bist als ich. Was lässt dich immer wieder zögern? Weißt du überhaupt, dass ich erst durch dich wieder daran erinnert wurde, dass ich früher Geschichten geschrieben habe? Dass du mit ein Grund bist, warum ich wieder anfange mit Schreiben? Ich hab' manchmal sogar Gewissensbisse, dass ich so viel momentan probiere und du hinterher hinkst. Weißt du, wie schade es ist, wenn jemand wie du es nicht einmal richtig probiert mit dem Schreiben?
Mir fiel auch plötzlich wieder ein, dass ich von ganz vielen im Internet gelesen hatte, die zwar gerne schreiben würden, es aber aus den und den Gründen nicht taten. Manche, weil sie es sich einfach nicht zutrauten, manche weil sie aus unerfindlichen Gründen Schreibblockaden hatten.
Ich kann euch gut verstehen. Mir fällt heute selbst nicht viel ein, was ich schreiben könnte. Auch wenn ich es gerne möchte. Ich würd euch ja gern motivieren… die Welt kann nie genug interessante und spannende Geschichten und Bücher haben.
Ein Gedanke durchzuckte mich nun wie ein Blitz.
Hey, wieso schreibe ich nicht irgendetwas, um andere zum Schreiben zu motivieren? Eine kleine Geschichte, die anderen womöglich hilft zu einem Blatt Papier und einem Stift zu greifen und drauf los zu schreiben? Ja… da hätte ich echt Lust drauf… eine Geschichte, die andere zum Schreiben motiviert.
Ich nahm ein Blatt Papier und schrieb ganz oben ‚Über das Schreiben’ hin. So schnell mir aber der Gedanke mit der Motivationsgeschichte gekommen ist, so schnell war ich aber auch wieder dabei, ihn zu verwerfen.
Ach herrje, ich träume mich da in etwas rein. Mal ehrlich, wer würde sich denn ausgerechnet von mir motivieren lassen? Ich habe selbst noch kein Buch veröffentlicht, bin unbekannt, ein Niemand. Ich kann keine Leistung vorweisen. Wieso sollte sich also irgendwer von mir motivieren lassen? Hab' heute schließlich selbst schon ne Stunde darüber nachgedacht, was ich schreiben soll. Was kann ich anderen schon mit auf den Weg geben? Wie kann ich da anderen helfen? Ich habe nichts, was nicht andere Anfänger-Autoren auch haben.
Schon wollte ich den Zettel zusammenknüllen und in den Papierkorb werfen, als ich mich selbst in Gedanken korrigierte.
Nein, das stimmt nicht. Ich habe sehr wohl etwas, was andere noch nicht haben. Ich bin motiviert! Ich schreibe! Ich versuche, zu schreiben! Ich gebe mir Mühe! Auch wenn es schwer ist, ich versuche es immer wieder von neuem! Ich gebe nicht auf! Also wenn das mal nichts ist, was man versuchen könnte, anderen weiterzugeben, dann weiß ich auch nicht.
Aber da war noch ein Gedanke, der mein Vorhaben ins Wanken brachte.
Wie soll meine Geschichte, wenn sie denn fertig ist, andere überhaupt erreichen? Wer würde sie lesen? Wo sollten die Leute die Geschichte denn finden, damit sie überhaupt etwas davon haben? Eine Zeitung würde sie wohl kaum abdrucken. Ein Verlag hätte noch weniger Gründe dazu… verdammt, muss das denn alles so kompliziert sein?
Leicht verärgert schaltete ich den Laptop wieder aus und starrte auf das Blatt Papier vor mir. Ich las, was ich als Überschrift geschrieben hatte: ‚Über das Schreiben’. Ich grübelte weiter.
Ist es überhaupt momentan so wichtig, ob und wie ich die Geschichte anderen mal zugänglich mache? Ich weiß ja nicht, ob sich nicht vielleicht irgendwann eine Gelegenheit bietet, das zu tun, von der ich jetzt womöglich noch nicht einmal etwas ahnen kann. Ich könnte die Geschichte doch erst einmal schreiben. Vielleicht bekomme ich ja später eine Gelegenheit dazu, es anderen zugänglich zu machen. Auch wenn vielleicht nur eine einzige Person die Geschichte lesen wird und sich hoffentlich motiviert fühlt, so wäre damit mein Ziel doch erreicht. Und vielleicht würde diese einzige Person immer weiter schreiben. Geschichte für Geschichte. Buch für Buch. Und vielleicht hat sie Erfolg damit.
Ich lächelte.
Ja, so mache ich das. Ich schreibe die Geschichte erst einmal. Wegen dem anderen Problem kann ich mir ja später noch immer den Kopf zerbrechen.
So von meinen Gedanken beruhigt, griff ich nach einem Bleistift, spitzte ihn an und machte mich an die Arbeit. Ich wusste noch nicht genau, womit die Geschichte beginnen sollte; doch wusste ich, wie die Geschichte enden sollte. Nämlich mit den Worten: Gebt niemals auf!

 

Hallo Joanna Jones und herzlich willkommen! :)

Also... ich fand es nett, dass Du die Leser motivieren willst. Aber im Ernst, Deine Geschichte ist nicht die erste, die übers Schreiben erzählt, und ich fand sie nicht sonderlich spannend. Mich persönlich motiviert es am allermeisten, eine spannende, berührende Geschichte mit glaubwürdigen Charakteren zu lesen - dann steigt mein Ehrgeiz zu schreiben. Deine Geschichte habe ich überflogen, sie ist mE belanglos. Stilistisch schreibst Du schön flüssig, es liest sich angenehm und fehlerlos. :) Ich würde mich freuen, bald mehr von Dir zu lesen - mit neuen Inhalten!

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Joanna,

in vielem muss ich Maus beipflichten, aber in einem nicht: dass Deine Geschichte belanglos sei. Sie ist beeindruckend solide, handwerklich von guter Qualität, und dadurch konnte sie mich bei der Stange halten. Es ist nun wirklich nicht neu, das Thema, vielleicht machst Du dir da etwas zu einfach, aber wie Du es umsetzt, das hat was. Nun, eingeräumt, ich lasse mich leicht faszinieren von Geschichten, die irgendwie von sich selbst handeln bzw. auf sich selbst Bezug nehmen. Die unendliche Geschichte ist auch deswegen immer noch mein Lieblingsbuch, ich sollte sie unbedingt mal wieder lesen.

Das größte Manko, das mich allerdings an Deiner Geschichte stört, ist, dass sie nur Fragen aufzuwerfen scheint und keine richtig beantworten kann (?). Ich selbst stecke bis zum Kinn in einer Schreibblockade, und die - wenn auch kleine - Motivation, die Deine Geschichte bei mir aufbauen konnte, ist inzwischen wieder jämmerlich verpufft.


FLoH.

 

Hallo Maus, hallo FLoH!

Danke für eure Einschätzungen.

@Floh:
Das stimmt, ich gebe eigentlich nur Gedanken wieder und Fragen, die sich wohl jeder mal in dieser oder ähnlicher Weise stellt. Das liegt daran, weil man keine Antworten geben kann... jeder Mensch hat andere Gründe, warum er eine Schreibblockade hat, jeder Mensch steckt in einer ganz individuellen Situation. Um wirklich konkrete "Hilfe" zu geben, muss man die Menschen erst einmal kennen. Jeden motiviert halt etwas anderes. Wie Maus oben zum Beispiel sagte, motivieren sie eher "spannende, berührende Geschichte[n]" zum weiterschreiben. Andere wiederum motiviert etwas anderes.

Was ich mit meiner Geschichte bezwecken wollte, ist zu zeigen, dass man auch aus etwas ganz simplen wie den eigenen Gedanken eine Geschichte machen kann. Diese "Geschichte" oben ist mir übrigens in etwa so auch passiert, wie beschrieben, und voilà... schon hat man eine Geschichte mehr ;-)

In der Geschichte oben wäre es auch nicht sinnvoll Antworten zu geben, immerhin ist mein Lyrisches Ich ja auch in einer Krise und weiß zunächst nicht weiter. Aber für sich selbst hat sie/ habe ich eine Lösung gefunden. Und ich denke das ist auch das wichtigste, wenn man schreibt: für sich selbst herauszufinden, was seine eigene Fantasie beflügelt und was nicht. Das kann einem niemand einfach so als Antwort bieten. (Leider ^^)

Es ist nun wirklich nicht neu, das Thema, vielleicht machst Du dir da etwas zu einfach

Entschuldige bitte, wenn ich dir in dem Punkt nicht zustimmen mag :D mag ja sein, dass das Thema nicht neu ist, mag auch sein, dass andere schon bessere Stories dazu geschrieben haben. Aber ich selbst habe bisher nichts dergleichen gelesen und auch nicht aus Faulheit dieses Thema, das wohl schon abgenutzt ist, aufgegriffen. Es war meine eigene Idee und habe mir nichts bei anderen abgeguckt :) . Somit habe ich es mir nicht leicht gemacht!

aber wie Du es umsetzt, das hat was

dankeschön!


@Maus:

Aber im Ernst, Deine Geschichte ist nicht die erste, die übers Schreiben erzählt, und ich fand sie nicht sonderlich spannend.

Irgendwie beruhigt mich der Satz. Spannung wollte ich sowieso nicht erzeugen. Und dass sie dir wohl eher weniger gefallen hat, liegt also nicht an mir, sondern an den vielen anderen, die einfach nur das Glück hatten schon vor mir ähnliches zu schreiben :D

Einen lieben Gruß an euch beide,
Joanna

 

Was ich mit meiner Geschichte bezwecken wollte, ist zu zeigen, dass man auch aus etwas ganz simplen wie den eigenen Gedanken eine Geschichte machen kann.

hallo joanna,

es ist richtig, du kannst aus nichts eine geschichte schreiben. das geht deshalb, weil der inhalt nicht allein ausschlaggebend ist für eine gute geschichte. der erzählstil ist die andere gewichtige komponente. und genau das ist mein kritischer ansatzpunkt. ja, du kannst gut erzählen, nein du hast nicht den richtigen erzählstil für diese geschichte ohne handlung gewählt. ich habe mich als leser sehr gelangweilt in deiner geschichte. spannung wäre ein element, was diese langweile verhindern hätte können. aber spannung hast du ja gezielt verhindert. humor wäre das element gewesen, was in deiner geschichte platz gefunden hätte. aber: weder spannung, noch humor, noch handlung - das kann unmöglich eine lesbare geschichte ergeben. deine intention hast du nicht erreicht - du kannst sie nur erreichen, wenn du in der art und weise, wie du schreibst, trumpfst.
es ist nicht ausschlaggebend, ob ein thema schon geschrieben wurde. du kannst ein märchen neu schreiben, mit deinem ganz eigenen stil. schönes beispiel: "James Thurber" - vielleicht kennst du seine märchen!

inhaltlich möchte ich noch sagen:
es ist kein meister vom himmel gefallen. das heisst, um meister zu werden muss man meisterhaftes leisten, während das:

Und einfach jeden guten Gedankengang aufschreiben, der mir mal kommt? Aber das wäre mir, glaub ich, irgendwann zu lästig.
eine typische aussage eines menschen ist, der niemals meister sein wird, wenn er bei dieser meinung bleibt.

Nein. Eine Fantasiegeschichte will ich heute nicht schreiben. Lieber etwas anderes. Science-Fiction vielleicht?

es mag wirkliche schreibfüchse geben, die allrounders sind - aber die regel ist eher, dass jeder schreiber seine stärke nur in einem gebiet hat.

Da muss man ja n Genie sein!

meistens hat "genie" einen namen: "schicksal" oder "verbindung"


Nichts, was nicht schon vor mir jemand geschrieben hätte.
wir können gar nicht erahnen, wie oft das, was wir selbst gerade schreiben, schon vor uns verfasst wurde. deshalb bin ich froh, dass der inhalt nicht alles ist.

Eine Geschichte pro Woche ist nun echt nicht viel.

doch, unter umständen ist das sogar sehr viel!

ich gebe maus recht - eine motivation fürs schreiben ist selbstverständlich die inspiration - und diese gibt es im lebensumfeld oder in geschichten. auf keinen fall motiviert es, wenn jemand sagt: "durchhalten. schreib doch mal was." denn wie dein icherzähler es ja schreibt, ihm fehlt die inspiration - er weiss also nicht, WAS er schreiben soll. ist die inspiration da und dem schreiber fehlt trotzdem noch die motivation, DANN könntest du mit deinen parolen etwas einfluss nehmen.

damit komme ich zum erzähltechnischen.
die geschichte ist zu lang, ich, ein leser, habe das gemerkt. wie gesagt, der gewählte stil ist schlecht. der inhalt zieht sich furchtbar lang, und du gibst dem leser keine motivation zum weiterlesen. der gewählte stil wäre für eine inhaltreichere geschichte bestimmt gut. schreiben kannst du!
aber auch dieser schreibstil hat mängel.
ins auge springen die vielen englsiche liedertextstellen. zum einen zeigst du, dass du in der deutschsprachigen nichts gefunden hast, was den erzähler motivieren könnte. zum anderen, und ich finde das ziemlich wichtig, grenzt du nicht englisch sprechende leser aus. ausserdem ist das vermitteln von eindrücken mit auflisten von liedzeilen ziemlich ungeschickt und zeigt, dass der schreiber keinen anderen literarischen weg gefunden hat, eindrücke zu schreiben.
ausserdem leidet dein stil über die zahlreichen wortdoppelungen.
desweiteren sind die monologe oft einfach zu lang:

Mann, Felix, du hast soviel Talent, kannst so wunderbar Dinge beschreiben. Warum schreibst du nicht viel mehr? Du weißt selbst, dass du auch viel besser bist als ich. Was lässt dich immer wieder zögern? Weißt du überhaupt, dass ich erst durch dich wieder daran erinnert wurde, dass ich früher Geschichten geschrieben habe? Dass du mit ein Grund bist, warum ich wieder anfange mit Schreiben? Ich hab' manchmal sogar Gewissensbisse, dass ich so viel momentan probiere und du hinterher hinkst. Weißt du, wie schade es ist, wenn jemand wie du es nicht einmal richtig probiert mit dem Schreiben?

das ist wirklich furchtbar lang - klingt wie ein hammer, der die ganze zeit auf felix kopf hämmert. kurz und prägnant sollten monologe möglichst sein, und das da oben lässt sich leicht um einiges raffen.

weiter:

Ich merkte nicht, dass es heute schon der dritte Bleistift war, dessen Ende ich anknabberte;
die vergangenheitsform von "heute" ist "an diesem Tag"
3. bleistift, der angeknabbert wird? wurde 2 schon aufgegessen?

Mensch, auf noch eine Fantasiegeschichte habe ich heute keine Lust, die hatte ich schon die letzten Wochen... Elfen… nein, davon hab ich schon mehrere Geschichten. Drachen?[/QUOTE

2 mal "Geschichte" in diesem monolog, das klingt nicht gut. das 2. "Geschichten" könnte auch "Werke" heissen, oder "Erzählungen"

Ich schrieb öfter mal eine Kurzgeschichte.

das hast du bereits gesagt. du wiederholst dich.

Ich schrieb öfter mal eine Kurzgeschichte. Oder besser gesagt, ich versuchte es. Neben meinem Studium war das leider nicht oft möglich, doch hatte ich den Traum irgendwann einmal ein richtiges Buch zu verfassen und zu veröffentlichen. Die Kurzgeschichten waren für mich eine Art Übung, die mir meistens total Spaß machte.

der "Traum" ist ausgeträumt? (Zeitenfrage)
"oft" ist doppelt" "öfter" "hin und wieder"
"Kuzegeschichte" ist doppelt. benutze für das 1. "Kurzgeschichte" vielleicht "kleinere Erzählungen"
"total" ist kein schönes wort. nimm vielleicht "viel" dafür

Science-Fiction vielleicht?
Mir fielen plötzlich die Sci-Fi-Geschichten von Stanislaw Lem ein. Auch wenn sie schon alt waren, die hatten es echt in sich.
Ich wette, Lem hätte noch viel mehr seiner Reisegeschichten durchs Weltall schreiben können. Jede war anders. Echt kreativ der Mann. Aber nein… mir fällt nichts ein, was ich mal eben in eine Story packen könnte. Nichts, was nicht schon vor mir jemand geschrieben hätte. Ich glaub, mir ist auch gar nicht nach Sci-Fi.

auch wenn es eine abkürzung ist, es bleibt trotzdem eine wortdreifachung von "Science-Fiction" - ein synonym wäre zum beispiel (typisch deutsch) "Zukunfstroman"

Mir fällt nix ein.

"nix" >> "nichts" - besser ist es!

klickte dann auf ‚winamp
musst du werbung machen?

Der erste Song war direkt einer meiner liebsten Songs: „Never Ending Story“ von Limahl.
"Songs" ist doppelt. Ist dir "Lied" zu deutsch?

Da muss man ja n Genie sein!

"n" >> "'n" (an mehreren stellen)

um das Programm den nächsten Song durch Zufall auswählen zu lassen.
Ich könnte es ja mal mit einer Piratengeschichte probieren. Wollte ich schon immer. Habe früher Berge von Abenteuerbüchern verschlungen. Wieso nicht selbst einfach versuchen, so etwas zu schreiben?
Winamp fand den nächsten Song
"Song" ist doppelt. "Stück" und "Lied" wären synonyme

Ich drückte „B“ auf meiner Tastatur, was bedeutete, dass Winamp den nächsten Song suchen sollte.

schon wieder "Song"

Ich schreibe heut bestimmt noch eine Geschichte.

"heut" >> "heute" du möchtest doch jetzt nicht poetisch werden, oder?

b und wie ich die Geschichte anderen mal zugänglich mache? Ich weiß ja nicht, ob sich nicht vielleicht irgendwann eine Gelegenheit bietet, das zu tun, von der ich jetzt womöglich noch nicht einmal etwas ahnen kann. Ich könnte die Geschichte doch erst einmal schreiben. Vielleicht bekomme ich ja später eine Gelegenheit dazu, es anderen zugänglich zu machen.

"zugänglich" ist doppelt. "erreichbar" oder "zum Lesen geben" wären synonyme

fazit: belanglos - ja. denn du hast weder deine eigene intention erreicht, noch hast du die intention erreicht, die der leser herausliest (motivation). ausserdem hat die geschichte keine handlung - sie lässt den leser leer (im sinne von nicht bereichert) zurück. ich denke, das ist schon eine gewisse belanglosigkeit.
mit dem erzählstil, den du in dieser geschichte gezeigt hast, hoffe ich, dass dich bald eine eingebung erwischt, so dass du diesen mal für eine richtige geschichte einsetzen kannst.

sorry

barde

 

Hi Joanna,

es wurde jetzt schon einiges gesagt zum Thema belanglos ja oder nein, Spannung verfehlt oder gar nicht gewollt und Thema ausgetreten oder nicht.

Ich persönlich musste mich richtig bemühen, die Geschichte zu Ende zu lesen. Dies hat zum einen an der fehlenden Handlung gelegen, mir war nicht klar, wohin es gehen soll, zum anderen habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, einen neues Aspekt zum Thema zu entdecken. Natürlich wurde so was schon tausend Mal geschrieben und natürlich kann man da nicht das Rad neu erfinden, aber meiner Meinung nach sollte man, wenn man eine solche Thematik wählt, immer versuchen, eine neue Idee oder einen neuen Gedanken einzubringen. Das zeichnet einen selbst als Autor aus und hebt die Geschichte von anderen ab.
Dem Barden muss ich in der Hinsicht beipflichten, dass deine Intention nicht erreicht wurde, auch ich wäre in einem Interpretationsansatz auf die Motivation des Lesers gegangen. Und motivierend war es auch für mich nicht. Ob man das ganze dann belanglos nennen sollte ist wohl Ansichtssache.

Ich stimme meinen Vorredner zu, dass Dein Stil - meiner Meinung nach - sauber und flüssig ist, gut zu lesen war die Geschichte auf jeden Fall. Deshalb freue ich mich, weiteres hier von Dir zu lesen.

Liebe Grüße
Cassandra

 

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