Was ist neu

10 Minuten

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16.08.2003
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10 Minuten

Ich habe genau 10 Minuten, bis Anni kommt.
10 Minuten um mein Leben nieder zu schreiben, meine Sünden, meine Gefühle, Gedanken, Probleme, beschissenen Aussagen, mein mickriges Existieren nieder zu kritzeln.
Meine Nächte verlaufen voller Übelkeit, wie die einer schwangeren Hure.
Meine Tage gelangweilt, ermüdend, leer und endlos, voller Rauch und Essen, wie die eines übergewichtigen einsamen Menschen.
Noch 9 Minuten. Ich bin langsam, ich sortiere.
Ich versuche die Übelkeit zu verdrängen, die ich dem Mann gegenüber empfinde, mit dem ich gestern Körperflüssigkeiten ausgetauscht habe, weil er eine lächerliche Fratze ist die meinen Lebenslauf massakriert.
Versuche zu verdrängen, dass ich an den Kerl von letzter Woche gedacht hab, als ich bei der Fratze war. Seine Hände waren soviel weicher. Seine Berührungen zarter.
Ich vergesse, dass ich Sehnsucht nach meinem Freund habe, und mir aus diesem Grund seine Kaugummis kaufe.
Ich verschleiere die Welt, mache sie schöner. Ihr würdet sie jetzt gerne durch meine Augen sehen. Wirklich.
Hinter meinen Augen stürmt die Realität, ich verstecke sie für euch.
Noch 7 Minuten und Anni kommt und wird die Wirklichkeit aus mir raussaugen.
Um mich zu beruhigen höre ich Soul, Jazz, oder schnulzige Gesänge von Yoko Kanno.
Männer die Küssen sind so widerlich. Männer die streicheln sind widerwärtig. Männer die sich ausreden sind zum kotzen. Männer die sentimental werden. Männer die einfühlsam sind, sind übel. Ich würde sie gerne verprügeln, egal wie sehr ich mir dabei weh tue. Ich hätte Lust denen ins Gesicht zu schlagen, in jede einzelne Fratze.
Ich ruf meine Schlampenfreundin an. Laura: Ich will dass du mir meinen Freund ausspannst.
Warum?
Laura frisst gerade auch: Dann hab ich Grund Schluss zu machen.
Ich erinnere mich an die Fratze. Whoaaaa.... du kannst mich mal, ich berühre keine Männer mehr an, solange es nicht meine Jungs sind.
Noch 5 Minuten und Anni ist hier.
Laura kaut: Ich spiel Freitag Kuppelmutter für dich.
Du bist echt toll...
Und mein Leben ist zum kotzen.
Die Welt ist ein weißer Klumpen harter Scheisse!
Und ich schäme mich für das was ich schreibe, denn klingt fast genauso Scheiße wie der Geschmack der Fratze.
Es tut mir Leid, meine Herrschaften, aber ich schreibe um mich an diesen Pein zu erinnern, um den Augenblick besserer Zeiten genießen zu können.
Anni kommt in 3 Minuten.
Lauras Freund: Ich liebe dich!
Lauras Pizzagefüllter Mund: Erwartest du jetzt ernsthaft, dass ich dir das selbe zurück sage?
Ich vermisse meine unkomplizierten, witzigen Abende mit den Jungs.
Anni klopft.
Die Fratze hat tatsächlich noch mal angerufen, ich gehe aufs Klo und kotze die 2,5 Tunfischpizzas aus.
Laura schluckt und verdaut: Ich möchte morgen einen dreier ausprobieren.
Ich lache, die Kotze tropft noch runter. In diesem Alter fühlt man sich Grenzenlos.
Anni klopft.
Ich schließe die Augen und verdaue die Realität.


19 August 2003

 

Thunfisch schreibt man mit h ;)

Die Geschichte transportiert Ekel. Das ist das einzige, was ich von ihr sagen kann. Sie bleibt ansonsten oberflächlich und emotional, um nicht zu sagen polemisch. Ist nicht mein Ding.

Ich sehe nicht, was an der Story seltsam ist. Vielleicht erklärst Du es mir - ansonsten sind textgewordene Beziehungsfrustausbrüche doch eher Alltag und gehören in ebenjene Rubrik.

 

Uwe Post schrieb:
Thunfisch schreibt man mit h ;)

Nicht nach der neuen RS. Überraschung, Überraschung... :hmm:

In der Geschichte sind übrigens noch einige andere Fehler drinnen (egal ob nach neuer oder alter RS).
Die Aussage ist mir ein völliges Rätsel. Korrigiere mich, falls ich irre. Hast du das in einer Phase niedergeschrieben, als dir alles auf den Arsch ging? Hast du die wirklich ekelhaften Ergüsse (Gott, bin ich witzig mit meinen Wortspielen!) als Symbol für deinen Ekel vor der Welt verpackt?

 

Tunfisch ohne h ist richtig? Ups. :shy: :Pfeif:

Rainer hat es besser getroffen als ich, deshalb möchte ich auch nochmal in seine Kerbe hauen: Die Story wirkt, als hättest Du einfach irre Wut gehabt und einfach drauflos geschrieben. Das mag Dich emotional erleichtert haben, ist aber deshalb noch lange keine gute Geschichte ;)

 

DAnke fuers lesen und natuerlich auch fuers kritisieren.

Als ich die Geschichte geschrieben habe war ich ganz und garnicht wuetend. Eher entspannt und getrieben von dem was mich damals umgab. mir ging es nicht gut, aber ich war keineswegs wuetend.
Ich gebe zu, eigentlich ist es keine Kurzgeschichte sondern viel mehr ein Tagebucheintrag und ein Text um ein Lebensgefuel, einen Moment festzuhalten.
ich dachte, dies sei interessant, da dieser Text etwas mit ich denke gewissen menschen unfremden Gefuel entstand. Er beschreibt ein gewisses Alter und ein gewisses Lebensgefuel zu dem Alter, ich dachte vielleicht wuerden die Leser etwas in dieser Geschichte wiederfinden aus ihrer Vergangenheit, aus ihrer Jugend, ihren schmerzhaften Momenten des Ekels.
Die meisten Menschenn verdraengen alles was sie mit Ekel in Verbindung bringen aus ihrem Leben, verschliessen davor die Augen, versuchen nicht daran zu denken, glaube ich.

 

Na ja, ich war vor ein paar Jahrzehnten auch mal jung. Aber das gehörte bestimmte nicht zu meinem "Lebensgefühl":

ich gehe aufs Klo und kotze die 2,5 Tunfischpizzas aus.
Laura schluckt und verdaut: Ich möchte morgen einen dreier ausprobieren.
Ich lache, die Kotze tropft noch runter.

Das ist Ekel, der für mich völlig leer im Raum steht! Es herrscht da kein Bezug zu irgend etwas, das mich berührt.
Übrigens lieben manche Menschen den Ekel sogar - sieh dich mal im Horror-Forum um. :)

 

Ja ok.... zum Glueck gehoerte kotzen und Menschen, mit kranken Sex-Ideen nicht zu deinem Leben. Aber in meinem Leben, bin ich nicht die einzige die in einer kranken Welt lebt.

 

Ich fürchte, du verstehst nicht ganz, worauf ich hinaus möchte: Du willst mir "deine" Welt näherbringen? Gut - dann beschreibe sie mir! Was du hier gepostet hast ist nun mal ein Tagebuch-Auszug oder etwas, das man schreibt, weil man sich elendig fühlt oder weil einem grad langweilig ist.
Setz dich doch mal vor den Computer, öffne ein neues Doc in Word und stell dir die Frage, wie du mir deine Welt "zeigen" willst? Ich kenne "deine" Welt nicht, genau so wenig wie ich dich kenne. Du bist für mich ein Fremder, ich bin für dich ein Fremder. Ergreife meine Hände und führe mich durch das Labyrinth deiner Gedanken... So schreibt man verständlich.
Klar, was ich meine? Dann wünsche ich viel Spaß beim Schreiben! :)

 

DArum geht es ja auch. Das Leben das ich dir beschreiben will, ist so leer, dass es mehr als das was ich in diesem Tagebuchauszu geschrieben hab auch nicht gibt.

 

Ach du meine Güte! Zur Therapiegruppe bitte zweite Tür links, jeder nur einen Strick... :)
Ich könnte jetzt fies sein und dich fragen, warum du überhaupt schreibst, wenn du nichts zu sagen hast. Aber ich bin ja ein Wonneproppen und will es noch einmal versuchen: Nehmen wir diese Zeile her.

Um mich zu beruhigen höre ich Soul, Jazz, oder schnulzige Gesänge von Yoko Kanno.

Ganz leer kann dein Leben also nicht sein. Es gibt etwas das dich "beruhigt", sprich: Das deine Gefühle anspricht, das dich innerlich füllt. Das wäre doch schon mal ein guter Anfang! Integriere deine Affinität zu, was weiß ich, Chet Baker in einen neuen Text. Warum mag die Prot Chet Baker? Was sind ihre Gefühle, wenn sie seine Musik hört? Wie holt das "Ekelgefühl" sie wieder in die Realität zurück, nachdem sie verzückt seinen Klängen gelauscht hat?
Ich weiß nicht, was so schwer daran ist, das in eine Geschichte zu verpacken. Probier es doch einfach, wenn du deine Gefühle mitteilen möchtest.

 

ich moechte es nicht. Ich kann jede scheissmusik hoeren von jazz ueber Rock bis zu Trance um mich zu beruhigen oder was auch immer. Diese Zeile ist nur eine Beschreibung. Es waere vollkommen banal zu umschreiben was ich bei der einen oder anderen musik spuere, da Milliarden von Autoren das machen. Es ist einfach und vollkommen unwichtig. Gut, wenn es wortgewandt geschrieben ist, kann man es lesen und vielleicht sogar geniessen.... aber genau DAS ist sinnlos und leer.
Vergiss es einfach. Seien wir einfach tolerant, dir gefaellt meine Geschichte nicht, da du eine andere Vorstellungen von Geschichten und Schreiben oder was auch immer hast. Und gut, wenn es so ist. Denn es gibt wirklich abertausende von Autoren die auch ich fuer vollkommen unkompettend halte. Ich finde es sogar ganz gut wenn es Menschen gibt denen meine Texte nicht gefallen, und das meine ich jetzt weder sarkastisch noch irgendwie herablassend.
LG

 

Ja, okay. Ich wollte dir eigentlich nur helfen, wie du aus dem Text eine richtige Story machen könntest. Aber wenn du dich von meinen Kommentaren angepisst fühlst, dann verkneife ich sie mir lieber. Viel Spaß noch.

 

natuerlich fuele ich mich angepisst.... ich meine du kritisierst mich so als waere ich ein Stueck Dreck.... unglaublich herablassend. Und das finde ich falsch. Man sollte sehr nuechtern kritisieren, egal wie scheisse man die geschichte findet.

 

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