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2005-06-19: Cognac & Biskotten: I-Tüpferlreiter und Zweierreihen

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2005-06-19: Cognac & Biskotten: I-Tüpferlreiter und Zweierreihen

Ausgabe Nr. 22: Thema "Ordnung" - Motto "I-Tüpferlreiter und Zweierreihen"

"Die Menschen ändern sich ja nicht von heut auf morgen und suchen in einer neuen Ordnung die Fortsetzung der alten." (Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit)

Ordnung bestimmt das ganze Leben. Ohne Ordnung und Struktur könnten wir wahrscheinlich gar nicht überleben, denn das Durchstrukturierte gibt uns die Sicherheit der Kontrolle über die Tätigkeiten, die wir ausführen, und die Gewissheit der Regelmäßigkeit im Leben. Wir schaffen uns Ordnungssysteme damit wir unsere Welt erklären können, damit wir in der Lage sind, unser tägliches Leben zu organisieren und zu reflektieren. Müssten wir jeden Morgen überlegen, wie wir unser Ordnersystem sortieren, oder wie wir unsere Daten im Computer verwalten, es würde uns unendlich viel Zeit kosten.

Denkmuster sind ebenfalls Ordnungssysteme, wir kategorisieren verschieden Literaturströmungen, Musikstile, Formen des Umgangs mit Menschen, Arten der Liebe, politische Einstellungen etc. - kurz gesagt: Wir schaffen uns ein Weltbild. In Lebensumbrüchen passiert es aber oft, dass wir die alten Ordnungsschemata hinterfragen und neue Ordnungsparameter in unserem Leben herstellen. Chaos bricht immer wieder über unser Leben herein. Die Kunst ist dabei, dieses Chaos wieder in eine schlüssige Ordnung für sich selbst zu bringen. Marcel Proust hat, ähnlich wie Max Frisch, eine pessimistische Auffassung, was die Fähigkeit eines Menschen, sich zu verändern, betrifft. Wie oben angeführtes Zitat beweist, meint er, dass der Mensch doch immer wieder in seinen alten Denkmustern verhaftet bleibt, wenn er eine neue Ordnung sucht; entweder aus Bequemlichkeit, oder aus der realen Unfähigkeit, sein Leben zu verändern.

Senden Sie uns Ihren eigenen Text (jede lit. Sparte erlaubt) zur Cognac & Biskotten - Ausgabe Nr. 22 zum Thema "Ordnung" unter dem Motto "I-Tüpferlreiter und Zweierreihen" ausschließlich per Mail an redaktion@cobi.at (Einsendungen per Post werden nicht berücksichtig). Bitte nur mittels Attachment die Texte/Kurzbiographie/Adresse/Telefonnummer (Inhalte nicht im Mail-Text!) schicken. Je AutorIn werden (auch bei Lyrik!) höchstens drei Texte gelesen, die maximale Länge pro Text beträgt 7.000 Zeichen. Honorar: Ein Belegexemplar und ev. eine Einladung zur Präsentation.

Einsendeschluss ist der 19. Juni 2005 - 23.59 Uhr!

Text: Daniel Furxer 2005

 

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