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Ganz schön kalt! Das war der erste seiner Gedanken als sich sein Atem dampfend zu kleinen glitzernden Eiskristallen verwandelte. Es waren ungefähr 10 Meter bis zum Auto aber sämtliche Gesichtshaare waren schon längst gefroren noch bevor er sich auf den Weg machte.
Nach fünf Metern schließlich wagte er nicht mehr zu blinzeln aus Angst seine Augen würden sich nicht wieder öffnen. Das Auto stand tiefgefroren wartend in der Dunkelheit des eisigen Januarmorgens. Er öffnete die Tür. Die Tür beschwerte sich lautstark über die frühen Aktivitäten.
Zähneklappernd versuchte er den zitternden Schlüssel in das bibbernde Zündschloss zu stecken. Er ließ den Wagen an. Zumindest versuchte er es. Keuchend und schleimig hustend erwachte die Raucherlunge des Diesels nur unwillig.
Das Gebläse, auf hundert Prozent gestellt, blies mit aggressivem Morgengegrummel einen Schneesturm durch die Nachbarschaft und beheizbare Spiegel, wie Heckscheibe, dachten gar nicht erst daran aufzuwachen. Seufzend nahm er den Eiskratzer aus dem Handschuhfach und fühlte sich jetzt schon als würde er gleich versuchen einen Gletscher aus dem Himalaya mit einer Telefonkarte abzukratzen. Als das Himalaya dann schließlich eisfrei war konnte er losfahren.
Rückwärtsgang – ausparken. Erster Gang – ganz langsam, könnte glatt sein. Bremse – Oh verdammt, es ist glatt.
30
50
Autobahn.
60 – uups, immer noch glatt.
Jetzt ganz vorsichtig.
70
80
85 – langsam an dem Laster vorbei.
Ein Zittern ging durch den Wagen. Er bockt einmal kurz wie ein junger Mustang. Hustet wie ein alter Raucher und ... und ging aus.