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a, e, i, o, ü

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08.11.2004
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a, e, i, o, ü

„Und Sie hießen wie?“
-„Yildim.“

„Woher kommen Sie?“
-„Hamburg.“

„Nein. Woher kommen Sie ursprünglich?“
-„Hamburg.“

„…Gut. Sie hören dann von mir. Uns.“
-„Ja, vielen Dank nochmals.“

„Keine Ursache Herr…Yildim.“


Auf die Straße ging er. Dort, wo er zuvor herkam.
In Hamburg war es ganz nett, manchmal schlimmer. Die Leute kümmerten sich nur um sich selbst. Das Wetter war mies, die Taschen leer.
Jetzt war er hier. Er brauchte Arbeit. Also ging er auf die Straße. Und von dort aus zu Firmen. Vielmehr erst zu einem Kiosk, um sich eine Zeitung zu kaufen, der Stellenanzeigen wegen. Dann ging er aber.
Und so ging er und so ging es schon drei Wochen lang.

Er war wirklich freundlich. Das sagte ihm jeder. Man könnte ein Telefonbuch herauskramen und eine beliebige Nummer daraus wählen. Jeder hätte gesagt, der Yildim sei wirklich nett.
Das sagten auch seine potenziellen Arbeitgeber. Kurz bevor sie ihn verabschiedeten.


„Studiert haben Sie?“
-„Ja.“

„Interessant.“
-„Das ist ja heutzutage notwendig, nicht wahr?“

„Bei uns auf jeden Fall.“
-„Bei so einem großen Unternehmen wie Ihrem ist das ja auch wirklich kein Wunder. Aber ich bin absolut qualifiziert.“

„Kann schon sein. Sagen Sie, wie war doch noch gleich ihr Name?“


Er hätte traurig sein können. Wäre ja nur menschlich. War er aber nie. Niemals. Wirklich. Kann ich beschwören. Tja, der war schon jemand.
Später bekam er dann doch noch Arbeit. Natürlich. Es gibt ja nicht nur Unmenschen auf dieser Welt. Zwar musste er an einem Fließband arbeiten, wofür er sicherlich überqualifiziert war. Aber was soll man machen? Was soll man machen…?
Er war hart im Nehmen. Er sah zwar ein bisschen klapprig aus, ist nicht bös gemeint, aber er war zumindest von geistiger Stärke.
Das hat man immer wieder gemerkt. Im Blick. Der sah einen nur an und man wusste, dass der immer noch was aus sich machen konnte.
Na ja. Daraus wurde dann ja nichts. Ich weiß auch nicht, woran es lag. Der war ja wie du und ich. Nur halt…Sie wissen schon.


„Hey du!“
-„Ja?“

„Was willst du hier?“
-„Nichts weiter. Nur hier langgehen. Mehr nicht.“

„Das geht aber nicht, verstanden!?“
-"Okay, dann geh’ ich halt wieder.“

„Nein. Du bleibst schön hier. Umdrehen ist jetzt zu spät für dich. Wo kommst du denn her?“
-„Hamburg.“

„Hamburg? Wie nett. Wohnst du schon lange da?“
-„Mein ganzes Leben lang. Na ja, jetzt lebe ich ja hier, in dieser Stadt.“

„Dein ganzes Leben lang? Siehst aber nicht gerade aus wie ein Hamburger, ein Deutscher? Dafür hast du doch sicher einen richtigen deutschen Namen, oder?“


Man fand ihn dann zwei, höchstens drei Stunden später in ’nem Busch oder so. Der sah vielleicht aus…
Nach ein paar Wochen ging es dann aber wieder mit ihm. Er war wie gesagt hart im Nehmen. Muss man ja auch heute. Jeder muss das. Da gibt es ja keine Unterschiede.
Manchmal tat der mir auch Leid. Ich glaube auch nicht, dass er das provoziert hatte. So einer war der nicht. Freundlich war der. Nein, richtig zuvorkommend.
Später verließ er ja dann die Stadt. Wohin, weiß ich nicht. Sagte er auch nicht. Wir haben uns ja nicht so oft unterhalten. Ich habe dann erst später erfahren, was mit dem geschehen ist. Üble Sache. Und dabei war er wirklich nett. Ich selbst hatte ja nie Probleme mit dem.
Warum auch? So gut kannte ich den dann doch nicht. Der kam halt…aus Hamburg.

 

So, das wäre dann meine Dritte Geschichte.
Ich hoffe sie gefällt euch.

Und auch jetzt sage (schreibe) ich nur nochmal, dass Sprache, insbesondere Wortwiederholungen, Absicht sind. Auch wenn es leider einige stören mag, was mir wirklich Leid tut.

Viel "Spaß" mit der Lesen der Geschichte und dem (hoffentlich) anschließendem Kritikschreiben.

 

Hallo anubis 737,

Ich hoffe ja nicht, dass sich das Thema Erzählperspektive als Dauerthema zwischen uns entwickelt ;) Dennoch: hier erzählt ja nicht die Person, um die es eigentlich geht. Die Frage ist, ob die Perspektive da passend ist. Hier z.B.:

Vielmehr erst zu einem Kiosk, um sich eine Zeitung zu kaufen, der Stellenanzeigen wegen. Dann ging er aber.
Ich gehe nicht davon aus, dass dein Erzähler ihn begleitet hat, denn sie kannten sich ja kaum. So wirkt es aber. Wenn er uns die Geschichte von Herrn Yildim erzählen will, warum dann derart sprunghaft und unstrukturiert? Das hat mich beim Lesen stocken lassen und gestört. Diesen Erzählstil und die Sprache hälst du allerdings die ganze Geschichte über durch, es ist einheitlich und gut geschrieben, nur aus meiner Sicht nicht adäquat.

Inhaltlich hast du das Thema Diskriminierung gewählt. Ich hatte das GEfühl, dass die Wahl eines (vermeintlichen) Ausländers für dieses Thema nicht so glücklich ist. Denn das Ganze kommt etwas platt und moralisierend rüber - Mann sucht Arbeit, kriegt sie nicht, wird dann aufgrund seiner angenommenen Herkunft zusammengeschlagen. Vielleicht hätte das Ganze subtiler gewählt, wenn du die Diskriminierung an einem anderen Merkmal festgemacht hättest? Etwas, was nicht so offensichtlich ist? Fremdenfeindlichkeit ist ein schwieriges Thema - aus meiner Sicht zu differenziert, um es so kurz abzuhandeln. So ganz kann ich es noch nicht formulieren, was mich gestört hat, aber ich denke, es ist das.

Noch ein paar Kleinigkeiten:

Und so ging er und so ging es schon drei Wochen so.
müssen die drei "so" wirklich sein?
Jeder hätte gesagt, der Yildim sei wirklich nett.
Bei so einem großen Unternehmen wie ihrem ist das ja auch wirklich kein Wunder. Aber ich bin absolut qualifiziert.“

Liebe Grüße
Juschi

 
Zuletzt bearbeitet:

Juschi,

In meiner Geschichte gibt es eine Entwicklung der Erzählperspektive. Zwar ist sie immer personal, doch wird die begleitete Person gewechselt.
Wichtig in dieser Kurzgeschichte ist nicht, dass Herr Yildim diskriminiert wird, sondern die Figur, die darüber berichtet. Die Figur des Ichs kommentiert die ganze Sache zu nüchtern (wobei die Dialogeinschübe dabei sehr hilfreich sind).
Es geht der Figur des Ichs doch gar nicht um den Herrn Yildim, sondern einzig und allein um sich. Schließlich rechtfertigt er sich ja ständig, wobei der Leser keinen Grund dafür erkennen kann, da der Leser nicht weiß, wer dieser Erzählende eigentlich ist. Ist er wirklich ein Freund?
Durch die Dinge, die die Figur des Ichs immer wieder betont, entlarvt er sich als der, der er in Wahrheit ist.
Und das präsentiere ich in einer durch die Dialoge unterbrochenen, nüchternen Geschichte. Die Dialoge sind übrigens sehr wichtig. Sie zeigen die Geschehenisse aus einer Sicht, die nicht von Wertung durchtränkt ist. Außerdem leiten sie auf nette Weise zu den foldenden Absätzen über (übrigens immer gleich, wie du gemerkt haben magst).

Stell dir einfach mal vor, es wäre dein Nachbar, der dir diese Geschichte erzählt.

 

Okay, leicht zu verstehen ist es aus meiner Sicht auf jeden Fall nicht, aber mal eine Vermutung: der ERzähler ist der Gegenüber von Herrn Yildim? Also der potenzielle Arbeitgeber, der sich für sein Verhalten rechtfertigen will? Das würde dann aber auch heißen, dass der Arbeitgeber identisch ist mit demjenigen, der ihn später zusammenschlägt. Und es passt auch nicht ganz, es sind zu viele Informationen in der Geschichte, die der Erzähler dann nicht hätte. Oder... Moment, ich glaub ich hab´s. Zusammengeschlagen wird nicht Herr Yildim, sondern Herr Yildim schlägt den Erzähler zusammen, und der letzte Absatz ist aus seiner Perspektive. Stimmt´s? Das wäre dann aber wirklich schwer zu durchschauen, wenn du die Erzählperspektive beibehältst, aber der Erzähler wechselt, das ohne Wechsel in der Sprache. Das war für mich nicht erkennbar, ohne deine Zusatzinfos schon gar nicht. Wenn´s überhaupt stimmt. Fazit: gute Idee, aber zu kompliziert, um es auf dem ersten Blick zu verstehen.

Liebe Grüße
Juschi

 

Juschi,

du machst die Geschichte wirklich komplizierter als sie in Wahrheit ist. :)
1. Herr Yildim ist in der Dialogen immer die zweite Person die spricht. Erkennbar an den Bindestrichen am Anfang.
2. Der Erzähler ist personal, bleibt also in der Sicht einer Figur verhaftet.
3. Die begleitete Figur wechselt jedoch bzw. der Er-Erzähler wird zu einer berichtenden Person. Diese Person könnte ein Nachbar des Herrn Yildim sein, ein Verwandter eines Nachbarn, oder ein Verwandter des Verwandten des Nachbarns...Sicher ist, dass diese Person Herrn Yildim in irgendeiner Weise kannte. Wie genau, erfährt man nicht. Was mit dem Herrn Yildim geschehen ist, kann man nur erahnen.

Vielleicht kennst du Filme, in denen eine Person eine Geschichte erzählt. Man sieht entweder der Person beim bloßen Davon-Erzählen oder richtige Szenen.
Unterschied? Beim bloßen Davon-Erzählen hört man einen absolut subjektiven Text, während die Szenen die Wahrheit zeigen.
Ähnlich ist diese Geschichte. Sie ist gar nicht so kompliziert.
Wie gesagt, stell dir einfach vor, die Person würde mit dir am Tisch sitzen. Vielleicht redet die Person aber auch gerade mit der Polizei...wer weiß das schon...?

 

Hallo anubis,

ich hoffe, Juschi verzeiht mir, wenn ich ihr jetzt in den Rücken falle,
Ich empfand den Erzähl stil sehr passend. Er erinnerte mich an die Zwischenmonologe aus "Andorra" in denen jeder der Beteiligten sich für das Geschehen wie in einer Gerichtsverhandlung rechtfertigt oder an die kurzen Interviews in Nachrichten, nachdem einem Nachbarn etwas passiert ist oder er etwas angestellt hat.
Daraus entwickelst du deine Geschichte über Yildim aus Hamburg und führst sie konsequent zu Ende. Zwischenzeitlich hatte ich befürchtet, er wäre gleich ermordet worden, da mich der Satz "Na ja. Daraus wurde dann ja nichts." fehlgeleitet hat.
Etwas schwer machst du es uns allerdings dadurch, dass deine wechselnden Ich-Erzähler alle die gleiche Sprache sprechen, die gleichen kurzen restringierten Sätze verwenden und dadurch nicht zu unterscheiden sind.

Wenig überzeugend fand ich den Dialog, der damit abgebrochen wird, dass man Yildim fand. Vielleicht, weil mir "Hamburg. Wie nett." als Einleitung für einen Gewaltakt zu freundlich ist. Ich habe beim zweiten Lesen für mich einen Tonfall entdeckt, in dem ich diese Worte zwar für möglich halte, gebe aber zu bedenken, dass dieser durch die knappen Rechtfertigungen und Betonungen von Yildins Freundlichkeit zuvor nur schwer beim ersten Lesen empfunden werden kann.

Thematisch hast du über das vordergründige Thema Ausländerfeindlichkeit eine Geschichte über das Wegschauen, über die Tatenlosigkeit schreiben wollen. Doch welche Berührungspunkte hatten die, aus deren Perspektive du erzählst? In wieweit standen sie daneben und hätten den Lauf der Dinge anders beeinflussen können? Hätten sie ihm einen Job geben können? Da wäre es konsequenter gewesen, die Geschichte aus der Perspektive von Menschen zu erzählen, die einen Grund gehabt hätten, sich zu rechtfertigen.

So liest sich die Geschichte für mein Gefühl sehr gut, bleibt aber ein bisschen in der Luft hängen.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo nochmal,

auch auf die Gefahr hin, noch mehr Verwirrung zu verbreiten:

Etwas schwer machst du es uns allerdings dadurch, dass deine wechselnden Ich-Erzähler alle die gleiche Sprache sprechen
genau das dachte ich ja auch, aber dann sagte anubis 737:
Der Erzähler ist personal, bleibt also in der Sicht einer Figur verhaftet.
Ich hatte es jetzt so verstanden, dass es doch nur ein Erzähler ist, der von den dialogischen neutralen Tatsachen unterbrochen wird.
Im Großen und Ganzen bin ich aber eher verwirrt...

Liebe Grüße
Juschi

 

sim,

danke für das Lob. Ich hatte mir auch schon darüber Gedanken gemacht, ob man den Sarkasmus des "Schlägers" sofort erkennen kann. Vielleicht lässt sich der noch eindeutiger hervorheben.
Komischerweise habe ich mich wirklich von "Andorra" beeinflussen lassen (zumindest vom sprachlichen Aufbau). Ich habe die Geschichte um Andri nämlich erst vor kurzem lesen können und da blieb doch noch viel bei mir hängen.
Bei der Art derAussage hingegen habe ich mich an Hermann Hesses "Unterm Rad" orientiert. Dort wird ebenfalls ein Missstand in der Gesellschaft behandelt, der zwar angesprochen wird, aber nicht mit einer Lösungsmöglichkeit versehen wird. Hermann Hesse fungiert also als Zyniker.
Mein Text ist insofern auch zynisch. Schließlich gebe ich ja auch keine Lösungsvariante des Problems des Herrn Yildim. Ebenso verurteile ich ja niemanden offen. Deshalb scheint es doch merkwürdig/verdächtig, dass sich der Erzähler versucht zu rechtfertigen.

Juschi,

entschuldige, habe ich dumm vormuliert in dem Zusammenhang. Das war nur die eingeschobene Definition vom personalem Erzähler, der im Gegensatz zum auktorialen Erzähler steht.
-personaler Erzähler: bleibt in der Sicht einer einzigen Person verhaftet (Sicht kann allerdings gewechselt werden)
-auktorialer Erzähler: bleibt in der Sicht einer gottähnlichen Figur verhaftet. Er hat also Einsicht in alle physischen Begebenheiten, sowie in alle Innenleben der Charaktere.
In "Unterm Rad" findet man übrigens einen auktorialen Erzähler mit eingien personalen Brüchen vor. Man sieht also, dass diese beiden Formen auch nicht allzu streng voneinander getrennt sein müssen.

 

Hallo anubis,
jetzt hab ich wieder was falsch gemacht und meine Antwort verschwand im Nirwana. Also noch mal:
Ich fand deine Geschichte zwar auch etwas kurz, aber lang genug, um die Einstellung des Erzählers zu verstehen - obwohl nicht klar wird, wodurch er von den Erlebnissen, die Herr Yildim bei Bewerbungen und der Begegnung mit den Schlägertypen gemacht hat, erfahren hat.
Gleich als erstes fand ich gut wiedergegeben, wie er gefragt wird, woher er nun wirklich käme - Ausländer müssen halt immer irgendwo anders herkommen, nach der gängigen Meinung! Und sich keiner den Namen merken kann, auch wenn er ihn mehrmals hört.
Gut auch: "Ich hatte ja selbst nie Probleme mit dem.", da kommt die unterschwellige Meinung des Protagonisten durch, dass man doch normalerweise Probleme hat mit solchen Leuten, nur er halt nicht, weil er ja soo liberal ist!
Aber dass Herr Yildim bei der Begegnung mit diesen Typen gutmütig erklärt, dass er schon sein ganzes Leben in Hamburg verbracht hat und jetzt halt woanders wohnt: So instinktlos kann er doch wohl nicht sein! Ich hätte sofort gemacht, dass ich dort wegkomme, als wäre der Teufel hinter mir her!
Trotzdem: :thumbsup:
Liebe Grüße
Vizande

 

Vizande,

Na ja, ich dachte, dass man sich ganz freundlich in Gegenwart solcher Leute verhalten soll...als hätte man keine Angst...oder war das bei Hunden so...?

Den Inhalt der Geschichte hast du aber wirklich gut erfasst. ;)

Vielen Dank für Lob und Kritik.

 

Hallo Anubis,

im Gegensatz zu deiner vorherigen Geschichte hat mir diese hier sehr gut gefallen.

Gerade die ungewöhnliche Erzählperspektive fand ich hier sehr gut. Du wahrst dadurch Abstand, aber genau dadurch erreichst du außergewöhnliches: Es hört sich ganz normal an, beinahe gleichgültig. Das passt sehr gut dazu, denn es ist genau das, was in Deutschland ja so oft passiert, ohne dass sich jemand darum kümmert oder sich kümmern möchte.

Es stimmt tatsächlich, dass Türken schwerer einen Arbeitsplatz finden als Deutsche mit der gleichen Qualifikation. Es simmt leider auch, dass Türken wegen ihrer Andersartigkeit diskriminert werden - und manchmal geht das sogar noch weiter.

Du hast es wirklich geschafft ein sehr schwieriges Thema sehr schön umzusetzen.

LG
Bella

 

Ich frage mich die ganze Zeit, ob der Titel passend ist. Ich wollte da ein kleines Klischee einbauen, doch nun weiß ich nicht, ob der Titel nicht doch zu banal wirkt...
Wäre nett, wenn mir jemand etwas dazu sagen könnte...

 

Anubis737,

verglichen mit deinen anderen Geschichten ist dieser Stil doch etwas anders, weshalb man sich hineinfinden muss.
Hier meine Anmerkungen:

Und wie hießen Sie?
Müsste es nicht "Und wie heißen Sie?" sein? Fallst du damit allerdings ausdrücken willst, dass der Name immer wieder vergessen wird, solltest du schreiben: "Und wie hießen Sie nochmal?"
Dort wo er zuvor herkam.
Komma hinter "dort". Außerdem wäre es besser zu schreiben: "Dorthin, wo er zuvor hergekommen war."
In Hamburg war es ganz nett, manchmal schlimmer.
Dieses "manchmal schlimmer" erschließt sich mir nicht ganz. "Nett" und "schlimm" sind keine direkten Gegensätze. Vieleicht sollte der Einschub deshalb lauten: "an manchen Tagen schlimmer als an anderen."
Und so ging er und so ging es schon drei Wochen lang.
Eine unglückliche Wiederholung. Vorschlag: "Und so ging er wie er immer ging, schon drei Wochen lang."
...aber er war zumindest von geistiger Stärke.
Ich verstehe, was du sagen willst. Trotzdem könnte die Formulierung besser sein, so klingt der Satz irgendwie zu umständlich.
Ich weiß auch nicht woran es lag.
Komma hinter "nicht".
Umdrehen ist jetzt zu spät für dich.
Wirkt sehr konstruiert, sollte natürlicher klingen.
Da gibt es ja keine Unterschiede.
Gefällt mir sehr gut, richtiger Einschub an richiger Stelle.
Ich habe dann erst später erfahren, was mit dem geschehen ist.
Distanz ist wichtig, aber hier würde ich "mit ihm" vorziehen.
Der kam halt...aus Hamburg.
Diesmal von mir keine Kritik am Ende, der letzte Satz ist richtig gut, ebenso die Hinleitung zum letzten Satz.

Zum Titel kann ich nicht viel sagen, da ich ihn nicht ganz verstehe. Vielleicht ist das ja eine Lücke in meiner Allgemeinbildung, aber ich kann ihn nicht nachvollziehen. "Hart im Nehmen" gefiele mir auch als Titel, da dieser Satz ständig im Text wiederholt wird.

Gruß, Saffron.

 

Saffron,

ich hielt es für ein Klischee, dass in der türkischen Sprache sehr viele Üs vorkommen...
Gibt es da nicht auch diesem Glückradwitz mit einem Türken, der immer sagt: "Ich kaufe ein "ü"!" ?
"Hart im Nehmen" finde ich ganz nett, doch finde ich es zu klassisch, den Titel anhand von Wiederholungen zu wählen...
Wie wären denn die folgenden Titel: "Aus Hamburg", "So wie wir", "Der Herr Yildim", oder nur kurz "Yildim" oder auch "Geschichten eines Nachbarn" ?

Na ja, da gefällt mir "a,e,i,o,ü" doch noch am besten. Der Titel klingt immerhin außergewöhnlich; vor allem, da man ja ein "u" anstelle des "ü" erwartet...

 

Friedvolle Grüße

Wenngleich ich "Nachts" nach wie vor für Deine beste Geschichte halte, gefällt mir auch diese sehr gut.

Zunächst zur Aussage des Textes. Der Erzähler ist, für mein Verständnis, die Gesellschaft. Alle 'normalen' Deutschen, die um Herr Yildim herum sind und Schmidt oder Schulze heißen. Die Geschichte befasst sich mit der Ausgrenzung, die Menschen aufgrund ihres Namens erfahren, und das wird, so meine Meinung, gut umgesetzt.

Den Anfang allerdings fand ich mißlungen. Die folgenden Sätze haben mich sehr gestört:

Auf die Straße ging er. Dort, wo er zuvor herkam.
In Hamburg war es ganz nett, manchmal schlimmer.

Diese doch extrem merkwürdig formulierten Sätze werfen ein sehr schlechtes Bild auf die ansonsten gute Geschichte. Wenngleich ich keine Änderungsvorschläge habe, empfehle ich doch eine Überarbeitung. Vielleicht haben andere Kritiker eine Idee.

Kane

 

Anubis737,

jetzt, da du mir den Titel der Geschichte verständlich gemacht hast, kann ich dir darin zustimmen und finde, dass du ihn auch so lassen solltest.

Gruß, Saffron.

 

Brother Kane,

mir fällt da leider nichts ein und scheinbar (bislang) keinem anderen...

 

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