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AbraKadabra
AbraKadabra
Bunte Lichter, wie nur der Frühling sie mit sich bringt. Vermischte Dimensionen und dieser Geruch von etwas Würzigem in der Luft. Die Rosen scheinen dieses Jahr besonders reichlich zu blühen und die Farben der Hyazinthen werden auch immer vielfältiger. Nur Auserwählte haben das Glück diese Schönheit zu beäugen.
Wenn eine Farbe ins Jenseits verschwand, schien es, als würden zwei Neue aus dem Nichts entstehen.
Sie dort drüben sah so hübsch aus, wenn sie lächelte. Aber lächelte sie wirklich ? Sie sah plötzlich so verdrossen aus. Vorsichtige Schritte, keinen Lärm verursachen, bloß nicht. „Hey , was ist mit dir ?“ Schade, keine Antwort. Vielleicht war sie auch eingeschlafen, ich konnte es von dieser Entfernung nicht erkennen.
Nein, sie war nicht eingeschlafen. Sie war sogar tot. Aber es war nicht meine Schuld, niemand hatte Schuld. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Vielleicht hatte sie einfach zu viele Geber um sich herum.
Trotzdem kann man niemanden dafür zur Rechenschaft ziehen. Sie hätte ja auch rechtzeitig gehen können.
Wäre sie bestimmt, wenn sie es gewollt hätte. Sie hat den Tot gesucht, es ist ihre eigene Schuld.
Das Denken bereitet Sorgen. Sorgen sind nicht gut in diesem Milieu.
Ich sah die Farben noch viele Abende. Sie wurden immer bunter und schöner. Einmal sah ich eine Farbe, die so einzigartig schien und zugleich so bedrückend klar war.
Torben P.