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Against all Odds

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18.07.2001
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Against all Odds

Against all Odds

Ich weiß nicht mehr, welche Jahreszeit wir hatten, aber ich vermute es war Frühling. Es war weder warm noch kalt, doch sah man sich um, schien alles um einen herum in blau und weiß gehüllt zu sein. Aber vielleicht lag es auch nur an dem See, der sich direkt vor uns in die Unendlichkeit erstreckte.
Es war kein gewöhnlicher See. Er hatte kein Ufer und auch keine Pflanzen wuchsen um ihn herum. Er war begrenzt durch eine Betonmauer, so dass er wie ein Pool wirkte. Es führte eine schmale Metalltreppe hinunter ans Wasser, so eng, dass gerade zwei Menschen auf einer Stufe Platz hatten. Er war wunderschön.
Obwohl die Luft angenehm warm war ging von dem Wasser des Sees eine gewisse Kälte aus, die sich jedoch sehr gut anfühlte. Ich blickte hinunter in das tiefblaue Wasser, als ich neben mir eine Stimme hörte. „Erwarte nichts, du darfst nichts erwarten." Dann ließ er einen kleinen Ast hinab fallen ins Wasser. Der Ast fiel, und als er auf das Wasser prallte spritze es ein wenig hoch und der See wurde unruhig. „Du darfst nichts erwarten."
Er nahm mich an die Hand und führte mich die Treppe hinab ans Wasser. Ich bemerkte, dass die Stufen bis in den See hinein führten. Dann gingen wir schwimmen. Der See war kalt, wie ich es vermutet hatte, doch die Kälte war keineswegs unangenehm. Sie fühlte sich gut an auf der Haut, und ich wusste, dass dieser See etwas ganz besonderes war. Die ganze Zeit war mein Begleiter an meiner Seite. Ich fühlte mich geborgen.
Wir gingen wieder hoch und standen dort wie zuvor, sahen hinab auf das Wasser des tiefblauen Sees. „Du darfst nichts erwarten, erwarte nichts." Und ich erwartete nichts. Mein Blick folgte dem kleinen Ast, folgte ihm wie er fiel und auf das Wasser prallte. Doch dieses Mal gab es keine Spritzer. Dieses Mal zerbrach der See in tausend kleine Stücke, gerade so wie ein Spiegel, der auf den Boden aufschlägt. Und er war noch schöner als zuvor. Dann beruhigte sich alles wieder, die Teile fügten sich zusammen, verschmolzen miteinander, und die Oberfläche wurde wieder glatt. Der Ast schwamm auf dem Wasser, so wie jener, der zuvor hineingeworfen wurde. „Siehst du, wenn du nichts erwartest, kann alles passieren."
Nun war ich wieder allein, wie ich hinabblickte auf den See, und alles was zurückblieb war ein Lächeln in meinem Gesicht.

 

Mir fällt irgendwie nichts zu der Geschichte ein, nur, dass ich sie richtig gut fand...

Hmmm...

Aber was hat sie mit Gesellschaft zu tun? :rolleyes:

 

Schöne Geschichte! Hat mich irgendwie berührt...obwohl ich den Sinn nicht verstehe. :confused:
Dafür hat sie irgendwie ein gutes Gefühl zurückgelassen und das gefällt mir immer bei Geschichten... <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">

 

einfach eine gute allegorie, ein modernes märchen. wunderbar in der klarheit und der sich wiederholenden abfolge von stimme und ast. aber über das konstrukt muss ich auch noch nachdenken !

 

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