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Serie Alain Vaine - scharlachrote Flut

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13.09.2009
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Alain Vaine - scharlachrote Flut

Alain Vaine – Scharlachrote Flut

Die Sprossen der rostigen Leiter dehnten sich unter dem Gewicht des Mannes, während er sich vom Licht des Tages entfernte. Ein platschendes Geräusch hallte in der Dunkelheit, als seine Gummistiefel den felsigen Grund berührten. Schlammiges Wasser bespritzte die Hose seines Assistenten mit dunkelgrauen Flecken.
„Igitt, Marten! Kannst du nicht vorsichtiger sein!“, rief dieser. Die Wände warfen das Gesagte von einem Ort zum anderen. Marten justierte die Helmlampe und ein greller Lichtkegel enthüllte einen Gang mit Wänden aus kargem Fels zu beiden Seiten. Schlammige Pfützen bedeckten den Boden wie kleine Brackwasserseen. Es tropfte von der Decke und das Echo ließ das Geräusch blechern anschwellen. Es klang wie das Tropfen eines kaputten Wasserhahns in ein Porzellanwaschbecken.
Tiefe Furchen kennzeichneten den Fels. Marten wusste, dass es sich um Sedimentgestein, Schiefer, handelte. Die ganze verdammte Insel besteht daraus, dachte er.
„Sei nicht so eine Memme, Carl. Bei der Feldforschung muss man sich auch mal schmutzig machen. Dies ist kein steriles Universitätslabor oder eine der staubigen Bibliotheken, Anfänger!“, brummte Marten.
„Sie müssens wissen, Sir“, erwiderte Carl. Er war noch jung. Ein Student mit kurzen schwarzen Haaren, die ihm, von Wasser und Schweiß getränkt, an der Stirn klebten.
Carl gab sich alle Mühe sein Temperament zu zügeln, denn er wusste, wie angesehen Marten Candelas in der Fachwelt war. Ein Paläontologe, der stets praktische Arbeit der Theoretischen vorzog.
Marten war keiner der Professoren, die Antworten in den Büchern anderer suchten. Er brauchte seine eigenen Beweise, musste die Belege für seine Arbeit mit eigenen Augen sehen.
„Scheint sehr feucht hier unten zu sein“, sagte Marten in seinem befehlsgewohnten Ton, „Sei vorsichtig mit den Geräten, sie dürfen nicht nass werden!“
Carl sagte nichts, rollte nur mit den Augen. Das einzige an Marten, was dessen Kollegen und Studenten nicht schätzten, war seine Arroganz und Besserwisserei.
„Gut, noch ein Funktest, dann machen wir uns an die Arbeit“, grinste der Professor für Paläontologie und tippte an sein Headset. „Test … Test … Hört ihr mich da oben, Sinclair?“
„Laut und deutlich, Marten. Wie ist die Luft da unten?“, ertönte eine rauschende Stimme.
„Ein wenig stickig, danke der Nachfrage“, lachte Marten.
Carl blieb stumm und verfolgte das Geschehen.
Es knackste, und die Stimme am anderen Ende der Leitung ertönte erneut: „Gut dann geht mal an die Arbeit. Der Bürgermeister ist ganz scharf auf die Geheimnisse unter der Insel. Ich sehe schon die Dollarzeichen in seinen Augen“
Marten schüttelte den Kopf und sagte halb ins Headset, halb zu Carl: „Immer diese Banausen. Sehen nur ihren Profit, nie die Ästhetik und die Schönheit der Natur“
„Nur, dass diese Banausen uns finanzieren. Also haut rein da unten!“, lachte die knacksende Funkstimme.
„Machen wir“, sagte Marten ins Mikrofon und dann zu Carl: „Auf geht’s, auf zu neuen Welten!“
Der Typ hat echt einen Sprung in der Schüssel, dachte der Student und trug die beiden silbernen Koffer, während er seinem Professor in die unbekannte Tiefe folgte.
Das monotone Plätschern des Wassers in der Ferne, begleitete ihr Vorankommen. Beständig stieg ihnen der wabernde Geruch maritimer Fäulnis in die Nase. Es erinnerte Carl immer an Strand, Meer und Partys. Das waren noch Zeiten, dachte er. Das Szenenbild der düsteren Meeresgrotte änderte sich nicht großartig, als sie weiter in das Höhlensystem eindrangen. Marten hatte ihm erzählt, dass diese Höhlen einst unter Wasser standen und durch ein Seebeben vor ein paar Tagen, bei dem sich der Inselboden hochgewölbt hatte, trocken gefallen waren. Die Wände aus brüchigem Schiefer riffelten sich schräg in die Höhe und schienen einem wirren Muster zu folgen.
„Ölschiefer“, sagte Marten. Faszination lag in seiner Stimme. „Der größte Quell fossiler Ablagerungen überhaupt“
Carl murrte nur. Danke für ihre Erklärung, Mr. Candelas, aber ich weiß, wie Ölschiefer aussieht!, dachte er stumm.
Marten zückte ein Taschenmesser und löste etwas aus dem lockeren Gestein. „Ein Ammonit“, murmelte der Professor in seinem faszinierten Monolog und Carl fragte sich, ob der Professor in seiner Freizeit genauso war. Ein Bild erschien in seinem Kopf, wie Marten in Boxershorts und Unterhemd dem Spiegel und seiner Zahnbürste mit energischer Entschlossenheit versuchte, die Gründe des Aussterbens der Dinosaurier zu erläutern.
Sein Blick fiel auf einen merkwürdigen Stein, der ein paar Meter entfernt auf dem Boden lag. Ein kreisrundes Loch verriet, das er sich wohl aus der Schieferwand gelöst hatte als das Wasser abgeflossen war. Seinen Lehrmeister, der nun angefangen hatte über die Faszination des Jura und dessen Meeresungeheuer zu sprechen begann, nicht beachtend, gab er der Neugier nach.
Behutsam hob er das uralte Felsstück auf und betrachtete es eingehend. Es sah wie ein Fossil aus, eine Art Krebstier. Tropfen brackigen Wassers liefen seine Hosenbeine herunter, doch das störte Carl nicht. Der Stein war schwer, aber für ein Stück dieser Größe eher leicht.
Carl runzelte die Stirn. Er erfühlte eine glatte Schale, die in einem langen spitzen Schwanz mündete. Die Vorderseite besaß die Form eines Hammers, dunkle tote Augen starrten Carl an. Das ganze Tier hatte ungefähr die Maße des Kopfes eines Erwachsenen, den Schwanz nicht mit eingerechnet.
Mit einigem Kraftaufwand gelang es ihm das Fossil umzudrehen. Wasser klatschte auf den Felsengrund, aber es störte Carl nicht. Er war zu gefesselt von dem Tier. So etwas hatte er noch nie gesehen. Ein bisschen ähnelte es den Pfeilschwanzkrebsen der amerikanischen Atlantikküste oder denen aus Südostasien. Doch das Wesen war zu groß.
Grübelnd betrachtete er die von Algen schmutzig grün verfärbten Beine, fünf Paare. Die ersten vier Extremitäten mündeten in langen Scheren. Carl verlagerte das Gewicht seines Fundstücks auf das Knie und fuhr mit einem Finger über die gezackte Kante der Fresswerkzeuge. Ein stechender Schmerz ließ ihn zurückschnellen. Gewaltige Mordinstrumente zur Jagd, dachte Carl, und noch so scharf wie vor 200 Millionen Jahren.
Carl drehte den Stein wieder um. Die schwarzen Facettenaugen erwiderten seinen Blick hart und unnachgiebig, mit der kalten Grausamkeit eines Urzeitmonsters. Beim Betrachten fuhr ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Hatten sie nicht gerade eben gezuckt? Sie sahen so lebendig aus … zu real für eine Versteinerung.
Ein Zischen erregte seine Aufmerksamkeit. Der leuchtende Kegel seiner Helmlampe zuckte zur Seite und enthüllte ihm einen Torbogen aus natürlichem Fels, der in einen gewaltigen Saal führte. Behutsam legte Carl seinen Fund zurück. Der Torbogen war mit Algen und Muschelbänken zugewachsen und erweckte den Eindruck, gerade erst aus dem Meer geholt worden zu sein. Als er staunend den Saal betrachtete, fiel ihm nicht auf, dass Marten Candelas seinen Monolog beendet hatte.
Die Höhlenwände waren über und über mit den fossilen Überresten dieser seltsamen Tiere bedeckt. Der Felsvorsprung, auf dem Carl stand war mit herausgebrochenen Steinen bedeckt, die wohl von der gefallen waren. Sie ähnelten alle seinem Fund. Sitrnrunzelnd betrachtete der Student die Fossile. Normalerweise müssten sie doch bei einer solchen Höhe auf dem Boden zerbrechen. Unter ihm toste die Brandung des Meeres gegen den steilen Abhang und verteilte Gischt in den zahlreichen Spalten des Schiefers. Wahrscheinlich war das Zischen, das Carl gehört hatte, eine Laune der Wellen gewesen. Er musste dem Professor Bescheid geben. Der alte Angeber sollte seine Entdeckung bestaunen.
Ein Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Wahrscheinlich hatte der Professor einen dieser versteinerten Urzeitmonster entdeckt. Vorbei der Traum von der eigenen Entdeckung. Carl rollte wieder mit den Augen. Wenn Marten Candelas etwas fand bestand er immer darauf, dass ihm der der gesamte Ruhm gehörte. Diskussionen halfen da wenig.
Der Student war keineswegs beunruhigt, zumindest glaubte er das. Dennoch beschleunigte Carl seine Schritte. Die Schreie hörten nicht auf und drangen zu ihm, durch das Echo tausendfach vervielfältigt. Im Hintergrund immer das monotone, metallene Plätschern des Wassers. Was war da nur los? Nervosität stieg in ihm auf.
„Professor?“, rief er. Durch das Halbdunkel und seine eigene Aufregung, entging ihm, dass er nur auf Schiefersplitter trat, wo vorhin noch sein Fundstück gelegen hatte. Sie knirschten unter den dicken Gummisohlen.
Die Schreie verebbten und wichen knirschenden und nagenden Fresslauten. Furcht durchfuhr Carl mit der Spontanität krachenden Donners und gefror seine Gliedmaßen. Seine Bewegungen wurde langsamer schließlich blieb er stehen.
„Professor? Professor!“
Schließlich erreichte er den Ort des Schreckens. Dort lag die entstellte Leiche des Professors. Etwas, das aussah wie ein überdimensionierter Pfeilschwanzkrebs nagte am Brustkorb.
Was zur Hölle ist das für ein Ding?
Entsetzen lähmte Carls Denken, er wollte nur noch weg von diesem Ort, von diesem Monster. Der Student drehte sich um und rannte, in seiner Panik registrierte er nur am Rande wie die Höhlenwände zu bröckeln anfingen. Geräusche waren in weite Ferne gerückt und darüber war Carl froh. Die niederen Überlebensinstinkte hatten von ihm Besitz ergriffen und stuerten ihn wie eine Maschine. Weg von der Gefahr, nur weg. Steine fielen aus Wänden und Decke. Er ahnte, dass es sich um die gleichen Monster handelte. Hunderte tote und dennoch lebendige schwarze Facettenaugen starrten ihn mit hohlem Interesse an. Oder war es Fressgier? Ein kleinerer Stein zertrümmerte seine Helmlampe. Dunkelheit hüllte ihn ein. Carl verlor die Orientierung, rannte blind gegen eine Wand und schürfte sich die Hände auf. Ohne es zu merken stolperte auf den Torbogen zu und trat hindurch.
Seine Maschinenbeine trieben ihn unaufhörlich voran. In der Dunkelheit bemerkte er den Vorsprung nicht und trat ins Leere. In den wenigen Sekunden des Falls fühlte Carl sich schwerelos.
Dann riss ihn die Kälte des Meerwassers aus seiner Trance. Salzig schwappte es in seinen Mund, das Brausen der Wellen ließ ihn taub für alles andere werden. Dann trug ihn eine gewaltige Woge auf die zersplitterte Felswand zu.
Mit einem pochenden Schmerz in seinem Hinterkopf verlor Carl das Bewusstsein. Das Zischen, wie von tausend wütenden Schlangen, begleitete ihn in die Ohnmacht.

Drei Tage später

„Willkommen in unserer bescheidenen Kleinstadt und auf unserer wunderbaren Insel, Mr. Vaine. Wir haben Sie bereits erwartet. Carwill mein Name“
Alain Vaine nickte: „Guten Tag, Mr. Carwill“. Er rückte eine Manschette zurecht. Obwohl der Raum mehrere Fenster besaß, erfüllte eine stickige Suppe das Büro, die nur mit viel Fantasie einmal Frischluft gewesen war.
Hinter dem edlen Teakholzschreibtisch ächzten die Gelenke des Drehstuhls unter dem Gewicht von Mr. Carwill. Wurstige Finger spielten mit einem Kugelschreiber. Beidseitig erhoben sich Wände aus Bücherregalen und Aktenschränken. Der Schreibtisch war ebenfalls beladen mit Dokumenten und einem Computerbildschirm. Alain fand es erstaunlich, wie die dicken Arme überhaupt noch dort Platz fanden konnten, als sich der massige Körper nach vorne lehnte.
Quietschend und ächzend bekundete der Drehstuhl seinen Protest. Sie waren nicht die einzigen im Raum. Etwas abseits standen noch drei weitere Personen. Zwei Männer, eine Frau. Während Mr. Carwill in einer langgezogenen Rede seine übermäßige und unerschöpfliche Dankbarkeit, wie froh er doch sei einen solchen Experten kennenlernen zu dürfen, verdeutlichte, schweiften Alain Vaines Gedanken ab. Mr. Crombey hatte wieder alle Fäden gezogen und ihm irgendeine bedeutende Identität in irgendeinem Ministerium irgendeines bedeutenden wissenschaftlichen Unternehmen verschafft. Das beeindruckte seine „Informationsquellen“, wie er sie nannte (denn nichts anderes waren sie), sodass sie es vermieden, unangenehme Fragen zu stellen. Da er selbst nicht wusste, was Mr. Crombey diesem armen alten Narren über ihn erzählt hatte, ließ er die Dankestirade über sich ergehen und blieb still.
Schweigen war Gold, wenn man schwieg konnte man sich nicht in einem Netz aus Fragen verheddern. Für die meisten Menschen reichte eine simple Marke oder ein Ausweis, nur bei wenigen kritischen Geistern war Überzeugungskraft notwendig; Auch dann bevorzugte Alain es bei wenigen Worten bewenden zu lassen. Er blieb stumm und tat seine Arbeit. Er hatte es aufgegeben Fragen zu stellen, die Organisation ließ ihre kleinen Fische nichts wissen. Erledigte Arbeit beglich seine Schulden. In diesem Fall zwei Wissenschaftler zu suchen, die in einem unterirdischen Höhlensystem verschollen waren. Es war eine einfache Kausalkette.
Als Alain Carwill musterte, während dieser glucksend seinen Vortrag hielt, entging ihm nicht die Nervosität, die den dicken Bürokraten umhüllte wie ein Schatten. Von den Worten des Bürgermeisters sollte später nur noch wenig in der Erinnerung des Dämonenjägers bleiben. Es handelte sich nur um Floskeln, um sich bei einer höheren Autorität einzuschleimen, während man insgeheim von der Angst vor den Konsequenzen einer falschen Wortwahl zerfressen wurde.
„ … Deswegen sind wir außerordentlich erfreut, Sie bei dieser Expedition dabei zu haben!“, schloss Carwill schließlich und schnappte japsend nach Luft. Können wir jetzt bitte zur Sache kommen, dachte Alain.
„Zum Abschluss möchte ich Ihnen einige Leute vorstellen, die Sie begleiten werden. Zunächst ist hier John Farol, ein ausgezeichneter Biologe, der auf maritime Spezies spezialisiert ist. Aufgrund der Aufzeichnungen von Marten Candelas Helmkamera, die wir uns gleich ansehen werden, haben wir Grund zur Annahme, dass sein Wissen nützlich sein könnte…“
Der Benannte trat vor, und Alain gab dem Biologen die Hand, dessen roter Haarschopf im Licht zu glänzen schien.
Carwill verharrte geduldig, bis die Begrüßungsformalitäten beendet waren, und fuhr fort: „Dies ist Sarah Candelas, die Tochter des verschollenen Professors und neben ihrem Vater eine führende Persönlichkeit im Bereich der Paläontologie …“
Sie begrüßten sich. Alain fielen ihre strahlenden, aber dennoch ernsten grünen Augen auf.
„Und dies ist Alan Sinclair. Der Leiter der ehemaligen Expedition, zu der Marten Candelas und Carl Stevenson gehörten,und Seismologe …“
Carwill machte eine dramaturgische Pause. „Nun da Sie sich kennen, können wir fortfahren. Wir haben es hier mit einem höchstwahrscheinlich bisher unentdeckten Organismus zu tun“
Was Sie nicht sagen, dachte Alain.
„Wollen Sie uns etwas mitteilen, Mr. Vaine?“
„Nein“, sagte er bedächtig, „ Ich habe nur laut gedacht“
„Gut. Nun, ich möchte, dass Sie sich diese Aufzeichnungen ansehen“. Die wurstigen Finger kramten in einer Schublade und fanden schließlich eine vergilbte und beinahe antik wirkende Fernbedienung. Summend erwachte ein Fernsehgerät, welches sich zwischen ein schiefes Bücherregal und einen Aktenschrank quetschte, zum Leben und der Bildschirm erwachte in einem monoton rauschenden Schneesturm.
Carwill hämmerte auf die Fernbedienung und Alain fragte sich vermehrt, wie er es schaffte bei diesen Proportionen einen Knopf zu erwischen. Schließlich blickten ihre Augen auf wackelnde Bilder eines dunklen Höhlengangs. Ein heller Lichtkegel fuhr zitternd über das raue Relief der Wände, nach einer Weile entdeckten sie eine seltsame Formation. Das Fossil eines Ammoniten. Behandschuhte Hände griffen danach und lösten es aus dem Fels. Der Träger der Kamera schien das Ding eine Weile zu betrachten und steckte es dann ein.
Dann schreckte der Träger der Kamera auf. Alain vermutete, dass er etwas gehört hatte, was ihm nicht gefiel, konnte es aber nicht genau sagen, weil das Band ohne Ton war.
Dann wurden die Bewegungen hastig und verschwommen, der Träger der Kamera rannte. Schließlich stürzte er, die Kamera blieb wie durch ein Wunder heil. Schmutziges Wasser trübte die Linse, doch sie sendete noch weiter.
Der Träger drehte sich auf den Rücken, da kroch etwas auf seine Brust. Durch die verschwommene Linse konnten die Beobachter es nicht genau erkennen. Was sie sahen, waren ein Paar schwarzer Punkte. Dunkel, seelenlos. Schließlich taten Wasser und Schlamm ihr Werk und das Bild flackerte und ging schließlich wieder in das monotone Rauschen des endlosen Schneesturms über.
„Es sah aus wie ein Pfeilschwanzkrebs. Aber wie kann die Kreatur so schnell sein?“, meinte Farol. Er sprach mit einem deutlichen spanischen Akzent.
„Das ist ihre Aufgabe, Sie sollen herausfinden, was die beiden Wissenschaftler umgebracht hat“, erwiderte Carwill.

Alain Vaines Blick schweifte über die Umgebung. Bleiche Birken umringten die kleine Lichtung des Basislagers mit schlanken krummen Stämmen. Die weißen Planen der Zelte flatterten im frischen Seewind. In der Nähe ihres Einstiegschachtes hatte man eine Funkstation eingerichtet.
Sinclair saß unter dem zitternden Schatten an einem Notebook und wertete geologische Daten aus. Die anderen Expeditionsmitglieder unterhielten sich etwas abseits. Mr. Carwill war nicht anwesend. Nicht, dass Alain Vaine es anders erwartet hätte, Menschen wie Carwill ließen die Arbeit lieber von Anderen erledigen.
Stirnrunzelnd wandte er sich dem Loch im Zentrum der Lichtung zu. Es war nicht breiter als ein Kanalschacht, und Alain fand, dass es einem großen Fuchsbau glich. Sarah gesellte sich zu ihm.
„Dieser Schacht ist etwa fünfhundert Meter von dem Höhleneingang entfernt, den Marten und Carl benutzt haben. Laut Mr. Sinclairs Messungen ist es nachdem der Funkkontakt abbrach zu schweren Seebeben gekommen. Der nördliche Tunnel ist fast komplett eingestürzt“
„Wie ich sehe, sind Sie damit nicht zufrieden“
Sie fuhr sich durch die seidigen blonden Haare und aus ihren Augen sprach Ungeduld. Sie will ihren Vater finden, dachte Alain.,
„Nein, wir sollten am nördlichen Einstieg ansetzen und in den Trümmern suchen. Unseren Messungen zufolge könnte es Luftkammern geben. Wenn sie in einer dieser Kammern sitzen …“. Sie brach ab und schaute zu Boden.
„Dann ist das Ganze hier Zeitverschwendung“, vollendete Alain den Satz.
„Ja …“, sagte sie nach einer Minute des Schweigens.
Zwei Männer, deren Gesichter ihnen unbekannt waren, kamen auf sie zu. An ihren Gürteln befanden sich Pistolenhalfter. Ihre kurzer Haarschnitte und die ernsten kantigen Gesichter legten die Vermutung nahe, dass sie eine militärische Vergangenheit besaßen.
„Guten Tag, ich bin Jason Meyers. Das ist Shawn Gordon. Wir sollen ihre Sicherheit während der Suche nach den Wissenschaftlern gewährleisten. Ich hab zwar noch nie auf Krabbenviecher geschossen, aber wir haben schon einige Einsätze überlebt“
Die Soldaten gaben ihnen die Hand.
„Eine gute Kanone ist eine gute Kanone“, sagte Alain.
Meyers grinste. „Wie ich sehe, haben sie es verstanden“.
Sarah rollte mit den Augen. „Männer und ihre Spielzeuge“.
Erheitertes Gelächter brach aus.

Feuchte Wärme schlug Alain entgegen, als er durch den Schacht kroch. Ein schmaler Lichtkegel zeigte ihm den Weg. Es roch nach faulendem Seetang und Meer. Bedrückend wirkte die schwülheiße Luft auf seine Atemwege. Schweißperlen rannen ihm von der Stirn.
Bald konnte er das Ende des Tunnels erkennen, ein grauer kreisrunder Schemen. Alain hatte den Anzug gegen Expeditionskleidung ausgetauscht. Wasserdichte Hosen, die in schwarzen Gummistiefeln endeten.
Die Revolver verbargen sich in einer robusten langärmligen Weste. Während er schlurfend vorwärts kroch, dachte er über die merkwürdigen Klimabedingungen nach. Sie waren mitten im Winter, normalerweise dürfte es hier unten derart hohe Temperaturen nicht geben. Hatten die hohen Temperaturen mit diesen merkwürdigen Kreaturen zu tun?
Schließlich erreichte er den Ausstieg und zwang sich keuchend hindurch. Der Rest des Teams wartete bereits in der kuppelförmigen Höhle. Reste von Seetang hingen wie glibbrige Vorhänge von den Wänden herab. Muscheln und Seepocken nisteten im zerfurchten Schiefergestein. Hier und dort waren einzelne kleinere Krustentiere zu erkennen. Sie beendeten ihr Mahl, an den zahlreichen toten Fischen und flohen, sobald sie von einem Lichtkegel erfasst wurden. Die toten Leiber zuckten wie in einem geisterhaften Puppenspiel und zeugten davon, dass wie die Aasfresser in ihrem Inneren arbeiteten.
Einige der schlammigen Pfützen blubberten verhängnisvoll.
„In diesem Bereich gibt es starke geothermale Aktivitäten“, ließ Sinclair verlauten. „Das letzte Seebeben hat wohl Magma in die Höhe gedrückt, deswegen auch der Temperaturanstieg“
„Ich stimme Ihnen zu. Der Großteil der maritimen Lebewesen scheint abgestorben zu sein“, fügte Farol hinzu, „Zu heiß“.
Alain betrachtete die Wände und den Untergrund. Er entdeckte mehrere Schiefersplitter und merkwürdige runde Ausbeulungen in den Wänden, die frei von Bewuchs zu sein schienen. Da ist vor kurzem etwas herausgebrochen, dachte er.
„Irgendwie unheimlich, wie aus einer anderen Zeit“, flüsterte Sarah und hob einen versteinerten Ammoniten auf. Eine Ecke war abgeschlagen und deutete daraufhin, dass das Fossil aus größerer Höhe gefallen war.
„Uhuhhhhu. Ich spüre es schon. Die Raptoren aus Jurassic Park werden uns holen!“, spottete Meyers. Shawn Gordon grinste.
„Ich bezweifle, dass es hier Raptoren gibt, Mr. Meyers, aber wir sollten trotzdem auf der Hut sein. Hier läuft irgendetwas herum. Sehen Sie die Löcher in den Wänden? Sie sind frei von Bewuchs, also erst kürzlich entstanden. Sehen sie herausgebrochene Trümmer? Ich nicht. Außerdem liegen hier überall Schiefersplitter und ausgebrochene Muscheln herum“, sagte Alain und deutete auf die Ausbeulungen, die sie wie dutzende dunkle Augenhöhlen anzustarren schienen.
„Ja“, sagte Sarah, „Es sieht so aus als hätten diese Kreaturen eine Art Winterschlaf gehalten“
„Unsinn“, widersprach Sinclair, „Mir ist keine Kreatur bekannt, die sich in Stein gräbt, um dort auf unbestimmte Zeit zu schlafen“
„Si“, pflichtete ihm Farol bei, „ Wie man an den Schiefersplittern sieht, scheint der Stein das, was auch immer dort gewesen ist, komplett umschlossen zu haben. Keine Kreatur, auch wenn sie in einem noch so starken Ruhezustand ist kann das überleben. Sie würde schlichtweg ersticken!“
„Und wenn es doch so wäre? Wenn diese Kreaturen bereits schon beim Entstehen des Schiefers im Stein vorhanden gewesen sind? Wir wissen, dass diese Schichten nie besonders tief lagen“
„Das ist vollkommen unmöglich, imposible!“, erwiderte Farol.
„Irgendwie muss es ja erklärbar sein, dass diese Kreaturen auf einmal auftauchen, ohne dass jemals jemand sie vorher gesehen hat“, mischte sich Alain Vaine ein und hob einen der Steinsplitter auf, „Für mich erscheint es plausibel. Doch was hat sie geweckt? Das Seebeben? Die Hitze der Magmakammer?“
„Bullshit“, kommentierte Meyers, der Soldat.
Alain betrachtete den Steinsplitter näher. Darauf zeichneten sich wirre Muster ab, die sich kalkbleich von dem schwarzen Untergrund abhoben. Ihm entging nicht, dass Sinclair ihn interessiert beobachtete. Als Alain den Splitter fallen ließ und sich den Anderen anschloss, blieb Sinclair etwas abseits.
Alain bemerkte nicht mehr, wie dieser mehrere der Steinsplitter in einer Plastikdose verstaute. Die Probe verschwand still in einer Seitentasche und der Wissenschaftler holte wieder auf.

Sie passierten einen weiteren Tunnel und erreichten eine Kammer, die der anfänglichen glich, bis auf den See, der linke Seite beherrschte. Sanfte Wellen brandeten gegen das zerklüftete Ufer. Irgendwo in der Ferne ertönte das monotone Geräusch tropfenden Wassers.
Plötzlich zitterte die Höhle, und sie hatten Mühe auf den Beinen zu bleiben. Staub rieselte herab. Kleinere Felsbrocken brachen heraus und zerschellten auf dem Höhlenboden. Dann war wieder alles still.
„Was war das?“, fragte Meyers.
„Das gefällt mir gar nicht“, sagte Shawn Gordon mit dunkler Stimme.
„Ein Nachbeben vielleicht?“, sagte Farol.
Dann rumpelte es erneut. Die Oberfläche des Sees kräuselte sich.
„Vorsicht!“, rief Farol.
Krachend stürzte die Wand hinter ihnen ein. Alain verlor das Gleichgewicht und fiel hin
Staub nahm ihm die Sicht, irgendwo klatschte etwas auf Wasser. Alain vermutete, dass es sich um einen großen Felsbrocken handelte. Nach einer Weile legte sich der Staub wieder und Alain erhob sich hustend.
Auch die anderen Mitglieder des Teams erhoben sich wieder.
„Alles in Ordnung?“, rief Sarah prustend und leuchtete mit einer Stablampe durch den Raum der Höhle. Ihre Helmlampe schien beim Sturz kaputt gegangen zu sein.
„Si“, rief Farol. Etwas weiter entfernt erhob sich Sinclair, bedeckt von schwarzem Staub. Von den beiden Soldaten fehlte jede Spur.
Das Erdbeben schien verstummt zu sein. Spuren der Verwüstung kennzeichneten die Höhle. Große Felsbrocken lagen verstreut auf dem Boden und tiefe Risse waren in Decke und Wänden zu erkennen.
„Hallo! Hört ihr mich dahinten? Ist da noch wer?“, schrie eine Stimme.
Nach einigen Sekunden der orientierung fand Alain schließlich die Quelle des Geräuschs. Da wo eben noch der Tunnel gewesen war, schichteten sich nun zentnerweise Schieferplatten in chaotischen Mustern aufeinander.
Sie sahen wie eine Felsskulptur des Chaos aus. Sarah ging auf den Haufen zu und zerrte einige Brocken weg. Dann legte sie das Ohr an eine Stelle und sagte: „ Das ist Meyers. Meyer! Hören Sie uns?“
„Ja ich höre Sie!“
„Ich hab eine auf den Schädel bekommen, aber ansonsten ist alles in Ordnung. Hätte mir fast das Licht ausgepustet, aber ich halts aus. Sind sie unverletzt?“
„Ja, soweit ich das beurteilen kann“
„Das kann man von Gordon nicht sagen, armer Junge“, sagte Alain und deutete auf eine Stelle im Schutt. Dort ragte eine Männerhand wie ein totenbleicher Ast aus dem dunklen Schiefer. Darunter sickerte Blut hervor. Alain musterte die Teammitglieder. Der Schock stand ihnen im Gesicht. Ein Toter war kein guter Anblick und Alain wusste, dass seine Partner so etwas zum ersten Mal sahen.
Ihn selbst hatten die Jahre im Dienst von Mr. Crombey abgehärtet. Eine tote Hand war nichts im Vergleich zu den Opfern der Werwölfin von vor ein paar Wochen. Alain musste nur an den übel zugerichteten Taxifahrer denken und sein Magen rebellierte.
Eine Minute betroffenen Schweigens folgte. Eine Träne rollte über Sarahs Wange, und nur das monotone Tropfen des Wassers in der Ferne hallte durch die uralte Höhle.
„Was ist mit ihm geschehen?“, fragte Meyers.
„Er ist tot. Gordon ist tot“, sagte Sinclair mit belegter Stimme.
Alain konnte hören wie der Soldat vor Wut gegen eine Schieferplatte schlug.
„Wir können später trauern, er wusste um das Risiko dieser Expedition und hat dennoch zugesagt. Nun müssen wir zusehen, dass wir die Professoren finden und dann von hier verschwinden!“, sagte Alain mit fester Stimme.
„Was ist mit Meyers?“
Alain trat vor und sprach: „Meyers sind Sie noch da?“
„Guter Scherz. Da hat jemand n Clown gefrühstückt!“, ertönte es dumpf.
Alain ignorierte die zynische Antwort. „ Können Sie von Ihrer Seite eine Lücke oder einen kleinen Spalt erkennen?“
„Nein, hier ist nichts“. Kurzes Schweigen. „Das Beben scheint einen weiteren Gang freigelegt zu haben. Ich schau mir das mal an. Vielleicht kann ich auf einem anderen Weg zu ihnen stoßen“
„Tun Sie das“
Währenddessen begann sie mit dem Abräumen des Gerölls. Doch bald waren die Brocken zu groß und zu schwer.
„Da ist kein Durchkommen“, ächzte Sinclair.
„Schon gut“, ertönte es von hinter der Wand, „Ich habe hier vielleicht was! Das Loch ist eng ich könnte durchpassen. Aaargh!“
Ein knackendes Geräusch, ein Zischen.
„Alles in Ordnung, Meyers?“
„M-Meine Finger. Etwas hat sie abgebissen!“
Das Schlangenhafte Zischen ertönte erneut.
„Aaargh!“
„Meyers, Meyers! Was ist los? ”, schrie Sarah.
Schüsse ertönten und erfüllten die Halle mit fauchendem Donner.
Hinter der Wand ertönte es dumpf: „Mistviecher!“
Noch mehr Schüsse, dann ein letzter Schrei.
Dann verstummten die Schüsse.
„Meyers?“, fragte Sarah. Sie nahm die Hände vor den Mund. Das Zischen ertönte wieder.
„Wir sollten hier verschwinden“, sagte Farol, auch er war totenbleich.
Alain sah sich um. Auf der anderen Seite des Sees war ein Durchgang.
„Dort!“, sagte er und machte die Anderen darauf aufmerksam.
„Nur wie kommen wir dort hin?“, fragte Sinclair.
„Vielleicht können wir damit was anfangen“, sagte Sarah. Die Paläontologin suchte und fand es. Ihre zerrissenen und blutigen Hände präsentierten ihnen ein Schlauchboot.
„Ich hatte mir gedacht, dass wir es vielleicht gebrauchen können, falls wir auf längere Wasserstrecken stoßen“
„Sie sind immer wieder für eine Überraschung gut, Senora!“, grinste Farol.
Alain horchte nochmals an der Wand, die sie vom Leichnam Jason Meyers‘ und den fressenden Monstern trennte. Stille, die Kreaturen waren verschwunden. Im Lichtkegel seiner Helmlampe tanzte der schwarze Staub und der feuchte Dunst der in den Höhlen hing. Es roch modrig.
Ein blitzender Gegenstand erregte seine Aufmerksamkeit. Alain entfernte mit verdreckten und blutigen Händen einige kleine Steine. Es waren Spuren ihrer Bergungsaktion. Alain ignorierte den Schmerz.
Eine Pistole kam zum Vorschein. Gordons Pistole, dachte er, die sollten wir mitnehmen. Darunter fand er noch zwei volle Magazine.
„Farol, können Sie mit einer Waffe umgehen?“, fragte Alain.
„Si, ich denke schon“, entgegnete dieser.
„Dann nehmen Sie die hier“. Alain reichte ihm Waffe und Magazine. Sarah riss an der Leine und zischend sog sich das Schlauchboot mit Luft voll.
„Auf geht’s!“, rief sie.
Die Strömung trieb sie mit gemächlicher Geschwindigkeit dem schwarzen Schlund entgegen.

Alain schätze, dass der Tunnel zu zwei Dritteln mit Wasser gefüllt war. Das Wasser unter ihnen schien türkisfarben zu leuchten. Wie die Rippen eines gewaltigen Ungeheuers erhob sich der zerfurchte Schiefer über ihnen. Sie schwiegen. Schließlich durchbrach Sinclair die Stille: „Was ist wenn der Tunnel in einer Sackgasse endet?“
„Por Dios! Sei nicht so ein Pessimist, alter Mann!“, sagte Farol.
„Die Strömung müsste uns nach draußen tragen“, murmelte Sarah.
„Und wenn nicht?“, fragte Sinclair.
„Haben sie einen besseren Vorschlag?“, fragte Farol gereizt.
„Nein“, gab er zu und starrte nach vorne.
„Dann halten Sie gefälligst die Klappe“, brummte Farol.
Stille senkte sich über sie. In der Ferne erklang das endlose Tropfen.
„Ich habe nie gedacht, dass es so schwierig sein würde. Ich dachte immer, wenn wir um eine Ecke gebogen sind, würde er uns erwarten …“, sagte Sarah betroffen, „mit einem Lächeln auf den Lippen und mit einem seiner Sprüche, wo wir denn gesteckt hätten und warum wir nicht früher gekommen sind“. Eine Träne rollte ihr über die eingefallenen Wangen.
„Es ist nicht ihre Schuld, Ms. Candelas“, sagte Alain.
„Wir haben uns alle freiwillig drauf eingelassen und nun sitzen wir alle im selben Boot“, pflichtete ihm Farol bei, „im wahrsten Sinne des Wortes“

Alain konnte nicht sagen wie viele Stunden bereits vergangen waren, als das schlangenhafte Zischen ertönte.
„Was war das?“, fragte Sarah. Farol zog die Pistole und entsicherte sie klickend. Alain zog seine Revolver. Sie glänzten golden im Licht der Lampen.
„Nichts Gutes“, sagte Alain.
„Mi Dios! Sie sind kein Wissenschaftler, oder?“, sagte Farol.
„Nein“. Alain schaute ihn ernst an. „Aber das spielt jetzt keine Rolle. Zwei Waffen mehr können wir gut gebrauchen“
„Achtung!“, schrie Sarah. Zu beiden Seiten krochen sie aus dem blubbernden türkisfarbenen Wasser. Tellergroße Körper in der Form eines Hufeisens, lange dolchartige Schwänze ragten aus gepanzerten Leiben. Sie wippten auf und ab, während sich die Tiere der Decke entgegen krabbelten. Schweigend erwiderten sie die starren leeren Blicke der Kreaturen. Der Tunnel war erfüllt von Zischlauten.
„Sie können uns nicht erreichen“, versuchte Farol sie zu beruhigen, „Die Wände sind mehr als drei Meter entfernt“.
„Was haben Sie vor?“
Nun waren sie über ihnen. Aus dem klaren Wasser strömten immer neue Körper. Die Wände selbst schienen sich zu bewegen.
Dann ließ sich die erste Kreatur fallen. Alain sah den dolchartigen Schwanz, die zuckenden Beine und Mandibeln. Alains Revolver krachten. Das Tier wurde in der Luft zerfetzt. Panzerfragmente und blaues Blut klatschten ins Wasser.
Sarah schrie. Farols Pistole donnerte und zerfetzte zwei weitere der Urzeitmonster. Entsetzen zeichnete sich bleich auf seinem Gesicht ab. Das Zischen erfüllte den Tunnel und gefror ihr Blut. Schreie aus einer lang vergangenen Zeit, dachte Alain.
„Vorsicht Sarah!“. Es krachte, die Kreatur explodierte und stürzte ins Schlauchboot, wo sie zuckend auf dem Rücken liegen blieb. Immer mehr tote Tiere füllten das Boot, das blaue Blut bildete seltsam schillernde Pfützen.
Farol schrie auf. Eine Kreatur war auf seinem Gesicht gelandet. Es knackte grausam und der Körper des Meeresbiologen hörte auf an dem Monster zu zerren, dessen Glieder sich unbarmherzig in die Haut bohrten. Blut floss unter dem peitschenden Dolchspieß, der ein Schwanz zu sein schien, hervor und am Hals des Toten herab.
Das Geräusch der arbeitenden Fresswerkzeuge raubte ihnen die letzte Selbstbeherrschung. Während Alain alle Schwierigkeiten hatte die Kreaturen im Sprung abzuschießen, übergab sich Sinclair ins Wasser unter ihnen. Sarah schrie hysterisch.
Alains Ohren vernahmen ein Rauschen, dass das Zischen der Monster allmählich zu verdrängen schien. Stromschnellen.
„Festhalten!“.
Dann stürzten sie auch schon hinab. Das Schlauchboot wurde aufgeschlitzt, immer mehr Luft entwich. Sie schrien und wurden hin und her geschleudert. Das Tosen des Wassers verdrängte nun vollends die Rufe der Urzeitbestien. Alain wurde in das Boot gepresst und spürte wie es ihm den Atem raubte. Die Umgebung wurde zu einem trüben Traum. Schmerz beherrschte seine Wahrnehmung, er spürte jeden einzelnen Aufprall, als würde er mit mehr als hundert Stundenkilometern gegen eine Autobahnabsperrung krachen.
Der Schmerz rückte in weite Ferne und die Schwärze umfing ihn.

Verzerrte Bilder erschienen vor seinem inneren Auge. Das Gesicht einer Frau mit blondem Haar tauchte auf. Ihre Lippen bewegten sich tonlos und ihre Augen sahen ihn an … Sirena …
Als nächstes materialisierte sich ein Buch vor seinem inneren Auge. Ein dunkler Ledereinband … mit Gravuren und Runen darauf. Zahllose Stimmen flüsterten auf ihn ein, während er sich fühlte, als würde er in einer vollkommenen Trance schweben.
Raschelnd schienen sich die Seiten von selbst umzuschlagen. Das Geräusch klang viel zu laut. Es dröhnte förmlich, als würde es mit einem Presslufthammer in sein Gehör gedrückt. Bilder … Zeichnungen von Monstern … von Dämonen … und über allem lag die erstickende rauschende Stimme: Pandämonium …
Dann spürte Alain auf einmal Kälte und Schmerz …
Er wollte die Arme bewegen, doch schaffte es nicht …

Prustend erwachte Sarah. Sie zitterte. Seewasser ergoss sich auf den Höhlenboden, während sie hustend nach Atem rang. Ihre Zunge schmeckte Salz. Alle Glieder protestierten in einem lauten Schmerzensschrei, als Sarah versuchte aufzustehen.
Sie fiel und blieb liegen. Arme und Beine fühlten sich taub an. Als Sarah wieder scharf sehen konnte, beschloss sie es nochmal zu versuchen.
Beim zweiten Versuch schaffte sie es. Sarah wollte sich nicht ausmalen was mit Alain und Sinclair geschehen sein mochte. Ihr Kopf pochte immer noch, was das klare Denken erschwerte. Dann brauste die Erinnerung wie ein tobender Wasserfall auf sie ein. Die dunklen Höhlengänge … die Monster mit ihrem schlangenhaften Zischen … John Farols toter Körper. Sie schluchzte. Aber sie war am Leben! Sie hatte die Stromschnellen und die Urzeitmonster überlebt!
Mit kreisenden Gedanken versuchte sie sich zu orientieren. Sie befand sich in einer Höhle, die nach einer Seite offen war. Tageslicht strömte herein und ließ Sarah ein Gefühl der Wärme spüren. Frischer Seewind trocknete das Wasser auf ihrer Haut.
„Endlich aufgewacht?“, ertönte eine Stimme. Es war Sinclairs Stimme. Er hantierte mit einem merkwürdigen Zylinder herum. Sarah konnte nicht genau erkennen, was er anhob und darin verschloss. Doch die Hufeisenform … der lange dolchartige Schwanz …
„W-Was wollen Sie mit diesem Monster?“
„Es ist tot. Wie alle anderen auch“. Er deutete ins Wasser. Dort schwammen tausende der Tiere. Nur wenige bewegten sich noch zuckend, die meisten waren erstarrt, hoben und senkten sich im unerbittlichen Seegang.
„Sie haben meine Frage nicht beantwortet“
„Ihr Vater sollte einfach nur eine Probe besorgen … doch dieser großkotzige Idiot hat zulange gewartet. Da waren sie schon erwacht. Wir wussten, dass sie aufwachen wurden. Nach dem Seebeben letzte Woche zeigten die Sensoren, dass die Magmakammer in der Erdkruste höher gerückt ist. Ideale Temperatur zum Aufstehen“
„S-Sie wussten es!“. Sarah stolperte auf ihn zu. „ Sie Schwein! Sie Monster! Wegen Ihnen ist mein Vater tot“
Sie war bei Sinclair angekommen. Ihre Wut verdrängte die Taubheit ihrer Glieder.
„Ja, ich wusste es“
Plötzlich spürte sie einen heißen Schmerz, der sie durchschoss wie ein glühender Blitz. Ihr Atem stockte. Sarah schmeckte Blut auf ihrer Zunge. Sie stürzte. Das letzte was sie sah, war das blutige Messer mit der gerippten Klinge in der Hand ihres Mörders. Sinclair beugte sich über sie. „Und ich werde auch der einzige bleiben der es weiß!“.
Sarah wollte etwas sagen. Ihre Wut herausschreien, ihren Mörder beschimpfen. Doch es kam nur ein ersticktes Keuchen aus ihrem Mund. Ihr Gesicht verformte sich zu einer Maske aus Wut und Überraschung.
Schließlich wurde es dunkel um Sarah Candelas.

Alain erwachte stöhnend aus seiner Trance. Er blickte direkt in das Gesicht von Alan Sinclair.
„Guten Morgen, goldener Schütze“, sagte er.
„Wie … ?“
„Es spielt keine Rolle was geschehen ist“. Seine Rechte spielte mit einem Armeemesser. „Mr. Crombey wünscht, dass ich Sie am Leben lasse, also werde ich das tun“
„Warum hat er mich herkommen lassen?“, brachte Alain ächzend hervor. Sein Schädel pochte und seine Glieder schmerzten.
„Weil er ihre Qualitäten schätzt, mein Freund. Er wusste Sie würden die Wissenschaftler erfolgreich durch die Höhlen führen. Sie sollten den Professor finden, zumindest sollten Sie glauben, dass Sie das sollten“. Er grinste. Seewind fuhr über Alains Gesicht und ließ ihn frösteln.
„Sie sollten mir den Rücken decken, damit ich Mr. Crombey die Proben bringen kann“, fuhr Sinclair fort. „Es hat funktioniert, nicht einmal Sarah hat Verdacht geschöpft“
„Wo ist sie?“, fragte Alain. Seine Augen starrten hasserfüllt in das grinsende Gesicht.
„Sie ist tot, wie beabsichtigt. Der scharlachrote Bund würde das Risiko nie eingehen das Geheimnis des ewigen Lebens mit irgendjemandem teilen zu müssen? Wenn wir sie am Leben gelassen hätten, wären bald weitere Expeditonstemas aufgetaucht und sie hätten früher oder später das Geheimnis dieser Krebse herausgefunden“
„Dafür werde ich dich umbringen, Sinclair“
„Nanana, nicht so voreilig. Mr. Crombey gehört ihre Seele, schon vergessen? Es würde ihnen viele Schwierigkeiten machen, wenn Sie mich töten. Ihre Revolver liegen dahinten an der Höhlenwand. Ich habe sie entladen“
„Irgendwann hab ich sie wieder, und du wirst zusammen mit diesem Monster sterben!“
Schallendes Gelächter ertönte. „Große Worte von einem großen Mann. Warte noch dreißig Minuten. Wenn die Ebbe den Wasserspiegel senkt, kletter die Klippe entlang. Dort lagert ein Schiff. Der nächste Auftrag wartet schon. Mr. Crombey wird dich kontaktieren“
Mit diesen Worten drehte sich Sinclair um, steckte das Messer ein und ging auf den Höhlenausgang zu. Das knatternde Geräusch eines Hubschrauberrotors erfüllte die Höhle. Es dröhnte in Alains Schädel.
Eine Strickleiter wurde heruntergelassen, nach der Sinclair griff. Dann waren beide fort und Alain war allein. Schwer atmend starrte er auf den Leichnam von Sarah Candelas.
Mr. Crombey muss sterben … , dachte er, … bald. So kann es nicht weitergehen.

Ende

 

Hallo Leos,

ich sehe, der Adjektiv-Teufel hat hier voll zugeschlagen: ;)

Die Sprossen der rostigen Leiter dehnten sich unter dem Gewicht des Mannes, während er sich vom Licht des Tages entfernte. Ein platschendes Geräusch hallte in der Dunkelheit, als seine Gummistiefel den felsigen Grund berührten. Schlammiges Wasser bespritzte die Hose seines Assistenten mit dunkelgrauen Flecken.
„Igitt, Marten! Kannst du nicht vorsichtiger sein!“, rief dieser. Die Wände warfen das Gesagte von einem Ort zum anderen. Marten justierte die Helmlampe und ein greller Lichtkegel enthüllte einen Gang mit Wänden aus kargem Fels zu beiden Seiten. Schlammige Pfützen bedeckten den Boden wie kleine Brackwasserseen. Es tropfte von der Decke und das Echo ließ das Geräusch blechern anschwellen. Es klang wie das Tropfen eines kaputten Wasserhahns in das Porzellanwaschbecken.

Überlege mal, ob diese überdeutlichen Beschreibungen wirklich die Atmosphäre verbessern oder nur den Lesefluss ausbremsen. Aus meiner Sicht ist leider eher letzeres der Fall.

Dazu kommen noch einige, wie ich finde überflüssige, Vergleiche:

Schlammige Pfützen bedeckten den Boden wie kleine Brackwasserseen.

Die Pfützen werden nicht dadurch schlammiger, wenn Du sie mit Brackwasserseen vergleichst.
"Schlammige Pfützen bedeckten den Boden." wäre matschig genug gewesen und es bremst den Lesefluss nicht so aus.

Es klang wie das Tropfen eines kaputten Wasserhahns in das Porzellanwaschbecken.

Abgesehen davon, daß es "in ein Porzellanwaschbecken" heisst:
Wie tropft ein kaputter Wasserhahn? Unregelmäßig? Dann kannst Du das auch gleich so schreiben. Und was ist am Klang von Porzellan so besonderes, daß es unbedingt ein Porzellanwaschbecken sein muss?

Das klingt jetzt vielleicht nach Erbsenzählerei, aber ich denke, Du solltest bei solche Vergleichen wirklich mal refklektieren, was Du damit ausdrücken willst, und ob man einen Sachverhalt nicht auch direkter beschreiben könnte.
Denn: Die Geschichte wird dadurch weder spannender noch atmosphärischer. Es hindert, und das kann ich nicht oft genug wiederholen, nur den Fluss beim Lesen.

Das gilt übrigens nicht nur für diesen Absatz, sondern für die ganzen Text.

Gruß,
Pharmakon

 

Hi Pharmakon,
danke für die Kritik erstmal, gibt ja anscheinend nicht viele hier die lange Kruzgeschichten lesen(xD)
Bei den Adjektiven, das is wohl ein Tick von mir, muss ich mal mehr drauf achten in nächster zeit. Zum kaputten Wasserhahn. Ein kaputter Wasserhahn tropft, ein normaler nicht^^

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka Leos,

gibt ja anscheinend nicht viele hier die lange Kruzgeschichten lesen
- nö, es gibt durchaus einige Leute, die gern lange stories lesen. Und auch Autoren, die ne Menge Antworten darauf bekommen.

Hm, warum bekommen die mehr Kommentare? Vielleicht, weil sie sich mit der Kritik auseinandersetzen, anstatt sie abzubügeln, weil sie an ihren Texten arbeiten, ändern, gar umschreiben; vllt aber auch, weil sie sich selbst mehr engagieren, und nicht nur Kommentare in den eigenen threads verfassen? Sondern auch Kritiken zu den Texten anderer schreiben?

Nachdem ich Deine Antworten zu anderen Texten von Dir gelesen habe, sehe ich keinen Sinn darin, bei dem neuen all das nochmal wiederzukäuen. Selbstverständlich kannst Du schreiben, wie auch immer es Dir gefällt, und selbstverständlich kann jeder auch dieses Forum nutzen, wie es ihm liegt. Dann frage ich mich nur, warum Dir an Antworten überhaupt liegt.

Für mich klingen all deine stories - entschuldige, das ist keine Beleidigung! - wie aus einem Schreibprogramm. Egal, welches Genre Du wählst, ich habe den Eindruck, alles genauso schon tausend Mal gelesen zu haben. Das gilt sogar für Fantasy, wovon ich gar nicht so viel lese, als daß es so abgenudelt klingen sollte; das gilt auch für diesen ausufernden Stil (mit all den falschen Metaphern und eigenwilligen Bezügen), den ich so gut wie nie privat lese.
Als Bsp. genügt dieser Titel: Ja, man denkt an Der scharlachrote Buchstabe und Die rote Flut, die haben damit zwar nix zu tun, aber erwecken irgendwie so einen vertrauten, professionellen Eindruck. Genau das könnte ich aus fast jedem Satz zusammensuchen. Darauf scheinst Du Dich verlassen zu wollen, das geht aber oft schief - nur ein Bsp. hat Pharmakon genannt. (Brackwasser ist Wasser mit hohem Salzgehalt, und hat übrigens mit Dreck gar nix zu tun.)
So zieht sich das durch jeden Text. Mich - ganz persönlich, nur als Leserin - interessiert aber kein zweiter Aufguß.

Das nur mal kurz als mein Eindruck dazu, andere mögen das ja auch ganz anders sehen.

Moi moi,
Katla

 
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Ich weiß ja nicht was du liest, aber ich kann garantiert sagen, das ich mich auf nichts verlasse, wenn ich Geschichten schreibe und ich schreibe sie auch nicht damit sie gut sind. Ich schreibe was mir in den Sinn kommt und nicht was andere schon vor mir geschrieben haben. Klar gibt es immer wieder Gerüste, denen man als Autor in seiner Unvorsicht gerne annimmt, doch ich versuche dem aus dem Weg zu gehen.
Ich kenne die beiden Geschichten, die du mit dem Titel benannt hast auch nicht. Wenn es dir so vorkommt, als hättest du das schon gelesen, ist es halt dein Empfinden aber ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass die Stories aus keinerlei Beeinflussung heraus enstanden sind.

Deswegen bearbeite ich meine Geschichten auch nicht gerne, weil sie für mich abgeschlossen sind (natürlich nehm ich mir nach dem Schreiben zur Korrektur nochmal Zeit und korrigiere auch im nachhinein Rechtschreibfehler etc., aber nicht zum Umschreiben von Vergleichen oder Symbolen, die sowieso spontan entstehen)

Falsche Metaphern? Eigenwillige Bezüge? Bespiele bitte. Brackwasser ist eine Mischung aus Salz und Süßwasser, also dort wo ein FLuss auf ein Meer trifft. Wo ein Fluss auf ein Meer trifft ist viel Schlamm und sonstiges im Wasser und ich bin mit sicherheit nicht der erste und einzige der sich Brackwasser als trüb vorstellt.

Zu den Kommentaren: Da widerspreche ich dir nicht, es stimmt, dass ich selbst wenig kritisiere. Ich hab nur keine Zeit mich intensiv mit anderen Geschichten zu beschäftigen und das was du zitiert hast war nicht als Angriff gemeint, weil wie ich oben klar gestellt habe, ich ja ebenfalls kaum Zeit dazu habe. Es war nur eine Danke an Pharmakon, dass er sich die Zeit dazu genommen hat meinen literarischen Erguss zu lesen. Falls das falsch verstanden wurde, bitte ich dies zu entschuldigen.

mfg Leos

 
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Moi Leos,

Ich sag ja, Du kannst schreiben, tun und lassen, wie und was Du hier möchtest. Ich schriebe meine Kritik auch als Leserin, in keiner anderen Funktion.

Wenn Du mir erklärst, warum Du mit Brackwasser einen falschen Bezug setzt, weil andere das gleiche falsche denken würden, ist das ja ganz allein Deine Sache. Ich verweise auf deine Metaphern und eigenartigen Kombis einfach mal auf Chris' Kritik zu Gjarborns Herz; und der untenstehenden zu dieser. Und auf fast alle anderen Kritiken was Deine Adjektivherden angeht, es gibt ja kaum ein Substantiv ohne Adjektiv davor.

Eine Variante wäre, Du setzt einen Erstkomm, und sagst, was zu deinem Stil gehört, und was Du nicht ändern möchtest. Wenn Du selbst keine langen Komms schreibst, die sich eingehend mit dem Text beschäftigen, weißt Du nämlich nicht, daß ein Komm durchaus ne halbe Stunde dauern kann. Oder auch länger. Soviel zum Thema Zeit - das würde nämlich einigen Kritikern viel davon sparen.

Hier, was ich seltsam finde, nur ganz super kurz. Aber ich möchte keine Begründung - es geht nicht darum, wie ich oder jemand das sieht, und ich will auch nicht wissen, warum Du das so machst. Es geht darum, daß Kritik helfen soll, sich zu verbessern, und wenn Du denkst, da gäbe es bei Dir nichts, ist das sicher auch 'ne Einstellung.

Ich ärger mich jetzt schon, überhaupt kommentiert zu haben, und das ist mir noch nie passiert.

Sprossen der rostigen Leiter dehnten
metallene Plätschern des Wassers
Seine Maschinenbeine trieben ihn unaufhörlich voran.
Geräusch blechern anschwellen
Der leuchtende Kegel seiner Helmlampe zuckte zur Seite
..................
Ihre Wut verdrängte die Taubheit ihrer Glieder.
Klingt unrealistisch.

Das nur so nebenher. Brauchst nicht zu antworten, übrigens, ich weiß, daß das Dein Stil ist so zu schreiben, und das ist ja auch wirklich vollkommen ok so. Ich hatte mich einfach nur gefragt, warum Du überhaupt auf Beiträge Wert legst, wenn sie Dir doch in keinster Weise nützlich sind.

Aber ich wünsche Dir natürlich trotzdem viel Spaß hier! Wie gesagt, ob und wie Du mit Kritik umgehst, ist ja Dein Bier.

Moi moi,
Katla

 
Zuletzt bearbeitet:

Also Katla,

Ich werde aber Antworten, weil ich allmählich darüber zu ärgern beginne. Beiträge und Kritik sind mir sehr wichtig, um mich zu verbessern. Ich habe darüber nachgedacht was du geschrieben hast.
Mit meinen Erklärungsversuchen( Stil, Vergleiche etc betreffend) habe ich versucht zu erklären wie ich darauf komme, ich wollte nie an meinem Stil verharren oder mich daran klammern, unfähig mich weiterzuentwickeln. Ist aber wohl anders rüber gekommen, deswegen entschuldlige ich mich nochmal.
Desweiteren hab ich mir vorgenommen zu versuchen mehr Kritiken zu verfassen. Ich hoffe unser Disput hier hat sich nun geklärt.

ich freue mich auf weitere Geschichten und hoffe, dass du jetzt kein falsches Bild von mir hast und es nicht wieder bereust eine meiner Geschichten zu kommentieren. Nächste Geschichte ist bereits in Arbeit und hoffentlich ohne Adjektivherden
mfg Leos

 

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