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Alisha lebt!

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12.04.2002
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Alisha lebt!

Alisha lebt!
(Dies ist eine Geschichte über ein Märchen, das man sich heute seit einiger Zeit in Arabien erzählt. Insbesondere unter den Burkas findet es immer mehr Verbreitung. Auch die Kinder hören einer etwas abgeschwächteren Fassung gerne zu. Und von Erzählung zu Erzählung wird dieses Märchen schöner und auch länger. Den meisten arabischen Männern von Heute gefällt dieses Märchen jedoch (noch) nicht. Einige arabische Regierungen haben das Weitererzählen dieses Märchens eben mit einem Geheimerlass bei strengster Bestrafung verboten. Doch haben Geschichten, die man verbietet, zum Glück keine Chance, jemals vergessen zu werden. Alisha lebt!)

„Keine Gnade! Keine Gnade!“ hat der Mahdi gesagt. „Gnade ist erst Etwas für den Herrn. Und dieser Herr, der liebt die Sklaven, die Unterdrückten, nicht. Den Sklaven, den Unterdrückten, ist jedes Mittel erlaubt, wirklich jedes Mittel, sich gegen die Unterdrücker zu wehren. Das Leben ist ja kein Paradies, und auch die Sklavenhalter, die Unterdrücker, wenden ja jedes Mittel an, um ihre Sklaven unten zu halten. Also hört auf zu jammern und setzt Euch endlich zur Wehr! Und Ihr werdet sehen: Ihr werdet letztendlich siegen, denn diese Unterdrücker, die sich zu Herren aufspielen, mag der Herr noch weniger, denn er, unser Herr, ist der einzige Herr. Außer ihm soll es auf der Erde keinen Herrn mehr geben.“

So hat der Mahdi zu ihnen allen gesprochen, bevor er von seinem kleinen Sohn erschossen worden ist. Der arme Junge kann seitdem nachts nicht mehr richtig schlafen. Drei und ein halbes Jahr sind es jetzt her. Diese Bilder, diese Worte und seine Tat verfolgen ihn. Er versteht die Welt nicht mehr. Er irrt in der Welt herum und hält den Terror am Atmen. Der Vater hat die Pistole geladen, sie ihm in die Hand gedrückt und ihn dann mit seinen Augen gezwungen. Armer Junge. Niemand hat sich Etwas zu sagen getraut. Alle haben sie geschwiegen und sich nicht gerührt. Einfach furchtbar. Aber er müsse es tun, um die Welt, die ganze Menschheit zu retten, und vor Allem erst einmal das Volk des Herrn. Das vor Allem.

Die Fremden, die Ungläubigen, diese Giaurs, müssten endlich verjagt werden und das um jeden Preis. Und dann müssten sie ihre Regierungen zum Teufel jagen, selbst, wenn die Erde dabei mit untergehen sollte, egal, der Herr mag keine Unterdrückten. Nun wäre die Welt endlich reif genug. Die Welt wächst jetzt endlich zusammen. Das Ende jeder Sklaverei, jeder Unterdrückung wäre nah. Und besser, der Blaue Planet fliegt bei diesem Kampf mit in die Luft, als dass es danach auch nur noch einen einzigen Sklaven oder eine einzige Sklavin gibt. In der zusammengewachsenen Welt der Zukunft wäre kein Platz mehr für die Unterdrückung. Eine Menschheit, die ungleich ist, hätte sowieso keine Chance in ihrem weiteren Kampf ums Überleben im Universum. Denn nun würde der Mensch bald in die nächste Dimension fallen. Die Eroberung des Universums stünde an.

Als sie „Sklavin“ hörten, haben die Krieger alle dumm geschaut. „Ja, ihr Alle habt schon richtig gehört. Ich weiß, ich habe bisher anderes gesagt. Es ging nicht anders. Aber Ihr, Ihr Alle, die Ihr jetzt hier an meinem Totenbett anwesend seid, Ihr sollt es nun wissen. Erzählt es einstweilen Niemandem, nur den Auserwählten, und seid bei Eurer Auswahl sehr, sehr vorsichtig. Nehmt nur Eure besten Freunde, jene, denen Ihr voll und ganz vertraut. Schreibt meine Worte nieder. Es ist wichtig, dass davon Nichts verändert wird. Sonst, glaubt es mir, bitte, sonst geht die Menschheit unter.“

Der Mahdi keuchte. Er war zuletzt ja Dialysepatient. Er hat sich im Sommer, kurz bevor sie ihren Kampf begonnen haben, ja noch einmal in einem us-amerikanischen Krankenhaus in Dubai aufpäppeln lassen, doch nun funktionierte die angeschaffte Dialysemaschine in der Höhle nicht, in die er am 16. Dezember geflüchtet ist, und es ging ihm von Tag zu Tag schlechter. „Egal!“ meinte der Mahdi dazu. Man konnte richtig dabei zusehen, wie der Mahdi von Tag zu Tag mehr verfiel. Alle waren so traurig.

„Wir werden uns hier sowieso nicht mehr lange aufhalten können. Diese Ami-Killerkids haben Daisy-Cutter. Und diese Daisy-Cutter wird sein dieses Heiligen Berges Tod. Und sie wird schon morgen kommen, am Hl. Abend, am heiligsten Tag der Christenheit. Ihr wisst ja, die Christen feiern ihre Feiertage anders, als der Rest der Welt. Die töten auch an ihren Feiertagen. Und je heiliger einer von ihnen tut, umso eher ist er bereit zu töten. Seht euch nur diesen Bush an mit seinem „God save Amerika!“ Der hat keinen Respekt vor den Heiligkeiten der anderen Völker.“

Sie haben den Leichnam des Mahdi dann am Ausgang der Höhle, an einem für alle Afghanen so heiligen Ort aufgebahrt. Von diesem Heiligen Ort aus wurden bis heute alle Eindringlinge besiegt, sogar die Russen haben sich hier blutige Köpfe geholt. Doch morgen würde die Macht des Berges ein Ende finden. Einige hundert Getreuen sind beim Mahdi geblieben und haben dann den ganzen Tag lang aus allen Rohren geschossen, selbst dann noch, als sich diese elenden Verräter und Feiglinge der Nord-Allianz zurückgezogen haben. Doch Ibn S.J. hat sich zuvor mit einigen tausend Kämpfern auf Befehl des Mahdi aus dem Staub gemacht.

Sie waren noch keine zwei Meilen entfernt und stiegen gerade eine Anhöhe hinauf, von der aus sie die Gipfel von Tora-Bora sehr gut sehen konnten, da kamen vier Bunker-Buster. Die Erde bebte. Rauch stieg aus Tora-Bora auf. Und dann kam Daisy-Cutter im Sauseflug. Wumm! Flammenzungen loderten zum Himmel auf. Es schien fast, als würden die Flammen das Licht der schon tief stehenden Sonne verbrennen. Und Wumm! Dann hat sie der Luftdruck fast alle niedergemäht. Wer frei gestanden ist, der hatte keine Chance. Und siehe da, wie es der Mahdi prophezeit hatte: der eine Hügel, dieser Heilige Ort mit seiner Aussichtsplattform, war nicht mehr.

Wumm! Seitdem hört Ibn auf einem Ohr nicht mehr so gut. Und auch so geht es ihm seither nicht mehr so gut. Er hat sich vor ein paar Tagen untersuchen lassen und der Arzt hätte nur so lapidar gemeint: „Leukämie! DU-Munition! Wenn sie ihr Leben nicht ändern und nicht in Behandlung gehen, dann sind sie in spätestens einem Jahr tot.“

Ibn hat gar nicht gefragt, wie lange er es mit Behandlung machen würde. Egal. Die Amis würden ihn ja sowieso aus dem Krankenhaus holen und dann foltern und dabei umbringen. Ibn kann als einer von ganz wenigen Führern nicht in Gefangenschaft gehen. Ibn ist einer der ganz wenigen Führer, der fast Alles weiß. So viel, wie Ibn, wissen nur noch zwei andere, wussten, denn einen von ihnen hat es vor kurzem erwischt.

All die vielen, vielen Anderen wissen ja nur so viel, wie sie halt gerade wissen müssen, so dass es den Giaurs nicht viel weiter hilft. Einige haben ja überhaupt nur einen einzigen Auftrag oder auch gar nur einen Videofilm von extrem schlechter Qualität vom Mahdi erhalten, welchen sie auszuführen haben oder letzteren einem gerade freundlich gesinnten Fernsehsender zukommen lassen sollen, aber erst dann, wenn etwas ganz Bestimmtes geschieht. Diese Leute haben bis dahin nur diese eine und einzige Aufgabe. Sie dürfen nicht auffallen. Erst nach der Ausführung des Auftrags oder der Übergabe des Films dürfen sie aktiv an der Revolution teilhaben.

Der Mahdi hatte bis jetzt Alles genau vorher gesagt. Alles läuft genau nach Plan. Monat für Monat. Es ist unglaublich, wie genau er vorhersehen konnte. Sogar mit ihrem ersten Großangriff auf die Bahnfahrt hatte er Recht. „Er würde „scheitern“ und kein „großer“ sein. Aber das wäre schon okay. Es wäre ja erst der Anfang der Weltrevolution.“

Sie würde über dreißig, ja vielleicht sogar fast vierzig Jahre dauern, doch bis dahin würden sie noch viele Niederlagen erleiden. Der Führer ihrer Gegner würde ihnen nun bald, so in gut zwei Jahren, den „Weltkrieg gegen den Terror“ erklären. Sie würden ihn schwer verlieren. In einigen Jahren würde eine Pattstellung entstehen. Sie würden alle denken, dass sie kurz vor ihrer Freiheit stehen. Die Ressourcen würden dann endlich den darauf lebenden Völkern gehören, so wie es dem Willen des Herrn entspricht, und sie würden dann alle für einen kurzen Augenblick denken, dass diese jahrhundertealte Fremdbestimmung durch den Westen endlich zu Ende wäre. Die Völker könnten dann endlich selbst bestimmen, an wen sie ihr Öl, ihre Diamanten, ihre Kohle, ihr Uran und so weiter verkaufen wollen, zu welchem Preis und vor Allem, ob sie überhaupt zum Verkaufen, zum Fördern bereit sind. Keiner würde sie dann noch dazu zwingen können. So würden sie eine kurze Zeit lang denken.

Aber genau Das würden sich die Giaurs nicht gefallen lassen. Sie würden eine neue Art von Atombombe, die Kurz-Zeit-Atom-Strahlen-Bombe, kurz genannt die KurZAStraBo, zum Einsatz bringen und danach würde ihr Widerstand erlöschen. Danach wäre die ganze Welt wie gelähmt. Das Öl würde zwar so nach und nach wieder fließen, aber die Finanzwelt würde sich davon nie wieder erholen. Auch der Westen würde immer weiter in der Armut versinken. Sein ganzes Sozial- und Humansystem würde zerbrechen. Und es würde sich dann mit den Jahren immer mehr herausstellen, dass die Explosionsgewalt dieser neuen Bomben im Zusammenspiel mit der so gierigen Ausraubung und der Verdreckung von Mutter Erde durch die Giaurs das sowieso auch heute schon so empfindlich gestörte Öko-System endgültig aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Auf der ganzen Welt würden die Umweltkatastrophen immer mehr zunehmen und den Reichtum des Westens aufsaugen. Überall würden die Menschen auf die Straße gehen. Und schließlich würden sich viele Staaten über alle Kontenente hinweg gegen Big Brother verbünden. Es würde dann einen Weltkrieg der Industrienationen geben, in den aber alle Staaten und Völker verwickelt sein würden. Big Brother würde diesen Krieg gewinnen.

Doch auch das würde letztendlich nicht Viel ausmachen. Denn dann würde die Weltrevolution erst richtig losgehen. Dann würden auch die Menschen im Westen begreifen, um was es wirklich geht. Die Menschen auf der ganzen Welt würden sich dann immer mehr verbünden. Und zuletzt würde Big Brother dann vom eigenen Volk gestürzt. Und Mutter Natur würde dabei ein wichtiges Wörtchen mitreden.

Aber so Viel wissen nur Wenige. Und die haben sich zum vorläufigen Schweigen verpflichtet. Dieses Wissen der dauernden Niederlagen würde sonst den Kampfgeist lähmen, oder auch nicht. Wer weiß, wer kennt schon die Menschen so genau? Also wenn sie darüber nicht recht lange schweigen könnten, … na ja, egal, hätte der Mahdi gemeint. Nur aufschreiben müssten sie Alles, was er gesagt hat, und nur ja Nichts verschweigen, auch wenn sie es heute noch nicht verstehen könnten. Das wäre das Wichtigste.

Ibn sitzt heute in seinem Versteck. Er schreibt die Geschichte der Weltrevolution, die auch die Geschichte des Mahdi ist. Denn der Mahdi ist der Vater der Weltrevolution. Und auch das sollten anfangs nur wenige wissen.

Ibn hat Alles genau so nieder geschrieben, wie der Mahdi es ihm gesagt hat. Und er weiß, auch einige andere der damals anwesenden Führer würden das tun. Sie haben es zumindest gesagt. Von den anderen weiß er es nicht. Er hat sie seither nicht mehr wieder gesehen und auch sonst hat er nicht mit ihnen gesprochen. Nur keine unnötigen Verbindungsaufnahmen untereinander. Dies wäre zu gefährlich, hat der Mahdi gemeint. Agiert unabhängig voneinander, aber so, dass es dem Ziel der Weltrevolution dienlich ist.

Ja, er hat es genau so aufgeschrieben, aber verstehen tut Ibn das Eine noch immer nicht. Sie waren Alle wie gelähmt, nicht nur weil der Mahdi im Sterben gelegen ist. Er hatte doch zu ihnen allen gesagt – sie waren zu zwölft an seinem Bett - dass nach der Weltrevolution auch die Frauen dieselben Rechte, wie heute die Männer, haben sollten. Also Das war wohl doch ein Gutes zu viel, haben sie alle gedacht. Wenn es nicht so urplötzlich, wie aus heiterem Himmel, für sie gekommen wäre, und noch dazu am Totenbett des Mahdi, uuuuhhh, Ibn weiß nicht, ob es nicht zu einem Aufstand gegen den Mahdi gekommen wäre. Aber so waren sie alle wie gelähmt.

Irre, wenn er heute daran denkt. Er wollte diesen Teil Anfangs auch gar nicht schreiben, aber der Mahdi hatte bis jetzt mit Allem so sehr Recht gehabt. Und Ibn ist jetzt krank. Er hat keine Kraft mehr für die Flucht. Das dauernde Fliehen und Verstecken kostet ja so viel Kraft.

Ibn dachte oft an die mahnenden Worte des Mahdi. Er hat zwei Abschriften zwei verlässlichen Männern ausgehändigt und heute würde er eine weitere Abschrift einer verlässlichen Frau übergeben. Die letzte Abschrift ist heute gegen Mittag fertig geworden. Und die Urschrift wird eine alte Bekannte von ihm bekommen, die ihn immer geliebt hat und er sie auch. Aber Ibn konnte sie nie zu seiner Frau machen. Er hat es nie gewagt. Man hätte sie ja wegen ihm verfolgen, foltern und töten können. Die Gegner der Revolution waren da nicht gerade zimperlich.

Er war nun schon seit über achtzehn Jahren auf der Flucht. Ibn wird nun Mitte Dreißig. Ibn hat schon mit dreizehn Jahren einen Giaur erledigt. Es war ein ägyptischer Inder, der ihn und seine zwei Schwestern gekauft hatte und für sich in seiner Stofffärberei hat schuften lassen. Er hat seine ältere Schwester missbraucht, ihr brutal die Unschuld und Ehre geraubt, als sie noch keine zehn Jahre alt war, und dann hat er sie auch noch an andere Männer weiter verkauft und sie, seine Schwester, zur Hure gemacht.

Als Ibn dreizehn Jahre alt war, hat das Schwein dann auch noch seine kleinere Schwester gekauft. Sie war ebenfalls erst zehn. Als die Sau dann in der ersten Nacht über sie herfallen wollte, da hat Ibn die Sau mit einem schweren Stein erschlagen. Seine kleine Schwester sollte diese Sau nicht haben.

Er ist dann mit seinen Schwestern zu einem Imam geflohen, der seine kleinere Schwester zu anständigen Leuten in Obhut gegeben hat. Seine ältere Schwester kam als Dienstmagd zum Imam. Und er Ibn durfte dort dann kurz eine Koran-Schule besuchen. Doch dann wurde er gebraucht. Er nahm Teil an einem Attentat auf einen der vielen bösartigen und so korrupten ägyptischen hohen Beamten. Irgendein Dummkopf aus ihrer Gruppe hat sich dann kurz darauf erwischen lassen, wegen eines dummen Diebstahls. So was von dumm, wo sie doch in ihrer Schule alles Notwendige zum Leben hatten. Dass es doch immer wieder diese Dummen geben musste. Der Idiot hat dann alle verraten. Na ja, er hat es nicht lange erlebt. Seine ägyptischen Folterknechte haben ihn kurz darauf umgebracht.

Doch seitdem war Ibn auf der Flucht. Aber er wurde einem großen Freiheitskämpfer als Assistent zugeteilt und der hat ihn unterrichtet und ihm Alles beigebracht. Ibn war äußerst klug, in technischen Dingen sehr geschickt und überaus erfinderisch, und so ist er in den Jahren dann schnell aufgestiegen. Doch nun geht es dem Ende zu. Ibn sucht den Tod. Er wird morgen einen Angriff auf eine feindliche Stellung im Irak anführen und hoffentlich dabei erschossen werden. Sollte er dabei nur verletzt werden, dann haben alle Kämpfer den Auftrag, ihn zu töten, wenn er selber dazu nicht mehr fähig sein sollte. Dies wäre das Wichtigste am morgigen Tag. Wie der Angriff sonst ausgeht, wäre unwichtig.

Seine Geliebte, die er kennen gelernt hat, als er zur Schule gegangen ist, und die er nie lieben durfte, sie ist noch immer Jungfrau. Sie ist so alt, wie er, und doch hat sie auf ihn gewartet. Nun ja, sie heißt wohl nicht umsonst Alisha. Alisha, so hieß eine der Frauen Mohammeds und sie war eine Heilige. Und diese Alisha wird heute mit ihm das erste Mal das Bett teilen.

Er hat ihr bereits Alles erzählt. Sie ist bereit dazu. Und sie hat ihm weinend gestanden, dass ihre Liebe ewig wären würde und sie all seine Anweisungen befolgen würde. Er wird ihr mit der Urschrift seiner Geschichte der Weltrevolution auch das Video vom Totenbett des Mahdi ausfolgen, auf dem dieser auch über die Frauen gesprochen hat. Auch sie wird darüber schweigen, solange bis es nicht mehr notwendig ist, und sie wird bis dahin nur mit verlässlichen Frauen darüber reden.

Doch nun so kurz vor seinem eigenen Tod fängt Ibn an, den Mahdi ganz zu verstehen, und so fügt Ibn bei den zwei Manuskripten noch einen diesbezüglichen Nachsatz über dieses sein Verstehen an. Ibn liebt ja seine Alisha. Seine ganze Seele bebt vor Verlangen nach ihr. Es soll die schönste Nacht werden, die Ibn je mit einer Frau erlebt hat. Und so viele waren es ja nun auch nicht. Er war ja nie verheiratet und in den Lagern des Mahdi durfte nicht herum gehurt werden. Und als er dann zum Führer aufgestiegen ist, da hatte er Vorbild zu sein. Der Glaube ging dem Mahdi über Alles. Auch der Mahdi hatte in diesem Sinne ein einwandfreies Leben gelebt. Und eigentlich hatte Ibn auch nie so ein richtiges Verlangen danach. Er war ein anständiger Mann. Er hat sich sein ganzes Leben lang nur nach der einen Liebe gesehnt.

Der Mahdi hatte damals zu ihnen am Totenbett noch gesagt: „Die Welt ist heute unterteilt in die Unterdrückten und in die Unterdrücker. Die Unterdrückten würden sich aber nun befreien. In der Welt würde sich nun im Großen genau Das wiederholen, was sich in Europa zur Zeit der Französischen Revolution abgespielt hat. Der Westen wäre ja nicht umsonst so reich. Der Herr mag die Unterdrückten nicht. Deshalb ließe er diese Unterdrückten auch immer wieder im Stich. Nur wer sich selbst seine Freiheit erkämpft und das immer und immer wieder aufs Neue, dem soll es gut gehen auf Erden. Nur wer sich selbst an seinen Haaren aus dem Sumpf des Leids zieht, soll frei sein und in Wohlstand leben. Und dass dies möglich ist, dies hat der Westen ja im Kleinen bewiesen. Doch dieser Westen kann heute dabei selbst noch nicht wirklich glücklich sein, weil er es ja noch nicht ganz und auch nur im Kleinen verwirklicht hat und weil dieser Westen ja nun selbst ein bösartiger Unterdrücker ist. Er hat sich auf den Thron der Adeligen gesetzt, die er zuvor verjagt hat. Dass man Andere nicht unterdrücken und fremdbestimmen darf, dies hätte der Westen nun zu lernen.

Und weil es in einer Welt der Unterdrückten, also unter Sklaven, auch Sklaven für Sklaven geben muss, damit der Kampf gegen die Unterdrücker auch einen von allen Seiten explosiven Charakter bekommt, habt ihr die Frauen schlimmer als je zuvor zu unterdrücken. Werft sie zurück ins Mittelalter, oder wenn es denn sein muss, dann ist auch die Steinzeit recht. Auch die Frauen müssen sich nun endlich erheben und um ihre Freiheit kämpfen. Wir leben ja nicht im Paradies. Hier auf Erden bekommt man Nichts geschenkt. Und diese Unterdrückung der Frauen gibt den westlichen Gutmenschen die nötige Nahrung für ihren Gutmenschenkrieg. Eure Unterdrückung unserer Frauen soll ihnen dauernde Rechtfertigung sein für ihren Gutmenschenkrieg, der in Wahrheit aber nur ein Krieg ist, um die für den abgehobenen und so ungerecht verteilten Wohlstand des Westens die notwenigen Ressourcen in der Dritten Welt zu sichern, denn die Revolution darf nicht einschlafen vor dem Sieg. Und bis es so weit ist, lasst euch ja nicht auf einen Dialog mit diesem Westen ein. Ihr wisst ja aus unseren Erfahrungen aus den Jahrhunderten, mit wie vielen gespaltenen Zungen dieser Westen spricht.

Doch wenn die Revolution einmal einschlafen sollte, dann fangt einfach in einem neuen Land mit einer eigenen neuen Unterdrückung an. Und greift immer wieder an. Und sorgt dafür, dass die Welt nicht mehr zur Ruhe kommt, dann wird der Tag einst kommen, an dem alle Menschen auf der ganzen Welt zu Brüdern und Schwestern werden. Und auch die Frauen sollen ihren Beitrag zu dieser Freiheit leisten. Bildet sie ab nun auch zu Kämpferinnen aus. Aber seid vorsichtig dabei, nehmt nur die geeignetesten. Und sucht auch einige der besten Mädchen aus, die nun heran wachsen. Fördert sie im Geheimen, lasst sie Etwas lernen. Unterstützt auch bestimmte auserwählte Mädchen, die im Westen leben. Und es wird der Tag kommen, an dem ihr wissen werdet, welches dieser Mädchen dann als Frau die richtige sein wird, um zur Alisha einer Neuen Zeit zu werden. Diese Alisha soll dann die Frauen zur Gleichberechtigung mit den Männern führen und dies weltweit. Und freut euch darauf, denn es wird eine Arabische Frau sein, also eine von uns. Ihr werdet so stolz auf sie sein, wie noch nie zuvor auf einen anderen Menschen. Diese Alisha wird zur Jean d’Arc der Weltrevolution.

Es wird ein vernichtender Schlag gegen die Unterdrücker sein. Es wird zu einer Zeit geschehen, an der die Weltrevolution wieder einmal an der Kippe steht und nur einer Frau wird es möglich sein, diesen Schlag zu führen. Und dann werdet ihr alle verstehen, warum ich so zu Euch gesprochen habe. Aber weil Ihr dann ja nicht mehr alle leben werdet, deshalb müsst Ihr es ganz genau aufschreiben.“

Ibn hat es so gemacht. Er setzt nun nur noch seine Unterschrift unter die Abschrift und auch unter den Zusatz und dann lässt er die auserwählte Frau hereinführen. Er erklärt ihr die notwendigen Dinge. Sie ist mehr als nur erstaunt, doch nach einigen Stunden hat sie Alles verstanden. Sie ist ja eine Große Frau, eine Heilerin und auch als Seherin bekannt in ihrem Volk.

Und dann fängt Ibn an, sich auf seine letzte Nacht vorzubereiten. Er lässt sich warmes Wasser bringen und badet noch einmal in seinem Leben ausgiebig. Er lässt sich Zeit damit, lehnt sich in der Wanne zurück, schließt die Augen und lässt noch einmal sein Leben an sich vorüber ziehen. Ein schönes Leben hatte er wahrhaftig nicht. Wie oft war er doch fast am Verhungern. Eingegraben in einem dreckigen Loch, während draußen die Feinde nach ihm suchten. Oder er saß tagelang in einem stinkenden Keller in irgendeiner Stadt fest. Er hatte Angst, dass ihn in der Nacht die Ratten fressen könnten oder er musste befürchten, dass die Razzien auch zu ihm in sein dunkles Loch kamen. Doch sie kamen zum Glück nie so weit, und wenn doch, dann war er meist kurz zuvor ausgeflogen, weil er einen verdammt guten Geruchsinn hatte. Einmal hat er sogar gerochen, dass ihn sein afghanischer Gastherr an die Russen verraten würde. Er hat ihn dann hinterher selbst getötet. Es musste sein. So Etwas darf man nicht ungestraft lassen, sonst wird Verrat zur Gewohnheit und bringt den Sieg der Revolution in Gefahr. Und wegen seines Siebten Sinnes ist er auch heute noch immer im Besitz des Ringes mit der Zyankalikapsel, den ihm der Mahdi geschenkt hat, als er ihn zu seinem Unterführer gemacht hat.

Diesen Ring würde er seiner Alisha schenken und mit ihr heute die schönste Nacht seines Lebens verbringen. Er würde so unheimlich zart zu ihr sein, wie noch nie zu einem Menschen in seinem ganzen Leben. Vielleicht würde sie ja ein Kind gebären, vielleicht sogar ein Mädchen, eine Alisha, ja vielleicht sogar „die Alisha“? Wer weiß?

Und ja, jetzt auf einmal verstand er den Mahdi. Dieses Kind, dieses Mädchen, würde Alles sein, was von ihm übrig blieb in dieser so harten Welt. Ja, klar! Auf einmal gingen ihm die Worte des Mahdi auf in seinem Kopf und dann in seinem Herzen. Und er hatte auf einmal so ein verteufelt ungutes Gefühl in seinem Bauch. Das Kind würde ohne Schutz seines Vaters aufwachsen, und das in dieser für Kinder oft so unheimlich bösen Welt. Okay, er hatte einige wichtige Männer informiert, dass dieser Frau zu helfen sei, und wenn sie ein Kind bekommen sollte, dann wäre auch dem Kind zu helfen, was immer auch geschehen mag. Doch was bedeutet Das schon. Niemand kann einem Kind den Vater ersetzen. Und er fing auf einmal an, sich nach seinem Kind, vielleicht seiner Tochter, zu sehnen, die er niemals sehen würde.

Er wollte auf einmal nicht, dass seine Tochter ohne seinen Schutz in dieser für Frauen oft so furchtbaren Männerwelt aufwachsen sollte, noch dazu, wo für Frauen nun Alles noch schlimmer werden würde. Er kannte ja die Männer. Er kannte manchen Vater, der eigentlich kein Vater war, sondern schon eher eine Sau. Sein eigener Vater hatte ihn ja an dieses brutale Schwein verkauft, und auch seine geliebten Schwestern.

Ibn hätte seine Kinder niemals verkauft, auch nicht, wenn die Not nicht mehr ertragbar gewesen wäre, lieber hätte er sich mit ihnen umgebracht. So Viel musste einem guten, anständigen Vater erlaubt sein. Sein Herz schmerzte, seine Brust litt auf einmal unter einer stechenden Qual. Er hatte Angst um „sein Mädchen“ und er fing auf einmal an zu weinen. Es war urplötzlich so, als hätten sich auf einmal alle Schleusen eines Kraftwerkes geöffnet. Und Alles tat so weh im Körper.

Wie lange hatte er schon nicht mehr geweint? Noch nie, seit er sein Kriegerleben führte. Früher hat er oft geweint, wenn seine ältere Schwester im Nebenzimmer unter ihren Schmerzen schrie, weil die Männer über sie her gefallen sind und er sie nicht beschützen konnte, weil er ja selber noch ein kleiner und so hilfloser Junge war, der auch manchmal von Männern missbraucht wurde. Dabei hat er jedoch nie geweint. Aber er hat sich geschworen, dass er sich rächen würde. Und da wusste er auch plötzlich, dass er einen guten und richtigen Kampf geführt hat. Eine Welt, die derartige Dinge zulässt, verdient nichts Anderes. So eine Welt darf nicht zur Ruhe kommen, ehe nicht jede, wirklich jede Unterdrückung aus ihr ausgemerzt ist.

Sein Herz zerriss fast unter der Qual seiner Gedanken. Er hatte so große Angst um sein Mädchen. Nein, er wollte auf einmal nicht mehr, dass Männer über sein Mädchen mit jeder Art von Gewalt, auch der heute gesetzlich erlaubten, bestimmen konnten. Seiner Tochter sollte so Etwas niemals geschehen. Und doch wusste er, er hatte keine Wahl. Verdammt! Wenn er nicht totkrank gewesen wäre, er wäre jetzt aus seiner Wanne aufgestanden und hätte einen Neuen Kampf begonnen. Er hätte allen Unterdrückern von Kindern und Frauen auf der Stelle den Weltkrieg erklärt.

Ja, jetzt verstand er den Mahdi. Und gleichzeitig wusste er aber auch, dass er sich damals gegen den Mahdi aufgelehnt hätte, wenn er zu einer anderen Zeit so zu ihnen gesprochen hätte. Den Mahdi hat damals nur sein Totenbett geschützt. Und weil er ja die Männer kannte, verstand er jetzt auch diesen Zusammenhang. Ja, der Mahdi hatte Recht. Dieser Kampf der Frauen um Gleichberechtigung durfte nicht zu schnell angegangen werden, denn sonst zerfiel die Front gegen die Giaurs, diese Unterdrücker, die von so weit her kamen und glaubten, sie könnten einfach über ihr Leben und die Werte des Bodens, auf dem sie lebten, bestimmen. Dieser Kampf hatte vor zu gehen. Erst gegen Ende dieses Freiheitskampfes sollte auch der Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen dazu kommen. Dann aber mit aller Wucht.

Ibn weinte noch immer. Er hatte ganz darauf vergessen. Es tat auf einmal gar nicht mehr weh. Und doch war er so traurig, dass er diesen Kampf der Frauen nicht als einer ihrer Anführer unterstützen konnte. Er wäre so gerne eine männliche Jean d’Arc gewesen und er wäre so gerne mit der Freiheitsfahne in der Hand im Kampf voran gestürmt und hätte als Mann einen Frauenkampf geführt. Aber vielleicht würde sich ja wegen seiner Geschichte, die er aufgeschrieben hat, so ein Mann finden und diesen Kampf an seiner Stelle führen. Und vielleicht würden es zuletzt sogar ganz, ganz viele Männer sein? Und da musste Ibn auf einmal lächeln. Er wusste auf einmal, dass es irgendwann in der Zukunft so einen Krieger geben würde, und nicht bloß einen. Ja, er wusste auf einmal: ein ganzes Heer von wackeren Kriegern würde zuletzt an der Seite der Frauen in diesen letzten Krieg unter den Menschen ziehen. Ja, erst wenn alle Frauen und Kinder auf der ganzen Welt die gleichen Rechte hatten, wie die Männer, würde es keine Kriege mehr unter den Menschen geben. Dies war das Ziel der Weltrevolution. Und da war sein Herz auf einmal voll von einem warmen Gefühl des Glücks.

Es würde eine Zeit kommen, da würde ein Mann, der einem Kind oder einer Frau etwas ganz, ganz Böses antun würde, tot sein. Keine Chance mehr auf Wiederholung. Ja, auch das hatte der Mahdi zu ihnen noch gesagt.

Ibn sah Alisha zu, die herein gekommen war, wie sie sich auszog. Sie war wunderschön, als sie zu ihm in die Wanne stieg. Ihre schweren Brüste baumelten dabei vor seinen Augen hin und her. Sie wuschen sich gegenseitig. Ibn fühlte mit seinen Händen den schrillen Wahn einer irren Liebe in ihrem Leib. Er fühlte ihre Erregung. Seine Lenden kochten. Am Liebsten hätte er sich verkannibalt an ihr. Sie fetzte ihm die Haut von der Brust, dem Rücken und von den Schultern. Ihre Zähne verzweifelten am Knorpel seines Ohrs. Er ließ sich in wilden Bissen das Fleisch ihrer Brüste im Maul zergehen. Er wieherte, wie sein Hengst damals zwischen seinen Beinen, als er ihn gegen das Feuer der russischen Panzer in Afghanistan ritt.

Da warf er Alisha aus der Wanne auf den nackten Erdboden und sich gleich hinterher. Sie lachten. Ihre Hände waren überall. Sie riss ihm mit den Zähnen das Haar aus seiner Brust. Sie knurrte dabei, wie eine Löwin.

„Ja, friss mich, du Wildkatze, friss mich, beiß mich, kratz mir die Seele aus dem Leib, und küss mich, küss mich, küss mich, immer wieder so immer wieder ein letztes Mal. Küss mich so zärtlich, so wild, und ja, ja, kratz mir die Seele aus dem Leib dabei. Ich will sterben den Tod des Soldaten der Liebe mit dir.“

Alisha saß auf einmal rittlings auf ihm, fasste nach seinem Schwanz, so als hätte sie es schon tausend Mal so gemacht. Sie setzte sich auf seinen Schwanz und rief: „Ja, nimm mich, nimm mich, mein Geliebter, nimm mich und mach endlich eine Frau aus mir!“

Ibn nimmt sie, er stößt seinen Schwanz tief bis zum Ansatz hinein. Alisha schreit auf und sinkt dann über ihn. Und dann geht die Welt für Ibn unter. Alisha reitet ihn wild und brutal, sie schreit dabei, beißt, kratzt, küsst ihn, und richtet sich dann auf, lehnt sich weit zurück. Ihr Körper ist angespannt, wie eine Feder aus Stahl, während ihr Becken in wilder Ekstase zuckt. Und dann fängt sie an, wie die Araberfrauen mit ihrer Zunge zu trillern.

Und da fühlt Ibn Etwas, das ihm noch nie zuvor geschehen war. Und da wusste er noch mehr, wie Recht der Mahdi hatte. Noch nie zuvor hatte Ibn eine Frau erlebt, die auf ihm verorgelte. Nur liebende Frauen können Das. Und nur freie Frauen, die über sich selbst bestimmen können, könnten lieben. Ja, ja, ja, so sollte es denn sein. Alle Welt soll endlich frei sein und in Eintracht gleichberechtigt nebeneinander leben. Keine Unterschiede mehr zwischen den Geschlechtern, und wer einem Kind was Böses tut, der ist tot, denn Kinder sind die Zukunft der Menschheit und nur Kinder, denen als Kind nichts Böses geschieht, sind die Garantie für den Frieden. Und kein Mensch tut etwas Böses, der so einem Bösen „Böses“ tut. Es darf keinen Unterschied mehr geben unter den Menschen. Wer seinen Rang, seine höhere Stellung in der Gesellschaft ausnützt, um derartige böse Dinge zu tun, der ist tot. Und für diesen Kampf lohnt es sich, morgen zu sterben.

Auch das hat der Mahdi, der Vater der Weltrevolution, zu ihnen an seinem Totenbett gesagt. Und so soll es denn sein. Ja, so wird es sein, so muss es sein. Und da kommt Ibn und er weiß: sein Fleisch und Blut ist bei diesem Kampf auch weiterhin dabei. Ibn kommt und kommt, sein Unterleib wütet in Ekstasen. Er stößt und stößt und stößt und weiß: Alisha ist bereit für seinen Samen. Ibn weiß es einfach. Ja, er weiß es: Alisha hat sein Fleisch und Blut empfangen, und er weiß auch: es wird eine Tochter, eine Alisha sein, vielleicht sogar „die Alisha“, von der ihnen der Mahdi gesprochen hat.

Alisha! Alisha! Alisha! Du Traum der Arabischen Frauen. Und Ibn weiß auf einmal auch: es wird einst der Tag kommen, da wird jeder Mann auf Erden so eine Alisha zur Tochter haben wollen und ab da wird es keine unterdrückten Frauen mehr geben, und kein Vater wird jemals wieder seine Tochter in Not verkaufen, denn ab diesem Zeitpunkt ist so ein Käufer, so ein Böser, tot.

Ibn und Alisha lieben sich noch die ganze, lange Nacht. Sie schlafen nicht, jede Sekunde ist so kostbar. Am Morgen frühstücken sie dann und halten sich noch eine gute Stunde lang in inniger Umarmung fest. Gegen acht Uhr hören sie dann den Jeep kommen. Alisha weint. Ibn küsst sie noch einmal und verlässt dann das Haus. Auch Ibn weint. Es stört ihn nicht, dass ihn die Männer so sehen. Er steigt in den Jeep. Irgendwo in den Straßen der Stadt treffen sie auf den Rest der Krieger. Alle sind ernst. Man nickt sich zu. Alle sind sie zum Sterben bereit. Sie sind neunzehn an der Zahl, eine heilige Zahl seit dem Tag des WTC.

Keine Stunde später sind Ibn und seine Kämpfer tot. Auch die Gegenseite musste bluten. Es starben viele irakische Polizisten, auch viele Zivilisten, die sich vor der Kommandantur aufgehalten haben, und zwei US-Soldaten. Viele, über hundert wurden verletzt. Es war ein großer Sieg. Und Ibn wurde dabei in Stücke gefetzt, so dass die Feinde lange Zeit Nichts davon wussten, dass er tot war. Er stand dann noch eine ganze Weile auf den Fahndungslisten.

Alisha lebt! Irgendwo da draußen lebt heute Alisha, „die Alisha“, denn der Mahdi, der Alles wusste, hat es erzählt.

© Copyright by Lothar Krist (2./3.8.2004 von 22.15 – 02.40 Uhr im Smaragd)

 

"Keine Gnade! Keine Gnade!" hat der Mahdi gesagt
Gnade!"KOMMA
und vor Allem erst einmal das Volk des Herrn
allem klein
Der Mahdi hatte bis jetzt Alles genau vorher gesagt
vorhergesagt
HI buji,
erst mal fettes Lob. Das ist die beste Geschichte, dich ich von dir gelesen habe. Irgendwie gar kein buji-Style.
Gut es sind noch viele RS_fehler drin.
Vom Stil sehr gut, vom Inhaltn relativ gut.
Das passt überhaupt nicht zu dir! ;) (im positiven Sinne)
:heilig:

 

Hallo!
Danke. "Rechtschreibfehler"????? Ich sehe das nicht so. Ich pfeife auf die Schreibregeln, ich bin ja kein Schüler, der einen Aufsatz so zu schreiben hat, dass er keinen Fünfer bekommt, nur weil ein paar Dummköpfe ein Regelwerk erstellt haben, an das sich Alle zu halten haben. Ich schreibe zB "Nichts" groß, weil auch Nichts Etwas ist. Wenn ich Jemandem nichts Gutes wünsche, dann schreibe ich "Gutes" groß, aber wenn ich von Jemandem Nichts haben will, soll ich es klein schreiben. So ein Unsinn! Hahaha, aber es hat auch noch einen anderen tiefsinnigeren Grund, den ich nicht verraten möchte.

Ich denke, meine Geschichten sind ziemlich fehlerfrei, bis halt auf diese gewollten Großschreibungen. Ich verstehe daher eigentlich nicht, dass sich Niemand dazu Etwas denkt, haha. Es gehört zu meinem Spiel als Internet-Autor.

Ja, die Geschichte ist ausnahmsweise nicht buji-Style, auch das hat seinen Grund, der auch zu meinem Spielchen gehört und er hat mit meinem Hinauswurf aus dem Forum "Leselupe" und meinem dann folgenden Wechsel zu kg-de zu tun. Ich liebe Gedichte, die hier jedoch nicht erlaubt sind. Also habe ich angefangen, Gedicht- und Prosabastarde zu schreiben. Das war so eine Art Trotzreaktion. Du musst wissen, ich sehe mich als Sprachterrorist. Ich wäre gerne so eine Art Bin Laden der Worte, haha, aber mir ist bewusst, dass ich dafür nicht gut genug bin. Aber ich denke, für einen einfachen Terroristen der Sprache, dem der Weg, den die Menschheit nun gehen wird, nicht gefällt, reicht es allemal.

Ich hoffe, du verstehst mich. Ich habe für mich einen neuen Stil erfunden, der aber sicherlich noch nicht ausgereift ist, aber ich denke, er wird immer besser und ab und zu gelingt mir auch eine ganz gute Geschichte. Mein Problem ist halt, dass ich auch ein kleiner Philosoph bin, und der mischt sich oft so stark ein, dass die Geschichte darunter leidet, oft wird sie dadurch auch zu lange, aber was soll's? Ich schreibe ja nicht für Geld und das Lesen hier im Internet kostet ja auch Nichts. Niemand muss mich lesen. Also bin ich nicht gezwungen, irgendjemandem nach dem Mund zu schreiben. Und genau diese neue Freiheit genieße ich.

Liebe Grüße
buji

Ich nenne mich ja nicht umsonst "buji"! Buji bedeutet Bu, Schaaß, Pfoatza. Ich bin ein zart stinkendes Bujerl auf unsere Welt von Heute.

 

Bu, Schaaß, Pfoatza
sagt mir alles nix :)
Ich schreibe ja nicht für Geld und das Lesen hier im Internet kostet ja auch Nichts.
mit anderen worten: du hältst kg.de für eine müllhalde, wo du deinen schutt abladen kannst? (hey, das ist nicht von mir, das wurde mir gesagt, als ich das mal unter eine meiner geschichten geschriben habe)
:heilig: Bruder Tserk

 

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