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Alltag im Büro (Korrigiert)

Beitritt
15.07.2025
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Alltag im Büro (Korrigiert)

Ihre Bewegungen waren steif, als sie den altmodischen Staubsauger langsam über den dunklen Holzboden des Büros gleiten ließ. Immer wieder warf die junge Angestellte einen Blick auf ihre Armbanduhr. Sie schnaufte leise. Blackwood ist echt blöde. Wieso hat er einen Assistenzroboter, wenn er sich für diesen Nonsens auch einfach einen Saugroboter kaufen könnte? Wenn es nach ihr ginge, würde sie komplexe Probleme lösen oder einfach ein normales Leben führen... Bei dem Gedanken an ihren eintönigen Alltag, verzog sich ihr Gesicht.
Auf einmal klopfte es an der Tür. Gut, dass dieses Ding wenigstens leise ist! Sie schaltete den Saugroboter aus. Mit einer ruckartigen Bewegung stellte sie ihn beiseite. Eilig verließ sie den Lagerraum und schloss die Tür. Sie lief vorbei am Schreibtisch zur Tür des eigentlichen Büros.
Als sie sie öffnete, hob sich ihre Stimmung augenblicklich. Clarissa Carlotta war da! „Blackwood ist bei einem wichtigen Treffen. Wieder bis zum späten Abend. Armer Kerl...Was hat er dir aufgetragen?” Sie musterte sie freundlich. Miriam erklärte, dass sie lediglich das Büro aufräumen müsse. Sie wäre so gut wie fertig. Nur einige Akten müssen noch einsortiert werden. Die von Parker-Smith. Für die würde ich lieber arbeiten... Die ältere Frau nickte verständnisvoll und fragte, ob sie ihr in ca. zwei Stunden bei der Social Media Arbeit behilflich sein könnte.
Clarissa ergänzte mit einem Zwinkern, das der direkte Kontakt ihr besser liegen würde. Miriam stimmte lächelnd zu. Das klingt viel spannender! „Das freut mich! Du bist wirklich eine große Hilfe.”, erwiderte die Medien-Beauftragte der Stadt. Dann verabschiedete sie sich freundlich.

Miriam ebenfalls und sah ihr einen Moment lang nach. Die ehemalige Theaterschauspielerin hatte eine auffällige Verhaltensweise: Sie gestikulierte wild, hatte einen federnde Gang und war -laut Miriam, die Freundlichste der Stadtverwaltung. Ihre Haare waren kunstvoll gelockt. Mit der Zeit hatten sie einen immer stärkeren Graustich bekommen. Wie alt sie wohl ist?
Grübelnd schlurfte sie zurück in den Aktenlagerraum.

Den Staubsauger stellte sie in einen Schrank. Jetzt nur noch der Karton mit den Akten! Ihr fiel ein, dass er ihr zusätzlich aufgetragen hatte, diese auch zu lesen. „Damit du weißt, worum es geht, Miriam.”, spottete sie missmutig. „Das ist wichtig für euch Assistenz Maschinen. Verstehst du das?” Sie seufzte. Oh, ich verstehe alles Chef. Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen...
Dann setze sie sich auf seinen großen, bequemen Bürostuhl. Seit fast zweieinhalb Jahren arbeitet sie schon dort. Seit dem großen Skandal. Ihr Gesicht verzog sich, als sie den kleinen Karton holte. Dieser wurde ihrem Chef zuvor auf den Schreibtisch gelegt.
Sie verrollte die Augen, als sie ihn öffnete. Immer das gleiche! Wenn herauskommt, dass er das Meiste gar nicht selbst liest... Wie faul kann man sein? Das Lesen, Einsortieren und Abstempeln war eine ihrer Aufgaben. Wenn jemand sie fragen würde, sogar eine der Interessantesten.

Nach und nach holte sie die zusammengehefteten Blätter heraus und überflog sie. Nichts Besonderes. Anschließend sortierte Miriam alle auf verschiedene Stapel. Ein großer für die Verteidigung der Stadt, einer für Blackwoods Mitarbeiter... Es wunderte sie etwas, dass sie so viel mit einem Waffenhersteller zu tun hatten.
Mit einem schnellen Griff öffnete sie eine Schublade und holte einen Altmodischen Stempel mitsamt Stempelkissen hervor. Dieser alberne Retro-Hype! Aber er und die Präsidentin dieses Landes, müssen darauf bestehen... Für sie passte das nicht ins Bild. Wieso stellt man dann sie als Assistenzroboter ein? Kopfschüttelnd begann Miriam einige Unterlagen abzustempeln. Der Rest erforderte seine Unterschrift.
Die Zeit verging schnell. Als sie glaubte fertig zu sein, packte sie das Stempelzeug weg und holte einen Block hervor. Kariert. Auf diesem notierte sie schnell, aber gründlich den Inhalt der Akten. Da sie ihn für unklug hielt, drückte sie sich sehr simpel aus. Wie bei einem Grundschüler!

Schmunzelnd lehnte sie sich zurück. Ich denke, das war eine neue Rekordzeit! Miriam stand auf. Mit einem leichten Lächeln sortierte sie die Unterlagen in die Aktenschränke des Lagerraumes. Eine einfache Aufgabe. Kurze Zeit später, überblickte sie den Schreibtisch. Der Karton schien leer. Grinsend klatschte sie in die Hände. Endlich fertig!
Plötzlich überkam sie das leichte Gefühl etwas vergessen zu haben. Miriam kramte in ihrem Gedächtnis. Sie wusste schnell, was nicht stimmte. Die verwenden doch öfters doppelte Böden! Ärgerlich untersuchte sie den Karton. Darauf hätte ich früher kommen können.
Er hatte tatsächlich einen. War ja klar... Sie setzte sich wieder und hob vorsichtig den doppelten Boden. Ihre Finger zitterten etwas und ihr Ärger wich einer leichten Neugierde. Papier raschelte leicht.
Insgesamt drei Akten kamen zum Vorschein. Sie überprüfte zur Sicherheit noch einmal den Karton. Kein Inhalt. Gespannt las sie die erste Seite. Als ihr klar wurde, worum es ging, weiteten sich ihre blauen Augen. Sie konnte es kaum glauben.

Endlich! Ein anderer Roboter. „Zwar eine hochentwickelte Kampfdrohne. Aber was soll's? Gesellschaft könnte mir nicht schaden...”, murmelte sie zögerlich. Oder? Sie überkam ein mulmiges Gefühl. Miriam las alles genau durch. Vor ein paar Tagen hatte ihr Chef genervt angekündigt, dass sie bald Gesellschaft bekommen sollte. Diese müssten sie allerdings erst vorher aufgabeln. Was auch immer das heißen sollte...
Sie musterte das kleine Bild. Zwei aufwendig wirkende Zöpfe. Große Brille mit Display. Scheinbar weiblich... In den Unterlagen wurde eine Gedächtnislöschung und zwei Deckidentitäten erwähnt. Sie seufzte. Das klingt viel spannender als mein Leben... Auf einmal kam ihr eine Idee.
Ich könnte ihr doch einen netten Brief schreiben! Dann mag sie mich hoffentlich... Ihre Augen funkelten, als sie erneut den Block hervorholte. Beinahe pausenlos begann sie zu schreiben. Die Ideen sprudelten nur so aus ihr heraus.
Sie fasste die Unterlagen nochmals zusammen und bemühte sich dabei möglichst sympathisch zu klingen. Dabei breitete sich ein flaues Gefühl in ihr aus. Miriam rechnete damit, dass ihr ebenfalls die Erinnerung gelöscht werden. Die Unterlagen unter dem Doppelten Boden sind meistens streng vertraulich... Sie seufzte.
Am Ende des Textes hatte sie leider ziemlichen Zeitdruck, denn Clarissa war zurückgekommen. Sie wollte sie wie angekündigt abzuholen.

Dennoch war sie zufrieden. Ich werde mich so freundlich wie möglich verhalten. Am besten bleibe ich etwas im Hintergrund...
Beim Gedanken, dass dieser Roboter eigentlich für den Kampf ausgelegt ist, musste sie schlucken. Allerdings hoffte sie insgeheim auch, durch ihn, die Firma auf sich aufmerksam zu machen. Miriam hatte viel positives über sie gehört.
Vielleicht kann ich mich bei denen auch über Blackwood beschweren...

-Ende

 

Hallo @CallieNewHorizonts13 und herzlich willkommen bei den Wortkriegern! Das hier wird oft als Textwerkstatt beschrieben, weshalb die Kommentare zu Texten mitunter etwas ausführlicher sind als nur ein: Hat mir gefallen oder Mochte ich nicht.
Es geht darum, die Texte auch nach dem Veröffentlichen weiter zu bearbeiten, zu überarbeiten und zu verbessern. Deshalb nimm meinen Kommentar bitte nicht als einen Angriff wahr, sondern, wenn du magst, als einen Vorschlag zur Überarbeitung.
Außerdem gilt hier: Je mehr du unter anderen Texten kommentierst, desto mehr Kommentare bekommst du auch zu deinen Texten.

Ich beginne mal:

Genervt fuhr sie mit dem altmodischen Staubsauger über den dunklen Holzboden des Büros.
Das würde ich nicht einfach voranstellen. So behauptest du als Schreibende das ja einfach nur. Viel besser für mich als Leser wäre aber du würdest es mir zeigen. Warum ist sie genervt? Was bewirkt das? Wie äußert sich das in Handlungen? dann bekomme ich ein plastischeres Bild, statt einfach nur die Information.

könnte?!
Das würde ich nicht machen. Doppelte Satzzeichen verstärken nicht, sondern wirken im Gegenteil oft unfreiwillig komisch und nicht passend.

Miriam mochte ihre Arbeit nicht besonders. Am liebsten würde sie komplexe Probleme lösen oder einfach ein normales Leben führen
Auch hier behauptest du das wieder. Zeig es mir doch. Beispielsweise dadurch, dass sie ihre Arbeit schlecht macht, weil unmotiviert. Oder dadurch, dass sie zu spät kommt. Oder dadurch, dass sie sich mit jemandem darüber unterhält. Dann müsste ich als Leser die Transferleistung erbringen und selbst darauf kommen, dass sie ihre Arbeit nicht sonderlich mag. Das wäre dann spannender für mich und ich würde mich mehr mit dem Text beschäftigen müssen.

Sie schaltete den Saugroboter aus und stellte ihn nachdenklich beiseite. Eilig verließ sie den Lagerraum, schloss die Tür und ging vorbei am Schreibtisch zur Tür des eigentlichen Büros.
Das passt für mich nicht so ganz zusammen. Nachdenklich impliziert für mich: langsam und bedacht. Eilig ist dann das Gegenteil. So eng beisammen funktioniert die Stelle in meinen Augen nicht.

Nach und nach holte das türkishaarige Mädchen die zusammengehefteten Blätter heraus und überflog sie.
Was soll diese Information an dieser Stelle? Generell: Wenn du deine Charaktere plastischer dem Leser vermitteln willst (zB. durch solche Details)ist das super, bräuchte aber Stellen, die dafür geeignet sind,. Hier wirkt es ein wenig plump dahingepappt.

Inspiriert holte sie wieder den Block und begann eifrig zu schreiben.
Wie stelle ich mir das vor? Was bedeutet das? Wieder zeigen statt behaupten.

Es gibt noch ein paar andere Stellen, die mir aufgefallen sind und die in eine ähnliche Richtung gehen. Generell glaube ich, dass es sinnvoll wäre, noch mal über den Text zu gehen und zu versuchen, diese Stellen abzuändern.
Hier im Forum gibt es eine ganze Menge an Geschichten, die da als Vorbild dienen könnten. Generell kann ich nur sagen, dass hier ein guter Ort ist (durch Lesen und vor allem auch durch gegenseitiges Kommentieren) seine Texte zu verbessern!

Inhaltlich kann ich erst mal nicht so viel sagen, weil ich mich vor allem auf die von mir aufgezeigten Dinge konzentriert habe. Der Inhalt kam aber bei mir auch nicht so richtig rüber. Das liegt auch an der Form. Sollte die passen, ist der Inhalt auch besser nachzuvollziehen.
Falls dir mein Kommentar hilft, freut mich das, falls nicht, kannst du meine Vorschläge natürlich auch ignorieren.

Beste Grüße
Habentus

 

Vielen Dank. Ich hatte die von dir aufgezählten Mängel noch nie wirklich auf dem Schirm. Ich werde sie bei der Überarbeitung genau berücksichtigen. Gut, dass ich mich hier angemeldet habe. LG Callie

 

Hallo @CallieNewHorizonts13,

einige Dinge sind bereits von Habentus angesprochen worden. Ich denke auch, dass an der Form noch etwas gefeilt werden könnte. Gestört haben mich insbesondere die kursiv gesetzten Zeilen, die teilweise inneren Monolog, gleichzeitig aber auch wörtliche Rede wiedergeben - die Unterscheidung ist nicht immer gelungen. Die fettgedruckten Buchstaben, die CHAOS ergeben, würde ich unbedingt streichen, das erinnert mich an ein Kreuzworträtsel. Und auch die fett gedruckten Sätze würde ich ändern - oder habe die Absicht nicht ganz verstanden. Eine einfache Aufgabe, kein Inhalt, Ende und Chaos haben für mich keine Existenzberechtigung. Beim Inhalt bin ich mir ebenfalls unsicher, wenn nicht das fettgedruckte Kein Inhalt ein Hinweis sein soll. Aus meiner Sicht fehlt es noch an Form und Intention. Letztere ist mir nicht klar geworden. Ein Überarbeiten würde sich lohnen.
Soweit mein Leseeindruck, willkommen auf dieser Seite, ich meine das nicht als Abwatschen, sondern als Ermunterung. Bin gespannt auf den nächsten Text!

Besten Gruß

Jaylow

 

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