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Alptraum

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30.11.2003
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Alptraum

Ich sitze vor dem Fernseher und balle die Fäuste.
"Am Nachmittag ist das eingetreten, wovor sich Deutschland gefürchtet hat. In Berlin explodierten mehrere Bomben in der U-und S- Bahn.", verkündet die Nachrichtensprecherin und ich habe den Eindruck, dass ihre Stimme zittert.
Bilder erscheinen auf dem Bildschirm. Menschen rennen umher, der Alexanderplatz ist ein Meer aus Krankenwagen. Verletzte werden in die Wagen gehoben und Toten das Gesicht bedeckt. Die Kameras heben Zivilisten in den Zentrum ihrer Aufmerksamkeit, deren Wangen vor Tränen schimmern und Augen Verzweiflung ausdrücken. Die Sprecherin gibt eine Nummer an, die unten am Bildschirm erscheint. Es ist die Telefonnummer für die Angehörigen, die wissen möchten, was mit ihren Bekannten in Berlin geschehen ist. Ich greife zum Telefonhörer; meine Schwester ist in Berlin. Eine Tote wird im Fernsehen abgedeckt. Kurz kann der Zuschauer in ihr lebloses Gesicht blicken und mir friert das Blut in den Adern. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen und ich lasse das Telefon fallen. Minutenlang starre ich auf den flimmernden Bildschirm ohne etwas wahrzunehmen. Oder waren es nur Sekunden?

Schweißgebadet erwache ich aus meinem Traum. Ich gehe ins Bad und das kalte Wasser fühlt sich an wie Himmel auf Erden auf meinem erhitzten Gesicht. Im Spiegel blicken mich zwei Augen aus dunklen Höhlen an und meine Haare sind zerzaust.
Es fällt schwer, wieder einzuschlafen, zu groß ist das Bedürfnis, diejenigen anzurufen, die mir lieb sind. Irgendwann übermahnt mich die übermächtige Müdigkeit.

"Sie wissen, was Ihnen droht, oder?", fragt mich der Polizist und seine dunklen Augen funkeln. Ich nicke benommen.
"Sie haben eine Straftat begangen und die Strafe wird nicht milde sein."
"Ich musste es tun", presse ich hervor.

Die Zelle ist dunkel und klein. Ein winziges oberes Gitterfenster spendet ein wenig Licht. Nicht viel, aber gerade genug, dass der Mond etwas von seinen Strahlen mit der Zelle teilt. Die Liege ist hart und unbequem. Ich lehne mich gegen die Wand, ruhe den Kopf erschöpft dagegen. Die Kühle der Mauer strömt durch mich hindurch und vertreibt die Kopfschmerzen etwas. Meine Augen fallen zu, dankbar, etwas Frieden zu finden, aber ich sträube mich einzuschlafen. Zu sehr fürchte ich die dunklen Schatten der Nacht, die die Vergangenheit heraufbeschwören. Sie in finsteren Farben an die Wand der Gefängniszelle malen und die Erinnerungen in das Herz zu brennen. Ein Brandmal, das auf Ewigkeit meins sein wird. Ein Teil von mir, wie der Alptraum, der keiner ist.


William klappte das Buch zu. Es hatte ihn berührt und er merkte sogar, wie sein Puls etwas schneller schlug.
"Will, ich habe dich etwas gefragt." Seine Frau schüttelte ihn leicht. Der dunkelhaarige Mann schrak hoch.
"Ich habe nicht gehört, entschuldige. Liz, setz dich einen Augenblick, ja?"
Die junge Frau sah ihren Mann forschend an. Ihr sonst so lebensfroher Mann blickte finster drein und seine Stirn war in tiefe Falten gelegt.
"Würdest du etwas Furchtbares tun, um Gerechtigkeit zu erzwingen?", fragte William unvermittelt und Liz schaute ärgerlich drein.
"Sei nicht albern, Will. Ich habe anderes zu tun. Die Kinder müssen abgeholt werden. Beschäftige dich nicht länger mit diesem Leonard Teer. Was er erlebt hat ist furchtbar, ja, aber das gibt ihm nicht das Recht, ein Verbrechen zu begehen."
Liz erhob sich verärgert. Sie hatte genug von der geistigen Abwesenheit ihres Mannes. Seit er dieses Buch las, war er völlig von Sinnen. Es war von einem Verbrecher geschrieben worden, als er im Gefängnis saß. Er hatte vor dreißig Jahren seine Schwester gerächt, die bei einem Terroranschlag ums Leben gekommen war. Leonard Teer hatte darauf hin einen Hetzprediger aus Hamburg getötet, der sich für die Anschläge in Berlin ausgesprochen hatte.
"Liz, ich werde diesen Mann besuchen. Im Gefängnis. Ich werde ihn interviewen und wenn mir das gelingt, wird es die Schlagzeile des Monats werden."
Während er in das skeptische Gesicht seiner Frau sah, schlug das Journalistenherz in ihm; flammte die Leidenschaft in ihm auf. William wusste, dass Leonard Teer keine Interviews gab, aber er würde eines bekommen.

Und er bekam es. Monatelang hatte der erfolgreiche Journalist seine Kontakte spielen lassen, für seine Idee gekämpft und seitenlange Briefe an Leonard Teer geschickt. Im Dezember bekam er die Zusage. Er wirbelte seine Frau in der Küche und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. Er war glücklich über diese einmalige Chance.

Auf dem Weg ins Gefängnis war William aufgeregt. Er war jetzt zehn Jahre im Geschäft, hatte Lob für seine Arbeit bekommen, aber der entscheidene Artikel fehlte ihm noch. Die große Story, die ihm half, für noch größere Zeitungen zu arbeiten und anerkannter zu werden.
Das Gefägnis war alt, die Mauern dunkel und der Hof klein. Er wurde durch das Haus in den Besucherraum geführt. Links und rechts neben ihm und sprachen Bekannte mit den Insassen durch Telefone, da sie durch eine Glasscheibe getrennt waren.
Als Leonard Teer hereingeführt wurde, war William enttäuscht. Er hatte einen starken Mann erwartet, mit der Ausstrahlung eines Menschen, der über einen ungebrochenen Willen verfügt. Stattdessen nahm ein etwas klein geratener, schmächtiger Mann vor ihm Platz, aus dessen Gesicht jede Freude und Kraft gewichen war.
"Hallo, vielen Dank für das Interview, Herr Teer. Wollen wir also beginnen ja?", meinte William durch das Telefon und er spürte, wie sein Herz pochte.
Leonard Teer nickte und sah William dabei in die Augen.
"Das alles trug sich ja vor dreißig Jahren zu. Ich selbst habe keine Erinnerung, war ja erst fünf", William grinste, aber sein Gegenüber zeigte keine Regung. Irritiert fuhr Will fort.
"Welche Erinnerungen haben sie an diesen Tag, an dem ihre Schwester starb?"
"Es war schrecklich, ich trauere noch heute", Leonard sah ihn unverwandt an und keine Gefühlsregung trat in sein Gesicht. William wollte zu seiner nächsten Frage ansetzen, doch Leonard unterbrach ihn.
"Warum sind sie hier, William?"
Sein durchdringender Blick irritierte den Jüngeren.
"Nun, ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen."
Leonard lachte und Will zuckte zusammen.
"Fragen wozu? Über meine Schwester? Nein, sie wollen etwas über die Tat wissen, nicht wahr?"
Will stellte fest, dass Leonards Augen glasig und kalt waren.
"Ja, ich habe ihn getötet. Den Mörder meiner Schwester. Das hat er mir versichert, in der Stunde seines Todes."
Will konnte es nicht verhindern, aber ein Schauer lief ihm über den Rücken.
"Den Krieg den wir führen, William, ist der gegen den Terrorismus", fuhr Leonard fort.
"Ja, aber gibt Ihnen das das Recht - ",warf Will ein, doch Leonard brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
"Nichts gibt einem Menschen das Recht einen anderen zu töten. Die Moral ist ein unantastbarer Vertrag. Aber die Gefühle sind es nicht."
Für einen Moment sahen die Männer sich an. Der alte sah auf den jungen herab.
"Bereuen Sie?", fragte William. Leonard schnaubte.
"Was für eine Frage. Seit dreißig Jahren frage ich mich nichts anderes. Bereust du? Würdest du es wieder tun? Meinen Sie wirklich, ich finde in ein paar Minuten, die auf Band aufgezeichnet sind, eine Antwort darauf?"
Bevor William etwas sagen konnte, erhob Leonard sich. Wortlos verschwand er in das Innere des Gebäudes. In die Irrwege der Zellen und Gitter.

Benommen kehrte William an die Luft zurück. Er hatte auf die große Story gehofft und war auf einen Mann gestoßen, der ihm das zu Nichte machen wollte.
Will hatte keinen Verbrecher vorgefunden, voller Ideale und Hass, sondern einen nachdenklichen, doch auf die Dauer kalt gewordenen Einzeltäter. Dessen Rage ihn in eine Situation gebracht hatte, aus der er kein Entrinnen sah. Will schaute auf sein Aufnahmegerät. Keine fünf Minuten hatte das Gespräch gedauert. Niemals würde er daraus einen Artikel schreiben können.
Doch seltsamerweise war seine Leidenschaft verflogen. Beinahe gleichgültig sah er der Wut seines Chefs entgegen, immer das Gesicht Leonards vor Augen.
William war eine Begegnung wiederfahren, die er nicht vergessen würde. Einer Begegnung von Moral und Gefühl, unklar, wer der Sieger war.Ich sitze vor dem Fernseher und balle die Fäuste.

 

Hi Bluna!

Erst mal der Rechtschreibekram und andere Anmerkungen:

explodierten mehrere Bomben in der U-und S- Bahn.", verkündet die Nachrichtensprecherin
S-Bahn", verkündete

ein Meer aus Krankenwägen
Krankenwagen

Verletzte werden in die Wägen gehoben
s.o.

Eine Tote wird im Fernsehen abgedeckt. Kurz kann der Zuschauer in ihr lebloses Gesicht blicken und mir friert das Blut in den Adern.
Kann mir nicht vorstellen, dass in einer Nachrichtensendung so etwas gezeigt werden würde. Oder schaue ich einfach zu wenig RTL2?

Minuten lang
minutenlang

das kalte Wasser fühlt sich an wie Himmel auf Erden
extrem abgenutzte Metapher

Starftat

Solche Fehler erkennt selbst die Rechtschreibkorrektur von MS Word.

Ein winziges oberes Gitterfenster
"oberes", den Ausdruck kannst du nur benutzen, wenn es auch ein unteres gibt

berühert

"Will, ich habe dich etwas gefragt", seine Frau schüttelte ihn leicht.
gefragt." Seine Frau...

William sah seine Frau mit einer Mischung aus Unverständnis und Bewunderung an. Ihre rötlichen Haare schimmerten in der Mittagssonne.
Das passt irgendwie nicht in die sonst so kühle Atmosphäre der Geschichte. Klingt nach billigem Liebesroman.

Während er in das fassungslose Gesicht seiner Frau sah
Warum fassungslos? Was ist so ungewöhnlich daran, dass ein Reporter ein Interview plant?

Journalisten Herz
Journalistenherz

Besucher Raum
Besucherraum

Einige Bekannte saßen links und rechts neben ihm
Klingt so, als wären es seine Bekannten.

ein etwas klein geratener schmächtiger
geratener, schmächtiger

"Den Krieg den wir führen, William, ist der Terrorismus"
Ich glaube, du meinst: gegen den Terrorismus

das das Recht
ein "das" streichen

Meinen Sie wirklich, ich finde in ein paar Minuten, das auf Band aufgezeichnet wird eine Antwort darauf?
Da stimmt was nicht.

* * *


So, jetzt zum Text.
Also erstens: Umgeworfen hat er mich nicht.

Wozu ich dir zuerst einmal raten würde, wäre eine vollkommen andere Struktur. So, wie die Geschichte jetzt aufgebaut ist, fehlt den einzelnen Textpassagen der Zusammenhang. Das Tagebuch, das Gespräch mit der Frau, der Besuch im Gefängnis.
Besser wäre es meiner Meinung nach gewesen, du wärst direkt mit der Gefängnisszene eingestiegen.
Also hier:

Auf dem Weg ins Gefängnis war William aufgeregt.
Könnte ein guter Einstieg sein, wenn du ein bisschen mehr auf seine Gefühle eingehen würdest, ohne gleich zu viel zu verraten. Sowas wie:

"Mit jedem Schritt über den menschenleeren Betonhof fühlte William sich unwohler. Er ließ seinen Blick das mehrstöckige, graue Gebäude wandern. Ein trostloser Klotz mit vergitterten Fenstern, von dessen Wänden bereits der Putz bröckelte.
In den vergangenen zehn Jahren seiner Karriere als Reporter hatte er schon viele außergewöhnliche Orte besucht, aber keiner hatte ihn jemals in einer derartigen Weise berührt.
Seine Schritte hallten von den meterhohen, mit Stacheldraht besetzten Backsteinwänden wider.
William warf einen Blick auf das Buch, das er wie einen Schutzschild mit verkrampften Händen vor sich hertrug. Schuld - Tagebuch eines Mörders von Leonard Teer.
Genau diesen Mann würde er in wenigen Minuten persönlich treffen.
Er atmete tief durch."

(Ein sehr bemühtes Beispiel, ich weiß. Na ja, bin schließlich Kritiker, kein Autor.)

Dann kannst du in kurzen Flashbacks alles erzählen, was du erzählen möchtest.
Oder eben Ausschnitte aus dem Tagebuch einflechten.
Dadurch wird die ganze Geschichte etwas dichter, konzentriert sich mehr auf den zentralen Konflikt.

Womit ich beim nächsten Punkt wäre:
Den Konflikt solltest du stärker ausarbeiten. Die Ansichten der beiden Charaktere werden viel zu spät deutlich und treffen mMn viel zu schwach aufeinander.
Besonders aus William werde ich nicht schlau.
Am Anfang kam es mir so vor, als hätte er Verständnis für Leonard - immerhin ist er extrem berührt von seiner Autobiographie.
Später dann aber verurteilt er ihn uneingeschränkt.
Passt irgendwie nicht.
Man sollte als Leser von Anfang an wissen, worum es dem Protagonisten geht. Immerhin basiert deine ganze Geschichte genau auf dessen Ansichten.

Will vertritt die Moral, Leo das Gefühl.
Mach das deutlich. Am besten schon, bevor die beiden aufeinander treffen.
So kannst du große Spannung erzeugen. Man fragt sich dann als Leser: Oje, was passiert gleich, wenn sich die beiden begegenen?

Vielleicht kannst du Will schon vorher in einer Situation zeigen, in der er seinen Standpunkt klarmacht. Oder lass ihn wenigstens etwas deratiges denken.
Dann schwimmt man als Leser nicht so lange im Trüben.


Als letzter Tipp noch kurz: die Rechtschreibprüfung von Word hätte viele Fehler in deinem Text erkannt.


Fazit:
Das Thema gefällt mir eigentlich, je länger ich darüber nachdenke.
Aus dem Plot könnte man eine großartige Geschichte machen, ganz ehrlich. Ich an deiner Stelle würde sie auf jeden Fall noch einmal überarbeiten.

Vielleicht finden andere KG-Leser den Text ja jetzt auch schon ganz toll, so wie er ist.
Ich bin da immer ein bisschen eigen. ;)

Ich hoffe, ich konnte dir trotzdem ein bisschen helfen.


Schöne Grüße,
Feline

 

Hallo Feline,
erst mal danke für dei ausfürhliche Kritik. Die Fehler sind korrigiert, bis auf das zweite das, das meiner Meinung nach nicht gestrichen werden kann. Und der tatsache, dass die Tote im Fernsehen gezeigt wird. Vermutlich würde das wirklich kein Sender zeigen. Aber irgendwie muss er es ja erfahren, ohne ewig herumzutelefonieren und den leser zu langweilen ;)
So, jetzt zu den restlichen Anmerkungen. Eine völlig andere Struktur...ich weiß nicht recht. Die Textpassagen zu beginn sind als Auszüge aus dem "tagebuch" gedacht, sodass der Leser sich zuerst einmal mit dem Täter verbunden fühlt.
Ich habe gewusst die geschichte so geschrieben, dass der Leser zu beginn keinen Zusammenhang sieht, der aber, im Laufe der geschichte klarer wird.
Zu William: Er ist berühert von der Autobiografie, richtig, gleichzeitig ist er auf der Suche nach einer guten "Story" und das heißt aus dem Angeklagten soviel wie möglich "herauszuholen" um daraus einen Artikel stricken zu können. Und das ist verbunden mit Konfrontation und Verurteilung.
Mmmm, ich werde nocheinmal darüber nachdenken und andere Kommentare abwarten.
Also vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.
Lg, bluna

 

Hallo bluna,

mir hat die Idee deiner Geschichte sehr gut gefallen, allerdings habe auch ich einige kritische Anmerkungen.

Die Tagebuchauszüge zu Beginn der Story habe ich als Leser erst später als solche erkannt. Ich habe mich zwar sofort mit dem Täter verbunden gefühlt (wie du es wohl beabsichtigt hast), aber der Übergang zu William und seiner Frau kam bei mir nicht so richtig flüssig an. Die Idee von Feline, diese Passagen einzuflechten, erscheint mir deshalb als guter Vorschlag.

Die Beschreibung des Leonard Teer gelingt dir mMn sehr gut, auch die Vorstellung von einem kleinen, schmächtigen Mann kam bei mir gut rüber.
Bei William und seinem Journalistenherz bin ich noch etwas zwiespältig. Für mich kam dazu (was wohl vor allem Gefühlssache ist, ich kann das nicht konkret am Text belegen) folgendes an: William versteht Leonard durchaus und ist sich wie jeder von uns eigentlich nicht sicher, wie er gehandelt hätte. Dieser Tatsache will er als Journalist auf den Grund gehen, er hofft bei Leonid auf eine Antwort zu treffen. Da er sich sicher ist, dass auch Leser ein Gespür für eine solche Situation entwickeln, glaubt er an die große Story.
Die Begegnung mit Leonard verläuft nun völlig anders als erwartet, da dieser nicht kooperiert, sondern ihn mit seinen Fragen zurücklässt.
Insofern sehe ich das etwas anders als Feline, die Will strikt auf der Moralseite postiert.

Der Abschluss der Geschichte, der deutlich macht, dass man in einem solchen Fall keine "richtige" Entscheidung treffen kann, ist daher aus meiner Sicht gut gelungen.

Hoffe, ich konnte dir helfen,
viele Grüße
Cassandra

 

Hallo bluna,

mir ging es ähnlich wie Cassandra. Ich habe auch erst später gemerkt, dass der Anfang der Geschichte ein Auszug aus einem Buch ist und es dann zu einem Szenenwechsel gekommen ist. Ich würde es auch begrüßen, wenn dies etwas besser gekennzeichnet werden würde. Vielleicht reicht es schon, wenn du es kursiv schreibst.

Noch einige Bermerkungen:

....der Alexanderplatz ist ein Meer aus Krankenwgen.

Krankenwagen

Irgendwann übermahnt mich die übermächtige Müdigkeit.

übermannt

"Sie haben eine Straftat begannen und die Strafe wird nicht milde sein."

begangen

Es war von von einem Verbrecher geschrieben worden, als er im Gefängnis saß.

ein "von" streichen

Er wirbelte seine Frau in der Küche und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen.

Er wirbelte seine Frau in der Küche herum und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen.

Irritier fuhr Will fort.

irritiert

Zusammenfassend würde ich sagen, dass ein keine schlechte Geschichte ist. Nur müsste der Szenenwechsel deutlicher hervorgehoben werden.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo!
danke für eure Kommentare. Ich habe versucht den Anfangsteil kursiv zu schreiben, weiß aber nciht genau wie das geht :) Kann mir das wer erklären? Danke und lg

 

Hallo bluna,

Kursiv schreiben geht so:

Klick auf "Bearbeiten".
Text, der kursiv sein soll, markieren.
Dann auf der Leiste des Rahmens den bereits kursiv geschriebenen Buchstaben I anklicken.
Das Ganze dann wieder mit "Änderungen speichern" einstellen.

Verstanden?

Gruß
bambu

 

hallo bluna,
anfang von kursiv [ i ]
ende von kursiv [ /i ]
es ist mir schon fast peinlich, aber ich finde diese geschichte im gesamten nicht so toll. um wen geht es hier eigentlich? ich denke, es geht um william. wer ist william? als leser musste ich mein bild von ihm dauernd wechseln. am anfang war er ein alter mann, der im sessel sitzt und ein buch liest. warum alt? "William" ist in deutschland ein alter name. dass die geschichte nicht in deutschland spielt, kam erst viel später (gefängnis mit telefonhörer und 30 jahre haft für selbstjustiz). erst später wird er engagiert und lebhafter. der anfang ist also furchtbar ungünstig. besser

"Kevin (welcher name passt zu einem dynamisch reporter?) steht vor seinem Schreibtisch und wirbelt aufgeregt in einem Berg von Zeitungsauschnitten.

"Ich habe dich etwas gefragt", erinnert ihn seine Frau, aber er winkt nur ab:

"Ja, gleich, gleich", zieht einen Bogen heraus, wirft einen Blick auf ihn und legt ihn Kopf schüttelnd zur Seite. Der Zeigefinger seiner linken Hand ist auf einen Satz in dem aufgeschlagenen Tagebuch von Leonard Teer gepresst. ..."
hier kommt wesentlich mehr dynamic ins geschehen. mein reporter steht, ist chaotisch und hektisch - alles merkmale für engagement. es ist besser diese hektik zu beschreiben anstatt sie zu schreiben.
desweiteren scheint es ja schon briefkontakt zu dem täter zu geben. ellenlange briefe werden erwähnt, ohne auch nur anzudeuten, was in diesen briefen steht. wenn sie sich später gegenüberstehen, dann hat der leser das gefühl, als sprechen die beiden männer das erste mal miteinander. "Warum sind Sie hier, William?"
auch dass will über das aussehen des teers überrascht ist, spricht nicht für eine gute recherche.
das interview selbst ist so etwas von ungeschickt. kein professioneller reporter lässt sich auf so ein gespräch ein. er will eine story - sobald das interview stattfindet, hat er seine story sicher. als du die geschichte geschrieben hast, hast du dich nicht in die rolle eines reporters vertieft.

das tagebuch selbst ist auch nicht schön geschrieben. bitte tauche doch einmal ein in die person, über die du schreibst. ein mann verliert seine schwester durch einen terroranschlag. wo ist der schmerz? der schmerz, der sich in hass lenkt? wo ist das alles? wie kommt er zu dem hasspreediger? wohlbemerkt findet er den hassprediger, der, wie später erklärt, tatsächlicher der verursacher des anschlages war. das nehme ich der geschichte nicht ab. wieso kommt teer bevor die polizei? wie kommt er an ihn heran? wie konnte er in töten? wer ist teers eigentlich? james bond?
sei mir nicht böse, bluna, aber das alles passt vorne und hinten nicht.
das manko dieser geschichte ist, reduziert betrachtet, der mangel an der dartstellung der personen. wie ist ein junger reporter, wie heisst er, wie lebt er und wie verhält er sich? wie ist es um seine moral bestellt? wer ist seine frau? unterstützt sie ihn in seinem beruf oder ist sie genervt? eine verständnisvolle frau, die statt "Will, ich habe dich etwas gefragt." sagt, sondern mit einem verständlichen lächeln die marotte ihres mannes quittiert, wäre besser.
wer ist teer? richtig, die 30 jahre (was viel zu viel ist für eine aktuelle story) machen den mann alt und mürbe - und auch mürrisch. wie identifiziert er sich mit der geschichte von damals? klar - das soll der reporter erfragen. im gefägnis kannst du sagen, dass nach 10 jahren niemand mehr bereut. die reuphase ist abgeschlossen. denke nur ... 30 jahre!!!!!!!!! wenn du diese jahre unbedingt so hoch halten möchtest, dann wäre doch eine schöne geschichte der kampf eines reporters für teers begnadigung. die motivation ist dann schlüssig.

stilistisch. im mittelteil ist es wirklich gut.

Auf dem Weg ins Gefängnis war William aufgeregt. Er war jetzt zehn Jahre im Geschäft, hatte Lob für seine Arbeit bekommen, aber der entscheidene Artikel fehlte ihm noch. Die große Story, die ihm half, für noch größere Zeitungen zu arbeiten und anerkannter zu werden.
Das Gefägnis war alt, die Mauern dunkel und der Hof klein. Er wurde durch das Haus in den Besucherraum geführt. Links und rechts neben ihm und sprachen Bekannte mit den Insassen durch Telefone, da sie durch eine Glasscheibe getrennt waren.
Als Leonard Teer hereingeführt wurde, war William enttäuscht. Er hatte einen starken Mann erwartet, mit der Ausstrahlung eines Menschen, der über einen ungebrochenen Willen verfügt. Stattdessen nahm ein etwas klein geratener, schmächtiger Mann vor ihm Platz, aus dessen Gesicht jede Freude und Kraft gewichen war.

als ich das las, dachte ich, dass es jetzt endlich los geht. da ist schwung drin. so hätte die ganze geschichte sein müssen. aber der anfang und das ende sind sowas von zäh und langatmig. hier verweise ich noch mal auf das o.a. beispiel.
(die moral am ende ist nicht die eines reporters. und sie überzeugt mich als leser nicht.)

im einzelnen habe ich:

"Am Nachmittag ist das eingetreten, wovor sich Deutschland gefürchtet hat. In Berlin explodierten mehrere Bomben in der U-und S- Bahn.", verkündet die Nachrichtensprecherin und ich habe den Eindruck, dass ihre Stimme zittert.

hinter "Bahn" kein punkt
vor "und" besser ein komma

Die Kameras heben Zivilisten in den Zentrum ihrer Aufmerksamkeit,

"den" >> "das", soweit ich es richtig verstanden habe.

Die Sprecherin gibt eine Nummer an, die unten am Bildschirm erscheint. Es ist die Telefonnummer für die Angehörigen, die wissen möchten, was mit ihren Bekannten in Berlin geschehen ist. Ich greife zum Telefonhörer; meine Schwester ist in Berlin.

"nummer" ist doppelt. besser: "Am Bildschirmrand wird für Angehörige der Opfer eine Nummer eingeblendet ..."

damit würde die "Telefon" doppelung auch korrigiert sein.
"was mit ihren Bekannten in Berlin geschehen ist" ist ein überflüssiger satz, der mit o.a. beispiel ebenfalls entfällt.

und Toten das Gesicht bedeckt.
und
Eine Tote wird im Fernsehen abgedeckt.

das ist doppelt!

Die junge Frau sah ihren Mann forschend an. Ihr sonst so lebensfroher Mann blickte finster drein

"Gatte" wäre mal ein synonym für "Mann"
besser wäre es sowieso, diese beiden sätze zu verbinden

Würdest du etwas Furchtbares tun, um Gerechtigkeit zu erzwingen?", fragte William unvermittelt und Liz schaute ärgerlich drein.

schon wieder dieses markante "drein". besser weg lassen


ich hoffe, das hilft dir weiter

bis dann

barde

 

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