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Alptraum

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11.02.2007
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22

Alptraum

Er stand in der letzten Ecke meines Zimmers und starrte mich unablässig an.
Ich starrte zurück und wagte nicht, meine Position zu ändern.
Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. Wie war er hier rein gekommen und wer war er? Was wollte er von mir mitten in der Nacht?
Angst bahnte sich durch Mark und Knochen seinen Weg. Kälte kroch wie ein darbender Wurm meinen Körper hinauf.
Ich war unfähig, etwas zu tun – gefesselt vom Blick des Unbekannten und fühlte mich in meiner sitzenden Position sicherer, als den ersten Schritt zu wagen. Auch er verharrte.
Was wollte er? Warum tat er nichts und fixierte mich unentwegt, wie ein Raubtier seine Beute kurz vor dem Angriff?
Sein Körper wirkte abnormal, überdimensional groß. Sein Gesicht konnte ich im Dunkeln nur erahnen, es schien sich im Laternenlicht unaufhörlich zu deformieren. Er war hässlich, entstellt und ließ jeglichen menschlichen Zug vermissen. Was war er?
Bewegte er sich etwa auf mich zu? Die Angst begann nun an mir zu nagen, mich zu quälen, meinen Puls in die Höhe zu treiben. Ich war versteinert, zu keiner gegenläufigen Bewegung fähig.

Und auf einmal dämmerte mir, was hier vor sich ging …

Ich hasse es, von einem Alptraum hochzuschrecken und die Dinge im Halbschlaf verändert wahrzunehmen.
Langsam wurde ich wach und mit dem verschwinden des Traumschleiers verschwand auch die seltsame Kreatur in der Ecke. Was blieb, waren friedlich schlafende Pflanzen.

 

Oje, da hast du dir wohl so ziemlich den ausgelutschtesten Plot überhaupt in der Horrorliteratur ausgesucht. <g> Schon der Titel lässt die Pointe erahnen: Es ist eben nur ein Alptraum. Das ist also schonmal ungünstig, man geht gar nicht davon aus, dass es sich hier um einen echten Eindringling, ein Monster oder dergleichen handelt. Aber auch wenn man das besser zu verstecken weiß, ist die Pointe, dass jemand aus einem Traum erwacht, bei Horrorleser ganz schön unbeliebt, weil man sich "betrogen" fühlt ... der Autor kann vorher schreiben, was er will, und wenn er nicht mehr weiter weiß, lässt der den Protagonisten einfach erwachen. Sozusagen. ;-)
Naja, aber du schreibst ja nicht schlecht, hast einen angenehm lesbaren Stil, flüssig und ohne Fehler - such dir nur bessere Themen aus. :)

Ginny

 

Hallo Ginny-Rose,

bin absolut kein Horror-Schreiberling :shy:
Aber ich wollte diese Geschichte nicht in die Kategorie "Alltag" stecken.

Danke fürs Lesen und kommentieren!!

LG JuilaLila

 

Naja, ziemlich kurz, vielleicht hättest du noch mehr schreiben, erzählen, passieren lassen sollen, dann wäre ich in die Geschichte vertieft gewesen und hätte vergessen, dass ihr Titel "Alptraum" lautet;)
Aber deine Art zu erzählen gefällt mir.
MFG
Torsten

 

Hallo Torsten,

danke für Lob und Kritik.

Ich beschreibe eigentlich nur eine Spanne von ca. 3 Minuten - die Zeit !nach! dem Aufwachen aus einem Alptraum, wenn man in den ersten Minuten noch schlaftrunken und verwirrt ist und die eigene Wahrnehmung einem einen Streich spielt. Deshalb kurz gehalten-alles andere hätte nicht in die Zeitspanne gepasst, irgendwann wird der Geist ja munter und registriert seine Umgebung.

Titelwahl ist wohl nicht gelungen :dozey:

LG
JuilaLila

 

Hallo JuliaLila,

ich muß mich leider Ginny voll und ganz anschließen; die Erklärung mit dem Alptraum am Schluß ist total ausgelutscht und auch etwas einfallslos. Ganz schlecht finde ich die Titelwahl; so weiß man schon bevor man die Geschichte anliest, wie das Ganze enden wird.
Dein Stil ist sehr angenehm, aber die Geschichte... Die sagt mir nicht sonderlich zu, hab zu oft so etwas gelesen, denke ich. :)

Gruß,
stephy

 

Die wesentlichen Punkte wurden bereits angesprochen. Nur einer nicht, und den empfinde ich als sehr gravierend: Etwa jeder zweite Satz ist eine Frage, wie zB hier:

Was wollte er? Warum tat er nichts und fixierte mich unentwegt, wie ein Raubtier seine Beute kurz vor dem Angriff?

Keine davon wird beantwortet. Nun wird die Autorin einwenden, dass es sich ja um einen Alptraum handle und es deshalb auch keine Antwort auf diese Fragen gebe. Dennoch empfinde ich es als Leser stets unbefriedigend, wenn zig Fragen aufgeworfen und dann doch nie beantwortet werden. Das hinterlässt stets einen schalen Nachgeschmack; natürlich wollen wir die Antworten erfahren! Können und wollen diese Fragen nicht beantwortet werden, kann man alternativ dazu ablenken, also zB: "Woher kam er? Ich wusste es nicht, aber ich wusste, wohin er mich schicken würde, wenn er mich erwischte."
Nur eine kleine Anmerkung für eine etwaige nächste Geschichte von dir.

Dieser hier entzieht sich meiner Kritik, da er eher nur eine Beschreibung ist, keine abgeschlossene Geschichte in sich.

 

Hallo Rainer,

dies ist nicht die Beschreibung eines Alptraumes-es sind die Minuten nach dem Aufwachen (habe ich bereits erklärt, Wahrnehmungsstörungen etc.).

Die Pflanzen in der Ecke nehmen direkt nach dem Aufschrecken einfach eine andere Gestalt an, weil der Körper noch halb in der Traumwelt ist und noch nicht in der Realität. Deshalb werfen sich auch nur Fragen auf und keine Antworten. Mir gehts in diesen Momenten zumindest so. Und dann, schwuppdiwupp, wird mir langsam bewusst, dass es nur - in dem Falle- die Blumen sind.

LG JuilaLila

 

Hallo,

dies ist nicht die Beschreibung eines Alptraumes-es sind die Minuten nach dem Aufwachen
warum heißt der Titel dann Alptraum?
Du könntest die Geschichte mit einem 'ich wache auf / schrecke hoch' (o.ä.) beginnen lassen, dann würde klarer, dass es eben nicht um einen Traum geht. Dann würde der Leser wohl auch anders an die Story herangehen, mir zB war es "realtiv egal", was da Erschreckendes kommt, weil ich durch den Titel ja die Auflösung schon kannte.

Ich persönlich mag übrigens so kurze Texte nicht, wenn ich schon am Anfang die letzte Zeile sehe weiß ich ja schon, dass sich nicht wirklich viel entwickeln kann.

Viele Grüße,
Sometimes

 

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