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Am Ende aller Wege

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23.07.2003
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Am Ende aller Wege

Gebrochen schimmerte das Licht in mein Zimmer. Ich lag nackt auf der speckigen Matratze und schaute in das vergehende Licht des Abends.
In meinem Kopf tobte der Schmerz stärker als je zuvor. Wie immer versuchte ich an etwas Entspannendes zu denken, um die Qual zu lindern, die in meinem Inneren wütete.

Erfolglos…

Überall waren Schatten, die durch die Dunkelheit glitten. Mir kamen sie plump und ohne Anmut vor. Alt zu sein, hieß allein zu sein. Etwas, mit dem ich mich nie abgefunden hatte, und auch nie abfinden werde.

„Hey, wenn du schon am Tresen sitzt, dann trink verdammt noch mal auch was, oder verpiss dich aus meiner Bar!“
„Und wenn ich das nicht tue?“, fragte ich ohne großes Interesse.
„Dann wirst du den Tag bereuen, in dem die Hure einer Frau dich in die Welt setzte.“ Der Wirt lachte höhnisch und kratzte sich versonnen am Kinn. Er strahlte Anmut aus, gewiss, keine, die einem Sterblichen aufgefallen wäre, aber doch war es so.
„Du spielst mit deinem Leben.“
„Was du nicht sagst, Fischgesicht! Jetzt hau ab, oder ich prügele dir die Kacke aus dem Leib!“, brüllte der Kahlkopf, der mich ansah wie einen Fisch, der zu lange auf dem Trockenen war. Zorn und Schmerz. Beides war überwältigend. Hass? Frieden?
Ich verließ die Bar und wanderte lautlos durch die blitzenden Strassen und Gassen.

An jeder Ecke boten junge Mädchen ihre Körper an. Das Fleisch geschmeidig, aber doch verbraucht, reizten sie mich nicht. Wissen? Macht? Beides war wertlos für mich geworden, nichts hatte irgendeinen Sinn.

„Wenn du klug bist, beweg dich nicht und pack deine Kohle aus!“, flüsterte der Jüngling in mein Ohr. Darauf hatte ich gewartet, wie stets.
„Mein Geld willst du`?“, flüsterte ich meinerseits. Mein Körper bebte vor Verlangen nach dem Fleisch des Räubers.
Eine Antwort gewährte ich meinem Angreifer nicht. Die Waffe flog leise durch die Nacht und prallte laut auf dem Asphalt auf. Schmatzend zog ich mich an dem Körper des Jungen und trank seine Stärke, die Anmut, die so vieles hätte sein können. Dann sank er tot zu Boden, mit gebrochenem Blick und Freude erfüllte mich, wie stets.

Zeit verging. Minuten. Stunden. Wer vermag es zu sagen? Ich nicht, soviel ist gewiss.

In meinem Zimmer ging ich zu Bett und träumte von einer Welt ohne Morgen.

 

Nicht gut und wahrscheinlich nicht passend in die Rubrik, aber ich habe sehr lange nichts geschrieben und wollte halt nicht ganz in Vergessenheit geraten. Einfach ohne Rücksicht auf Verluste kommentieren!

Noch was: ich weiss, nicht stimmig, nicht lang, nichts Tolles, aber besser als gar Nichts, dachte ich.

 

Moin Odin,

ich sage: Ganz nett, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Gegen Ende hattest du mich sogar soweit, dass ich gerne weiter gelesen hätte. Gepackt von deinem Stil.
Ein ganz klein büschn unrealistisch fand ich die übertriebene Reaktion des Wirts. Aber wer weiß, was schon vorher zwischen den Beiden vorgefallen ist.

Ansonsten hat´s Spaß gemacht. Leider zu kurz!

Gruß! Salem

 

Greetings Salem,

danke erstmal fürs lesen und freut mich besonders, dass dir die Geschichte sogar ein bisschen gefallen hat. :)

Zu kurz, wars wohl wirklich, aber ich wollte nicht sofort etwas längeres schreiben, hatte Angst das die Motivation sofort wieder verschwindet.

Okay der Wirt hat wirklich etwas zu wütend reagiert. Aber beim schreiben fand ich seinen Ausbruch noch ganz passend. :)

Mfg
Odin

 

Holla Odin,

einer Frau, dich in
Kein Komma

aber doch es war so.
Umstellen:
"aber doch war es so"

Hass. Frieden?
Ich würd nach Hass auch noch ein Fragezeichen machen.

die blitzenden Strassen und Gassen.
Grade versuche ich mir "blitzende Strassen und Gassen" vorzustellen und komme ehrlichgesagt nicht drauf, was es heißen soll. Ich hoffe, du hast das nicht wegen dem schönen Klang des Satzes geschrieben...

Ecke, boten junge
Kein Komma

Ein Vampir, der nicht mehr weiterleben will und in weit mehr als Alltagsdepressionen verfallen ist? Ach, ich fands irgendwie unterhaltsam, besonders den Dialog in der Bar. Von nem Barhocker schmeißen könnte mich die Geschichte allerdings wirklich nicht... wirkte so anekdotenhaft, wenig wie eine richtige Geschichte... aber was eine solche ausmacht... darüber wurden Bücher geschrieben.

Eike

 

Zum Gruss Starsailor,

danke für die Verbesserungen! Bei einem Text dieser Kürze dürften die eigentlich nicht vorkommen. :shy:

Grade versuche ich mir "blitzende Strassen und Gassen" vorzustellen und komme ehrlichgesagt nicht drauf, was es heißen soll. Ich hoffe, du hast das nicht wegen dem schönen Klang des Satzes geschrieben...

Nein. Damit wollte ich eigentlich andeuten, dass der Prot sich in einer größeren Stadt befindet, mit viel Leuchtreklame an den Gebäuden. Sorry, war wohl etwas zu knapp.

Ein Vampir, der nicht mehr weiterleben will und in weit mehr als Alltagsdepressionen verfallen ist?

Stimmt. Aber am Ende fällt er halt doch wieder in den Trott seiner Existenz. So ungefähr meinte ich das. :)

Danke fürs lesen und kommentieren!

Mfg
Odin

 

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