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Am Seidenen Faden

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09.06.2003
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Am Seidenen Faden

Am Seidenen Faden
Kurzgeschichte

„Du verstehst es nicht oder?“

Er trank seinen letzten Schluck Kaffee aus und ließ gleichzeitig durch sein rasches Aufstehen den Holzstuhl gegen die Küchenschränke schlagen.

„Sie wird es nicht schaffen! Auch wenn die Tierärzte noch so lange rumdoktern, du hast das Tier ja schließlich nicht nach dem Unfall gesehen. Und angerufen haben sie auch nicht, was sie nur bei einem positiven Ergebnis machen wollten“

„Es ist ein “Er!“

korrigierte sie ihn

„Was?“

„Es ist ein Kater! Keine “Sie!“

Er zog sich seine Jacke über und schaute sie gleichzeitig mit einem abwertenden Blick an.

„Ja, aber “Sie“ die Katze! Und in erster Linie ist er nur ein Tier und jetzt komm!“

Sie verließen das Eigenheim. Er riß das Grundstückstor auf . Wieder einmal hatte er nachgegeben, wieder hatte sie ihren Willen bekommen.
Der Renault stand unter der großen Eiche direkt an der Straße gegenüber.
Gut im Schatten geparkt, was die Temperatur im Inneren drückte.
Er reichte ihr den Autoschlüssel provokant zu, so als wenn sie ja schließlich auch den weiten Weg zur Tierklinik fahren wollte, und beide stiegen ein.

„Du brauchst ja nicht mitkommen. Ich würde den Weg schon finden.“

mit nun auch leicht erhöhter Stimme schaute sie erwartungsvoll nach rechts zu ihm, den Zündschlüssel noch in der Hand haltend.

„Nun Fahr schon!“

Antwortete er bedacht und schaute aus seinem Seitenfenster.
Sie steckte den Schlüssel ins Zündschloß und griff mit der Hand zum Anschnallgurt, als sie eine Spinne an der Sonnenblende im inneren des Wagens bemerkte.
Sie war nicht größer als ein Cent, aber zog ihre Aufmerksamkeit in bemerkenswerter Weise auf sich.

„Auch das noch !!“

„Was?“

Er schaute sie an und folgte daraufhin ihrem Blick auf die Blende.
Der Achtbeiner zog einen Seidenen Faden und seilte sich langsam ab. Der Körper war schwarz und die Beine weit auseinander gestreckt. Der Ekel packte sie, aber sie ließ sich nichts anmerken.

„Gib mir mal bitte die Zeitung aus deiner Beifahrertür!“

„Mein Gott dass ist nur eine Spinne!“

„Ich hasse aber solche Dinger also tu mir den Gefallen!“

Er schüttelte leicht mit dem Kopf und versuchte über der Spinne einen Faden zu finden, um diese dann aus dem Fenster zu schmeißen.


„Was machst du?“

„Siehst du doch, sie rausschmeißen!“


Er konnte jedoch den kleinen Faden weder fühlen noch sehen und bekam ihn so auch nicht zu fassen !
Gedanklich sah sie die Spinne schon auf Ihren Schoß fallen.
Sie griff zu ihrer Türseite, ertastete die Parkuhr aus Pappe und schlug zu.

„Warum seid ihr bloß immer so hysterisch ihr Frauen? Als ob euch solch ein kleines Tier etwas tun könnte!“

Wieder war er leicht aufgebracht. Sie hatte ihm mit der Parkuhr beim Töten der Spinne zusätzlich auch noch auf die Finger gehauen.

„Es ist einfach nur eklig. Ich habe ja keine Angst davor.“

„Doch das hast du! Sonst hättest du nicht gleich zugehauen. Hör bloß auf mir solch einen Müll zu erzählen!“

Langsam drehte er den Kopf wieder zu seinem Seitenfenster, noch immer mit genervtem Blick.
Ohne zu widersprechen startete sie den Motor und fuhr los.
10 Minuten lang herrschte Stille im Auto, bis sie sich zum ersten mal bei dem Weg aus dem Ort nicht mehr sicher war?

„Muß ich hier schon links?“

„Nein, erst beim Ortsausgang, nach der Brücke!“

An seinem ruhigen Ton erkannte sie, dass er sich wieder beruhigt hatte und wagte kurz darauf erneut ein Gespräch anzufangen.

„Warum bist du jetzt eigentlich sauer?“

„Bin nicht sauer!“

„Doch, bist du ,sonst würdest du mit mir reden!“

„Tu ich doch jetzt!“

Sie erkannte, dass die angespannte Situation langsam erschlaffte.

„Das Tier hing mir sehr am Herzen wie du weißt.“

„Was, die Spinne?“

„Nein du Spinner der Kater!“

„Aber weißt du was ich dann nicht verstehe? Warum du dir das leben damit auch noch zusätzlich schwer machst, indem du jetzt wieder dort hin fährst, um zu hören wie es ihr geht, oder vielmehr ob ihr leben gerettet werden konnte!“

„Ich will nur endlich wissen was los ist. Und wie schon gesagt, es ist ein “ER“.

„Aber sie sagten doch, das es unwahrscheinlich ist, dass ER wegen der schweren Verletzungen überlebt aber dass sie uns anrufen falls er es doch schafft!“

Seine Stimme wurde wieder kräftiger.

„Und es hat noch niemand angerufen.
Also kannst du davon ausgehen, dass ER gestorben ist so leid es mir tut.
Für die ist das doch Routine, die erleben so etwas jeden Tag!“

Einen Moment schwieg sie. Sie versuchte die Fassung zu behalten.
Sie zweifelte sogar wirklich an der Entscheidung dort hin weiter zu fahren.

„Wir können uns doch jederzeit eine neue Katze kaufen! Die kosten ja nun auch nicht die Welt!“

„Wenn das so einfach wäre, Genauso Hysterisch wie du die Frauen in bestimmten Situationen findest,
seid ihr Männer in solchen ziemlich gefühllos!„

„Was meinst du mit Gefühllos? Etwa so wie eine Spinne zu töten, nur weil man sich davor ekelt?
Du hättest jetzt auf die Bundesstraße gemußt!“

Verzweifelt sah sie in den Rückspiegel und wendete kurz danach mit Quietschenden Reifen
um den Fehler zu korrigieren.
Es begann zu regnen. Die Scheibenwischer waren bereits auf höchster Stufe doch sie behielt das Tempo bei. Ihre Traurigkeit wechselte zur Wut.


„Du kannst ja wohl das eine nicht mit dem anderen Vergleichen!“

„Warum? Meiner Meinung nach steigerst du dich in eine Tierische Beziehung zu sehr rein.
Nachher gibst du dir noch die Schuld für den Tod.“

„Ja, Ich hätte ihn an dem Tag nicht nach draußen lassen dürfen. Seine Pfote war ja sowieso noch nicht ganz gesund.„


Kleine Tränen liefen ihr die Wangen runter.

„So ein Schwachsinn das wäre dann halt eine Woche später passiert! Alles Leben hängt oft an einem Seidenen Faden!“

Er hatte noch nicht mal ganz zu ende gesprochen, als sie ein Kitzeln auf ihrer Hand spürte. Sie blickte nach unten und sah etwas ihren Arm hinauf klettern.
Es war die kleine Spinne.
Mit einem Schrei versuchte sie das Tier weg zu schleudern.
Das Lenkrad bekam dadurch solch einen Schlag, das der Wagen anfing zu schleudern.
Verzweifelte Versuche von Fahrer und Beifahrer das Auto noch abzufangen ergaben keinen Erfolg.

Minuten Später ging bei der Ortsfeuerwehr eine schwere Verkehrsunfallmeldung ein.
Ein Kleinspediteur beschrieb einen Stark zerstörten PKW der frontal gegen einen Baum gerutscht ist.

Als die Notärzte an der Regennassen Unfallstelle ankamen, konnten sie kein Leben mehr retten.
Das Klingeln in der Jackentasche eines Opfers hielt keinen von der Arbeit ab.

 

Hallo Bunger,


leider gibt es in Deiner Geschichte eine Menge Fehler, Du solltest den Text unbedingt überarbeiten. Die Dialoge in Anführungszeichen setzen, vor Satzzeichen keine Leertaste machen, die Rechtschreibung überprüfen.
Bei „ließ gleichzeitig“ - ist das Anstoßen beabsichtigt?
„schließlich nicht danach“ - besser jetzt schon eine Angabe machen, was geschehen ist.
„was sie nur bei Erfolg tun wollten“ - paßt nicht zum Dialog, es ist eine Erklärung eines Außenstehenden - usw.

Werde den korrigierten Text gerne noch einmal inhaltlich kommentieren.

Also, weitermachen,

viel Erfolg,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

ich habe den Text etwas modifiziert damit er verständlicher wird, die Gespräche in Anführungszeichen gesetzt und ein paar kleine Fehler verbessert. (Verzeiht mir wenn ich auf die Schnelle nicht alle fand.)
Ich muss dazu sagen, das ich die Geschichte schon vor einiger Zeit nebenbei auf meiner Arbeit geschrieben habe und sie sicherlich nicht ganz ausgereift ist.
Aber ich hoffe der Sinn des Inhaltes wird etwas vermittelt.
Danke für deine Hinweise.

Bunger

 

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