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Am Ziel
Am Ziel
Der laue Nachmittagswind bauschte die Vorhänge zu weißen Wolkengebilden, während Ramon, auf dem üppigen Sofa liegend, mit zufriedener Mine an einem 63er Glencardhu nippte.
Der seidene Kimono umschmeichelte seinen Körper und war oberhalb seines Geschlechtes geöffnet.
Der blonde Wuschelkopf einer 17 jährigen Schönheit bewegte sich rhythmisch über seinem erigierten Glied auf und ab.
Wellen des Genusses durchströmten ihn, während er an seinen bisherigen Lebensweg dachte.
Fast alles war bisher Planmäßig verlaufen.
Als er damals die steinreiche Witwe gevögelt hatte, wagte er sich nicht einmal im Traum auszumalen, daß sie ihn später als Alleinerben in ihr Testament eintragen würde um ihm ein Sorgenfreies Leben zu ermöglichen.
Er war wie ein junger Hund gewesen, mit seinen braunen Augen, seinem schelmischen Lächeln und seiner unbändigen Lust auf Leben.
Sie hatte ihm sein erstes Buch finanziert, und das war gut so gewesen, da es sich nicht einmal 5000 mal verkaufte und dann vom Verlag remittiert wurde.
Weit war er gekommen.
Er hatte Gedanken gestohlen wo es nur ging, hatte blauäugige Teenager benutzt, ausgesaugt, und dann wie faules Obst weggeworfen, und immer kamen bereitwillig neue Opfer, die sich vom schönen Schein nur zu gerne blenden ließen, in der Hoffnung sein Licht würde auch sie Erstrahlen lassen, und aus ihrer Unscheinbarkeit erlösen.
Warm rann der Whisky seine Kehle herab während er spürte wie er sich langsam seinem Orgasmus näherte.
Ein von Größenwahn umfächeltes Lächeln malte sich auf seine Züge.
Gegen ihn waren sie doch alle zu hoch gelobte Dilettanten.
Stuckradt Barre, Philip Roth, und wie sie sonst noch alle hießen, konnten ihm seiner Meinung nach nicht mehr das Wasser reichen, denn seine Verkaufszahlen waren ins Astronomische gestiegen als er die Herzen und Hirne ahnungsloser Idealisten mit seiner Literaturwebsite geplündert hatte.
Bei all seiner eher mittelmäßigen Begabung, war das die zündende Idee gewesen, an deren Auswirkungen er sich nun labte.
Gestern noch hatte er den jährlichen Pen-Award entgegengenommen, und sich in Amerikanisch-rührseliger Manier bei allen seinen Förderern bedankt, während er innerlich schon Pläne schmiedete, wie er sie zum eigenen Wohle um ihre Pfründe zu bringen gedachte.
Das Mädchen steigerte die Geschwindigkeit an seinem Schwanz und begann dabei Lustvoll zu seufzen.
Er lehnte sich weiter zurück und kam mit einem grollenden Seufzer in ihren hübschen Lolitamund.
In diesem Moment verabschiedete sich das Glück durch die Hintertür und ging fremd mit einem jungen, unbekannten Idealisten.
21.04.2002 AP
[ 29.04.2002, 13:13: Beitrag editiert von: Lord Arion ]