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Ameisen
Ein mal Zwerg und zurück ohne Schmerzen
Mit Mühe schritt ich voran.
Jede Windböe schob mich zurück, fuhr direkt unter meine Haut.
Meine Gesichtsmuskeln waren erstarrt, die Augenlider öffneten sich schwer.
Jeder Windzug brach sich an meinen Schultern, und drückten mich mit übermenschlicher Kraft hinunter.
Die Kälte fuhr mir in die Gliedmaßen, wodurch sich meine Muskeln gezwungenermaßen zusammenzogen.
Da dies aber nicht beliebig kurz werden können, da sie ja an den Knochen angewachsen waren, zogen diese gleich mit.
Doch seit wann können Knochen schrumpfen?
Egal. Ich kam mir vor wie in einem dieser Hochgeschwindigkeitslifte, der mich mit Höllenspeed gegen den Abgrund katapultierte.
Die Häuser, die treuen Komplizen aller herrschsüchtiger Tyrannen, die Bäume, die opportunistischen Opfer der Naturgewalten, alles um mich herum, einfach alles wurde kleiner.
Anders, als mich verarscht zu fühlen, konnte ich nicht. Die Ameisen, diese arbeitssüchtigen Gruppenjunkies (oder hat jemand schon Mal eine Ameise im Umkreis von 5 Metern alleine gesehen?), die wurden klarerweise immer größer.
Solang ich noch konnte, terminierte ich ein gutes Dutzend von ihnen, mit der Hand-drauf-Methode. Und danach rannte ich.
Die verfluchten Viecher waren überall. Während ich also rannte, sah ich mich in einem Moment veranlasst, mir selbst ins Gesicht zu spucken. Was für eine Memme war ich denn? Aus der Drehung holte ich weit aus und verpasste der Leader-Ameise einen Kick, womit ihr vorderstes linkes Bein passé war. Doch das war ihr angesichts der fünf anderen, die sie hatte, herzlich egal.
Somit war für mich hier Sense. Es waren zu viele, und sie waren überall. Und, obwohl ich noch ein paar Zentimeter größer war als sie (ich schrumpfte minütlich), konnte ich nichts mehr ausrichten.
Oder doch... einen Abgang wollte ich mir noch gönnen, einen, wie ihn sich viele Wünschen, aber kaum jemand so hinlegt. Um Gnade winseln wollte ich nicht, und zwar nicht nur, weil es keinen Sinn hätte. Es hätte umso mehr keinen Stil.
Und so fiel ich auf die Knie, die Beine weit auseinander, die Arme nach vor gestreckt und...
Die Mittelfinger gegen deren Maul- und Klauen- Gesichter haltend.
Nur, diese Freunde hier wollten mich nicht erschießen, auch nicht einsperren. Sie wollten mich mit Ameisensäure zersetzten und mich verdauen, was um einiges qualvoller anmutete.
Ich wehrte mich nicht, während sie mich bissen...
Als ich die Augen aufmachte, sah ich eine Ameise genüsslich an meinem Finger nuckeln. Erleichtert, einen fetten Grinser auf den Lippen, erledigte ich sie und lernte weiter. Ameisensäure kommt häufig in der Natur vor, und wird nicht nur von den Ameisen verwendet. Sie setzt sich zusammen aus...