An einem Montag, der nach Frühling riecht
Es war nicht nur der Geschmack des Mango-Eistees der mich an die warmen Jahreszeiten erinnerte. Es war nicht nur die Sonne die angenehm blendete und den restlich verbliebenden, sich schämenden Schnee aufhellte. Es tanzte in der Luft, man konnte den Frühling bereits riechen, auf den lächelnden Gesichtern der Menschen erkennen, ja vielleicht sogar berühren, wenn man nur die Hand ausstreckte. Der Frühling berührte jedenfalls mich.
In der S-Bahn versteckte sich das Gefühl nach Frühling wieder. Die Mitfahrer blickten sich öde an, wie Kühe auf einer Wiese, die mit Jahreszeiten nicht viel anfangen konnten, außer das dann und wann das Gras grüner war.
Erst zu Hause war ich sicher, dass die Szene nicht meiner Phantasie enttanzt war. Die Wolken wurden sachte beiseite geschoben. Die Bauarbeiter hörten auf sich anzuschreien und pfiffen vergnügt vor sich hin.
Es passte, dass er geschrieben hatte. Die Schlichtheit seiner Worte gefielen mir nicht, aber es war auch keine Enttäuschung mehr zu fühlen, als ich ihn las, wie er scherzte und versuchte charmant zu wirken.
Meine anfängliche Begeisterung für ihn war sicherlich etwas abgeflaut, aber es sind schlechte Zeiten für Träumer, die Wahrheit ist oft beschwerend. Wer träumt wird schnell euphorisch denn es kann ja Alles bedeuten. Aber eben auch nichts. oder Wenig. oder auch Ernüchterung.
Ich stellte die Musik Musik lauter und sang eine Show für die Bauarbeiter auf der anderen Häuserseite. Natürlich sahen sie es nicht, das sollten sie auch nicht. Nur im Traum hätten sie angefangen ihre Hüften zu schwingen und mit einem imaginärem Mikrophon mitzumachen.
Er hätte es vielleicht getan, für mich, für die Welt. Aber wer träumt, der traut sich am Ende nicht mehr. Man hat Angst. Vor kurzen Sätzen und dem Wissen, dass der Boden unter einem und der Himmel oben ist und das Bauarbeiter immer schreien, egal welches Wetter ist.