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Angst als Beweggrund

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14.09.2002
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Angst als Beweggrund

Wenn ich in mich hineinschaue, dann ist da Angst, doch diese Angst ist keine gewöhnliche Angst: Jedesmal, wenn ich den Fernseher einschalte, und einen neuen Bericht über einen Amokläufer oder Terroristen oder sonst etwas sehe, kommt in mir das Gefühl auf, dass das nächste Mal auch ich ein Opfer sein kann, oder meine Familie, meine Freunde...

In meine Augen steigen Tränen, weil ich nicht verstehen kann, wie jemand unschuldige Menschen eiskalt ermorden kann. Jemand versucht ein gutes, gerechtes Leben zu führen und als Belohnung – erfährt er am eigenen Leib solche Grausamkeiten? Das kann nicht gerecht sein? Wozu sollen wir dann überhaupt gerecht leben, wenn wir dann doch nur Opfer derer werden, die ungerecht sind? Ich weiß keine Antwort darauf und deshalb habe ich Angst.

Wenn ich mich doch nur schützen könnte! Wenn ich doch nur etwas tun könnte, um zu verhindern, dass unschuldige Schaden nehmen! Aber gegen das, was zur Zeit in unserer Welt vor sich geht, kann man sich nicht schützen. Wir sind hilflos ausgeliefert. Wenn dich einer haben will, dann bekommt er dich; egal was du tust. Es ist Schicksal.

Ist unser Schicksal vorherbestimmt? Ist es wie eine Rolle, die wir spielen, nach einem Drehbuch, dessen Text uns erst dann einfällt, wenn wir ihn brauchen? Sehen wir nur nicht das Ziel? Oder ist es doch anders? Schaufeln wir am Ende unser eigenes Grab?

In der Geschichte wiederholt sich alles! Denken wir an die Hochkultur Ägyptens: untergegangen; die Griechen, die Römer: untergegangen... Sind jetzt wir dran? Ist es das ewige Auf und Ab der Zeit, das wir nicht aufzuhalten vermögen? Müssen wir erst tief fallen, um dann wieder höher klettern zu können?

Ich weiß es nicht. Und meine Angst ist noch immer da. Aber auch, wenn wir nichts dagegen tun können, dass die Menschheit als Ganzes einen Schritt rückwärts geht. Das einzelne Individuum existiert weiterhin. Nur allein ist uns nicht geholfen. Wir sollten in so einer Zeit zusammenrücken und uns gegenseitig festhalten. Vielleicht fallen wir dann nicht so tief...

 

Eher ein Essay. Passt sicher gut in Philosophisches oder Gesellschaft. Warum ist es ausgerechnet hier?

 

Abend BloddyMary!
Deine Geschichte hat mich doch berührt. Hast du sie aufgrund der sich mehrenden Terroranschläge, Entführungen und Geiseldramen geschrieben?
Aber du hast schon recht; die Römer und all die Anderen sind gefallen. Jedesmal klettern wir wieder hoch.
Auch ich frage mich, wie ein Mensch, der auch nicht leiden will, anderen, unschuldigen Menschen nur solch großes Leid antun kann? Ich kann diese Menschen nicht verstehen. Vielleicht sehen sie in ihren brutalen Anschlägen die letzte Hoffnung, dass irgendjemand sie anhörtund ihre Probleme erkennt? Vielleicht hören sich die Menschen heutzutage nicht mehr so gut zu? Ich habe manchmal das Gefühl, alle Menschen reden aneinander vorbei.
Im grunde habe ich auch Angst, doch sie fällt mir nicht immer auf. Es könnte wirklich jeden treffen.
So ich mach jetzt mal Schluss!
Bis bald, moonshadow

 

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