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Angst

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08.06.2002
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Angst

Die Luft war dick und schier greifbar von der Spannung die in ihr lag. Die Tür öffnete sich und der Freiherr trat in den großen Saal ein in dem er von seinen Höflingen schon erwartet wurde.
Sein Gesichtsausdruck ließ von seiner Entscheidung nichts preisgeben, nur die faltige Stirn verriet das er lange über das was er entschieden hat nachdachte.
Ohne Umschweife lief er zu seinem Thron und setzte sich nieder. Die Nervosität unter den Anwesenden wurde immer unerträglicher, der Freiherr sah den Koch an und begann zu sprechen: „Zwei Möglichkeiten sollen dir gegeben werden,“ die Anwesenden hielten den Atem an, aus Angst ihren Herrn noch mehr zu verzürnen und aus Angst die Entscheidung könnte dadurch schlimmer ausfallen, „entweder du verlässt mein Schloss oder schickst deine Tochter zu den Nonnen“. Das blanke Entsetzen überzog die Gesichter der Anwesenden. Der Koch, der Vater der Angeklagten, spürte wie sein Herz zersprang, er sollte seine einzigste Tochter fort schicken oder mit seiner kompletten Familie das Schloss verlassen. Er fühlte sich hin und her gerissen, was sollte er tun? Hatte er doch noch drei Söhne und musste er sie doch ernähren... Hass baute sich in ihm auf, Hass gegen seine Tochter, dass sie eine solch unvernünftige Tat begann, aber auch Hass gegen seinen Herren, der ihm eine solch unmögliche Forderung stellte.
Nicht nur dieses Herz zersprang, auch das Herz des Jünglings Wilhelm. Fast schon hörbar war es zerfallen. Eines übertönte plötzlich auch dies noch, ein Aufschrei der Verzweiflung: „Wie Vater? Wie kannst du mir das antun? Hassen tu ich dich und Hassen werd ich dich bis ins Grab!“ Dann rannte er davon ohne seinem Vater auch nur die Chance zu geben, ihm zu kontern, zu recht zu weisen.
Er rannte. Er rannte wie er sein Leben lang noch nicht gerannt war, noch wusste er nicht wo hin, doch als er diese sanfte ihm so vertraute Stimme hinter sich rufen hörte, blieb er stehen und drehte sich um.
Ja sie war es. Elisabeth, sie war ihm als bald gefolgt als er aus dem großen Saal gerannt war, denn sie wusste das es das letzte mal sein würde das sie ihn in die ihre Arme schließen würde. Sie wusste auch dass ihr Vater sie in das Kloster schicken würde, denn er hatte nicht die Wahl wie der Freiherr gesagt hatte.
Angst krampfte sich in ihrem Magen zusammen bei dem Gedanken mit einem Schlag alle zu verlieren die ihr lieb und teuer waren und das Gefühl mit ihrem Liebsten nicht all die schönen Dinge der Welt teilen zu können, ohne ihn erleben zu müssen, erfüllte ihr Herz mit größter Traurigkeit.
Als sie ihn endlich erreicht hatte, schloss er sie kurz aber fest in seine Arme. Nun rannten sie gemeinsam, und sie wussten wohin sie rennen sollten, sie wollten zu ihrer Lichtung, dort wo sie sich immer heimlich getroffen hatten, fernab von allen denen die ihnen verboten hatten mehr als Freunde zu sein.
Als die zwei die Sicherheit spürten, dass ihnen niemand bis hier her gefolgt war, setzen sie ihre müden Körper unter der Trauerweide nieder. Mit Tränen getränkten Augen schauten sie sich an. Ein langer zärtlicher Kuss bestätigte wie so oft ihre Liebe zu einander und das Bewustsein, ohne einander nicht mehr leben zu können oder jemals jemand anderes so sehr zu lieben. Auf ihren letzten Kuss folgte der Schwur den sie sich vor langer Zeit gegeben hatten. Sie wollten lieber sterben als ohne einander leben zu müssen.
So nahm Wilhelm seinen Hass zu seinem Vater und seine liebe zu Elisabeth mit ins Grab und Elisabeth verlor mit einem Schlag all jene die sie liebte.

 

Tja, ein bißchen langatmig, für einen so kurzen Text. Du hast Dich scheibbar bemüht eine Sprache zu verwenden, die ein gewisses, mittelalterliches Flair aufkommen lassen soll. Doch wörter wie "kontern" sind dann fehl am Platz.
Warum der Koch seinen Herrn gleich hasst, frage ich mich. Hass sit ein ziemlich hartes Wort; selbst für einen, der gerade des Landes verwiesen wurde. "Wut" würde m. E. völlig ausreichen.
Vielleicht solltest Du das Ganze noch ausbauen. Es fehlt einfach an Background und deinen Protags an Charakter.

Viele Grüße Tarasque

 

servus

ich muss da au mal was zu sagen... erstmal zu dir Tarasque... ich hab noch keinen beitrag von dir gelesen also kann ich mich nur zu diesem hier äußern...

aber wenn ICH etz wer wäre der einen anderen in die SPRACHE und der FORMULIERUNG eines Textes rein red würde ich drauf achten wie ich was schreibe... z.b.*Rechtschreibung*

zum anderen sollte man KURZGESCHICHTEN NUR AUF SICH WIRKEN LASSEN! bei einer kurzgeschichte kommt es auf den SCHLUSS an... man sollte sie nicht sooo zerreden wie du! klar muss man sich an eine Form der Schreibung halten... aber man sollte sich nicht sooo drüber vergreifen!

auch über die BEZIEHUNGEN oder aus welchem Grund jemand, jemanden hasst ... sowas muss man nicht einbauen! sowas nennt man glaube ich Schlüsselbeziehung! es geht nicht darum wie man zu solcher beziehung kommt sondern dass sie da is... man kann ja nicht über die hauptsache kein wort verlieren nur weil man eine nichtige sache beschreiben muss!!

Grüße Anne ;>

 

Hallo Mederia,
Prima Geschichte - von der Idee her, deine Rechtschreibung ist in Ordnung (ich tippe du hast Word drüberlaufen lassen), die Kommasetzung aber nicht.
Das ist vermutlich auch der Grund warum Tarasque die Geschichte so langatmig findet. Du stellst einen ellenlangen Mamutsatz hin und vergisst dabei die Kommas. Damit wird der Satz zur Durststrecke, die der Leser entlanghetzt.
Geh noch einmal den Text durch und lies ihn am besten laut. Mach einfach überall wo du eine Pause zwischen den Wörtern machst ein Komma.

Einen Logikfehler habe ich noch zu bemängeln.

das er lange über das was er entschieden hat nachdachte
was er entschieden hat?
vielleicht eher:
"as er entschieden hatte" oder "was er zu eintscheiden hatte" oder aber auch einfach "über seine Entscheidung"
das "das" schreibt man übrigens in diesem Fall, glaube ich, mit ss.

An Anne:

zum anderen sollte man KURZGESCHICHTEN NUR AUF SICH WIRKEN LASSEN! bei einer kurzgeschichte kommt es auf den SCHLUSS an... man sollte sie nicht sooo zerreden wie du!
Falsch.
Gerade für Kritik ist diese Seite ja da - so dass der Autor die möglichkeit hat, die Geschichte weiter zu verbessern.

Gruß Daniel :)

[ 07.07.2002, 18:25: Beitrag editiert von: Wanderer ]

 

hallo wanderer,

also, dass war übrigens meine erste geschichte, außer jemand hat meine aufsätze aus der 2. und 3. klasse ins internet unter meinem nick rein gesetzt!
danke, dass du im gegensatz zu tarasque auch sagst wie ich meine fehler korrigieren kann, ich wusste nicht, was mit 'langatmig' gemeint war!
im allgemeinen dacht ich auch, dass die kritik nicht ganz so schlimm ausfällt...
naja, vielleicht wird die 2. geschichte ja besser!!

machs gut julia

 

Hallo Erdbeerlie und Mederia!

Ich würde vorschlagen, wir beruhigen uns erst einmal. Wie ich aus deiner, wie ich finde etwas heftigen Antwort ersehe, war meine Kritik scheinbar nicht konstruktiv genug. Ok, dann schreiten wir zum zweiten Versuch:

Vorweg möchte ich Dir sagen, daß ich deinen Schreibstil keinesfalls mißbillige. Dieser Stil, wie Du ihn hier in deine Geschichte eingebaut hast, ist geradezu prädestiniert für eine mittelalterlich anmutende Geschichte.
Auch die Idee... eine klassisch schöne Liebesgeschichte á la Romeo & Julia. Wirklich schön.
Doch leider sind da ein paar Kleinigkeiten, die mich etwas gestört haben:

DIE ERÖFFNUNG

Bekanntlich soll eine Eröffnung ja dazu dienen, den potentiellen Leser an den Text zu fesseln. Bei KG’s ist dieses schon währen der ersten Sätzen fast unerläßlich. Hier mußt Du im Leser die Lust auf mehr wecken.
Mit den Auftritt des Freiherrn ist Dir dies m. E. zum Teil gelungen. Du hättest vielleicht besser geschrieben, daß die Höflinge ihren Herrn mit Spannung erwarten oder so. Das würde mich als Leser neugierig machen.

DER KONFLIKT

Ist das Herz einer Geschichte. Je ausgeprägter er ist, desto spannender wirkt die Geschichte bzw. desto eher identifiziere ich mich mit den Protags.
Auch hier erkenne ich lediglich nur ansatzweise einen Konflikt... oder nein, warte mal... natürlich hat die Geschichte einen starken Konflikt, nämlich die unglückliche Liebe der beiden. Zum Schluß kommt zwar eine gewisse Theatralik an den Tag, doch ich weiß immer noch nicht, warum der Freiherr so erbost über ihre liebe ist. Nun gut, ich könnte vermuten, daß dem Adeligen das Blut dieser einfachen Frau nicht gut genug ist und das er schon mehrfach moniert hat, daß er diese Beziehung nicht gut heißen kann. Aber wie gesagt, das sind nur Vernutungen.

DER PLOT (Handlungsablauf)

Der Plot war, für meinen Geschmack etwas dünn. Freiherr jagt Koch von Hof und Koch-Tochter ins Kloster, Sohn rastet aus, findet Koch-Tochter und beide gehen in den Freitod.
Irgendwie fehlt mir da das WARUM. Freiherr ist ja nun nicht gerade ein so „wichtiger“ Adelstitel, als daß man einer einfachen Frau aus dem Volk die Heirat mit seinem Sohn verweigern könnte. Oder vielleicht doch?????????
Mich als Leser würde mehr der Background interessieren, damit ich das Handeln der Protags auch nachvollziehen kann.

DIE CHARAKTERISIERUNG

Jetzt kommen wir zu einem Teil, der vielleicht am ehesten auffiel. Die Charaktere. Sie sind zwar vorhanden, doch leider weiß ich nichts über sie. Ich weiß weder, warum der Freiherr so ungehalten ist, noch warum der Koch seinen Herren gleich „haßt“ und nicht erst einmal mit Unverständnis reagiert. Ist der Herr der Pfannen und Töpfe gar ein Heißsporn, oder hat er gar schon schlechte Erfahrungen mit dem Adeligen machen müssen?
Ich hoffe Du verstehst, was ich meine?
Warum lesen wir Bucher wie „Herr der Ringe“ so gerne? Meist identifizieren wir uns hier mit den Hauptdarstellern und „durchleiden“ mit ihnen die Handlung.
Wie wäre es also, wenn Du uns Elisabeth und Wilhelm etwas näher brächtest, damit wir mit ihnen fühlen?

DIE DIALOGE

Finde ich in weiten Teilen ganz gut. Vor allen Freut mich die, der Zeit angemessenen Sprache, die Du mit unter an den Tag legst.

DAS TEXTFORMAT

Wie ich bemerkt habe, scheinst Du ein Anhänger der „Schachtelsätze“ zu sein. Du steckst unendlich viel Informationen in einen Satz und streckst ihn dadurch unheimlich in die Länge.
Versteh mich jetzt nicht falsch, deine Sätze stecken keinesfalls voller Ballast oder so. Jedes Quentchen ist m. E. wichtig und verdient es, niedergeschrieben zu werden.
Strecke deinen Text doch einfach ein wenig. Er würde dadurch keineswegs an Qualität verlieren. Eher gewinnen. :)

So, das war dann ein etwas ausführlicherer Kommentar zu deinem Text. Ich hoffe, Du kannst etwas mehr damit anfangen. Und wenn Du Fragen hast, stehe ich Dir gern zur Verfügung.

Und Vergiß nicht, ich finde deinen Text alles andere als schlecht! ;D

Viele Grüße

[ 07.07.2002, 19:24: Beitrag editiert von: Tarasque ]

 

Oh, sorry, ich hab dich mit jemand von früher verwechselt. Hab den oberen Post jetzt so umgeändert das er passt.
Gruß Wanderer

 

Servus... ich muss mal über deinen Text schmunzeln...

am wichtigsten scheint dir wohl das VORLEBEN zu sein und wie alles entstanden is! aber ich finde wenn man nicht alles über eine person weiß.. über die man schreibt is es echt besser... ausdrucksstärker wird ich nicht grad sagen aber auf jeden fall spannender... ;>

sieh dir mal meine geschichte an *ALLTAG* unter dem Titel 06.08.2002

Grüße Anne

 

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