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Apokalypse

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14.07.2003
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Apokalypse

200 Meter hohe Wellen schlugen beinhart gegen den weißen Strand der einsamen Karibikinseln, der Wasserspiegel stieg, hunderte Küstenstädte gingen im salzigen Meerwasser unter. Zahlreiche Vulkane brachen aus, Teile der Welt versanken im Lava. Erdbeben erschütterten die halbe Erdkugel, Städte brachen in sich zusammen und begruben alle technologischen Errungenschaften, die der Mensch im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hatte. Es war ein unglaubliches Maß an menschlichem Leid, dass man an diesem Tag zu beklagen hatte. Den ersten Hochrechnungen zufolge fanden an diesem zweiten Mai 75 Prozent der Weltbevölkerung den Tod.

Der Papst sprach in seiner letzten offiziellen Amtsrede von der biblischen Apokalypse, bevor der Vatikan mitsamt dem "italienischen Stiefel" vom Mittelmeer überschwemmt wurde. Wissenschaftler meinten hingegen, die Erderwärmung hätte den Anstoß zu einer wahren Katastrophenwelle gegeben, die sich nun nicht mehr aufhalten ließe. Allerdings hatten selbst die klügsten Köpfe noch keine Erklärung dafür gefunden, warum alle Katastrophen weltweit zwischen 11:30 Uhr und 11:42 Uhr geschehen waren.

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"Was gibt`s heute in der Kantine zum Essen, Bruno?" sprach der Forschungslaborant, währenddessen er ein Reagenzglas in die Halterung drückte.
"Gefüllte Maistaschen. Das wird sicher ein Festmahl, du weißt doch, die neue Köchin ist eine Meisterin ihres Faches. Und wie stehts heute mit Experiment 0021a?" fragte der leicht ergraute Wissenschaftler im weißen Laborkittel.
"Hervorragend, Bruno. Siehst du die klimatischen und landschaftlichen Veränderungen im südwestlichen Bereich des Forschungsobjektes? Mir ist es gelungen alle Anordnungen von Dr. Manstrem umzusetzen." sagte der Laborant während beide das Reagenzglas in der ein kleines Objekt schwebte, durch eine fixierte mikrokosmische Vergrößerungslupe betrachteten.
"Einwandfreie Arbeit! Lass uns doch nach dem Mittagessen versuchen, die gesellschaftlichen Gruppenrituale der parasitären Bewohner zu erforschen. Die letzten Analysen sahen vielversprechend aus."
"Erstklassige Idee, Bruno. Doch jetzt freue ich mich nur auf die Maistaschen." sprach er, kurz bevor er unabsichtlich das Reagenzglas mit seinem Kittel streifte und so zu Boden schleuderte.

Als die beiden das zerbrochene Glas betrachteten, aus dem langsam aber sicher das beschädigte Forschungsobjekt heruskullerte, stockte dem Forscher der Atem. Er sah seinen erfahreren Mitarbeiter Bruno hilfesuchend an.

Der meinte nur, dass ihm so etwas auch schon einmal passiert sei und dass es bei weitem nicht so tragisch wäre, wie er nun glaube. Auch seine Arbeit wäre nicht in Gefahr, man habe ja parallel noch ca. 500 andere Plantetensimulationsprojekte laufen, versicherte er. Dr. Manstrem habe da ohnehin eine ziemlich liberale Einstellung. Nur den Müll am Boden sollte man so schnell wie möglich beseitigen, immerhin könnte man darauf ja ausrutschen und sich dabei noch was brechen. Was für ein Glück, dass gerade eine Putzfrau in der Nähe ist...

Nachdem die Putzfrau das Reagenzglas mit dem Forschungsobjekt entsorgt hatte auf dessen Etikett "Objekt 0021a (Die Erde)" geschrieben stand, schleuderte sie den schwarzen Müllsack über ihre Schulter und ging in den Feierabend. Immerhin arbeitete sie nur Teilzeit.

 

Hoi Jingles :)

Hmmm - besonders innovativ ist die Idee nicht - eher Mittelmässig ...

Der vorletzte Satz: Sie schleudert den Mülleimer über die Schulter?

Meintest du nicht eher einen Müllsack?

 

Idee lieblos ausgearbeitet!

Der erste Teil erinnerte mich spontan an "The day after tomorrow", dachte schon: Na, da hat wohl einer das Script geklaut? ;)

Okay, nimm das mal als Gerüst. Konzentrier dich auf die Wissenschaftler, vor allem, lass dir Zeit. Es muß nicht immer alles auf Teufel komm raus "runtergedaddelt" werden. Man erfährt ja praktisch gar nichts, Hintergründe etc. Auch die eingeworfenen, anderen Experimente wirken wie "Hey, ich hab da einen tollen Gedanken!".

Wie gesagt: Idee finde ich gut. Diese ist aber zu hastig abgewürgt.

Gruß,
Poncher

 

Danke für eure Vorschläge und Korrekturen!

@Jadzia
Es war natürlich ein Müllsack... ;-)
Du hast Recht, solche Theorien sind relativ weit verbreitet. Inwiefern solche Neuauflagen dann noch innovativ oder originell sind, ist völlig subjektiv. Je größer der Konsum solcher Weltentheorien ist, desto abgedroschener wirken sie auf die individuelle Person.

@Poncher
"The day after tomorrow" kenne ich zwar vom Titel her, weil es an der "Wahl zur Geschichte des Jahres 2003" teilgenommen hat, habe den Text aber nie gelesen.
Man könnte den Text natürlich noch weiter ausbauen, Details einfügen, Hintergründe beschreiben, etc. Ich wollte allerdings, dass beide Teile der Geschichte ungefähr gleich lang sind, das gibt der Geschichte eine gewisse Dynamik, finde ich. Daher die knappe Beschreibung im zweiten Teil.

 

Jingles: Wenn du den ganzen ersten Teil weglässt - dann kommt das Ganze überraschender - ist dann zwar auch nicht innovativer - aber eben überraschender :)

*nur so ne Idee* :D

 

HI,

ein bisschen sehr kurz Deine Geschichte, lässt sich noch ausbauen, würde ich sagen. die Idee ist ja ganz witzig, aber etwas platt rübergebracht.

Mehr fällt mir dazu nicht ein,
alexa333

 

Hallo Jingles,
nun, dieses Thema ist wirklich schon sehr abgedroschen. Gab in den letzten Monaten hier schon einige Geschichten mit der gleichen Idee.
Doch die meisten hatten etwas, was deiner Stroy fehlt: Etwas mehr liebe fürs Detail.

Denn wer immer diese Wissenschaftler sind, welche die Erde da fallen haben lassen, Menschen werden es wohl kaum sein, oder? Warum essen sie dann gefüllte Maistaschen und haben Putzfrauen die Halbtags arbeiten?

Sorry, aber die Geschichte hat mir nicht gefallen.

glg Hunter

 

Ich kann mich jetzt auf Anhieb nur an die Geschichte Mikrokosmos erinnern. Aber da waren auf jeden Fall noch andere. Müsste man nachschaun...

glg Hunter

 

Mir fehlen ebenfalls etwas detailiertere Beschreibungen - man liest über den Text drüber, als wäre er ein Bericht eines Fußballsspieles oder ähnliches. Es ist alles sehr neutral und distanziert gehalten, weswegen man als Leser keinerlei Bindung zur Geschichte bekommt. Zumindest der zweite Teil sollte ausgearbeitet werden, so daß er mehr nach Erzählung denn nach stichpunktartigem Bericht aussieht. Es würde hier wohl schon helfen, einfach mehr Schilderungen einzubringen, etwa das Aussehen der Forscher oder ähnlich belanglose Dinge - belanglos deshalb, weil es für die Grundidee natürlich erst mal unwichtig ist. Aber gerade durch diesen kontrast könnte man dem Ganzen etwas Tiefe verleihen.

Hingegen gefällt mir der Kontrats zwischen Apokalypse und "beinhart" sowie "salzig" überhaupt nicht. Ich mußte dochs ehr schmunzeln, als ich das las, weil es überhaupt nicht zur (neutralen und distanzierten) apokalyptischen Beschreibung paßt.

Sicher bin ich mir nicht, aber heißt es nicht "in der Lava" statt "im Lava"?

 

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