Was ist neu

As der Stäbe

Mitglied
Beitritt
30.12.2003
Beiträge
86

As der Stäbe

Liebe Cassandra,

Vor zwei Jahren hast du mir einmal die Karten gelegt und ich muß dir danken, alles ist genauso eingetroffen wie du gesagt hast. Du hast mein Leben verändert!
Du hast mir vorher gesagt, dass ich noch zwei Kinder bekommen werde und kurz darauf wurde ich Mutter von Zwillingen. Leider ist eines davon kurz nach der Geburt gestorben, jetzt hatte ich nur mehr ein Kind, meine Annalies.
Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, immerhin hast du mir ja gesagt, dass ich zwei Kinder haben werde, kurz darauf ergab sich eine Gelegenheit, als ich mich in einer Anzeige als Babysitterin gemeldet habe.
Den kleinen Udo habe ich vom ersten Augenblick in mein Herz geschlossen, ich habe ihn mit zu mir genommen und seit dem habe ich wieder zwei Kinder, wie du es gesehen hast.
Annalies und Udo verstehen sich traumhaft wie echte Geschwister.
Die echten Eltern von Udo sind sicher Drogen abhängige Kleindealer!

Dann hast du mir ja noch gesagt, dass ich meinen Mann lieber in den Wind
schiessen soll, weil er mich wahrscheinlich betrügt und von hinten bis vorne verarscht.
Als ich einmal spät nach hause kam, erwischte ich ihn mit einer anderen Frau im Bett, da habe ich unser Gewehr aus dem Keller geholt (du hast mir ja empfohlen für Sicherheit in meinen Leben zu sorgen!) und ihn und seine Geliebte , naja nicht in den Wind, aber an die Wand geschossen.
Danke Cassandra für deinen Tipp, du hast ja so recht gehabt!
Ja jetzt weiß ich auch, was du gemeint hast, als du gesagt hast, dass du noch etwas gerichtliches in meinen Karten gesehen hast, aber ich hab keine Angst, du hast mir ja bestätigt, dass das ganze gut für mich ausgehen wird.

Den neuen Lebensgefährten den du für mich gesehen hast , hab ich übrigens auch gefunden; und wie du es vorher gesehen hast, habe ich ihn auf einer Familienfeier kennen gelernt-meinen Stiefvater, den Klaus, jetzt weiß ich auch was du gemeint hast, als du sagtest, ich werde noch kleine Streitigkeiten mit meiner Mutter haben, damals konnte ich mir ja nichts drunter vorstellen.
Du hast mir ja den Tipp gegeben, etwas für mich zu tun und mir nicht immer die Probleme von anderen anhören soll, dass habe ich dann auch meiner Mutter gesagt. Ich finde ihre Selbstmorddrohungen auch lächerlich, Klaus liebt halt jetzt mich...

Ich hoffe du legst mir bald wieder die Karten, ich kann es kaum erwarten, was mir meine Zukunft noch so bringt.
Liebe Grüße !

 

Hallo Cola,

zunächst zum Titel:
für Uneingeweihte hat er null Bedeutung und ist deswegen auch kein Anklicker. Ich hätte da keine Karte aus den Tarotkarten gewählt, sondern eine aus dem normalen Kartenspiel, wie z.B. Herzdame, Herz-As, was auch immer.

Dann finde ich, dass dein Plot unausgewogen in der Logik ist, er driftet bezüglich mancher Stellen des Sachverhaltes ins Unrealistische ab. Z.B., wenn deine Protagonistin ein Kind entführt,das nun bei ihr lebt, ihren Ehemann und die Geliebte erschießt, dann ist mir das schlicht zu plump, zu gewollt.
Du verschenkst meiner Meinung nach eine gehörige Portion Möglichkeiten, in subtilerer Form darzustellen, wie jemand durchs Kartenlegen sein eigenes Leben beeinflusst, ohne zu merken, dass er die Sachverhalte genauso schafft, wie man es ihm prophezeit hat.
Das hätte entweder wesentlich bissiger, aber mehr in der Realität steckender sein können oder eben wesentlich humoriger. So aber steht deine Umsetzung für meine Begriffe zwischen Baum und Borke.
Ich glaube fast, dass das Satirische deines Plots am ehesten herausgearbeitet werden könnte, wenn du den Sachverhalt so real wie möglich schildern würdest.

Die sprachliche Umsetzung, die zum Briefstil passt, ist zwar eher schlicht gehalten, was ich dir nicht vorwerfen möchte, denn es ist in soweit eine stimmige Umsetzung zwischen den Fähigkeiten deiner Protagonistin und der Sprache, derer sie sich bedient, aber du hättest auch aus einer anderen Perspektive darstellen können und somit eine freiere Möglichkeit gehabt, sprachlich mehr zu brillieren. So wirkt es eben ein schlicht, weil keine sprachlichen Highlights enthalten sind.

Die Geschichte enthält nur einen schwachen Spannungsbogen, was kaum zu vermeiden ist, wenn man die Umsetzung in Form eines Briefes wählt.
Ein Brief ist halt eine mehr erzählende, berichtende Darstellung und kann vom Ansatz her nicht eine spannende Story sein.

Es haben sich ein paar Interpunktionsfehler im Text eingeschlichen, schau bitte nochmal drüber.

Fazit: eine eher schwache Satire in der viel Potential verschenkt worden ist.

Lieben Gruß
lakita

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom