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Auch eine Liebe
Es klingelte. Viktoria rutschte auf Socken über den blanken Fußboden zur Tür, schob den Riegel beiseite und öffnete.
Die Nachbarin, Frau Süraba, hielt ihr eine mit einem Frühstücksteller zugedeckte Schüssel hin. „Nimm“, sagte sie.
Die Sürabas waren Türken. Viktoria hatte noch nicht herausgefunden, wie viele Menschen nebenan in der Dreizimmerwohnung eigentlich lebten, es mussten mindestens fünfzehn Menschen sein. Die rundliche Frau Süraba schien die Hausfrau zu sein.
„Was ist das?“, fragte Viktoria.
„Essen, Kind“, sagte Frau Süraba. „Groß und stark“, fügte sie hinzu. Sie schmatzte. Mit der Hand schaufelte sie das imaginäre Essen in den Mund. „Hm“, machte sie. „Türkisch Essen.“
„Ich weiß gar nicht, ob Wolf ...“
„Mann? Oh, schlechter Mann. Aber du – gutes Fräulein.“
Viktoria bedankte sich. In der Küche roch es nach Bohnenkraut. Es hing am Fenster. Viktoria hatte es dorthin gehängt, im Sommer. Sie stellte die Schüssel auf den Tisch vor dem Fenster und nahm den Teller ab. Sie roch an der Schüssel. Appetitlich, ein Geruch nach Kräutern, die Viktoria nicht kannte. Sie kostete einen Löffel. Das Essen war scharf, es brannte im Hals. Sie hatte vergessen zu fragen, wie es auf türkisch hieß. Sie müsste sich revanchieren. Aber Viktoria kochte nicht. Gelegentlich briet sie Wolf Rühreier zum Frühstück. Die Mutter in Solingen konnte kochen. Aber Viktoria hatte sich nie dafür interessiert.
Sie rutschte ins große Zimmer. Wolf nannte es das Wohnzimmer. Hier stand Viktorias Flügel, den sie aus Solingen nach Berlin mitgebracht hatte. Wolfs Schreibtisch, vier Stühle vom Sperrmüll, ein riesiger Tisch in der Zimmermitte, die Ausstattung war kärglich. Viel Platz ringsum. Wenn Freunde kamen, saßen sie auf Kissen, die auf dem hellen Holzfußboden lagen.
Dezemberwetter, verregnet, klamm, tagsüber wurde es kaum hell. Unsympathisch. Viktoria hatte keine Lust, noch länger zu lüften, das Zimmer würde zu sehr auskühlen. Sie schloss das Fenster zur Straße.
An wärmeren Tagen stand sie hier oben und beobachtete das Treiben im Café gegenüber. „Der Wohltäter“ war ein kleines Café: Frühstück, Milchkaffee, Currywurst mit selbstgemachtem Kartoffelsalat, selten Bier. Manchmal, im Sommer, ging sie mit Wolf dorthin, abends, wenn sie nicht wussten, was sonst tun. Ein paar Büsche in der Grünanlage neben der ausladenden neogotischen Kirche, in deren Inneres sie nur im Vorbeigehen einen Blick erhascht, die sie doch nie betreten hatte, verschafften die Illusion eines kleinen Urlaubs. Aber jetzt war Winter, die Stühle und Tische vor dem Café waren weggeräumt. Ein wenig Betrieb war durch die Scheiben in den kleinen Räumen zu erkennen. Der „Wohltäter“ hielt Winterschlaf.
Wolf war noch in der Universität. Viktoria war allein zu Hause. Sie hatte sich an die große Altbauwohnung im vierten Stock gewöhnt, aber es war Wolfs Wohnung. Vor zwei Jahren war sie zu ihm gezogen, als sie gerade aus Solingen nach Berlin gekommen war. Vorher hatte sie bei einer Studienfreundin gewohnt, zur Untermiete, in einem Zimmerchen, in das gerade ein Hochbett gepasst hatte, unter dem der Schreibtisch stand. Ein Schrank, ein Stuhl, mehr passte nicht hinein. Die Freundin kam wie sie aus Solingen, aber sie hatten sich nicht besonders gut verstanden, obwohl die Eltern miteinander verkehrten.
Viktoria setzte sich an den Flügel. Sie klimperte ein bisschen darauf herum. Erstaunlich, dass sich nie jemand beschwerte. In Solingen hatte es wegen des Flügels nichts als Ärger mit den Nachbarn gegeben. Nach einer Weile, das Klimpern langweilte sie, sprang sie auf und schlug den Deckel zu.
Sie wählte die Telefonnummer der Mutter. „Vicky“, sagte sie. „Was macht Solingen ohne mich?“ Die Mutter war kurzangebunden. „Vicky, Liebes, ich habe nicht viel Zeit. Sag, was du willst, ich muss los.“ Die Mutter hatte nie viel Zeit, wenn sie anrief. Ihr Kunstverein war ihr anscheinend wichtiger als die Tochter. Bei ihr verkehrten allerhand Leute aus der Solinger Boheme, große Talente, sie hatten nur noch nicht den richtigen Promoter gefunden, sagte die Mutter. Viktoria fragte nach der Schwester. „Ist Franzi noch in Düsseldorf?“ „Was dachtest du?“ Die Mutter hatte keine Lust, sich über Franzi zu unterhalten. „Sie kommt ganz groß raus. Nur noch ein Weilchen. Soll ich sie von dir grüßen?“ Franzi wollte Schauspielerin werden. Viktoria hatte die Schwester, seit sie in Berlin war, nicht mehr gesehen. „Weshalb rufst du an?“ Die Mutter war ungeduldig. „Ich habe dir gesagt, dass ich los muss. Ein andermal, Vicky, wenn ich mehr Zeit habe. Ich rufe zurück.“ Die Mutter hatte aufgelegt.
Viktoria ging in das Zimmer, das Wolf als das Schlafzimmer bezeichnete, weil ein französisches Bett darin stand. Ein großer Raum, er hatte einen Balkon zum Hof. Sie trat auf den Balkon, beugte sich über die Brüstung. Der Hof war menschenleer. Der Wipfel einer Birke reichte bis vor die Fenster im vierten Stock und verdeckte die Fenster des Hinterhauses. Viktoria zündete sich eine Zigarette an. Wolf wurde ärgerlich, wenn sie in der Wohnung rauchte.
Sie müsste lernen. Gestern war sie bei Freunden gewesen, Jurastudenten wie sie. Einmal in der Woche trafen sie sich in der Wohnung von Markus. Wolf wurde jedesmal eifersüchtig, wenn sie spät nach Hause kam. "Ich habe nichts mit Markus! Wann glaubst du mir endlich!“, hatte sie ihn angeschrien und die Tür hinter sich zugeworfen. Heute früh war Wolf ohne Abschiedskuss losgegangen. Sie hatte noch im Bett gelegen und getan, als schliefe sie. Wolf beugte sich über sie, sie hatte sein Atmen gehört. Wenig später fiel die Wohnungstür ins Schloss. Sie sah zur Uhr: halb elf. Seitdem war sie allein in der Wohnung gewesen.
Es war ein kindliches Gefühl. Sie ging durch die drei Räume und drehte alle Heizungen bis zum Anschlag auf. Sollte sich Wolf ärgern, sie schädigte ihn nicht, seine Eltern bezahlten die Wohnung. Wolf war aus Hamburg nach Berlin gekommen und hatte Medizin studiert. Seit einem Jahr bewarb er sich in beinahe allen Kliniken des Landes. Sie hatte ihn auf einer Fete bei einer Freundin kennengelernt. Er war schüchtern und tanzte nicht. Gegen Morgen nahm er sie mit in seine Wohnung. Seitdem lebte sie bei ihm, hier, in seiner feudalen Zimmerflucht.
Sie könnte den Vater anrufen. Seit der Scheidung von der Mutter lebte er in Aachen, mit einer Frau zusammen. Viktoria kannte nur ihren Namen: Zinzi. Sie war Österreicherin. Österreicher waren Viktoria von vornherein sympathisch, sie mochte den Wiener Dialekt, das Weiche, das Niedliche ihrer Sprache. Den Vater mochte sie weniger, sie hatte ihm die Scheidung nicht vergessen können. Aber der Vater finanzierte ihr Studium. Sie müsste sich bei ihm melden.
Sie nahm den Hörer in die Hand, lauschte auf das Freizeichen. Nein, entschied sie, morgen. Morgen würde sie den Vater anrufen. „Nicht verwöhnen“, sagte sie halblaut zu sich. Und außerdem, er hatte sowieso nur seine Zinzi im Kopf. Sie legte den Hörer aufs Telefon zurück.
Sie wusste nicht, wann Wolf zurückkommen würde. Plötzlich hatte sie Lust, in den „Wohltäter“ zu gehen. Für einen Milchkaffee reichte ihr Geld. Beide, der Vater und die Mutter, schickten ihr Geld aufs Konto. Aber sie wusste nie, wieviel. Anschließend, nach dem „Wohltäter“, würde sie zur Bank gehen, entschied sie. Wolf würde bestimmt erst abends kommen.
Das Café war leer. Viktoria setzte sich an einen Tisch am Fenster, damit sie den Hauseingang und die Straße beobachten konnte. Maren kam, die Aushilfskellnerin. Mit ihr unterhielt sich Viktoria manchmal, über Männer. Maren machte kein Hehl, dass sie Wolf nicht mochte.
„Wie immer?“, fragte sie. „Milchkaffee?“
„Und Torte? Was habt ihr zu bieten?“
Maren war erstaunt, zeigte es aber nicht. Viktoria sah es, Marens Erstaunen amüsierte sie. Wenn einer Figurprobleme hatte, dann war es Maren. Viktoria machte sich nichts daraus, dass sie ein wenig zu starke Hüften hatte. Wolf fand sie sowieso zu mager.
***
Wolf war schon zu Hause, das Flurlicht fiel durch den Spion. Viktoria klingelte trotzdem nicht. Sie hatte ein Baguette eingekauft, vom Bäcker. Sie legte das Brot auf die Küchenanrichte, ehe sie ins Wohnzimmer zu Wolf ging.
„Wolf, Frau Süraba hat uns türkisches Essen vorbeigebracht. Machst du dir etwas daraus?“
Wolf antwortete nicht. Ein Brief lag auf dem Tisch. Er sah Viktoria groß an. „Es ist soweit“, sagte er.
„Was? Ach, du meinst den Brief! Was schreiben sie denn?“
„Ich hab die Stelle. In Rostock. Vorerst nur Assistenz, aber Aufstiegsmöglichkeiten.“
Viktoria wusste im ersten Moment nichts zu antworten. Rostock, also nicht das Luther-Krankenhaus in Berlin.
„Das heißt, du gehst nach Rostock?“
„Was ist dabei? Rostock ist doch nicht aus der Welt. Ist auch nicht so weit bis Hamburg, zu meinen Eltern.“
Sie drehte sich brüsk um und stürzte ins Schlafzimmer. Sie warf sich aufs Bett. Was sollte nun werden? Wenn Wolf nach Rostock ging? Und sie hier in Berlin?
Wolf kam nach. Er beugte sich über sie. „Vicky“, flüsterte er.
„Lass mich!“ Sie warf sich herum.
Sein Gesicht näherte sich dem ihren von hinten. „Vicky“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Sie stieß ihn weg. „Geh nur! Geh nach Rostock!“
Er stand vor dem Bett und sah von oben auf sie hinunter. „Hast du damit nicht gerechnet?“
„Nein! Ich habe damit nicht gerechnet!“ Sie schrie es. „Wir hatten uns auf das Luther-Krankenhaus geeinigt.“ Sie blinzelte ihn von unten an.
Sein schmales Gesicht wurde noch schmaler. „Du hast doch die Absage gelesen.“
„Ja, habe ich. Aber Berlin hat noch mehr Krankenhäuser!“
„Aber keines, das mich will.“
Sie schwieg. Nach einer Weile sagte sie, kläglich: „Und was wird aus uns, Wolf? Aus uns beiden?“
Er setzte sich aufs Bett, ans Fußende. „Kann ich dir nicht sagen.“
„Weil du ein feiger Hund bist!“
„Weil ich es nicht weiß, Vicky. Wir sollten ehrlich miteinander umgehen.“
„Du hast allen Grund, von Ehrlichkeit zu sprechen.“
„Willst du, dass Schluss ist, Vicky?“
Sie antwortete nicht. „Ich will, dass du in Berlin bleibst.“
Er streckte die Hand aus. Sie griff nach ihr und barg sie zwischen ihren Brüsten. „Rostock“, sagte sie ruhig, „dieses verdammte Rostock läuft dir nicht weg. Versuch es noch mal in Berlin.“
Er warf sich auf sie, zwängte sich zwischen ihre Beine. Sie wehrte sich nicht. Einfach geschehen lassen, dachte sie. Es schmerzte, als er in sie eindrang.
***
Die Schöneberger Straße war heute belebter als sonst. Die Straßenränder waren vollgeparkt, Autos in beiden Richtungen quälten sich durch die schmale Rinne zwischen ihnen. Fußgänger liefen gehetzt, es regnete und es war windig. Kurz vor sechs, Viktoria kam von der Universität. Maren stand hinter der Scheibe des „Wohltäters“ und winkte. Viktoria winkte zurück. Als sie an der Stelle vorbeikam, an der Wolf immer seinen alten Citroen geparkt hatte, seine Zitrone mit den drei aufgemalten Einschüssen auf der Wagentür und der Aufschrift 007, sah sie flüchtig auf. Ein roter Peugeot stand jetzt dort.
Im Parterre des Hauses Nummer 22 hatte sich seit neuestem ein Schlüsseldienst einquartiert. Der Inhaber, ein junger Mann, er hieß Sven Blaschke und war nicht viel älter als Viktoria, nickte ihr zu. Sie hatte ein paarmal auf dem Hof mit ihm gesprochen. Er machte sich wohl Hoffnungen auf sie, jetzt, wo er wusste, dass sie dort oben im vierten Stock allein lebte. Keine Chance, mein Lieber. Sie nickte zurück, sie lächelte ihn an.
Frau Süraba wartete auf dem Treppenabsatz. „Paket! Paket!“ Sie drückte Viktoria ein Päckchen in die Hand und verschwand in ihre Wohnung.
Viktoria schloss auf. Das Päckchen kam von der Mutter. Sie legte es auf die Anrichte im Flur und vergaß es.
Sie warf Mantel und Pudelmütze aufs Bett. Es war totenstill in der Wohnung, nur die Autogeräusche von der Straße waren zu hören. Sie legte eine CD auf, es war, stellte sie erstaunt fest, das Beethovensche Tripelkonzert. Nichts war schlimmer, als in diese leere Wohnung zu kommen.
Wolf hatte es gut gemeint mit der Wohnung. Sie war jetzt Hauptmieterin, Wolf hatte ihr auch das gesamte Inventar vermacht. Zwei Monate war er jetzt schon in Rostock. Sie hatten sich nicht getrennt, nicht offiziell, Wolf war eines Morgens einfach mit der großen Reisetasche losgefahren. Ein paarmal hatte er inzwischen angerufen. Es ginge ihm gut trotz der Nachtdienste, hatte er gesagt. Einige Male setzte er an, ihr zu sagen, sie solle nicht auf ihn warten. Viktoria unterbrach ihn: „Das besprechen wir, wenn du in Berlin bist.“
Es klingelte. Viktoria überlegte, ob sie öffnen sollte. Lust, heute abend mit jemandem zu sprechen, hatte sie nicht, sie war müde. Dann ging sie doch zur Tür. Es war noch einmal Frau Süraba. „Fernsehen?“, fragte sie. Viktoria verstand: Frau Süraba wollte, dass sie hinüberginge in die Nachbarwohnung und dort fernsehe. „Frau Süraba“, sagte sie „das ist lieb.“ Sie drückte der alten Frau die Hand. „Aber ich bin heute sehr müde. Ich kann nicht. Schlafen, ja?“ Frau Süraba blickte sie aus großen schwarzen Augen traurig an, ehe sie in ihre Wohnung zurückging.
Viktoria rückte den Mantel beiseite und ließ sich aufs Bett fallen. Der Kopf schmerzte. Sie erwachte, weil es geklingelt hatte. Sie lag einen Moment still. Jetzt um Himmels willen nicht mehr aufstehen, dachte sie.
Es klingelte erneut. Sie ging zur Tür. Es war Wolf. Ohne Gepäck stand er vor der Tür, im offenen Mantel. Sie fiel ihm um den Hals.
Im Wohnzimmer drehte sie die Heizung auf. „Du hast nicht angerufen“, sagte sie. Es war ein Vorwurf. Er antwortete nicht und nahm sich einen Stuhl. „Ich habe freibekommen, überraschend“, sagte er, als er saß. Sie setzte sich an das andere Tischende.
Sie wartete. Er sprach nicht, er sah sie nur an. Wie eine Fremde, dachte sie.
„Ich bin gekommen“, er hüstelte, „weil ich dir ... Nein, weil wir endlich alles klären sollten. Das mit uns beiden. Wie es weitergehen soll.“
Sie lächelte. „Gibt es denn noch etwas zu klären?“
„Nein“, sagte er gepresst. „Du hast recht.“
Sie stand auf. „Dann mach ich dir jetzt einen Kaffee. Du bist ja ganz runter.“ Sie erhob sich und ging in die Küche.
Sie kam mit zwei Töpfen Kaffee zurück, in jeder Hand einen. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz und sah ihn an. Er trank in kleinen Schlücken.
„Mit der Wohnung ist alles geregelt“, sagte er. „Dein Vater übernimmt doch die Miete?“ Als er bemerkte, dass sie ihn stumm anblickte: „Was machst du jetzt so? So ganz allein? Alles in Ordnung?“
„Ich bin nicht allein. Ich habe einen neuen Freund“, sagte sie.
„Seit wann?“ Er war überrascht. Er glaubte ihr die Lüge.
„Ach, seit einiger Zeit. Ich habe ihn in der Uni aufgegabelt.“
„Wohnt er hier?“
„Und wenn?“
„Kenne ich den Kerl?“
Sie schüttelte den Kopf. Sollte er ruhig rätseln. Und leiden.
„Und ich dachte schon, du graulst dich hier in der Wohnung“, sagte er nach einer Weile. „So allein.“ Er war enttäuscht. Es freute sie.
„Frau Süraba will, dass ich bei ihnen fernsehe“, sagte sie.
„Was macht das Studium?“
„Es geht.“
„Tja.“ Er stand schon. „Dann ist ja alles in Ordnung“, sagte er. „Ich fahre heute noch zurück nach Rostock.“ Er sah sie fragend an. „Oder?“
Wortlos ging sie über den Flur zum Schlafzimmer. „Komm“, sagte sie an der Tür.
***
Wolf fuhr erst am nächsten Morgen zurück. Es war aus. Sie hatte sich die letzte Nacht aufregender vorgestellt. Doch es war, als ob er nie weggewesen wäre, als ob nicht zwei lange Monate zwischen dem Tag seiner Abreise und dieser Nacht gelegen hätten. Ab jetzt aber war sie wirklich allein. In der großen Wohnung. Sie lachte auf bei diesem Gedanken.