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Aufbruch nach Ruhm: Die Schlacht von Agincourt 1415

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09.03.2024
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Anmerkungen zum Text

Die Schlacht von Agincourt fand wirklich statt. Sie war ein bedeutendes Ereignis im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich. Die Schlacht fand am 25. Oktober 1415 statt und endete mit einem entscheidenden Sieg für die englischen Truppen unter der Führung von König Henry V.

Aufbruch nach Ruhm: Die Schlacht von Agincourt 1415

**1. August im Jahre unseres Herrn 1415**

Nun sei verkündet, daß wir heute gen Frankreich aufgebrochen sind, geführt von unserm edlen Herrn, Sir Roderick. Gar groß ist die Ehre, an seiner Seite zu reiten, und so will ich hier in diesem meinem Tagebuch festhalten, was mein Auge erblicket und mein Herz empfindet, auf daß künftige Zeiten unserer Taten gedenken mögen.

Der Morgen begann früh, noch vor dem ersten Licht des Tages, als der Nebel noch dicht über den Feldern lag. Die kühlen Winde des Sommeranbruchs zogen über das Land, während die Männer sich sammelten. Unsere Rüstungen glänzten im schwachen Schein der Laternen, und die Pferde schnaubten ungeduldig, als wüßten sie um das bevorstehende Abenteuer.

Sir Roderick, mein Herr, ritt an der Spitze des Heeres, stolz und aufrecht wie es eines wahren Ritters würdig ist. Sein Banner flatterte im Wind, das Wappen seiner Familie – ein Löwe auf blauem Grund – weithin sichtbar. Es war ein Anblick, der einem jungen Knappen wie mir Mut und Stolz zugleich einflößte. An seiner Seite reitend, fühle ich die Schwere der Verantwortung auf meinen Schultern, doch auch die Ehre, die mir zuteilwurde, läßt mich nicht verzagen.

Die Wege waren belebt mit den Geräuschen des Marsches – das Knarren der Wagenräder, das Rasseln der Rüstungen und das Murmeln der Männer. Jeder trug die Hoffnung im Herzen, bald glorreiche Taten zu vollbringen und Ruhm zu erlangen. Doch auch die Furcht vor dem Ungewissen begleitete uns, denn die Kunde von der Stärke der französischen Armee ließ manchen von uns erbeben.

Als die Sonne ihren Weg über den Horizont begann, erhellte sie das Antlitz unseres Königs, Henry V., der uns selbst auf diesem Feldzug anführt. Seine Entschlossenheit und sein Glaube an unseren Sieg sind wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit. Es heißt, daß Gott selbst ihn auserwählt habe, England zu Ruhm und Ehre zu führen, und so ziehen wir mit festem Glauben an seiner Seite.

Während wir durch Dörfer und über Felder ziehen, lassen die Bauern ihre Arbeit ruhen und schauen uns nach. Einige verneigen sich tief, andere beten für unseren Erfolg. In ihren Augen sehe ich sowohl Hoffnung als auch Angst. Unsere Aufgabe ist es, diese Hoffnung zu rechtfertigen und ihren Glauben nicht zu enttäuschen.

Als der Tag zur Neige ging und wir unser Lager aufschlugen, spürte ich die Erschöpfung in meinen Gliedern, doch auch eine tiefe Befriedigung. Die Feuer brannten hell in der Nacht, und das Lachen und die Lieder der Männer erfüllten die Luft. Ein jeder sprach von den Abenteuern, die uns erwarten, und den Heldentaten, die zu vollbringen wir gewillt sind.

Mein Herr, Sir Roderick, rief mich zu sich und sprach Worte des Mutes und der Weisheit. "Alaric," sagte er, "laß niemals die Furcht über deine Seele herrschen. Ein Ritter kennt wohl die Angst, doch er überwindet sie durch seinen Mut und seinen Glauben." Diese Worte werde ich in meinem Herzen bewahren, so lange ich lebe.

Und so lege ich mich zur Ruh, mein Geist erfüllt von den Geschehnissen des Tages und den Gedanken an das Kommende. Möge der Allmächtige uns seinen Segen schenken und uns in der Schlacht beistehen. Dies sei mein Gebet und mein Wunsch.

Gegeben am ersten Tage des August im Jahre unseres Herrn 1415,

Alaric, Knappe im Dienste Sir Rodericks

**5. August im Jahre unseres Herrn 1415**

Heutigen Tages, am fünften des Monats August, haben wir unser Heerlager aufgeschlagen. Die Wege waren hart und staubig, die Sonne brannte unbarmherzig auf uns nieder, doch der Mut und die Entschlossenheit der Männer sind ungebrochen. Unser Lager erstreckt sich weit über die Felder, eine wogende See aus Zelten, Wagen und emsigen Menschen.

Überall herrscht rege Betriebsamkeit; die Schmiede schlagen unermüdlich auf glühendes Eisen, während die Quartiermeister für Ordnung und Nachschub sorgen. Das Banner unseres edlen Königs, Henry V., weht stolz über uns allen und erinnert uns beständig an unser hehres Ziel.

Mein Herr, Sir Roderick, ist umgeben von seinen treuen Beratern und Rittern. Sie beraten über die Strategien und die Marschrouten, welche uns sicher nach Frankreich führen sollen. Sein Gesicht ist ernst und voller Nachdenklichkeit, doch seine Augen strahlen eine unerschütterliche Entschlossenheit aus. In seiner Gegenwart verspüre ich stets eine Mischung aus Ehrfurcht und Tapferkeit.

Die Ritter und Soldaten bereiten sich gewissenhaft auf die kommenden Tage vor. Die Bogenschützen überprüfen ihre Bögen und Pfeile, die Lanzenreiter schärfen ihre Waffen, und die Fußsoldaten üben ihre Formationen. Jeder Mann weiß um die bevorstehenden Gefahren, und dennoch herrscht eine seltsame Ruhe im Lager, als ob jeder in stiller Zwiesprache mit seinem eigenen Mut und Glauben stünde.

Als die Sonne sank und der Abend hereinbrach, loderten die Feuer im Lager. Der Duft von gebratenem Fleisch und frischem Brot erfüllte die Luft, und die Männer versammelten sich in kleinen Gruppen, um gemeinsam zu essen und zu trinken. Das Klingen von Schwertern und Schilden vermischte sich mit dem Lachen und den Erzählungen alter Geschichten. Es war ein Moment der Kameradschaft, ein kurzer Atemzug des Friedens inmitten des aufziehenden Sturms.

Sir Roderick rief mich zu sich, als die Dunkelheit sich über das Lager senkte. In seinem Zelte, das mit Karten und Plänen bedeckt war, sprach er zu mir. "Alaric," sagte er, "die Tage, die vor uns liegen, werden schwer sein, und die Prüfungen groß. Doch sei gewiß: Unser Mut und unser Glaube werden uns durch diese Zeiten tragen. Halte dein Herz rein und dein Schwert scharf, und du wirst die Ehre unseres Hauses wahren."

Diese Worte, gesprochen in der Stille des Abends, brannten sich tief in mein Herz. Ich weiß, daß mein Herr auf mich vertraut, und ich schwor ihm, stets meinem Eid treu zu bleiben. Möge der Herrgott uns die Kraft geben, die Prüfungen zu bestehen, die vor uns liegen.

Als die Nacht hereinbrach, legte ich mich zur Ruhe. Die Geräusche des Lagers wurden leiser, und nur das leise Murmeln der Wachen und das Knistern der Feuer waren zu hören. In meinen Gedanken kehrten die Worte meines Herrn immer wieder zurück, und ich fühlte mich bereit für die Herausforderungen, die noch kommen mögen.

Gegeben am fünften Tage des August im Jahre unseres Herrn 1415,

Alaric, Knappe im Dienste Sir Rodericks

**15. August im Jahre unseres Herrn 1415**

Heutiger Tag, am fünfzehnten des Monats August, finden wir uns tief im Herzen Frankreichs. Die Tage des Marsches waren beschwerlich und lang, die Wege hart und steinig, doch das Heer bewegt sich unermüdlich voran, getrieben von der Entschlossenheit unseres edlen Königs und der Führung meines Herrn, Sir Roderick.

Der Himmel über uns ist oft bedeckt von dichten Wolken, und der Regen hat die Straßen in Schlamm verwandelt. Jeder Schritt ist eine Anstrengung, die Männer sind müde und die Pferde erschöpft. Doch kein Mann klagt, denn wir wissen, daß unser Ziel ehrenvoll ist und der Ruhm, der uns erwartet, die Mühen wert.

Der Marsch durch diese fremden Lande hat uns den Franzosen näher gebracht. Wir sehen ihre Dörfer in der Ferne, ihre Felder und Wälder, und oft sind wir ihren Spähern begegnet, die uns aus sicherer Entfernung beobachten. Die Spannung ist greifbar, jeder Moment könnte der Vorbote einer Schlacht sein.

Im Lager am Abend herrscht trotz der Erschöpfung eine Atmosphäre des Zusammenhalts. Die Männer teilen ihre Vorräte, reparieren ihre Rüstungen und sprechen leise von der Heimat und den Liebsten, die sie zurückgelassen haben. Die Geschichten und Lieder, die am Feuer erzählt und gesungen werden, sind eine willkommene Ablenkung von den Strapazen des Marsches.

Mein Herr, Sir Roderick, bleibt unermüdlich wachsam. Oft sehe ich ihn über die Karten gebeugt, Pläne schmiedend und Strategien erörternd. Seine Entschlossenheit und sein Glaube an unseren Erfolg sind wie ein Leuchtfeuer, das uns allen den Weg weist. Heute Abend rief er mich zu sich und sprach zu mir:

"Alaric, die Tage sind schwer und die Prüfungen zahlreich, doch bedenke: Jeder Schritt, den wir machen, bringt uns unserem Ziel näher. Laß dich nicht von der Müdigkeit überwältigen, sondern schöpfe Kraft aus deinem Glauben und der Ehre, die in unserem Handeln liegt."

Diese Worte gaben mir neuen Mut und eine tiefe Entschlossenheit. Ich weiß, daß wir uns auf gefährlichem Boden bewegen, doch ich vertraue auf die Weisheit meines Herrn und die Stärke unseres Heeres. Die Nacht ist dunkel und still, doch in unseren Herzen brennt das Feuer der Hoffnung und des Mutes.

Die Wege, die vor uns liegen, sind ungewiss und voller Gefahren, doch mit jedem Schritt nähert sich die Stunde der Entscheidung. Möge der Herrgott uns schützen und führen, auf daß wir unsere Mission erfüllen und Ruhm und Ehre erlangen mögen.

Gegeben am fünfzehnten Tage des August im Jahre unseres Herrn 1415,

Alaric, Knappe im Dienste Sir Rodericks

**22. Oktober im Jahre unseres Herrn 1415**

Heutiger Tag, am zweiundzwanzigsten des Monats Oktober, haben wir die Felder von Agincourt erreicht. Die Wolken hängen schwer und tief über uns, der Boden ist vom Regen aufgeweicht und schlammig, doch dies könnte uns von Nutzen sein. Die Spannung liegt in der Luft, jeder Mann spürt die Nähe der bevorstehenden Schlacht.

Das Lager wurde mit großer Sorgfalt errichtet, unsere Zelte sind auf den höchsten Punkten aufgeschlagen, so weit der schlammige Boden es zuließ. Überall herrscht eifrige Betriebsamkeit; die Schmiede arbeiten unermüdlich, Pfeile werden gespitzt und die Schwerter geschärft. Die Männer bereiten sich mit ernster Miene auf das Kommende vor, jeder in stiller Zwiesprache mit seinen Gedanken und Gebeten.

Sir Roderick, mein Herr, ist wie immer mitten im Geschehen. Umgeben von seinen getreuen Rittern und Beratern, berät er über die Taktiken und Strategien, die uns den Sieg bringen sollen. Sein Gesicht ist angespannt, doch seine Augen funkeln vor Entschlossenheit und Kampfgeist. In solchen Momenten ist seine Führung für uns alle ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit.

Die Bogenschützen, die unsere größte Stärke sind, haben ihre Positionen auf den Anhöhen eingenommen. Ihre Bögen und Pfeile sind von höchster Qualität, und ihr Ziel ist unfehlbar. Die Reiter und Fußsoldaten stehen in Reih und Glied, bereit, sich in die Schlacht zu stürzen. Der Boden, aufgeweicht und glitschig, wird den schweren französischen Rittern zum Verhängnis werden, so hoffen wir.

Der König selbst, Henry V., hat das Lager inspiziert und mit seinen Worten die Herzen der Männer gestärkt. Seine Rede war kurz, doch voller Inbrunst und Glauben an unseren Sieg. "Wir kämpfen nicht nur für uns," sprach er, "sondern für unser Vaterland, für unsere Ehre und für die Gerechtigkeit. Möge der Herr uns beistehen."

Als die Nacht hereinbrach, wurden die Feuer entzündet und das Lager erhellte sich in einem warmen, flackernden Schein. Die Männer aßen und tranken, doch es herrschte eine gespannte Stille. Jeder weiß, daß der morgige Tag entscheidend sein wird. Die Gebete wurden lauter, und das Klingen von Metall auf Metall begleitete unsere letzten Vorbereitungen.

Sir Roderick rief mich zu sich, als die Dunkelheit vollkommen war. In seinem Zelte, das mit Karten und Plänen bedeckt war, sprach er zu mir: "Alaric, morgen ist der Tag der Entscheidung. Laß nicht die Angst dein Herz beherrschen, sondern den Mut und die Entschlossenheit, die in dir wohnen. Kämpfe mit der Stärke deines Glaubens und der Ehre deines Eides."

Diese Worte, gesprochen in der Stille der Nacht, gaben mir neuen Mut. Ich weiß, daß wir einer großen Herausforderung entgegensehen, doch mit Sir Roderick und König Henry an unserer Seite, fühle ich mich bereit. Möge der Herrgott uns beistehen und uns den Sieg schenken.

Die Nacht ist still, nur das gelegentliche Rufen der Wachen und das Knistern der Feuer sind zu hören. In meinem Herzen ist Frieden, denn ich weiß, daß wir für eine gerechte Sache kämpfen. Der morgige Tag wird Ruhm oder Untergang bringen, doch wir sind bereit, unser Schicksal zu erfüllen.

Gegeben am zweiundzwanzigsten Tage des Oktober im Jahre unseres Herrn 1415,

Alaric, Knappe im Dienste Sir Rodericks

**25. Oktober im Jahre unseres Herrn 1415**

Heutigen Tages, am fünfundzwanzigsten des Monats Oktober, hat die Schlacht von Agincourt stattgefunden. Noch sind meine Hände zitternd vom Kampfe und meine Seele schwer von den Geschehnissen, die ich zu berichten gedenke. Möge der Herr mir die Kraft verleihen, die Ereignisse dieses schicksalhaften Tages niederzuschreiben.

Der Morgen brach an mit einem dichten Nebel, der das Feld umhüllte. Die Kälte kroch in unsere Knochen, doch jeder Mann war wachsam und bereit. Die Franzosen, in überwältigender Zahl, standen uns gegenüber, ihre Banner flatterten im Wind und ihre Rüstungen glänzten im fahlen Licht. Das Herz wurde mir schwer bei diesem Anblick, doch die Worte meines Herrn, Sir Roderick, hallten in meinem Geiste wider: Mut und Entschlossenheit sollten uns leiten.

Unser König, Henry V., sprach zu uns mit einer Inbrunst, die uns neue Kraft verlieh. "Wir kämpfen für England," rief er, "für unsere Heimat und unsere Ehre. Möge der Herr uns beistehen und uns den Sieg schenken." Diese Worte hallten in der Stille des Morgens nach und festigten unseren Glauben an den bevorstehenden Kampf.

Als die Schlacht begann, schossen unsere Langbogenschützen Pfeil um Pfeil in die Reihen der französischen Ritter. Der schlammige Boden, aufgeweicht von den Regenfällen, machte ihre Bewegungen schwerfällig und unkoordiniert. Die ersten Wellen der Angreifer stürzten zu Boden, getroffen von unseren Pfeilen, die wie ein tödlicher Regen herniedergingen.

Sir Roderick führte unsere Männer mit unerschütterlichem Mut. Ich kämpfte an seiner Seite, mein Herz erfüllt von dem Willen, unsere Sache zu verteidigen. Der Klang von Metall auf Metall, das Rufen der Befehle und das Stöhnen der Verwundeten erfüllten die Luft. Es war ein Chaos aus Blut und Schlamm, doch unser Mut trug uns vorwärts.

Mitten im Kampfgetümmel sah ich, wie mein Herr einen tapferen Franzosen niederstreckte, doch kaum hatte er dies getan, wurde er selbst von einem Hieb getroffen, der ihn zu Boden warf. Ich stürzte zu ihm, mein Herz erfüllt von Furcht und Trauer. Er lag blutend im Schlamm, doch seine Augen funkelten noch immer vor Entschlossenheit.

"Alaric," sprach er mit schwacher Stimme, "führe unsere Männer weiter. Kämpfe für England und für die Ehre unseres Hauses." Mit diesen Worten schloß er seine Augen und hauchte seinen letzten Atem aus. Der Schmerz in meinem Herzen war überwältigend, doch ich wußte, daß ich seinen letzten Befehl erfüllen mußte.

Ich nahm sein Schwert, das Zeichen seines Ranges und seiner Ehre, und kämpfte weiter, angetrieben von meinem Eid und der Erinnerung an meinen Herrn. Die Schlacht tobte um mich herum, doch in meinem Herzen war nur der Wille, den Sieg zu erringen und Sir Rodericks Vermächtnis zu ehren.

Die Stunden vergingen, und endlich, als die Sonne den Himmel zu erhellen begann, war der Sieg unser. Die Franzosen lagen besiegt, ihre Reihen zerschlagen und ihre Männer gefangen oder tot. Der Preis war hoch, und das Feld war übersät mit den Körpern unserer Kameraden und Feinde.

Nun, da die Schlacht vorüber ist, sitze ich bei dem Lagerfeuer und schreibe diese Zeilen nieder. Mein Herz ist schwer von Trauer um Sir Roderick, doch auch erfüllt von dem Stolz, daß wir den Sieg errungen haben. Möge der Herrgott seiner Seele gnädig sein und ihm den Frieden schenken, den er verdient hat.

Gegeben am fünfundzwanzigsten Tage des Oktober im Jahre unseres Herrn 1415,

Alaric, Knappe im Dienste Sir Rodericks

**3. November im Jahre unseres Herrn 1415**

Heutiger Tag, am dritten des Monats November, sind wir zurückgekehrt nach England, das Herz schwer von Verlust und Stolz erfüllt. Die Rückreise war lang und beschwerlich, die Wege durchzogen von den Spuren des Krieges und der Trauer um unsere Gefallenen. Doch wir kehren heim mit der Ehre des Sieges und der Gewissheit, daß unsere Taten nicht vergebens waren.

Die Überfahrt von Frankreich nach England war ruhig und still. Die See lag wie ein silberner Spiegel vor uns, und der Wind trieb uns behutsam voran. Die Männer waren still, ihre Gedanken bei den Kameraden, die wir in der Schlacht verloren haben. Die Banner wehten still im Wind, die Farben Englands und die Symbole unserer Tapferkeit.

In den Dörfern und Städten, die wir durchquerten, wurden wir empfangen mit Jubel und Tränen der Freude. Die Menschen strömten auf die Straßen, um uns zu sehen und uns willkommen zu heißen. Doch in ihren Augen sah ich auch den Schmerz der Verluste und die Dankbarkeit für unsere Rückkehr.

Sir Roderick wurde feierlich zu Grabe getragen, sein Leichnam in einer würdigen Zeremonie zu seiner letzten Ruhestätte geleitet. Die Ritter und Soldaten standen Spalier, ihre Schwerter erhoben als Zeichen der Ehre und des Respekts. Die Klänge der Trompeten und der Gesang der Geistlichen begleiteten ihn auf seinem letzten Weg.

In der Stille der Nacht habe ich mich niedergelassen, um diese Zeilen zu schreiben. Mein Herz ist schwer von der Last des Verlustes, doch auch erfüllt von dem Stolz, an der Seite meines Herrn gekämpft zu haben. Die Erinnerungen an seine Tapferkeit und seine Führung werden in mir weiterleben, solange ich atme.

Möge der Herrgott seine Seele in Frieden ruhen lassen und uns die Kraft geben, seine Taten und seine Opfer zu würdigen. Möge England erblühen in Frieden und Wohlstand, gestärkt durch die Tapferkeit seiner Söhne und die Führung seiner edlen Ritter.

Gegeben am dritten Tage des November im Jahre unseres Herrn 1415,

Alaric, Knappe im Dienste Sir Rodericks

**10. November im Jahre unseres Herrn 1415**

Heutigen Tags, am zehnten des Monats November, kehren wir heim in die Arme unserer Liebsten. Die Straßen sind gesäumt von jubelnden Menschen, die uns mit Blumen und Lobgesang empfangen. Ihre Augen spiegeln Dankbarkeit und Freude wider, dass wir heil aus dem Kampf heimkehren. Doch in unseren Herzen lastet schwer die Erinnerung an jene, die in den Schlachten gefallen sind.

Die Heimkehr in unser Dorf ist von Herzenswärme erfüllt. Familie und Freunde empfangen uns mit offenen Armen und Tränen der Erleichterung. Ihr Stolz ist kaum zu übersehen, doch das Fehlen unseres edlen Herrn, Sir Roderick, schmerzt tief. Seine Stimme hallt noch immer in unseren Gedanken wider, seine Weisungen fehlen uns in dieser Zeit des Wiederaufbaus.

Die kommenden Tage verstreichen in Frieden und dem Wiederaufbau unseres Lebens. Die Felder müssen bestellt, die Häuser repariert werden. Doch die Erinnerungen an die Schlachten und die Worte unseres edlen Herrn sind uns stets gegenwärtig. Wir beten für seine Seele und für jene, die ihr Leben in der Schlacht ließen.

Der König und die Adligen schmieden Pläne für künftige Feldzüge und diplomatische Unternehmungen. Die Zukunft liegt vor uns, und wir müssen bereit sein, ihr mit Entschlossenheit und Tapferkeit zu begegnen. Möge der Herr uns weiterhin Segen und Führung schenken, während wir unser Land und unser Volk verteidigen.

Gegeben am zehnten Tage des November im Jahre unseres Herrn 1415,

Alaric, Knappe im Dienste Sir Rodericks

**20. November im Jahre unseres Herrn 1415**

Heutigen Tags, am zwanzigsten des Monats November, versammeln wir uns, um die Gefallenen zu ehren, die ihr Leben in der Schlacht von Agincourt gegeben haben. Die Sonne scheint mild über das Land, während wir in feierlicher Stille zusammenkommen, um ihre Tapferkeit und Opferbereitschaft zu würdigen.

Das Feld, auf dem wir einst gekämpft haben, ist nun ein Heiligtum des Gedenkens. Die Kreuze der Gefallenen stehen in stiller Ehrerbietung, ihre Namen in Stein gemeißelt als Zeichen unseres Respekts und unserer Dankbarkeit. Die Männer und Frauen, die wir verloren haben, werden für immer in unseren Herzen weiterleben.

Der König, Henry V., spricht zu uns mit einer Stimme, die von Trauer und Bewunderung erfüllt ist. "Diese Männer," erklärt er feierlich, "haben ihr Leben für das Vaterland und die Ehre unseres Hauses geopfert. Möge der Herr ihre Seelen in Frieden ruhen lassen und ihre Opfer niemals vergessen werden."

Die Geistlichen führen die Zeremonie an, ihre Gebete und Gesänge erfüllen die Luft. Die Glocken läuten sanft, als ob sie das Echo derer wären, die nicht mehr unter uns weilen. Die Männer stehen still und ernsthaft, ihre Gedanken bei den Kameraden, die an ihrer Seite kämpften und fielen.

Ich stehe an der Seite meiner Brüder im Waffenrock, das Herz schwer vor Trauer und Stolz zugleich. Die Erinnerungen an die Schlacht sind noch frisch, die Worte meines edlen Herrn, Sir Roderick, klingen immer noch in meinen Ohren. Er gab sein Leben für unsere Sache, und sein Vermächtnis wird für immer in unserer Geschichte verewigt sein.

Nach der Zeremonie kehren wir schweigend in unsere Dörfer zurück. Die Sonne geht langsam unter, während wir den Verlust unserer Gefährten betrauern und ihre Tapferkeit preisen. Mögen ihre Seelen in Frieden ruhen und möge ihr Opfer niemals vergessen werden.

Gegeben am zwanzigsten Tage des November im Jahre unseres Herrn 1415,

Alaric, Knappe im Dienste Sir Rodericks

**1. Dezember im Jahre unseres Herrn 1415**

Heutiger Tag, am ersten des Monats Dezember, kehren wir zurück zur Pflicht, unsere Herzen schwer von Trauer und Entschlossenheit. Die Tage des Gedenkens sind vorüber, doch die Erinnerung an die Schlacht und die Opfer, die wir gebracht haben, bleibt lebendig in unseren Köpfen und Herzen.

Das Leben in den Dörfern erwacht langsam wieder zum Leben, die Felder werden bestellt und die Häuser repariert. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen, doch unser Wille, unser Land zu verteidigen, ist ungebrochen. Die Männer trainieren und bereiten sich auf mögliche zukünftige Feldzüge vor, während die Frauen und Kinder für das tägliche Leben sorgen.

Sir Roderick, mein edler Herr, ist nicht mehr unter uns, doch sein Geist und seine Lehren leben weiter. Seine Tapferkeit und Führung werden uns immer als Beispiel dienen, wie ein wahrer Ritter sein soll. Ich trage sein Schwert und sein Wappen mit Stolz, als Erinnerung an seine Ehre und seinen Mut.

Der König und die Adligen beraten über neue Strategien und Bündnisse, um die Sicherheit unseres Landes zu gewährleisten. Die Zeiten sind unsicher, doch wir stehen fest in unserem Glauben und unserer Entschlossenheit. Möge der Herr uns weiterhin Segen und Führung schenken auf unserem Weg.

Die Tage werden kürzer und die Nächte kälter, doch unser Geist ist stark. Wir beten für die Seelen der Gefallenen und für den Frieden, den wir uns so sehr wünschen. Möge unsere Zukunft von Gerechtigkeit und Wohlstand geprägt sein, während wir die Pflicht erfüllen, die uns auferlegt ist.

Gegeben am ersten Tage des Dezembers im Jahre unseres Herrn 1415,

Alaric, Knappe im Dienste Sir Rodericks

**15. März im Jahre unseres Herrn 1425**

Heutiger Tag, am fünfzehnten des Monats März, sind zehn Jahre vergangen seit der Schlacht von Agincourt und dem Tod meines edlen Herrn, Sir Roderick. In dieser Zeit habe ich die Ländereien meines Herrn geerbt und übernommen, eine Aufgabe voller Verantwortung und Herausforderung.

Die Jahre nach der Schlacht waren geprägt von Wiederaufbau und Wachstum. Die Dörfer erblühen wieder, die Felder tragen reiche Ernten und die Menschen leben in Frieden und Sicherheit. Meine Pflicht als Herr über diese Ländereien ist es, für das Wohl meiner Untertanen zu sorgen und ihre Rechte zu verteidigen.

Das Schwert meines Herrn, das ich nun führe, ist ein Symbol der Ehre und des Erbes, das er mir hinterlassen hat. Ich trage es mit Stolz und dem festen Vorsatz, seinem Vermächtnis gerecht zu werden. Die Männer, die einst an seiner Seite kämpften, sind nun meine treuen Ritter und Berater, ihre Loyalität und Tapferkeit sind meine Stütze.

Der König und die Adligen erkennen meine Bemühungen an und gewähren mir ihre Gunst und Unterstützung. Gemeinsam schmieden wir Pläne für die Zukunft und sichern das Land gegen äußere Bedrohungen. Möge der Herr uns weiterhin Segen und Weisheit schenken, während wir unsere Ländereien beschützen und gedeihen lassen.

Die Erinnerungen an die Schlacht von Agincourt sind noch immer lebendig in meinem Geist. Die Tapferkeit und Opferbereitschaft meiner Kameraden werden niemals vergessen sein. Mögen ihre Seelen in Frieden ruhen, während wir ihr Andenken ehren und für eine gerechte und blühende Zukunft kämpfen.

Gegeben am fünfzehnten Tage des März im Jahre unseres Herrn 1425,

Alaric, Herr über die Ländereien von Sir Roderick

 

Hallo @Binidin

Wir sind ja hier bei den Wortkriegern. Wohlan denn, das Schwert gezogen, dem Ross die Sporen gegeben und mutig hinein ins Wortgetümmel. Es winken Ruhm und Ehre!

Das Streben nach Ruhm und Ehre ist es auch, zumindest wenn man deiner Geschichte Glauben schenkt, dass Sir Roderick und seine Männer antreibt. Auch der Knappe, wohl dein Alter Ego, ist erfüllt von den Idealen der Ritterlichkeit, und das ändert sich auch die ganze Geschichte über nicht. Dabei waren die Feldzüge der Engländer im 100-jährigen Krieg doch nichts weiter als Raub- und Eroberungszüge, um die Kassen des Königs und der Adligen zu füllen, und nebenbei konnten auch die gemeinen Soldaten reichlich Beute machen. Die Bauern flohen in der Regel mitsamt ihrem Vieh, wenn das feindliche Heer sich näherte, und blieben nicht wie in deiner Geschichte friedlich stehen, um die Soldaten des Feindes ehrerbietig zu begrüßen. Und beide Seiten haben vor der Schlacht eifrig zu Gott um den Sieg gebetet. Wahrscheinlich die Engländer einen Tick länger. Schmerz, Verzweiflung, Brutalität, Entmenschlichung, das waren die Begleiter der Feldzüge. Das ist zum Beispiel gut dargestellt in dem historischen Roman von David Gilbert „Das blutige Schwert“, der zu der Zeit der Feldzüge spielt.

Mag sein, dass der Knappe anfangs so empfindet, wie du es schilderst, aber irgendwann, spätestens nach der Schlacht, müsste er aus seinem Rittertraum aufwachen. Ich hätte es spannend gefunden, wenn sich seine allmähliche Desillusionierung in den Tagebuchaufzeichnungen zeigt.

Stattdessen wiederholt er gebetsmühlenartig die Worthülsen Ehre, Mut und Glauben und das ist einfach nur langweilig. Du tust nichts, um die Worthülsen mit Leben zu füllen.

Womit hat der Knappe denn die Anerkennung der Leute Sir Rodericks verdient? Ein einfacher Knappe, der sein Erbe antritt? Hat er sich irgendwie in der Schlacht ausgezeichnet? Okay, er hat es geschafft, das Schwert seines Herrn aufzunehmen, ohne gleich von dem Franzosen niedergemetzelt zu werden, der Sir Roderick getötet hat. Dann hat er weiter gekämpft. Und gekämpft. Und noch mehr gekämpft. Aha. Was genau hat er dabei erlebt? Beschreibe doch mal einige Kampfszenen, damit wenigstens etwas äußere Spannung in die Erzählung kommt. Gerät er vielleicht mal in Lebensgefahr?

Das ist sicher nicht einfach, aber da könntest du dir Anregungen von diversen Autoren holen. Zum Beispiel von David Gilbert. Auch Michael Crichton in „Timeline“ hat solche Szenen sehr lebendig geschildert.

Den mittelalterlich anmutenden Schreibstil der Geschichte möchte ich positiv hervorheben. Da gibt es nur kleine Ausrutscher. Die Männer „trainieren“ zu der Zeit noch nicht.

So, jetzt stecke ich mein Schwert wieder ein. So schlimm war’s doch gar nicht, oder? :)

Grüße
Sturek

 

Ich muss mich dem Vorredner anschließen: Meiner Meinung nach verschenkst du viel Potenzial dadurch, dass dieses "Tagebuch" so offiziös daherkommt.

Wenn wir zwischen dem Ruhm-und-Ehre-Geklingel auch kleine Begebenheiten und Abenteuer aus dem Alltagsleben eines Knappen erfahren würden, gewänne die Erzählung an Leben: Alaric klaut sich ein Huhn bei einem französischen Bauern, er trifft einen anderen Knappen, ein Mädchen, was weiß ich ...

So ist das im Grunde die wortreiche Wiedergabe dessen, was ohnehin im Geschichtsbuch steht, zwar durchaus farbig und elegant in Szene gesetzt, aber eben auch nicht wirklich fesselnd oder spannend. Dass jeder Tag bis kurz vor Schluss mit einer dieser erhebenden Einpeitschreden des Herrn Roderick endet, ist schon fast komisch, aber ich fürchte, das war nicht beabsichtigt.

 

Hallo @Binidin,

zwei Zitate aus der Antike

... es macht großen Eindruck, bei einer Sache zu verweilen, die Dinge anschaulich auszumalen und fast so vor Augen zu führen, als trügen sie sich wirklich zu. (Cicero)

Eine Stadt ist erobert und zerstört worden. Wer dies so erzählt, umfasst zwar alles, was nur ein solches Schicksal mit sich bringt; allein ein so kurzer Bericht greift nicht das Gefühl an. Stellt man aber ausführlich dar, was in diesem einzigen Satze versteckt lag, so wird man das Feuer Häuser und Tempel ergreifen sehen, wir das Getöse einstürzender Gebäude hören, die tausend verschiedenen Stimmen werden in einen Laut verschmelzen; da werden die einen unschlüssig fliehen, die anderen zum letzten Mal in den Armen der Ihrigen liegen; da weinen Kinder und Frauen, da sieht man Greise, die ein hartes Geschick diesen Tag noch erleben lässt; weiter das Plündern auf geweihter und nicht geweihter Stätte, das Fortschleppen der Beute, das Hin- und Herlaufen derer, die sie holen, Menschen in Ketten vor ihrem Räuber her getrieben, eine Mutter, die versucht, ihr kleines Kind fest an sich zu halten, endlich da, wo es große Beute gibt, die Sieger selbst untereinander im Kampf. Mag, wie gesagt, das Wort Eroberung und Zerstörung alles dies in sich befassen, so sagt doch die Benennung des Ganzen weit weniger als die Darstellung aller Einzelheiten. (Quintilian)

ist heute noch so, wie Cicero und Quintilian sagten.

Heutigen Tages, am fünfundzwanzigsten des Monats Oktober, hat die Schlacht von Agincourt stattgefunden.

Die Schlacht hat stattgefunden? - Vielleicht solltest du mehr schildern, was sich da zutrug. Du könntest uns augenfällig erzählen, wer wann was wo und wie gemacht hat, als würde es gerade vor uns geschehen. Einiges ist vielleicht weniger wichtig. Aber was wichtig ist, das solltest du auserzählen bis ins Einzelne. Stellenweise machst du es. Aber bitte schön, noch zu wenig.

Und noch etwas: Rede mit uns. Frage, antworte, fluche, wenn es denn sein muss, aber schweige uns nicht tod, ja?

Gruss teoma

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Binidin,

Ich stelle fest, dass du dich dem historischen Genre verschrieben hast. Das ist mein Lieblingsgenre. Leider gibt es nicht viele WKs, die sich daran versuchen. Also erst einmal vielen Dank.

An deinen Texten ist noch viel zu tun. Andere Kommentatoren haben dich auf die Schwächen des fiktionalen Teils hingewiesen, ich teile ihre Meinung.

Ich werde mich auf den historischen Teil konzentrieren.

"Historisch" ist das Vergangene, Öffentliche und Dokumentierte. Der Rest ist "Fantasy". Um die Distanz von Jahrhunderten zu überwinden und die Vergangenheit zu rekonstruieren, sind seriöse Kenntnisse erforderlich, die eine einfache Suche in Wikipedia - mit oder ohne Hilfe von ChatGPT oder einem „Großvater“ - nicht vermitteln kann.

Die Angabe eines Datums, das nicht den Tatsachen entspricht, ist wenig zielführend. In diesem Zusammenhang möchte ich zwei Beispiele aus deinem dritten Text "Aufbruch nach Ruhm: Die Schlacht von Agincourt 1415" anführen:

**15. August im Jahre unseres Herrn 1415** Heutiger Tag, am fünfzehnten des Monats August, finden wir uns tief im Herzen Frankreichs. Die Tage des Marsches waren beschwerlich und lang, die Wege hart und steinig ...
Die englische Flotte traf am 14. August gegen 5 Uhr nachmittags vor Harfleur ein. König Heinrich V. erlaubte die Landung erst am nächsten Morgen (15. August). Die Landung dauerte drei Tage.

**3. November im Jahre unseres Herrn 1415** Heutiger Tag, am dritten des Monats November, sind wir zurückgekehrt nach England,
Die Armee landete am 16. November in Dover und marschierte in einer Siegesparade am 23. November in London.

Die Angaben zu den Schauplätzen sind ebenfalls nicht immer korrekt. Beispiel:

**22. Oktober im Jahre unseres Herrn 1415** Heutiger Tag, am zweiundzwanzigsten des Monats Oktober, haben wir die Felder von Agincourt erreicht.
Die englischen Truppen biwakierten im Dorf Maisoncelle (am 24. nicht am 22.). Agincourt war von den Armagnacs besetzt.

Zu den "Armagnacs": Man begeht einen Anachronismus, wenn man von "Franzosen", "Vaterland" usw. spricht. Im Spätmittelalter fühlten sich die Völker als Burgunder, Waliser usw. und kämpften manchmal als Untertanen, häufiger als Söldner (vgl. die Grandes Compagnies wie die Compagnia Bianca des John Hawkwood), für einen Herrn. Der Begriff des Vaterlandes tauchte erst viel später auf.

Es gibt viele Anachronismen in deinen Texten, ich zitiere nur einen weiteren aus Aufbruch nach Ruhm: Karten und Pläne. Es gab noch keinen Buchdruck, man benutzte teure Pergamentrollen (was übrigens das Tagebuch eines Knappen auf dem Schlachtfeld sehr unwahrscheinlich macht). Für topographische Auskünfte war es üblich, lokal angeworbene Führer zu beschäftigen.

Ich habe auch sehr viele Wiederholungen und Sätze gefunden, die wie in ChatGPT aufgebaut sind. Diese könnten durch Korrekturlesen vermieden werden.

Da ich viel von Aufbruch nach Ruhm zitiert habe, möchte ich dir eine Idee vorschlagen, die ich von Rebecca Gablé (Die Hüter der Rose) übernehme. Sir Roderick könnte (wie viele andere) erst im September oder Oktober 1415 an der Ruhr sterben. Zuvor könnte er Alaric zum Ritter schlagen, weil er seinen Herrn auf dem Schlachtfeld gerettet hat.

Ich hoffe, du nimmst diese Zeilen als Ermutigung, an deinen Texten weiterzuarbeiten, und bleibst bei der historischen Ader. Ich freue mich, von dir zu lesen.

Liebe Grüße aus Baden
Eraclito

 

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