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Aus dem Leben

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28.10.2007
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Aus dem Leben

Da stand sie, ganz allein in der verregneten Nacht, das Messer noch in der linken Hand.
Ihr mit Spitzen besetztes Nachthemd klebte an ihrem Körper. Es war von Regen , Blut und Angstschweiß durchtränkt. Ihre langen, dunklen Haare hingen schlaff an ihrem gesenkten Kopf herunter. Sie zitterte. Es war nicht die Kälte die langsam aber stetig in ihren Leib kroch; diese spürte sie nicht. Es war ein Zittern das sie nicht beschreiben konnte. Ihr Blick haftete nun schon minutenlang an dem leblosen Körper der vor ihr auf der Straße lag. Blut sickerte aus der Leiche und bahnte sich seinen Weg in die Kanalisation.
Sie rührte sich nicht, aus Angst das der Tote bei der nächsten Bewegung wieder zum leben erwacht.
Das Licht der gegenüberliegenden Straßenlaterne brach sich in der Klinge ihres Messers, noch immer klebte Blut daran, als wolle der Regen es nicht fort waschen.
Ihre Glieder schmerzten. Jeder einzelne Knochen tat ihr weh und ihre Gedärme zogen sich zusammen. Sie musste sich unweigerlich übergeben und schloss dabei für Sekunden ihre Augen. Wie gern sie das vermieden hätte. Diese Sekunden reichten aus um das ganze Geschehen der vergangenen Stunden noch einmal zu durchleben. Wieder übergab sie sich. Diesmal war es der Ekel der das Nichts in ihrem Magen heraus lockte. Bildfetzen zogen an ihrem inneren Auge vorbei. Wie er sie am Boden fixierte, ihre Beine auseinander drückte, als wären es die Äste eines noch jungen Baumes. Ihr den Mund zu hielt damit sie keinen Laut von sich geben konnte. Wie gern hätte sie geschrien als er in sie eindrang. Diese Schmerzen waren so fürchterlich, jedes Mal. Sie war doch noch so jung, ihr Körper konnte diesen Schmerz nicht ertragen.
Wie ein wildes Tier machte er sich über sie her. Befriedigte seine abartigen Triebe an ihr. Tat ihr weh, immer und immer wieder. Es kümmerte ihn nicht, wie sehr sie darunter litt. Nicht nur physisch sondern auch psychisch.
Sie ging noch nicht lange in die Schule als ihre sonst so guten Leistungen plötzlich miserabel wurden. Ihre Eltern und ihre Lehrer machten sich Sorgen um sie doch sie sagte nichts.
Ihr Lachen, das ihre Familie so sehr liebte, war nicht mehr oft zu hören und wenn man sie lächeln sah, genügte ein Blick in ihre Augen um zu erkennen, das es nicht echt war.
Die gewohnte Freude war aus ihrem Gesicht verschwunden. Das Leuchten ihrer großen, braunen Augen war erloschen. Ihre Bewegungen wurden mechanisch. Sie ging zur Schule, erledigte daheim ihre Hausaufgaben, spielte und ging zu Bett, Tag für Tag...ohne ein Lachen. Sie kapselte sich ab, ignorierte ihre Freunde und ihre Familie so gut es ging und verschanzte sich nach Möglichkeit in ihrem Zimmer. Sie redete kaum noch. Las Bücher oder lag einfach regungslos auf ihrem Bett, stundenlang, ohne sich darüber bewusst zu sein, ob es gerade Tag oder Nacht war. Es kümmerte sie auch nicht. Ihre hässlichen Erinnerungen kannten kein Zeitgefühl, sie konnte nicht davon laufen.
Nacht für Nacht wurde sie von diesen Bildern aus ihrem so unruhigen Schlaf gerissen. Schrie ohne zu schreien, weinte ohne eine Träne zu vergießen. Sie war nicht mehr fähig, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, sie fühlte sich tot.
Wie gern wäre sie es auch gewesen aber sie liebte ihre Familie und ihre Familie liebte sie. Sie wollte sie nicht allein lassen.
Die Sorgen ihrer Eltern verwandelten sich zunehmend in Ärger. Sie verstanden das Verhalten ihrer kleinen Tochter nicht, schimpften mit ihr in der Hoffnung dass das Mädchen irgend etwas sagte, doch sie tat es nicht. Sie schwieg und lies „es“ immer wieder über sich ergehen. So auch an ihrem siebten Geburtstag, als alle fröhlich feierten. Sie war wie so oft in ihrem Zimmer und probierte dort den hübschen Rock und das niedliche Top an das ihre Eltern ihr geschenkt hatten. Sie freute sich über die neuen Sachen die sie jetzt im Sommer tragen konnte. Sie beäugte sich gerade als die Tür geöffnet wurde und „er“ eintrat. Schlagartig war ihr Gesicht wie aus Stein gemeißelt. „Oh das steht dir aber gut. Hübsch siehst du aus.“ waren seine Worte als er auf sie zuging. Sie wusste genau was jetzt kam und versuchte so schnell wie möglich ihre Seele in dem kleinen, düsteren Raum zu verstecken den sie sich in ihrem Inneren gebaut hatte.
Später lag sie da, am Boden. Nicht fähig sich zu bewegen. Nicht in der Lage etwas zu sagen oder zu tun. Lag einfach nur da und wartete das der Schmerz verging. Doch das tat er nicht. Er blieb, so wie jedes Mal. Sie fand sich damit ab.
Bis zu diesem einen Tag, bis heute. Er sollte auf sie aufpassen, ihre Eltern hatten am Abend eine Verabredung. Sie wussten nicht was sie ihr damit antaten. Sie konnten es nicht wissen.
Ihre Augen flehten ihre Eltern an, nicht zu gehen, doch sie sahen es nicht, wie sollten sie auch?
Dann war sie mit ihm allein. Erst schenkte er ihr keinerlei Beachtung, starrte in den Fernseher. Sie nutzte die Gelegenheit und ging in ihr Zimmer, zumindest hatte sie es vor. „He, warte mal!“ rief er als sie gerade in dem dunklen Flur der Wohnung stand. Sie bewegte sich nicht mehr, drehte sich auch nicht zu ihm um. Sie überlegte fieberhaft und sah in Richtung Küche. Ihr Gedankengang brach ab als sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte. Diesmal geschah es also im Flur, direkt vor der Schlafzimmertür ihrer Eltern. Als er seinen Trieb befriedigt hatte, ging er zurück ins Wohnzimmer. Schließlich wollte er den Film nicht verpassen.
Wieder schmerzte es unterhalb der Gürtellinie. Wieder wollte sie sich übergeben um seine widerlichen Flüssigkeiten aus ihrem Hals zu verbannen. So lag sie einen Moment da, starrte an die Decke und atmete schwer.
„Steh doch endlich auf, es ist kalt auf'm Flur!“
Wut stieg bei diesen geheuchelten Worten in ihr auf. Als wenn er sich um sie sorgen würde. Nein, das tat er sicherlich nicht. Sie war ihm völlig egal. Sie war nur ein Spielzeug für ihn das er benutzte und einfach liegen ließ wenn er was besseres zu tun hatte. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn so sehr das sie ihm am liebsten bei der nächstbesten Gelegenheit etwas schlimmes antun wollte.
Die Kleine rappelte sich auf, zog ihre Kleider zurecht und ging in die Küche. Sie machte kein Licht, sie wusste was sie suchte und kannte jeden Platz der einzelnen Gerätschaften.
Sie ging vorsichtig an dem kleinen Tisch vorbei und öffnete die erste Schublade der Küchenzeile. Als sie den Griff des Brotmessers berührte, schloss sie ihre kleinen Finger zu einer Faust und zog es lautlos heraus. Schnell schloss sie die Schublade wieder und schlich sich in ihr Zimmer. „Willste den Film nicht mit gucken?“ Sie hatte ihre Hand schon auf der Türklinke als sie seine Stimme hörte. „Ich bin müde.“ erwiderte sie und ging in ihr Zimmer. Sie musste keine Angst haben, er würde ihr nicht nachgehen. Er brauchte noch Erholung von der körperlichen Anstrengung. Wie er sie anekelte. Wieder kam der Hass in ihr hoch als sie in ihr Bett kletterte. Ihre kleine Schwester lag da und schlief. Sie bekam von alledem nichts mit, war fast noch ein Baby. Aber auch sie würde älter werden und dieser Gedanke machte dem kleinen, dunkelhaarigen Mädchen mit dem Messer unter der Bettdecke große Angst.
Es kam ihr vor als wären schon Stunden vergangen. Sie musste mit ihrer Müdigkeit kämpfen als sie hörte, wie die Geräusche im Wohnzimmer verstummten. Ihr Herz raste, ihre Hand klammerte sich an das Messer. Sie würde es so machen wie in dem Film den sie gesehen hatte. Den hatte sie heimlich geguckt weil er noch gar nicht für ihre jungen Augen bestimmt gewesen war.
Sekunden oder Minuten verstrichen, sie wusste es nicht. Es war immer noch still in dem anderen Raum als sie aus ihrem Bett kletterte und zur Tür schlich. Leise drückte sie die Klinke hinunter, starrte durch einen Spalt in den Flur und lauschte. Nichts. Sie atmete nochmal tief durch und huschte dann lautlos durch die Wohnung bis hin zum Wohnzimmer. Er schlief und hatte die kleine Lampe auf dem Beistelltisch nicht ausgeschaltet. Sie hatte Angst das er sie plötzlich ansehen könnte doch nun war es sowieso schon zu spät. Sie wollte nicht mehr zurück. Zurück in diese Hölle die sie durchleben musste. Er sollte damit aufhören und zwar für immer!
Als sie direkt vor ihm stand und das Messer an seine Kehle setzen wollte, verließ sie der Mut und sie wollte weg rennen; als er plötzlich die Augen öffnete und das Messer wahr nahm. Er wollte aufspringen und nach ihr greifen. Die Kleine geriet in Panik, es würde nicht so funktionieren wie in dem Film. Sie stach einfach zu, ließ das Messer aber nicht los und rannte. Rannte so schnell sie konnte, öffnete die Wohnungstür und stolperte in viel zu hohem Tempo auf die Straße. Sie hatte ihre Beine nicht mehr unter Kontrolle, stürzte und hatte das Gefühl, das ihr Skelett in Stücke brach. Sie sah sich um, sah in mit beiden Händen an seinem Hals, direkt hinter ihr. Sie stemmte sich hoch, schleppte sich weiter doch als sie die zweite Bordstein Kante erreicht hatte, verließen sie ihre letzten Kräfte und sie brach zusammen. Aber nicht nur die Bewegungen des kleinen Mädchens kamen zum Stillstand, auch ihr Verfolger sackte in sich zusammen. Nicht vor Erschöpfung nein, der Blutverlust war zu hoch und das Leben wich langsam aus seinem Körper.
Es begann zu regnen und das Mädchen lag immer noch regungslos da und öffnete die Augen nicht. Sie lauschte. Er atmete noch, es gurgelte merkwürdig wenn er Luft holte. Andere Geräusche nahm sie nicht wahr. Die Straße war menschenleer. Die Zeit verging und mit ihr sein Leben. Sie drehte den Kopf zur Seite und öffnete ihre Augen. Da lag er, zusammen gekauert, nass und in einer Blutlache. Auch als sie langsam aufstand wandte sie ihren Blick nicht von ihm ab. Nun stand sie direkt vor ihm und tausende Gedanken schossen durch ihren Kopf. Das sie das Messer immer noch umklammerte, spürte sie nicht. Sie war geschockt, hatte panische Angst und war gleichzeitig glücklich. Nie wieder würde er ihr etwas antun können, nie wieder müsse sie diesen Schmerz ertragen. Sie lächelte.
Dann kamen andere Gedanken in ihr hoch. Was sollte sie ihren Eltern sagen? Wie sollte sie das Geschehene erklären? Sie wusste es nicht und sie konnte jetzt auch nicht klar denken. Irgendwie würde sie es ihrer Familie und dann sicher auch der Polizei erklären müssen aber nicht in diesem Moment.
Sie wartete noch eine Weile, immer noch mit der Angst im Nacken das er wieder aufstehen könnte. Doch er tat es nicht. Sie sah zum Haus hinüber, zu der großen Tanne die im Garten stand, überzeugte sich davon das sie ihre Beine unter Kontrolle hatte und ging mit langsamen Schritten auf die Hofeinfahrt zu. Als sie sich unter den großen Baum kauerte hatte sie nicht viel im Kopf. Die nächsten Tage würden schwer für sie werden...ihre Zukunft würde schwer für sie werden weil sie die Hölle ihrer Vergangenheit niemals vergessen würde aber...es war vorbei und alles was nun kam, konnte nur besser werden.

 

Hallo zusammen!

Also das hier ist mein erstes Werk. Ich lese zwar sehr viel aber vom Schreiben habe ich gar keine Ahnung...ich hoffe ihr bekommt keine Kopfschmerzen von der Story. ;)

Ich versuche mich jetzt daran, gewisse Erinnerungen in Geschichten zu verarbeiten. In diese Rubrik passt es vielleicht nicht so gut aber da es für mich ein Horror gewesen ist..na ja wie auch immer.
Ich wünsche mir ehrliche Kritik von euch damit ich das Beste aus meinen Geschichten machen kann. Danke schon mal. =)

 

Tach Azalynne und sei herzlichst willkommen geheißen auf Kg.de und natürlich auch in der Rubrik der seelischen Abgründe. muahahaha :D


Textkram vorneweg:

Es war ein Zittern das sie nicht beschreiben konnte.

Hm, find ich nicht so gut. Besser währe es vielleicht, wenn du das Gefühl nennen würdest welches das Zittern verursacht.

Sie rührte sich nicht, aus Angst das der Tote bei der nächsten Bewegung wieder zum leben erwacht.

"erwachen könnte"

Diesmal war es der Ekel der das Nichts in ihrem Magen heraus lockte.

Auch wenn ich mir grob vorstellen kann was du meinst, ist das hier ungenau bzw. missverständlich formuliert.

Wie er sie am Boden fixierte, ihre Beine auseinander drückte, als wären es die Äste eines noch jungen Baumes.

deine Vergleiche find ich persönlich komisch - helfen mir nicht wirklich bei der Veranschaulichung.

Befriedigte seine abartigen Triebe an ihr.

Nicht der Trieb ist das Abartige daran.


Nacht für Nacht wurde sie von diesen Bildern aus ihrem so unruhigen Schlaf gerissen.

"so" kannst du streichen.

Wieder schmerzte es unterhalb der Gürtellinie.

:D Das würde ich besser steichen, es wirkt unfreiwillig komisch und daher zynisch in dem Zusammenhang.

Tja, dann wolln wir mal zum allgemeinen Teil kommen:
Also sprachlich ist die Sache schon recht solide, gut stellenweise ist es noch etwas abgekackt und deine Vergleiche sind etwas seltsam, aber ansosten schön fehlerarm. Perspektivisch denke ich, machst du den typischen Fehler zu distanziert zu bleiben. Also du erzählst zwar was passiert, aber zeigst es nicht wirklich; zumindest war das mein Eindruck. Wirklich mitfiebern und die Angst des Mädchens "erleben" konnte ich daher nicht. Aber keine Sorge, sowas ist auch einfach Schreiberfahrung, dass klappt beim ersten mal fast nie.
Ansonsten ist der Inhalt der abselute Klassiker: Kleines Mädchen wird vergewaltigt und bringt ihren Peiniger um (wobei schon SEHR löblich ist, das du nicht mit einem absurden Suizid geedet hast, was leider sehr viele tun), na ja, kann mich wirklich nicht mehr vom Hocker reissen das Thema. Ich bin ausserdem der Meinung das du bei "Horror" falsch aufgehoben bist - ich würde ein verschieben nach "Sonstige" oder so empfehlen (Es mag auch Leute geben die der Meinung sind dies gehört in "Alltag", aber da scheiden sich die Geister).
So, was noch?.... ah ja: Den Anfang finde ich zu lang, da überstapazierst du die ewigen Beschreibungen, mach das kürzer und präziser - macht dann auch mehr Lust weiterzulesen.
Was ich noch sehr gravierend fand war ihr Alter: Sieben oder? Das find ich echt zu jung, dafür ist sie viel zu reflektiert. Ich hatte eher sowas wie zehn oder elf im Kopf.

Na gut, das wars von mir, schöne Grüße und weiterhin viel Spass auf dieser genialen Seite ;)
Skalde.

 

Hey Skalde!

Erstmal danke für deine Kritik. :)
Ja..da sind noch einige Ecken und Kanten vorhanden...ich hab in erster Linie aufgeschrieben, was meine Erinnerungen so hergegeben haben. Darum möchte ich es auch bei ihrem Alter belassen da es der Realität entspricht. ;)

Die Vergleiche...ja...hätte vielleicht schreiben können, das er ihre Beine so mühelos auseinander drückte wie die Äste eines jungen Baumes.

Ich werd's jedenfalls nochmal überarbeiten und hoffe das es sich dann flüssiger lesen lässt. :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Azalynne,

Also das hier ist mein erstes Werk. Ich lese zwar sehr viel aber vom Schreiben habe ich gar keine Ahnung...
Das soll wohl ein Witz sein. Ich fand, für dein erstes Werk war das mehr als gut geschrieben. Kompliment.
OK, so eine Tatsachengeschichte kommt sicherlich auch tief aus der Seele und es bedarf keinerlei Recherche oder sowas. Dass die Story (zumindest teilweise) der Realität entspricht, dachte ich mir schon beim Lesen, denn du kannst die Gedanken und Gefühle deiner Prot. wunderbar wiedergeben. Eins-A!

Nicht nur physisch sondern auch psychisch.
Den hätte ich weggelassen. Das ist m.E. logisch.

Mein Problem mit der Geschichte ist:
1. Vorhersehbar.
2. Ein wenig klischeebeladen. Z.B.: Würden sich Opfer einer Vergewaltigung wohl kaum über ein Top oder Rock freuen, weil sie sich verhüllen, aus Angst, jemand könne sich wieder auf sie stürzen.


Ja, wir müssen einsehen, dass sich die Gattung Homo sapiens sapiens in zwei Gattungen aufteilt (so sehe ich unseren weiteren evolutionären Verlauf): Die einen entwickeln sich weiter...
und die anderen entwickeln sich zurück (Homo idiotus), wobei ich Sadisten, Vergewaltiger, Kinderficker und 80% aller Männer zu letzteren zähle...

Gruß
Bantam


P.S.: Willkommen bei KG.de! ;)

 

Hallo Azalynne,

Es war nicht die Kälte die langsam aber stetig in ihren Leib kroch; diese spürte sie nicht. Es war ein Zittern das sie nicht beschreiben konnte.
Es war nicht die Kälte,
Es war ein zittern, das

Ihr Blick haftete nun schon minutenlang an dem leblosen Körper der vor ihr auf der Straße lag.
Und hier wieder. Das sind immer angeschlossene Relativsätze, die ein Hauptwort näher erläutern.

Sie rührte sich nicht, aus Angst das der Tote bei der nächsten Bewegung wieder zum leben erwacht.
aus Angst, dass … erwachen würde (erwachte)

Diese Sekunden reichten aus um das ganze Geschehen der vergangenen Stunden noch einmal zu durchleben.
Reichten aus,

Diesmal war es der Ekel der das Nichts in ihrem Magen heraus lockte.
, der das

Ihr den Mund zu hielt damit sie keinen Laut von sich geben konnte. Wie gern hätte sie geschrien als er in sie eindrang.
zuhielt, damit
, als er ins sie

Nicht nur physisch sondern auch psychisch.
Physisch/psychisch = körperlich und geistig, sonst weiß auf den ersten Blick nie einer was damit gemeint ist.
Und Komma vor „sondern“.

Sie ging noch nicht lange in die Schule als ihre sonst so guten Leistungen plötzlich miserabel wurden.
, als

Ihre Eltern und ihre Lehrer machten sich Sorgen um sie doch sie sagte nichts.
, doch sie

genügte ein Blick in ihre Augen um zu erkennen, das es nicht echt war.
, um zu erkennen, dass (zwei-s) …

Tag für Tag...ohne ein Lachen.
Tag für Tag … (besser vielleicht ein Gedankenstrich) ohne ein Lachen (also Space vor und nach den drei Punkten)

Schrie ohne zu schreien, weinte ohne eine Träne zu vergießen.
Die Stelle finde ich sehr gut.

Wie gern wäre sie es auch gewesen aber sie liebte ihre Familie und ihre Familie liebte sie
, aber

schimpften mit ihr in der Hoffnung dass das Mädchen irgend etwas sagte
, dass das Mädchen irgendetwas sagte

und lies „es“ immer wieder über sich ergehen.
Ließ

und das niedliche Top an das ihre Eltern ihr geschenkt hatten.
, das

Sie freute sich über die neuen Sachen die sie jetzt im Sommer tragen konnte.
, die sie

Sie beäugte sich gerade als die Tür geöffnet
, als die

Sie wusste genau was jetzt kam und versuchte so schnell wie möglich ihre Seele in dem kleinen, düsteren Raum zu verstecken den sie sich in ihrem Inneren gebaut hatte.
Sie wusste genau,
, den sie sich

Lag einfach nur da und wartete das der Schmerz verging.
wartete, dass

Sie wussten nicht was sie ihr damit antaten
, was

Ich glaube es wird deutlich, dass der Text leider sehr weit von „fehlerarm“ entfernt ist. Ich würde dich wirklich darum bitten, dich intensiv mit den Komma-Setzungsregeln vertraut zu machen. Es gibt im Internet viele einigermaßen hilfreiche Seiten dafür. Ansonsten müssen die Schulbücher herhalten. Aber die Fehler werden mit so einer Regelmäßigkeit gemacht, dass es da wirklich an den Grundlagen fehlt.
Ich weiß jetzt nicht, wie alt du bist, habe auch nicht danach geschaut. Aber Kommasetzungs-Regeln in dieser Form behandelt man –eigentlich- ausgiebig in der fünften Klasse.

Gruß
Quinn

 

Hallo Azalynne!

Stilistisch ist die Geschichte ja schön zu lesen, abgesehen von den vielen Fehlern, aber sie ist alles andere als glaubwürdig.

Wie gern hätte sie geschrien als er in sie eindrang. Diese Schmerzen waren so fürchterlich, jedes Mal. Sie war doch noch so jung, ihr Körper konnte diesen Schmerz nicht ertragen.
Wie ein wildes Tier machte er sich über sie her. Befriedigte seine abartigen Triebe an ihr. Tat ihr weh, immer und immer wieder. Es kümmerte ihn nicht, wie sehr sie darunter litt. Nicht nur physisch sondern auch psychisch.
Sie ging noch nicht lange in die Schule als ihre sonst so guten Leistungen plötzlich miserabel wurden. Ihre Eltern und ihre Lehrer machten sich Sorgen um sie doch sie sagte nichts.
Wenn Kinder noch so klein sind, wie Deine Protagonistin, und ihnen so etwas passiert, haben sie so schwere innere Verletzungen, daß sie ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen, da gibt es kein Nichts-Sagen mehr. Soferne sie es überhaupt überleben.

Auch finden sich keine Gründe, warum sie denn nichts sagt, wo ihre Eltern sie doch so lieben, wie Du schreibst.
Wenn Kinder nichts sagen, hat das meist entweder den Grund, daß sie eingeschüchtert wurden, also sich nicht trauen, aus Angst, es könnte dann nur noch schlimmer werden, oder weil sie selbst Schuldgefühle haben. Deine Protagonistin verurteilt den Täter ganz klar und sagt trotzdem nichts, scheint aber irgendwoher sehr gut aufgeklärt zu sein, sonst wüßte sie in dem Alter noch nichts von abartigen Trieben.

und versuchte so schnell wie möglich ihre Seele in dem kleinen, düsteren Raum zu verstecken den sie sich in ihrem Inneren gebaut hatte.
Das meinst Du nicht wirklich ernst, oder? Jetzt versteck ich meine Seele in meinem inneren Bunker, dann kann ihr nichts passieren ... :hmm:

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Azalynne,

auch von mir herzlich willkommen auf Kg.de

Also das hier ist mein erstes Werk. Ich lese zwar sehr viel aber vom Schreiben habe ich gar keine Ahnung...ich hoffe ihr bekommt keine Kopfschmerzen von der Story.
Kopfschmerzen bekommen habe ich nicht, und für ein erstes Werk finde ich deinen Schreibstil schon recht flüssig.
Perspektivisch denke ich, machst du den typischen Fehler zu distanziert zu bleiben. Also du erzählst zwar was passiert, aber zeigst es nicht wirklich; zumindest war das mein Eindruck. Wirklich mitfiebern und die Angst des Mädchens "erleben" konnte ich daher nicht. Aber keine Sorge, sowas ist auch einfach Schreiberfahrung, dass klappt beim ersten mal fast nie.
Hier sehe ich auch das größte Manko: es ist mehr eine Erzählung oder ein „Bericht“ als eine Geschichte. Das liegt mMn daran, dass du „das Pferd von hinten aufzäumst“. Du fängst mit dem Ende der Geschichte an, und erzählst dann, wie es dazu gekommen ist. Spätestens ab dieser Stelle ist alles klar:
Wie er sie am Boden fixierte, ihre Beine auseinander drückte, als wären es die Äste eines noch jungen Baumes.
Spannung und ein „Miterleben“ mit der Protagonistin kann da nicht mehr aufkommen. Abhilfe könnte da mMn wohl nur ein völliges Umstellen schaffen. Ich würde die Geschichte in etwa so aufbauen:

Zuerst einmal in einer Szene zeigen, dass die Eltern der Protagonistin sich um sie sorgen bzw. sich über sie ärgern (der Leser wird neugierig).

Zeigen, dass die Prot. psychische Probleme hat bzw. bekommt und ihre schulischen Leistungen stark nachlassen (was die Sorge der Eltern verstärkt).

Aufzeigen, warum sie sich den Eltern nicht anvertrauen kann und sich stattdessen in sich zurückzieht (ohne an dieser Stelle schon die Auflösung zu verraten).

Anhand einer Szene zeigen, wie die Eltern zu ihrer Verabredung aufbrechen und die Prot. nichtsahnend mit ihrem Peiniger allein lassen (an dieser Stelle wird dem Leser klar, worum es in der Geschichte geht, er weiß aber noch nicht, wie die Sache ausgeht).

Zeigen, dass der Prot. keine andere Möglichkeit bleibt, als ihren Peiniger umzubringen, und sie die Tat ausführen lassen (Auflösung).

Das ist natürlich auch nur ein sehr grober (und schnell entworfener) Handlungsablauf. Es soll dir auch nur aufzeigen, wie ich so eine Geschichte in etwa angehen würde, stellt also nur meine bescheidene Meinung dar und ist keine allgemeingültige Wertung deiner Geschichte. Ob und wie du etwas änderst, ist deine Sache.

Was mir noch aufgefallen ist:

Die Kleine rappelte sich auf
machte dem kleinen, dunkelhaarigen Mädchen
Die Kleine geriet in Panik
nicht nur die Bewegungen des kleinen Mädchens kamen zum Stillstand,
das Mädchen lag immer noch regungslos da
Den größten Teil der Geschichte schreibst du in der "er" Perspektive aus der Sicht der Protagonistin. An den zitierten Stellen wechselst du dann plötzlich die Erzählperspektive in die eines unbeteiligten Beobachters. Hier kommt mir „die Stimme des Autors“ zu sehr durch und lässt deine Geschichte noch mehr wie eine Erzählung wirken. Auch wenn du hier eine ständige Wiederholung der Wörtchen „sie“ bzw. "ihre" vermeiden willst – so funktioniert es mMn nicht. Ich würde es hier ruhig mit „sie“ und „ihre“ riskieren.

Das war’ s auch schon. Ich hoffe, du fasst meine Kritik nicht als zu hart auf, aber Lobhudelei hilft hier glaube ich niemandem. Für einen ersten Versuch finde ich es gut.

Gruß, Stefan

 

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