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Aus der Not geboren

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08.06.2004
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Aus der Not geboren

Es war früh dunkel geworden. Die Straßenlaternen tauchten die leere Fahrbahn und den schmalen Bürgersteig in ein künstliches Licht. Auf der mittleren der drei Spuren schleppte sich der alte Opel mühsam vorwärts.
Mika Kasovic schaute nervös in den Rückspiegel. Ein heilloses Durcheinander aus Koffern, Tüten und Pappkartons stapelte sich auf der Rückbank und dem Beifahrersitz. Dahinter sah Mika den Streifenwagen. Seit knapp fünf Minuten war er schon da, wie festgeklebt. Etwa fünfzig Meter Abstand, eine Spur weiter rechts. Unruhig rutschte Mika auf dem Sitz herum.
Er passierte eine Kreuzung und widerstand der Versuchung in die kleine Seitenstraße abzubiegen. Es wäre zu auffällig gewesen. Sein Blick wanderte wieder in den Rückspiegel.
Der Streifenwagen war noch da, lauernd wie ein Greifvogel.
"Ganz ruhig", flüsterte Mika, "die werden schon wieder abhauen. Fahr einfach immer weiter."
Abgesehen von dem asthmatischen Tuckern des Motors war es still im Wagen. Die Geräusche aus dem Kofferraum waren verstummt. Mika wusste nicht genau, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.
Der Polizeiwagen beschleunigte. Das Blaulicht leuchtete kurz auf und Mika sah, wie eine Polizeikelle aus dem Beifahrerfenster gehalten wurde.
"Verdammte Scheiße." Seine Stimme war jetzt mehr als ein Flüstern. Er trat auf die Bremse, ein Schuhkarton purzelte nach vorne und entlud seinen Inhalt. Fluchend sammelte Mika die gebrannten Cds von seinem Schoß.
Der Polizeiwagen hielt hinter ihm. Zwei Beamte stiegen aus, langsam kamen sie näher. Ein dicker Kloß bildete sich in Mikas Hals. Etwas klopfte gegen die Scheibe. Für einen endlosen Augenblick befürchtete er, seine festgekrallten Hände nicht vom Lenkrad lösen zu können. Dann kurbelte er das Fenster herunter.
Der Polizist war klein und dick. Ein mächtiger Schnauzer bedeckte seine Oberlippe.
"N'abend, allgemeine Verkehrskontrolle. Den Führerschein und die Fahrzeugpapiere hätte ich gerne mal gesehen."
Wortlos presste sich Mika an dem Pappturm auf dem Beifahrersitz vorbei und kramte im Handschuhfach. Aus dem Augenwinkel sah er, wie der andere Polizist kopfschüttelnd das Wageninnere mit seiner Maglite ausleuchtete. Mika reichte dem Schnauzer die Papiere.
Die beiden Beamten unterhielten sich in kurzen, genuschelten Sätzen über das Wagendach hinweg. Dann wandte sich der Schnauzer wieder an Mika.
"Haben Sie Alkohol getrunken?"
Mika verneinte. Seine Finger begannen unruhig auf dem Lenkrad zu trommeln.
"Äh... Sagen Sie, Herr Wachtmeister, habe ich irgendwas falsch gemacht? Ich habe es eigentlich ziemlich eilig, wissen Sie?"
Der Schnauzer sah ihn ausdruckslos an.
"Sie ziehen um?", fragte er und leuchtete auf das Koffergebirge.
"Ja, so was in der Richtung."
"Um diese Uhrzeit?"
"Äh... Ja, war eine ziemlich kurzfristige Entscheidung."
Der Schnauzer nickte, als ob ihn die Antwort zufrieden stellen würde.
"So können Sie aber nicht weiterfahren, guter Mann. Da fällt ja alles durcheinander. Was ist denn im Kofferraum?"
"Nichts", schoss es aus Mika und er bereute es noch im selben Atemzug.
"Nichts?", wiederholte der Schnauzer, "na dann packen Sie den ganzen Krempel doch einfach hinten rein."
Sein Partner lachte grunzend. Eine einzelne Schweißperle lief an Mikas Schläfe entlang.
"Nein, das geht nicht..."
"Aber Sie sagten doch gerade, dass er leer ist", unterbrach ihn der Schnauzer.
"Ja. Nein, ich meine..."
"Ok, bitte steigen Sie langsam aus und öffnen Sie den Kofferraum."
"Sie verstehen das nicht. Ich kann..."
"Aussteigen", bellte der Schnauzer. Demonstrativ wanderte seine Hand zu dem Lederholster an seiner Hüfte. Mika öffnete die Tür und unternahm einen letzten Versuch.
"Hören Sie mir bitte kurz zu. Es geht wirklich nicht..."
Ein einzelnes Klopfen ertönte, als stoße etwas von innen gegen die Metallverkleidung. Der Schnauzer riss Mika mit einer schnellen Bewegung die Schlüssel aus der Hand und drehte ihm unsanft den Arm auf den Rücken. Mika spürte ein Knacken in seiner Schulter. Der andere Polizist fingerte bereits am Kofferraum herum. Das Klopfen ertönte erneut. Lauter, rhythmischer, voller Vorfreude, als ob es die Anwesenheit des Beamten spüren konnte.
"Nein! Warten Sie", schrie Mika.
Doch es war bereits zu spät. Mit einem Knarren öffnete sich die Klappe und Mika schloss die Augen. Scheiß drauf, dachte er, ich konnte Bullen noch nie ausstehen.

*****​

Mika rieb sich die schwarzumrandeten Augen. Er war müde. Vielleicht müder als je zuvor in seinem Leben. Er entzündete eine Zigarette, zog den Rauch tief in seine Lunge und behielt ihn dort, bis er fast beiläufig durch die Nase entwich.
Die ersten Sonnenstrahlen des Jahres erwärmten die Luft, es duftete nach Frühling. Das kleine, pelzige Tier beschnüffelte aufgeregt die Kadaver, dann verschlang es den ersten. Mika konnte durch das dichte, hohe Gras kaum etwas erkennen. Nur, wenn der unförmige Fellball ruckartig herumfuhr, wenn er mit einer der toten Ratten spielte, stob die dichte Wand der Grashalme auseinander und gab den Blick frei.
Das Tier lebte schon länger hier als Mika. Wie lange, das wusste er nicht. Jetzt waren sie beide die letzten Verbliebenen.
Mika schaute wieder zu den Ratten, es waren insgesamt acht. Im Keller gab es genug von ihnen, jeden Morgen waren die Fallen voll. Anfangs hatte er sich noch über das ganze Ungeziefer beschwert, aber diese Zeiten waren lange vorbei. Eine der Größeren war noch nicht tot. Die Falle hatte ihr anscheinend nur die Vorderfüße gebrochen. Auf der Brust robbend versuchte sie von dem Kadaverberg zu entkommen. Mika drückte die Grashalme beiseite, um besser sehen zu können. Gerade verschwand das Ende eines rosafarbenen Schwanzes im Maul des kleinen Tieres. Dann streckte es die Nase Richtung Himmel und schnüffelte, nahm Witterung auf wie ein Hund, der es vielleicht mal gewesen war. Plötzlich schoss der unförmige Körper vorwärts und beendete den Fluchtversuch der Ratte.
Mika schenkte der Szene ein väterliches Lächeln, doch es verstarb schnell. Er hatte den Brief noch immer in der Hand. Mittlerweile kamen die Schreiben nicht mehr mit der Post, sondern wurden persönlich abgegeben. Es waren immer verschiedene. Manchmal beobachtete Mika sie schweigend durch seinen Türspion, wie sie klingelten, klopften und seinen Namen riefen. Aber er machte niemals auf.
Die meisten Briefe hatte er ungelesen weggeworfen. Diesen nicht und er bereute es. Wieder wanderten seine eingefallenen Augen von dem Briefkopf zum Anschreiben und blieben schließlich bei dem Datum hängen. Auch die ersten Schreiben hatten ein Datum genannt, doch es hatte sich stets geändert, war weiter in die Zukunft gerückt. Dieses nicht. Er verstand nicht viel von dem Juristendeutsch, aber er verstand das Datum.
Vorsichtig drückte Mika die Glut seiner Zigarette aus und stand auf.

*****​

Martens Nase pochte schmerzhaft, wahrscheinlich war sie gebrochen. Wie dicke, rote Suppe lief das Blut über seinen Mund und tropfte von dem schmalen Kinn. Erneut klopfte er gegen die schwere Holztür.
"Hören Sie, Herr Kasovic, das wird ein Nachspiel haben. Das kann ich Ihnen sagen", seine dünne Stimme überschlug sich. "Ich zeige Sie an."
Er wischte sich mit dem Jackettärmel über das Gesicht. Schweiß vermischte sich mit Blut.
"Ich mache doch auch nur meinen Job. Herr Kasovic..."
Er schlug ein letztes Mal gegen die Tür. Nichts regte sich.
Die Sonne stand bereits senkrecht am Himmel, die Hitze war drückend. Er ließ die nutzlose Aktentasche fallen. Auch die Räumungsklage, ein schlichtes Blatt Papier, verließ seine Hand und segelte im Zickzackkurs zu Boden. Schwer atmend sah er sich um. Irgendwo musste es doch einen zweiten Ausgang geben.
Die kräftigen Grashalme reichten Marten bis zur Hüfte. Anscheinend hatte sich seit Jahren niemand mehr um den Innenhof gekümmert. Das war nicht weiter verwunderlich, schließlich standen die meisten Wohnungen schon lange leer. An den Wänden der Wohnblöcke, die den Hof nahtlos umschlossen, wuchsen rankenartige Kletterpflanzen. Die Bäume formten mit ihren Kronen ein natürliches Dach und begrenzten den kleinen Mikrokosmos. Nur an den Rändern fanden einige Sonnenstrahlen ihren Weg über die Dächer und durch das Dickicht; fußballgroße Blüten sprossen dort.
Marten lockerte seine Krawatte, die Luft schien stillzustehen. Zum Glück wird das alles sowieso bald abgerissen, dachte er.
Er begann die pflanzenüberwucherten Wände Stück für Stück abzusuchen, leider ohne Erfolg. Die Tür, durch die Kasovic ihn in den Innenhof gestoßen hatte, war der einzige Ausgang und der war verschlossen. Es gab jedoch einige etwas höher gelegene, glaslose Fenster im Erdgeschoss. Notfalls würde er durch eines davon klettern müssen, allerdings behagte ihm die Vorstellung nicht besonders.
Sein Rundgang förderte noch eine zweite Erkenntnis zu Tage. Obwohl der Innenhof nicht sonderlich groß war, Marten schätzte die Fläche auf etwa fünfzig mal fünfzig Meter, war es unmöglich, auf die jeweils gegenüberliegende Seite zu sehen. Die dschungelartige Vegetation war einfach zu dicht, vor allem zur Mitte hin bildeten die Bäume und Sträucher eine undurchdringliche Wand. Martens botanisches Wissen beschränkte sich zwar auf die Pflege von Topfpflanzen, trotzdem hätte er ein Monatsgehalt darauf verwettet, dass viele der Pflanzenarten sehr untypisch für den 53. Breitengrad waren. Manche der Gräser und Büsche erinnerten ihn an eine Fernsehdokumentation über die afrikanische Steppe. Andere der riesenhaften, in allen Farben blühenden Gewächse hatte er noch nie zuvor gesehen.
Vorsichtig betastete er seine Nase, sie hatte aufgehört zu bluten. Klebriger Schorf bedeckte seine Lippen. Ein Gedanke schoss durch seinen Kopf: Das Handy. Hektisch sah er sich um, stand auf, drückte das dichte Gras auseinander. Sie war weg. Die Aktentasche war verschwunden. Langsam hob Marten den Kopf und richtete sich auf. Seine Gedanken wirbelten durcheinander, doch sein Körper war vollkommen ruhig, lethargisch.
"Hallo?"
Der Dschungel verschluckte seinen schwachen Ruf und Marten war glücklich, keine Antwort erhalten zu haben. Eine Zeit lang verharrte er in dieser Position, immer noch abwartend, doch nichts geschah. Er war sich sicher, die Tasche direkt vor der Tür abgelegt zu haben, aber wer sollte sie weggenommen haben? Vielleicht hatte Kasovic die Tür von innen geöffnet und die Tasche an sich genommen, während Marten einen anderen Ausgang gesucht hatte. Er begnügte sich mit dieser Antwort, auch wenn sie ihm nicht sonderlich wahrscheinlich erschien.
Ratlos sah er sich um. Sein Blick blieb an etwas kleben, ein Schimmern im Gras. Marten ging in die Hocke und griff nach dem Gegenstand; es war ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. Die Zeit hatte der blauen Wäscheleine nichts anhaben können, sie wirkte wie neu. Vorsichtig hob Marten sie auf und verfolgte ihren Verlauf direkt ins Zentrum des Hofes. Er zog an der Schnur und holte ein Stückchen ein. Irgendetwas schien am anderen Ende befestigt zu sein, Marten spürte einen schleifenden Widerstand. Er zog kräftiger, ein Rucken durchfuhr seine Hände. Anscheinend hatte sich der Gegenstand irgendwo verhakt. Für einen Augenblick stand Marten da und überlegte, dann folgte er der blauen Linie hinein in den Urwald.
Die Wiese endete abrupt, dichte Sträucher nahmen ihre Stelle ein. Marten zwängte sich hindurch, vorbei an kräftigen Stämmen und über riesige Wurzeln, die den sandigen Boden aufrissen. Äste schlugen ihm ins Gesicht und hinterließen blutige Striemen. Schon nach wenigen Schritten erreichte er eine Lichtung. Sie wirkte unnatürlich, zu ebenmäßig war ihre runde Form und zu kahl der sandige Boden. Hoch oben über Martens Kopf verwuchsen die Bäume ineinander und schirmten die Sonne ab. Die Luft war heiß und träge. Ein Geruch von Moder schien alles zu bedecken.
Marten hörte ein Geräusch, ein Rascheln gefolgt von einem Seufzer. Hektisch irrten seine Blicke durch das Zwielicht. Er ließ die Schnur fallen und machte einen Satz nach hinten, doch die Sträucher warfen ihn zurück wie die Seile in einem Boxring. Das kleine Tier stand direkt neben ihm. Es ähnelte einem Hund, einem Mops, doch sein mit schwarzem Fell bedeckter Körper war seltsam aufgedunsen. Auch standen seine glänzenden Augen zu weit auseinander, sie befanden sich fast seitlich an dem kleinen Kopf. Marten rappelte sich auf. Das Tier verfolgte ihn mit einem friedlichen, fast gleichgültigen Ausdruck. Erschrocken schrie Marten auf. Ein drittes Auge blinzelte ihn von der faltigen Stirn aus an. Mit kurzen, schnellen Schritten kam das Tier auf ihn zu. Den massigen Hinterleib schleifte es hinter sich her wie einen riesigen Rucksack. Verzweifelt versuchte Marten sich zu bewegen, doch es gelang ihm nicht. Das Wesen riss sein Maul auf und setzte zum Sprung an. Trotz seiner Körperfülle flog es geradezu in Martens Richtung. Der zahnlose Kiefer weitete sich um ein Vielfaches. Marten glotzte in lähmender Faszination in den abnormal geweiteten Schlund, bevor sein Kopf in der Speiseröhre des Tieres verschwand. Es ließ sich zurück auf seinen Hinterleib fallen und riss Marten mit zu Boden. Begleitet von grunzenden Geräuschen würgte es ihn hinunter; wie eine Ente ein Stück Brot. Bereits nach wenigen Sekunden war der Körper des Anwalts verschwunden und das Wesen wirkte noch voluminöser als zuvor.

*****​

Der Schrei klang erstickt, als sei der Schreiende mit einem dicken Wollschal geknebelt. Mikas Hand wurde losgelassen, langsam öffnete er die Augen. Auf den ersten Blick sah es aus, als trage der Polizist eine übergroße Fellmütze, deren unförmige Ränder bis zu seinen Schultern reichten. Seine Hände waren in dem Körper des Wesens vergraben, blindlings stolperte der Beamte über die leere Straße, verlor das Gleichgewicht und fiel. Einige Sekunden lang zuckten noch seine Beine, dann blieb er reglos liegen. Der Verdauungsprozess hatte bereits eingesetzt. Das Wesen gab einen kehligen Laut von sich und der Körper des Polizisten verschwand bis zur Hüfte.
Langsam drehte sich Mika um. Der Schnauzer war in seiner Bewegung erstarrt. In der rechten Hand hielt er seine Dienstwaffe, seine Augen waren weit aufgerissen. Ein dünner Speichelfaden hing von seinem Mundwinkel herab. Er sah Mika an. Sein Verstand hatte sich ein sehr tiefes Loch gegraben, aus dem ihn wohl niemand mehr herauslocken konnte.
Der andere Polizist existierte nur noch von den Kniekehlen abwärts. Die beige Hose wurde hochgezogen und entblößte blasse Waden und weiße Tennissocken.
Mika hörte ein dumpfes Aufschlagen, langsam drehte er den Kopf. Die Pistole lag vor ihm auf der Straße. Der Rücken des Schnauzers wurde langsam kleiner. Die Sohlen seiner Lederschuhe klatschten rhythmisch und die Tropfen aus seinem rechten Hosenbein hinterließen eine dunkle Spur auf dem Asphalt.
Mika sah ihm noch einen Augenblick nach. Er dachte an die Liste in seiner Tasche. Er hatte sie vorhin erst geschrieben, nachdem er den Anwalt im Innenhof eingesperrt hatte. Anfangs hatte sie nur aus zwei Namen bestanden, doch mittlerweile waren es mehr als zehn. Und es würden bestimmt noch mehr werden. Mika wusste nicht, wie lange ihre Reise dauern würde. Doch er wusste, dass er einigen Menschen einen Besuch mit seinem neuen Freund abstatten würde.

 

Hi Don Jorgo,

bei deiner Geschichte bin ich unentschlossen. Ich finde sie fast ein bisschen kurz, andererseits weiß ich nicht, ob der Plot für eine längere Story ausgereicht hätte.
Auf der einen Seite ist sie spannend und der Cliffhanger vom ersten bis zum letzten Absatz ist dir gelungen, auf der anderen Seite finde ich gerade die beiden mittleren Absätze sehr zäh.
Abgesehen davon nimmt der dritte Absatz die Spannung, was wohl mit den Polizisten passiert.
Unlogisch finde ich auch, dass der Schnauzer sich nicht zumindestens fängt und auf das Fellwesen schießt. Immerhin werden Polizisten für ungewöhnliche Situationen ausgebildet. Aber selbst, wenn er zuerst erstarrt, wäre ein Versuch zu schießen logischerweise als zweite Reaktion vor dem Weglaufen gekommen.

Leider bleibt unklar, ob der überhastete Umzug nur wegen unbezahlter Rechnungen stattfinden muss, oder weil sich die Nachbarn über das pelzige, vorerst offenbar nur Ratten fressende, Wesen beschwert haben.
Wenn sie aber Angst davor hatten, warum haben sie sich dann getraut, an der Tür zu klopfen oder zu klingeln?

Nur ein Vertipper ist mir aufgefallen:

Der Schnauze sah ihn ausdruckslos an.
da fehlt ein r

Alles in allem fehlt es deiner Geschichte für mein Gefühl noch an Plausibilität. Aber noch hast du ja Zeit, sie zu überarbeiten.

Lieben gruß, sim

 

Moin Sim!

Erst einmal vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Unlogisch finde ich auch, dass der Schnauzer sich nicht zumindestens fängt und auf das Fellwesen schießt.
Bei dieser Szene bin ich auch noch etwas unentschlossen. So wie sie ist gefällt sie mir, allerdings wäre dein Vorschlag ein wenig plausibler.

Leider bleibt unklar, ob der überhastete Umzug nur wegen unbezahlter Rechnungen stattfinden muss, oder weil sich die Nachbarn über das pelzige, vorerst offenbar nur Ratten fressende, Wesen beschwert haben.
Wenn sie aber Angst davor hatten, warum haben sie sich dann getraut, an der Tür zu klopfen oder zu klingeln?
Es gibt keine Nachbarn mehr, die anderen Wohnungen stehen leer. Der Umzug ist so überhastet, weil Mika zum einen sowieso aus seiner Wohnung geklagt werden soll bzw. wurde und zum anderen, weil irgendwann wohl jemand den Anwalt, Herrn Marten, vermissen wird.
Anscheinend ist das nicht so rübergekommen. Schade...

Alles in allem fehlt es deiner Geschichte für mein Gefühl noch an Plausibilität.
Ja, das stimmt an einigen Stellen wahrscheinlich.

Auf der einen Seite ist sie spannend und der Cliffhanger vom ersten bis zum letzten Absatz ist dir gelungen, auf der anderen Seite finde ich gerade die beiden mittleren Absätze sehr zäh.
Das ist ja schon mal besser als gar nichts. :D

Jorgo

 

Hallo Don Jorgo,

hat mir gut gefallen!
Klassischer Cliffhanger! Gelungen!

Fragen:
"in den abnormal geweiteten Schlund" - kannst Du das besser beschreiben?
"Sein Verstand schien sich ein sehr tiefes Loch gegraben zu haben" - habe ich das Sprachspiel nicht verstanden, oder ist es wirklich kompliziert?

Gruss
WU

 

Moin Urach!

"in den abnormal geweiteten Schlund" - kannst Du das besser beschreiben?
Eigentlich fand ich die Stelle gar nicht schlecht...
Na ja, vielleicht ist die Beschreibung etwas ungelenk oder geht es um ein Verständnisproblem? Ich gehe auf jeden Fall nochmal drüber.

"Sein Verstand schien sich ein sehr tiefes Loch gegraben zu haben" - habe ich das Sprachspiel nicht verstanden, oder ist es wirklich kompliziert?
Nö, kompliziert ist es eigentlich nicht. Der Polizist ist ganz einfach verrückt geworden. Sein Verstand hat sich komplett zurückgezogen, nimmt nichts mehr von der Außenwelt wahr, "hat sich ein sehr tiefes Loch gegraben".
Also, es ist natürlich kein großartiges Wortspiel, aber ich mag den Vergleich. :D

hat mir gut gefallen!
Klassischer Cliffhanger! Gelungen!
Das freut mich! :D

Vielen Dank fürs Lesen, Kommentieren und Gutfinden!

Jorgo

 

Hallo Don Jorgo,
hm, ich finde deine KG stellenweise eher verwirrend als spannend, der zweite und dritte Teil mit dem merkwürdigen Tier wirkte so SF-endzeitmäßig, ich konnte mich nicht richtig in die Perspektiven einfühlen. Dabei fing der erste Teil wirklich spannend an.
liebe grüße
tamara

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Donnie!

Erstmal Krimskrams:

Es war früh dunkel geworden. Die Straßenlaternen tauchten die leere Fahrbahn und den schmalen Bürgersteig in ein künstliches Licht. Auf der mittleren der drei Spuren schleppte sich der alte Opel mühsam vorwärts.
Ein schöner Anfang. Klassisch, aussagekräftig, gut. Gefällt mir.

Sein Rundgang förderte noch eine zweite Erkenntnis zu Tage.
m.M.n. zu geschwollen. zu Tage? Wer sagt denn das?
ein "stellte sich heraus" würde genügen.


dass viele der Pflanzenarten sehr untypisch für den 53. Breitengrad waren.
Jetzt aber! Sollte man sowas wissen?! Ich muss zugeben, ich hätte davon keine Ahnung. Ein "Für diese Gegend" wäre passender. Aber vielleicht weiß ich das bloß nicht...

Der Dschungel verschluckte seinen schwachen Ruf und Marten war glücklich keine Antwort erhalten zu haben.
glücklich, keine

aber wer sollte sie weggenommen haben? Es war schließlich niemand außer ihm hier
DAS weiß der Leser. Unnötig

Der Schrei klang erstickt, als wäre der Schreiend mit einem dicken Wollschal geknebelt.
Das ist ein äußerst seltsamer Satz.

Der Verdauungsprozess hatte bereits eingesetzt. Das Wesen gab einen kehligen Laut von sich und der Körper des Polizisten verschwand bis zur Hüfte.
Das ist echter Horror! Klasse!

Ein dünner Speichelfaden hing von seinem Mundwinkel herab. Er sah Mika an. Sein Verstand schien sich ein sehr tiefes Loch gegraben zu haben, aus dem ihn wohl niemand mehr herauslocken konnte.
eigentlich sehr schön. Aber weg mit dem "schien". er hat es doch sicher auch!


Also: Alles in allem hat mir deine Story gefallen. Der Stil ist meist recht flüssig (meist), die Geschichte spannend.
Allerdings (jetzt kommts), war die stelle (der Rückblick) mit Marten etwas zäh. Und seine Gedanken m. M. n. nicht wirklich plausibel. (siehe teilw. oben)


Dann erschließt sich mir eine Stelle nicht: Wer schickt ihm denn Briefe? (kann sein, dass ich was überlesen hab. will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. ;) )
Die Listen, die er schließlich in den Taschen hat, hat er ja selbst geschrieben, oder? Seh ich etwas falsch? Klär mich auf, Boxer. (sorry ;) )


Naja, ein letztes Aber: Die Geschichte hat mir gefallen. Die Idee ist nicht neu, aber du hast sie putzig (ja, das Wort passt) umgesetzt.

Liebe Grüße
Tama

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo ihr beiden!

@ Tamara:
Ja, stimmt schon, nach dem ersten Absatz kommt ein herber Bruch und einige Stellen wirken verwirrend. Das wollte ich auch erreichen, vielleicht bin ich jedoch damit übers Ziel hinaus geschossen.
Schade, dass ich deinen Geschmack nicht so getroffen habe. Trotzdem vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

@ Tama:

So, dann woll'n wir mal:

m.M.n. zu geschwollen. zu Tage? Wer sagt denn das?
Stimmt, denke ich drüber nach. Ist halt so eine Floskel von mir.

Zitat:
dass viele der Pflanzenarten sehr untypisch für den 53. Breitengrad waren.
Jetzt aber! Sollte man sowas wissen?! Ich muss zugeben, ich hätte davon keine Ahnung. Ein "Für diese Gegend" wäre passender. Aber vielleicht weiß ich das bloß nicht...
Nein, muss man nicht. Ich habe auch erst nachgucken müssen. :Pfeif:
Ich dachte, dass wäre 'ne witzige Idee, um den Ort der Handlung genauer zu lokalisieren (Hamburg liegt auf dem 53. Breitengrad). Vielleicht hast du Recht, aber stört das wirklich so? :shy:

Zitat:
aber wer sollte sie weggenommen haben? Es war schließlich niemand außer ihm hier
DAS weiß der Leser. Unnötig
Fliegt raus.

Zitat:
Der Schrei klang erstickt, als wäre der Schreiend mit einem dicken Wollschal geknebelt.
Das ist ein äußerst seltsamer Satz.
Müsste eigentlich auch "Schreiende" und "sei" heißen. Trotzdem seltsam?

Zitat:
Ein dünner Speichelfaden hing von seinem Mundwinkel herab. Er sah Mika an. Sein Verstand schien sich ein sehr tiefes Loch gegraben zu haben, aus dem ihn wohl niemand mehr herauslocken konnte.
eigentlich sehr schön. Aber weg mit dem "schien". er hat es doch sicher auch!
Stimmt. Unnötiger Weichmacher, fliegt auch raus.

Dann erschließt sich mir eine Stelle nicht: Wer schickt ihm denn Briefe? (kann sein, dass ich was überlesen hab. will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. )
Nein, hast du nicht wirklich. Mika wird aus seiner Wohnung rausgeklagt (wird kurz am Anfang des dritten Teil gesagt). Das ist jedoch nicht allzu wichtig. Entscheidender ist die allgemeine Stimmung, die ihn umgibt.

Die Listen, die er schließlich in den Taschen hat, hat er ja selbst geschrieben, oder? Seh ich etwas falsch? Klär mich auf, Boxer. (sorry )
Nein, siehst alles richtig. Ist so eine Art "Schwarze Liste".
Darf mich momentan eigentlich gar nicht mehr so nennen. Habe bestimmt seit einem Monat nicht mehr trainiert, einfach zu viel um die Ohren...

Der Stil ist meist recht flüssig (meist), die Geschichte spannend.
Spannung ist gut!

Allerdings (jetzt kommts), war die stelle (der Rückblick) mit Marten etwas zäh.
Das ist wiederum gar nicht gut. Gerade mit dieser Passage habe ich mir so viel Mühe gegeben und eigentlich mag ich sie auch ganz gerne... :(

Die Geschichte hat mir gefallen. Die Idee ist nicht neu, aber du hast sie putzig (ja, das Wort passt) umgesetzt.
Danke, dass freut mich (auch wenn ich mittlerweile allergisch auf "Die Idee ist nicht neu" reagiere).

Vielen Dank auch für die zahlreichen Textanmerkungen. Als positives Zwischenergebnis kann ich vermelden, dass sich mein Fehlerquotient stark verringert hat (auch wenn ich den Tag nicht vor dem Abend loben sollte).

Hat mich gefreut,

Jorgo

P.S.: Schön, dass dir der Anfang gefällt. Ich mag ihn ebenfalls und empfinde den Anfang einer Geschichte auch als extrem wichtig. :D

P.P.S: Witzigerweise zitierst du regelmäßig die Stellen, die ich für gelungen halte bzw. zu denen ich eine besondere Bindung habe. Allerdings bist du leider nicht immer meiner Meinung, was die Qualität angeht, aber zitieren tust du sie fast alle (bei dieser Geschichte nur als Beispiel den Anfang, den 53.Breitengrad und den Verstand im Loch).

 

Hi Don Jorgo,

eine bissige Geschichte :D , die mir gut gefallen hat.
Für mich war alles stimmig und nachvollziehbar.
Was ich nur gerne wüsste: Warum frisst das Tier deinen Prot nicht?
Weil sie sich schon so lange kennen? Hat Mika als Kind mit ihm gespielt und ist quasi ein treuer Hundersatz geworden?

Sein Verstand hatte sich ein sehr tiefes Loch gegraben, aus dem ihn wohl niemand mehr herauslocken konnte.
KLASSE Satz :thumbsup: finde ich. Als ich ihn las dachte ich: Mann, warum ist der mir noch nicht in den Sinn gekommen.
Er sagt genau das aus, warum der Polizist nicht mehr nach seiner Waffe greifen konnte. Bei diesem Horroranblick, hat er seinen Verstand und sein Reaktionsvermögen verloren.

Die Briefe die er bekommen hat, waren wohl von all den netten Menschen, die noch Geld von ihm bekommen.
Oh weia, die Armen :Pfeif:

In mir hast du durch deine Beschreibungen, eklige/gruselige Bilder erzeugt. :schiel:
Was Mika und sein "Schoßtierchen" auf ihrem Weg noch alles anstellen, kann ich mir sehr gut vorstellen. :D

Wünsche dir viel Erfolg.

lieben Gruß, coleratio

 

Moin Coleratio!

eine bissige Geschichte, die mir gut gefallen hat.
Für mich war alles stimmig und nachvollziehbar.
Wie gesagt, Deine Interpretationen sind für mich so eine Art Gradmesser. Wenn Du eine Geschichte nicht verstehst, dann muss sie wirklich umgeschrieben werden. :D

Was ich nur gerne wüsste: Warum frisst das Tier deinen Prot nicht?
Da hast Du einen sehr sensiblen Punkt meiner Geschichte angesprochen. Die Art der Verbindung bzw. das Entstehen dieser "Freundschaft" habe ich zu Gunsten des Tempos einfach außen vor gelassen (geschickt gelöst, oder? :D ).
Nenn es einfach die "Verbundenheit der Außenseiter" oder eine "aus der Not geborene Freundschaft".

KLASSE Satz, finde ich. Als ich ihn las dachte ich: Mann, warum ist der mir noch nicht in den Sinn gekommen.
Sehr schönes Kompliment. Danke!

In mir hast du durch deine Beschreibungen, eklige/gruselige Bilder erzeugt.
Was Mika und sein "Schoßtierchen" auf ihrem Weg noch alles anstellen, kann ich mir sehr gut vorstellen.
Mission complete. :D

Coleratio, es hat mir wirklich viel Spaß gebracht Deine Kritik zu lesen. Manchmal tut so ein bisschen Lob doch ganz gut. Vielen Dank dafür.

Jorgo

 

Hallo Don Jorgo!

stapelte sich auf der Rückbank und dem Beifahrersitz. Dahinter sah Mika den Streifenwagen.
Hinter dem Beifahrersitz? Vielleicht: Hinter seinem Auto sah Mika den Streifenwagen.

ein Schuhkarton purzelte nach vorne und entlud seinen Inhalt in den Fußraum. Fluchend sammelte Mika die gebrannten Cds von seinem Schoß.
Die CDs liegen doch im Fußraum oder?

"N'abend, allgemeine Verkehrkontrolle.
Verkehrskontrolle

"Äh... Ja, war eine ziemliche kurzfristige Entscheidung."
ziemlich

"Nichts?", wiederholte der Schnauze,
Schnauzer

Das Klopfen ertönte erneut. Lauter, rhythmischer, voller Vorfreude, als ob es die Anwesenheit des Beamten spüren konnte.
Wie kann ein Klopfen die Anwesenheit von irgendjemand spüren?

Wieder wanderten seine eingefallenden Augen
eingefallenen

Die Sonne stand bereits senkrecht am Himmel
Das hört sich irgendwie komisch an. Wie wär’s mit: stand im Zenit oder stand hoch am Himmel

schließlich standen die meisten Wohnung schon lange leer
Wohnungen

Das kleines Tier stand direkt neben ihm.
kleine

Das Tier verfolgte ihn mit einem friedlichen, fast gleichgültigem Ausdruck.
gleichgültigen

Mika hörte ein dumpfen Aufschlag
einen oder ein dumpfes Aufschlagen

Zu den Challengevorgaben: Cliffhanger sind mE nicht gut untergebracht bzw. umgesetzt. Ich hatte nach den jeweiligen Absätzen nicht das Gefühl unbedingt weiterlesen zu müssen. Den Abschnitt mit den Briefen, fand ich etwas zäh, zumal mir auch nicht ganz klar geworden ist, was es mit den Schreiben auf sich haben soll.
Das es sich um ein Monster oder etwas ähnliches handelt wird relativ schnell klar und deswegen finde ich deinen Schluss, dass die Polizisten sterben, zu einfallslos.

Zur Geschichte: Dein Stil hat mir recht gut gefallen, du beschreibst die Gegend, in der die handelnden Personen wandeln sehr eindrucksvoll. Für mein Empfinden, hätte der Prot noch ein wenig näher beschrieben werden können. Die Story fand ich an sich nicht übel, ich wurde aber durch die Pointe nicht überrascht.

Gruß

 

flashbak schrieb:
Hinter dem Beifahrersitz? Vielleicht: Hinter seinem Auto sah Mika den Streifenwagen.
Also mir war das nicht unklar: Er sieht ja in den Rückspiegel, und da erscheint es doch auch »dahinter«, nicht?

Hallo Don Jorgo!

Eine böse Geschichte, die sich auch recht gut lesen läßt. Wobei ich sie nicht als Horror empfinde, aber da brauchst Du Dir nix drausmachen – Beschreibungen wie…

Auf den ersten Blick sah es aus, als trage der Polizist eine übergroße Fellmütze, deren unförmigen Ränder bis zu seinen Schultern reichten.
…finde ich eben einfach eher lustig. ;)

Hm, den Innenhof hast Du besonders schön beschrieben. So einen hätte ich jetzt auch gern, nur ohne dem gefräßigen Tier…

Wenn ich auch bezüglich Cliffhanger eigentlich nichts sagen wollte: Ich finde, Du könntest die Abschnitte noch öfter teilen. Zum Beispiel würde ich den ersten Wechsel bereits da machen, wo die Polizei ihn aufhält und die CDs nach vorne fallen.

Ansonsten noch ein paar Kleinigkeiten:

»Auf der mittleren der drei Spuren schleppte sich der alte Opel mühsam vorwärts.«
– die drei »der« in diesem Satz könntest Du problemlos reduzieren, indem Du entweder die »drei Spuren« in den Satz davor zur leeren Fahrbahn gibst, oder wenn Du auf die komplizierte Beschreibung verzichtest und einfach nur »Auf der zweiten Spur« draus machst.

»ein Schuhkarton purzelte nach vorne und entlud seinen Inhalt in den Fußraum.«
– nachdem ich flashbaks Anmerkung gelesen habe: würde »in den Fußraum« streichen, daß der Karton nach vorne purzelt, reicht.

»Etwas klopfte gegen die Scheibe.«
– Weiß noch irgendjemand außer dem Erzähler nicht, wer da gegen die Scheibe klopft? :susp: ;)

»Nur wenn der unförmige Fellball ruckartig herumfuhr, wenn er mit einer der toten Ratten spielte,«
– Nur, wenn
– finde die beiden »wenn« hintereinander nicht schön

»Wie lange, dass wusste er nicht.«
– das

»Ein Gedanke schoss unwillkürlich durch seinen Kopf. Das Handy.«
– sind solche durch den Kopf schießenden Gedanken nicht an sich schon »unwillkürlich«, sodaß man das Wort auch streichen könnte?
– würde nach Kopf einen Doppelpunkt machen

»auch wenn sie ihm nicht sonderlich wahrscheinlich erschien.«
– »sonderlich« ist nicht so toll, würde stattdessen einfach »sehr« schreiben, oder »besonders«

»Das Tier verfolgte ihn mit einem friedlichen, fast gleichgültigem Ausdruck.«
– gleichgültigen
– würde nach »Ausdruck« noch »in den Augen« oder so schreiben

»als trage der Polizist eine übergroße Fellmütze, deren unförmigen Ränder bis zu seinen Schultern reichten.«
– deren unförmige Ränder

»Der Rücken des Schnauzer wurde langsam kleiner.«
– des Schnauzers


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Alle Achtung! Und ich brabbel hier noch was davon, dass meine Fehlerquote diesmal besonders niedrig sei...

Hallo erstmal Ihr beiden.

@ Flashbak:
Vielen Dank für Rausssuchen, da lag ja noch einiges im Argen. Den Großteil habe ich gerade geändert, nur der "dahinter fahrende Streifenwagen" bleibt.

Cliffhanger sind mE nicht gut untergebracht bzw. umgesetzt. Ich hatte nach den jeweiligen Absätzen nicht das Gefühl unbedingt weiterlesen zu müssen.
Dann noch einen besonderen Dank dafür, dass Du's trotzdem gemacht hast! :D
Das es sich um ein Monster oder etwas ähnliches handelt wird relativ schnell klar und deswegen finde ich deinen Schluss, dass die Polizisten sterben, zu einfallslos.
Um genau zu sein, sitrbt eigentlich ja nur einer. Aber Du hast natürlich Recht, die große Überrraschung bietet das Ende nicht. Es ist einfach nur die logische Konsequenz. Ich denke nochmal darüber nach...

Tja, schade, dass Dir meine Geschichte nicht so gefallen hat. Mir hat es zwar nicht gerade unmenschliche Freude bereitet, Deine Kritik zu lesen, dafür war sie umso informativer. :D
Danke dafür.


@ Susi:
Auch Dir erst einmal vielen Dank für die konstruktive Textarbeit.
Der "Fußraum" (hatte Flashbak ja auch schon angemerkt) ist verschwunden, genauso wie der "unwillkürliche Gedanke", der Anfang bleibt so und beim "klopfenden Etwas" lasse ich mir noch was einfallen.

Eine böse Geschichte, die sich auch recht gut lesen läßt. Wobei ich sie nicht als Horror empfinde, aber da brauchst Du Dir nix drausmachen – Beschreibungen wie…
Zitat:
Auf den ersten Blick sah es aus, als trage der Polizist eine übergroße Fellmütze, deren unförmigen Ränder bis zu seinen Schultern reichten.
…finde ich eben einfach eher lustig.
Freut mich, dass sie Dir gefallen hat. Und Du hast natürlich Recht, richtiger Horror ist es keiner. "Eine böse Geschichte" trifft es schon sehr gut.
Hm, den Innenhof hast Du besonders schön beschrieben. So einen hätte ich jetzt auch gern, nur ohne dem gefräßigen Tier…
Na endlich. Bei der Passage habe ich mir soviel Mühe gegeben und bislang konnten sich nur wenige damit anfreunden. Danke... :D
Ich finde, Du könntest die Abschnitte noch öfter teilen. Zum Beispiel würde ich den ersten Wechsel bereits da machen, wo die Polizei ihn aufhält und die CDs nach vorne fallen.
Eigentlich eine ganz gute Idee, würde die Geschichte bestimmt dynamischer gestalten. Ich habe bei solchen Unterteilungen nur immer die Befürchtung, dass die Atmosphäre darunter leidet und/oder die Geschichte noch unverständlicher wird. Trotzdem, guter Vorschlag, ich denke darüber nach (einen Tag habe ich ja noch).
Vielen Dank.

Jorgo

 

Moin Blackwood!

Insgesamt nicht viele Zutaten, aber für eine unterhaltende Horrorgeschichte mit Slapstick-Einlagen reicht es.
Freut mich, dass die Geschichte Dich unterhalten hat. Allerdings war es nicht mein Ziel Slapstick-Einlagen einzubauen. :(
Die Cliffhanger sind gut gesetzt, die Rahmenhandlung mit den Polizisten ist geschickt am Ende wieder abgeschlossen.
:D
Wobei er ja nach dem, was Marten geschehen ist, erst mal nicht viel fürchten müsste. Wozu also überstürzt abhauen?)
Meine Idee war, dass man Marten früher oder später vermissen würde. Außerdem dürfte es wohl kein Problem sein, seinen Tagesablauf zu rekonstruieren. Somit wäre es nur eine Frage der Zeit bis die Polizei an Mikas Tür klopft.
Der zweite Abschnitt, der mit den Ratten, will mir im Gesamtkontext nicht ganz gefallen.
Hier hätte ich Dir geraten, eine komplett andere Szene zu beschreiben: Aus Mikas Sicht, wie Marten an der Türe klingelt, nicht klein bei gibt, und von Mika erst hereingelassen wird, als er droht, mit der Polizei wieder zu kommen.
Verdammte Axt, Du hast Recht! Bei dieser Szene habe ich lange rumüberlegt, ich brauchte schließlich irgendeinen Übergang. Leider ist es auch nur irgendeiner geworden. Für heute ist wohl zu spät, aber die Geschichte verliert ja nicht mit dem Ende des Challenge ihre Daseinsberechtigung.
Der Innenhof ist mir etwas zu … plastisch? übertrieben? – nein, eher einfach nur zu groß. Ich meine, Du suggerierst einen Dschungel, ein riesiges Areal, und da gibt es nur die Holztür?
Das Areal ist auch nur 50 mal 50 Meter. Ich wollte zwar den Eindruck eines urzeitlichen Dschungels vermittel, aber vielleicht bin ich in meinem Beschreibunsrausch etwas übers Ziel hinaus geschossen.
Übrigens macht Marten zuerst einen Rundgang, um eine zweite Tür zu finden.
Trotzdem weiß ich, was Du meinst mit "nicht der Situation angemessen".
So bleibt dann eine zumeist gut umgesetzte Unterhaltung. Das meine ich zwar kritisch, aber Himmel: Was ist gegen gute Unterhaltung schon einzuwenden?
Allein schon durch die Art des Plots ist die Wirkungspalette der Geschichte natürlich stark eingeschränkt. Deshalb freue ich mich, dass Du Dich gut unterhalten gefühlt hast.

Vielen Dank für Deine zahlreichen Anmerkungen und vor allem für die Vorschläge zum zweiten Abschnitt (warum ich darauf auch nicht selber kommen konnte? :dozey: )

Jorgo

 

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